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Feuertanz

Harry/Draco
von

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Bleib!

Bleib!
 

ooOoo
 

Harry glaubte zu fallen, sich im Geschmack Dracos zu verlieren, als sich schmale Hände gegen seine Brust pressten, und ihn zur Seite stießen.
 

„Runter von mir, Potter!“
 

Sein bisher mit watteweißer Leere gefüllter Verstand klärte sich, als Draco aufsprang, wieder diesen panischen Ausdruck in den Augen, wie in jener Nacht, die Harry nie wieder aus seiner Erinnerung würde löschen können.
 

„Draco, was…?“
 

„Ein Fehler, das war ein Fehler!“, stieß Draco gepresst hervor.
 

Ehe Harry auch nur seine Hand ausstrecken konnte, war Draco fort; ließ ihn verwirrt und verletzt zurück. Rücklings fiel er ins Gras, nachdem er nicht einmal versucht hatte, den anderen Jungen zurückzuhalten. Wie gelähmt starrte er in den wolkenlosen Himmel, hörte im Geiste noch immer Dracos hastige Schritte, so eilig hatte der blonde Junge sich von ihm entfernen wollen...
 

Ein Fehler!
 

Ein unbestimmbarer Schmerz breitete sich in seinem Inneren aus; dumpf pochend schnürte er ihm die Kehle zu.
 

Jetzt kamen ihm die Ereignisse der letzten Minuten beinahe surreal vor. Wie war es überhaupt dazu gekommen? Er hatte nicht darüber nachgedacht, als er Draco gefolgt war. Die Scheune – dieses Wissen, dass Draco sich dort aufhielt – hatte an ihm gezerrt wie ein dunkler Sog. Er war sich so verdammt sicher gewesen, dass er das Richtige tat, und jetzt nannte Draco es einen Fehler.
 

Flüchtige Bilder seiner erschütterten Freunde schossen durch seinen Kopf. Was würde Ron sagen, wenn er es herausfand? Harry wollte sich die Reaktion nicht einmal vorstellen. Was würde Hermine davon halten? Remus? Ginny? Seine Eltern?
 

Letzterer Gedanke drehte ihm beinahe den Magen um, sogar noch mehr als die Vorstellung über Ginnys Schmerz, der ihr sicher noch deutlicher ins Gesicht geschrieben stünde als kürzlich. Was würde James Potter von seinem Sohn halten? Wäre sein Vater enttäuscht? Entsetzt? Angewidert? Wahrscheinlich würde der coole Rumtreiber, der beliebte Gryffindor, dem die Mädchenherzen bestimmt nur so zugeflogen waren, es für schlicht absurd halten, solche Gefühle für einen Slytherin zu hegen, dazu noch männlichen Geschlechts, und für einen langjährigen Rivalen! In James’ Augen wäre diese Vorstellung, seinen Sohn, den Hoffnungsträger, mit Draco Malfoy, Träger des Dunklen Mals zu sehen, ungefähr so absonderlich, wie seinerzeit in Hogwarts Herzklopfen bei Snapes Anblick zu kriegen...
 

Was sollte jetzt werden? Sie hatten sich geküsst. Zweimal. Und Harry konnte diese Faszination, die Draco auf ihn ausübte, nicht länger leugnen. Noch immer durchzuckten ihn elektrische Impulse, wenn er daran zurückdachte. An Dracos Hände und Lippen dachte, weich und rau zugleich.
 

Der Schmerz wurde unerträglich, ließ seine Augen brennen, sodass Harry seine Handballen gegen die geschlossenen Lider presste. Gewissensbisse vertrieben Dracos Geschmack von seiner Zunge, hinterließen den bitteren Nachgeschmack der Reue.
 

Ein Fehler!
 

War es ein Fehler?
 

Er fühlte die wärmenden Strahlen der Sommersonne auf seinem Gesicht, konnte den leichten Windhauch spüren, der den Geruch der Heide mit sich trug, und atmete zitternd ein.
 

Dracos Finger in seinem Haar.
 

War es ein Fehler, dass es Draco war, der diese Gefühle in ihm auslöste?
 

Sein Name, wieder und wieder mit heiserer Stimme geflüstert.
 

War es ein Fehler, dass es ein Junge war, der Harrys Blut zum Sieden brachte?
 

Dracos Atem, heiß an seinem Hals.
 

Wann hatte sich diese klare Grenze zwischen Freund und Feind aufgelöst?
 

Schlanke Arme um seinen Nacken, die ihn mit verzweifelter Intensität festhielten.
 

Und warum vermisste er Dracos Körper, eng gegen den seinen gepresst, schon jetzt qualvoll?
 

Ein Fehler!
 

ooOoo
 

Die Pein, welche durch seinen Leib schoss, ließ Draco mehr stolpern denn laufen. Harrys Blick war desorientiert, fragend gewesen, als Draco sich aus dieser verbotenen Umarmung gelöst und ihn fortgestoßen hatte. Keuchend, beinahe blind vor Zorn auf sich selbst, erreichte Draco sein Zimmer.
 

Sein Verstand schalt ihn einen Narren, dass er Potter so nah an sich herangelassen hatte. Dass er ausgerechnet Potter seine größte Schwäche offenbart hatte. Dieses Unvermögen, mehr Disziplin aufzubringen, war unentschuldbar.
 

Und nun war die Situation noch heikler als zuvor.
 

Sich auf das Bett fallen lassend, langte er in seine Hosentasche, den kleinen silbernen Anhänger hervorziehend, den er darin verbarg. Eine Schlange, die sich um einen Zauberstab wand; ähnlich dem Dunklen Mal. Versonnen betrachtete er das Schmuckstück. Er bräuchte nur den Kopf der schimmernden Viper herumdrehen, um diesen Albtraum zu entkommen. Dem Wahnsinn. Dem Verrat.
 

Vorausgesetzt natürlich, er schaffte es die Mauern des Klosters hinter sich zu lassen.
 

Vorausgesetzt, er brachte den Mut auf, diese selbstmörderischen Gedanken in die Tat umzusetzen.
 

Fahrig leckte seine Zunge über rissige trockene Lippen, während sein Blick die Tür fixierte. Nur ein einzelner Handgriff, und ihr schöner Plan wäre dahin. Nur ein Handgriff, und er stünde seinem Tod in Form des Dunklen Lords gegenüber…
 

Seine Finger umklammerten den Portschlüssel, bis die Ränder scharf in seine Handfläche schnitten. Der Schmerz vertrieb die wirren Gedanken.
 

Bitter lächelnd ließ er den Anhänger wieder in seiner Tasche verschwinden.
 

Nein. Er würde nicht noch einmal versagen. Es stand zu viel auf dem Spiel.
 

Er hat eine neue Aufgabe für dich. Und nicht nur du wirst dein Leben verlieren, wenn du scheiterst.
 

Er konnte noch immer Snapes verschwörerisches Flüstern hören. Glaubte noch immer, dessen eindringlichen Blick zu spüren.
 

Er würde nicht noch einmal versagen!
 

Er würde es schaffen, Potter auf Abstand zu halten – sich selbst zu beherrschen – er würde tun, was von ihm verlangt wurde.
 

Harrys Lippen, warm auf seinen.
 

Er würde es schaffen, diese unerwünschten Gefühle zu unterdrücken.
 

Harrys Haut, weich unter seinen Fingerspitzen.
 

Er würde Potter nicht mehr näher an sich heran lassen als unbedingt nötig.
 

Harrys Geschmack auf seiner Zunge.
 

Er würde all das schaffen, und sich selbst in den Wahnsinn treiben.
 

ooOoo
 

Harry wusste, dass er sich Ärger einhandelte – wirklich großen Ärger – dennoch schwänzte er den Unterricht von Moody und McGonagall. Es gab zu Vieles, über das er nachdenken musste. Zorn, Verlangen und Unsicherheit stürzten ihn immer wieder aufs Neue in ein heißkaltes Wechselbad der Emotionen. Er wollte nicht aus Versehen Minervas Büro in Schutt und Asche legen, nur weil er sich Dracos Haut unter seinen Händen vorstellte. Weil Draco es beendet hatte, ehe es überhaupt anfing.
 

Wie geht es jetzt weiter?
 

Was erwartest du von mir, Potter?
 

Ich weiß es nicht.
 

Noch immer wusste Harry keine Antwort. Doch aus Flucht konnte sie auch nicht bestehen. Er war unentschlossen, was er nun tun sollte; wie er Draco jetzt gegenübertreten sollte. Ob er ihm gegenübertreten sollte! Einige Wolkenfetzen betrachtend, ließ er die wenigen Begegnungen mit Mädchen, die er bisher gehabt hatte, Revue passieren.
 

Cho, in deren Gegenwart er sich eigentlich nur befangen gefühlt hatte.
 

Die Aufdringlichkeit Romildas, die ihm peinlich gewesen war.
 

Ginny…
 

Wie ein Stück Familie, das er bisher so schmerzlich vermisst hatte. Vertraut und geliebt; sie hatte ihm Trost und Nähe geschenkt, und so dankte er es ihr? Doch war von ihr nicht diese Faszination ausgegangen, die Draco auf ihn ausübte. Sie hatte nie diese erschreckende Sehnsucht geweckt, die nun in ihm tobte.
 

Seine Knie mit den Händen umschlingend, setzte Harry sich auf, ließ seinen Blick über die Konturen des Klosters gleiten, in dessen Inneren sich Draco befand. Ein Teil seines Selbst schrie geradezu danach, den anderen Jungen aufzusuchen; dieser Gier nachzugeben, die an seinem Geist zerrte.
 

Ein anderer, rationaler Teil, lamentierte abermals über Konsequenzen. Über einen entsetzten Ron, eine hilflose Hermine und eine verletzte Ginny, über die Beleidigung des Andenkens seines Vaters. Nervös kaute Harry auf seiner Unterlippe herum; zerrissen zwischen dem Wunsch, Draco zur Rede zu stellen – ihm verdammt noch mal nahe zu sein – und seine Freunde nicht zu verlieren, sollten sie es jemals herausfinden.
 

Sollten sie es jemals herausfinden.
 

Und wenn sie es niemals herausfanden? Was, wenn er es einfach vor ihnen verheimlichte? Könnte er sein schlechtes Gewissen vor ihnen verbergen? Könnte er sie derart hintergehen? War sein Wunsch nach Dracos Nähe wirklich so groß, dass er die Treue zu seinen Freunden überwog?
 

Harry wurde sich seiner mechanischen Schritte erst bewusst, als er das Kloster betrat, und kühle Schatten die Sommerhitze verdrängten. Noch immer schossen ihm tausend Fragen durch den Sinn. Und noch immer wusste er auf keine eine Antwort – er wusste nur, dass er wieder von dieser verbotenen Süße kosten wollte, die Draco zu geben vermochte; die Vergessen bedeutete.
 

Dunkel lag der Gang vor ihm, nur wenige Yards trennten ihn von der unscheinbaren Tür, hinter der er Draco vermutete.
 

Zögernd legte Harry seine Hand auf die Klinke, abweisend kalt auf seiner Haut, und irrationaler Zorn durchfuhr ihn, lähmte seine Gedanken, als die Tür sich unter seinen Einlass fordernden Fingern nicht bewegte. Abgesperrt… natürlich, er wurde abgewiesen – wieder. Das Gefühl, plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen zu haben ließ ihn schwindeln. Für einen Moment starrte er nur fassungslos ins Leere.
 

Schmerz, Unsicherheit, Enttäuschung verdichteten sich zu einem scharfkantigen Klumpen in seinem Inneren; ließen seinen Blick verschwimmen.
 

Keuchend vor Wut auf Draco, schlug er gegen das splittrige Holz.
 

„Verdammt, Draco! Ich weiß, dass du da drin bist! Mach auf!“
 

ooOoo
 

Erstarrt lag Draco auf seinem Bett, glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können, als Harrys aufgebrachte Stimme zu hören war.
 

Er hatte sich die Enttäuschung nicht eingebildet, die in Harrys Augen geschimmert hatte, die sogar ihm wehgetan hatte, als er gegangen war. Er hatte die Bestürzung über seine Flucht gesehen! Dennoch war Potter zu ihm gekommen.
 

Zum zweiten Mal!
 

„Du kannst dich nicht ewig da drin verstecken!“
 

Draco unterdrückte ein Schnauben – Harry konnte ebenso wenig ewig vor seinem Zimmer rumlungern und die Tür anschreien.
 

Er versuchte das galligsüße Gefühl des Sieges zu ignorieren, das sein Blut schneller durch die Venen trieb. Harry verlangte ihn zu sehen, suchte seine Nähe! Draco Malfoy hatte endlich das, wonach er sich schon so lange gesehnt hatte – und jetzt machte ihm sein verdammtes Gewissen zu schaffen!
 

Grimmig lächelnd legte er einen Arm über seine Augen, als könne er so das Geschehene verdrängen; Harrys Anwesenheit vergessen. Seinen Körper zur Räson bringen, dessen Nervenenden vor Begehren schmerzten.
 

Wieder hörte er Harrys Stimme; bitter, voller Resignation:
 

„Du bist ein elender Feigling, Draco!“
 

Zitternd stieß Draco die Luft aus; froh, dass Harry endlich aufgeben und gehen würde. Hoffend, dass er seine Triebe weiter im Zaum halten konnte.
 

Alohomora!“
 

Draco vergaß für einen Moment das Atmen. Er registrierte fassungslos das leise Klicken des Schlosses, hörte wie Harry den Raum betrat. Das konnte er nicht glauben. Sein Herzschlag schnellte hoch, ließ das Blut in seinen Ohren rauschen und sein Körper bebte - diesmal vor Empörung.
 

Darüber, dass Harry sich nicht um verschlossene Türen scherte. Darüber, dass er nicht einfach verschwunden war. Darüber, dass er Dracos Selbstbeherrschung mit einem Blick, einem Wort in kleine Stücke zerschlagen könnte, wenn er wollte.
 

Dennoch schaffte er es sich aufzusetzen, Harry kühl anzusehen, der aufgesetzt ruhig am Türrahmen lehnte; schaffte es irgendwie seine Stimme schneidend scharf klingen zu lassen:
 

„Schon mal was von Privatsphäre gehört, Potter?“
 

Draco glaubte ein flüchtiges Aufblitzen in Harrys Augen zu erkennen, doch es konnte auch einfach nur am diffusen Licht der hereinbrechenden Dämmerung liegen und keineswegs daran, dass er Harry mit seinen Worten verletzt hatte.
 

„Was soll das, Malfoy? Warum versteckst du dich hier?“
 

Im Gegensatz zu Draco schaffte Harry es nicht, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten; sein ganzer Körper schien vor unterdrückter Wut zu vibrieren.
 

Natürlich wählte Potter die Holzhammermethode. Wie immer wollte er mit dem Kopf durch die Wand.
 

Auch wenn er sich plötzlich entsetzlich müde fühlte, unterließ es Draco die Augen zu schließen; Harry hätte es als Schwäche ansehen können. Stattdessen sah er weiter scheinbar ungerührt in dessen gerötetes Gesicht; sah die verspannten Kiefer, die zorndunklen Augen, die wundgeküssten Lippen. Seine Kehle weigerte sich nahezu, die Silben zu entlassen, die er aussprechen musste:
 

„Weil das was passiert ist falsch ist, und du weißt das!“
 

ooOoo
 

Die Ernüchterung, die Dracos Worten folgte, traf Harry wie ein Schlag. Ihm war, als hätte ihm jemand ein scharfes Messer in die Eingeweide gerammt. Dennoch bewerkstelligte er es weiterhin, in Dracos gefühllose Augen zu blicken. Es gelang ihm sogar, seine Stimme spöttisch klingen zu lassen:
 

„Zweimal?“
 

Dracos gelangweiltes Schulterzucken, ließ diesen namenlosen Jemand die Klinge in Harrys Innereien genüsslich herumdrehen.
 

„Ist eben passiert. Außerdem bist du zu mir gekommen.“
 

Schwer schluckend schwieg Harry; hilflos angesichts der Kälte, die von Draco ausging. Dann straffte er die Schultern.
 

Er hatte sich das nicht eingebildet! Er hatte den Triumph, das Verlangen sehen können, als er Draco in die Scheune gefolgt war.
 

Das eben war… nichts.
 

Harry hatte die Lüge erkannt; hatte sie in Dracos Augen sehen können.
 

Angespannte Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Dracos Blick war noch immer abweisend, und Harry wurde sich plötzlich der Lächerlichkeit bewusst, der er sich preisgab. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, stakste steifbeinig aus dem Zimmer.
 

Betäubt lief er durch die dunkeldüsteren Gänge, die wenigen Menschen, die ihm begegneten kaum wahrnehmend, steuerte er auf den Friedhof zu. Diesmal hatte nur ein Gedanke Bedeutung:
 

Weil es falsch ist!
 

ooOoo
 

Severus’ Atem ging keuchend, als er die Tür mit zitternden Fingern aufschloss und die Wärme des Kaminfeuers auf seinen Wangen spürte, als er erleichtert seine Räume betrat. Die letzten Meter hatte er rennen müssen, bevor der Vielsafttrank seine Wirkung einbüßte. Missmutig betrachtete er seine vom hereinbrechenden Gewitter durchnässten Roben, ehe er aufblickte, direkt in das angespannte Gesicht Lucius’.
 

„Was ist passiert?“
 

„Nichts“, antwortete Severus beruhigend. „Alles verlief nach Plan. Und Narzissa ist wohlauf, wenn es das ist, was dir Sorge bereitet.“
 

Einen Brief aus den Taschen seiner Roben ziehend, setzte er sich auf einen der Sessel; Lucius’ Augen wurden schmal.
 

„Lass mich rekapitulieren: Ich musste dieses widerliche Gebräu namens Vielsafttrank schlucken, um mich in einen gewissen Samuel zu verwandeln. Du nahmst ebenfalls diese Gestalt an, damit es so aussah, als würde nur Samuel deine Räumlichkeiten betreten und verlassen. Stimmt das soweit?“
 

Die Fenster klirrten leise unter der Wucht des prasselnden Regens. Bedrohlich zuckende Blitze erhellten den Nachthimmel.
 

Abwesend nickend öffnete Severus den Brief und runzelte beim Lesen der ersten Zeilen die Stirn.
 

Unbeeindruckt ob Severus’ Schweigen, fuhr Lucius fort:
 

„Dann schleppst du meine Frau wer weiß wohin, damit sie deinen Kontaktmann trifft, und zukünftig an deiner statt für den verdammten Phönixorden spionieren kann!“ Lucius’ Stimme gewann an Schärfe, als Severus noch immer nicht reagierte. „Und das alles für einen lausigen Brief! Du bringst meine Frau in Gefahr. Du bringst meinen Sohn in Gefahr, der…“
 

„Der gerade dabei ist, Potter den Avada Kedavra beizubringen“, unterbrach Severus ihn gepresst.
 

Herumwirbelnd, holte Lucius zischend Luft. Seine Wange verloren an Farbe, wirkten wächsern.
 

„Wiederhole das!“
 

„Anscheinend spielt Lupins Gewissen nicht länger mit“, erklärte Severus. „Ich hatte gleich vermutet, dass er schwach wird. Ich frage mich nur, warum ich ihm die verdammten Pläne schicken sollte; er wird sie ja doch nicht brauchen…“
 

Mit einem Schritt stand Lucius vor ihm, griff bedächtig nach Severus’ Robe und zog seinen Freund halb aus dem Sessel, bis sich ihre Nasen fast berührten.
 

„Überspring den Teil über depressive Werwölfe, und komm zum Wesentlichen!“
 

Eine Augenbraue erhoben, musterte Severus sein Gegenüber trotz der angespannten Situation spöttisch. Dafür, dass Severus Lucius’ gesamte Familie für das Gelingen des Plans einspannte hatte er sich bis jetzt erstaunlich gut gehalten.
 

„Dein Sohn unterrichtet Potter, und macht sich gerade des Verrats am Dunklen Lord schuldig. Das war es doch, was du hören wolltest?“
 

Lucius’ Hände verkrampften sich. Severus betrachtete interessiert die angeschwollenen Adern auf der wutgeröteten Stirn. Lucius war kein Mann, der leicht die Beherrschung verlor.
 

„Was zum Teufel hat mein Sohn mit Potters Unterricht zu tun? Ist dein verdammter Orden nicht in der Lage, das selbst zu erledigen?“
 

„Nicht, wenn Lupin keinen Verdacht schöpfen soll. Glaubst du etwa, McGonagall hätte nicht alles bedacht? Außerdem kommt es Draco zugute: So kann er an Potter herankommen.“
 

Für einen winzigen Moment glaubte Severus, dass Lucius ihn schlagen wollte, während die zweideutigen Worte zwischen ihnen in der Luft hingen wie das berühmte Damoklesschwert. Dann trat Lucius zurück, mehrmals tief ein und ausatmend.
 

„Gibt es eigentlich irgendjemanden, den ihr nicht verraten und verkaufen würdet für eure Sache?“
 

„Nein.“
 

Mit geballten Fäusten betrachtete Lucius ihn mit bitter wissendem Lächeln.
 

„Das dachte ich mir.“
 

Beiläufig warf Severus den Brief ins Kaminfeuer, das sich zerstörerisch durch das gelbliche Papier fraß, graue Asche zurücklassend.
 

„Wir haben keine andere Wahl“, erwiderte er, ehrliches Bedauern in der Stimme.
 

Lucius’ Blick, mit dem er Severus musterte, war kalt und abweisend.
 

„Und euch sind alle Mittel recht?“
 

Krachende Funken schlagend, durchbrach einer der brennenden Holzscheite die angespannte Stille.
 

Severus sah Lucius berechnend an.
 

„Ja.“
 

ooOoo
 

Wie beinahe jeden Tag in den letzten Wochen entrollte Remus die Pergamentrollen, die Moody ihm stirnrunzelnd übergeben hatte. Er wusste, dass der alte Auror nicht mit seinen Plänen einverstanden war, und er wusste ebenso, dass es unverantwortlich von ihm gewesen war, eine weitere Kopie der Festungspläne von Severus zu erbitten. Doch er konnte schlecht Minerva fragen, ob sie ihm die Pläne überließ, welche sie ihr Eigen nannte. Er hatte schon viel riskiert, als er sich gegen das ursprüngliche Vorhaben gestellt, und einen anderen Ausweg gefordert hatte. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn er ihr gegenüber seine Rachegedanken erwähnte.
 

In denen Bellatrix auf grausamste Art und Weise starb…
 

Er analysierte den Grundriss und stellte wieder einmal frustriert fest, dass nur ein Ort tatsächlich in Frage kam. Eine Art Innenhof, von zwei Seiten zu betreten, umgeben von Mauern, abgelegen. Wie geschaffen für seine Absichten; vorausgesetzt, ihm gelang es, sein Opfer in diese Falle zu locken.
 

Moody hatte über das unnötig eingegangene Risiko lamentiert; dennoch war Remus nach wie vor besessen von seinem Wunsch, sich an Bellatrix Lestrange zu rächen. Diese Rachegedanken pulsierten in seinem Blut, ließen ihn innerlich erzittern, auch wenn er auf seine Mitmenschen völlig ruhig wirkte.
 

Er fragte sich, ob es ebenfalls Gedanken an Vergeltung waren, die Harry so antrieben. Er trainierte in letzter Zeit bis zur völligen Erschöpfung. Minerva war darüber erleichtert und besorgt zugleich – diese Gefühle waren auch aufgekommen, als Harry dem Unterricht ausnahmsweise ferngeblieben war.
 

Remus wurde das Gefühl nicht los, dass Minerva etwas verheimlichte. Es war wie eine undeutliche Witterung; vielleicht durch den Umstand ausgelöst, dass ihr Blick manchmal flackerte, wenn sie ihn ansah. Dass greifbare Nervosität sie eingehüllt hatte wie eine dunkle Wolke, als sie ihm den löchrigen Alternativplan vorgelegt hatte, den er eingefordert hatte, um Harry zu schützen. Dennoch vertraute er Minervas Wort. Auch wenn er sie in seine ganz eigenen Pläne nicht einweihte. Zu groß war die Gefahr, dass sie versuchen würde, ihn davon abzubringen.
 

Sich in seinem Stuhl zurücklehnend schloss Remus die Augen und massierte sich mit zwei Fingern die Nasenwurzel. Mit den Plänen allein war es nicht getan. Er musste das Weib im größten Chaos fortlocken, einen der Ausgänge blockieren, und abgesehen davon sich möglichst nicht von ihr töten lassen. So bitter die Erkenntnis auch war: Er würde Hilfe brauchen.
 

Alastor fiel aus. Er war zwar schnell mit einem Fluch zur Hand, wenn es darum ging einen Todesser unschädlich zu machen, doch war er immer noch Auror. Aus Rache, die nicht einmal ihn selbst betraf, einen Mord begehen? Niemals. Moody wollte Bellatrix in Askaban sehen.
 

Minerva wäre allein bei dem Gedanken daran entsetzt, selbst wenn er ihr nur die schonendere Variante offenbaren würde. Außerdem wollte er diese zusätzliche Last nicht auch noch aufbürden.
 

Und Snape… daran wollte er nicht einmal denken! Es hatte ihn schon genug Stolz gekostet, die Pläne zu erbitten.
 

Ein leises Klopfen ließ Remus erstarren. Reflexartig krampften sich seine Finger um die Pläne, ließen sie schnell in einer der Schreibtischschubladen verschwinden, ehe er seinen Besucher mit heiserer Stimme hereinbat.
 

Er hatte damit gerechnet, dass Minerva oder Alastor eintreten würden, stattdessen ließ ein nervös aussehender, blasser Junge behutsam die Tür ins Schloss fallen.
 

„Neville!“, rief Remus überrascht und irritiert zugleich. „Was führt dich zu mir? Brauchst du Hilfe?“
 

Er erinnerte sich noch gut an Neville Longbottom. Ebenso erinnerte er sich an dessen Eltern; auch Opfer des Lestrangeweibes.
 

„Setz dich doch“, bot er an, als Neville nur still und unsicher mitten im Raum stand.
 

Zögernd folgte Neville der Aufforderung, noch immer sagt er kein Wort. Nur seine Augen waren groß und lodernd auf Remus gerichtet.
 

„Also, was kann ich für dich tun?“, führte Remus gezwungen heiter seinen Monolog weiter. „Da fällt mir ein, ich habe mich gar nicht für die Salbe bedankt. Sie hat wirklich ganz hervorragend geholfen…“
 

Langsam legte Neville zwei lange fleischfarbene Schnüre auf die Tischplatte, und Remus wurde plötzlich entsetzlich kalt, als er die Langzieherohren erkannte.
 

„Ich habe Sie belauscht“, begann Neville leise; sein Blick war noch immer auf Remus’ zur Maske erstarrtes Gesicht gerichtet. „Sie und Alastor Moody. Ich weiß, dass Sie sich an Bellatrix Lestrange rächen wollen.“
 

Remus widerstand dem Drang sich die kaltnassen Handflächen an der Hose abzuwischen; fahrig leckte er sich über die tauben Lippen.
 

„Und ich bin hier, um Ihnen meine Hilfe anzubieten. Ich will Ihnen helfen, sie zu töten.“
 

Wie schwerer dunkler Dunst hingen die letzten Worte im Raum. Remus sah gebannt in Nevilles sonst so sanfte Augen, die jetzt einen harten grimmigen Ausdruck zeigten.
 

Er wusste, er durfte dieses Angebot nicht einmal in Erwägung ziehen. Er müsste Neville auf der Stelle von diesen selbstmörderischen Gedanken abbringen. Müsste ihm erklären, dass die Gefahr zu groß war; dass er sich auf gar keinen Fall auf dieses Angebot einlassen würde, gleichgültig, wie sehr er Hilfe benötigte.
 

Remus schwieg betroffen und Neville fuhr verzweifelt fort:
 

„Ich brauche Ihre Hilfe ebenso wie Sie meine – allein schafft es keiner von uns.“
 

Allein. Wusste oder ahnte er nur, dass Remus allein dastand?
 

„Nein“, antwortete Remus heiser, selbst nicht wissend, ob er Neville Recht gab, oder dessen Angebot ablehnte.
 

Nevilles Schultern sackten herab, sein ganzer Körper schien in sich zusammenzufallen.
 

Hatte der Junge nicht ebenso das Recht auf Rache wie er selbst?
 

Redete er sich das ein, bloß um es sich selbst einfacher zu machen?
 

Könnte er es mit seinem Gewissen vereinbaren?
 

Könnte er Neville einer solchen Gefahr aussetzten?
 

War er wirklich derart besessen?
 

„Vielleicht denken Sie noch einmal darüber nach“, flüsterte Neville und stand auf. „Ich meine, ehe Sie endgültig nein sagen…“
 

So lautlos wie Neville hereingeschlichen gekommen war, verschwand er jetzt wieder. Remus rührte sich nicht. Kaltes Entsetzten hatte ihn gepackt. Entsetzten und Abscheu vor sich selbst.
 

War er wirklich derart besessen?
 

Die Antwort lautete ja.
 

ooOoo
 

Innerlich seufzend schob Harry seinen unberührten Teller fort; hoffend, dass Hermine ihn nicht mit diesem Blick ansehen würde. Diesem ganz speziellen Blick, der sagte, dass er mehr essen müsste, dass er mehr Schlaf benötigte, und dass er seine schlechte Laune gefälligst nicht an seinen Freunden auslassen sollte.
 

Flüchtig sah er sie an und unterdrückte ein genervtes Stöhnen. Da waren sie; die zusammengepressten Lippen, die gerunzelte Stirn, kombiniert mit einem gereizten Zungenschnalzen. Schnell sah Harry zu Ron, der stur auf seinen Teller blickte, anscheinend nicht gewillt, sich auf irgendeine Weise einzumischen.
 

„Keinen Hunger?“, fragte Hermine spitz. „Wenn ich das überhaupt fragen darf“, fügte sie missbilligend hinzu.
 

Sie schien den gestrigen Streit nicht vergessen zu haben. Ebenso wenig wie Ron, der Harry jetzt abwartend betrachtete. Auch Harry hatte den Streit nicht vergessen; wohl aber den Grund. Er war zu unwichtig gewesen, als dass Harry sich daran erinnern könnte. Wahrscheinlich nur wieder eine Lappalie, so wie jedes Mal, wenn er scheinbar von jetzt auf gleich explodierte.
 

„Nein“, antwortete Harry erzwungen ruhig. Sich selbst einen Ruck gebend, lächelte er seine Freunde entschuldigend an: „Es tut mir Leid wegen gestern, ich hätte nicht so ausflippen sollen.“
 

Er konnte förmlich sehen, dass es Hermine schwer fiel, die Vorwürfe zurückzuhalten. Sie hatte es ihm gestern gesagt, sie hatte es in der Woche davor gesagt und sie würde es wieder sagen.
 

„Was ist nur los mit dir, Harry?“
 

„Wir machen uns Sorgen um dich, Harry.“
 

„Ich erkenne dich kaum wieder, Harry.“
 

„Hör’ gefälligst auf, Ron und mich anzuschreien!“
 

„Entschuldige dich nicht, wenn du es nicht so meinst!“
 

Jetzt nickte sie jedoch nur knapp, doch ihre schmalen Lippen sangen ein gänzlich anderes Lied, und das schlechte Gewissen schnürte Harrys Kehle zu. Sie hatte ja Recht; er ließ seine Unzufriedenheit an ihr und Ron aus. Und er stand dieser Wut, seiner Hilflosigkeit entsprungen, machtlos gegenüber.
 

„Wir wollten Mrs. Weasley in der Küche helfen. Kommst du mit?“, fragte Hermine und stand vom Tisch auf. Ihre Miene drückte pure Frustration aus, als wüsste sie die Antwort schon.
 

Den Kopf schüttelnd, verneinte Harry, fadenscheinige Ausreden murmelnd, die Hermine sich geduldig anhörte, bevor sie kurzentschlossen und Ron am Arm mit sich ziehend den Speisesaal verließ.
 

Ein kurzer Blick zu Draco genügte schon, um Harry erneut rot sehen zu lassen. Draco, der jeglichen Kontakt vermied, der es sogar vermied, ihm über den Weg zu laufen, seit ihrem letzten Gespräch.
 

Vier Wochen waren seitdem vergangen, und nun sah der blonde Bastard nicht einmal mehr aus Versehen in Harrys Richtung.
 

Vier Wochen, in denen Hermine Harrys Gemütszustand des Öfteren mit Nitroglyzerin verglichen hatte. In denen selbst Ron mehr als einmal dermaßen die Geduld verloren hatte, dass er kaum noch mit ihm redete; ebenso wie Ginny, die sich darauf beschränkte, Harry waidwunde Blicke zuzuwerfen.
 

Vier Wochen, in denen Harry verbissen trainiert hatte. In denen er Moody, Lupin und McGonagall mit seinen Leistungen verblüfft hatte. Mal davon abgesehen, dass er die Scheune aus Starrsinn nicht wieder betreten hatte und diesen verdammten Fluch noch immer nicht beherrschte.
 

Vier Wochen, in denen seine Füße ihn mehrmals täglich, wie mit eigenem Willen ausgestattet, zu Dracos Tür getragen hatten, die er aber nicht noch einmal geöffnet hatte.
 

Vier Wochen, in denen Harry beinahe wahnsinnig geworden war.
 

Und Draco zeigte sich gänzlich unbeeindruckt.
 

Harry widerstand dem Drang, seinen Teller quer durch den Speisesaal an die nächste Wand zu pfeffern, um dieser brodelnden Raserei in seinem Inneren irgendwie Ausdruck zu verleihen.
 

Trotz hin oder her; so konnte es auch nicht weitergehen!
 

Zuerst hatte er angenommen, gehofft, dass seine Wut auf Draco ausreichen würde, diese Begegnung mit ihm zu vergessen. Nur um festzustellen, dass diese zwiespältigen Gefühle ihm gegenüber nicht verblassen wollten. Des Nachts versuchte er nicht an jenen Augenblick zu denken, als sie sich geküsst hatten, als sie jede Feindschaft, alle gesellschaftlichen Konventionen vergessen hatten.
 

Stattdessen rief er sich jedes hämische Lächeln, jeden Fehler, den Draco, seiner Meinung nach, je begangen hatte, ins Gedächtnis. Er würde Draco, diesen Kuss, die Weichheit des blonden Haares vergessen. Er würde ihn wieder hassen wie zuvor!
 

Doch all dies führte dazu, dass Harry sich selbst hasste, da die Ergebnisse dieser Versuche geradezu niederschmetternd waren. So sehr er sich auch bemühte, früher oder später dachte er doch wieder an atemlose Küsse, und es endete meist mit flüchtigen, harten Bewegungen seiner Hand, Dracos geflüstertem Namen, das Gesicht in den Kissen vergraben, um Ron nicht durch keuchende Atemzüge zu wecken.
 

Die Erinnerung an jene Nächte trieb ihm auch jetzt noch Schamesröte in die Wangen. Zumal das Objekt dieser Phantasien keine fünf Schritte von ihm entfernt saß, und leise mit Megan sprach, die sich kurzerhand neben Draco gesetzt hatte.
 

Die Rache in Form einer wutschnaubenden Schwester ließ nicht lange auf sich warten. Morag steuerte mit geballten Fäusten auf Draco zu, sagte etwas, das diesem nur ein müdes Lächeln abringen konnte und zerrte ihre kleine Schwester vom Tisch fort. Zumindest versuchte sie es, da Megan sich nach Kräften wehrte.
 

Eine vage Idee nahm in Harrys Kopf Gestalt an, und ehe er es genau bedacht hatte, stand er auch schon lächelnd vor dem streitenden Geschwisterpaar. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Draco, der im Begriff gewesen war aufzuspringen, in seiner Bewegung erstarrte.
 

„Darf ich Megan kurz entführen?“, fragte er Morag, die ihn anstrahlte wie eine dieser Halogenleuchten, die Harry schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
 

Er wartete ihre begeistert hervorgestoßene Antwort gar nicht ab, griff nach Megans schmalem Handgelenk und zog das perplexe Kind aus dem Speisesaal. Jedoch nicht, ohne Draco einen bedeutungsvollen Blick zuzuwerfen, der mit misstrauisch verengten Augen erwidert wurde.
 

Euphorie trieb Harrys Puls in die Höhe. Diesmal würde Draco ihn nicht ignorieren können. Diesmal würde er zu ihm kommen, nicht umgekehrt!
 

Selbst wenn Draco es nicht seinetwegen tun würde...
 

Er schleppte das Mädchen bis zum Friedhof und bemerkte erst, dass er Megans Arm beinahe zerquetschte, als er einen Tritt vors Bein, gepaart mit einem wütenden Protestlaut, zu spüren bekam. Betreten seinen Griff lockernd, sah er in das wuterhitzte Gesicht des Kindes.
 

„Entschuldige.“
 

Die Unterlippe trotzig vorgeschoben, entzog sich Megan mit einem Ruck seiner Hand.
 

„Was sollte das gerade?“
 

„Nun“, Harry beugte sich ihr grinsend zu, den Umstand ignorierend, dass sie argwöhnisch zurückwich, „deine Schwester will wohl nicht, dass du dich mit Draco abgibst. Wenn du ihn sehen willst, wirst du mit mir als Alibi vorlieb nehmen müssen. Außerdem muss ich dringend mit ihm reden, und die Tatsache, dass du hier bist, wird ihn herlocken.“
 

Für eine Sekunde starrte Megan ihn offenen Mundes verwirrt an; dann brach sie in quietschendes Gelächter aus.
 

„Das glaubst du doch wohl selbst nicht“, brachte sie atemlos hervor. „Draco wird nie im Leben herkommen.“
 

„Er wird“, entgegnete Harry und hoffte inständig, dass er Recht behielt.
 

Noch immer lachend, legte Megan den Kopf schief.
 

„Wenn du meinst.“
 

Sie setzte sich ins Gras und begann, Harry vollkommen ignorierend, einige der grünen Halme aneinander zu knüpfen.
 

„Hat Draco…“, setzte Harry an, wurde sich bewusst, was er gerade hatte sagen wollen und verstummte.
 

Megans Grinsen war listig; im Stillen war Harry sich ziemlich sicher, dass sie in einigen Jahren nach Slytherin gekommen wäre, würde die Schule noch existieren.
 

„Was hat Draco? Hat er über dich geredet? Hat er kaum geschlafen? Noch weniger gegessen? Wolltest du das fragen?“
 

Bösartig, nicht listig, korrigierte Harry sich selbst – bösartig und erschreckend scharfsinnig. Für ein so kleines Kind schlicht erstaunlich, wie sie ihm genau das serviert hatte, was er gehofft hatte zu hören, wie sie mit ihm spielte, wie diese Worte lächerliche Hoffnung in ihm wachgerufen hatten, obwohl sie natürlich nicht der Wahrheit entsprachen.
 

An sich hatte Harry die Kleine nur ein wenig über Draco ausfragen wollen – allerdings hätte er sich denken können, dass Megan der falsche Ansprechpartner war.
 

Aus berechnend schmalen Augen sah sie ihn an, seufzend den Kopf schüttelnd, als Harry nicht antwortete.
 

„Mann, bist du blöd!“, stellte sie fest und wandte sich wieder ihren Gräsern zu. „Dir erzähle ich gar nichts!“
 

Tatsächlich kam Harry sich reichlich blöd vor, und er wurde das unbestimmte Gefühl nicht los etwas verpasst zu haben. Dann machte es „Klick“, und er konnte ein euphorisches Grinsen, halb erleichtert, halb befriedigt, nicht unterdrücken, während er sich neben Megan ins Gras plumpsen ließ.
 

Aushorchmission erfolgreich – so gerissen war sie also nicht, sie hatte ihm doch einfache Tatsachen verraten. Nachvollziehbar, dass die Kleine die Geduld mit Harrys langer Leitung verlor.
 

„Also hat Draco mich erwähnt!“
 

Megan schnaubte nur und misshandelte die unschuldigen Grashalme, als wolle sie ein Seil knüpfen, um Harry damit zu erwürgen.
 

„Der wenige Schlaf geschieht ihm recht“, stichelte Harry feixend weiter, schon fast darauf vorbereitet, Megans zierliche Faust auf seiner Nase zu spüren – ihr Blick war mörderisch.
 

„Ich wüsste ja zu gern, was er so erzählt hat.“
 

Diesmal war Megans Schnauben definitiv amüsiert, und Harry stellte endgültig fest, dass er dieses Kind, ob jung oder nicht, völlig unterschätzt hatte. Sie begriff einfach zuviel, als dass man in ihrer Gegenwart nicht vorsichtiger sein sollte, was man von sich gab.
 

„Du bist genauso bescheuert wie meine Schwester! Die glaubt auch, sie könnte mich so einfach aushorchen.“
 

Gespielt reumütig senkte Harry den Kopf.
 

„Schuldig im Sinne der Anklage.“
 

Megans Kichern wurde durch Dracos schneidend scharfe Stimme unterbrochen:
 

„Was zum Teufel sollte das vorhin, Potter?“
 

Harrys Herz verlagerte seinen Standort in seinen Hals, als er betont gelassen aufsah und Dracos aufgebrachtem – nervös flackerndem? – Blick begegnete.
 

Er hatte gepokert und gewonnen!
 

„Nichts weiter. Ich wollte Megan nur aus der Klemme helfen.“
 

Niemand war überraschter als Harry selbst, dass seine enge Kehle Sprechen überhaupt zuließ. Und dann schaffte er es auch noch, nonchalant zu grinsen.
 

„Du wolltest den Helden spielen, wie immer“, fauchte Draco abfällig.
 

Harry betrachtete die dunklen Schatten unter Dracos Augen und verspürte nicht einmal den Hauch eines schlechten Gewissens; der letzte Blick in den Spiegel hatte ihm die gleichen Schatten unter seinen eigenen Augen offenbart.
 

„Irgendeiner muss ja der Held sein“, spottete Harry, regelrecht begeistert darüber, mit ansehen zu können, wie sich Dracos bleiche Wangen zornesrot färbten.
 

„Und wen willst du damit beeindrucken?“
 

Höchstwahrscheinlich dich, du Idiot!
 

Sich auf die Zunge beißend, um nicht im letzten Moment auszusprechen was er dachte, zuckte Harry nur nichtssagend die Schultern.
 

„Hast du deine Zunge verschluckt, Potter? Oder hat’s dir einfach nur die Sprache verschlagen?“
 

Er antwortete ohne darüber nachzudenken:
 

„Nein.“
 

Megans Stöhnen, kombiniert mit einem leisen Geräusch, als sie ihre Hand gegen die Stirn schlug, hörte er kaum; zu fasziniert war Harry von Dracos hochgezogenen Augenbrauen.
 

„Was, nein?“
 

„Beides.“
 

„Potter! Kannst du dich auch in ganzen Sätzen ausdrücken?“ Draco verlor sichtlich die Nerven.
 

Aus zuviel Spaß an diesem Spiel, an diesem Streit, Unterhaltung, was auch immer, schüttelte Harry den Kopf, um den anderen Jungen, wenn möglich, noch weiter auf die Palme zu bringen.
 

„Anscheinend nicht.“
 

„Deine eloquente Ausdrucksweise ist kaum auszuhalten!“
 

Wieder zuckte Harry nur die Schultern. Seine Ausdrucksweise mochte zurzeit Urlaub machen, seine Gedanken dagegen rasten. Jetzt hatte er Draco zwar dort, wo er ihn haben wollte, aber er hatte keinen blassen Schimmer wie es weitergehen sollte.
 

Draco fuhr sich frustriert mit gespreizten Fingern durch die Haare. Anscheinend entschlossen, Harrys Taktik gegen ihn zu verwenden und ebenfalls zu schweigen, verschränkte er die Arme vor der Brust und starrte auf Harry herab.
 

Die bedrückende Stille wurde nur durch Megans Zischen unterbrochen, mit dem sie ihren Unmut bekannt gab.
 

Harry beschloss nach einigen Minuten des Starrens einfach in die Offensive zu gehen – Fingerspitzengefühl war noch nie seine Stärke gewesen.
 

„Ich war nicht mehr in der Scheune, seit… seit…“ Harry brach ab; doch nicht fähig es auszusprechen, sah er Draco an, der schnell sein Gesicht abwandte.
 

Ein wenig hilflos sah er Draco an, der, die Lippen nur ein blasser schmaler Strich, überallhin außer in Harrys Richtung blickte.
 

Enttäuschung, pur und schmerzhaft, versetzte Harry einen Stich, dennoch war er noch nicht bereit aufzugeben.
 

„Aber ich werde heute Nacht dort sein“, fügte er im Aufstehen hinzu. Er sah Draco zwingend an, hoffend, dass dieser den Blick erwidern, irgendeine Reaktion zeigen würde.
 

Nichts dergleichen geschah. Draco betrachtete weiterhin die entfernten Hügel, und Harry verließ ernüchtert den Friedhof.
 

Er hatte sich überwunden und die Einladung ausgesprochen – jetzt war Draco am Zug.
 

ooOoo
 

Aber ich werde heute Nacht dort sein…
 

Trotz der sommerlichen Hitze erschauerte Draco. Wieder hatte Harry es geschafft seinen Schutzwall mit wenigen verlockenden Worten niederzureißen.
 

In den letzten Wochen hatte Draco begreifen müssen, dass es eine Sache war Harry zu wollen, und gleichzeitig zu wissen, dass er ihn nicht haben konnte, die zwecklosen Wünsche tief in seinem Herzen zu verschließen und nie herauszulassen. Harry jedoch zurückzuweisen, wenn er ihn eindeutig haben konnte, zerrte in nie gekannter Weise an seiner Kraft.
 

Mit geballten Fäusten, den Kopf in den Nacken legend, versuchte Draco sich selbst zu bezwingen. Er würde diesem lockenden Angebot nicht folgen. Durfte, konnte es nicht. Andererseits lief ihm die Zeit davon, die er so bitter benötigte, um seinen Auftrag zu erfüllen.
 

Dämonen schienen an Dracos Seele zu reißen. Sprachen von Verantwortung, vom Leben seiner Eltern, seinem eigenen Leben. Sandten ihm süße Vorstellungen von Harry – nach ihm greifend, Augen dunkel vor Lust, geöffnete wunde Lippen…
 

Gewinne Potters Vertrauen...
 

Das würde ihm nicht gelingen, hielt er sich weiter von ihm fern. Ging er jedoch zu ihm, würde er sich nicht beherrschen können.
 

Wie weit konnte er gehen und seinen Auftrag dennoch ausführen?
 

Hin- und hergerissen zwischen Pflichten und eigenen Sehnsüchten, schloss Draco die Augen und sog die schwere würzige Luft ein.
 

Ich war nicht mehr in der Scheune seit...
 

Draco hatte es gewusst, hatte Nacht für Nacht, im Schatten verborgen, nach Harry Ausschau gehalten.
 

Hatte ihn beobachtet, wann immer er konnte.
 

Hatte gesehen, dass er sich im Training verausgabt hatte. Gehetzt wie flüchtiges Wild.
 

Hatte die Frustration, die unausgesprochene Frage, in seinen Augen erkannt.
 

Hatte mit Entsetzen festgestellt, dass er mit jedem Tag, der verging, den Kampf gegen sich selbst verlor.
 

Aber ich werde heute Nacht da sein...
 

Seine Flucht, sein Verstecken war nur ein Aufschub gewesen, eine Tortur, die er sich hätte ersparen können. Er hatte schon damals in der Scheune gewusst, dass er verloren, dass sie beide verloren waren. Er hatte nicht wahrhaben wollen, dass er nie die Wahl gehabt hatte.
 

Draco fühlte sich beobachtet, wandte den Kopf, sah auf Megan herab, die ihn aus großen traurigen Augen musterte.
 

„Du wirst hingehen, oder?“
 

Wieder erzitterte er, ein nervöses Beben, tief aus seinem Inneren heraus. Er konnte Potter haben. Nicht für immer, aber für den Augenblick. Er könnte haben, was er wollte, und er würde es in dem Augenblick wieder verlieren wenn er Potter verriet.
 

ooOoo
 

Die Scheune wirkte im fahlen Licht des abnehmenden Mondes abweisend auf Harry, der sich selbst Einhalt gebieten musste, um nicht schneller zu laufen. Um nicht die Tür aufzureißen, in der wilden Hoffnung, dass Draco sich ebenso überwunden hatte wie er selbst.
 

Hinter jener hölzernen Tür starrte Harry jetzt in eine Dunkelheit hinein, welche ihm wie der gigantische Rachen eines lauernden Tieres erschien.
 

Draco war nicht da. Harry spürte es, noch bevor er eine zurückgebliebene Laterne entzündete, um sich orientieren zu können. Die Enttäuschung schwappte einer kalten Welle gleich über ihn hinweg, löschte brutal dieses letzte Fünkchen Hoffnung in seinem Inneren.
 

Etwas verloren blieb er trotzdem da, von der Stille der Scheune umhüllt, seine chaotischen Gedanken ordnend.
 

Harry war überrascht, als er erkannte, dass er seine Rachegedanken fast vollständig vergessen hatte. Sie hatten zwar in ihm gelauert, dunkel und bedrohlich, doch sie hatten seinen Verstand nicht mehr so sehr dominiert wie noch vor wenigen Wochen. Inzwischen schien es, als wären Jahre vergangen, seit Voldemort Hogwarts angegriffen hatte, und nicht knappe zwei Monate.
 

Plötzlich schämte er sich, dass er sein Ziel dank Draco aus den Augen verloren, sich nicht auf das Wesentliche konzentriert hatte. Und beinahe war er ihm dankbar, dass er nicht gekommen war. Dennoch konnte er sich dieses nagenden Gefühls des Verlustes nicht erwehren.
 

In die mattschwarze Oberfläche des hohen Spiegels sehend, hob Harry die letzte verbliebene Tasse vom Boden und wog sie nachdenklich in der Hand. So oder so musste er den tödlichen Fluch beherrschen. Er würde dieser letzten Konfrontation mit Voldemort – und Snape – nicht aus dem Weg gehen können, er wollte es gar nicht.
 

Sich konzentrierend, sprach Harry den Zauber, der die Tasse in eine Ratte verwandelte, ließ das Tier erstarren, und setzte es behutsam vor dem Spiegel ab, der niemals ein Bildnis zeigen würde.
 

Er hatte sein Ziel aus den Augen verloren – und er würde diesen Fehler nie wieder begehen!
 

Dieses Mal ergriff keine glühendheiße Wut von ihm Besitz; es war kalter berechnender Hass, der sich in ihm ausbreitete wie ein schnell wirkendes Gift.
 

Avada Kedavra.“
 

Und die im Zauber gebannten Augen der Ratte verloren ihren Glanz.
 

Ungläubig starrte Harry das leblose Tier an, sauren Speichel schmeckend. Seine Beine zitterten, gaben, sein Gewicht nicht länger tragend, unter ihm nach. Der Spiegel, das tote - von ihm getötete - Lebewesen verschwamm vor Harrys Augen. Da war kein Triumph, weil er es endlich geschafft hatte. Nur galligbitterer Ekel. Keuchend schnappte Harry nach Luft, sich auf den Händen abstützend, die brennenden Augen weiterhin fassungslos auf sein Opfer gerichtet.
 

Nein, er würde sich nicht übergeben.
 

Das Blut dröhnte dumpf in seinen Ohren, sodass er Draco erst bemerkte, als dieser neben ihm kniete, wohltuend kühle Finger auf Harrys Stirn pressend.
 

Aus einem Reflex heraus wollte Harry ihn fortstoßen, dann jedoch presste er sich, verzweifelt nach Wärme gierend, an dessen schlanken Körper. Er hörte die beruhigend gemurmelten Worte Dracos, ohne sie wirklich zu verstehen. Er spürte Draco erschaudern, als seine geöffneten Lippen an dessen Hals entlang glitten, den salzigen Geschmack aufnehmend, den holzigen Geruch genießend, der ihm in die Nase stieg.
 

Harry wurde sich des festen, schmerzhaften Griffes bewusst, mit dem Draco ihn umklammerte, das Gesicht hatte er in Harrys Halsbeuge vergraben. Warmer Atem streifte sein Schlüsselbein, verursachte prickelnde Gänsehaut und noch etwas anderes, Ziehendes. Eine bittersüße Unruhe, kribbelnder Vorfreude gleich, breitete sich in ihm aus, als Dracos Hände fordernd über seinen Rücken, zu seiner Brust fuhren. Willenlos ließ Harry geschehen, dass Draco ihn zu Boden stieß, darauf bedacht, den engen Körperkontakt nicht zu unterbrechen.
 

Im Licht des flackernden Laternenlichts hatte Dracos Blick etwas Wildes, Gehetztes, dem sich grimmige Akzeptanz beimischte, als er auf Harry herabsah. Dann waren seine Lippen, warm, weich, rau, auf Harrys und verbrannte jeden klaren Gedanken zu einem schwelenden Häufchen Asche.
 

Harry spürte Dracos hastigen Atem, spürte unbeherrschte Finger an seinen Kleidern zerren, riss nicht weniger begierig an Dracos. Seine Hände glitten über Dracos Rücken hinab, pressten die knochigen Hüften an die seinen, nach der Hitze verlangend, die jene Berührung verhieß, nach Erlösung suchend, die sie ihm versprachen.
 

Einige wenige harte, beinahe brutal wirkende Bewegungen Dracos und dessen unbeherrschtes Stöhnen reichten aus, um Harry, einen heiseren Schrei an der Schulter des blonden Jungen unterdrückend, die gewünschte Erlösung zu bringen. Gefangen in seinem eigenem Sog der Begierde, bemerkte er nur noch verschwommen, wie Draco mit einem erstickten Seufzen völlig erstarrte, und dann bebend über ihm zusammenbrach.
 

Harrys Verstand klärte sich zunehmend – er wusste nicht, was ihm peinlicher war: Was er getan hatte, oder dass es so verflucht schnell geendet hatte. Innerlich seufzend schalt Harry sich einen Trottel; er hatte es ja nicht einmal geschafft, sich seiner Hose zu entledigen, in der sich nun unangenehm klebrige Feuchtigkeit ausbreitete.
 

Doch auch nachdem sein schwergehender Atem sich beruhigt hatte, ließ er Draco nicht los; klammerte sich noch verzweifelter an den anderen Jungen, von der unbestimmten Angst erfasst, dass Draco wieder aufspringen und fliehen könnte.
 

„Willst du mich erwürgen?“
 

„Willst du wieder abhauen?“
 

„Nein.“
 

Erst jetzt nahm Harry den schmerzhaften Griff richtig zur Kenntnis, und lockerte ihn ein wenig. Er war beruhigt. Draco würde bleiben. Er blieb, ihm mit dieser einmaligen, wahrscheinlich unbewussten Geste, die Harry nie zuteil geworden war, verschwitzte Strähnen aus der fiebrig-heißen Stirn streichend. Er blieb, unausgesprochene, zärtliche? Worte in den geweiteten Pupillen, von einem dünnen Silberstreifen umgeben. Er blieb, scheue feuchte Küsse mit Harry austauschend. Er blieb, um seine langen, dünnen Finger mit Harrys zu verschränken.
 

Er ahnte, wie es weitergehen würde. Dass es kaum etwas gab, was sie einander geben konnten, außer heimlichen Treffen, dominiert von der Angst entdeckt zu werden. Verstohlene Blicke, die niemand sonst bemerken durfte. Lügen. Ausreden. Gewissensbisse. Trost. Geborgenheit.
 

Harry spürte das zittrige Einatmen, verstärkte seine Umarmung erneut. Schutz suchend. Halt schenkend.
 

Er war sich dessen bewusst, dass er alles verlieren könnte, was ihm wichtig war. Und er war bereit, es zu riskieren.
 

Tbc…



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Siddhartha
2008-03-24T21:30:48+00:00 24.03.2008 22:30
Oh mann... er ist wohl genau wie sein Vater +sfz+ wenn er das nur wüsste, dann hätte er ein Problem weniger :)
Verdammt ich heule gleich xD was wird jetzt aus den beiden Q__Q!?!?
Von:  Junaka
2007-03-25T16:59:49+00:00 25.03.2007 18:59
Bin erst jetzt auf diese ff gestoßen.
und ich muss zugeben, ich bin total süchtig danach !!!
das einzige, was ich nicht ganz verstehe ist, wie es dazu kommt, dass Harry und Draco "gemeinsam" aufwachen. Die Stelle wo sich Harry in Dracos Haaren festkrallt, aufwacht und Draco dann panisch abhaut. (liegt vielleicht daran, dass ich den adult teil nicht lesen kann ^_^°)
Hoffe es geht bald weiter. Entzug von dieser ff ist schrecklich!
lg

PS: Ja, Megan ist genial. Ich hoffe die kommt noch öfter vor!
Von:  Junaka
2007-03-25T16:59:16+00:00 25.03.2007 18:59
Bin erst jetzt auf diese ff gestoßen.
und ich muss zugeben, ich bin total süchtig danach !!!
das einzige, was ich nicht ganz verstehe ist, wie es dazu kommt, dass Harry und Draco "gemeinsam" aufwachen. Die Stelle wo sich Harry in Dracos Haaren festkrallt, aufwacht und Draco dann panisch abhaut. (liegt vielleicht daran, dass ich den adult teil nicht lesen kann ^_^°)
Hoffe es geht bald weiter. Entzug von dieser ff ist schrecklich!
lg

PS: Ja, Megan ist genial. Ich hoffe die kommt noch öfter vor!
Von:  yamimaru
2007-03-21T19:46:08+00:00 21.03.2007 20:46
Oh, wenn Harry nur wüsste was sein Vater wirklich über seine Gefühle zu einem Slytherin denken würde...
Wiedermal ein absolut geniales Kapitel.
Die Geschichte ist so wunderbar erzählt und hinterlässt doch nach jedem Lesen ein bitteres Ziehen im Magen zurück.
So viel Verzweiflung, Intrigen, Geheimnisse und Lügen. Ich bin wirklich begeistert wie du es schaffst das alles so emotional und nicht überzogen rüber zu bringen.
Ich freue mich heute schon wenn du alles aufklärst und dennoch denk ich mir manchmal dass ich es gar nicht wissen will *schieflächel*.
Mach weiter so.
LG
yamimaru
P.S. Megan entwickelt sich mehr und mehr zu meinem lieblings Nebencharakter.
Von: abgemeldet
2007-03-19T18:05:15+00:00 19.03.2007 19:05
oh gott
*erstmal wieder tief atmen muss*
unglaublich und so schrecklich dramatishc
es nimmt mir echt die luft zu atmen XD
schreib ganz shcnell weiter


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