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Before you die

Der Tod ist nicht das Ende
von

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Hier kommt Rika! (Oder: "Jess bekommt die Krise")

Ein lautes Kläffen gefolgt von einem jaulen, das Miena nur zu gut kannte, riss sie aus ihrem Schlaf.

"Kero" sagte sie verschlafen.

Wieder kläffte der junge Husky und zog an der Bettdecke seiner Besitzerin

"Kero, lass mich schlafen. Es ist doch erst halb 9" maulte Miena und holte sich ihre Decke wieder.

Der schwarzweiße Hund bellte mehrere Male hintereinander laut. Als Miena immer noch keine Anstalten machte, aufzustehen sprang Kero aufs Bett und schleckte der Blondhaarigen im Gesicht rum.

"Ist ja gut, ich bin ja wach" sagte Miena schließlich und setzte sich auf.

Sie streichelte ihren Hund, bevor dieser vom Bett sprang und die Treppe runterlief. Miena gähnte ein mal herzhaft und stand dann auf.

"Der Hund raubt mir noch mal den letzten Nerv" murmelte sie, musste aber trotzdem lächeln, denn sie mochte Kero sehr.

Miena ging runter und beim Frühstücken kam Kero mit der Leine im Maul an und sah sie aus einem Dackelblick an. Miena grinste in sich hinein.

"Lass mich erst noch essen Kero, dann gehen wir" meinte sie.

Kero setzte sich geduldig neben Miena auf den Boden.

Miena ging mit Kero spazieren und besuchte anschließend noch Jess.

"Ein Glück, dass Mira nicht da ist" grinste Jess.

"Ja, deine Katze hätte diesen Besuch nicht überlebt" lachte Miena und streichelte ihrem Hund über den Kopf.

"Also, Miena, was treibt dich hier her?" fragte Jess nach einer Weile.

"Musst du heut Nacht raus?" stellte Miena die Gegenfrage.

Jess schüttelte nur leicht den Kopf.

"Erst übermorgen wieder" antwortete die Jüngere.

"Kommst du vielleicht rüber?" fragte Miena weiter

"Ich muss sogar. Ich glaube meine Black Phoenix hat einen ab. Das Geräusch vom Schuss klingt ganz anders als sonst. Irgendwas stimmt nicht. Ich lass Sören danach mal gucken" erwiderte Jess.

"Die hast du doch erst seit 3 Monaten und das Ding war schweineteuer. Die kann doch nicht schon kaputt sein" meinte Miena und runzelte die Stirn.

"Also, ich bin auf jeden Fall heute abend da. Was Kai und Tala machen, ist denen überlassen" sagte Jess gelassen.

Später am Abend ging Jess rüber zum Hauptquartier und gleich zum Waffenexperten. Sören war gerade mal 14 Jahre alt und hatte mehr Erfahrung mit Waffen und deren Herstellung als sonst jemand der Dark Destiny.

"Hey Jess. Warst ja lange nicht mehr hier. Hastn Problem?" fragte Sören gerade heraus.

Jess nickte nur leicht.

"Meine Black Phoenix macht beim Schießen ein anderes Geräusch als sonst, und ich wollte, dass du danach mal guckst" erklärte sie.

"Dann gib se mal her" forderte er sie auf.

Wortlos holte Jess ihre Waffe heraus und gab sie dem Jüngeren. Fünf Minuten inspizierte Sören die schwarze Knarre in jedem Winkel.

"Ein feiner Riss in der Wand des Laufes verursacht das Geräusch. Wenn du mir 10 Minuten gibst, hab ich das repariert" sagte Sören.

Jess nickte.

"Wenn du mich suchst, ich bin bei Miena" sagte sie noch, stand auf und ging raus.

Miena und Jess redeten über ihre letzten Aufträge – Sören hatte Jess ihre Waffe wiedergebracht – als plötzlich die Tür aufging und ein 17-jähriges Mädchen langen blonden, leicht gelockten Haaren und blau-grünen Augen reinstürmte und die Tür hektisch hinter sich schloss. Jessys Waffe lag auf dem kleinen Tisch und die Blondhaarige sah entsetzt drein.

"Nicht noch mehr von denen" sagte sie ängstlich und stürmte wieder raus.

Jess und Miena sahen sich verwundert an, bevor auch sie aufstanden. Jess schaffte es gerade so die Blondhaarige am Kragen zu packen, sodass diese notgedrungen stehen bleiben musste.

"Jetzt beruhig dich. Ich leg dich schon nicht um" sagte Jess in ihrem üblichen, kalten Tonfall.

"Wer bist du überhaupt?" fragte Miena interessiert.

"Rika" sagte sie ängstlich.

Jess ließ sie wieder los, als sie keinen Widerstand mehr spürte.

"Was machst du hier?" fragte Jess weiter.

"Ich soll ausgebildet werden zur Auftragskillerin, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das schaffe. Meine Eltern waren auch hier bei der Mafia und jetzt sind die weg – also tot – und ich soll weitermachen" erklärte Rika seufzend.

"Ja, ich hab gehört, dass wir ne neue Killerin kriegen" meinte Miena.

"Und weißt du schon, wer dich ausbilden soll? Ohne Ausbildung kommst du nicht weit" sagte Jess kühl.

Warum beschlich sie das unangenehme Gefühl, dass sie das machen musste?

"Du" erwiderte Rika an die Braunhaarige gewandt.

"Was?!" platzte es Jess und Miena gleichzeitig raus.

"Wenn ich mit der fertig bin, ist das ne Sadistenkillerin" grummelte Jess an Miena gewandt, die einfach nur nickte.

Rika sah Jess nur fragend an. Jess und Miena war das nicht entgangen.

"Sag mal... hast du schon jemals ne Knarre in der Hand gehabt?" fragte Jess langsam.

Rika schüttelte den Kopf.

"Schon mal jemanden umgebracht?" fragte Jess weiter.

Abermals ein Kopfschütteln.

"Na ganz toll" sagte Miena sarkastisch.

"Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann" meinte Rika verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

Jess wäre bei diesem Satz am liebsten umgekippt. Was hatte das Mädel da grad gesagt?! Man konnte doch keine Killerin ausbilden lassen, wenn die es nicht über sich brachte einen Menschen zu töten! Na das konnte ja heiter werden...

"Also... dann machen wir’s so: Miena? Sei doch so nett und bring Rika auf ein Zimmer. Ich komm erst später hin, weil ich noch mal zu unserem Boss muss" meinte Jess.

Miena nickte nur leicht, und lief dann mit Rika los.

"Wer ist das überhaupt?" fragte Rika nach einer Weile.

"Meine beste Freundin Jess. Aber glaub mir... sie war nicht immer so" antwortete Miena.

Rika nickte nur verstehend.

"Was ist passiert, dass sie so geworden ist?" löcherte Rika die Ältere weiter.

"Frag sie lieber selber danach. Jess mag das nicht, wenn man ihre Geschichte überall rumerzählt, was ich auch durchaus nachvollziehen kann" sagte Miena.

Abermals nickte Rika.
 

Der nächste Tag war der Horror für Jess. Am liebsten hätte sie Rika den Hals umgedreht! Es war doch nicht so schwer auf einer Zielscheibe mit einer Waffe genau die Mitte zu treffen.

Am frühen Abend kam Jess zu Kai ins Zimmer, wo auch Tala war. Sie setzte sich neben Kai und ließ ihren Kopf auf seine Schulter fallen.

"Jungs, erlöst mich" maulte die Jüngere los.

"Was isn mit dir los?" fragte Tala überrascht.

"Ich bin fertig mit den Nerven" sagte Jess.

"Dieses Mädel bringt mich noch mal um den Verstand. Es ist doch nicht so schwer zu schießen, aber die schafft es ja noch nicht mal die Zielscheibe aus 10 Metern Entfernung zu treffen."

"Da scheint aber jemand ganz schlechte Laune zu haben" stellte Kai fest.

"Schlechte Laune ist noch untertrieben" erwiderte Jess.

"Und? Wo hast du die Kleine hingeschickt?" fragte Tala interessiert.

"Ich hab ihr gesagt, sie soll jetzt alle 16 Schüsse – also 2 Magazinsladungen – genau in der Mitte der Zielscheibe treffen. Wenn sie auch nur einen daneben hat, dann Gnade ihr Gott!" antwortete sie gereizt.

Jess ertrug so einiges. Ob es jetzt nervenaufreibende Fluchtaktionen waren oder es darum ging irgendjemanden umzulegen, der unter Personenschutz stand – alles kein Thema. Aber Rika brachte selbst die gelassenste Russin aus der Fassung – und das sollte bei Jessys Nerven schon was heißen.

"Ein Glück, dass ich morgen Nacht wieder raus muss" meinte sie nach einer Weile.

Kai grinste frech und schlug dreist vor: "Nimm Rika doch mit"

Jess sah ihn ernst an.

"Ich würd jeden mitnehmen, außer die! Rika würde mir den ganzen Auftrag vermasseln. Ich nehm sie irgendwann mal mit. In 1 oder 2 Jahren vielleicht. Aber jetzt auf gar keinen Fall. Das wäre ja die Hölle!... Ich geh jetzt erst mal nach ihr gucken. Bis später" erwiderte sie.

Als Jess in der Trainingshalle ankam, kam ihr eine über beide Ohren grinsende Rika entgegen.

"Alles getroffen" meinte sie.

"Gut gemacht" lobte Jess Rika.

Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Aber umso besser. Da konnte sie sich die Standpauke wenigstens sparen.

"Jess?" fragte Rika nach einer Weile.

"Was?" kam es schroff zurück.

"Tut mir leid, dass ich mich heute so angestellt hab" entschuldigte sich die Blondhaarige.

"Ich hoffe, dass du das nicht noch mal machst. Es wäre besser für dich" erwiderte Jess ernst.

Rika lief bei diesem Tonfall ein Schauer über den Rücken.

>Sind hier denn alle so?< dachte sie verzweifelt.

"Mach dir nichts draus. Die ist immer so, wenn sie schlechte Laune hat" meinte Kai, der grad die Tür reinkam.

"Du bist doch Jessys älterer Bruder oder?" erkundigte Rika sich.

Kai nickte nur leicht.

"Was glaubst du hat Jess mit dem Satz: ’Wenn ich mit dir fertig bin, dann bist du eine Sadistenkillerin’ wohl gemeint?" fragte Rika.

Dieser Satz von Jess beschäftigte sie ja ungemein, zumal sie nicht wusste, wie sie drauf war und deshalb verstand sie den Sinn nicht direkt.

"Wie Jess ihre Opfer tötet, wagst du dir nicht mal in deinen kühnsten Träumen auszumalen. Dir würde der Schrei im Hals stecken bleiben, wenn du das sehen würdest" erwiderte Kai.

Rika zog nur fragend die Augenbraue hoch. So schlimm könnte doch keiner Menschen umbringen, dass ihr dabei vor Schreck der Schrei im Hals stecken bleibe würde. Wollte Kai ihr einen Bären aufbinden oder meinte er das ernst? Nun, zugegebenermaßen sah er nicht wie der Typ aus, der Witze über so was riss.

Rika schluckte.

"Na toll" murmelte sie.

Rika übte noch einige Stunden weiter im Schießen, aber alleine, denn sie war ein ziemlicher Tollpatsch und die Gefahr jemanden anzuschießen war doch relativ groß.

Spät in der Nacht hörte sie dann endlich auf und ging schlafen.

Rika hatte auf jeden Fall in den nächsten Wochen eine anstrengende Zeit vor sich...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Mika_
2006-12-03T11:39:26+00:00 03.12.2006 12:39
xD Super einen totale Anfängerin die gar nichts kann, nicht mal einen Menschen umbringen. Das kann noch sehr lustig für Jess werden.

Freu mich schon aufs nächste Kapitel =)


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