Zum Inhalt der Seite

Von einem auf den anderen Tag

the dream will stay alive as long as we live
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

2

Vorsichtig krabbelte Kaoru unter dem Tisch hervor und stand langsam auf. Ich schaute noch eine Weile nachdenklich auf seine Füße, dann krabbelte auch ich unter dem Tisch hervor. „Oh mein Gott…“, geschockt hielt ich meine Hand vor meinen Mund und blickte mich um. Das ganze Zimmer war verwüstet, die Wände hatten Risse und alle Fensterscheiben waren zerbärst. Langsam bahnte ich mir einen Weg durch das Chaos zu dem Loch, wo einmal das Fenster gewesen war. Eine Träne lief über mein Gesicht. Mein Blick ruhte auf meiner Heimatstadt. Die Schule, in der wir uns befanden lag auf einem Berg, am Rande der Stadt. Sie war fast das letzte Gebäude bis zur Stadtgrenze. Ich begann zu schluchzen und schüttelte immer wieder den Kopf. Ich konnte und wollte es einfach nicht wahr haben. Die Stadt in der mein Familie, all meine Freunde lebten, war vollends zerstört. Ein riesiger Krater hatte alles vernichtet, was einmal diese Stadt gewesen war. Vereinzelt standen noch Häuser, aber diese waren so zerstört, dass von manchen nur noch die Grundmauern übrig waren.

„Oh nein!!“ Neben mir brach Sara weinend zusammen, sie hatte sich, ebenso wie alle Anderen, außer Aiko und Ran, zu den Fenstern begeben.

„Was ist nur passiert?“ Fassungslos starrte Toshiya aus dem Fenster und klammerte sch fester an Miyavi, der ihm beruhigend über den Kopf strich.

„Wir sollten aus der Schule raus….Durch die Druckwelle vorhin, kann es sei, dass das Gebäude nicht mehr sicher ist.“ Gefasst, aber mit traurigem Blick schaute Kaoru uns alle nacheinander an. Unsere Blicke trafen sich kurz. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich sah etwas Liebevolles in seinen Augen aufblitzen. Doch damals dachte ich nicht weiter darüber nach, um über meine Gefühle und die Gefühle anderer zu philosophieren war es nicht der richtige Zeitpunkt gewesen.

Aber trotzdem, als unsere Blicke sich trafen kribbelte mein Bauch und meine Körpertemperatur stieg mindestens um 2 C°.

„Kaoru hat Recht!“ Ernst blickte Miyavi Kaoru und danach uns alle an. Vorsichtig gingen wir langsam den Korridor entlang, liefen die Treppe herunter, um über den Flur, durch die Haupttür ins Freie zu gelangen.

Der Boden hatte vereinzelt Risse, wie nach einem großem Erdbeben.

Ich versuchte möglichst nah bei Kaoru zu laufen. In seiner Nähe fühlte ich mich sicherer.

Keiner von uns sprach ein Wort, nur das Schluchzen von Sara und Aiko durchbrach die gespenstische Stille, während wir unseren Weg ach Draußen suchten.

Stumm schaute ich Kaoru von der Seite an, betrachtete seine Wangenknochen, seine Lippen, die sonst immer von einem Lächeln umspielt wurden, jetzt jedoch hart aufeinander gepresst waren. Versuchte einen Blick in die liebevollen Augen zu erhaschen, als es mir gelang blickte ich aber in zwei braune, ernst dreinblickende. Schnell wand ich mich ab. Es tat weh ihn so zu sehen.
 

Vorsichtig setzte ich meinen Fuß auf die sandige Erde, nach diesem Desaster hatte ich Angst, dass der Boden unter mir nachgab und zusammenbrechen würde. Doch es passierte natürlich nichts.

„Was sollen wir jetzt tun?“ Es war nur eine geflüsterte Frage, doch damals erschienen uns diese Worte so laut, als hätte Ran sie geschrieen.

Ich erinnere mich daran, als wäre es erst Gestern gewesen. Irgendwie antwortete keiner, man hörte nur noch den Wind, der leise durch die Ritzen des zerstörten Schulgebäudes pfiff, sonst war alles Still. Ich weiß nicht wie lange wir dort gestanden haben, nach einiger Zeit wendete Kaoru den Blick von der kaputten Stadt ab und drehte sich zu uns um.

„Die Frage ist, welches Ziel wir haben. Erst wenn wir wissen was wir erreichen wollen, können wir anfangen uns Gedanken über den Weg zu machen. Was schlagt ihr vor?“ Fragend sah er in die Runde.

„Da die Stadt ja vollends zerstört zu sein scheint, sollten wir einen Unterschlupf für die Nacht finden...“ Kyo trat einen Schritt vor und blickte einmal in die Runde.

„Essen wär auch wichtig.., genauso wie Trinken.“, warf Die in die Runde.

„Könnten wir nicht auch noch einmal in die Stadt? Vielleicht hat ja doch noch einer überlebt…“ Vorsichtig löste Aiko sich von Ran und blickte auf die Trümmern der Stadt.

Ich hatte damals das Gefühl, dass jeder wusste, dass so etwas kaum einer überlebt haben konnte, aber trotzdem nickten alle. Es war ein Funken Hoffnung in uns, dieser Funken würde so schnell auch nicht erlischen, denn wenn er es tun würde wären wir verloren gewesen.

„Ich würde vorschlagen, dass wir zusammen erst nach überlebenden suchen. Seid ihr damit einverstanden?“ Da Kaoru keinen Protest erntete, nickte er kurz und begab sich dann schweigend auf den Weg in die Stadt. Wir folgten ihm langsam und niedergeschlagen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück