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Kann ich dir trauen?

Ich habe es nämlich verlernt...
von

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Und die Blumen?

Danke schön Chiaki_Girl90 echt sehr lieb von dir! Es freut mich, dass dir die FF gefällt. Ich hoffe, dass ich es schaffe sie in nächster Zeit zu beenden, aber es sieht eher schlecht aus ... Sorry

Caro :-*

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Maron war schon seit über einer Stunde zu Hause und werkelte in ihre Küche. Sie war fast nach Hause geflogen, hatte in Eile den Brief geschrieben und begonnen Sachen fürs Essen einzukaufen und zu kochen. Zum richtig Duschen war sie noch nicht gekommen und aufräumen musste sie auch noch, dann war da noch der Tisch, den sie herrichten musste. Wie Maron das alles hinkriegen wollte, wusste sie selber nicht.
 

Keuchend stand er in der Wohnungstür, zog hastig seine Schuhe aus und dreht schon mal die Dusche an, damit er gleich runter konnte.

„Hey Sindbad!“ Access flog freudestrahlend auf ihn zu.

„Na, wie war dein Tag?“

„Du, Access, ich hab gerade null Zeit, weil Maron mich zu Essen eingeladen hat. Ich muss noch Duschen und alles!“, meinte Chiaki und zog den Pulli übern Kopf. Seine Weste lag bereits auf dem Boden. Eine Gedanke schoss durch seinen Kopf. Er brauchte doch noch Blumen, weil Blumen immer toll ankam, aber ihm fehlte die Zeit welche zu kaufen.

„Sag mal, Access?“

Der Blick konnte nichts Gutes bedeuten, denn in Chiakis Augen lag ein gewissen Funkeln, das gleich Funkeln, wenn ihm mal wieder ein Plan in den Kopf schoss. Access schluckte.

„Ja?!“

„Du kannst nicht eben Blumen holen?“, fragte Chiaki und guckte ihn bittend an.

„Aber wie soll ich bezahlen? Ich bin doch für alle Leute unsichtbar!“, meinte Access verwirrt.

Ein Grinsen erhellt Chiakis Gesicht.

„Ich soll KLAUEN?!“, rief er, „Nein, ich tu alles für dich, aber das nicht!“

Er verschränkte die Arme vor der Brust und wollte damit zeigen, dass er nicht umzustimmen war.

„Och, bitte Access! Nur einmal. Ich mach dir auch als Dank dafür Pancakes. GANZ viel. So viele, dass du platzt!“

Geringschätzig sah Access Chiaki an, der sich weiter auszog und ihn bettelnd ansah. Der Blick konnte selbst ein Steinherz erweichen.

„Also gut. Was willst du denn für Blumen haben?“, fragte Access etwas genervt.

Chiaki überlegte. Plötzlich drehte er sich um und begann wie besessen in einem Regal zu wühlen.

„Was suchst du denn?“, fragte Access entgeistert und flog um ihn herum.

„Ich...hatte...irgendwo ein Buch und...in dem standen alle...Bedeutungen...für Blumen drin! Ich hoffe, ich habs nicht zu Hause liegen lassen!“, meinte Chiaki und kramte weiter.

Nach zehn Minuten hielt er triumphierend ein weißes, ca. DIA4 großes Buch in der Hand.

„Wusst’s ich doch!“, sagte er und schlug es auf. Hastig überblätterte er einige Seiten, „Also nimm Amaryllis, denn die bedeutet Stolz, weiße Chrysanthemen bedeuten Aufrichtigkeit, als Deko musst du Efeu, Treu und Farnkraut, Faszination nehmen. Wenn es dazu passt nimm auch Jasmin, der Anmut und Pfirsichblüten, die Bezauberung. Obwohl weißt du was, ich stell mich eben schnell unter die Dusche und lauf dann selber schnell hin. Die Pancakes bekommst du trotzdem, weil du mich auf den Gedanken gebracht hast!“

Chiaki warf das Buch auf den Boden, zog Hose und Strümpfe aus und rannte in Boxershorts zur Dusche.

„Obwohl Access, du kannst mir die Blumen mal aufschreiben!“, rief Chiaki und die Tür vom Bad knallte zu.

„Womit hab ich das verdient?!“, fragte sich Access, flatterte niedergeschlagen zum Buch und begann die Blumen rauszuschreiben. Es war ziemlich schwierig für den kleinen Engel mit dem großen Stift, der fast so groß wie er selber, zu schreiben.
 

Auf dem Herd in Marons Wohnung kochte der Reis langsam vor sich hin, das Hähnchenfleisch war im Backhof mit Soße und den Salat machte sie erst später fertig. Eilig räumte sie Sachen weg, saugte und wischte, zupfte Kissen zurecht, räumte den Tisch ab und legte ein weißes Tischtuch auf. Darauf legte sie zwei beigefarbene Tischgedecke, stellte zwei Teller und Gläser und legte Besteck hinzu. Dann kramte sie zwei Kerzenhalter raus und tat zwei lange beigefarbene Kerzen hinein und stellte diese ebenfalls auf den Tisch. Maron betrachtete zufrieden ihr Werk, doch viel Zeit blieb ihr nicht um es sich anzugucken, denn ein Pfeifen ertöte und Maron rannte in die Küche. Schnell holte sie den Reis von der Plate und schaltete die Plate aus. Den Reis goss sie in ein Auffangsieb, damit das überflüssige Wasser abtropfen konnte. Sie ließ das Wasser abtropfen und gab den Reis in eine Schüssel, die ihn warm hielt. Das Hähnchenfleisch war auch fertig, und Maron öffnete die Öfentür, stellte den Öfen aus, ließ aber das Fleisch drin, damit es nicht kalt wurde. Dann machte sie schnell den Salat und stellte ihn in den Kühlschrank. Ein rascher Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie keine dreiviertel Stunde mehr hatte. Maron rannte in ihr Zimmer, riss sich die Klamotten vom Leib und hechtete unter die Dusche, wo sie erst mal entspannt das heiße Wasser über ihren Körper laufen ließ.
 

Chiaki sprang aus der Dusche und sprintete in sein Zimmer. Hastig trocknete er sich ab und zog eine Boxershorts an. Ratlos stand er von seinem Kleiderschrank.

„Access, was soll ich bloß anziehen?!“, fragte er verzweifelt, zog dabei einen Pulli raus und legte ihn wieder zurück.

„Geh doch so!“, meinte Access gleichgültig.

Chiaki wurde rot und drehte sich wütend um.

„Bist du total bekloppt?!“, schnauzte er den kleinen Engel an.

„AARRRHHH!“, schrie Access und flüchtete aus Chiakis Nähe. Warum musst Chiaki immer so gereizt sein, wenn es um Maron ging?

Nach langem Suchen, mehreren Anproben und Weglegens, entschied sich Chiaki für eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und seine dunkelblaue Jeansjacke. Die Schuhe waren eh egal, da er sie ja gleich wieder ausziehen würde. Er rubbelte seine Haare trocken, griff nach dem Zettel, den Access geschrieben hatte, steckte Geld ein und rannte aus seiner Wohnung. Knallend schlug seine Wohnungstür zu.
 

Miyako steckte den Kopf aus der Tür, weil sie einen Knall gehört hatte und sah Chiaki gerade in den Aufzug steigen.

„Chiaki, warte!“, rief sie.

„Miyako, ich hab keine Zeit. Ich muss noch was besorgen!“

Die Fahrstuhltüren schlossen sich und Chiaki verschwand aus Miyakos Blickfeld. Er musste noch was besorgen? Sicher kaufte er Blumen für sie. Ganz viele rote Rosen, die er dann in der ganzen Wohnung verteilen würde und sie in seinen starken Armen durch das Blumenmeer tragen würde...

Miyako versank in Gedanken und ging träumerisch in ihr Zimmer, wo sie sich aufs Bett warf.

Sicher würde er sie einmal heiraten, denn sie waren für einander bestimmt. Miyakos Augenlieder wurden schwerer, während sie darüber nachdachte, wen man wohl zur Hochzeit einladen müsse. Sicher wären ihre Eltern stolz auf sie, wenn sie den Erben des Nagoya Krankenhauses heiratete. Ein roter Schimmer legte sich über ihr Gesicht, als sie daran dachte, von Chiaki Kinder zu bekommen. Maron würde Patentante werden und ihre Kinder wären alle hübsch, intelligent und würden sich für Recht und Ordnung einsetzen... Und sie wäre eine tolle Mutter... und Chiaki... und Chiaki....

Miyako versank im Reich der Träume und ein verträumtes Lächeln umspielte ihren Mund.
 

Ungeduldig trommelte Chiaki mit den Fingern gegen die Fahrstuhlwand und ärgerte sich darüber, dass es so lange dauerte bis der Fahrstuhl untern war. Als endlich die Türen sich wieder öffnete, quetschte er sich zwischen ihnen hindurch und rannte nach draußen. Ein leichte Misselregen hatte eingesetzt und die kleinen Tropfen fiel Chiaki ins Gesicht während er zum Blumenladen rannte. Den Zettel von Access hielt er festumklammert in der linken Hand um ihn ja nicht zu verlieren.

Der Weg zum Blumenladen war nicht weit. Er musste sich beeile, um Maron nicht warten zu lassen und um noch in den Laden zukommen bevor er zu macht.

(Kleiner Tipp für die Leute, die Jeanne im TV geguckt haben, ich meine den Blumenladen von Zens Eltern!)

Keuchend kam er vor dem Laden zum Stehen.

„Halt! Noch nicht zu machen!“, rief er und riss die Ladentür auf.

Erstaunt blickte ihn eine junge Frau an.

„Eigentlich wollten wir gleich schießen!“, meinte sie.

„Aber es ist total wichtig!“, sagte er bettelnd und hielt ihr den Zettel mit den Blumen hin, „Können Sie mir daraus einen Strauß machen? Ich hab leider nur sehr wenig Zeit!“

Chiaki blickte betreten zu Boden, daran hätte er auch früher denken können, dann müssten die Menschen jetzt nicht so hetzen.

„Ach, das geht schon klar. Ist der für ihre Frau?“

Für wie alt hält die mich denn? Wie kommt sie auch den Gedanken, dass ich verheiratet bin? In Chiakis Gesicht stieg Röte. Er schüttelte den Kopf. Die Frau grinste und verschwand im hintern Teil des Ladens.

Nach Minuten kam sie mit einem prächtigen Strauß auf Chiaki zu.

„Ist es recht so?“, fragte sie und drehte den Strauß, damit er sich ihn genau angucken konnte.

„Wunderbar!“, meinte Chiaki, „Was kostet er?“

Sie blickte den Strauß an. Normalerweise kostet so was locker 2.000 Yen.

„1.500 Yen!“

Chiaki wunderte sich, denn er hatte geglaubt der Strauß würde mehr kosten. Er bezahlte wortlos, bedankte sich ganz herzlich, weil sie ja extra länger offen gelassen hatte, und rannte mit den Strauß nach Hause. Durch den Regen zu Maron...
 

Maron kam aus der Dusche, schlang sich ein Handtuch um den Körper und ging in ihr Zimmer.

„Ist heute was besonders? Kommt Miyako gleich?!“

Fynn saß auf Marons kleinem Frisiertischchen und blickte Maron erwartungsvoll an. Doch diese hüllte sich in Schweigen. Wortlos trocknete sie sich ab und zog Unterwäsche an. Dann trat sie vor ihren Kleiderschrank. Was zieh ich bloß an? Ratlos durchwühlt Maron ihre Kleidung. Hose? Nein! Rock? Vielleicht! Ein hellblauer, ein beiger, ein roter und ein schwarzes Rock flogen aufs Bett. Oder doch lieber ein Kleid. Maron kramte ein Dunkelrotes heraus. Es war knielang und mit schwarzen Band bestickt. Rosen rankten sich um das Dekolleté. Eilig verstaute Maron die Röcke wieder im Schrank und zog was Kleid an. Dann föhnte sie sich ihre Haare und band diese kunstvoll mit schwarzen Bändern hoch, ließ aber einige Strähnen auf ihre nackten Schultern fallen. Sie eilte ins Badezimmer schminkte sich ein ganz kleines bisschen und überprüfte noch einmal, ob alles gut aussah.
 

Chiaki brachte schnell Jacke und Geld weg, föhnte sich noch eilig einmal die Haare und ging dann zu Marons Wohnungstür. Bevor der klingelte, atmete er noch einmal tief durch. Warum war er so aufgeregt? Sonst machte es ihm doch auch nichts aus. Über sich selbst wundernd drückte er den Klingelknopf.
 

Maron schrak zusammen, warf einen flüchtigen Blick über die Wohnung und ging zur Tür. Sie zitterte leichte, als sie nach der Türklinge griff und die Tür nach außen öffnete. Chiaki stand vor ihr. Groß, schlank, gutaussehend. Maron lächelte schüchtern. Wie war sie nur auf so eine bekloppte Idee gekommen?

„Hallo!“, sagte Chiaki.

Maron trat zur Seite und ließ in eintreten. Er zog seine Schuhe aus und folgte Maron, die in die Wohnung gegangen war.

„Oh, das sieht aber toll aus!“, staunte er, als er den schön hergerichteten Esstisch da.

„Danke!“, nuschelte Maron und freute sich, dass es ihm gefielt.

„Ich hab dir auch was mit gebracht, als Dankeschön, dass du mich eingeladen hast!“, meinte Chiaki und holte den Blumenstrauß hinter seinem Rücken hervor.

Maron ging der Mund auf. Die betrachtete die schönen Blumen.

„Danke!“, freute sie sich und flog Chiaki um den Hals, „Das ist total lieb von dir. Ich wollte auch noch welche kaufen, aber ich hab nirgendwo so schöne gefunden. Verrätst du mir wo du sie her hast?“, fragte Maron und nahm den Strauß an sich, um ihn in eine Vase zu stellen.

„Das nennt sich Berufsgeheimnis!“, lachte Chiaki und ernte ein bösen Blick von Maron, die kurz danach laut zu lachen begann, weil er so verdutzt geguckt hatte.

Chiaki grinste sie an und Maron verschwand in der Küche, um die Vase zu holen.

„Setzt dich schon mal an den Tisch!“, rief sie aus der Küche.

Chiaki schlenderte zum Tisch hin und nahm am rechten Kopfende des Tisches Platz. Maron kam mit dem Blumenstrauß herein und stellte ihn auf ihren kleinen Stubentisch. Erst jetzt fiel ihm auf wie hübsch Maron aussah. Die einzelnen Haarsträhnen, die locker auf ihren Schulter lagen, das sanfte Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie die Blumen hinstellte. Er wunderte sich nicht, dass sich immer Jungs erboten sie nach Hause zu bringen.

„Ich hole mal das Essen!“, meinte Maron, als sie Chiakis musternden Blick bemerkte und verschwand in der Küche.

Minuten später standen dampfender Reis, leckerreichendes Hähnchenfleisch und saftig, frischer Salat auf dem Tisch. Chiaki betrachtete hungrig das leckere Essen. Er hatte nach dem Training noch nichts gegessen und sein Magen machte sich geräuschvoll bemerkbar. Ein verlegenes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Maron lächelte und grifft nach dem Reislöffel, um ihm etwas aufzutun. Chiaki nickte dankbar und lächelte Maron ebenfalls an. Nachdem sich auf Chiakis Teller ein ansehnlicher Berg an Essen breit machte, tat Maron sich ebenfalls etwas zu essen auf.

„Ach, jetzt hab ich ganz vergessen, was zu trinken zu holen!“, meinte sie verlegen, „Ich hab nur noch Apfelsaft, Milch, Wasser und ein bisschen Cola!“

Verlegen guckte sie auf ihren Teller.

„Das ist nicht schlimm!“, meinte Chiaki grinsend, „Ich trinke auch gerne Cola!“

Einen roten Schimmer auf dem Gesicht, stand Maron auf und holte eine große Falsche Cola. Als sie sich neben Chiaki stellte, um ihm einzugießen, meinte Chiaki: „Ich weiß, es klingt jetzt wahrscheinlich komisch, aber du sieht total hübsch in diesem Kleid aus!“

Mit großen Augen starrte Maron Chiaki an. Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.

„Danke schön“, hauchte sie und goss Chiaki ein.

Nachdem beide etwas zu trinken hatten, begannen beide gleichzeitig mit dem Essen. Es war eine komische Stimmung, irgendwie angespannt, irgendwie romantisch. Das Kerzenlicht spiegelte sich in Marons großen braunen Augen. Chiaki aß normal, achtete aber darauf, dass er nicht kleckerte oder sonst etwas falsch machte.

„Super lecker!“, meinte Chiaki und legte Gabel und Messer auf den Teller.

Maron lächelte ihn an.

Oh, wie süß sie lächeln kann!, dachte Chiaki und nahm einen großen Schluck Cola.

„Schön, dass es dir geschmeckt hat!“, meinte Maron und stand auf, um das Geschirr wegzubringen.

„Warte, dass musst du doch nicht alleine machen!“, sagte Chiaki, griff nach seinem Teller und stand auf.

„Ich hab dich zum Essen eingeladen und nicht zum Abwaschen!“, lachte sie vergnügt.

Gespielt schockiert blickte Chiaki Maron an.

„Was zum ESSEN? Muss ich jetzt Angst haben, dass du mich einsperrst und ewig mit mir essen willst?“, fragte er mit großen Augen.

Maron bog sich vor Lachen.

„Ja, ich werde dich in meiner Wohnung einsperren und du kommst nie wieder raus!“, meinte sie hinterhältig grinsend.

Chiaki stellte rasch seinen Teller weg und fiel vor Maron auf die Knie.

„Bitte, schöne Maron tut es mir nicht an! Ich kann nicht leben ohne mein Fußballtraining!“

„Das Training ist nicht so wichtig! Du wirst mein Haussklave sein!“, erwiderte Maron mit herrischem Ton und machte mit dem rechten Arm eine ausholende Bewegung.

Mit großen Augen starrte Chiaki Maron an, ergriff blitzschnell ihre Hand und küsste sie. Völlig aus Konzept gebracht blickte Maron Chiaki an.

„So will ich denn Euer Haussklave sein und für Euch sterben, wenn Ihr es wünscht!“

Er verbeugte sich vor Maron, die ihn immer noch fassungslos anblickte. Ohne Vorbereitung fiel sie auch auf die Knie.

„Sag so was nicht! Ich will nicht noch jemanden verlieren, den ich liebe und brauche!“, sprach Maron und hob Chiakis Kopf.

Seine braunen Augen leuchteten im Schein der Kerzen. In ihren braunen Augen glitzerten Tränen. Mit einen liebevollen Lächeln wischte Chiaki sie weg.

„Hey, nun wein doch nicht! Ich bleib bei dir! Ich muss dich doch beschützen, hm?“, meinte er leise und nahm Maron in die Arme.

Sie musste schwer schlucken, um nicht loszuheulen. Warum war er nur so lieb zu ihr? Dass hatte sie doch gar nicht verdient! Beruhigen strich er ihr über den Rücken und drückte ihren zierlichen Körper an seinen.

Er log sie an! Jedes Mal log er sie an. Ich muss es sagen! Schnell sonst wird es noch schlimmer! Die Last wird immer schwerer und es schmerzt, wenn sie mich als Sindbad anschreit. Ich kann einfach nicht mehr!

Innerlich seufzend richtete sich Chiaki auf und zog Maron hoch. Geschickt wischte er die Tränen aus ihren brauen Augen weg und lächelte sie an.

„Wenn du lächelst bist du noch tausendmal schön!“, meinte er und grinste sie frech an.

Verwirrung machte sich in ihr breit. Machte er sich schon wieder über sie lustig?

Chiaki blickte über ihre Schulter hinweg zu Uhr, die auf einen Regal stand. Es war kurz nach neun. Sinnend schaute er wieder in Marons Gesicht. Wie würde sie es wohl aufnehmen? Ich bin ihr erklärter Feind und sie hasst mich über alle Maßen, aber in Chiaki hat sie Vertrauen. Warum habe ich mich auf dieses Doppelleben eingelassen? Wenn ich nicht Sindbad wäre, gäbe es nichts, was ich vor ihr verheimlichen müsste! Nichts, was ihr das Herz brechen würde und ihr Vertrauen in die Liebe. Es ist riskant dieses Doppelleben weiter aufrecht zu erhalten, aber ich will Maron nicht verlieren!

„Es ist spät!“, bemerkte Chiaki und Maron drehte sich zur Uhr um.

Sie nickte zustimmend. Wollte er schon gehen?

„Möchtest du noch etwas Trinken oder Essen?“, erkundigte sich Maron und verschwand Richtung Küche. Mit einem Male war ihr Chiakis Nähe peinlich und sie versuchte Abstand zwischen sich und den gutaussehenden jungen Mann zu bringen.

Verdammt!, fluchte sie innerlich und war wütend auf sich selber.

„Nein, danke!“, sagte Chiaki höfflich und die Treppe hoch, die zu einem Zimmer über dem kleinem Wohnzimmer. „Aber dein Essen war wirklich lecker!“

Maron kam aus der Küche zurück. Sie strahlte über das ganze Gesicht und es wärmte Chiakis Herz.

Es ist nur ein Spiel! Ich darf mich nicht drauf einlassen, aber ich fühle mich irgendwie besser, wenn sie da ist. Wenn sie lacht, wärmt es mein Inneres und mir wird komisch! Wieso bringst du mich so durcheinander, Maron? Habe ich mich in dich verliebt? Kann ich deswegen nicht aufhören an dich zu denken? Raubst du mir deswegen den Schlaf? Maron, was hast du mit mir gemacht?

Maron kam die Treppe hoch und setzte sich in auf das Fensterbrett des Dreiecksfensters. Chiaki setzte sich auf einen der Stühle. Nachdenklich blickte das Mädchen nach draußen und schaute zum sternenklarem Himmel empor. Chiakis Nähe verwirrte sie und machte sie kribbelig. Unruhig kneteten ihre Hände den Stoff ihres Kleides durch. Chiaki musterte Maron interessiert. So schön und doch so zerbrechlich.

„Maron?“

Sie schreckte hoch und blickte ihn erwartungsvoll an.

„Ja?“

„Wieso hast du solange dein Herz in Eisen eingeschlossen? Wieso hast du nie die Maron gezeigt, die du jetzt bist?“, fragte Chiaki und beugte sich nach vorne.

Sein Pony fiel ihm in die Augen. In seinem Kopf rasten die Gedanken.

„Weil ich nicht verletzt werden wollte. Es war der einzige Weg zu überleben. Hätte ich mein wahres Ich gezeigt, wäre ich daran zerbrochen. Ich habe alles, was mich hätte verletzten können, ausgeblendet und nicht daran gedacht. Woher sollte ich wissen, wie wahre Liebe ist, wenn ich so früh verlassen worden bin? Das einzige, was mich immer an Liebe erinnert hat, war Schmerz und ich wollte nicht ein zweites Mal an diesem Schmerz zerbrechen. Ich habe aber durch dich gelernt zu vertrauen. Du hast mir geholfen endlich den Weg der wahren Liebe zu erkennen. Ohne dich wäre ich wahrscheinlich immer noch die gleiche Maron wie vorher!“, meinte Maron ruhig und blickte Chiaki an, der immer noch nach vorne gebeugt auf dem Stuhl saß.

Sein Herz kämpfte mit seinem Verstand. Immer wieder sagte ihm sein Verstand, dass er Maron aufklären musste. Je länger er es rauszögerte, desto schlimmer würde es für sie werden, doch sein Herz ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Maron liebt dich überallemaßen, wenn du es ihr jetzt sagst, wird sie innerlich sterben und gar kein Vertrauen in dich, das Leben und die Liebe haben. Wie soll Jeanne denn für Gott kämpfen, wenn sie ihren Glauben in die Liebe verliert? Ich muss weiter machen! Sie darf nicht erfahren, dass ich Sindbad bin! Egal wie hart es wird!

„Hast du irgendwas?“, fragte Maron und stand auf.

„Nein, es geht schon! Aber ich muss jetzt wirklich nach Hause. Morgen ist Schule und ich möchte einmal nicht zu spät kommen!“, lachte er und erhob sich.

„Gut!“, antwortete Maron leicht enttäuscht.

Sie drehte sich um und ging die Treppe runter. Chiaki folgte ihr auf dem Fuße. Sein Blick schweifte noch einmal durch die Wohnung von Maron und blieb auf dem Blumenstrauß hängen. Der weiße Jasmin fiel ihm besonders ins Auge. Der Anmut! Ja, Maron war anmutig. Ihr Rocksaum schwang vor ihm im Takt ihrer Schritte hin und her. Maron wartete vor der Tür bis Chiaki sich seine Schuhe angezogen hatte.

„So! Danke für den schönen Abend, Maron!“, sagte Chiaki und lächelte Maron an. „Das Essen war echt toll. Meinetwegen könnest du öfter für mich kochen, wenn es jedes Mal so lecker wird wie heute Abend!“

„Danke! Danke auch noch mal für schönen Blumen!“, meinte Maron lächelnd.

Es entstand eine peinliche Schweigepause, in der keiner wusste, was er sagen sollte. Maron blickte zu Boden. Zu gerne würde sie ihn jetzt richtig küssen. Auf den Mund, nicht nur auf die Wange. Doch sie konnte sich nicht dazu durchringen.

„Also dann! Bis morgen!“, meinte Chiaki, öffnete die Tür und ging raus. „Bis morgen dann!“

Innerlich war Maron enttäuscht, sagte aber: „Ja, dann bis morgen! Schlaf gut!“

Er nickte und ging zu seiner Wohnungstür. Maron schloss leise die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Warum habe ich Idiotin nichts gemacht? Es wäre doch der perfekte Zeitpunkt gewesen!
 

Chiaki steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und schloss auf. In der Wohnung warf er den Schlüssel in eine Schale, in der sich schon eine ansehnliche Sammlung an Schlüsseln breit machte. Er war gerade dabei seine Schuhe auszuziehen, als er stutzte. Sollte ich vielleicht zurückgehen? Wartete sie darauf, dass ich zurückkomme und sie küsse? Ich würde zu gerne, aber was ist... was ist mit Sindbad?

Er sah auf seine Hände. Lange, schlanke Finger. Chicrogenhände hatte sein Vater immer gesagt. Wütend ballte er sie jetzt zu zwei Fäusten. Scheiß was drauf, was Sindbad ist oder nicht ist. Erst mal komme jawohl immer noch ich!

Die rechte Chicrogenhand griff nach dem Haustürschlüssel und steckte ihn von draußen ins Schloss. Leise drückte er die Tür ran und marschierte auf Marons Tür zu. Jetzt nicht nachdenken, sondern einfach machen!, dachte er sich und drückte den Klingelknopf.
 

Maron zuckte zusammen. Wer konnte das denn jetzt sein? War es vielleicht Chiaki?

Ein unbekanntes Kribbeln breitete sich in ihrer Magengrube aus und ihre Finger begannen unkontrolliert zu zittern. Nicht aus zu denken, wenn... Reis dich zusammen!, ermahnte sie sich und griff nach dem Türknauf.

Mit einem Ruck zog sie die Tür auf. Chiaki stand im Türrahmen. Hin und her gerissen zwischen Verstand und Herz. Kein Lächeln lag auf seinem Gesicht! Was kam denn jetzt?

Chiaki fasste ihre Hand und zog sie an sich. Die andere Hand umschlang ihre Taille. Maron blickte Chiaki erschrocken an. Sie versuchte irgendeine Erklärung für sein Verhalten in seinem Gesicht ablesen zu können. Als seine Lippen ihre berührten, setzte ihr Herz für einen Moment auf. Das komische Gefühl in ihrem Magen war mittlerweile fast unerträglich, aber doch bezaubernd schön. Wie aus Reflex schloss sie langsam ihre Augen und gab sich dem leidenschaftlichen Kuss von Chiaki hin.

Sein Herz hämmerte in seiner Brust, dass er Angst hatte, es würde ihm den Brustkorb sprengen und Maron treffen. Es war so wunderschön und doch so tödlich schmerzhaft sie hier in seiner Nähe zu spüren. Sie wird mich hassen und verachten. Sie wird mich aus ihrem Leben streichen wollen, aber ich will sie für diesen Augenblick glücklich sehen, egal was es mich auch kosten wird!

Seiner Magengrube fühlte sich an, als würde dort zwei Elefanten Walzer tanzen. Doch es war irgendwie ein schönes Gefühl. Angenehm und kribbelnd zu gleich. Merkwürdig!, dachte er. Ganz vorsichtig löste er sich von ihren Lippen und öffnete seine braunen Augen. Maron öffnete etwas verwirrt auch ihre. Warum hatte er aufgehört? Es war doch gerade so schön!

Chiaki drückte ihren zierlichen Körper an sich. Fühlte ihre Wärme durch seine Kleidung und zog ihren Duft tief in sich ein. Seufzend schmiegte Maron ihren Körper an ihn. In seiner Brust hörte sie sein Herz wild schlagen und auch ihres kam nicht zur Ruhe. Beide genossen es die Wärme des anderen zu spüren. Es waren hier keine Worte nötig. Vorsichtig schob er sie von sich weg.

„Wir sollten schlafen gehen! Morgen ist Schule!“, meinte er geistesabwesend und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Abrupt drehte er sich um, zog seine Wohnungstür auf und schwand in der Wohnung. Mit großen Augen starrte Maron in den dunklen Flur. Warum war es jetzt gegangen? Hatte sie etwas falsch gemacht? Hatte er an Yashiro gedacht?

Leise Tränen rollten über ihre Wangen und sie ging in ihre Wohnung. Fynn kam grinsend auf sie zugeflattert, doch als sie Marons tränenverschmiertes Gesicht sah, stoppte sie.

„Maron? Was ist denn los? Was hat Chiaki getan? Hat er dich verletzt? Ich werde ihn schlagen!“, brodelte der kleine Engel und fuchtelte wild mit den Fäusten um sich.

Maron ging wortlos an Fynn vorbei in ihr Schlafzimmer. Wortlos zog sie sich aus, schlüpfte in ihren Schlafanzug und legte sich in ihr Bett. Mit traurigem Gesichtsausdruck kam Fynn in das Zimmer geflattert.

„Maron? Was ist denn?“

„Nicht jetzt, Fynn!“, drang es durch die Bettdecke, die sich Maron über den Kopf gezogen hatte.

Fynn wollte erneut ansetzen zu sprechen, doch sie überlege es sich anderes und schlüpfte in ihr Bett.

Mitten in der Nacht wurde Fynn wach. Durch die Decke hindurch hörte sie Marons unterdrücktes Weinen. Was war denn passiert?, fragte sich der kleine Hilfsengel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-01-16T22:03:45+00:00 16.01.2007 23:03
*hach* wünschen wir frauen uns nicht alle einen chiaki?^^ ;)
du kannst emotionen sooo gut in worte verpacken..du bist echt bewundernswert^^ =) ehrlich *hach* ^^ der kuss war gleichzeitig so romantisch.. und doch..dramatisch...finde deine ff hat wirklich was von nem drama^^ weil chiaki... auch unheimlich hin und hergerssen ist mit seinen gedanken^^ aba hach... ich hoffe nur, dass die beiden am ende zu einanander finden =) sons wäre ich seeeehr traurig *hihi erpressung^^* *löl*

wieder mal ein tolles kappi!!! die spannung nimmt successive zu... die steigerungen in deiner ff sind absolut gut und logisch aufgebaut^^ so würde frau mehlan das bestimmt analysieren =) meine duetschlehrerin (hfftl bekommt sie den deutsch lk^^ sons..bin ich wieder traurig^^°)

aba zurück zur ff: super!!!grandios!!!fabelhaft!!einzigartig!!mirgehen bald die adjektive aus!!!^^ *hihi*

bis zum nächsten kappi, hdl, Mona:-*
Von:  Lizzi19
2007-01-16T09:32:07+00:00 16.01.2007 10:32
Hey das kapitel war wirklich klasse echt toll.ohh alleine das er doch noch zu ihr gegangen is.romantisch.bin gespannt wie es weiter geht


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