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Juratripper - The Love Story

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Juratripper - The Love Story (Teil 3)
 

Vorwort: Ich mach es kurz. Ich küsse allen, die mir bisher treu Kommentare geschrieben habe, die Füße und danke ihnen tausend mal dafür. Wenn das jetzt nicht kurz war.*g*
 

Das Sonnenlicht füllte den Raum zur Gänze aus und ließ alles ein wenig heller erscheinen, als es eigentlich war. Die grausigen und unheimlichen Drachen an den Bettpfosten, die nachts immer so aussahen, als seien sie vom Teufel persönlich aus der Unterwelt heraufgeschickt worden, um Chaos und Dunkelheit zu verbreiten, hatten ihre Bedrohlichkeit verloren und schienen nun sogar tatsächlich zu grinsen mit ihren breiten Mäulern. Alles war irgendwie fröhlicher. Es schien, als habe die Sonne in diesem Moment etwas geschafft, was sie schon seid Jahren vergeblich versucht hatte und woran sie jedes mal kläglich gescheitert war. Sie hatte Wärme in das Haus gebracht, ganz normale menschliche Wärme, von der man hier sonst nie etwas spürte.

Und so war es nicht verwunderlich, das die zwei Gestalten, die sich auf das große Himmelbett gesetzt hatten, gar nicht mehr aufhören konnten, zu kichern, wie kleine Schulmädchen.

Princess glaubte es eigentlich immer noch nicht. Ihre Freundin Doc, mit der sie damals zusammen auf Noah so viele Abenteuer erlebt hatte und die sie so in ihr Herz geschlossen hatte, war wieder da. Das konnte doch nur ein Traum sein. Ihre Mutter würde es doch nie erlauben, das einer dieser Freunde ins Haus kam, geschweige denn, das sie Princess mit ihr reden lassen würde, das hatte sie doch erst gestern Abend beim Essen mehr als deutlich gesagt.

Aber andererseits war es zu real, als das es sich gleich, verursacht durch das Klingeln eines Weckers oder das Rütteln von Kiddy, dem Hausmädchen, in eine Scheinwelt aus bunten Fäden und schleierhaften Wolken verwandeln könnte. Dazu waren die Antworten, die Doc auf ihre Fragen gab, zu plausibel, zu normal, zu real.

"Jetzt sag schon, was machst du hier?"

"Meine Mutter besitzt den Laden, in dem ihr das Hochzeitskleid kaufen wollt. Als sie von dieser Frau Jamamoto gehört hat, das es die Hochzeit von dir und God ist, hat sie mich gleich als Praktikantin und immer zu Diensten stehende Gouvernante erklärt und schwups, schon stand ich vor eurer Tür."

"Das ist ja unglaublich, ehrlich, ich freu mich so, dich zu sehen."

Und wieder umarmte sie Doc, obgleich es jetzt wohl schon das hundertste Mal war.

"Und was machen die anderen?"

Diese Frage hatte ihr auf der Zunge gebrannt, seit sie den ersten Schock über Docs Anwesenheit überwunden hatte. Immerhin hatte sie ja kein Verbot, sich mit Boss zu treffen, also was sprach dagegen, das Doc wußte, wo er war, was er machte und vor allem, ob er eine Freundin hatte?

"Ach, du wirst staunen. Die haben sich alle total verändert nach unserer kleinen Reise. President und Tiger sind immer noch zusammen und er ist jetzt der Obermacker einer Computerfirma. Und Tank, der ist jetzt Koch und für eine Studiumsreise nach Paris gefahren. Snake ist nach Bosten geflogen, mit seinen Eltern und geht dort aufs College und Gatcha ist jetzt riesig froh darüber, das sie eine Klasse überspringen konnte und jetzt mit Silence in einer Klasse ist. Ach, ja und Wlanda und Timmet sind in die Grundschule gekommen. Aber das beste kommt ja erst noch. Ob du es glaubst oder nicht, Boss und Tiger sind jetzt Karatelehrer."

Princess bekam leuchtende Augen. Tatsache. Doc wußte, wo Boss war und was er machte. Das war so ein erleichterndes Gefühl.

"Was? Ist nicht dein Ernst. Boss und Tiger, als Lehrer? Okay, bei Tiger kann ich mir das vorstellen aber Boss."

Ihn als Lehrer, die er doch sonst immer verteufelt hatte, wegen ihres spießigen Lebens und der arroganten Lebenseinstellung, das war zu komisch.

"Doch, doch, er unterrichtet Karate, Juijitzu, Judo, alles mögliche. Und er kommt gut an, besonders bei den weiblichen Schülerinnen. Fast achtzig Prozent seiner Klassen bestehen aus Frauen."

"Was?! Was wollen diese Zicken von ihm, er gehört mir!"

Doc sprang entsetzt und erschrocken vom Bett auf, Princess erschrak vor sich selbst und hielt sich schnell eine Hand vor den Mund, um gleichzeitig rot zu werden und schnell nach einer Entschuldigung zu suchen.

"Meinst du das Ernst?", entgegnete Doc und setzte sich vorsichtig wieder auf den weichen Stoff.

"Ja", flüsterte Princess und blickte verstohlen zu Boden. Es war das erste mal, das sie jemandem davon erzählte und es war auch da erste mal, das ihr so die Pferde durchgegangen waren.

"Ich meine, das ich ihn vermisse"

"Ja, das habe ich gerade gesehen. Du hast ja rumgebrüllt, wie eine Furie."

"Es, es tut mir Leid, aber ich, also, ich, ähm, ich, ich meine, bei der Vorstellung, das er.....mit so vielen anderen Mädchen und das die bloß da sind, weil sie ihn, naja, rumkriegen wollen, da bin ich einfach, ein wenig ausgetickt. Es tut mir wirklich leid."

>Ausgetickt? Du bist gut. Wenn eines dieser Mädchen vor dir gestanden hätte, dann wärst du auf sie losgestürmt, hättest ihr jeden Knochen im Leib gebrochen, ihr die Augen ausgekratzt und ihr den Kopf abgerissen.<

"Ist halb so schlimm, aber hast du darüber denn schon mit God und deinen Eltern gesprochen, ich meine, du scheinst Boss ja augenscheinlich mehr zu lieben, als deinen zukünftigen Ehemann."

Princess blickte erschrocken auf. Woher wußte Doc, das sie ihn liebte? Das durfte doch keiner wissen, niemand, sonst würde man sie wieder schlagen. Wer hatte es ihr also gesagt? Wußte es noch jemand anderer?

"Lieben? Ich weiß nicht, was du meinst, aber lieben tue ich diesen Taugenichts auf keinen Fall."

Wie sehr hoffte sie, das Doc die unglaublich lange Zeit, die sie gebraucht hatte, um diese kleine Beleidigung rauszubekommen, überhört hatte.

"Princess, du brauchst dich nicht zu verstellen. Es ist doch in Ordnung und außerdem sieht doch jeder, der dir etwas seiner Aufmerksamkeit schenkt, das du Boss liebst. Siehst du, sobald ich seinen Namen erwähne, leuchten deine Augen, wie kleine Sterne."

Wieder wurde Princess rot und blickt zur Seite. Anscheinend hatte Doc doch genau zugehört. Aber war es denn trotz ihrer Künste, sich zu verstellen und immer fröhlich zu lächeln, so offensichtlich, dass sie Boss liebte? Wenn ja, warum hatten weder ihr Vater noch ihre Mutter oder gar God das gesehen?

"Ja, es ist ja wahr. Ich liebe Boss und God nicht."

"Aber warum heiratest du ihn dann?"

"Wegen meiner Eltern. Sie haben die Hochzeit arrangiert und da kann ich nicht einfach sagen, Mama, Papa, es tut mir leid, aber ich habt das alles umsonst gekauft, ich heirate ihn nicht. Das kann ich einfach nicht. Auch, wenn sie die schlimmsten Eltern der Welt sind, das kann ich ihnen doch nicht antun."

"Aber du kannst es dir selbst antun!"

Docs Gesicht strahlte plötzlich eine Stärke aus, die Princess noch nie bei ihr gesehen hatte.

"Was soll das heißen?"

"Das weißt du selbst genau. Deinen Eltern willst du nicht weh tun, obwohl sie dich behandeln, wie den letzten Dreck, und God willst du auch nicht verletzten, aber auf dich nimmst du keine Rücksicht. Du rammst dir dein Schwert immer tiefer in dein Herz, bis du eines Tages daran zu Grunde gehen wirst. Das ist einfach nur feige."

"Aber Doc, versteh doch, ich würde ja gerne, aber ich kann nicht. Ich kann es einfach nicht."

"Warum denn? Warum fällt es dir so schwer, zu deinen Gefühlen zu stehen und einfach zu sagen, das du God nicht liebst und auch nicht heiraten willst? Warum?"

"Ich weiß es doch auch nicht. Diese Frage stelle ich mir jeden Tag mindestens zehnmal und ich habe immer noch keine Antwort darauf. Es ist einfach so. Vielleicht liegt es an der Erziehung meiner Eltern, vielleicht liegt es daran, das ich ein Weichei bin oder ich bin psychisch nicht ganz normal, aber ich kann es nicht und ich hasse mich so sehr dafür. Wie gerne würde ich einfach aufstehen und alles ablasen, zu Boss gehen und mich in seine Arme werfen und ihm sagen, was ich für ihn empfinde, aber ich kann nicht. Verdammt ich kann es nicht."

Die Tränen hatten sich ganz plötzlich gelöst und rannen ihr nur so an den Wangen herunter. Eine folgte der nächsten und so heulte sie, wie schon seid Jahren nicht mehr. Doc nahm sie in die Arme und streichelte sanft ihren Rücken.

"Ach, Princess, du machst es dir wirklich nur unnötig schwer. Aber jetzt beruhige dich erst mal und dann sehen wir weiter, wir finden schon eine Lösung, ganz bestimmt. Und wir werden sie finden, noch bevor du die Frau dieses Schleimers wirst."
 


 

Man sah dem Geschäft schon aus dreißig Meter Entfernung an, das er nicht gerade billig war. Die Markisen verkündeten mit einer goldenen und geschwungenen Schrift, das es hier die tollsten Hochzeitskleider der Welt gab und in den Schaufenstern reihten sich die heiratswilligen Puppen aneinander, wie Autos in einem Stau, nach Ferienbeginn. Sie alle trugen ihre weißen, glitzernden Kleider und ihre langen Scherpen. Die Brautsträuße steckten locker in den leblosen Händen und Schmuck in allen Variationen hing an den Plastikhälsen und den Schaumstofffingern.

Princess machte ein betrübtes Gesicht, als sie, zusammen mit Doc, Frau Jamamoto und Mijiro in den Laden stapfte. Sie fühlte sich genauso, wie eine dieser Puppen. Auch ihr würde man ein hübsches Kleid anziehen, eine Scherpe ins Haar stecken, einen Ring an den Finger ketten und einen Strauß in die Hand drücken und dann würde man sie aller Welt vorführen und sie würde wieder mal zeigen, was für eine gute Schauspielerin sie doch war.

"Jetzt komm schon und mach mal ein freundlicheres Gesicht. Du siehst aus, als ob jemand gestorben wäre."

Doc schleifte sie mehr oder weniger heftig an ihrem Ärmel in den Laden und grüßte die Mitarbeiterinnen, die sie vermutlich durch ihre Mutter kannte.

Princess hingegen, seufzte bloß und zwang sich, nicht so auszusehen, wie sie sich fühlte. Schon wieder musste sie sich verstecken, schon wieder sah sie schön aus, obwohl sie sich schlecht fühlte. Die Freude über den Besuch ihrer Freundin war schon wieder verflogen, denn eigentlich war sie ja bloß gekommen, weil sie mit ihr zusammen das Kleid aussuchen sollte. Vielleicht war Doc ja auch eine gute Darstellerin und spielte ihr nur die gute Freundin vor. Wer wußte schon, ob nicht in Wirklichkeit ihre Mutter Doc angestiftet hatte, ihre Tochter auszuhorchen ,nach Boss und den anderen?

Doch selbst wenn es die Wahrheit gewesen wäre, es war Princess in diesem Moment so egal. In diesem Moment, wo sie durch eine ganz normale Drehtür direkt in die Hölle auf Erden ging.

Sofort stieg ihr der süßliche Geruch von Vanille in die Nase und brachte sie zum husten. Es roch wirklich ungeheuer stak nach dem Zeug. Wo kam der Geruch bloß her?

Frau Jamamoto führte Princess zu einem großen Sofa, das mitten im Laden stand und vor dem sich ein kleiner Hocker breit gemacht hatte. Gegenüber der Couch war eine Umkleidekabine, neben der wiederrum ein Spiegel hing. Die vier Frauen setzten sich auf das gepolsterte und mattorangefarbene Ding und warteten darauf, was passieren würde.

Nach einigen Sekunden wurde Frau Jamamoto ungeduldig und begann mit dem Finger auf die Sofalehne zu trommeln.

"Eine Unverschämtheit. Da bemüht man sich schon hierher, um etwas zu kaufen und die lassen einen ewig warten, das wird ein Nachspiel haben. Sollte die Tokio Times mich jemals wieder eine Kolumne schreiben lassen, werde ich den Laden niedermachen.", zischte sie und rümpfte ihre Nase.

"Ich glaube kaum, das sie in nächster Zeit bei der Tokio Times als Kolumnistin arbeiten werden.", entgegnete Doc und schwang selbstsicher ein Bein über das andere.

"Und wieso, wenn ich fragen darf?"

Sie warf der Blauhaarigen einen funkelnden Blick zu.

"Weil mein Vater der Chefredakteur ist und ich denke, das er es kaum dulden wird, wenn in seiner eigenen Zeitung das Geschäft seiner Frau kritisiert wird."

Princess konnte sich ein kaum vorhandenes Grinsen nicht verkneifen, als sie das bedröppelte Gesicht von Frau Jamamoto sah. Gewiss hatte sie mit dieser Antwort nicht gerechnet.

"Naja, ich meinte das ja auch nur im übertragenen Sinne."

Doc lächelte siegreich und klatschte dann zweimal in die Hände, wobei sie laut ausrief.

"Hey, Rumi, Leeloo, hier sitzen vier reiche, versnobte Schmarotzerfrauen, die bedient werden wollen, schwingt mal die Hufe."

Princess lief nun rot an, ähnlich wie die anderen beiden Damen. Im Gegensatz zu ihrer Cousine und der Freundin ihrer Mutter musste sie jedoch fast loslachen. Die Gestik und vor allem die Mimik, mit der Doc es gesagt hatte, war zu komisch gewesen.

"Also wirklich, unerhört. Das werde ich deiner Mutter melden."

Diesmal schien sich Frau Jamamoto als die Siegerin zu sehen, denn sie hatte einen Blick drauf, der Metall verbiegen konnte.

"Tun sie das, am besten jetzt gleich, ich hab sie gerade gerufen.!"

Wieder machte sich auf dem Gesicht der alten Frau ein Schock breit, das Princess mit sich ringen musste, nicht einfach drauf los zu lachen. Es war unglaublich. Vorhin am Eingang hätte sie noch heulen können und jetzt kicherte sie zusammen mit ihrer Freundin auf dem Sofa in einem Modeladen.

Da kamen zwei Frauen herbei. Eine hatte, ähnlich wie Doc blaue Haare und trug ebenfalls eine Brille. Es war kaum zu übersehen, das es Docs Mutter war. Die andere mußte in Princess Alter sein und hatte langes gleißendes blondes Haar, das sich in Locken Bahnen brach und sich um ihren Kopf legte, wie ein Heiligenschein.

"Bitte entschuldigen Sie die Wartezeit, aber Leeloo hier hatte noch Karatetraining und da sie ihnen die Kleider vorführen soll, mußte ich auf sie warten, aber keine Panik, es geht sofort los."

Sowohl Princess, als auch Doc waren bei dem Wort "Karatetraining" hellhörig geworden. Konnte es etwa sein, das.....?

"Hast du das auch gehört?", fragte Doc in flüsterndem Ton.

"Ja, was meinst du, ob sie in den Kurs von Boss geht?"

"Könnte sein. Er und Tiger haben die Vormittagskurse übernommen. Am besten, wir fragen sie nachher einfach."

"Was? Spinnst du? Das können wir nicht machen."

"Warum denn nicht? Oder willst du, das er mit diesem Lockenköpfchen Hand in Hand durch die Stadt schlendert.?"

"Nein, das nicht, aber......"

"Nichts aber, wir werden sie nachher fragen und basta."

"Was beredet ihr das eigentlich?"

Die beiden schreckten hoch und schauten Mijiro misstrauisch an.

"Wir? Nichts. Nichts. Wir reden nur so."

"Genau, wir reden, das tun Mädchen halt immer so, reden, reden, reden. Wir sind manchmal richtige Labertaschen."

Kaum das diese Worte ihre Münder verlassen hatten, verfluchten Princess und Doc sie auch schon.

"Aha. Na, dann redet mal schön."

Mijiro scheute sich nicht, in ihrer Stimme den spöttischen Unterton zu zeigen, als sie sich dessinteressiert wegdrehte und auf die beiden Frauen starrte, die sich vor der Umkleidekabine aufgebaut hatte.

"So, also, fangen wir am besten gleich an. Haben sie irgendwelche Wünsche, in welcher Reihenfolge sie die Kleider sehen wollen?", fragte Rumi.

"Frau Fujijama hatte sich, glaube ich, sechzehn Kleider ausgesucht, die in die engere Wahl kommen, es ist also egal, mit welchem sie anfangen.", entgegnete Frau Jamamoto und grinste selbsgefällig, da Docs Mutter sichtlich aufgeregt war. Anscheinend kauften sonst nicht so einflussreiche Leute bei ihr ein.

"Okay, dann wird sich Leeloo jetzt das erste Kleid anziehen. Ich bitte um einen Moment Geduld."

Und schon verschwanden die beiden Frauen in der Kabine.

"Und du bist sicher, das du dir das antun willst?", flüsterte Doc, ohne das ein anderer außer Princess sie hören konnte.

"Was meinst du?"

"Na, diesen ganzen Zirkus hier, von wegen, Kleider anprobieren. Du ziehst die Fetzen doch eh nie an."

Princess blickte stumm auf den Boden.

"Ey, wir haben eine Abmachung."

"Ach, ja, welche denn?"

"Das du niemanden heiratest, den du nicht liebst und, das ich einen Schokoshake in drei Sekunden leertrinke."

Princes musste einfach lächeln, ehrlich lächeln.

"Das hast du dir doch gerade ausgedacht."

"Also abgemacht."

Nach einigem Zögern nickte Princess schließlich.

"Ja, abgemacht."

Da wurde der Vorhang der Umkleidekabine bei Seite gezogen und Leeloo kam heraus. Sie trug ein sehr kurzes Kleid, das knapp auf den Boden reichte. Es war Rücken- und schulterfrei und war ganz schlicht, ohne viel Schnickschnack. In ihren blonden Locken trug sie ein silbernes Diadem, aus dem der fast durchsichtige Schleier über ihren Rücken auf den Boden fiel und sich knapp fünf Meter hinter ihr noch in der Kabine schlängelte.

Princess fand das Kleid richtig schön. Vermutlich hätte sie es sogar mit Dank angenommen, wenn der Mann, dem sie dieses Kleid zeigen würde, Boss gewesen wäre, doch so fand sie es bloß einfach hübsch, machte ein kurz erfreutes Gesicht und überließ Mijiro und Frau Jamamoto das Gerede.

"Das hier ist von Dolce und Gabana. Es ist in schlichtem polarweiß gehalten und ist sehr figurbetonend, was zu der zukünftigen Braut, wenn ich das so sagen darf, gut passen würde. Der Schleier ist mit dem Diadem aus Sterlingsilber verbunden und ist aus Seide."

Rumi hatte sich neben Leeloo gestellt und zeigte nochmals mit aller Deutlichkeit die Vorzüge des Kleides, während sie ihren auswendig gelernten Vortrag hielt.

"Und wie viel würde es kosten?", fragte Mijiro und machte ein arrogantes Gesicht.

Ganz so, als ob sie nur noch deutlicher machen wollte, das diese Frage eigentlich kaum der Rede Wert war, weil sie ja eh jeden Preis bezahlen könnte.

"Also, das Kleid alleine kostet 3 Millionen Yen, beziehungsweise, sechzigtausend Dollar. Das Diadem kostet dreizehnntausend Yen, oder vier Tausend Dollar."

"Also, ganz nett ist es ja schon, aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Nein ich denke, das werden wir nicht nehmen."

Rumi knickte kurz enttäuscht ein und verschwand dann mit Leeloo wieder in der Kabine.

Kaum waren sie weg, fing Mijiro auch schon an zu stänken.

"Man, diesen Fummel würde ich noch nicht mal zum putzen benutzen. Für wen halten die uns. Wir sind die drittreichste Familie Tokios."

"Komisch, dass du das erwähnst, denn die Tochter vom reichsten Mann Tokios hat in genau so einem Kleid geheiratet."

Mijiro schien sich an einem Kloß in ihrem Hals verschluckt zu haben, denn sie fing plötzlich an zu husten und Princess kicherte diesmal einfach drauf los.

Und so verging der Vormittag, der Mittag und sogar noch etwas vom Nachmittag, wie im Flug. Leeloo rannte immer wieder hin und her, um die Kleider anzuziehen, Rumi stellte jedes einzelne pingelig genau vor und Mijiro und Frau Jamamoto machte fast jedes Kleid nieder. Princess und Doc hingegen, erzählten sich allerlei Witze und Geschehnisse aus den letzten sieben Monaten. Um die Reise nach Noah machten sie aber einen großen Bogen. Sie brauchten es nicht noch mal, dass man sie für geistig verwirrt hielt und sie mit Medikamenten vollstopfte, so wie es die Ärzte getan hatten, als sie damals mit dem Amphibienfahrzeug in den Hafen von Tokio eingefahren waren und von der Pressen erschlagen wurden.

Letztendlich hatten sich ihre Cousine und die Frau vom Partyservice für ein dreihunderttausend Dollar Kleid aus Seide mit einer siebzehn Meter langen Scherpe und einem Diadem mit einem eingesetzten Diamanten entschieden, was Rumi unter schweißnasser Stirn dankend annahm und die Rechnung ausstellte.

Leeloo ging wieder in die Umkleidekabine, um sich umzuziehen. Als sie wieder heraustrat, war sie von Princess und Doc umzingelt.

"Habt ihr noch Fragen zum Kleid oder was wollt ihr?", fragte sie ungeduldig.

"Nein, nein, es geht um den Karatekurs, den du machst."

"Was ist mit dem?"

"Heißt dein Lehrer zufällig Boss?", fragte Princess, noch bevor Doc auch nur den Mund aufmachen konnte.

"Ja, wieso, was wollt ihr denn von ihm?"

"Weißt du, wo er wohnt?"

Doc machte ein verwundertes Gesicht über Princess sehr direkte Frage.

"Nein, nicht genau, aber es liegt in der Nähe vom Hafen. Was ist denn mit ihm? Ist er dein Freund oder was?"

Augenblicklich wurde Princess rot und blickte verlegen zu Boden.

"So was in der Art, aber weißt du, wo wir ihn um diese Urzeit finden könnten?"

Doc hatte sich wieder eingeschaltet.

"Keine Ahnung,........das heißt, ich hab gehört, das er nachmittags immer an der Piers entlang joggen soll, aber ob's stimmt?"

"Vielen Dank, mehr wollten wir gar nicht wissen. Und jetzt geh, wo immer du auch hin willst."

Und schon verschwand Leeloo durch die Drehtür aus dem Laden.

"Also, hast du gehört. Er ist vermutlich an den Piers."

"Wow, ich kann es nicht glauben, ich werde ich vielleicht bald wiedersehen......endlich."

"Man, Mädel, dich hat's ganz schön erwischt."

Doc lächelte etwas und schob ihre Freundin dann zur Kasse, wo Mijiro und Frau Jamamoto, sowie Docs Mutter warteten.

"Princess, da bist du ja, hör mal zu. Ich und Mijio fahren noch ins "Blaze", um eine Kleinigkeit zu essen. Wenn du nach Hause willst, mußt du alleine fahren, Chaki, wartet draußen."

Und schon waren die beiden weg.

"Und, bist du schon aufgeregt wegen der Hochzeit?"

Rumi hatte ein breites Grinsen aufgesetzt und strahlte verzückt.

"Unsere Doc hier kommt wahrscheinlich nie zum heiraten, so wie die sich immer aufführt."

"Mum! Na, dann noch viel Spaß. Was immer du auch tu wirst."

Rumi blickte verwirrt auf, doch Princess wußte, was Doc meinte.

"Ja, dir auch und es war mir ein Vergnügen, bei ihnen einzukaufen. Ich werde sie weiterempfehlen."

"Vielen Dank, und auf Wiedersehen."

Mit dem leisen Klingeln des Türglöckchens entschwand Princess dem Vanillegeruch und hatte einen Entschluss gefasst.

"Wo darf es denn hingehen, Madam?", fragte Chaki und sah sie durch den Rückspiegel an.

"Zum Hafen bitte, aber zackig!"......
 

Fortsetzung folgt!!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)
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Von: abgemeldet
2002-09-07T07:45:11+00:00 07.09.2002 09:45
...........*räusper*, also, beor mich hier alle meucheln, beruhigt euch Leute, ich schreibe schon weiter, aber im MOment habe ich dafür leider kaum Zeit. Und dann, wenn ich schreiben will, fällt mir irgendwie nicht ein, wie ich anfangen soll, es ist zum verzweifeln, aber hey, ich krieg das schon hin. Also, bitte keine Mordrohungen mehr, bitte*g*
Und bevor ich es vergesse, ein riesen Dankeschön an alle, die hier was hingeschrieben haben, DANKE!!!!!
Von: abgemeldet
2002-09-06T19:11:54+00:00 06.09.2002 21:11
BIN ICH DENN HIER DIE EINZIGE , DIE SCHON FAST HEULT , WEIL ES NICHT WEITERGEHT ?!?!?!?!?!
SCHREIB ENDLICH WEITER !

( puh , jetzt geht es wieder .. nein , doch nicht ) DAS IST MEINE LETZTE WARUNUNG !!! ICH WEISS, WO DU WOHNST !!!
Von:  Kohibari
2002-09-04T19:30:45+00:00 04.09.2002 21:30
Supa!Schöne Story,sie ist net so oberflächlich wie manche andere!Schreib bitte schnell weita!^^
Von: abgemeldet
2002-09-03T13:55:26+00:00 03.09.2002 15:55
Wundervoll, bitte bitte schreib weiter
Von: abgemeldet
2002-09-02T17:26:02+00:00 02.09.2002 19:26
Schreib doch endlich weiter !!!! Bitte !!! Ich flehe dich an !!! Lebst du noch ? Bitte ! ! !
Von: abgemeldet
2002-08-23T20:43:53+00:00 23.08.2002 22:43
Ich find' die Story auch cool ! Ähm .. ich bin leider sher vergesslich. Könnte mir jemand schreiben, wenn es hier weitergeht ? Ich vergesse immer, zu gucken ... *fast wein*
Ich hoffe doch, dass es bald weiter geht !
Von:  Clovi
2002-08-22T17:48:53+00:00 22.08.2002 19:48
ooohhhhhh,war das wieder schööööööööööön!!!!!!!!!
auf den nächsten teil freu ich mich schon ganz doll!!!!endlich sieht sie ihn wieder.
beeil dich bitte gaaaaaaaaaaaaannnnnzzzzzz dooooooooolllll mit der fortsetzung!!!!!!!!sonst sterb ich hier noch vor dem compi!!!!!!!!!!!
^-^
Von: abgemeldet
2002-08-22T17:06:39+00:00 22.08.2002 19:06
Wieder super Teil! Hoffe dass es schnell weiter geht *fingernägelkau*
Dada
Von: abgemeldet
2002-08-21T20:07:29+00:00 21.08.2002 22:07
bitte schreib gggggggggggaaaaaaaaaaannnnnnnnnnnzzzzzzzzzzzzzz
schnel weiter ich bin schon auf entzug *nach luft ring*
also schreib weiter wenn du mich als leserin behalten willst sonst verreck ich klar
ala cu
Vanilla-chan

(awas)*scherz*
Von: abgemeldet
2002-08-21T18:50:44+00:00 21.08.2002 20:50
Weiter, aber zackig. :)


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