Königlich sein - glücklich sein?
Wie schon in der Kurzbeschreibung erwähnt: Laut vorlesen - sonst entgehen euch manche Reime ;-)
Eines Morgens saß allein
Ein kleines grünes Fröschelein
An eines Waldes Teich
Und dachte sich sogleich:
„Ich bin noch jung, doch schon weiß ich,
wie ich sein will: königlich!
Wie die Menschen, mit Gold und Krone.
In einem Schlosse, sitzend auf dem Throne.
Doch als Frosch hat man’s nicht leicht:
Unser Körper nicht denen der Menschen gleicht.
Unsere Stimmen nicht wie die der Menschen klingt,
unsere Essgewohnheiten völlig verschieden sind.
Wie kann ich nur ein König sein?“,
dachte sich das Fröschelein.
So reiste es ins weite Land,
doch keinem Frosch war je bekannt,
wie es geht ein König zu werden
als Frosch mit unmenschlichen Gebärden.
Und sie dachten sich im Geheimen,
was es auf sich hatte mit dem Kleinen,
der in dem Alter nicht spielen ging,
stattdessen seinem Traum nachhing.
Doch das Fröschelein zog weiter –
Optimistisch und heiter.
Zum Glück traf es eine junge Maid,
welche wäre für alles bereit,
um ihre goldene Kugel wieder zu bekommen –
und dies hatte das Fröschelein vernommen.
Auch sah es, dass die Maid mit der zarten Hand
Des Königs Tochter war in diesem Land.
Und so sprang es sogleich ins kühle Nass
Des Brunnens, welcher die Kugel nun besaß.
Und die Maid merkte, als die Kugel kam hervor,
wie sie vor Freude die Beherrschung verlor.
Sie umarmte das grüne Fröschelein.
„Du verdienst es ein König zu sein!“,
sagte sie und schenkte ihm
eine Krone, die golden schien.
Doch so glücklich war das Fröschelein nicht
Und die Tränen flossen dicht an dicht.
„Ach, ich möchte nun kein König mehr sein,
sondern leben nur mit dir allein.
Bleib bei mir und nehme mich,
so wird unser Bund bald ehelich!“
Voll Freude stimmte die Maid glücklich ein
Und küsste voll Wonne das Fröschelein.
Nach einem lauten „Plopp!“ erschien
Die Maid als Frosch gleich neben ihm.
So lebten sie grün und klein
Zusammen als glückliche Fröschelein.
Zwar ohne Schloss – und nicht reich –
Stattdessen an ihres Waldes Teich.