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Winterstory

Inuyasha
von

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Weihnachten und etwas Schnee

@ Lady-cherry: Danke schön für den Komentar^^ *rot werd* Wenn man bedenkt, dass die Story schon ein Jahr alt ist, aba ich habe mich halt nie getraut die hier hochzuladen...
 

Na ja, weiter geht's im neuen Kapitel mit etwas Schnee, den wir dieses Jahr echt vermisst haben ;)

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Freudig erwachte Kagome am Morgen des 24. Dezembers. Beschwingt stand sie auf und lief singend nach unten.

„We wish you a mery christmas, we wish you a mery christmas! We wich you a mery christmas and a happy new year!”, sang sie aus voller Kehle.

Sota streckte genervt seinen Kopf aus der Küche.

„Im Radio läuft schon genug Weihnachtsmusik. Dein Katzengejammer brauche ich da sicherlich nicht!“, grummelte er und verzog sich wieder in die Küche.

Kagome folgte ihrem Bruder breitgrinsend.

„Heute kann mir nichts und niemand den Tag verderben!“, meinte sie und ließ sich auf ihren Platz fallen.

Sota zuckte mit den Achseln und wendete sich wieder seinem Marmeladentoast zu. Als er herzhaft hineinbiss, lief ihn die Marmelade aus den Mundwinkeln und tropfte auf seine Hose. Kagome konnte gerade noch ein Kichern unterdrücken und fing sich ein bitterbösen Blick von ihrem kleinen Bruder ein. Grinsend machte sie sich über ihr Käsetoast her und summte „Jingle Bells“
 

Inuyasha war lange vor Tagesanbruch wach und schaute der Sonne beim Aufgehen zu. In seinen Augen spiegelten sich die verschiedenen Farben des frühen Sonnelichts. Doch bald verschwand der große Feuerball hinter einer Wand aus dicken, schwarzen Wolken. Sorgenvoll blickte Inuyasha zum Himmel.

Es richt nach Schnee!, dachte er und legte den Schlafsack sorgfältig zusammen. Die Burger vom gestern hatte er schon lange aufgefuttert und nun machte er sich über den Rest Chips her. Genüsslich stopfte er sich einen nach dem anderen in den Mund. Er verbrachte den Morgen mit essen, trinken und einigen Übungen mit dem unverwandelten Tessiaga.

Seine Ohren nahmen jedes Geräusch im Haus war, doch der Lähm der erwachenden Stadt wurde immer lauter.

„Können die nicht leiser sein!“, fluchte Inuyasha genervt und schaltete einen Schattengegner geschickt mit einem Hieb die den Bauchraum aus.

Die Chipstüte lag leer auf dem Boden. Daneben die halbleere Falsche Trinken. Inuyasha hatte den weißen Pulli ausgezogen und trainierte nun mit nacktem Oberkörper. Seine einzelnen Muskel spannten sich unter der hellen Haut. Jede Bewegung benötigte andere Muskeln, jeder Hieb kostete Kraft und so trainierte er den ganzen Vormittag und die Hälfte des Nachmittags.
 

Kagome war nach ihrem Frühstück in die Badewanne gegangen. Entspannt schloss sie die Augen und ließ sich vom heißem Wasser umspülen. Sie seufzte selig und glitt unter die Wasseroberfläche. Mit beiden Händen wuschelte sie durch ihre Haare und tauchte prustend wieder auf. Versonnen blickte sie einer Seifenblase nach und zuckte kichernd zusammen, als sie zerplatzte. Grinsend wusch sie ihre Haare und ihren Körper. Das Kribbeln im Bauch nahm mit jeder Stunde zu. Wie ein kleines Kind trippelte sie in ihr Zimmer und stand unentschlossen vor ihrem Kleiderschrank. Nach einiger Zeit des Überlegens, entschied sie sich für einen schwarzen, kurzen Rock und einen beigen an. Eine beige Strumpfhose sollte wenigstens etwas warm halten. Mit einem Dauergrinsen ging sie zum Fenster und betrachtete die Tempelanlage. Das Sonnenlicht spiegelte sich in eine kleinen Pfütze und der Heilige Baum war in ihre warmes Licht getaucht. Doch Kagome empfand beim Anblick des Baumes keine Freude. Zu sehr erinnerte sie der Baum an Inuyasha und ihre Freunde in der anderen Zeit.

Was sie wohl gerade machen?, fragte sie sich und ein trauriger Zug legte sich über ihr sonst heiteres Gesicht. Kennen die überhaupt Weihnachten?

Kopfschüttelnd drehte sie sich um.

Nein, ich will mir heute von nichts und niemandem die Laune verderben!, sagte sie entschlossen zu sich selbst.

Der Blick auf ihren Wecker sagte ihr, dass es nur noch acht Stunden bis zur Bescherung waren.

Jedes Jahr gab es erst Essen und dann um neun die Bescherung. Das Mittagessen an Weihnachten entfiel immer, also ging Kagome einfach runter und klaute sich ein paar Kekse. [:P Keksdieb] Sota saß vorm Fernseher und Kagome gesellte sich zu ihm.

Ich will heute nicht traurig sein und vor allem will ich nicht an Inuyasha denken!

Den Nachmittag verstrich. Sota und Kagome saßen einträchtig neben einander und guckten fern. Aus der Küche klang das Geklirr von Geschirr. Zwischendurch hörte Kagome ein paar wüste Flüche ihr Mutter und grinste einfach nur.

Um fünf Uhr steckte die den Kopf in die Stube rein. Ihre Haaren waren aus der Form und fielen ihr wirr ins Gesicht. Kleine Schweißtropfen perlten von ihre Stirn.

„Holt ihr den Tannenbaum rein und schmückt ihn?“, fragte sie.

„JA!“, kam die einstimmige Antwort.

Lachend zogen sich die Geschwister und an holten den Tannenbaum von draußen rein. Sota und Frau Higurashi hatten ihn am 22. gekauft und ihn solange hinter das Haus gestellt.

„Jingle bells, jungle bells! Jingle all the way! Oh, what fun it is to ride in a one horse open sledge!”, sangen die beiden aus vollem Halse und so schief wie es nur ging.
 

Inuyasha zog den Kopf ein und stiefelte die Treppe hoch.

Also singen können DIE eindeutig nicht!, dachte er und hielt sich die Ohren zu. Das ist ja die reinste Folter!

Mit zugehaltenen Ohren schaute er Kagome nach. Sota und sie knufften sich gegenseitig in den Oberarm und lachten.

Ein richtige Familie. Eine glückliche Familie! Ich möchte auch mal eine Familie haben. Aber ist mir so etwas überhaupt erlaubt? Darf ich als Halbdämon heiraten? Doch da stellt sich die Frage WER will mich schon heiraten?, traurig schaute Kagome hinter, die mit Sota um die Ecke bog.

Über sich selber grummelnd ging er die Treppe runter und kämpfte weiter. Es wurde langsam dunkel und das Licht im Schrein immer schlechter. Inuyasha konnte zwar in der Nacht besser sehen als Menschen, aber er wollte es nicht drauf anlegen, dass er nachher irgendetwas kaputt machte. Er roch seinen Schweiß.

So kann ich nicht vor Kagome treten!, dachte er und verzog die Nase.

Missmutig starrte er in den Brunnen.

Ich hab wohl keine andere Wahl!, überlegte er, schnappte seine Jacke, seine Hose und den Pulli und hüpfte durch den Brunnen in die andere Zeit.

Der wohlbekannte Geruch des Mittelalters schlug ihm entgegen, als er aus dem Brunnen auftauchte. Zielsicher ging er zum Fluss und entkleidete sich. Das eisige Wasser ließ ihn zittern, doch der Gedanke stinkend vor Kagome zu stehen, trieb ihn ins Wasser. Bibbern tauchte er nackt in den Fluss ab. Nach ein paar Armschlägen unter Wasser tauchte er prustend wieder und zitternd wieder auf. Sein nasses Haar klatschte ihm auf den Rücken, als er sich bibbern schüttelte. Die Wassertropfen wirbelten im Dunst um ihn herum. Sein Atem bildete kleine Wölkchen, als er aus dem Eiswasser stiefelte. Mit hochgezogenen Schultern begann er sich trocken zu rubbeln.
 

Das komische Gefühl, dass Etwas gerade verschwunden war, beschlich Kagome. Unruhig sah sie sich um, als sie mit Sota den Weihnachtsbaum dekorierte.

Es fehlt etwas!, dachte sie und ein sorgenvoller Ausdruck machte sich auf ihrem Gesicht breit.

Sota bemerkte die Veränderung seine Schwester, hielt aber den Mund. Das ging ihn nichts an!
 

Die nassen Haare fielen ihm ins Gesicht, als er zurück zum Brunnen ging. Er bibberte immer noch am ganzen Körper, aber er roch wenigstens wieder normal! Mit sich zu Frieden sprang er in den Brunnen.

Zurück in der Neuzeit verkroch er sich in den Schlafsack und ließ seine Haare an der kalten Luft trocknen.

Zum Glück bin ich zur Hälfte ein Dämon, sonst hätte ich mich schon längst erkältet! , dachte er und schnuffelte sich in den Schlafsack.

Seine Jacke hatte er zum Abtrocknen benutzt. Nun hang die Shikonjacke an einem Zweig und trocknete in der Luft.

Mit Feuer würde es schneller gehen und mir wäre warm!, grummelte Inuyasha. Blöde Neuzeit!
 

Kagome spürte, dass das Etwas wieder da war.

Vielleicht bin ich einfach nur komisch geworden in den letzten Tagen! Der ganze Stress und so. Ja, das wird es sicher sein!, dachte Kagome und reichte Sota eine rote Kugel.

„Fertig!“, sagte Sota stolz und trat zwei Schritte vom Baum weg.

Mit leuchtenden Augen betrachteten die beiden Geschwister den Tannenbaum. Die Lichter der Lichterkette blinkten im tiefen Grün des Baumes. Die Kugeln und Strohsterne waren Farbkleckse im Baum. Auf der Spitze thronte ein goldener Stern.

„Er sieht toll aus!“, hauchte Kagome.

In ihren Augen glitzerten die Lichter der Kette. Ehrfurchtsvoll nickte Sota mit halb geöffneten Mund. Auch in seinen Augen lag ein Glitzern. Kagomes Mutter steckte den Kopf herein und sah ihre beiden Kinder erstarrt vor dem Baum stehen. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.

Egal wie alt Kinder werden, Weihnachten ist immer noch etwas Besonderes!, dachte sie.

Ein Räuspern riss die beiden Geschwister auf der Erstarrung.

„Ja?“, fragte Kagome verwirrt.

„Wie gefällt er dir?“, fragte Sota grinsend.

„Er sieht wirklich toll aus! Das habt ihr beiden wundervoll gemacht!“, meinte Frau Higurashi anerkennend, „Aber jetzt müsst ihr mir helfen. Ich brauche jemanden, der mir beim Kochen hilft und einer, der das Haus noch ein bisschen sauer macht!“

„Ich koche!“, schrie Sota und flitzte an Kagome vorbei, noch ehe diese ein Wort sagen konnte.

„Na toll!“, grummelte sie und schlurfte los.

Mit Staubtuch und Staubsauger bewaffnet marschierte sie durchs Haus.

Ich hasse es zu Putzen! Sota ist so faul! Der hockt jetzt sicher in der Küche und futtert irgendwas!

Verdrossen wischte sie Staub und ging mit dem Staubsauger durch jedes Zimmer.

Es dauerte über eine Stunde bis sie endlich fertig war.

Jetzt ist mein Pulli verschwitzt!“, heulte sie in Gedanken. Danke, Sota! Das ist alles deine Schuld!, grummelte sie weiter und ging nach oben, um sich umzuziehen.

Sie fischte einen roten Pulli mit schwarzer Bestickung aus dem Kleiderschrank und warf den schmutzigen in dir Ecke. Der Wecker zeigte 19:28 an. Mit blinkernden Augen drehte sich Kagome im Kreis. Ihr Herz schlug höher und die lachte ausgelassen.

Bald ist Bescherung! Bald bekomm ich Geschenke! Freu! Freu!
 

Der Mond hing hinter dicken Wolken am Himmel. Inuyashas Haare waren endlich trocken. Knackend drehte er seinen Kopf und fluchte, weil es weh tat.

Mennö, bleibt mir eigentlich nichts erspart? Aber zum Glück ist meine Jacke trocken und ich auch!, dachte er und stand auf.

Mit ein paar Sprüngen wärmte er sich auf. Mittelweile stand seine Entscheidung fest, dass er es Kagome heute sagen würde. Er konnte er nicht längen vor sich herschieben! Wenn Kagome noch länger litt, würde es vielleicht schlimme Folgen haben. Inuyasha reichten die Schäden die er bis jetzt angerichtete hatte vollkommen! Noch mehr waren nicht nötig!

Er schob die Tür einen Spalt breit auf und starrte in die finstere Nacht hinaus. Der kalte Dezemberwind trieb die Wolken unaufhörlich über den Himmel. Die schwarze Wand kam immer näher. Der Geruch von Schnee lag in der Luft und es war kalt. Sein Blick schweifte zum Heiligen Baum.

Dort hat Kikyo mit gefesselt und Kagome mich wieder befreit. Eigentlich verdankte ich es nur ihr, dass ich wieder unter den Lebenden wandele! Hätte sie mich damals nicht aus meinem Schlaf gerissen, würde ich immer noch dort hängen und schlafen. Ich würde auch noch dort hängen, hätte Kagome nicht Kikyos Bann aufgehoben, der mich durch den Pfeil an den Baum fesselte. Ihr habe ich mein jetziges Leben zu verdanken. Niemand anderes hätte den Bann aufheben können.

Unbeabsichtigt griff er nach seine Kette.

Kaede hat mir diese Kette aufgehalst, weil ich Kagome töten wollte. Jetzt macht Kagome es nur noch, wenn sie sauer auf mich ist! Aber bei Kikyo hat sie kein Wort gesagt. Ich glaube, es gibt keinen Hanyou, der ein größere Trottel ist als ich!, dachte er und seine Hand verkrampfte sich um die Kette.

Eigentlich habe ich sie gar nicht verdient, aber mich möchte mich entschuldigen. Das bin ich ihr schuldig. Ich werde meine Schuld wohl nie abbezahlen können, weil sie mich nie wiedersehen will, aber ich werde es versuchen!, schwor er sich.
 

Kagome trottet nach unten. Der lecker Essensgeruch stieg ihr in die Nase und lockte sie in die Küche. Schnuppernd ging sie in die Küche und sah ihren Bruder mit hochgekrempelten Ärmeln abwaschen. Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des 16-jährigen Mädchens.

„Na? Wird Sota zum Hausmann?!“, fragte sie und ging zu ihrer Mutter.

Grummelnd sah Sota sie an.

„Nein!“, fauchte er zurück, „Nur ich kann abwaschen! Du nicht!“

Wenig beeindruckt betrachtete Kagome ihren kleinen Bruder, der von oben bis unten dunkele Wasserflecke aufwies.

„Na ja, zumindest saue ich mich nie so beim Abwaschend, dass ich aussehe als hätte ich mit dem Geschirr gekämpft!“, meinte sie trocken.

Ihr Mutter lachte schallend und Sota sah sie bitter böse an. Grinsend blickte Kagome ihr Mutter an.

„Wann gibt es denn Essen?“

„Wie immer! Dauerst noch ca. 20 Minuten, aber du könnest schon mal den Tisch decken!“, meinte sie und wandte sich wieder dem Essen zu.

Kagome nickte und holte das gute Geschirr aus dem Schrank. Sie legte eine weiße Tischdecke auf den Tisch und der Stube. Darauf verteilte sie vier rot Tischgedecke. Mittig auf diese stellte sie einen Teller. Positionierte darum Gabel, Messer und Löffel. Dann holte sie Weihnachtsservierten, faltete diese und legte sie auf die Teller. Zufrieden umrundete sie den Tisch und stellte hier einen Teller besser hin. Lächeln betrachtete sie ihr Werk und ging zurück in die Küche.

„Ich bin fertig!“, erklärte sie glücklich.

„Ja, das ist toll! Das Essen ist auch fertig. Das kann jetzt auch auf den Tisch. Wenn du das auch noch auf den Tisch stellen kannst, dann wäre das sehr lieb von dir!“, sagte ihre Mutter.

Kagome nickte und griff nach eine Schale mit Reis. Ihr Opa kam rein und setzte sich wortlos an den Tisch. Kagome ging zurück in die Küche und half Sota und ihrer Mutter den Rest der Speisen auszutragen. Als letztlich alle Speisen auf dem Tisch standen, setzten sich auch Kagome und ihre Mutter an der Tisch. Sota war noch schnell nach oben gelaufen, um sich umzuziehen. Grinsend kam er in das Wohnzimmer zurück und setzte sich an den Tisch. Dampfend standen die Oden vor Kagome, die sie mit glänzenden Augen anstarrte.

„Guten Appetit!“, sagte ihre Mutter und Kagome stürzte sich auf die Oden. Lachend und strahlend aß sie.
 

Inuyasha stieg der Essensgeruch in die Nase. Er kam aus dem Schrein und schlich über den Hof. Der Lärm nahm an. Er hörte Lachen, Gespräche und das Geklapper von Geschirr. Tastend ging er weiter. Durch ein Fenster sah er in ein Wohnzimmer. Er kannte es. Neu war ihm der Baum, der geschmückt in der Ecke stand. Kagome saß mit dem Rücken zu ihm und bemerkte ihn nicht. Traurig berührte seine rechte Hand die Fensterscheibe. Sehnsüchtig blickte er durch das Zimmer.

Wie gerne würde ich bei ihnen sitzen. Wie gerne würde ich jetzt ihr Lachen sehen! Unbeschwert und unbekümmert! Doch ich stehe hier draußen alleine. Lass mich dir beschützen, Kagome!

Seine Augen waren leer und er sah die vielen Speisen nicht. Der kalte Winde spielte mit seinen Haaren und zerrte an der Basecape. Nachdenklich hielt er sie fest und blickte zum Himmel. Dunkele Wolken rauschten über den Himmel.
 

Kagome futterte ihr Essen. Sie spürte die Gegenwart des Gefühls, schob es aber in den Hintergrund und ignorierte es einfach.

Warum weiter darüber nachdenken, was nie wieder passieren wird? Es war Wunschdenken mehr nicht! Er konnte nicht hier sein und wenn, dann hätte sich längst gezeigt! Warum sollte er sich verstecken?

Sie schüttelte den Kpof und aß weiter.
 

Inuyasha wandte den Blick vom Himmel und blickte in das Zimmer. Dunkel erinnerte er sich an das Fest. Kagome hatte davon gesprochen. Er wollte bei ihr seien und nicht hier draußen!

Let me be your hero!

Ich bitte dich!

Would you dance if I asked you to dance?

Würdest du?

Or would you run and hever look back?

Mit Tränen in den Augen?

Would you cry if you saw me crying?

Oder würdest du denken, dass es mir Recht geschieht?

And would you save my soul tonight?

Könnest du das? Nachdem was ich dir angetan habe?

Would you tremble if I touch your lips?

Dürfte ich es noch ein mal?

Or would you laugh? Oh, please tell me this.

Ich bete darum, dass ich mit dir reden kann!

Would you die now for the one you love?

Kann ich so etwas verlangen?

Oh, hold me in your arms tonight.

Ich brauche dich!

I can be your hero baby

Kann, aber darf ich es?

I can kiss away the pain

Ich will es versuchen den Schmerz zu lindern!

I will stand by you forever

Ich will für immer bei dir bleiben! Ohne dich kann ich nicht leben!

You can take my breath away

Immer wieder!

Would you swear that you'll always be mine

Könnte ich ein solches Versprechen verlangen?

Or would you lie?

Würdest du es tun?

Would you run and hide?

Ich kann es verstehen, wenn du fortläufst!

Am I in to deep?

Aber bin ich zu tief gesunken?

Have I lost my mind?

Bin ich so dumm, um deinen Schmerz nicht zu sehen?

I don't care.

Hilf mir!

You're here tonight

Aber ich kann nicht zu dir gehen. Jetzt noch nicht!

I can't be your hero baby

Ein Held verhält sich anders!

I can't kiss away the pain

Ich würde es noch verschlimmern

I try to stand by you forever

Bitte lass mich versuchen!

But I will stand by you forever

Ich muss bei dir seien!

Sehsüchtig fuhr er über die Scheibe und drehte sich weg. Seine Schritte waren schwer. Jeder Schritt stach in sein Herz und vertiefte die Wunde mehr. Er konnte das Geschehen nicht rückgängig machen, aber er konnte die Zukunft besser machen. Wenn er sich entschuldigte, würde es sicherlich eine besser Zukunft werden, als sonst!

Leise schloss sich die Tür des Schreins.
 

„Das war lecker!“, meinte Kagome und schob ihren Stuhl etwas vom Tisch weg.

Sota futtert gemächlich weiter. Es sah aus, als hätte er den ganzen Tag nichts zu Essen bekommen. Kagome schmunzelte. Ihr Blick wanderte rüber zum Weihnachtsbaum.

Ich muss meine Geschenke noch runterholen. Die anderen haben sie ja schon alle hingelegt!

„Ich hole eben meine Geschenke!“, sagte Kagome und stand auf.

Eilig verschwand sie nach oben, ging zu ihrem Kleiderschrank und schloss ihn auf. Das ungute Gefühle der letzten Tage drückte immer stärker.

Soll ich ihm nachgehen?

Die hielt in der Bewegung inne. In beiden Armen lagen Geschenke und sie blickte zu Boden. Sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte Kopf.

Nachher vielleicht!, dachte sie und ging nach unten.

Die Familie hatte sich schon um den Baum herum versammelt. Auf dem Tisch standen keine Essenreste mehr.

Sie müssen es wohl gerade weggeräumt haben!, bemerkte Kagome und strahlte über das ganze Gesicht.

„GESCHENKE!“, schrie Sota und hüpfte auf Kagome zu.

Lächelnd gab sie ihrem Bruder ein kleines flaches Paket. Freundesstrahlend riss Sota das Papier herunter und entdeckte seine heißgeliebte CD.

„Oh! Super! Danke schön! Ich wollte sie mir schon nach Weihnachten kaufen!“

„Da bin ich ja schneller gewesen!“, meinte Kagome grinsend und ging zu ihrem Opa, „Das ist für dich!“

„Ein Buch!“

„Eines über Pflanzen und ihre Wirkungen! Da kannst du nach Herzenslaune Sachen zusammenbraun!“, lachte Kagome.

Zum Schluss überreicht sie ihrer Mutter das zarte Gebliede aus Glas. Mit glänzenden Augen drehte diese es zwischen den Händen.

„Aber Kagome! Das war doch viel zu teuer!“, sagte ihre Mutter tadelnd.

„Für dich ist mir nichts zu teuer!“, sagte Kagome lachend.

Nun kam Kagome daran. Von ihrer Mutter erhielt sie einen neuen beigen, knielangen Rock. Von ihrem Opa eine Flosse eines Meeresungeheuers.

„Diese Flosse von einer Meerjungfrau erhält die Schönheit ewiglich und beschert dir viele Kinder!“

„Boyu? Fresschen!“, sagte Kagome genervt.

Kinder? Mit wem denn?

„NEIN!“, schrie ihr Opa und rannte dem Kater hinter, der die Flosse fest zwischen den Zähen hatte und sich nun verdrückte.

Von Sota bekam sie einen wunderschönen neuen Füller. Er war silbern und ein dünner, roter Metallfaden umwickelte die Kappe.

„Mensch Sota! Der ist wunderschön! Wo hast du den denn her?“, sagte Kagome verwundert.

„Staatsgeheimnis!“, sagte Sota cool grinsend.

Alle lachten.
 

Inuyasha hörte die Stimmen und das Gelache. Hier draußen fühlte sich der Hanyou langsam einsam und leer. Immer wieder schweifte sein Blick die Treppe hoch zur Tür.

Vielleicht kommt sie ja noch raus!, betete er in Gedanken.

Lustlos saß er gegen den Brunnen gelehnt. Zwischen seinen Fingern drehte er nervös an einem Zweig herum. Geschickt schälte er die Rinde runter und drehte ihn weiter.
 

Immer wieder ging ihr Blick zur Tür.

„Ich komm gleich wieder!“, sagte sie und stand auf.

Sie zog ihre Schuhe an und öffnete die Tür. Pechschwarze Wolken jagten über den Himmel und ein eisiger Wind fuhr ihr ins Gesicht. Bibbernd blickte sie nach draußen. Sie ließ ihren Blick über den Hof gleiten und entdeckte nur Finsternis. Kopfschüttelnd drehte sie sich um.
 

Schnuppernd nahm er ihren Geruch war und erhob sich. Leise schlich er nach oben und blickte durch einen Spalt der Tür. Kagome stand alleine in der Tür. Sie zitterte. Er bemerkte, dass ihr Blick über den Hof schweifte. Sie drehte sich um. Rasch zog er die Tür auf, machte sie geräuschvoll zu und versteckte sich eilig.
 

Ein Geräusch ließ Kagome zusammenfahren und in der Bewegung stutzen.

Das war die Tür des Schreins!, dachte sie bebend vor Erregung.

Mit unsicheren Schritten ging sie hinaus in die kalte Nacht. Sich umguckend marschierte sie auf den Schrein zu. Ihr Blick blieb am Heiligen Baum hängen und sie änderte die Richtung ihrer Schritte in seine Richtung. Die schwarzen Äste krallten sich in den schwarz-grauen Himmel und gaben dem Baum ein gefährliches Aussehen. Schützend schlang sie die Arme um ihren Oberkörper, denn der rote Pulli hielt nicht sonderlich warm. Kagomes schwarzer, kurzer Rock flackerte im kalten Wind um ihre langen Beine. Ihr Blick glitt über die Rinde zur Stelle, wo sie aufgeplatzt war.

Einst hatte Inuyasha dort gehangen. Ich habe ihn befreit, weil ich ihn brauchte!, dachte Kagome zitternd.
 

Inuyasha entdeckte Kagome. Alleine stand sie vor dem Heiligen Baum. Den Kopf leicht in den Nacken gelegt betrachtete sie den Baum. Überlegend legte er den Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite. Unsicher näherte er sich ihr. Sein Blick haftete auf ihrem Körper und ihrem Gesicht.

Er hatte sich vor Kagome versteckt. Nun löste er sich aus dem Dunkel des Schreins und ging auf sie zu. Jeder Schritt wirkte entschlossen, doch hinter dieser Fassade tobte die Unsicherheit wie ein aufgewühltes Meer. Der helle Pulli strahlte trotz der Dunkelheit. Er griff nach er Mütze und nahm sie vom Kopf. Der Wind spielte mit seinen Haaren.
 

Kagome bemerkte die Anwesenheit eines Dämons. Erschrocken fuhr sie herum. Ungewillt zuckte sie bei Inuyashas Anblick zusammen.

Was machte er hier?

Er trug Menschenkleidung und war einfach aus dem Nichts aufgetaucht. Das Silberhaar wehte im Nachtwind und legte sich über Schulter und Rücken. Sein Gesicht war so ernst.

„Hübsch siehst du aus!“, meinte der Hanyou.

Kagome antwortete nicht, sonder starrte weiter Inuyasha an. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken, Gefühle kämpften in ihrem Herzen und ein leichtes Zittern ergriff von ihr Besitz. Unmöglich!!!

Inuyasha blickte Kagome aufmerksam an. Keine Regung, nur ein Zittern. War ihr kalt oder ist sie so wütend auf mich?

„Ich bin gekommen, weil-“

„Ich will nichts mehr von dir hören!“, zischte Kagome wütend und Tränen rannen aus ihren braunen Augen.

„Hast du mir nicht schon genug wehgetan? Musst du mir jetzt auch noch Weihnachten versaun? Ich bin es Leid, mir von dir wehtun zu lassen! Lass mich in Frieden und geh zu Kikyo!“, grollte Kagome und funkelte ihn an.

„Ich kann verstehen, dass du mich hasst, aber-“, setzte er erneut an, doch Kagome fiel ihm ins Wort.

„HASSEN? Hassen kann gar nicht ausdrücken, was ich für dich empfinde! Verabscheuen trifft es viel mehr!“, schrie Kagome sich ihren Schmerz vom Herzen.

„Kagome, bitte! Ich will-“, versuchte er und machte einen Schritt auf sie zu.

Kopfschüttelnd wich sie von ihm zurück. Ihr Gesicht war eine einzige Anklage.

„Du willst immer! Aber von geben hast du noch nie etwas gehört! Warum kannst du nicht einfach aus meinem Leben verschwinden? Gib mir mein Herz zurück und hau ab!“, forderte Kagome brodelnd vor Wut.

Inuyasha wusste, dass er all diese Worte verdient hatte, wenn nicht sogar noch mehr! Seine Ohren knickten ein und er schaute schuldig zu Boden. Kagome regte dieser mitleiderregende Anblick nur noch mehr auf.

„Jetzt mach nicht einen auf Mitleidstour! Du brauchst kein Mitleid! Nicht von mir! Du bist doch zu feige um den Mund auf zu machen! Ich kann nicht verstehen, warum ich so dämlich war und mich in dich verliebt habe! Ich hätte Kouga heiraten können! Er hätte mich respektiert und mir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen!“, wütete Kagome weiter und gestikulierte wild durch die Luft.

Inuyasha schrumpfte zu einem Häufchen Elend zusammen, „Kagome, hör mich doch zu! Ich-“, doch wieder unterbrach sie ihn wütend.

„Ich höre dir nicht zu, sondern DU hörst mir zu! Warum hast du mich so gedemütigt? Vor allen Leuten hast du mich lächerlich gemacht!“, heulte Kagome verletzt.

Die Tränen rannen in Sturzbächen über ihre Wangen und tropften zu Boden. Inuyasha würde wütend. Wüten auf sich und auf die ganze Situation. Wütend, weil jedes Wort von ihm sie mehr verletzte und die Wunden tiefer riss, die er zu schließen versuchte.

„Warum hast du das getan? Wieso konntest du mir nicht einfach sagen, dass du mich nicht liebst? Warum-“

„Weil ich dich liebe! Ich wollte mich entschuldigen und dir alles erklären, aber du lässt mich ja nicht zu Wort kommen!“, schrie Inuyasha mit geschlossenen Augen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.

Kagome erstarrte. Ihre Tränen hörten auf zu fließen. Ihr Atem stockte und ihr Herz setzte auf. Sie spürte weder den Wind noch die beißende Kälte. Die Welt steht still.

„Lügen! Alles nur Lügen!“, sagte sie leise. Mit steifen Schritten tastete sie sich weiter von ihm fort.

Das waren doch wieder nur alles Lügen, die er sich zusammenreimte, um sie zu verletzten! Hatte er nicht genug Schaden angerichtet? Musste er neue Wunden in ihr Herz reißen? Wieso ging er nicht einfach? Warum stand er da und sagte nichts mehr? Wieso tat er das alles?

Die Kette um seinen Hals fiel ihr auf.

Es wäre ein Leichtes für mich ihn unter die Grasnarbe zu bringen! Der harte Boden würde ihm sicherlich weh tun, doch ich will nichts mehr zu ihm sagen! Er soll gehen! Abrupt drehte sie sich um und rannte über den Hof in Richtung des Hauses.

Inuyasha blickte ihr traurig nach. In seinen Ohren klang ihr Atem geräuschvoll nach. Er ließ sie einen Stück laufen und setzte ihr dann eilig nach. Bei der Haustür bekam er sie zu fassen. Ihren Augen wirkten riesengroß und waren leicht gerötete von den Tränen. Als er ihr die Tränen wegwischen wollte, zuckte sie zurück. Traurig lächelnd blickte der Hanyou das 16-jährige Mädchen an.

Es muss jetzt sein!, dachte er.

„Ich habe dir wehgetan und wahrscheinlich werde ich meine Schuld nie wieder gut machen können, aber lass mich die doch wenigstens erklären, warum ich das alles getan habe!“, sagte Inuyasha eindringlich.

Für Kagome kam seine Stimme von weit weg. Stärker als je zuvor spürte sie ihre Schwäche ihm gegenüber. Deutlich drängten sie ihr Gefühle in den Vordergrund.

„Ich habe dich verletzt mit Kikyo, dass weiß ich. Meine Worte waren falsch. Du warst nie nur eine „nett Abwechslung. Du warst immer mehr für mich! Du hast mir einen Platz im Leben gegeben. Du hast mir einen Platz in deinem Herzen gegeben. Du hast mir gezeigt, wie es ist zu leben. Ohne dich fühle ich mich einsam und leer. Nichts kann meine Leere stillen. Nur du kannst es. Kikyo ist tot. Sie ist gestorben.“

Die letzten Wörter sprach er tonlos. Kagome bemerkte, dass ihm Kikyos Tod doch sehr nahe ging.

„Ich hätte niemals so etwas tun dürfen, ich weiß, aber versteh mich doch ein wenig. Ich bitte dich! Ich habe dich fortgeschickt, damit du in Sicherheit bist. Würde dir etwas zu stoßen, könnte ich mir das niemals verzeihen. Es wäre als würde man die Sonne zerstören! Ich kann ohne dein Licht nicht leben, Kagome!“

Er packte sie an den Schulter. Kagome bemerkte sie Berührung kaum. Zu sehr kämpfte sie mit dem Drang ihm wortlos zu verzeihen.

„Du bist alles für mich und ohne dich geht es nicht! Ich habe es in den letzten Tagen bemerkt. Wenn du nicht da bist, fehlt mir jeglicher Sinn zum Leben und Kämpfen. Ich fühle mich einsam, leer und ausgestoßen. Früher hätte mir diese Einsamkeit wenig ausgemacht, doch du hast etwas mit mir gemacht, was niemand anderes hätte tun können. Ohne dich wäre ich nicht der, der ich jetzt bin. Mir würde so viel fehlen! Du hast mir gezeigt, wie es ist glücklich zu sein und wie mach lacht! Du hast mir so viel gezeigt von deinem Leben, von deinen Gefühlen und von deiner Welt und ich will dir mich zeigen! Ich will dir zeigen, wie ich bin! WAS ich bin und warum ich nicht ohne dich leben kann. Meine Welt lege ich dir zu Füßen! Ich bitte dich! Ich bitte dich inständig mich weiter anzuhören!“

Kagome starrte ihn mit glasigen Augen und Inuyasha fuhr fort.

„Weißt du, sie haben mich angeschrieen und mich gefragt, warum ich es getan habe. Ich konnte es ihnen erst nicht sagen. Doch sie haben weiter gebohrt und nicht locker gelassen. Angemault habe ich sie und ihnen folgendes gesagt: Ihr hab doch gar keine Ahnung! Wie bitte kann ich sie bitten bei mir zu bleiben? Ich kann ihr nichts bieten und ich kann sie nicht beschützen! Wie kann ich von ihr verlangen mit mir hier zu leben, wenn ich zu feige bin zu sagen, was ich fühle? Wie kann ich es wagen, überhaupt in ihr Leben zu treten? Ich bin ein Halbdämon und ich haben keinen Platz auf dieser Welt! Warum sollte ich dann einen Platz in ihrem Herz beanspruchen? Ich kann sie nicht hier her zurückholen! Ich will, dass sie lebt und dass sie glücklich ist! Ich kann dir wirklich nichts bieten, weil ich nichts habe. Kein Erbe, kein Haus kein Geld. Ich werde alles tun um dich zu beschützen, auch wenn ich sterben muss, aber dann wäre ich für jemanden gestorben und nicht sinnlos in irgendeinem Kampf. Ich bin ein Halbdämon und als dieser verhasst bei Menschen und Dämonen. Ich will, dass du lebst! Ich kann dich nicht zwingen zu mir zurück zu kehren, aber bitte weine nicht mehr meinetwegen. Ich bin es wirklich nicht wert, dass wegen mir Tränen vergossen werden!“

Er blickte nach oben und entdeckte den Mistelzweig, der über in sacht im Wind baumelte.

„Wir stehen unter einem Mistelzweig! Wir müssen uns küssen!“, sagte Inuyasha tonlos.

Mit großen Augen blickte Kagome Inuyasha an. Sie sah das Glänzen in seinen Augen und spürte seine Nähe und seine Wärme.

Ich habe ihn die ganze Zeit gespürt und es nicht wahr haben wollen! Warum ist es eigentlich so schwer? Wieso SO unendlich kompliziert?

Vorsicht nahm Inuyasha ihr Gesicht zwischen seine großen Hände und hob es an. Ihr Augen weiteten sich noch mehr, als sie bemerkte, dass er sie wirklich küssen wollte, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Stur blieb er stehen und rührte sich nicht. Ihr Herz raste in ihrer Brust.

Ganz sanft und vorsichtig küsste er sie. Der Wind zerzauste ihre Haare. Die Augen der beiden waren geschlossen und durch beide Körper rann das glückliche Gefühl der Zweisamkeit. Sie waren nicht mehr alleine. Durch Kagomes Körper floss die Wärme Inuyashas. Ihr Herz raste weiter und beruhigte sich kein bisschen.

Kann es noch schneller schlagen?, dachte Kagome, denn es hämmerte herzhaft in ihrer Brust.

Inuyasha Hände wanderten von Kagomes Wangen über ihren Rücken und ihre Taille. So fest er konnte drückte er ihren kalten Körper an sich. Er fühlte ihre Wärme und roch ihre Nähe. Seine Wange lag auf ihrem Kopf und seine goldenen Augen suchten die Dunkelheit der Nacht nach Angreifern. Wild schlug sein Herz. Glücklich kribbelte es in seinem Magen. Glückselige Verwirrung macht sich breit und ergriff Besitz von seinen Gedanken. Sie war hier! Er hielt sie endlich wieder in seinen Armen!

Wie habe ich sie vermisst!, dachte der Junge kniff die Augen zusammen.

„Inuyasha? Ich habe dich vermisst! Niemand konnte dich ersetzen. DU warst es, der mich vor Hojo gerettet hat, richtig?“, fragte Kagome und drückte ihr Gesicht an seine Brust.

Selbst durch die Menschenkleidung sog sie seinen Geruch durch ihre Nase. Er brummte zustimmend.

„Ich möchte dir danken. Ich weiß nicht, was Hojo noch getan hätte, wenn du nicht gewesen wärst. Ich habe deine Anwesenheit seit vier Tagen gespürt, aber ich konnte mir nicht denken, warum du zurück kommen sollest. Ich wusste nicht, dass Kikyo gestorben ist. Es tut mir Leid, Inuyasha!“, sagte sie mitfühlend.

Wieder bildeten sich Tränen in ihren Augen und liefen über ihre Wangen. Er roch es und drückte sie etwas von sich weg. Mit dem Pulliärmel wischte er vorsichtig ihre Tränen fort. Ein wohlwollendes Lächeln lag auf seinem Gesicht.

„So schöne Augen sollten nicht rot sein von Tränen wegen einem nützen Hanyou!“, sagte er leise und sanft.

Eine einzelne Schneeflocke landete auf Kagomes Wange und schmolz binnen Sekunden. Das Mädchen fühlte die kurze Kälte des Schnees. Sie versuchte zu lächeln, doch es ging nicht.

„Oh Inuyasha! Ich hatte solche Angst um dich!“, sagte sie ebenfalls leise und drückte sich gegen ihn.

All die Anspannung der letzten Tage, all die Verzweifelung und das Leid floss mit den Tränen aus ihrem Herzen.

„Lass uns rein gehen! Du erkältest dich noch!“, meinte Inuyasha und öffnete die Tür zum Haus.

Kagome nickte schniefend und sie gingen ins Haus. Aus der Stube drang Lärm. Kagome steckte den Kopf zur Tür rein und blickte sich um. Alles sah aus wie immer.

„Ich bin oben, falls ihr mich braucht!“, sagte sie und erhielt zustimmendes Gemurmel.

Sie schloss die Tür und wollte nach oben gehen, als Inuyasha ihre Hand ergriff und mit ihr nach oben kam. Röte stieg ihr ins Gesicht und das Blut rauschte unaufhaltsam durch ihre Adern. Er öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Aus alter Gewohnheit setzte sich Inuyasha um Schneidersitz einfach aufs Bett und zog Kagome zu sich. Stumm schlang er seine Arme um sie und hielt sie. Die Anspannung wollte von Kagome nicht abfallen. Inuyashas Nähe irritierte sie etwas. Es dauerte eine Weile bis sie ihren Kopf gegen seine Brust lehnte und die Augen schloss. Entspannt atmeten beide aus und genossen die Anwesenheit des Anderen. Sie sprachen kein Wort. Inuyasha bemerkte, dass Kagome müde wurde und wollte aufstehen, damit sie schlafen konnte, doch sie hielt ihn fest. Ihr Augen sagten genug. >Bleib bei mir heute Nacht, dass ich schlafen kann!<, sagten sie großen braunen Augen bittend. Wortlos zog er die Decke hoch, setzte sich wieder in den Schneidersitz aufs Bett und zog Kagome in seine Arme. Kagome kuschelte sich in die Decke. Sein linker Arm legte sich um ihren Bauch und sie spürte seinen Atmen in ihrem Nacken. Entspannend schloss sie ihre Augen und griff nach seine Hand.

Er genoss es ihre Wärme zu spüren. Sanft kitzelte ihn ihr Haar in der Nase. Trotzdem drückte er sein Gesicht in ihre Haare und sog ihren Geruch tief ein. Mein Engel aus Kristall zersprang in hundertauschend Scherben und schnitten tief in mein Herz. Gebrochen wurden ihre Flügel und ihr Körper gequält. Sie ist alles, was mir wichtig ist im Leben, doch die spitzen Scherben der Erinnerung werden immer wieder in mein Herz schneiden, wenn ich sie sehe! Und immer wieder wird sie mich daran erinnern, was ich getan habe! Wir konnte ich nur?

Kagome schlief ruhig in seinen Armen ein. Inuyasha wachte in der Nacht über sie. Lächelnd hörte er ihre Atemzüge und schloss müde die Augen.

Ich bin bei ihr und niemand wird sie mir nehmen, nur meine Dummheit hat sie so verletzt. Ich frage mich, wie ich sie nur verdient habe. Ich bin der glücklichste Mann auf der Welt. Sollte mich jetzt jemand angreifen, würde ich ihn fertig machen! Ich fühle mich stärker denn je. Mit ihr an meiner Seite wird Naraku zittern vor Angst und sich im letzten Winkel des Landes in eine dunklen Hohle verstecken! Ich werde ihn besiegen und mit ihr zusammen leben. Ob nun hier oder in der anderen Zeit! Aber was, wenn das Juwel uns den Zugang zu den anderen Welten versperrt?

Mit der Frage im Kopf glitt er in den Schlaf über.



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