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Rache der Hölle

von

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Trauer

Jen hatte sich schon den ganzen Tag in ihrem Zimmer aufgehalten und wollte niemanden sehen. Traurig lag sie auf dem Rücken liegend im Bett und starrte die Decke an. Noch immer wollte sie nicht glauben, dass ihre Katze gestorben war. Sie war immer ihr ein und alles gewesen, so dass der Verlust ihrer kleinen Freundin schier unerträglich war. Die Schülerin machte sich Vorwürfe und verwünschte den Herrn der Finsternis. Warum hatte er das getan? Nur um ihr Leben zur Hölle zu machen, durfte er doch nicht gleich ein Leben auslöschen. Auch wenn er der Teufel war gab ihm dies noch lange nicht das Recht ein unschuldiges Leben skrupellos für seine Pläne zu opfern. Während sie mit Schmerzen an ihre kleine Katze, die sie von klein an aufgezogen hatte dachte, rannen ihr wie schon so oft nach diesem grausamen Vorfall, Tränen über die Wange. Wie sollte sie diesen Verlust nur verkraften? Was würde der ehemalige Lichtträger noch alles für sie bereithalten, um sie zu quälen? Sie hoffte, dass nicht noch mehr ihr Leben lassen mussten und setzte sich auf, dabei streifte ihr Blick über das Lieblingsspielzeug ihrer Katze hinweg und sie musste noch mehr weinen.
 

Der Sohn Lucifers ging wie immer als Mensch getarnt eine Straße entlang und legte sich innerlich schon seine Worte zu recht, die er Jen sagen wollte. Wahrscheinlich war das Mädchen am Boden zerstört und weinte bitterlich, so dass er nun eine gute Gelegenheit für seine noch zu erfüllende Aufgabe fand. Er musste sie nur ergreifen und nutzen. Als er um die Ecke in Jens Straße einbog, erkannte er schon von weiten den Wagen ihrer Mutter und schloss daraus, dass diese zu Hause war und hoffte, dass er möglichst ungestört mit Jen reden konnte. Wenige Augenblicke später stand er auch schon vor dem Haus der Schülerin und klingelte. Promp wurde die Tür auch schon von Jens Mutter geöffnet. "Ach du bist es Keisuke. Tut mir fürchterlich Leid, aber Jen geht es sehr schlecht..." Was das zu bedeuten hatte, konnte sich der Engel schon denken und bevor die Autorin ihn wegschicken konnte benutzte er ein wenig Magie, so dass sie wie hypnotisiert zur Seite trat und wenig später Richtung Schlafzimmer ging und sich hinlegte. Wie einfach es doch war Menschen zu manipulieren. Wie bald sie aufwachte, würde sie alles vergessen haben, was nach dem Türöffnen geschehen war. So erklomm Glacifer auch gleich die Treppen und klopfte sachte an Jens Türe an.

Die Schülerin antwortete leise, dass sie niemanden sehen wollte und drehte sich dann auf die andere Seite, doch zu ihrer Verwunderung ging dennoch die Türe auf und gerade als sie ihre Mutter hinausschicken wollte, erkannte sie, dass ihr Besuch niemand anderes außer Keisuke war. "Keisuke...", sagte sie leise. "Wie geht es dir?", wollte Keisuke anstandsgemäß wissen und setzte sich neben sie auf ihr Bett. "Schlecht...Meine Katze...", kam es verzweifelt von ihr, bevor sie nicht weitersprechen konnte und abbrach. "Ich weiß..." Tröstend legte er seinen rechten Arm um sie und streichelte sanft über ihren Rücken. "Das tut mir wirklich sehr Leid." Nun schluchzte das Mädchen einmal und sah ihrem vermeintlichen Schutzengel dann an. "Aber warum? Nur, weil er mich quälen will muss er doch nicht gleich einem lieben Geschöpf das Leben nehmen!" Der Sohn Lucifers seufzte einmal resigniert innerlich. Wie oft hatte er solche Fragen schon gehört? "Er ist der Teufel und ihm ist jedes Mittel recht, um an sein Ziel zu kommen. Wenn es sein muss würde er auch ohne mit der Wimper zu zucken seinen eigenen Sohn opfern." Wie wahr seine Worte doch waren. Sein Vater konnte ihn noch nie sonderlich gut leiden, was wiederrum die Frage aufwarf, warum er ihn dann entführt hatte. Die Antwort jedoch war einfach. Er wollte in keinsterweise eine Niederlage gegen seine Frau erleiden und erst recht nicht seinen Sohn als direkten Feind haben. Scheinbar zog es sein Vater vor irgendwann aus dem Hinterhalt heraus zu verlieren, wenn seine Kräfte erst einmal kleiner, als die seines Sohnes waren. "Meinst du wirklich, dass er so bösartig ist? Seinen eigenen Sohn?" Dies wollte sich die gottesfürchtige Jen erst gar nicht vorstellen, um sich nicht ausmalen zu müssen, was der Herr der Hölle ihr alles antun könnte. "Ja, ganz sicher...Darauf gebe ich dir mein Wort als So...Schutzengel!", verbesserte er sich schleunigst. Bei nahe hätte er ´als Sohn Lucifers´ gesagt, was ihn endgültig enttarnt hätte. Zu seinem Glück jedoch hatte dies Jen überhört und er seufzte leise erleichtert aus. "Meinst du, dass es ihr nun besser geht?", fragte die Schülerin geknickt und mit einem Blick, der einem das Herz zerreisen könnte, wenn man nicht gerade ein Bewohner der Hölle war. "Bestimmt. Du hast doch gesagt, dass sie lieb war." Nun sah sie Glacifer dankbar an. "Dann ist sie im Himmel?" Dies war eine Frage, die absolut tabu war. Keine Auskunft, die er ihr geben durfte und konnte. Eines der wenigen ungeschriebenen Gesetze. "Das darf ich dir nicht sagen..."

Jen nickte nun. "Danke, dass du gekommen bist." So langsam schien der perfekte Zeitpunkt gekommen zu sein, um etwas weiter den Plan auszulegen. Er musste nicht lange in seiner Tasche suchen, da zog er auch schon eine Eintrittskarte für den in der Nähe liegenden Zoo heraus und überreichte sie Jen. "Ich würde mich freuen, wenn du mitkommen würdest. Du musst nicht kommen, wenn du willst, aber so könntest du dich etwas ablenken. Überlege es dir, ja?" Damit stand der Engel wieder auf und verabschiedete sich. "Ich lasse dich dann besser etwas alleine, bis dann!" Die Schülerin sah noch eine Weile auf ihre Zimmertür, dann auf die Karte. Vielleicht war das keine schlechte Idee. Irgendwie musste sie sich ja ablenken, wenn sich nicht völlig in ihren Schuldgefühlen versinken wollte.
 

Am nächsten Tag klingelte ihr Telefon und Jen nahm völlig erschöpft den Hörer ab. "Ja?", murmelte sie verschlafen. Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen und war erst vor einer halben Stunde ins Traumland gesunken. "Ich bin´s, Amelia! Hast du heute schon etwas vor?", wollte ihre Gesprächspartnerin ohne Umschweife wissen. "Ja, tut mir Leid, aber ich muss schon in drei Stunden losgehen...", sagte Jen ermattert und liess sich zurück in ihr Bett fallen. "Und was hast du vor? Es wird wohl kaum ein Date mit einem gutaussehenden Jungen sein?", scherzte Amelia. Die Braunhaarige gähnte einmal und antwortete ohne weiter nachzudenken. "Keisuke hat mich in den Zoo eingeladen. Gestern Abend..." Während sie dies erzählte, drehte sich sich im Bett um und machte die Augen zu, die sie bei Amelias Gekreische auch jäh wieder öffnete. "Was?! Dann lag ich ja richtig! Du hast wirklich ein Date?! Mit unserem Keisuke? Der aus unserer Klasse, habe ich richtig gehört?!! Seit wann seid ihr zusammen? Erzähl! Ich muss alles wissen! Warum hast du mir das nicht eher erzählt!?" Wie ein Sturm brachen die Fragen über die noch völlig aufnahmeunfähige Jen ein, die aus Amelias Mund so schnell heraussprudelten, dass man meinen könnte sie wäre ein Tsunami, der über ein hilfloses kleines Dörfchen einbricht. "Also...Ja, ich meine den Keisuke aus unserer Klasse. Wir sehen uns öfters, aber wir sind nicht zusammen! Und das ist auch kein Date!", streitete die Schülerin auch gleich ab. "Was soll das sonst sein?! Hallo?! Unser bester und bei den Mädchen beliebtester Schüler lädt dich garantiert nicht umsonst ein! Sag mir auf jeden Fall, wie es war! Und wehe wenn nicht!", drohte die Schwarzhaarige von der anderen Leitung her. "Ich kann es nicht glauben, du hast endlich einen Freund!" Jen ging die Begeisterung ihrer Freundin unter den gegebenen Umständen zuemlich auf die Nerven. Wenn sie nur wüsste, dass sie unter den Machenschaften des Herrn der Hölle litt, dann würde Amelia nun garantiert stillschweigen. "Ich störe dich dann nicht weiter vor deinem Date! Viel Spaß!"

"Es ist kein Date!", kam es jäh von Jen, doch ihre Freundin hatte bereits aufgelegt und wählte die Nummer der Nächsten, um diese die frohe Botschaft zu verkünden. "Muss sie denn immer alles Mögliche in etwas hineininterpretieren, was es gar nicht ist?!" Da ertönte nun eine über Jens Ärger höchst amüsierte Stimme. "Soso, wir haben also ein Date?" Auf der Stelle drehte Jen ihren Kopf in die Richtung des Sprechers und bereute dies auch sogleich. Es war niemand anderes als Lucifer, der sich scheinbar einen Spaß daraus machte Gespräche zu belauschen. "Du...! Du!!", brachte die Schülerin nur wütend heraus, weil sie nicht die richtigen Beschimpfungen fand. "Ja, ich. Der Herr der Hölle kommt sogar persönlich, um nach deinem Empfinden zu fragen. Ich hoffe doch, dass du den grauenhaften Tod deiner Katze überstanden hast." Dies sagte er mit einer solchen Gelassenheit und einem Lächeln, das vor Freude nur so strahlte, dass es innerlich in Jen nur so kochte vor Wut. "Irgendwann wirst du es noch bereuen, dass du andere Lebewesen quälst!" Daraufhin lachte der gefallene Engel kurz auf und sah sie aus seinen roten Augen spöttisch an. "Und wer sollte mich zur Reue bringen? Etwa du? Ich bitte dich. Warum willst du leiden? Du kannst es dir auch einfacher machen. Überlasse mir deine Seele und ich werde dich in Ruhe lassen", schlug er in einem verlockenden Tonfall vor. "Niemals! Ich würde in die Hölle kommen und die Ewigkeit in Qualen verbringen!" Dies entlockte dem Fürsten der Finsternis nur einene müden Blick und ein achselzucken. "Wie du willst, aber woher willst du wissen, ob du nicht schon längst dazu verdammt bist in die Hölle zu kommen? Es wäre hilfreich mich nicht zum Feind zu haben." Die mitschwingende Drohung war unüberhörbar gewesen. Trotz allem blieb die Christin stur. "Es ist deine Entscheidung, aber so viel sei gesagt. Es kann nur schlimmer werden." Mit diesen Worten verschwand Lucifer auch schon wieder und Jen sank eschöpft zu Boden. "Kann er mich nicht einfach in Frieden lassen?"
 

Um zwei Uhr traf sich Jen mit Keisuke, der schon etwas früher angekommen war und bereits auf sie wartete, am Haupteingang des Zoos. "Du siehst etwas bleich aus." Dabei legte der Eisträger seine Hand auf ihre Stirn und prüfte ihre Temperatur. "Ich bin nicht krank. Ich hatte nur eine unangenehme Begegnung mit Lucifer." Daraufhin nickte ihr Gegenüber nur still und fragte sich insgeheim, was sein Vater mit diesem Besuch bezweckt hatte. "Was wollte er denn?", fragte Glacifer schließlich. "Er hat mir angeboten ihm meine Seele zu geben, damit er mich in Ruhe lässt. Natürlich habe ich abgelehnt. Als ob ich so dumm wäre!", ärgerte sie sich. "Nein, dumm bist du nicht." Nun sah sie Keisuke doch etwas säuerlich an. "Warum schwingt da dieser belustigte Unterton in deiner Stimme mit?", wollte Jen wissen schlecht gelaunt wissen. "Ach, ich habe mir nur seine Reaktion vorgestellt. Wahrscheinlich tobt er vor Wut, da du abgelehnt hast." Oh ja, das hatte er garantiert. Sein Vater hasste es, wenn man seine Angebote ablehnte und er sich zuvor Mühe gegeben hatte, seinem Opfer das Leben schwer zu machen. "Allerdings wird er sich nun noch mehr anstrengen", betonte der Engel des Eises noch. "Das kann ich mir vorstellen..." Dann lächelte Keisuke ihr aufmunternd zu. "Denk nicht mehr darüber nach und genieße den Tag!" Dabei schnippte er der etwas verdutzten Jen auf die Stirn. "Vergiss ihn einfach. Darüber wird er sich mehr ärgern als über das fehlgeschlagene Angebot!" Die Schülerin nickte zustimmend und musste zugeben, dass Keisuke wirklich freundlich war und er sie immer aufmuntern konnte. Mittlerweile hatte er sich in das Programmheft des Zoos vertieft. Er war bisher noch nie in einem gewesen und war bereits auf die ihm noch teilweise unbekannten Tiere gespannt. "Wohin sollen wir zuerst gehen? Zu den Raubtieren? Oder lieber zu den Seelöwen? Laut dem Heft werden sie gleich gefüttert." Dies brachte Jen irgendwie zum Schmunzeln. Ein Engel, der das Programm studierte und scheinbar vor Neugierde platzte, war schon ein seltsamer Anblick und sie vermutete bereits, dass er noch nicht viel von der Welt und vor allem keinen Zoo gesehen hatte. "Du warst noch nie in einem Zoo, oder?" Keisuke blickte nun auf und sah Jen ernsthaft verwundert an. "Das stimm. Woher weißt du das?", fragte er leicht beeindruckt. Noch nie hatte irgendein anderes Wesen in ihm lesen können, wie in einem Buch. Nicht einmal sein Vater konnte das. "Ach, das habe ich an deinem Verhalten gemerkt." Und bevor der schwarzgeflügelte Engel Genaueres erfragen konnte, da kamen sie auch schon bei den Seelöwen an, die gerade gefüttert wurden und damit war auch die Gelegenheit vertan. "Wie niedlich!", meinte die Schülerin und trat etwas näher, was sie lieber nicht getan hätte, da sich eine Seelöwin lautstark in das unterste Becken platschen liess, vor welchem Jen stand und nun etwas nass wurde. Keisuke, der nun näher trat lachte leicht schadenfreudig und wurde mitleidssuchend von ihr angesehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  klein_luma
2007-05-19T17:29:27+00:00 19.05.2007 19:29
joa....lucifer kann einem auf die nerven gehen...XD...denn muss man links und rechts eine verpassen....so richtig bääääm XD
Von: abgemeldet
2007-05-05T17:11:22+00:00 05.05.2007 19:11
Wie süß. ^.^
Hihi... ich frage mich, wann es rauskommen wird, dass Keisuke eigentlich Lucifers Sohn ist. Damit wäre alles zerstört. Ich denke ja mal, dass sie sich noch in ihn verlieben wird. ^///^
*lol* Und Amelia ist cool, die kleine Lästerschwester. X-D
Am Ende hat Jen nicht nur Lucifer, sondern alle Mädchen aus der Klasse gegen sich. *rofl*

Nya, bin gespannt, wie es weiter geht!
Bis dann! ;)
Von: abgemeldet
2007-04-26T19:59:43+00:00 26.04.2007 21:59
Hey^^
Hab das Kapitel gelesen
Es ist schön das Keisuke sie aufmuntert
Und mit ihr in den Zoo geht, das fand ich echt süß^^
Und Lucifer bleibt echt hartnäckig, da bin ich mal gespannt wie das ausgeht
Wird sie ihre Seele an ihn verkaufen, oder will sie weiterhin leiden
Aber wie man es dreht und wendet, leiden wird sie wohl überall^^“
Echt blöd gelaufen für die arme Jen, wie sie da wohl wieder rauskommt
Es würd mich auch interessieren ob Lucifers Sohn sich in Jen verliebt hat, der ist irgendwie so undurchsichtig^^“
Na ja mal sehen, wird sich doch hoffentlich alles noch klären^^
Also ich freu mich immer wenn es bei dir weitergeht, die Story ist wirklich interessant ^o^
Mach weiter so, und hau rein in die Tasten ^.~
Bis denne^^


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