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The Way of Light and Shadow

Part I - The Legend of the Templar
von

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Hogsmeade

Titel: The Legend of the Templar

Kapitel: 6/?

Disclaimer: Mit dieser etwas längeren Geschichte möchte ich kein Geld machen. Das gesamte Harry Potter Universum gehört Joanne K. Rowling. Alicia und Co. gehören mir und meiner Freundin Jule, die mich bei dieser Fanfic unterstützt hat und Mitentwicklerin der Story ist.

Genre: Action, Epik, Romanze .... eigentlich so alles

Inhalt: Im dritten Jahr Harrys tauchen in Hogwarts zwölf Jugendliche auf, die den Schulalltag gehörig aufwirbeln. Sie alle scheint ein düsteres Geheimnis zu umgeben: Immer wieder geschehen seltsame Ereignisse, die in direktem Zusammenhang mit den Neuankömmlingen zu stehen scheinen...

Doch auch der wiedererwachte Lord Voldemort bleibt nicht untätig, denn er kommt einem uralten Geheimnis auf die Spur, das älter ist, als Hogwarts selbst.

Kann das Geheimnis der Slytherin Alicia Shannon Morrow dem armen Harry vielleicht helfen? Was hat die schüchterne Gryffindor Donnar Wallerstorm damit zu tun? Und werden sie in der Lage sein, dem dunklen Lord Paroli zu bieten? Oder wird die Welt in Dunkelheit versinken?
 

Na ihr Süßen,
 

und hier kommt das Sechste. Es war eigentlich noch mit beim 5. dran, aber das wurde zu groß (das doppelte der üblichen Länge) und deswegen habe ich es getrennt. Trotzdem ist diese länger als gewöhnlich, aber das dürfte euch doch nicht stören, oder? *grins*

Einige Szenen hier haben mir ganz schöne Schwierigkeiten bereitet, weil sie Schlüsselszenen für die gesamte Geschichte sind....

Ich find’s an einigen Stellen noch immer komisch, aber was soll’s.
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

@Leona

Ihre Ängste werden später noch enthüllt. Dauert aber noch ne Weile ^__^
 


 

Chapter Six – Hogsmeade – Hogsmeade
 


 

„Und? Habt ihr schon was Bestimmtes vor?“
 

„Wann? Am Wochenende?“
 

„Klar. Hast du’s nicht gehört? Es ist unser erstes Hogsmeade Wochenende!“
 

„Mmh....“
 

Laurrie und Pansy Parkinson standen im Mädchenklo der Kerkerebene, weil sie wussten, dass um diese Urzeit keine Schülerin, egal welcher Alterstufe oder welchen Hauses, sich hierher wagen würde. Die Schwarzhaarige saß auf einem Klodeckel, das Gesicht in die Hand gestützt und den Arm wiederum auf ihre Knie, während sie Laurrie beobachtete, die sich in einem der Spiegel betrachtete, sich immer wieder um die eigene Achse drehte und gelegentlich mit ihren blonden Haaren spielte.
 

„Ich werde wohl Draco begleiten...“, erklärte Pansy nach einer Weile. Laurrie warf ihr einen flüchtigen Blick zu.
 

„...müssen.....“, fügte das sitzende Mädchen hinzu.
 

Die Blonde seufzte.
 

„Warum nur sagst du deinen Eltern nicht, dass du mit Draco nur befreundet bist? Warum lässt du alle glauben, du seist verrückt nach ihm?“
 

„Er würde sich nur in seiner Ehre verletzt fühlen. Und auf das Theater hab ich ehrlich gesagt keine Lust.“
 

„Ach? Mögen wir kein Theater?“
 

Eine unangenehme Pause trat ein, in der die Schwarzhaarige Laurrie einen verstimmten Blick schickte.
 

„Alle würden durchdrehen, wenn ich plötzlich damit aufhören würde.....“
 

„Nicht ganz.“
 

„Wie?“
 

„Nun ja.....es gibt so einige Leute, die dich bestimmt nett finden würden-„
 

Pansy begann zu lachen.
 

„Ich und nett? Salazar, hilf! Du magst zwar mit mir befreundet sein, aber...“
 

„Aber was?“
 

Schwungvoll drehte sich Laurrie um und fixierte die Schwarzhaarige mit einem Blick der ernsteren Sorte unter welchem Pansy sich schnell unwohl zu fühlten begann. Hastig wandte sie ihren Kopf ab.
 

„Ist doch egal.....“, murmelte sie mit leiser Stimme, die durch die Stille im Raum jedoch sehr gut zu hören wahr. Die Blonde zog ihre Augenbrauen in die Höhe.
 

„Fein.....fein.....“
 

Pansy hob ihren Kopf um zu ihrer Freundin zu spähen. Diese hatte sich wieder dem Spiegel zugewandt und begonnen mit ihren Haaren zu spielen.
 

„Also, was ist nun?“, Laurrie blickte durch den Spiegel zum anderen Mädchen, „Wenn du willst kannst du ja mich...naja, das heißt......uns begleiten-“
 

„Und wer zählt bei dem uns noch dazu?“, warf Pansy, eine böse Vorahnung habend, ein.
 

Laurrie grinste. „Also...da wären.....Sarah......,“ Pansy verzog keine Miene, „Mariah...“ Sie zog die Augenbrauen zusammen, „meine Wichtigkeit...“ein Schmunzeln huschte über das Gesicht der Schwarzhaarigen, „und.....hab ich wen vergessen? Ach ja....Alicia!“
 

Entsetzt sprang Pansy auf.
 

„WAS? Und dann bist du so dreist mich so etwas zu fragen? Sag mal, geht’s noch?“
 

Laurrie kicherte.
 

„Jetzt komm mal wieder runter. Ich weiß gar nicht, was du hast...“, die Schwarzhaarige schnaubte, „Alicia ist ein richtig tolles Mädchen, sie ist clever, intrigant und einfallsreich; eine echte Slytherin“, von der Aufgesprungenen war ein bestimmtes „Pah.“ zu hören, „außerdem ist sie reinblütig, reich und verdammt hübsch. Also.....stellt sich mir doch die Frage, warum du sie nicht leiden kannst?“
 

„Warum ich sie nicht leiden kann?“ Pansy verschränkte ihre Arme und ihre Stimme nahm erstmals seit Beginn ihres Gesprächs einen schrillen Ton an, den sie sonst nur in der Öffentlichkeit verlauten ließ.
 

„Sie ist so unsäglich arrogant und dann immer noch so dermaßen spöttisch. Bah! Glaubt als wäre sie was Besseres...“
 

Sie verstummte, als sie dass leicht wehmütige Lächeln ihrer Freundin sah. Stille machte sich im Mädchenklo breit, bis Laurrie leise meinte: „Sieht so aus, als könnte ich dich nicht überzeugen...Schade eigentlich. Es wäre toll gewesen, wenn ihr beide hättet Freundinnen werden können...“
 

Kraftlos lösten sich Pansys Arme und sie selbst glitt zurück auf den Klodeckel. Eine gemurmeltes „Tut mir Leid“ war von ihr zu vernehmen, gefolgt von einem Seufzen seitens Laurries.
 

Diese wandte sich um, überwand die Distanz bis zur Schwarzhaarigen, hockte sich vor dieser hin und zog sie in eine verzeihende Umarmung.
 

„Du weißt, dass ich dir nie böse sein kann Pansy.“
 

Nach einer Weile kam ein geflüstertes „Hab dich lieb“, das von einem ebenso leise gemurmelten „Hab dich auch lieb“ erwidert wurde.
 


 

*************
 


 

Als Alicia am Samstagmorgen erwachte, spürte sie das angenehme Gefühl von Vorfreude durch ihre Adern fließen. Mit einem Lächeln auf den Lippen machte sie sich fertig, um im Gemeinschaftsraum auf ihre Freundinnen zu warten. Bald darauf betraten eine feixende Laurrie und eine lächelnde Sarah den Raum, eine gähnende Mariah hinter sich herziehend.
 

„Was hat sie denn diese Nacht vom Schlafen abgehalten?“, lachte die Schwarzhaarige bei diesem Anblick, woraufhin das Leid geplagte Mädchen imaginäre Blitze auf sie schoss.
 

Sarah zuckte mit den Schultern.
 

„Ach, weißt du.....das übliche halt-“
 

„Soll heißen irgendein so ein absolut heißer Typ mit dem sie noch bis späääät in die Nacht.....gelernt hat“, fiel ihr Laurrie lachend ins Wort.
 

„Sein Name ist Zak und wir haben wirklich gelernt!“, warf Mariah empört ein.
 

„Also wirklich.... Wir haben grad mal wenige Wochen Schule und ihr seid schon am lernen....“
 

Daraufhin murmelte die Dunkelhaarige etwas in ihren nicht vorhandenen Bart, was verdächtig nach „Besserwisserin“ und „kann viel erzählen, wenn der Tag lang ist“ klang und die drei Mädchen wieder zum Lachen brachte.
 

Eine Schnute ziehend stapfte Mariah dann aus dem Raum; ihre Freundinnen beeilten sich, ihr schadenfroh grinsend hinterher zu laufen.
 

Im der großen Halle wurden sie von der bereits anwesenden Schülermenge überrascht. An allen Tischen wurde erzählt und gelacht und überall konnten die Freundinnen Schüler sehen, dich sich auch über Tische hinweg Nachrichten zuriefen oder sich zu Treffen verabredeten....
 

Alle? Naja nicht ganz. Die Slytherins hielten sich natürlich vornehm aus dem „kindischen“ Trubel der anderen Häuser heraus. Kaum ein Slytherin wollte sich mit einem Schüler eines anderen Hauses verabreden – wobei das vielleicht auch auf Gegenseitigkeit beruhte.
 

Die vier Mädchen schien das jedoch nicht weiter zu stören, denn sie setzten sich fröhlich auf ihre Plätze, wo sie sogleich zu frühstücken anfingen.
 

„Und? Wo wollen wir zuerst hingehen?“, fragte Laurrie schließlich beschwingt, doch anstelle einer Antwort kam ihr nur ein einheitliches „Mmh...“ entgegen, was sie sie wiederum mit einem Grummeln quittierte.
 

Plötzlich sprang Alicia auf.
 

„Ähh...mir fällt grad ein.....ich muss mal schnell was erledigen...bin gleich wieder da...“
 

Mit diesen Worten ließ sie ihre heißgeliebte Teetasse stehen und verschwand zwischen einigen Schülern. Mariah zuckte nur mit den Schultern und begann mit Sarah ein leises Gespräch, das von gelegentlichem Kichern unterbrochen wurde.
 

Laurrie jedoch, aufmerksam und neugierig geworden, folgte der aufgesprungenen Schwarzhaarigen mit Argusaugen und beobachtete, wie diese zuerst zu ihrer jüngeren Schwester und dann zu Annabel lief. Sie schienen über etwas zu sprechen und ihren ernsten Gesichtern zufolge, waren es wichtige Angelegenheiten. Immer wieder nickte Annabel, zog die Stirn kraus oder hob die Augenbrauen. Verhalten wies sie durch die Halle auf einige Schüler und redete bestätigend auf die Schwarzhaarige ein. Schmal lächelnd bedankte Alicia sich bei der Weißblonden, ehe sie sich umwandte und zu anderen Häusern gingen.
 

Zunächst verlor Laurrie sie aus den Augen, doch gerade, als die Blonde aufgeben wollte, entdeckte sie Alicia erneut, am Gryffindortisch stehend und auf die sich dort befindende Isabelle Patterson einredend.
 

Dann jedoch wandte die Slytherin sich wieder ab und ging zu anderen Schülern. Dieses Mal jedoch hatte Laurrie Glück und konnte ihr folgen, doch boten sich ihr keine besonderen Bilder, Alicia schien nur zu einigen anderen ‚Ordenskindern’ zu gehen und etwas mit ihnen zu besprechen.
 

Trotzdem.....Laurrie hätte Amos, ihre Eule, gegeben, um zu erfahren, was denn da so wichtiges zu reden war.
 


 

*************
 


 

Mit gemischten Gefühlen beobachtete Alicia, wie Snape mit schmalen Lippen der stellvertretenden Schulleiterin sämtliche Formulare der Slytherin-Drittklässler reichte.
 

War sie am Morgen noch von Vorfreude erfüllt gewesen, so beherrschte sie mit der verstreichenden Zeit ein ganz anderes Gefühl. Ein Gedanke, den zu hassen, man sie von klein auf gelehrt hatte.
 

Eine Vorahnung.
 

Flüchtiges Wissen über die Zukunft offenbart in einem Gefühl, tiefer und weit reichender als weibliche Intuition. Jedoch war die Fähigkeit in die Zukunft zu sehen vom Orden seit Jahrhunderten verhasst und so war es nicht verwunderlich, dass Alicia sich in der Zwickmühle befand. Ihrer Erziehung nach müsste sie jenes Gefühl in die hinterste Ecke ihres Verstandes bannen und warten, bis es wieder weg war. Doch sie wollte es nicht ignorieren. Dafür schien es viel zu dringend.
 

Der Blick ihrer Augen richtete sich in den Himmel. Dicke, Regen versprechende Wolken waren aufgezogen und bestätigten Alicia in ihren Schlussfolgerungen.
 

‚Etwas geschieht heute. Irgendetwas Bedeutsames ist im Kommen.’
 

Wie eine Litanei zogen die Worte durch ihren Kopf, während sie sich wieder auf ihre Umgebung konzentrierte.
 

Es war ungewöhnlich kalt für Anfang Oktober und kaum ein Schüler hatte auf seinen Schal verzichtet, was es der Slytherin leicht machte, den Schülern ihre Häuser zuzuordnen. Mit einem Lächeln gestand sie zu, dass es bei ihr schon schwerer fallen würde: Sie hatte ihren Schal einfach drinnen gelassen, denn Kälte hatte sie noch nie wirklich gestört.
 

Im nächsten Moment tippte Laurrie ihr auf die Schulter.
 

„Alicia!“, ertönte ihre tadelnde Stimme, „Nicht träumen! Komm, es geht los.“
 

Angesprochenen drehte sie mit einem Lächeln um.
 

„Is’ ja gut. Mach doch nicht gleich so einen Aufstand.“
 

Damit ließ sie von ihren Gedanken ab und ging in Laurries Schlepptau zu ihren Freundinnen, die bereits gespannt am Schlossportal warteten. Dort angekommen sahen die vier Mädchen sich noch einmal wortlos an, ehe Laurrie nach Alicias Hand griff und dann stolz die Schwarzhaarige präsentierend voranging. Die beiden Anderen schmunzelten und warfen sich einen verschwörerischen Blick zu.
 

„Sie mag sie.“, flüsterte Mariah.
 

Sarah deutete ein Nicken an und lächelte wissend.
 


 

*************
 


 

Das typisch britische Zaubererdorf zu erkunden war für Alicia und ihre Freundinnen die reinste Freude. Begeistert stürmten die vier Slytherinmädchen in den Honigtopf, der bereits zum Bersten mit Hogwartsschülern gefüllt war. Sie mussten sich richtig zusammenreißen, um nicht total von der Rolle beim Anblick der gebotenen Süßigkeiten zu fallen. Immerhin gehörten sie dem Hause Salazars Slytherins an und dessen Mitglieder zeigten sich in der Öffentlichkeit immer distanziert und überlegt. Aber der Honigtopf war die Verlockung pur!
 

Erst nach anderthalb Stunden kam den Vieren die Idee, auch den Rest des Dorfes zu erkunden. Durch die Straßen wandernd bestaunten sie die Häuser und lauschten Alicias Erzählungen von den Magischen Metropolen, die in Amerika Mitte des 18. Jh. aus dem Boden geschossen waren.
 

„Fast jeder Staat hat mindestens eine magische Stadt oder ein größeres Zaubererdorf. Sie sind die Zentren magischer Entwicklung und dort findet man auch die meisten Jugendlichen. Ich habe mittlerweile die meisten Städte gesehen und doch ist mir meine Heimatstadt Orsus in Maine die liebste. Dort wohnen die meisten meiner alten Freunde und da unsere Schule nahezu um die Ecke lag, verbrachten wir dort unsere Freizeit.

Wie jede magische Metropole war sie in zwei Hauptdistrikte eingeteilt.

Der eine Teil ist das Geschäftsviertel. Dort gehen erwürdige Hexen und Zauberer tagsüber ihrer Arbeit nach. Da Orsus die Hauptstadt Maines ist, sind dort auch sämtliche Büros und Ministerien zu finden. Außerdem gibt es gigantische Ladenstraßen, in denen man sich verlaufen könnte....was mir einmal passiert ist“
 

Die Schwarzhaarige verzog ihr Gesicht und die Mädchen grinsten spöttisch.
 

„Hey. Ich war sechs! Da kann das schon mal vorkommen!“, versuchte Alicia sich zu verteidigen.
 

„Ja, ja.“, kam es beinahe einheitlich. Grummelnd fuhr Alicia fort.
 

„Alles in allem ist das Geschäftsviertel sehr beschaulich. So wie dieses Dorf, nur eben etwas größer, pompöser und mit mehr Verwaltung.“
 

„Und was ist mit dem anderen Viertel?“, hakte Laurrie neugierig nach.
 

„Ah....das andere Viertel...“, grinste die Schwarzhaarige geheimnisvoll, „nun....das...ist das Vergnügungsviertel.“
 

„WAAAAAAAAAAAS?““
 

Drei aufgerissene Augenpaare starrten die Amerikanerin an. Diese lies sich nicht beirren, sondern grinste spöttisch vor sich hin.
 

„Ihr müsst wissen, tagsüber existiert das zweite Viertel so gut wie gar nicht. Aber dann, wenn es dunkel wird.....“
 

Alicia lies den Satz im Raum stehen, lächelte nur und ging zügigen Schrittes weiter. Mit teilweise leicht offenen Mündern schauten ihr die drei Slytherinschülerinnen nach, bevor diese realisierten, was gerade geschehen war und über ihre eigenen Füße stolperten, als sie versuchten, möglichst schnell wieder aufzuholen.
 

„Und dann?“, fragte Laurrie atemlos.
 

Amüsement blitzte in Alicias Augen, als sie sah, dass selbst die sportliche Mariah gerötete Wangen hatte.
 

„Nun...wenn es dunkel wird, schwindet das Leben aus dem Geschäftsviertel und kriecht im Vergnügungsviertel wieder heraus. Bars, Partykeller, Discotheken und Casinos sind plötzlich Haus an Haus. Tagsüber ist es eine der sichersten Gegenden, weil dort niemand herumläuft, aber nachts, wenn die Fassaden hell erleuchtet sind, ist es doch schon gefährlicher. Natürlich nicht auf den Hauptstraßen, wo die Leute sind und die Nachtpolizei ihre Augen hat, aber auf den Hinterhöfen und Seitengassen. Dort, hinter Discos, Bars und Casinos, spielt sich das ab, was normalerweise immer im Schatten bleiben sollte.“
 

„Inwiefern?“, warf die Blonde mit gerunzelter Stirn ein.
 

„Die Hinterhöfe sind das Heim zahlreicher Verbände und Schwarzmagier. Nur wenige wissen um ihre Existenz, denn das, was sie sind, bezeichnet man weithin als -“
 

„Untergrund.“
 

Der Kopf der Schwarzhaarigen schnippte herum und fixierte die Asiatin. Ihre Blicke bohrten sich in die Augen Mariahs, welche diese mit ebensolcher Intensität erwiderte. Dann jedoch seufzte sie und unterbrach das Blickduell.
 

„Das, was du sagst, ist uns nicht ganz unbekannt. Tatsächlich existiert hier in England auch ein Untergrund, auch wenn er im Gegensatz zu dem Amerikas hinter dem glitzernden Vorhang der Reinblutfamilien versteckt ist. Alle paar Wochenende gibt eine andere Zaubererfamilie eine Party und während sich alle auf dem Partygelände vergnügen, werden in abgelegen Zimmern die dunkelsten Geschäfte geschlossen.“
 

„Das erklärt, warum meine Eltern mit den Malfoys so gut können...“, seufzte Alicia.
 

Auf dieses Statement folgte Schweigen und alle vier Mädchen zogen es vor, das Thema als beendet zu betrachten.
 


 

*************
 

Es dauerte nicht lange und eine unbeschwerte Stimmung war wieder aufgebaut. Lachend liefen die Mädchen an den Fassaden der zahlreichen Häuschen vorbei, blieben hier und da stehen, deuteten auf andere Leute oder Häuser, nur um lachend weiterzulaufen.
 

Laurrie, Sarah und Mariah, die sich schon seit ihrer frühen Kindheit kannten, erzählten von den wenigen malen, die sie Hogsmeade schon besucht hatten. Und obwohl die Besuche lange zurück lagen und sie damals bedeutend jünger gewesen waren, erinnerten sie sich, als Alicia vor einem alt wirkenden Haus stehen blieb.
 

„Ich geh mal kurz hier rein.“, verkündete die Schwarzhaarige und wies auf das Ladenschild des Geschäftes, vor dem sie standen.
 

Blackwell’s Books?“, fragten Mariah und Laurrie gleichzeitig mit mehr als leicht entsetztem Unterton, während Sarah es bei hochgezogenen

Augenbrauen beließ.
 

„Aber da gibt es nur-“
 

„alte Bücher-“
 

„langweilig-“
 

„öde-“
 

„und total verstaubt…“
 

Die beiden Mädchen klammerten sich übertrieben panisch aneinander. Alicia zunächst verwirrt schmunzelte schließlich amüsiert.
 

„Genau deswegen will ich da rein.“
 

Da eine erneute Panikattacke im Anmarsch schien, griff Sarah kurzerhand ein.
 

„In Ordnung. Wir werden dann auf dich warten. Eigentlich würde ich ja gern mitkommen, aber so wie es aussieht“, fügte sie mit einem Augenrollen in Richtung der beiden sich immer noch umklammernden Mädchen hinzu, „darf ich mal wieder Kindermädchen spielen.“
 

Alicia lachte.

„Soll ich für dich nach einem bestimmten Buch sehen? Nun wo du so…verhindert bist?“
 

„Lass nur. Ich hätte halt gerne ein wenig geschmökert, aber das kann ich ja auch später nachholen.“
 

„Gut. Wartet ihr dann in den Drei Besen?“
 

„Ich denke scho-“, wollte die Braunhaarige zu einer Antwort ansetzen, als sie plötzlich von der sich nur langsam beruhigenden Mariah unterbrochen wurde.
 

„Nein!!! Wir gehen in den Silbernen Drachen.“, warf die Asiatin bestimmt ein. Die Mädchen blickten sie verwundert an, wobei über ihren Köpfen drei große imaginäre Fragezeichen erschienen.
 

„Häää???“
 

„Naja, das ist so“, begann die Dunkelhaarige, „Der Silberne Drache hat seit Generationen der Familie Lin Chengs, meines Großonkels dritten Grades gehört. Allerdings hatte er keine Kinder, also hat er den Drachen seinem Großneffen vermacht. Dieser wiederum ist mein Cousin zweiten Grades und wollte immer schon einen Laden hier in England eröffnen. Da kam das Erbe meines Großonkels genau richtig. Mein Cousin nahm an und führt nun seit gut 9 Jahren den Drachen. Wir gehen also zu ihm und nicht zu irgendwelcher Konkurrenz, schließlich wollen wir, dass er den Drache behalten kann.“
 

Einem Einfall folgend drehte sie sich verschmitzt zu Laurrie.
 

„Sag mal….erinnerst du dich noch an die Party zur Feier meines 11. Geburtstages?“, nach einem Nicken seitens der Blonden fuhr sie fort, „Und erinnerst du dich auch noch an…..?“
 

Als dann ein Leuchten in die Augen Laurries trat, wichen alle drei vorsichtshalber einen Schritt zurück.
 

„Meinst du etwa…“, begann die Blonde mit verzückter Stimme, die das Kommende bereits erahnen lies, „diesen…diesen durchtrainierten Gott, mit der hellbraunen, fast sandfarbenen Haut und diesen schwarzen Haaren? Meinst du jenen Mann dessen Blick aus schokoladenbraunen Augen mein verzücktes Herz in höhere Sphären aufsteigen ließ? Oh ja…wenn du diese göttliche Gestalt meinst, so erinnere ich mich wohl….“
 

Breit grinsend trat Mariah wieder vor und schlug der Blonden freundschaftlich auf die Schulter.
 

„Er arbeitet nicht nur als Geschäftsführer sondern auch als Kellner und hatte sich vor kurzem erst beschwert, wie eng doch seine Arbeitskleidung wäre….“
 

Mit verklärtem Gesichtsausdruck blinzelte Laurrie ihre Freundin an.
 

„Also…äh…ich geh dann schon mal vor…“
 

Bei jedem Wort war sie einen Schritt weiter zurückgewichen, bis sie sich auf dem Absatz umdrehte und im Getümmel der Hogwartsschüler und andere Hogsmeade-Besucher verschwand. Doch nur kurze Zeit später kam sie mit vor Scham geröteten Wangen wieder zu ihren nun herzlich lachenden Freundinnen.
 

„Äh… wo hast du gesagt war der Silberne Drache?“
 

„Jetzt beruhig dich mal. Wir kommen doch schon.“, japste die Dunkelhaarige. „Wir sehn uns, Alicia….ach ja….eh…. die Straße lang, dann nach rechts und dann siehst du gegenüber schon das Schild…nur zu Info…es ist ein silberner Drache“, zwinkerte sie noch Alicia zu, bevor sie sich umdrehte und den anderen beiden Mädchen nacheilte, die bereits die ersten Schritte losgegangen waren.
 

Grinsend sah Alicia ihren Freundinnen nach, ehe sie sich wieder dem Schaufenster des Bücherladens zuwandte. Voller Enthusiasmus öffnete sie die Tür.
 

Die Türglocke lies ein sanftes Klingeln ertönen, als die Schwarzhaarige den Laden betrat. Ihr erster Blick fiel auf die Ladentheke, hinter welcher eine ältere Frau mit bereits ergrauten Haaren saß, deren hinter einer Brille verborgenen, braunen Augen aufsahen und ihr einen zunächst forschenden aber bald freundlicheren Blick zuwarfen.
 

„Willkommen bei Blackwell’s Books. Wie kann ich ihnen helfen, Miss?“
 

Ihre Stimme war fest und die Wärme die dahinter lag, ließ Alicia unwillkürlich lächeln.
 

„Vielen Dank, Mam. Aber ich würde gern erst mal stöbern.“ Zu ihrer eigenen Überraschung waren die freundlichen Worte nicht gelogen.
 

„Aber sicher doch, Miss. Wenn Sie mir dann bitte folgen würden. Hier entlang.“, wies die alte Dame auf einen Gang neben der Theke, der nach wenigen Schritten einen Knick nach links machte. Als sie ihn betraten, begann die Dame freimütig zu erzählen.
 

„Sie müssen wissen, Miss, dieser Laden ist seit Jahrhunderten in Familienbesitz. Normalerweise führt meine Schwester, die immer noch den Namen Blackwell trägt, diesen laden aber sie ist leider krank geworden und hatte mich gebeten eine Weile für sie einzuspringen.“
 

„Verzeihen Sie, wenn ich frage, aber tragen Sie den Namen etwa nicht mehr?“
 

„Nein, nein, Miss. Ich habe geheiratet und den Namen meines Mannes angenommen. Ich bin keine Blackwell mehr. Ich bin eine Miller.“, erklärte sie mit Stolz in der Stimme.
 

Alicia horchte auf. Miller?
 

‚Grannies Familie hieß doch Miller. Und ihr Bruder hatte eine Engländerin geheiratet….Aber….das waren alles welche vom Orden…ist diese Frau etwa…’
 

Die Slytherin konnte ihr plötzliches Unbehangen kaum verbergen und sie hatte das ungute Gefühl, dass die alte Dame das sehr genau mitbekommen hatte, denn plötzlich schien ihr Lächeln alles andere als warm und ihre braunen Augen hatten einen eiskalten Glanz bekommen.
 

Doch im nächsten Moment war die Kälte verschwunden und Alicia schaute wieder in das freundliche Antlitz einer alten Frau. Die Slytherin schüttelte den Kopf. Sie sollte endlich aufhören so paranoid zu sein und in jedem Menschen einen Beauftragten ihres Vaters sehen.
 

„Ich hoffe doch sehr, dass Sie etwas nach Ihrem Geschmack finden, Miss.“
 

Mit diesen Worten öffnete die Frau eine große Verbindungstür und ließ Alicia hindurch treten.
 

Im ersten Moment vergas die Slytherin glatt zu atmen. Den Blackwell’s Books war von den Ausmaßen her weniger ein Büchergeschäft sondern viel eher eine Bibliothek! Bis an die hohe Decke reichende Bücherregale standen an jeder Wand und auch im magisch vergrößerten Raum selbst war jedes noch so kleine Stückchen Platz mit Regalen voll gestellt.
 

Alicia wollte sich umdrehen, um noch etwas zu sagen, doch die alte Frau war bereits verschwunden und so ließ die Schwarzhaarige es bleiben. Stattdessen widmete sie sich voll und ganz einer ihrer größten Leidenschaften: Bücher.
 

Sie bemerkte kaum, wie die Zeit verging, so vertieft und entzückt war sie von dem Angebot an Wissen. So wanderte sie von Reihe zu Reihe und nahm gelegentlich ein Buch heraus, um kurz anzulesen, als sie gerade am Ende eines Regals angelangt war.
 

Sie setzte an, es zu umrunden, als ihr einige Reihen weiter ein Buch ins Auge fiel, das in einem versetzen Regal genau auf Augenhöhe stand. Wie paralysiert trat sie die letzten Schritte vor; nahm nichts mehr um sie herum war. Ihr Bewusstsein war vollkommen auf das Buch fixiert, denn sie hatte es gefunden.
 

Seit Jahren schon war sie auf der Suche gewesen, doch war es in Amerika nicht zu finden gewesen und auch ihre Hoffnungen, es in Europa, speziell Groß-Brittannien, zu finden, waren mit den Besuchen in zahlreichen Bücherläden und Bibliotheken weiter gesunken.
 

Größtenteils der magischen Bevölkerung unbekannt, wäre es ein wahrer Schatz magischen Wissens für die Slytherin.
 

Alicia hob ihre Hand, um nach dem Buch zu greifen, als da plötzlich ein andere Hand von der Seite und zuerst auf dem Buchrücken zum liegen kam. Gang offensichtlich hatte es noch einen Kunden gegeben doch Alicias Bewusstsein ließ im Moment, indem die beiden Hände sich berührten nur eine Wahrnehmung zu.
 

Im Augenblick der Berührung zuckte ein blitzartiger Schmerz durch Alicia. Er hielt nur Sekundenbruchteile an, doch war er so fremd, so umfassend, dass die Slytherin sofort ihre Hand zurückzog. Sie stolperte einen Schritt zur Seite und nun fiel ihr Blick auf die andere Person, deren Hand zuerst nach dem Buch gegriffen hatte.
 

Es war ein Mädchen, eine Hogwartsschülerin, die im selben Alter wie Alicia zu sein schien. Sie war eine Gryffindor, was unschwer an ihrem rot-goldenen Schal zu erkennen war. Doch was Alicia verblüffte waren die hellgrünen Augen, die sie im nächsten Moment mit einer Mischung aus Neugierde und Schüchternheit anblickten.
 

„Oh…E-Entschuldig-“, begann die Gryffindor, doch im nächsten Moment weiteten sich ihre Augen, offensichtlich hatte sie Alicia erkannt. Nun stolperte auch sie einige Schritte zurück, das Buch fiel dabei auf den Boden.
 

Dessen Aufprall brachte die Schwarzhaarige wieder zur Besinnung. Augenblicklich verschloss sie alle Gedanken verbannend ihr Inneres und setzte eine neutrale Miene auf, doch sprach sie mit spöttischem Unterton, während sie sich der Blonden näherte.
 

„Warum denn so angstvoll? Waren es nicht die Löwen Gryffindors, die für ihren Mut im Angesicht des Feindes berühmt waren?“
 

Das Mädchen war immer noch zu verschreckt, um eine vernünftige Antwort zu geben.
 

Alicia wusste ziemlich gut über den Inhalt des Buches Bescheid und so ließ sie langsam ihr Bewusstsein in das der Gryffindor sinken. Zu ihrem Leidwesen war diese viel zu durcheinander und es war nahezu unmöglich, etwas über deren Interesse an der Kostbarkeit herauszubekommen.
 

Sie wollte sich schon zurückziehen, als sich der Geist des Mädchens ein wenig klärte und an Festigkeit gewann. Die Schwarzhaarige spürte nun, wie es sie langsam aus dem Geist des Mädchens drängte, doch war es keineswegs unangenehm, wie Alicia es von den Übungen mit ihrem Meister kannte. Es war viel eher wie eine freundliche Aufforderung, wieder zu gehen. Eine Bitte, welche die Slytherin in ihrer Sanftheit überraschte.
 

Selten hatte man sie um etwas gebeten; sie war es gewohnt, sich Befehlen, wenn auch nur denen Höhergestellter, zu folgen. Und so klang diese stumme Freundlichkeit des Mädchens eine Seite in ihr an, die sie selbst mit einem Maß an Wärme füllte.
 

Und sie fügte sich ohne Gegenwehr.
 

Wieder zurück in ihrem eigenen Geist griff Alicia nach dem Buch und hielt es der Blonden mit undurchsichtigem Ausdruck hin.
 

„Hier.“
 

Etwas weniger verwirrt, doch trotzdem noch nicht ganz beisammen, griff das Mädchen nach dem Buch.
 

„D-danke.“
 

Erneut spürte sie Wärme in sich aufwallen, doch unterdrückte sie die Regung gekonnt und wartete gespannt. Als die Blonde das Buch nahm, berührte Alicia unauffällig deren Hand. Dieses Mal war sie vorbereitet und so regt sich bei ihr keine Miene, als der Schmerz durch sie hindurch schoss.
 

Trotzdem konnte sie nichts damit anfangen. Sie hatte nie gehört oder gelesen, dass es bei einfachen Berührungen zweier Zauberer oder Hexen zu so etwas kommen könnte. Augenscheinlich spürte die Gryffindor nichts davon und aktivierte Zauber konnte die Schwarzhaarige auch nicht erkennen.
 

‚Merkwürdig’, dachte sie sich und trat wieder einen Schritt zurück.
 

Nun brachte die Gryffindor ihren auf und sagte mit kaum zitternder Stimme
 

„I-ich geh dann w-wohl besser....“
 

Damit wandte sie sich um und ging mit dem Buch an ihren Körper gepresst schnellen Schrittes zurück in den Vorraum. Unbemerkt folgte Alicia ihr.

Doch die Blonde verhielt sich keineswegs merkwürdig. Stattdessen schien sie die Begegnung bereits zu vergessen zu haben und viel eher gespannt auf das Buch, welches sie bezahlte.
 

Die kleine Klingel läutete, als sich die Eingangstür öffnete und schloss.
 

Aus dem Schatten heraustretend blickte Alicia dem Mädchen hinterher, bis diese aus dem Sichtfeld des Schaufensters verschwand.
 

„Kann ich Ihnen helfen, Miss?“
 

Sie fuhr herum.
 

„Nein, danke. Ich muss leider schon gehen. Meine Freundinnen warten auf mich. Auf Wiedersehen“
 

Und erneut klingelte es, als Alicia den Laden verließ. Fast schon automatisch steuerte sie in die Richtung, wo nach Mariahs Beschreibungen der Silberne Drache sein sollte und bald darauf konnte sie das Geschäftsschild erkennen.
 

Da sich der Nachmittag dem Ende neigte und die tief am Horizont stehende Sonne die späte Zeit zeigte, wunderte es Alicia nicht, den Silbernen Drachen gerammelt voll zu finden. So war sie glücklich, als sie in einer Ecke ihre Freundinnen entdeckte, die grinsend und winkend auf den noch freien Platz an deren Tisch wiesen.
 

Scheinbar war ihr ihre Verwunderung noch immer leicht anzusehen, denn Laurrie runzelte die Stirn.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte sie, als Alicia sich setzte.
 

„Aber klar doch.“, erwiderte diese lächelnd, „Alles in bester Ordnung“
 

Die anderen Drei warfen sich einen flüchtigen Blick zu.
 

‚Was verschweigt sie uns?’
 

Und als hätte sie ihre Gedanken gelesen, seufzte Alicia gedanklich.
 

‚Wenn ihr wüsstet....’
 

TBC
 


 

R&R please....
 

Leena-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-03-09T12:37:41+00:00 09.03.2007 13:37
super
wer war die blonde gryffindor
was jetzt wohl passiert
weiter so
leona


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