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2012: Just4Peace

Transilvania
von

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The Day Before

Battle for Secrets
 

Die Sonne war schon vor einiger Zeit aufgegangen und man hörte die Krähen und Raben kreischen während sie sich um die Stücke der toten an Draculas Burg zankten. In der kleinen Bar in der die Gruppe Unterschlupf gefunden hatte war alles ruhig. Die drei Leichen am Eingang waren ebenfalls gut von Aasvögeln besucht. Einige Leute saßen in der Bar und Jack polierte mal wieder ein Dreckiges Glas. Das Krähen wurde von dem leisen schnarchen der vier Gäste untermalt die die ganze Nacht lang an einem Tisch gepokert hatten. Sie wirkten wie Tod und den Flaschen nach hatten sie verdammt viel getrunken. Devi räumte weg und zählte dabei drei gute dutzend Flaschen Rum und Wodka. Ihr Vater sah sich um und erkannte auch einige neue Gesichter. Doch über die machte er sich weniger Gedanken, weit mehr beschäftigten ihn die vier Schläfer. Von der Gruppe war nur Abraxas nicht da, er hatte am Morgen gemeint, dass er wohin müsse und dass es dringend sei.

Die Abschiedsszene war das übliche gewesen, Devi hatte ihren Bruder gebeten auf sich aufzupassen und sich zu beeilen. Dieser hatte es versprochen ihr einen Kuss auf die Lippen gedrückt und dann Gas gegeben. Abraxas und seine nachtschwarze Maschine waren einige Augenblicke später in der Morgenröte verschwunden. Sein Weg führte ihn scheinbar in das ehemalige Ungarn.

Ohne dass es vorher abzusehen war, stand Sica kerzengerade beim Tisch und betrachtete ihre Umgebung. Offensichtlich wusste sie nicht mehr ganz genau wo sie war. Nach einigen Augenblicken schien sie es jedoch realisiert zu haben. Sie streckte sich und gähnte ausgiebig was viele neugierige Blicke auf sie zog. Einige böse Blicke aus den Augen dieser scharfen Frau brachten die Neugierigen jedoch schnell dazu sich wieder ihren eigenen Dingen zuzuwenden. Dies führte dazu das Sica befriedigt lächelte, sie sah sich noch einmal genauer um. Dieses Mal schien sie jedoch etwas zu suchen. Ihr Ziel befand sich jedoch außerhalb des Raums. Ein Blick zu Jack und ein nicken von diesem verrieten ihr das dass was sie begehrte sich in der Stadt befand. Bevor sie jedoch ging warf sie noch einmal einen kontrollierenden Blick auf Jack. Nichts in seinen Augen deutete darauf hin das er wusste wie sie wirklich aussah. Er betrachte sie wie eine Schönheit die er nicht zum ersten Mal sah. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gästen, die immer wieder verstohlen auf Sica glotzten. Kein Wort war aus Sicas Mund gekommen. Sie sagte auch nichts als sie das Lokal verließ um sich auf die suche zu machen.

Leise murmelnd und brummend erwachte nun auch der Rest der Truppe. Cash gähnte laut und herzhaft während er sich streckte. Heretic stimmte bei ihm mit ein, während Rock es peinlichst vermied seinen Mund zu öffnen. Stattdessen erhob er sich und machte sich daran die drei Leichen wegzuschaffen. Cash ortete hingegen wieder die Bar und hob wedelnd die Hand. Als Antwort auf diese Geste flog ihm eine Rumflasche entgegen. Nachdem er sie aufgefangen hatte schoss er einige Münzen zu Jack rüber die dieser ohne einen Blick in die Kasse fallen ließ. Heretic klappte seinen Laptop wieder auf und aktivierte einige Programme, bevor er heftig in die Tasten haute. Unterdessen stand Rock schon wieder an der Bar eine kleine Geste und er erhielt ein dunkelrotes Getränk in einem Cocktailglas.

„Hier hast du Rock, danach sollte es wieder gehen.“

„Sollte nicht Jack, es muss. Würde mich wundern wenn nicht, da wäre einiges mit meinem Körper verkehrt. Aber weist du, ein bisschen mehr hättest du schon nehmen können.“

„Beruhig dich mal Rock, du weist doch das du immer noch was haben kannst. Wenn du willst versteht sich.“

„Ich weis doch. Das machst du schon seit Jahren so.“

„Stimmt.“

„Sag mal...“

„Ja?“

„Willst du es mir heute wenigstens sagen?“

„Was?“

„Na du weist schon...“

„Nein.“

„Wie nein?“

Jack sah Rock fragend an, dieser erwiederte den Blick mit einem der töten könnte. Somit war klar, dass Rock es auch dieses mal nicht sagen würde, was auch immer es war. Einige Sekunden später schien alles vergessen, Rock starrte nun in die dunkelrote Flüssigkeit und hielt sich spürbar zurück. Sein Blick schien von der Flüssigkeit regelrecht gefangen zu werden. Es schien als wäre er besessen davon das Glas regelrecht zu verschlingen. Zitternd aber langsam und zurückhaltend hob er das Glas an die Lippen und nahm einen tiefen Schluck. Mit der plötzlichen Kraft einer Urgewalt wirbelte Rock herum und sprang auf den Tisch einer jungen Frau. Weiße Zähne blitzten. Die Augen des Vampirs waren mehr blass als blau. Seine Fingernägel färbten sich schwarz. Ein schriller Schrei erklang. Das Geräusch eines dumpfen Aufpralls folgte. Keiner regte sich. Cash bemerkte nichts. Heretic ignorierte es. Jack zuckte mit den Schultern. Der Schrei spitzte sich zu. Er wurde gequälter. Abrupt endete er. Rock erhob sich. Die Unterlippen und Kinn voller Blut. Ein Leben verblasste. Ihn schien es nicht zu kümmern. Ruhig und gelassen ging er zu dem Glas. Er hob es auf und stellte es auf den Tresen.

„Tut mir Leid für die Sauerei.“

„Lern dich mal zu kontrollieren.“

„Du hast leicht Reden Jack... du bist kein Vampir.“

„Nach Abraxas bist du der älteste den ich kenne. Eigentlich müsstest du dich unter Kontrolle halten können.“

„Kann sein alter Kumpel. Da ist nur ein klitzekleiner Unterschied zwischen mir und Abraxas den du nicht kennst.“

„Der da wäre?“

Rock setzte an etwas zu sagen als er das rhythmische Klacken der Sawed-Off von Heretic hörte. Er hatte es sich wohl in dem Moment anders überlegt den er ließ die Luft pfeifend zwischen seien Zähnen ausweichen.

„Nichts...“

Jack hob fragend die Augebrauen, blickte abwartend auf Heretic und seufzte dann tief.

„Wisst ihr Jungs, ihr seid schon richtige Schweine. Nie bekommt man von euch ne ordentliche Antwort auf persönliche Fragen. Weder von Heretic, noch von dir und von Abraxas schon gar nicht. Manchmal scheint er mir so fern wie ein Gott. Das andere Mal wirkt er wie eine Bestie. Zu wieder anderen Zeiten erinnert er mehr an einen edlen Hochgeboren aus längst vergangene Zeiten.“

„So ist Abraxas nun mal Jack, finde dich damit ab. Das tue ich beinahe Zeit meines Lebens.“

Jack sah Rock einfach nur schief an und schenkte im das Glas ein weiteres mal mit Blut voll. Den Kanister stellte er danach unter die Theke und verschloss ihn sorgfältig. Anschließend langte er nach einem Glas und schenkte sich selbst Scotch ein.

„Hm... vielleicht liegt es auch daran das du lange kein Blut hattest. Vor drei Tagen wolltest du das letzte Mal welches.“

„Das war bis auf vorhin auch das letzte.“

„Erklärt einiges.“

Die beiden Männer grinsten und stießen an. Unbemerkt erhob sich Heretic und wanderte zu der Frau. Langsam und vorsichtig, beinahe zärtlich hob er sie auf. Kurz darauf verschwand er in einem der Zimmer einen Stock höher.
 

Einige Zeit später stand Devi bereits in einem Kaufhaus. Sie hatte bereits die Lebensmittel für ihren Vater besorgt und hatte nun vor sich selbst etwas zum anziehen zu kaufen. Cash hatte ihr auch ein ziemlich großzügiges Trinkgeld gegeben. Entschieden hatte sie sich für etwas zum anziehen. Sollte dann noch Geld übrig sein würde sie sich bewaffnen. So sah es jedenfalls in ihren Vorstellungen aus. Grübelnd wanderte Devi langsam an den Gängen voller Gewänder entlang. Zum größten Teil fand man hier in den Damen Abteilungen nur Lolita Kleider, keine anständigen Hosen und Oberteile die zum Kämpfen taugten. Da sie gerade wie eine Lolita gekleidet war wollte ihr die Verkäuferin auch gleich so ein Kleid andrehen. Höflich aber aussagekräftig lehnte sie ab und setzte ihre suche fort. Ihre Gedanken wanderten dabei weiträumig umher. Zuerst kamen ihr Heretic Rock und Abraxas in den Sinn. Sie spielte mit der Überlegung sich in die Herren Abteilung zu begeben und einen Ledermantel zu kaufen. Keinen Augenblick später war sie auch schon bei Sica angelangt. Die hautengen schwarzen Hosen und die kniehohen Stiefel der Dämonin hatten es ihr angetan. Der Ausdruck in ihren Augen wandelte sich in das genaue Gegenteil um, nun wusste sie was sie wollte.

„Verzeihung?“

„Ja? Was kann ich für sie tun?“

„Ich suche eine Enge schwarze Hose und kniehohe Lederstiefel.“

„Kein Problem gnädige Frau. Wissen sie auch schon was sie als Oberteil dazu tragen werden?“

Die Verkäuferin warf kurz einen abschätzenden Blick auf Devi und verschwand dann kurzer Hand in dem Labyrinth aus mit Kleidungsstücken gefüllten Glasschränken. Bevor deren Schritte überhaupt verhallen konnten fuhr Devi erschrocken herum.

„Hallo meine Liebe.“

„Ach Sica... du hast mich aber erschreckt.“

„Tut mir Leid Liebes, war reine Absicht.“

„Ich weis.“

Die beiden Frauen grinsten und schienen, im Gegensatz zum Vortag, richtig prächtig miteinander auszukommen. Sica nahm die Hand von Devis Schulter, wodurch sie sich bemerkbar gemacht hatte.

„Sag mal meine kleine, wa machst du hier eigentlich?“

„Na denk mal nach Sica.“

„Einkaufen.“

„Bingo.“

„Und schon was gefunden?“

„Noch nicht, aber die Verkäuferin hilft mir bereits.“

„Was dagegen wenn ich auch helfe?“

„Ganz und gar nicht, dein Outfit brachte mich ja auch auf die Idee was ich will.“

„Ehrlich meine Liebe?“

„Ja ehrlich.“

Bevor Sica noch etwas erwidern konnte war die Verkäuferin auch schon wieder aufgetaucht. In den Händen hielt sie genau das was Devi verlangt hatte. Die beiden betrachteten Hose und Stiefel eine Zeit. Sica nickte kurz und entschlossen, dann drehte sie sich zu Devi und betrachtete sie genau.

„Darf ich dir einen Vorschlag machen?“

„Gerne Sica.“

„Gut du probierst erstmal diese beiden Kleidungsstücke an. Ich werde dir noch Oberteil und Mantel suchen einverstanden?“

„Woher weist du das ich einen Mantel will?“

„Das bleibt mein Geheimnis, also... einverstanden?“

„Geht klar Sica.“

„Gut. Ich werd dir ein heißes Outfit zusammenstellen. So heiß das du selbst erregt werden wirst.“

„Sica! Lass das!“

Devi errötete und versteckte ihr Gesicht hinter Hose und Stiefel, welche sie gerade erst an sich genommen hatte. Dem grinsen Sicas zu urteilen hatte die Dämonin genau das beabsichtig. Während Devi schleunigst in eine Umkleidekabine flüchtete sah Sica sich um. Es dauerte nicht lange und sie hatte ein pechschwarzes Netzshirt und einen perfekt taillierten Ledermantel gefunden. Sie waren einfach perfekt. Genau das würde es sein was Devi tragen würde. Egal ob sie nun hier bliebe oder sich dem Weg ihres Bruders anschloss. Eines stand jedenfalls fest, Devi würde einfach nur heiß aussehen. Lüsterne Gedanken bildeten sich in Sicas tiefstem Bewusstsein. Kurz schüttelte die Dämonin den kopf um sich von diesen Fantasien zu befreien. Lächelnd Gesichtes eilte sie zur Umkleidekabine.

„Sag mal Liebes, stört es dich wenn ich reinkomme?“

„War die Frage ehrlich gemeint?“

„Ja ... würde ich sie sonst stellen?“

„Darauf willst du keine ehrliche Antwort.“

„Stimmt“, bestätigte die Dämonin und das grinsen minderte sich ein wenig, „aber du schuldest mir ohnehin noch eine Antwort.“

„Die werd ich dir wohl immer schuldig bleiben“, Devi streckte ihre Hand nach draußen um die Kleider entgegenzunehmen.

Die Dämonin betrachtete die Hand kurz. Ein freches Grinsen huschte über ihre Lippen. Gedanken kreisten in ihrem Kopf. Kurz zuvor hatte sie diese verdrängt, nun lies sie ihnen freien Lauf. Mit einem Wink scheuchte sie die Verkäuferin davon. Der Vorhang raschelte. Bevor Devi es merkte war sie nicht mehr allein. Sica stand hinter ihr. Ihre Augen glänzten lüstern. Geistesabwesend hängte sie Mantel und Shirt an einen Haken. Devi stand wie versteinert da. Sanft strichen die Hände der Dämonin über ihren halb nackten Körper. Langsam führ sie mit den Fingerspitzen über den Rücken. Devis Nackenhaare sträubten sich. Ein wohliger Schauer durchlief ihren Körper. Liebvoll hatte Sica die Arme um devis Taille gelegt. Sanft streichelte sie deren Bauch.

„Du bist wunderschön Devi.“

Die Stimme der Dämonin war kaum mehr als ein hauchen. Nur schwer war sie zu verstehen. Genau das war es was sie nun erotisch wirken lies. Ein weiterer wohliger Schauer durchlief Devi. Sie sog die Luft ein. Sicas Duft erinnerte mehr an einen Wolf als an einen Menschen. Betörend, schwer und leicht süßlich lag er in der Luft. Sie schien sich darin zu verlieren. Unterdessen fanden Sicas Hände einen weg zu den Brüsten der jungen Menschfrau. Leise, kaum hörbar, hatte sich Devis Atem verändert. Stoßweise drang er an Sicas Ohren. Zärtlich massierte sie die Brüste ihrer Liebsten. Im Spiegel sah sie die erregten Knospen des Mädchens. Endlich hatte sich Devi aus ihrer Starre gelöst. Langsam drehte sie sich zu Sica. Ihre Lippen näherten sich denen der anderen. Langsam kamen sie sich immer näher.

„Entschuldigung, wir schließen in wenigen Minuten.“

„Verdammt“, leise entfuhr Sica der Fluch. In Devis Augen stand dasselbe geschrieben.

„Diese verdammte Verkäuferin kann auch nur stören“, spielend leicht konnte man diese Gedanken aus Sicas Augen ablesen. Devi angelte nach den Kleidern die Sica gebracht hatte und schlüpfte hinein. Es stand ihr ausgezeichnet. Während Sica nach draußen trat und mit der Verkäuferin zur Kassa ging um zu bezahlen zog Devi ich wieder um. Lachend verließen die beiden Frauen wenig später das Geschäft und schlenderten zurück zur Abaddon.
 

In Budapest stand vor einer Villa eine nachtschwarze Maschine. Jemand, in schwarze Kleidung gehüllt, stand bei dem Tor und hatte das Gesicht zu den Überwachungskameras gedreht. Es war ohne Makel. Die bleiche haut, das sanfte Kinn und die ebenholzschwarzen Augen. Ein paar Strähnen hingen der Person ins Gesicht und nahmen seinem Blick ein wenig von der Schärfe. Das Licht der Abendsonne erleuchtet sein vom Regen benetztes Gesicht. Abraxas hatte keinen Helm. Lediglich eine verspiegelte Sonnenbrille hatte seine Augen vor dem Luftzug geschützt. Langsam und betont senkte er den Kopf. Bewusst vermied er es aufzusehen. Er schien Konzentriert zu sein. Mit der Linken bedeckte er das Amulett welches er trug. Es zeigte ein keltisches Symbol. Das Zeichen zweier Götter war darin vereint zu finden. Das Mondsymbol der keltischen Zaubergöttin Freya, so wie jenes das Odin darstellte. An seiner Linken blitzte kurze ein Ring auf. Der Ring war aus Silber und wurde von einem Kristall geziert. Ein leichter Luftzug spielte mit den Haaren des Vampirs. Ein Glockenschlag erklang. Acht mal hallte der tiefe Klang der alten Glocken durch die Stadt. Nach dem der letzte Schlag verklungen war ertönte ein leises Rauschen von einer der Kameras.

„Wer bittet um einlass?“

„Ein Code.“

„Nun es gibt einige Codes. Wie lautet der ihre?“

Abraxas musste schmunzeln. Es hatte sich nichts geändert. Die Wache blieb stets höflich, und sie erkannte ihn noch immer nicht. Entschlossen wartete er eine weile. Die Wache wiederholte ihre Frage nach dem Code. Gelassen setzte sich Abraxas seine Sonnenbrille auf und drehte sein Gesicht wieder der Kamera zu.

„Ich wiederhole meine Bitte nur ungern öfter als zwei mal, würden sie mir Bitte sagen welches ihr Code ist?“

„Beruhige dich. Ich werde es dir zeigen.“

Mit diesen Worten hob der erste seine Hand an und gab den Blick auf das Amulett frei. Es folgten einige Augeblicke der Stille. Dann war ein leises metallisches Klacken zu hören und das Tor öffnete sich.

„Sie sind uns immer Willkommen Abraxas.“

„Danke mein Freund, obwohl du mich schon wieder nicht erkannt hast.“

„Verzeiht mir, aber ihr seid nicht so oft zu Besuch hier.“

Abraxas nickte, ging zu seiner Maschine und stieg auf. Langsam fuhr er in Richtung des Eingangs. Er wollte den Regen, welcher gerade eingesetzt hatte, noch genießen bevor er ins trockene trat. Aus eben diesem Grund stand er auch noch lange vor der Tür bevor er sie öffnete und eintrat. Zu dutzenden saßen die Vampire beisammen, jeder hatte ein Glas vor sich stehen. Die Gläser waren mit Blut gefüllt. Er hielt sich nicht lange damit auf sie alle zu begrüßen. Eigentlich begrüßte er niemanden. Flink durchquerte er den Raum und eilte die halb gewundene Treppe nach oben. Betont langsam öffnete er die Tür und folgte dem langen Gang. Am anderen Ende erwarteten ihn neben einer Flügeltür zwei gerüstete Soldaten. Einer flüchtigen Bewegung folgte der Knall zweier Pistolen. Die Wachen gingen zu Boden. Als sie aufschlugen waren sie bereits tot. Der erste trat durch die Flügeltür und verschloss sie sorgfältig. Danach drehte er sich zu einem Vampir der gelassen auf einem erhöhten Thron saß.

„So früh hatte ich dich nicht erwartet Abraxas.“

„Lass das Marcus, reden wir offen.“

„Wie zielstrebig du heute wieder bist... Vater.“

Kurz zuckte Abraxas zusammen. Marcus sah es mit Genugtuung. Schwungvoll stand er auf, seine langen schwarzen Haare reichten bis zur Hüfte. Still umrundete er Abraxas wie ein Händler der sich seien Ware besah.

„Was willst du hier?“

„Das müsstest du am besten wissen Marcus.“

„Wie kommst du darauf?“

„Denk nach Marcus. Du hast etwas sehr wichtiges vergessen.“

„Du meinst den Codex?“

„Richtig.“

„Und nun spielst du den Richter?“

„Wenn du es so sehen willst.“

„Sag mir, welche Regel habe ich gebrochen die noch zu beachten wäre.“

Abraxas schwieg, er dachte an die vielen Frauen die er unten gesehen hatte. Bei seinem letzten Besuch waren es noch nicht so viele gewesen. Er senkte sein Gesicht, so als würde er sich vor Marcus verneigen. Dieser lächelte triumphierend.

„Weist du es nun selbst nicht mehr?“

„Doch, die Verbreitung.“

„Was meinst du damit?“

„Ein Großteil der weiblichen Vampire in deinem Haus wollten es nicht. Sie haben sich zwar damit abgefunden ein Vampir zu sein, wollen tun sie es jedoch nicht. Nenne mir die zwei ersten Sätze aus dem Codex.“

Marcus seufzte.

„Trinke kein Blut in einem Hause in das du nicht geladen wurdest. Enthalte dich der wahllosen und ungestatteten Verbreitung der Gabe.“

„Richtig. Jeder andere der dazu fähig ist hat sich an diesen Codex gehalten. Nur du nicht.“

„Und was willst du nun machen, mich erschießen?“

„Nein.“

„Sondern.“

„Du kennst den Weg.“

Ein Lächeln umspielte die Lippen des jüngeren Vampirs. Er wandte sich um und verschwand für kurze Zeit in einem angrenzenden Raum. Als er wiederkam trug er zwei längliche, in Tücher geschlagene, Gegenstände bei sich. Einen davon warf er zu Abraxas. Dieser fing ihn auf und nahm das Tuch ab. Ein Schwert aus versteinertem Holz kam zum Vorschein. Niemand außer den vier ältesten wusste um dieses Geheimnis. Die Wunden eines Vampirs würden immer heilen, selbst wenn dieser tot wäre. Es gab nur eine Ausnahme, Wunden die mit Holz geschlagen wurden. Grinsend hatte Marcus sein Schwert zum Fechtergruß erhoben, Abraxas tat es ihm gleich.

„Bist du dir sicher das du das willst Abraxas?“

„Wovor sollte ich Angst haben?“

„Ich bin ein besserer Fechter als du!“

„Was lässt dich so sicher sein?“

„Ich saß nicht untätig herum.“

Abraxas lächelte. Eigentlich war es Ritual seinen Gegner mit Worten zu reizen, damit dieser einen Fehler beging. Marcus hatte dieses Ritual bereits vor Jahrhunderten aufgegeben. Abraxas hatte er erklärt, dass es den Ausgang des Kampfes verfälschte und von Feigheit zeugte. Es war eine der wenigen Aussagen gewesen bei der Abraxas ihm zugestimmt hatte. Er konnte fühlen wie sich Marcus’ Herzschlag beschleunigte. Selbst er war ein wenig aufgeregt, schließlich war Marcus einer der vier mächtigsten Vampire. Die beiden gingen gegengleich in Pose. Während sie sich langsam umkreisten suchten sie nach Fehlern in der Deckung des anderen. Plötzlich schnellte Marcus vor. Abraxas blockte ab. Dabei wurde seinem Gegenüber die Klinge aus der Hand geprellt. Ein Aufschrei war zu hören. Ein dumpfer Schlag folgte. Wieder erklang ein Schrei. Eine Klinge sirrte durch die Luft. Lautes keuchen erklang. Blut floss, aus beiden Körpern.

„Wovor hätte ich nun Angst haben sollen?“

„Vor mir Vater“, keuchte Marcus.

„Dazu bestand kein Grund.“

Noch während er dies sagte strich Abraxas sich über seien Linke Gesichtshälfte, ein schmaler aber tiefer schnitt zog sich über Auge und Wange. Er würde bleiben, und vernarben. Abraxas gab sich damit zufrieden. Diese Narbe würde ihn an seinen Fehler erinnern. Auch, oder gerade weil sie ihm seine Makellosigkeit nahm. Der erste blickte auf, seinen Sohn hatte es schlimmer erwischt. Dicht über seinem Herzen hatte sich die Klinge in seinen Leib gebohrt. Diese Wunde würde er nicht überleben. Angst stand ihm in den Augen.

„Vater... was geschieht nun mit mir?“

„Ich weis es nicht mein Sohn, es liegt nicht mehr in meiner Hand.“

„Aber...“, Marcus spuckte Blut bevor er fortfuhr, „wenn du es nicht weist wer dann?“

„Luzifer.“

„Der ... Teufel.“

„Ja.“

„Vater... ich ... verzeih mir...“

Abraxas bekam von den letzten Worten seines Sohnes nichts mehr mit. Mit gezogenen Waffen hatte er den Raum verlassen, doch keiner stellte sich ihm entgegen. Eilenden Schrittes ging er zurück ins Foyer. Unter den Kriegern die nun bei den Frauen standen kam nur einer in Frage. Dennoch lies Abraxas sich Zeit. Demonstrativ langsam steckte er die Waffen weg und rief ihn zu sich. Andrej war ein gut gebauter, großer Mann. Seine dunklen verfilzten Haare trug er zu einem Zopf gebunden. Das schwarze Hemd das er unter der schwarzen Rüstung trug war kunstvoll bestickt. Der Adlige kniete vor Abraxas nieder.

„Mein Herr?“

„Steh auf Andrej.“

Stille herrschte, alle Augen richteten sich auf die beiden Vampire. Andrej hatte sich erhoben und blickte auf seinen Ahnen hinab.

„Von allen hier bist du derjenige der sich am strengsten an die Regeln der Vampire hältst. Obwohl du nicht der Erstgeborene von Marcus bist, hast du das größte Recht seiner Herrschaft zu folgen.“

„Ich verstehe nicht ganz, mein Herr.“

„Lass dass Herr weg, du bist mir nun Gleichgestellt. Von nun an führt Andrej das Haus von Marcus!“

Abraxas wartete ab, niemand schien etwas gegen seine Beschluss zu haben. Sanft klopfte er Andrej auf die Schultern bevor er die Villa verließ um wieder zu den anderen zu fahren. Viele Blicke aus der Villa folgten seiner Spur. Eine einzige, strahlend weiß gekleidete Person verließ die Villa nach Abraxas.
 

Heretic lehnte gemütlich am Tresen, vor ihm stand ein Kübel der bis zum Rand mit sauber abgenagten, menschlichen Knochen gefüllt war. Zwischen seinen Lippen hatte Heretic ebenfalls einen Knochen. Eigentlich schien das niemanden zu stören. Lediglich Cash hatte verwundernd die Augenbraue gehoben nachdem der Lykaner wieder zurückgekommen war. Er hatte darauf verzichtet ein Kommentar abzugeben. Stattdessen hatte er Heretic einfach nur eine Weile verwundert angesehen. Anstatt es wie üblich zu ignorieren hatte er Cash einen Joint angeboten und war dann zur Bar geschlendert. Dort stand er noch immer, einen Longdrink vor sich und den Knochen zwischen den Lippen. Nach einigen weiteren Augenblicken legte er den Knochen zu den anderen und drehte sich gemütlich, wie immer, einen Joint. Er verzichtete darauf das ganze mit Tabak zu vermischen und verwendete nur Weed. Wenige Minuten nach einem tiefen Zug zeigte das Gras Wirkung. Ein leichtes Grinsen tauchte in Heretics Gesicht auf, welches irgendwie so gar nicht zu ihm passen wollte. ER angelte nach seinem Longdrink und nahm einen tiefen Schluck. Rock löste sich von der Bar um nach draußen zu gehen. Als wäre es abgemacht nahm Cash seinen Platz ein. In der einen Hand hielt er immer noch die Rumflasche vom Morgen in der anderen den Joint, den ihm Heretic gegeben hatte. Jack zog sich selbst eine Zigarette aus seiner Packung und zündete sie an. Anschließend hielt er Cash die Flamme hin, dieser bediente sich dankend.

„Gestern hast du nicht so lange gewartet bis du dir deine Joints angezunden hast, Cash.“

„Naja, gestern hatte ich auch keinen Restalk und keine Flasche Rum in der Hand.“

„Das stimmt auch wieder.“

„Ist doch unwichtig, meint ihr nicht auch?“

Die beiden blickten Heretic überrascht an, selbst beim Pokern hatte er kein Wort gesprochen. Er war nur Stumm dagesessen und hatte gespielt. Und nun redete er aus heiterem Himmel mit ihnen. Selbst Jack überraschte es, da der alte Lykaner für gewöhnlich nur mit Abraxas sprach. So war es für beide das erste Mal das sie Heretic sprechen hörten.

„Ja das ist es, Heretic, besonders weil ich dich zum ersten mal verstehe.“

„Ist das so etwas ungewöhnliches“, wollte Cash wissen.

„Allerdings, normalerweise redet er nur mit Abraxas. Da versteht man allerdings kein Wort weil die beiden in einer unbekannten Sprache sprechen.“

„Welcher?“

„Frühägyptisch, und zwar in ihren Anfangsjahren. Sie war die Sprache meiner Geburt im Jahre 3300 vor Christus.“

„Hell Yeah! Sag mal wie alt bist du eigentlich Alter?“

„Rechne es dir aus mein Freund.“

„Fuck! Holy Shit! Das ist nicht dein Ernst oder?!“

Das ganze Lokal hatte den Blick nun auf Cash und Heretic gerichtet. Alle hatten Heretics Worte mitbekommen und waren nicht minder entsetzt als die beiden anderen an der Bar. Sie waren es gewohnt von alten Wesen wie Vampiren, Lykanern und Dämonen umgeben zu sein, aber einem so alten? Sie alle hatten Gedacht Vlad Tepesch wäre das älteste Wesen auf Erden, doch Heretics Aussage würde das ganze widerlegen. Jack fasste sich als erster, mit ehrfürchtiger Stimme begann er zu Sprechen.

„Dann bist du fünftausenddreihundertundzwölf Jahre alt?“

„So ist es Jack.“

„So alt ist doch nicht einmal Abraxas!“

„Shit! Mann seid ihr Idioten alt!“

Cash nahm einen tiefen, wirklich sehr tiefen, Zug von seinem Joint und blickte Heretic dann in die Augen um darin zu lesen. Das Rot breitete sich über alles aus und Verschlang die Pupillen. Ansatzweise konnte er einen Schakalkopf erkennen. Eine Erinnerung keimte in ihm auf die er schon lange vergessen glaubte. Er schüttelte den Kopf um sie loszuwerden und Heretic begann lauthals zu Lachen.

„Bei Leibe nicht Jack. Gegen Abraxas bin selbst ich ein Kleinkind. Ich bin ja nicht mal so alt wie Rock. Die beiden müssen die wohl ältesten Lebewesen sein die auf Erden wandeln. Nein, Rock kann mich nicht verstehen, im Gegensatz zu Abraxas verbrachte er nicht genug Zeit an einem Ort um die Sprache zu erlernen. Viel mehr suchte er sich mächtige Krieger um vor ihnen den talentierten Jüngling zu spielen. Er lernte eifrig alle Kampfkünste die er fand, aber die Sprachen lernte er nur äußerst selten. Und selbst die eher in den letzten paar Jahrhunderten.“

Kaum hatte Heretic den letzten Satz zu ende gesagt kam Rock wieder herein und stimmte in dessen Lachen ein. Rock krümmte sich und rollte auf dem Boden herum als hätte man ihm einen wirklich guten Witz erzählt, und solche gab es nur noch selten. Schlagartig beruhigte er sich jedoch wieder, stand auf, zog sich seine Handschuhe an und fixierte Heretic. Es waren schwarze fingerlose Lederhandschuhe welche man mit Titanplatten beschlagen und an den Knöcheln verstärkt hatte.

„Märchenstunde mit dem alten ägyptischen Gott wie?“

„Halts Maul, Rock“, zischte Heretic und begab sich in eine Angriffslustige Position.

„Du hast das verraten was Abraxas und ich steht geheim gehalten haben alter Kumpel! Es ist nur Gerecht wenn Ich ihnen einen Hinweis gebe wer du bist!“

„War es auch gerecht als du deinen Bruder getötet hast Rock? War es gerecht das du Ab...“

„Halt deine verfluchte Schnauze du dreckiger Schakal!“, Rock hatte seinen Freund unterbrochen bevor er das Wort beenden konnte. Es ging in seinem Geschrei unter und man hörte nur noch ein zorniges Knurren von Heretic.

„Willst du dich gegen mich aufspielen Bruder?!“

„Halt dein Maul!“

„Ich habe ihnen mein Alter verraten.“

„Ja das deiner Göttlichkeit du Hund!“

„Das Stimmt, ist beides richtig.“

„Jetzt reicht’s!“

Es scheint so als habe keiner die Bemerkung über die angebliche Göttlichkeit Heretics gehört, denn alles hechtete irgendwie in Deckung. Heretic hatte sich in eine pechschwarzen wunderschönen Werwolf mit roten Augen verwandelt. An seinen Beinen fanden sich Rote streifen welche man ebenfalls in seinem Nackenfell finden konnte. Rock grinste nur und spreizte seine Finger. Während er Fauchte begannen diese zu wachsen und sich schwarz zu färben. Seine Eckzähne wuchsen ebenfalls. Die beiden Freunde umkreisten sich langsam. Keiner lies den anderen aus den Augen. Im selben Augenblick begann es draußen zu Regnen. Die Tropfen prasselten nieder und kurze Zeit später erklang Donner. Schlagartig fiel der Strom aus. Ein Blitz zuckte vom Himmel. Weder Vampir noch Werwolf waren noch in der Bar. Cash stand mit Jack an der Tür und betrachtete das Schauspiel welches sich draußen abspielte. Die Blitze schulen in unbekanntem aber schnellen Rhythmus ein und begrenzten ein kreisrundes Feld. Die Kontrahenten hatten sich darin eingefunden und stießen nun abwechselnd vor um den anderen anzugreifen. Heretics Angriffe erfolgten innerhalb von Sekunden und nur Blutstropfen an seinen Krallen und Fängen zeugten von den Treffern. Der Regen wusch sie jedoch in sekundenschnelle ab. Rocks Attacken kamen mit ihren Finten und umgewandelten Schwüngen eher zu langsam als das der Werwolf ihn en nicht hätte ausweichen können. Wieder stand alles still. Rock und Heretic sprachen in einer kehligen uralten Sprache. Kein anderer wusste was sie sagten. Plötzlich gab es einen lauten knall. Ein Schemen flog über das Kampfgelände. Rock wurde in die Luft gewirbelt und umhergeschleudert. Blutspritzer begannen den Boden trotz des Regens Rot zu tränken. Die Blitze zuckten immer noch vom Himmel. Gefährlich nahe an dem Kainieten vorbei. Es schien als wollte Heretic ihn davor bewahren. Dann stand er wieder da. So als wäre nicht gewesen, bei näherer Betrachtung konnte man jedoch erkennen, dass er erschöpft war. Rock schlug in der Mitte des Rings auf, Blutüberströmt regte er sich eine Weile nicht. Nach einiger Zeit richtete er sich langsam auf.

Cash nahm einen weiteren tiefen Zug. Danach blinzelte er in Jacks Richtung. Es dauerte eine weile bis der denn Mann wirklich ausmachen konnte. Der Rum und das Weed im seinem Blut hatten ihm dabei nicht helfen können. Grinsend hob der Langfinger seine Hand und zeigte auf Jack.

„Hey! Willst du wetten wer gewinnt?“

„Wenn du meinst, auf wen setzt du?“, kaum hatte er die Frage gestellt angelte er sein Portmonee aus der Hose und zählte die Scheine darin.

„Fünf Riesen auf den Schakalschädel!“

„Da ziehe ich mit, ich setze auf Rock!“, Jacks Stimme war zu entnehmen das er Siegessicher war.

Es dauerte keine fünf Minuten und die Ganze Bar stand hinter den beiden und Brüllte ihnen die Wetteinsätze entgegen. Cash und Jack nahmen die Gebote nur zu gerne entgegen. Mittlerweile stand Rock auch schon wieder auf seiner Seite und ging in Position. Den Kreis, welchen die Blitze beschrieben hatten, konnte man anhand der Brandlöcher erkennen. Doch nun schlugen sie auch außerhalb dieses Kreises ein. Scheinbar wahllos, doch wenn man genauer hinsah konnte man erkennen das sich diese Blitze nur auf Norden ausrichteten. Eigentlich scherte sich auch keiner Darum wo die Blitze einschlugen, aller Augen waren auf die beiden Kontrahenten gerichtet. Leise hörte man im Hintergrund das Geräusch von Motoren. Jeder Ignorierte es. Auch ignorierten sie die Beiden Frauen welche eilig unter einem Regenschirm auf sie zueilten. Die Blitze versperrten ihnen den Weg zur Abaddon. Die Rothaarige krümmte sich kurz darauf wie unter Schmerzen. Aus ihrem Rücken sprossen riesige Flügel. Ihr Körper veränderte sich, wurde bestialischer und behielt dennoch die Eleganz einer Frau bei. Ihre Kleidung barst und sie stand vollkommen entblößt, jedoch ohne Scham vor den Männern. Mit ihren Flügeln Bot sie der Schwarzhaarigen Schutz vor dem Regen, und auch vor den Blitzen. Ihr selbst schienen sie nichts anhaben zu können. Sie stieß das Heulen eines Jagenden Wolfes aus. Dies lenkte einige Blicke auf sie. Wenig später sahen alle, außer den beiden Kontrahenten, die sich wieder bekämpften, gen Norden. Ein Feuerball brannte dort trotz des Regens vor sich hin. Davor stand der Schemen eines Mannes. Devi stieß einen spitzen Schrei aus und wollte zu dem Wrack laufen. Sica hielt sie mit ihren Flügeln zurück und versperrte ihr somit auch die Sicht. Die Gestallt des Mannes begann sich zu verändern. Kein Anzeichen von Schmerz war zu sehen. Der Schemen glich nun mehr dem eines Wolfes der die Größe eines Mannes besaß und mit riesigen Flügeln bestückt war.

„Bruder?“, Sicas Wort war wenig mehr als ein Gemurmel.

Dennoch schien die Gestallt verstanden zu haben den sie Heulte begehrlich auf. Wenig später hallte eine tiefe Stimme in den Köpfen der Anwesenden wieder.

„Hört auf damit meine Kinder.“

Während alle Menschen vor der Stimme zurückschreckten ermutigte sie Sica und Cash genauer hinzusehen. Das Wesen war ihnen näher gekommen, es hielt direkt auf den Kreis zu indem Rock und Heretic kämpften. Es hatte tatsächlich Ähnlichkeiten mit einem Wolf. Bis auf die Flügel und den Schwanz, welche eher einem Drachen glichen. Das Fell war von dunklem grau. Die pechschwarzen Augen glichen denen von Abraxas exakt. Lange ebenfalls schwarze Haare hingen ihm ins Gesicht und folgten seinem Rücken bis in die Schwanzspitze wo sie ausfransten. Es war nun bei dem Kreis angekommen und hatte alle Blicke auf sich gezogen.

„Ich sagte ihr sollte aufhören! Rock! Heretic! Hört auf euch wegen solcher Kleinigkeiten zu bekämpfen!“

Abermals ignorierten die Kämpfenden die Aufforderung der Bestie. Langsam schritt diese in den Kreis, irgendetwas an ihrer Art erinnerte die beiden Frauen an ihren Freund Abraxas. Auch Cash hatte realisiert das er diese Bestie kannte. Er nahm einen Zug von seinem neuen Joint und flüsterte einen Namen in den Rauch.

„Wolfsdämon“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  G_O_D
2006-12-23T20:54:04+00:00 23.12.2006 21:54
"Wolfsdämon"
kann man das auch im Rauch schreiben?

Ist jedenfalls lustig. ich mag es. aber das habe ich dir schon so oft gesagt.

greets mario
Von:  SpeikobraRote
2006-12-21T14:07:42+00:00 21.12.2006 15:07
du wirst es nicht glauben aber ich habs endlich mal geschaft zu lesen...obwohl ich weiß das ich gleich weiter machen kann da noch von einer gewissen andern person etwas auf mich wartet gelesen zu werden =.=
und noch eine dritte... der ich es versprochen habe ( dumm ist der mensch )

aber jetzt mal zum Kapitel... bitte nicht aufregen ich überleg schon immer das ich ein ordentliches kommentar hinbekomme wo nicht nur steht das mir das Kapitel gefallen hat, wobei es wieder einmal der fall ist ^^

soo aber lob hin oder her mir sind auch einige dinge ins auge gesprungen die mir das lesen bzw die freude daran ziemlich verdorben bzw unterbrochen haben.

Ein kleiner hinweis beispielsweise wäre, die szene mit der rock der sich auf die frau gstürzt hat... es kam mir etwas zu schnell vor bzw hätte ich an dieser stelle evtl ein wenig mehr erwartet soll heißen detailierter beschreiben ...

des weiteren ist mir einige abschnitte weiter dieses hier aufgefallen: Einige Zeit später stand Devi bereits in einem Kaufhaus. Sie hatte bereits die Lebensmittel für ihren Vater besorgt und hatte nun vor sich selbst etwas zum anziehen zu kaufen. Cash hatte ihr auch ein ziemlich großzügiges Trinkgeld gegeben. Entschieden hatte sie sich für etwas zum anziehen.

das ist ein wenig doppelt gemoppelt wenn ich das mal sagen darf: "und hatte nun vor sich selbst etwas zum anziehen zu kaufen" und "Entschieden hatte sie sich für etwas zum anziehen." ist jawohl ziemlich überflüssig oder?
^^
evtl nur denkfehler ...oder wie man so schön sagt: Keine lust das selber nochmal durchzulesen und evtl Fehler auszubessern.
( in den ersten zwei absätzen die ich hier kopiert habe ist zudem das wort bereits zu oft hintereinander...okay 2 mal aber so dicht folgend fällt das auf )

Weiter gehts: "Keinen Augenblick später war sie auch schon bei Sica angelangt." ich weiß das du in gedanken meinst das sie die bilder in ihrem kopf durchgeht dennoch klingt es so als würde sie zu sica herrüber gehen die zu diesem zeitpunkt ja noch nicht anwesend ist ^^
wenn du "mit ihren Gedanken" oder ähnliches noch hinzufügst wäre das ganze leichter verständlich da es sich vom vorherigen satz durch dessen satzende abgrenzt.

( die grammatischen fehler bzw wo endungen für plural oder ähnliches fehlen kann ich dir ja später mal sagen jetzt hab ich dazu keine lust )

Ich geh dann mal zu der szene mit Abraxas in der villa ein:
"Der erste trat durch die Flügeltür und verschloss sie sorgfältig."

als ich diese zeile nach dem tot der beiden typen lass wusste ich nicht sofort wer gemeint war und musste die stelle mehrmals lesen um den kontext zu erfassen... der erste ( abraxas ) sollte ruhig namentlich erwähnt werden da es sonst verwirrend ist.

( weitere notierte grammatik fehler die keine rolle spielen folgen )

Kritik ist hier mit auch schon abgeschlossen.
In den letzeren Passagen wo sich Rock und Heretic bekämpfen und die anderen derweile wetten abschließen fand ich sehr amüsant ;D lob dafür
Ich bin gespannt wie es weiter geht da mir auch einige fragen aufkamen die ich zur zeit noch nicht beantworten kann sie aber mit dem nächsten kapitel sicher herleiten kann ^^

also tipp du tippse *g*


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