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C9

Love Me, Hate Me
von

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Juli, Montag, 8:50 Uhr, Japan, Turunku High School, im Raum 326
 

„Hallo, mein Name ist Mia und ich komme aus Spanien. Freut mich euch kennen zu lernen.“ Sagte das Mädchen mit den kinnlangen, lilanen Haaren mit einem spanischen Akzent. Sie war schlank, hatte eine sexy Taille und um es kurz zu fassen – einfach sexy Kurven; wie jeder Junge es damals gesagt hatte. Ihre Augen waren ebenfalls lilafarben und sie hatte ein freundliches und selbstbewusstes Lächeln. Ja, das war die neue Austauschschülerin. Viele Mädchen waren davon überzeugt, dass es mit ihr noch großen Ärger geben wird. Denn sie machte dem beliebtesten Mädchen der Klasse, nein was sag ich da, der ganzen Schule, Konkurrenz! Ja genau Leute, ich rede von Black Rose! Während Mias Haare auf eine süße Art und Weise lasch herunterhingen, waren die ebenso kinnlangen, rosanen Haare von Black Rose an den Spitzen nach außen geföhnt. Sie hatte ein bezauberndes und betörendes Lächeln. Ihre Figur ist makellos und ihre Oberweite größer als Mias. Keine Frage, sie war wunderschön, aber das war noch nicht alles! Auf den Kopf gefallen ist sie keineswegs. Probleme löste sie mit Köpfchen und viel Verstand, das sah man auch an den Noten. „Die sieht ja klasse aus! Viel besser als Black Rose!“ hörte ich Elk, unser kleines Nesthäkchen und Streber, schräg hinter mir sagen. Sofort schaute ich nach rechts um Blacks Reaktion zu sehen. Ein Lächeln. Ein LÄCHELN?! Was geht´n ab? Moment mal, das war kein freundliches und zufriedenes Lächeln. Ich kannte es genau. Es war Blacks siegessicheres Lächeln, was ich schon oft auf ihrem Gesicht erblickte, wenn sie nach einem gewonnen Kampf um den ersten Platz ihre ehemaligen Gegner anschaute. Ein erneuter Kampf um den Platz des schönsten Mädchens der Schule würde also bald beginnen. „Schau mal Mia, links neben Tai ist noch ein Platz frei. Da kannst du dich hinsetzten. Und Tai, dafür ,dass du dieses respektlose“ , Kachiko-sensei räusperte sich, „ Puppskissen“ , die klasse lachte leise und erinnerte sich nur zu gut an diesen gelungenen Streich, „auf meinen Stuhl gelegt hast, wirst du dafür sorgen, dass Mia sich in der Klasse wohl fühlt. Du wirst ihr die Räume zeigen, den Vertretungsplan, die Turnhalle, sowie ihr über die Lehrer berichten. Und wenn sie etwas nicht versteht, dann wirst du dich gefälligst darum kümmern! Hast du verstanden? Und wehe ich höre, dass du meinen Anweisungen nicht Folge leistest!“ Die einzige Antwort darauf, war ein Seufzer und ein „Muss das sein?“ Ein zickiges „Ja das muss sein oder du fliegst von der Schule! Ich lasse dir natürlich die Wahl.“ kam von der Lehrerin und damit war es beschlossen. Warum musste denn auch unbedingt der Direktor im Klassenraum sein, wenn sie sich hinsetzte. Kachiko-sensei hätte sicherlich einen Tadel gegeben und die Eltern benachrichtigt und das wäre es gewesen. Der Direktor jedoch muss ja gleich sagen:“ Wenn noch eine Ungehorsamkeit von diesem Schüler kommt, ist er nicht länger an dieser Schule!“ Zu gut waren die Erinnerungen. Mia war inzwischen auf ihrem Platz angekommen und lächelte mich freudig an. Ich habe an ihrem Gang gemerkt, dass sie ziemlich mit ihren Rundungen angibt, anders als Black." Na das kann ja was werden.“, murmelte ich und war mir sicher, dass das Ärger mit Black geben wird. Elk schien den glücklichsten Tag seines bisherigen Lebens erreicht zu haben. Mia saß ja genau vor ihm und er konnte wunderbar auf ihren Hintern starren. Was hab ich da gerade gedacht? Elk starrt auf den Hintern eines Mädels? Wow, stille Wasser sind tief, so heißt es doch. Kachiko-sensei begann mit dem, was sie am Besten konnte. Langweiligen Unterricht betreiben.

„Nanu?“ Ein kleiner Zettel mitten auf meinem Tisch. Na wer war denn das schon wieder? Ich schaute auf den Absender und… Luri-chan?
 

Ich hab ein paar neue Kochrezepte, die ich gerne ausprobieren würde. Ich kann nicht so viel essen also, Freitag um 6 bei mir, ok?

Frag Mia doch gleich ob sie nicht auch kommen möchte. Black Rose hab ich auch schon einen Zettel geschrieben.

Würdest du so freundlich sein und Firestorm auch fragen? Elsa, Gertrud und Elk geben doch keine Zettel weiter. Ich kann ihn so zusagen nicht erreichen^^

Bis Freitag.

Luri-chan

Hi erstmal!^^ Beim ersten Kapitel hab ich leider ja nichts zu geschrieben, sry >< Es gibt bei mir leider keine richtige Kapitelunterteilung und somit auch keine Namen, ich hoffe es ist trotzdem ok. Bitte schreibt mir viele Kommis, denn die Geschichte ist noch nicht abgeschlossen, aber Kritik und Lobe spornen mich an^^ Keine Sorge, für reichlich Lesestoff für euch ist erstmal gesorgt^^ Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel.
 

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Jaja, unsere Luri-chan. Luri-chan will später mal ein Restaurant eröffnen und arbeitet manchmal nach der Schule bei ihrem Onkel, der ein Restaurant führt. Da kann sie am besten lernen worauf es ankommt, so sagt sie. Stimmt irgendwie ja auch. Sie hat schulterlanges blondes Haar und eine Dauerwelle. Sie ist etwas mollig durch das kochen geworden. Sie liebt es neue Rezepte auszuprobieren und dafür lädt sie dann immer die ganze Clique ein um zu kosten. Da kann man sich wunderbar den Bauch mit vielen Leckereien voll schlagen. Denn es schmeckt immer mordsmäßig! Schnell drehte ich mich in ihre Richtung und bemerkte, dass sie schon auf meine Antwort wartete. Ich nickte ihr mit einem Lächeln zu und sie lächelte froh zurück. Sie weiß, wenn es um Essen geht dann kann man sich darauf verlassen, dass ich anwesend sein werde. Ich sah ein weiteres Nicken von Luri-chan, welches aber nicht mir galt. Es galt einer Person die in meiner Nähe saß. Ganz klar. Black Rose rechts neben mir. Ich finde es toll, dass sie trotzdem immer bei solchen Partys dabei ist, obwohl sie sehr auf ihre tolle Figur achtet. Sie isst immer von allem etwas, jedoch nicht allzu viel. Auf einmal hörte ich diesen spanischen Akzent wieder. Mia gab der Lehrerin eine Antwort auf eine Frage und prompt fiel mir Luri-chans Bitte ein: Mia fragen ob sie Lust hätte am Freitag zu der Party zu kommen. Darauf hatte ich wahrlich keine Lust. Ich kenne Black Rose und weiß was passieren wird. Ein Konkurrenzkampf. „Wer-ist-die-Schönste“ ist sein Name. Er mordet ohne mit der Wimper zu zucken. Er zerstückelt seine Opfer auf brutalste Weise. Er foltert seine Opfer bis sie auf qualvolle Art sterben. Er… Ok, das war wohl gestern ein Film zuviel.

„Firestorm, kaust du da etwa einen Kaugummi? Sofort in den Papierkorb damit!“ ertönte Kachiko-senseis Stimme. „Ach Shit, ich dachte sie bemerken´s nicht.“ konterte Firestorm.

War ja klar. Firestorm und ich sind nicht nur die beliebtesten Jungs an der Schule, sondern auch die größten Störenfriede. Wenn wir uns für irgendwelche Streiche zusammen taten, kam immer ein super Clou heraus. Firestorm und ich sind die besten Freunde. Wir haben den gleichen Humor, mögen die gleiche Musik, die gleichen Klamotten, lesen die gleichen Bücher bzw. Mangas, schauen den gleichen Mist im TV usw. Die Liste ist endlos lang.

Er hat braunes Haar. Seine Frisur ist schwer zu beschreiben, aber wenn ich sage sie sieht so aus wie die von Sora aus Kingdom Hearts und Zero aus Candidate for Godess, dann haben wir´s.

*ding dang dang ding, ding dang dong ding*

*gähn*, „Endlich Pause! Wird auch mal Zeit.“ Kam es nur aus meinem Mund und ich packte so schnell wie möglich meine Sachen ein, um aus diesem Raum zu verschwinden und in die nächste Höllenstunde zu wandern. Doch vorerst war Pause. „Zeigst du mir jetzt das Gebäude? Wie war dein Name noch gleich? Tai, oder? Ich bin Mia Garcia.“ Hörte ich wieder den spanischen Akzent. Als ich mich umdrehte, weil ich mich daran erinnerte nicht von der Schule fliegen zu wollen, sah ich Mia, die mir mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, die Hand ausstreckte. Es war ein Handausstrecken nach dem Motto: Freunde, ja? Ich seufzte laut, schwang so cool wie immer meine Mappe über meine Schulter und sagte gelangweilt ohne ihr die Hand zu geben: „Ja, richtig. Tai Kamiya. Hör zu Kleine, ich bin ehrlich zu dir und sag dir, dass ich keinen Bock darauf habe deinen Babysitter zu spielen! Comprendes? Nerv mich nicht, verhalte dich unauffällig und sei ruhig. Und das aller Wichtigste: Verpfeif mich nicht bei den Lehrern, wenn ich nicht sofort nach deiner Pfeife tanze, klar? Sonst gibt’s mächtig Ärger! Ich lass mich nämlich nicht herumkommandieren!“ „Ja, ich versteh schon. Keine Panik, ich will dich auch nicht rumkommandieren. Sag mal,… das Mädchen da drüben, mit den rosanen Haaren, wie heißt sie? Sie schaut mich die ganze Zeit über an. Sie ist sehr hübsch.“ „Das ist Black Rose, meine Freundin um es nur mal so zu erwähnen. Und ja, sie ist sehr hübsch.“ Ich merkte schnell, mit was für einer Masche sie die Jungen verrückt machen wollte. Mit ihrer Naivität. Ihr Lächeln…Sie lächelte naiv. Ihr ganzes Wesen an sich schien total naiv zu sein. „ Hey Tai!“, hörte ich eine altbekannte Stimme hinter mir. Es war Black. Sie lächelte mich fröhlich an, kam näher und küsste mich. „Womit hab ich das denn eben verdient?“ fragte ich. Ich dachte mir, dass das „Ich-bin-die-Schönste Monster“ von ihr Besitz ergriffen hat. „Ach, nur so. Außerdem wollte ich dir nur mal sagen, dass ich dich über alles liebe.“ Kam das aus Blacks Mund? Sie war eindeutig besessen! Und sie wollte Mia zeigen, wem hier was gehört und von was sie die Finger lassen soll.

Luri-chan war nun auch fertig mit dem einpacken ihrer Schulsachen und trat zu uns. „Hi, mein Name ist Luri. Aber alle nennen mich Luri-chan. Willkommen in der 9e!“ begrüßte Luri-chan Mia. Luri schaute mich erwartungsvoll an und sagte: „Tai, wolltest du nicht etwas fragen?“ „Nö, hab ich wohl vergessen. Dann war’s wohl nicht wichtig.“ Ich sah, dass Luri-chans Augen den erwartungsvollen Blick verstärkten und sie mit einem Augenbrauen zucken auf Mia hinwies. Da fiel es mir wieder ein. Ich seufzte und fragte Mia genervt: „Hast du Lust Freitag um 6 zu ner Party von Luri zu gehen?“

Ich schaute zu Luri zurück, die sich jedoch schon zu Mia gedreht hatte und sie anlächelte. „Ist das dein Ernst Tai-chan? Natürlich will ich, wenn ich nicht störe.“ Es war Luris Ernst und nicht meiner. „Nenn mich nicht Tai-chan, klar?! Das kann ich nicht ab.“ sagte ich zu Mia, von der ich schon jetzt die Nase voll hatte. Mit einem: „Schon klar.“, von Mia, kam auch der Letzte der Clique zu uns herüber.

„Was geht´n ab? Find ich aber nicht nett von euch sie einzuladen ohne, dass ich von ner Party weiß.“ „Firestorm!“, sagten wir alle im Chor, mit Ausnahme von Mia natürlich. Sie kannte ihn ja noch nicht. Bevor mir jemand zuvor kommen konnte sagte ich: „Hey Alter, wo denkst du hin? Ne Party ohne dich ist doch keine Party! Luri-chan hätte ja gern gefragt aber dank den drei Nieten um dich herum, hätte es eh nichts gebracht. Deswegen hatte sie in meinem Zettel geschrieben, ob ich dich frage. Hier schau, das ist der Beweis.“ Schnell kramte ich den Zettel aus meiner Hosentasche und zeigte ihm, dass es stimmte. „Na gut, nochmal gerettet. Also Freitag um 6 bei Luri, ich werd da sein. Ich kann euch doch nicht zu muten, dass Zeugs allein zu essen.“ Es hörte sich für Außenstehende vielleicht so an, als ob es ihm nicht schmecken würde, aber wir wussten, was er meinte. Nämlich, dass es zu gut schmeckte, um es nicht zu essen.
 

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9:35 Uhr

Die 9b auf dem Weg zum nächsten Raum.
 

„Hey Gina, warte auf mich. Du stehst doch auf diesen einen Typen aus der e oder? Ich kenn ihn zwar nicht, aber seinen besten Kumpel. Also, wenn du willst arrangier ich ein Treffen und du kannst ihn nen bisschen fragen, was deinen Schwarm angeht. Ok?“ sagte ein Junge aus der b zu einem Mädchen mit langem schwarzen Haar. Sie sorgte sich immer um das Wohl anderer, als um ihr eigenes. Und der Junge wollte ihr helfen an ihren Schwarm heran zu kommen. „Das würdest du für mich tun, Tsuru? Das wäre super! Aber… ähm… ich meine, dann sagt er es ihm sicherlich, oder? Und ich weiß nicht, ob ich das so einfach kann.“ Sagte das Mädchen namens Gina. „Ach quatsch, er ist echt ein netter Kerl. Wenn du nicht willst, dass er seinem Kumpel davon erzählt, dann macht er es auch nicht. Du wirst ihn mögen. Also?“ Gina überlegte kurz über die Worte ihres Klassenkameraden Tsuru und antwortete schließlich: „Na gut, arrangier ein Treffen! Aber, wie erkenne ich ihn denn?“ „Er hat langes braunes Haar, welches von seinem Kopf hoch steht. Er hat eine Fliegerbrille um den Kopf und ist der Stürmer unserer Fußballmannschaft. Du kennst ihn sicherlich, Tai Kamiya!“ „Ach so, der.“ dämmerte es Gina.
 

Und somit ging Tsuru los, zum Raum in dem die 9e jetzt Unterricht haben wird.
 

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Soo, jetzt sind die Charaktere ein wenig vorgestellt und die Story geht bald so richtig los^^ Ich hoffe ihr lest auch die nächsten Kapitel. Ich würde mich darüber und natürlich auch über eure Kommis freuen^^

Bi8s zum nächsten Kapitel^^, eure Saika

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9:40 Uhr, bei der 9e

Auf dem Weg zum nächsten Klassenzimmer gingen Firestorm und ich voran und quatschten über die Filme, die wir gestern gesehen hatten und über Fußball. Hinter uns war Black und darauf hin folgten Luri und Mia. „Du, kann ich dich mal was fragen Luri-chan?“ „Klar Mia, was gibt es?“ „Naja, es geht um Tai-kun. Wie lange ist er schon mit Black Rose zusammen? Und auf was für chicas steht er so?“ Ich bekam von alledem nichts mit, da ich mehr mit dem Fußballspiel von gestern beschäftigt war, als mit dem Weibergequatsche hinter mir. Luri-chan zögerte bevor sie Mia eine Antwort gab, bis sie dann dieses sagte: „Sie sind schon 9 Monate zusammen und kennen sich schon seit sie klein waren. Ich weiß nicht auf was für Mädchen er steht. Auf Black halt. Sag mal…hast du dich vielleicht in ihn verliebt?“ Mia schaute mit einem roten Kopf zu Boden und wiedersprach: „Nein! No, es ist nur… ich ähm…ich beneide solche Menschen, die ihre große Liebe gefunden haben. Ich würde auch gerne meine große Liebe finden. Aber ich bin nicht in ihn verliebt!!!“ Luri sah genau, dass Mias Kopf einer spanischen Tomate glich. Um die Stimmung zu heben fügte sie noch schnell hinzu: „Naja, er sieht nicht schlecht aus, nicht wahr? Viele Mädchen beneiden Black nicht nur für ihre Schönheit und ihren Verstand, auch dafür, dass sie Tai hat.“ „Bist du denn in ihn verliebt?“ fragte Mia neugierig. „Nein, ich liebe einen anderen.“ Luri lächelte und schaute nach vorne zu Firestorm…
 

Im neuen Raum angekommen setzten wir uns auf unsere Plätze und packten unsere Sachen aus. Als ich fertig mit auspacken war, sah ich wie Black Rose den ersten Schritt des Wettkampfes begann. Sie redete mit ihrer Rivalin. Black versuchte so immer heraus zu finden, wo evtl. Schwächen sind die sie ausnutzen könnte. Normalerweise hat Black ihr siegessicheres Lächeln auf den Lippen, diesmal jedoch keine Spur davon. Sie lachten zusammen und schienen sich ganz gut zu verstehen.
 

Mia: „Ich hätte auch gerne so einen tollen Freund wie du *seufz*. Ich beneide dich. Und dann siehst du auch noch so toll aus und hast viele amigos. Du und Tai ihr passt wirklich gut zusammen. Wie ist er eigentlich so?“

Black Rose: „Du siehst doch auch nicht schlecht aus und auf deiner alten Schule hattest du sicherlich genauso viele Freunde wie ich. Naja, er sieht gut aus, ist freundlich und zuvorkommend und auch, wenn er manchmal der letzte Depp ist, ist er doch ein wahrer Gentleman. Er ist auch verdammt schusselig und was Schule angeht, verdammt faul und ziemlich schlecht. Er spielt gerne Fußball und hängt gerne mit der Clique rum. Er hört gerne Move, Dir en Grey, T.M.Revolution, Ayumi Hamasaki und Hikaru Utada. Er liebt Horrorfilme und liest nur Comics und Mangas. In manchen Situationen würde ich ihm am liebsten den Hals umdrehen, aber dann will ich ihn nur noch küssen. *lächel*“

Mia: „Hach, tut mir Leid, aber er sieht einfach toll aus. Auf meiner alten Schule hatte ich auch keine Freunde. Ist er manchmal auch, wie sagt man… ein Romantiker?“ *neugierig schau*

Black Rose: „Das brauch dir nicht Leid zu tun. Was? Warum hattest du keine Freunde? Kann ich gar nicht nachvollziehen. Naja, zum Valentinstag hatte er ein Candle Light Dinner vorbereitet. Das war schon süß. Er weiß was Mädchen wollen. Als wir noch klein waren, hat er mal in meinen Hut gekotzt und mich nicht gewarnt, bevor ich ihn aufgesetzt habe. Da war ich ganz schön sauer. Und einige Jahre später hatten wir zu meinem Geburtstag einen heftigen Streit. Da hat er mir eine total süße E-Mail geschrieben. Ich weiß noch genau was darin stand:
 

Liebe Black Rose,

es tut mir Leid was passiert ist.

So mies hab ich mich nicht mehr gefühlt, seit ich aus versehen in deinen Hut gekotzt habe und dich nicht gewarnt habe, bevor du ihn aufgesetzt hast.

Unsere Beziehung war in letzter Zeit etwas stürmisch, aber warum sollten ein paar Regentropfen unsere Beziehung trüben?

In Liebe Tai.
 

Dazu hatte er noch ganz viele rote Rosen vor meine Tür gelegt. Das war total süß und ich habe ihm verziehen.“
 

Beide seufzten. Ich wusste nicht worüber sie redeten, weil es um mich herum zu laut war.

Plötzlich sprang die Tür des Raumes mit einem lauten Knall auf und Tsuru stand im Raum. Er kam auf mich zu und sagte: „Hi Tai, kann ich mal kurz mit dir unter vier Augen reden?“ Ich nickte und ging mit ihm vor die Tür. „Was ist denn los Tsuru-kun?“

„Also, es geht da um ein Mädchen“, mit einem verstehenden „Ahhhh…“ unterbrach ich ihn kurz, „Hm? Oh nein, nein nein. Das ist anders. Also, sie geht in meine Klasse und heißt Gina. Sie ist in deinen Kumpel mit den braunen Haaren verliebt und da sie mir einmal geholfen hatte, dachte ich mir, ich könne mich jetzt revanchieren. Würdest du dich evtl. mit ihr treffen damit sie ein bisschen über ihren Schwarm erfährt?“ „Ach so, du meinst sie ist in Firestorm verliebt? Soll ich ein Date klar machen?“ Ich lächelte mein unverschämtes Grinsen und wartete auf eine Antwort. „Nein, sollst du nicht. Und erzähl Firestorm auch bitte nichts davon. Das ist ihr peinlich. Sie ist sehr schüchtern und traut sich nicht ihn anzusprechen. Also? Triffst du dich mit ihr?“ Nach kurzer Überlegung antwortete ich: „Ja ok, aber wehe sie steht in Wirklichkeit auf mich. Dann kannst du was erleben, klar Freundchen? Sag ihr, sie soll in der zweiten großen Pause in den dritten Stock kommen. Sie soll dort zu den Fächern gehen. Da kann man in Ruhe reden ohne das die Fünft- und Sechstklässler herum turnen.“ „Ja geht klar. Danke Kumpel, auf dich kann man sich echt verlassen! Hast was gut bei mir.“ Ohne mir Zeit zu geben noch etwas hinzu zu fügen, rannte er davon.

Und wenn mein Mountainbike mal wieder kaputt ist, werde ich ihm bescheid geben. Er hat ja gesagt ich hab was gut bei ihm. Und sein Vater hat eine Fahrradwerkstatt. Also immer schön freundlich zu den Leuten sein. Man weiß nie, wie sie einem mal nützen können.

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9:53 Uhr

Zurück bei der 9b
 

Nachdem das Treffen arrangiert war und Tsuru wieder in seiner Klasse ankam, rief er nach Gina um ihr die Neuigkeit zu überbringen: „Gina, Gina!“ „Hm? Was ist? Warum schreist du hier so rum?“ Tsuru ging zu Gina an den Tisch um nicht so schreien zu müssen, denn dann hätte Gina ein ganz schönes Problem mit den Mädchen an der Schule. Wenn erstmal die Mädchen aus der Klasse erfahren, dass Gina sich mit „dem“ Tai trifft, dann verbreitet sich das wie ein Lauffeuer. Und die vielen eifersüchtigen Mädchen würden ihr das Leben zu Hölle machen. Black Rose ist schön, die Mädels sehen ein, dass sie mit ihr nicht mithalten können, aber bei Gina könnten sie das ganz leicht.

Tsuru: „Gina, ich hab mit Tai geredet!“

Gina: „Was? Echt? Cool! Und was ist? Was sagt er?“

Tsuru: „Du sollst in der zweiten großen Pause in den dritten Stock zu den Fächern kommen. Dort könnt ihr in Ruhe reden. Er hat versprochen nichts davon Firestorm zu erzählen. Also sei unbesorgt. Der Rest liegt jetzt an dir.“

Gina: „Du…du hast ihm doch nicht etwa…ich meine, hast du ihm erzählt, dass ich…ähm…in Firestorm verliebt bin?“ *rot werd*

Tsuru: „Äh, ja klar. Aber er wird sicher nichts sagen. Glaub mir. Und außerdem hätte er das nicht gemacht, wenn ich nicht klipp und klar gesagt hätte, was los ist.“

Gina: „Naja, kann man nicht mehr ändern. Auf alle Fälle, vielen Dank Tsuru. Du bist ein echter Freund.“

Tsuru: „Nichts zu danken.“ *lächel*
 

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9:53 Uhr

Bei der 9e
 

Ich ging zurück in die Klasse. „Was war denn los? Habt euch wohl nicht geprügelt, sonst würden deine Klamotten zerknittert sein und deine Frisur wuscheliger als sonst.“ Sprach eine mir vertraute Stimme. Es war Firestorm, der mich gerade frech angrinste. „Ach, nichts besonderes. Er wollte nen Rat haben, wegen nem Mädchen. Nichts weiter.“ Antwortete ich und grinste ihn genauso frech an. Firestorm hatte dieses freche Grinsen von mir abgeguckt. Genauso wie ich mir von ihm abgeguckt hatte, wie er cool seine Mappe über die Schulter schwang. Ich musste daran denken, was Tsuru gesagt hatte. Dieses Mädchen, Gina, sei in meinen besten Kumpel verliebt.

*ding dang dang ding, ding dang dong ding* (Anm.:9:55 Uhr)

„Gut, setzt euch Kinder! Die Stunde hat begonnen.“ Sagte der Vertretungslehrer.
 

Jedoch bekam ich das nicht mit. Ich saß auf meinem Platz und dachte nach.

Verliebt…Hm… Hab ich jemals mit bekommen, dass Fire verliebt war? Nein, ich erinnere mich nicht… Er hat mir nie erzählt, wenn er ein Mädchen attraktiv fand. Er hat mir nie erzählt, ob er ein Mädchen nett fand. Er hat auch nie von irgendwelchen Ex-Freundinnen geredet. Ich habe ihm von meinen erzählt. Ich habe ihm damals gesagt gehabt, dass ich in Black Rose verliebt bin. Er weiß, wie das mit mir und ihr anfing. Er hat sogar dafür gesorgt, dass wir zusammen kommen. Er weiß von meinem ersten Mal mit Black. Aber was Liebe und Mädchen angeht weiß ich über ihn gar nichts. Ich weiß, dass er viele Mädchen dumm, eitel, arrogant, zickig usw., findet. Aber das war es auch schon. War er jemals verliebt? Hatte er je eine Freundin? Er ist mein bester Freund verdammt! Ich muss doch so was wissen. Wir erzählen uns sonst alles. Wir teilen alles miteinander. Bin ich vielleicht nicht sein bester Freund? Hat er noch andere Freunde von denen ich nichts weiß? Hat er momentan eigentlich eine Freundin?

Das waren einige Fragen die mir durch den Kopf schwirrten. Ich wollte Antworten. Antworten auf all diese Fragen. Was wenn diese Gina mich nach so etwas fragt? Ich weiß es ja selbst nicht einmal. Ich musste ihn fragen. Aber wann und wo? In der Schule ist es ungünstig. Da fiel mir Luris Party wieder ein. Genau da wäre es perfekt. Ich würde ihn dort danach fragen. Trotzdem fühlte ich mich nutzlos…denn mein bester Freund hatte mir nie von solchen Dingen erzählt.
 

*ding dang dang ding, ding dang dong ding* (Anm.: 11:30 Uhr)
 

Es war soweit. Die zweite große Pause begann. Ich packte schnell meine Sachen ein und bemerkte nicht, dass Firestorm mich ansprach: „Hey Tai, wollen wir nach der Schule noch ein bisschen trainieren? Tai? Hallo Tai? Bist du da?“ Er streckte seine Hand nach mir aus, um an mir zu rütteln, jedoch ging ich aus dem Zimmer, bevor er mich berühren konnte. „Tai…..was ist denn los mit dir?“ flüsterte Firestorm, sodass nur er es hören konnte. Er stand regungslos im Raum und alle anderen gingen an ihm vorbei. Er starrte zur Tür, zu der Tür, die ich eben durchschritten hatte.

„Firestorm, was hast du?“, fragte Luri-chan meinen immer noch verwirrten Freund,

„Kommst du?“ „Hm? Äh…ja klar. Komme schon.“ Der letzte Satz war so leise gewesen, dass man ihn kaum hörte. Erst als alle draußen waren und der Rest der Clique auf ihn wartete, ging er in Richtung Tür. „Nanu, wo ist denn Tai-kun? Er sollte mir doch alles zeigen.“ Sagte Mia mit ihrem spanischen Akzent. „Bestimmt schon raus gegangen. Komisch ist es trotzdem. Es ist gar nicht seine Art einfach ab zu hauen. Weißt du was los ist Fire?“ Firestorm antwortete vorerst nicht auf Blacks Frage. Dann jedoch sagte er: „Nein, keine Ahnung was er hat.“ Auch diesen Satz sprach er nur sehr leise. Er war sichtlich verwirrt und verwundert. Irgendetwas schien ihm durch den Kopf zu gehen. Keiner wusste was…
 

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11:32 Uhr, 3. Stock, bei den Fächern
 

„Puh, da hab ich mich ja echt beeilt. Hoffentlich kommt Gina pünktlich und es dauert nicht allzu lang. Will noch mein Brot essen.“ Dachte ich mir, als ich pünktlich am vereinbarten Ort stand. Ein schwarzhaariges Mädchen kam auf mich zu. Sie war groß und trug eine schwarze Hose und ein ebenso schwarzes T-Shirt. Sie schien schwarz zu mögen. Ich dachte mir wie sie sonntags in Shibuya unter den anderen Lolitas steht. In ihren schwarzen Lolita-Outfits, völlig aufgestylt, um das beste Lolita-Outfit zu haben. Das waren Vermutungen, aber ich war mir sicher, dass sie nicht abgeneigt ist, sonntags nach Shibuya zu fahren. „Hallo, du bist Tai, richtig? Ich bin Gina. Freut mich, dass du Zeit für mich gefunden hast.“ Sagte sie. Sie hatte ein düsteres Äußeres, aber an sich schien sie ein lebensfrohes Mädchen zu sein. Ihr Lächeln war fröhlich und ihre Stimme klang sympathisch. Freundlich schien sie auch zu sein. „Schon ok, ich hab dafür was bei Tsuru gut. Also, frag mich Löcher in den Bauch.“ Wir lächelten. Ich konnte aber nicht vergessen, dass ich nicht viel über Firestorms Liebesleben wusste.
 

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schreibt mir doch mal wieder ein paar kommis^^

Würde mich freuen^^

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11:33 Uhr, Klassenraum der 9e
 

„Och menno, wir haben schon so viele Hausaufgaben auf. Denken die wir haben kein Privatleben?“ „ Ähm…Wenn du willst dann…dann mach ich dir deine Hausaufgaben, Mia.“ „Hm? Ah, hey, du sitzt hinter mir, richtig? Wie war noch gleich dein Name?“ „Ähm…ich…ich heiße Elk.“ „Ah, du würdest meine Hausaufgaben für mich machen, Elk?“ Mia schaute Elk mit einem naiven, dummen und unschuldigen Mädchenblick an. „Ja, das…das würde ich machen. Es wäre mir eine Freude.“ „Gracías, Elk.“ Das „Elk“ sprach sie immer verführerisch aus. So konnte sie ihn gut um den Finger wickeln. Elk ging zufrieden zu seinem Platz. Er konnte seiner neuen Flamme die Hausaufgaben überreichen und ihr helfen. Und vielleicht mal ihre Hand berühren, beim überreichen der Hausaufgaben. „Da hast du ihn ja toll um den Finger gewickelt.“, sagte Black Rose zu Mia. „Sí, das hab ich wohl.“ Sie lachten. „Ich schau mich mal etwas hier um, bis dann Black.“ „Soll ich nicht lieber mit kommen, Mia? Du kennst dich hier doch noch gar nicht aus.“ „Ach, kein Problem. Ich find schon noch zurück.“ „Na gut. Ach und wenn du Tai siehst, bring ihn zurück. Er ist nicht da und seine Sachen auch nicht. Vielleicht schwänzt er wieder.“ „Wenn ich ihn sehe zerr ich ihn hier her. Versprochen. Und wenn ich ihn her prügeln muss.“ Sie lachten wieder und Mia machte sich auf den Weg das Gebäude zu erkunden.
 

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11:33 Uhr, 3. Stock, bei den Fächern
 

Gina: „Also, hmm, wo fang ich am besten an. Ah ich weiß, hat er eine Freundin?“

Ich wusste es nicht. Aber was sollte ich machen? Mir war klar gewesen, dass diese Frage kommen würde.

Tai: „Ähm…nein, nein er hat keine.“

Gina: „Ok, was sind seine Hobbys und was hört er so für Musik? Was für Bücher liest er und was schaut er gerne im Fernsehen?“
 

Diese Fragen konnte ich problemlos beantworten. Darüber war ich froh.

Tai: „Seine Hobbys sind faulenzen, fernsehen, mit Freunden treffen, Sport besonders Fußball, Musik hören, PS2 zoggen, I-net und Streiche spielen. Er hört gerne Papa Roach, Rikki, Ayumi Hamasaki, Soundtracks zu Animes und Good Charlotte. Er liest gerne Horror- und Gruselbücher wie die Vampirtagebücher von L.J. Smith oder Mangas. Und seine lieblings Serien sind O.C. California, Charmed, Nip/Tuck, Detektive Conan, Inu Yasha, Yu-Gi-Oh und generell Animes halt.

Gina: „Echt? Cool, er mag einiges was ich auch mag.“
 

Ich musste lächeln. Sie war schwer verliebt. Das hab ich bemerkt. Als sie bemerkte, dass ich lächelte, lächelte sie verlegen. Sie wusste ich hatte sie durchschaut.
 

(Anm.: Mia spricht)„Ah cool, ich kann also auch einen Spind bekommen. Das ist gut. Nanu, das ist doch Tai-kun. Was macht er denn hier? Huch, qué es esa chica? Oh no, sie scheinen ja mächtig zu flirten. So ein Mist, dass ich nicht näher heran kann, sonst werden sie mich sehen.“
 

Gina: „Ziemlich kindisch so verliebt zu sein in einen Jungen, den man gar nicht wirklich kennt, oder?“
 

Sie schaute immer noch verlegen auf den Boden.

Tai: „Ach quatsch. Das finde ich gar nicht. Ich bin auch so in Black Rose verliebt.“

Ich bückte meinen Oberkörper, damit ich etwas kleiner war und so von unten in ihr Gesicht sehen konnte, welches von ihren seidig schimmernden Haaren verdeckt war.
 

(Anm.: Wieder Mia) „Ahhh, oh dios mió! Er küsst sie! Was geht hier vor?! Ich verstehe nicht. Black Rose und er lieben sich doch! Aber moment, wenn er fremdgeht, dann heißt das doch, dass ich noch eine Chance bei ihm habe. Tut mir Leid Black Rose, aber das kann und vor allem will, ich dir nicht verschweigen. Tai-kun wird mir gehören!“

Sie rannte zurück zum Klassenzimmer und damit nahm das Schicksal endgültig seinen Lauf.
 

Tai: „Versteck dein Gesicht nicht. Das hast du nicht nötig“

Gina: „Hmm, hast Recht. Nützt ja eh nichts, besonders da du so dreist bist und dich bückst, um mich zu sehen.“

Sie schaute auf. Ich stellte mich auch wieder gerade hin, da es um einiges bequemer war.

Tai: „Wer ist hier dreist? Schnappst mir einfach meine wohlverdiente Pause weg.“ Sie wusste es war ironisch gemeint und wir mussten anfangen zu kichern.

Gina: „Schon gut Amigo. Ich muss eh wieder zurück. Du sicher auch. Aber sag Firestorm bitte nichts davon, ok?“

Tai: „Na klar, aber sag mal, ich hab da noch eine Frage. Woher kennst du ihn? Ich meine du kennst seine Klasse und seinen Namen. Von anderen Mädchen?“

Gina: „Nein, nicht ganz. Wir wohnen im selben Wohnblock. Ich wohne zwei Türen weiter. Die Klasse habe ich von einem Mädchen aus meiner Klasse erfahren. Also, man sieht sich vielleicht ja nochmal. Bye bye und danke.“

Tai: „Ja, bestimmt. Nichts zu danken. Machs gut.“
 

Ich machte mich auf den Weg zurück ins Klassenzimmer ohne einen blassen Schimmer, was mich dort erwarten würde…
 

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11:42 Uhr, Klassenraum 9e
 

Mia stürmte völlig außer Atem in den Raum.

Mia: „Black, ich habe Tai gefunden!!!“

Black Rose: „So? Wo ist der Faulpelz?“

Mia: „Es ist schrecklich, terrible! Ich habe ihn zufällig gesehen. Bei den Fächern im dritten Stock!“

Black Rose: „Was ist denn los? Beruhig dich erst einmal und atme tief ein. Du bist ja völlig außer Atem.“

Mia: „Tai-kun, er... er betrügt dich. Er war dort mit einem Mädchen zusammen. Sie schienen sich gut unterhalten zu haben.“

Black Rose: „Was? Unmöglich. Da hast du dich verguckt Mia. Tai ist sehr begehrt bei den Mädchen. Er muss oft Mädchen abwimmeln, weil sie auf ihn stehen. Tai würde so etwas nie machen.“ *lach*

Mia: „No no, es sah nicht aus als ob er sie abwimmeln würde. Sie haben miteinander geredet und er hat irgendetwas gesagt. Danach schaute sie verlegen auf den Boden. Er hat mit ihr geflirtet. Ich bin mir ganz sicher!“

Black Rose: „Wahrscheinlich hat er ihr gesagt, dass er mich liebt und mich niemals verlassen könnte. Und sie hatte ihm ihre Liebe gestanden. Das war ihr sicher etwas peinlich, deswegen hat sie auf den Boden geschaut.“

Mia: „Das war nicht alles, Black. Danach hat er sich zu ihr runtergebeugt und sie geküsst! Ich habe es genau gesehen! Mit meinen eigenen Ojos! Bitte, du musst mir glauben! Warum sollte ich dich anlügen?“

Black Rose: „Du…du bist dir auch ganz sicher, dass sie…sie sich ge…ge…geküsst…haben? Also, so richtig…ge…geküsst?“
 

Black Rose stand völlig unter Schock. Ihr Tai sollte sie betrügen? Der Junge den sie schon so lange liebt? Der Junge der ihren ersten Kuss gestohlen hat? Der Junge der ihr einst in den Hut gekotzt hatte? Der Junge der sie verteidigte, als ein paar größere Jungs sie zwingen wollten mit ihnen im Sandkasten zu spielen. Der sich ihnen in den Weg stellte, vergeblich versuchte anzugreifen, sich zu wehren und verprügelt wurde, damit sie weg rennen konnte? Der Junge mit dem sie ihr erstes Mal hatte? Der Junge dem sie ihr vollstes Vertrauen und ihr Herz schenkte? Er soll sie betrügen, Tai Kamiya? Das konnte sie nicht glauben! Das wollte sie nicht glauben!

Mia: „Ich weiß, das ist hart für dich, und du willst es sicher nicht glauben. Aber…ich bin mir ganz sicher! Es war Tai-kun und er hat sie geküsst!“

Black Rose: „DU LÜGST!!! DU BIST DOCH NUR NEIDISCH, DASS ICH MIT TAI ZUSAMMEN BIN! DAS SAGST DU NUR UM UNS AUSEINANDER ZU BRINGEN: GIB ES ZU, DU DUMME SCHLAMPE!!!“
 

Black war außer sich. Vor Wut, vor Enttäuschung und vor Trauer. Sie wollte es nicht glauben.

Elk: „WAS FÄLLT DIR EIN SO MIT IHR ZU REDEN, DU…“

Mia: „NEIN ELK! Ist schon gut Black. Ich kann verstehen, warum du so reagierst. Du fühlst dich allein gelassen, du bist traurig und wütend. Ich weiß, du meinst es nicht wirklich so.“
 

Mia nahm Black in den Arm, um sie zu trösten. Black Rose zitterte am ganzen Körper. Sie war fertig. Die ganze Klasse murmelte schon lange. Luri-chan kam nun auch dazu und umarmte Black und Mia um ihre Freundin zu trösten. Sie wäre gerne früher da gewesen, aber sie hatte sich um Firestorm gekümmert. Dieser war immer noch total perplex und abwesend. Versunken in Gedanken, die keiner kennt. Luri machte sich sorgen um ihn und ist deswegen zu seinem Platz gegangen, um zu fragen was los ist. Kurz bevor Mia kam. Firestorm meinte er hätte nichts, aber das konnte sie nicht glauben. Sie konnte ihn nicht so gehen lassen, denn sie liebte ihn doch...

Mia: „Wir machen Tai-kun fertig für das, was er dir angetan hat, ok?“
 

Black nickte in Mias Armen. Oh nein, Luri-chan wusste nur, sie kann das ganze noch abwenden. Sie war die einzige, die noch bei Verstand war. Mia war davon überzeugt, Rache an Tai üben zu müssen, Black war total am Boden, weil Tai sie betrügt, Firestorm versinkt in Gedanken und ist aus seinem Körper quasi ausgewandert und auf Tai sind so manche Leute sauer.

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11:45 Uhr, Tai auf dem Weg ins Klassenzimmer
 

Auf dem Weg zurück ins Klassenzimmer habe ich noch ein paar Leute aus der Fußballmannschaft unserer Schule getroffen, in der ich Stürmer bin. Wir redeten ein bisschen über das Spiel gestern Abend und über die kommenden Bezirksspiele. Zuerst spielen die Schulen aus einem Bezirk gegeneinander. Dann die beste Mannschaft gegen die besten der anderen Bezirke und dann geht’s zu den Bundesmeisterschaften. Bis hin zur Juniorenmeisterschaft Japans. Danach kommt Asien usw. Und wir gehören zu den Favoriten! Das ist schon geil. Nichts ahnend ging ich auf die Tür meiner Klasse zu. Ich erinnerte mich daran, wie wir unseren Raum nannten. Wir nannten ihn: C 9 (Anm.: wird englisch ausgesprochen)

C 9 ist die Abkürzung für Classroom 9e. C 9e hörte sich scheiße an. Ich hörte draußen, dass etwas los gewesen sein musste, während ich weg war. Ich griff nach der Türklinke, drückte sie herunter und öffnete die Tür…
 

11:47 Uhr

Als ich die Klasse betrat, hörte man ein lautes Murmeln. Alle schauten mich an und einige schüttelten mit misstrauischem Blick den Kopf. War ich der Grund? Es schien mir fast so. Hatte ich etwas verbrochen? Ich schaute durch den Raum. Fire saß an seinem Platz und schien weggetreten. Er schaute nur auf seinen Tisch. Ob sie wussten, dass ich diesem Mädchen etwas über ihn erzählte hatte? Würde das denn so ein Thema sein, dass ich dachte, es wäre vielleicht nett wenn er eine Freundin hätte? Sich deswegen so zu benehmen, wäre völliger Schwachsinn. Ich schaute weiter durch den Raum, als ich Luri-chan sah, welche gerade aufgestanden ist. „Er ist da.“ sagte sie. „Bin ich wohl.“ sprach ich darauf. Ich wusste nicht was los war. Mia und Black standen auf. Sie schienen auf dem Boden gesessen zu haben. Mia schüttelte nur verachtend den Kopf. Galt dieses kopfschütteln etwa mir? Aber warum? Ehe ich nachfragen konnte, kam Black Rose auf mich zu. Ihr Lidschatten, Kajal und ihre Wimperntusche, waren vollkommen verwischt. Ihre Augen waren leicht rot und ziemlich nass. Hatte sie geweint? Als ich den Mund aufmachte, um zu fragen was los war, fragte sie mich: „Hast du dich mit einem Mädchen getroffen?“ Sie hoffte darauf, dass ich nein sagte, jedoch sagte ich: „Hm? Ähm ja, ihr Name ist“ „SEI RUHIG. DEINE BILLIGEN AUSREDEN KANNST DU DIR SPAREN! ICH WILL NICHTS MEHR MIT DIR ZU TUN HABEN, DU IDIOT. ES IST AUS! ICH HASSE DICH!“ Nach diesen Worten bekam ich eine kräftige Ohrfeige von ihr verpasst. Firestorm schaute von seinem Tisch auf. Meine Tasche fiel zu Boden. Hatte sie wirklich gesagt, sie würde mich hassen? Ich war von der Ohrfeige und ihren Worten geschockt. Was gerade passierte, ist nichts weiter als ein Albtraum. Genau, ich musste träumen. Eine andere Erklärung gab es für mich nicht. „Aber…Black, was ist denn los? Warum hasst du mich? Das kann doch nicht dein Ernst sein. Genau, du stellst mich auf die Probe! Du willst wissen, ob ich dich wirklich liebe, stimmt´s? Ich liebe dich! Das weißt du doch.“ „HÖR AUF MIT DEINEN DRECKIGEN LÜGEN! DAS IST KEINE PROBE. ES IST AUS, ENDGÜLTIG. VERSTANDEN?!“ Sie drehte sich von mir weg. Das Murmeln der Klasse war unruhiger und lauter als zuvor. Sie schauten alle auf mich und Black. „Was gibt es denn da zu gucken?!“ schrie ich in den Raum.

*ding dang dang ding, ding dang dong ding* (Anm.:11:50 Uhr)

Der Lehrer betrat den Raum. Alle setzten sich schnell hin. Das Gemurmel jedoch, hörte nicht auf. Erst als der Lehrer um Ruhe bat, wurde es etwas stiller.
 

Ich stand im Raum. Regungslos. Alles drehte sich um mich herum. Tausende von Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Mein Herz pochte so laut und stark in meiner Brust, dass ich dachte es würde jeden moment aus meinem Körper springen. Mein Kopf schmerzte. Der Lehrer wies mich darauf hin, mich zu setzten und meine Sachen auszupacken, da der Unterricht bereits begonnen hatte. Ich beachtete ihn nicht. Ich spürte, wie mein Körper begann zu zittern. Ich musste hier raus. Raus aus diesem Höllenzimmer. Aus dem Zimmer der Qualen. Meine so genannten Kameraden schauten mich immer noch an. Neben dem Rauschen meines Blutes und dem Schlagen meines Herzens, hörte ich hier und da leises Gemurmel. Ich spürte das unangenehme, taube Kribbeln ihrer Hand auf meiner Wange. Mir war übel. Kotzübel. Ich schien nichts mehr zu wissen, trotz der vielen Gedanken in meinem Kopf, schien ich mein ganzes Leben vergessen zu haben. Das einzige was ich wusste war, dass ich hier raus musste. So schnell wie möglich.

So, ich will ja niemanden auf die Folter spannen^^ Also, weiter geht´s^^
 

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Ohne weiter darüber nach zu denken, drehte ich mich in Richtung Tür. Ich rannte auf sie zu und öffnete sie so schwungvoll, dass sie wieder zu schwang, nachdem ich raus auf den Flur gerannt war. Ich rannte die Haupttreppe hinunter, die genau vor mir lag. Ich schaute mich nicht um. Achtete nicht auf andere Leute, die im Weg standen. Rannte einfach heraus ins Freie.

Nun stand ich da. Ich atmete erst einmal tief durch. „Na toll, jetzt bist du hier. Und wo willst du jetzt hin, du Versager?“ sprach ich zu mir selbst. Ich konnte nicht nach Hause. Meine Mutter war da und sie würde sicherlich fragen, was ich um diese Uhrzeit zu Hause suchte. Das würde erst einmal eine schöne Standpauke geben- mit allem drum und dran.

„Tai!“ rief jemand mir zu. Ich drehte mich um, um nach zu sehen wer das gewesen ist. Mein Kopf war so leer. Ich konnte nicht sagen, wem die Stimme gehörte. „Firestorm?! Was machst du denn hier? Du bekommst noch Ärger.“ „Mir egal. Wir sind doch Freunde. Warum bist du einfach so abgehauen? Das ist nicht deine Art. Wegrennen ist ein Zeichen von Schwäche. Schon vergessen? Ach ja, du hast deine Tasche liegen lassen. Hier.“ Er gab mir die Tasche zurück und ich sagte: „Danke, du bist echt mein bester Freund.“, was ich als nächstes sagte, war eher ein jammern als ein sagen: „Ich konnte nicht mehr da bleiben. Ich dachte es zerreißt mich innerlich, wenn ich länger dort bleibe. Ich weiß, dass es schwach ist. Ich bin ein völliger Versager. Eine totale Niete, Idiot, Loser…Single…“ Ich musste mir verkneifen nicht zu weinen. Doch eine Träne konnte ich nicht aufhalten. Sie kullerte mir über die Wange. „Nein, das bist du nicht. Du hast viele Stärken und bist sehr beliebt. Du hast viel erreicht. Black war ein klasse Mädchen, aber andere Mütter haben auch schöne Töchter. Es werden andere kommen. Sicher wirst du sie wohl nie vergessen können. Aber es sind nur noch Erinnerungen. Also weine nicht.“ „Wer weint denn hier? Ich hab was im Auge.“ Fire lächelte und ich wischte mir die Träne weg. Ich war froh, dass er mir gefolgt war. Er ist immer bei mir, wenn ich ihn brauche. Und wenn ich traurig bin oder Probleme habe, dann baut er mich wieder auf und hilft mir. Gibt mir Ratschläge, was ich tun könnte und muntert mich wieder auf. Wenn ich ihn brauche, kann ich ihn anrufen und er kommt sofort zu mir. Egal wo ich bin und wie spät es ist. Ich bin froh einen solchen Freund zu haben.

„Danke Kumpel.“ „Schon ok Kleiner. Einer muss sich doch um dich kümmern. Lass uns zu mir gehen. Nach Hause kannst du nicht, sonst gibt’s Stress mit deiner Ma.“ „Ja, ist gut.“ Also gingen wir los zu Fire.

Als wir vor seinem Wohnblock standen fiel mir wieder ein, dass diese Gina ja auch in dem Haus wohnt. Ob er sie kennt? Vom sehen sicherlich.

Er schloss die Tür auf und wir gingen hinein. Die Wohnung ist nicht sonderlich groß. Der Flur ist nur sehr klein und einige Schritte weiter kommt gleich das Wohnzimmer. Links kann man in die Küche sehen und in der rechten, hinteren Ecke des Wohnzimmers, führt eine Tür in einen zweiten kleinen Flur. Von dort aus kommt zuerst das Bad auf der rechten Seite und kurz darauf das Schlafzimmer. Ebenfalls auf der rechten. In der linken, hinteren Ecke des Schlafzimmers, ist eine kleine Glastür, die zum Balkon führt. Es war recht ordentlich. Im Wohnzimmer lagen in einer Ecke ein paar Zeitschriften, rechts der Schrank war halb geöffnet und es schauten ein paar Bücher heraus. Ich konnte vom Wohnzimmer aus sehen, dass in der Küche etwas dreckiges Geschirr in der Spüle lag. In der Mitte des Wohnzimmers steht ein kleiner Tisch und in der linken, hinteren Ecke steht ein Fernseher auf einer kleinen Kommode. Er wohnt allein. Er hat nie erzählt, wo seine Eltern sind. Als er in der siebten Klasse neu zu uns kam, hatten wir ihn einmal gefragt. Aber er schaute nur traurig auf den Boden und sagte nichts weiter dazu. Also fragten wir auch nie wieder danach.

Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich da bin, wie er alles so ordentlich hält. Vielleicht liegt es daran, dass er der Älteste von uns ist und keine Eltern hat, die ihm alles hinterher räumen. Er ist 16, ich bin 15 und werde erst in einem Monat 16. Black ist 15 und Luri-chan auch. Wie alt Mia ist weiß ich nicht. Interessiert mich auch nicht so großartig. Firestorm öffnete den Schrank, welcher schon halb offen gewesen ist, und holte ein paar Sitzkissen für uns heraus. Er schmiss sie auf den Boden um den kleinen Tisch herum und sagte: „Setz dich. Ist nicht das Beste, aber das kennst du ja schon von mir. Willst du was trinken? Wasser, Orangensaft, Cola…Bier?“ Bier? Ich wusste nicht, dass er alkoholisches trinkt. Ich setzte mich erst einmal hin. Danach bemerkte ich, dass er auf meine Antwort wartete und sagte schnell: „Ähm, nen Orangensaft.“ Eine Cola wäre wohl nicht so gut, denn mir war immer noch leicht schlecht von dem Schock vorhin. „Ok.“, antwortete er mir. Fire kam mit zwei Gläsern und einer Flasche Orangensaft zu mir und setzte sich neben mich. Er goss den Saft in die Gläser und ich trank erst einmal einen großen Schluck. „Du sag mal, was war da eigentlich vorhin mit Black los?“, fragte Fire mich und ich antwortete: „Ich weiß es nicht. Sie sagte auf einmal, sie hasse mich und es wäre aus. Dann verpasste sie mir eine Ohrfeige. Ich versteh das auch nicht. Ich hab doch gar nichts getan, oder doch?“ „Keine Ahnung…“ Ich erinnerte mich wieder daran, wie sie mich anschrie und wie weh es mir tat, was sie sagte. Ich spürte das Brennen ihrer Hand wieder auf meiner Wange. Es überkam mich. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und fing an zu weinen. Eine Träne nach der anderen kullerte über meine Wangen. Ich konnte es nicht aufhalten. Ich fing an fürchterlich zu schluchzen. Fire sah mich mit traurigen Augen an.

Auf einmal griff er mir über die Schulter, legte seine Hand auf meinen Rücken und zog mich in seine Richtung, sodass ich ihm in die Arme fiel. Er hielt mich fest. Ganz fest. Ich versuchte nicht mehr meine Tränen zu verbergen. Ich weinte einfach. Weinte in sein Shirt. Ich klammerte mich an seinem Rücken fest. Er schaukelte vor und zurück. So wie eine Mutter es mit ihrem Kind machte, wenn es hingefallen war und nun weinte. „Lass alles raus Tai. Schäm dich nicht dafür. Das ist okay.“, sagte er mir mit beruhigender Stimme. Mein Kopf lag auf seiner Brust und nach circa fünf bis zehn Minuten hatte ich mich halbwegs beruhigt. Zumindestens musste ich nicht mehr so fürchterlich laut schluchzen. Ich konnte spüren wie er atmete. Ein und aus. Ich konnte sein Herz hören. Wie es schlug. Es schlug schnell. Es raste förmlich. Als ob er aufgeregt oder nervös gewesen wäre. Aber warum sollte er das sein? Ich machte mir keine Gedanken mehr darüber und weinte einfach etwas weiter. Irgendwann klammerte ich mich nicht mehr an seinem Rücken fest und drückte ihn weg, um mir die Tränen weg zu wischen. „Geht es dir wieder etwas besser?“, fragte er mich. „Ja es geht schon wieder. Danke.“ Sagte ich und schniefte. „Warte kurz.“, sagte er mir, stand auf, ging zu der kleinen Kommode und holte ein paar Taschentücher heraus. „Hier. Schnaub erst mal. Nicht, dass du nachher alles an deinem Ärmel hast.“ Er lächelte und übergab mir die Taschentücher. Ich schnaubte und dachte darüber nach, was er eben sagte. Damit ich nicht alles am Ärmel habe... „Oh nein, jetzt hab ich dein Shirt voll gerotzt. Sorry Alter. Du musst echt was mit mir durch machen.“ „Schon gut. Ich muss eh wieder Wäsche waschen. Wofür sind Freunde denn da?“ Er lachte und ich musste ein wenig lächeln. „Na siehst du. Das Lächeln hast du nicht verlernt und das Lachen werde ich dir auch noch beibringen. Wirst schon sehen. Du bist schon bald wieder voll der Alte.“ Er grinste mich wieder so frech an und mein kleines Lächeln verwandelte sich in ein großes, fröhliches Lächeln.

„Wie wär’s mit nen bisschen Ablenkung? Ich hab mir letztens Tekken 4 gekauft. Na? Lust nen bisschen zu zoggen?“ Ich musste leicht lachen. Fire schaute mich zufrieden an und ich antwortete: „Ok, überredet. Hab ja eh nichts anderes vor.“

Nach drei Stunden hatten wir fünf verschiedene Spiele gespielt, unsere Finger glühten und wir hörten auf zu spielen. „Puh. Meine Finger tun weh, Fire.“ „Meine auch.“ Geschafft ließen wir uns zurück fallen und lagen auf dem Boden. Wir erschraken als das Telefon im Flur klingelte. Wir mussten darüber lachen, dass wir uns so erschreckt haben. Fire stand auf und nahm ab:

Firestorm: „Hallo?“

Frau Kamiya: „Hallo? Firestorm, bist du das?“

Firestorm: „Ah, hallo Frau Kamiya. Ja ich bin es. Live und in Farbe.“

Frau Kamiya: *lacht* „Schön. Sag mal, weißt du wo Tai ist? Er hatte schon vor 1 1/2 Stunden Schulschluss. Ich mache mir langsam Sorgen. Er ruft sonst immer an, wenn er nach der Schule noch mit euch trainiert oder etwas vorhat.“
 

Oh nein. Es war meine Mum, die da mit Fire telefonierte. Jetzt gibt es Ärger.

Firestorm: „Ups, voll verpeilt. Keine Sorge, er ist bei mir. Ich wollte ihm unbedingt ein neues Spiel zeigen. Tut mir Leid. Es ist meine Schuld.“
 

Fire lügte meine Mutter für mich an. Er ist ein sehr ehrlicher Mensch und lügt ungern. Das fand ich verdammt nett von ihm. Ich wusste, dass meine Mutter wollte, dass ich nach Hause komme. Ich suchte schnell einen Zettel und einen Stift.

Frau Kamiya: „Hör auf ihn in Schutz zu nehmen. Ich kenne meinen Sohn gut genug um zu wissen, dass er Schuld ist. Er soll bitte nach Hause kommen. Sag ihm das.“
 

Ich schrieb schnell auf, dass ich gern noch länger bleiben wollte.

Firestorm: „Er würde gern noch etwas länger bleiben. Wäre das ok für Sie? Keine Sorge, ich mache ihm auch etwas zu essen.“

Frau Kamiya: „Naja, eigentlich ungern…Aber na gut. Aber mach ihm etwas Gesundes und nicht dieses Fast Food Essen. Er braucht Vitamine. Und keine Tütensachen. Die sind nicht sehr gesund.“

Firestorm: „Natürlich. Nur das Beste vom Besten. Ich werde mich darum kümmern. Wir werden auch noch Hausaufgaben machen. Das verspreche ich.“

Frau Kamiya: „Du bist ein netter junger Mann, Firestorm. Ich bin froh, dass er einen solchen Freund hat. Wenn ich weiß, dass du bei ihm bist, mache ich mir nicht solche Sorgen.“

Firestorm: „Vielen Dank. Das hört man gerne. Ich bin auch sehr froh ihren Sohn als Freund zu haben.“

Das war ich auch. Fire ist super und meine Mutter würde ihn am liebsten gegen mich eintauschen oder adoptieren.

Sie verabschiedeten sich voneinander und Fire legte auf. „Schöne Grüße von deiner Mum. Du kannst noch etwas bleiben.“, sagte er zu mir. „Ok. Was sagt sie noch so?“, fragte ich und er antwortete: „Nur, dass sie sich Sorgen gemacht hat, ich dir etwas Gesundes zu essen machen soll und sie sich keine Sorgen macht, wenn sie weiß, dass ich bei dir bin.“ Ich lachte und scherzte: „Na dann schwing mal den Kochlöffel!“ Er lachte und fragte, ob ich denn hunger hätte. Ich sagte ihm, dass ich ein wenig hunger hätte. Nachdem ich meinen Satz ausgesprochen hatte, ging er in die Küche und fing echt an zu kochen. Ich war baff. Ich hätte nicht gedacht, dass er für mich kochen würde. Er zauberte ein tolles Menü. Ein Putenbrustfilet in einer cremigen Sahnesoße. Dazu gab es Kartoffeln. Als Nachtisch nahm er einen Schokoladen-Pudding aus dem Kühlschrank. Er hatte ihn wohl gestern zubereitet. Er hatte sogar noch Vanillesoße in einem Schrank. Was mich am meisten überraschte war, dass es besser schmeckte als bei meiner Mutter. Ich hatte ihm so was gar nicht zugetraut. Er ist in der Schule immer der Coole und zu Hause schien er der softe Hausmann zu sein. „Ich weiß, es schmeckte nicht so toll wie bei deiner Mum.“, sagte er bescheiden nach dem Essen. „Nein, es schmeckte super. Wo hast du so gut kochen gelernt?“, gab ich als Antwort. „Ich habe vor circa sechs Jahren einen Kochkurs besucht.“ „Was? Vor sechs Jahren? Und du weißt noch wie alles geht?“ Ich war erstaunt. Ich kannte ihn schon zwei Jahre lang, aber das wusste ich nicht. „Ja. Wenn man jeden Tag sein Essen selbst kochen muss, prägt man sich das ein und wird natürlich immer besser.“ „Du musst jeden Tag dein Essen kochen?“ „Naja, manchmal hole ich mir auch etwas Auswärts. Einen Döner zum Beispiel oder ich gehe mal in ein günstiges Restaurant. Ich hole mir auch oft Tiefkühlgerichte, die ich nur noch aufzuwärmen brauche.“

Ich dachte mir ich könne ja mal wieder fragen, was mit seinen Eltern ist. Ich überlegte kurz und fragte dann: „Wo sind deine Eltern eigentlich?“ „Hm? Meine Eltern? Was für Eltern? Keine Ahnung, ich habe keine…“ „Oh…sorry, das tut mir Leid.“ Das hätte ich nicht fragen brauchen. Ich Idiot. Jetzt habe ich alte Wunden aufgerissen. Er lachte kurz und sagte dann: „Nein nein. Sie sind nicht tot. Und wenn ja, dann hat es mir niemand gesagt. Meine Eltern sind viel im Ausland unterwegs. Als ich fünf Jahre alt war, kam ich zu meiner Großmutter. Meine Eltern konnten mich nicht mehr überallhin mitnehmen und ich sollte Freunde finden, mit denen ich dann evtl. auf eine Schule gehe. Dann hätte ich es leichter. Als ich 10 war, wurde meine Oma krank und ich musste lernen mich um den Haushalt zu kümmern. Sie wollte das nicht und hat versucht ihn selbst zu machen. Da machte ich auch den Kochkurs, um ihr wenigstens das abzunehmen. In dieser Zeit lernte ich, selbstständiger zu werden. Als ich zwölf war, starb sie…“, er machte eine kleine Pause und atmete tief durch. Erst dann sprach er weiter: „Meine Eltern nahmen mich dann etwas mit. Aber das war nichts für mich. Sie waren so gut wie nie zu Hause. Ein achtzehnjähriges Mädchen kümmerte sich um mich und eine Haushälterin um den Haushalt. Es gab durch dieses Mädchen ein paar Probleme. Sie wollten nichts mehr mit mir zu tun haben, bis ich mich anders entscheide. Da war ich 14 und kam hierher. Naja, dann kam ich in deine Klasse und den Rest weißt du ja. Meine Eltern überweisen mir jeden Monat etwas Geld. Es reicht gerade so um über die Runden zu kommen.“ „Aha. Was gab es denn für Probleme mit diesem Mädchen und für was solltest du dich anders entscheiden?“ Ich war froh, dass er mir das erste Mal über seine Eltern erzählt hatte. Aber ich wollte alles wissen. Vielleicht war das jetzt auch etwas aufdringlich, aber ich wollte das wissen...
 

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*hihi* Spannung liegt in der Luft. Ich hoffe es gefällt euch auch weiterhin^^

Vielleicht war das jetzt auch etwas aufdringlich, aber ich wollte das wissen. „Ähm…na ja, wie sag ich das jetzt. Sie hatte…ähm…man könnte sagen etwas Probleme in ihrem Sexualleben und…ich sollte aushelfen…“ Ich sah, dass er leicht anfing zu zittern und, dass es ihm sichtlich unangenehm war. „Sie hat dich…ähm…sexuell genötigt? Mit zwölf? Das ist hart.“ „Naja, sie hat mich nicht… naja ok, sie hat mich…aber ich wurde halt älter und sah langsam wie ein junger Mann aus. Ich hatte da auch schon eine männlichere Stimme.“ Ich konnte mir gut vorstellen, dass er nicht schlecht aussah. Denn er sah ja jetzt ja auch verdammt gut aus. Nach mir war er der süßeste Junge der Schule. Aber das ist immer noch kein Grund ihm das anzutun. Ich verstand langsam, warum er nicht allzu gern in der Nähe von Mädchen war. Er erinnerte sich daran. Ich fragte nicht mehr danach, für was er sich anders entscheiden sollte. Das wollte ich ihm nicht noch antun. Eine ganze Weile war Stille, bis er sie brach und sagte: „Aber lass uns nicht mehr von der Vergangenheit reden. Lieber von der Gegenwart und der Zukunft! Außerdem haben wir noch Hausaufgaben auf und ich habe deiner Mutter versprochen, diese mit dir zu machen.“

Wir redeten nicht mehr darüber und machten unsere Hausaufgaben, von denen wir etwas wussten. Wir redeten nur, wenn wir eine Frage zu den Aufgaben hatten. Besser gesagt fragte ich und er antwortete. Er war in der Schule immer sehr gut. Im Gegensatz zu mir hatte er keine Eltern, die er hätte fragen können, wenn er etwas nicht verstand. Deswegen war er wohl immer sehr hinterher, alles zu verstehen.

Ich dachte darüber nach, wie ich mich Fire gegenüber immer benommen habe. Ich hatte ihm immer all meine Probleme erzählt. Es waren etliche. Es waren dazu auch noch unwichtige Kleinigkeiten. Schlechte Noten, ein verhauenes Tor im Fußball, Preiserhöhung von meinen Lieblingsbonbons usw. Völlig schwachsinnige Dinge. An seine Probleme dachte ich dabei nie. Er erzählte mir nicht von seinen Problemen. Also dachte ich, er hätte keine. Aber seine waren viel größer und schlimmer als meine. Ich fühlte mich deswegen sehr mies. Nach einer dreiviertel Stunde Hausaufgaben waren wir fertig. Wir packten unsere Sachen ein. „Entschuldige mich mal kurz. Das Klo ruft nach mir.“ sagte Fire und lächelte mich fröhlich an. Als er zurück kam stellte ich mich vor ihn, machte eine 90° Beugung und sagte: „Es tut mir Leid, dass ich dich immer mit meinen Problemen belästigt habe und nicht auf darauf geachtet habe, ob du auch Probleme hast. Ich war rücksichtslos und dafür entschuldige ich mich hiermit bei dir.“ „Ach quatsch. Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen. Das hab ich doch gern gemacht. Wir sind doch Freunde und außerdem bin ich selbst Schuld. Ich hab dir nie von meinen Problemen erzählt. Und stell dich endlich wieder gerade hin. Das ist schlecht für den Rücken.“ Danach stellte ich mich wieder gerade hin und ich war glücklich, dass er das gesagt hatte. Da unsere Lieblingsserie gleich anfing, setzten wir uns vor den Fernseher (Anm.:15:40 Uhr, Yu-Gi-Oh läuft). Nach dieser spannenden Folge, mussten wir erst einmal diskutieren, wie es wohl weiter geht.

Kurz darauf klingelte es an der Tür. Fire fragte über die Sprechanlage wer dort war. Es war Luri-chan! Wir wunderten uns, was sie hier machte. Fire ließ sie unten herein und wartete, bis sie oben vor seiner Tür stand. Sie begrüßten sich kurz und er bat sie herein. Sie zog sich erst einmal die Schuhe aus. Als sie ins Wohnzimmer trat, bemerkte sie mich.

Luri-chan: „Nanu, Tai. Was machst du denn hier?“

Tai: „Ich trauere, zogge PS2, esse, unterhalte mich mit Fire und mache Hausaufgaben. Und du?“

Fire holte ein weiteres Sitzkissen für Luri-chan aus dem Schrank und schmiss es auf den Boden.

Firestorm: „Setz dich doch erstmal und mach es dir bequem. Was verschafft uns die Ehre?“

Luri-chan: „Es geht um vorhin. Du warst so weggetreten und hast vielleicht nicht allzu viel mitbekommen. Wegen Tai. Wir müssen was machen. Zumindestens will ich das. Ich bin die Einzige, die noch klar denken kann, so scheint mir. Du scheinst wieder halbwegs normal zu sein. Und wie Tai schon sagte, er ist hier und trauert. Außerdem kann er nicht viel machen. Black ist fertig. Sie glaubt ihm nichts mehr. Egal was er sagen würde, sie würde es nicht glauben. Außerdem will sie ihn nicht mal mehr sehen. Er würde also nicht mal mit ihr reden können, wenn er wollte.“
 

Ich schaute traurig auf den Boden und als Fire das sah, legte er seine Hand auf meine Schulter.

Tai: „Was ist da vorhin eigentlich los gewesen. Ich versteh das alles nicht. Was hab ich getan? Weißt du es? Ich bin mir keiner Schuld bewusst.“

Luri-chan: „Es fing damit an, dass Mia zurück ins Klassenzimmer kam. Sie hatte sich etwas umgeschaut und dich im 3. Stock bei den Fächern gesehen. Sie sagte du wärst da mit einem Mädchen gewesen und ihr hättet euch unterhalten. Stimmt das?“

Tai: „Ja, das hatte ich Black doch gesagt. Dachte sie, ich würde etwas mit diesem Mädchen haben?

Luri-chan: „Mia hat erzählt, ihr hättet geflirtet. Zumindestens hattest du etwas gesagt und danach schaute dieses Mädchen verlegen auf den Boden. Was sagst du dazu?“

Tai: „Hm… Ah, da hatte ich bemerkt, dass sie schwer verliebt war und sie schaute verlegen auf den Boden. Ja genau.“

Luri-chan: „Danach hat Mia gesehen wie du dich zu ihr runtergebeugt hast und sie geküsst hast. Danach ist sie gleich zu uns gerannt und hat es Black erzählt.“

Tai: „Was? Ich soll sie geküsst haben?! Nein, verdammt das hab ich nicht! Ich hab mich runtergebeugt. Das stimmt. Aber ich habe nur in ihr Gesicht geschaut! Ich hab sie nicht geküsst! Du musst mir glauben!“

Es geht ja schon weiter, keine Sorge^^

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Luri-chan: „Ich weiß nicht was ich glauben soll. Und andererseits, warum sollte sie lügen?“

Tai: „Keine Ahnung warum sie lügen sollte, aber wir kennen uns schon Ewigkeiten! Fire, du glaubst mir doch, oder?“

Firestorm: „Ja das tu ich. Ich hab ja gesehen wie es dir danach ging. Im Gegensatz zu Black und den Anderen. Außerdem hast du keinen Grund zu lügen. Ich weiß, dass du sie echt liebst und sie nicht betrügen würdest.“

Tai: „Danke Fire. Da hörst du es Luri, ich habe keinen Grund Black zu betrügen, weil ich sie liebe. Und ich will sie zurück! Ich werde um sie kämpfen! Glaub mir. Und diese dumme, kleine, spanische Hure namens Mia wird schon sehen was sie davon hat sonen Scheiß zu erzählen! Ich gebe Black nicht einfach kampflos auf!“

Luri-chan: „Freut mich das zu hören. Allerdings will Black nichts mehr mit dir zu tun haben. Mia hat ihr gesagt, dass du alles versuchen wirst um sie wieder zu verarschen. Das du ihr Blumen, Pralinen, Liebesbriefe und anderes schicken wirst um sie zurück zu bekommen. Das machst du aber nur, damit alle sehen, dass du in allem der Beste bist und alles bekommst. Und zwar nur das Beste. Sie sagte, dass du total egoistisch bist und deswegen alles versuchen wirst sie zurück zu bekommen. Ohne sie hast du nämlich nicht mehr das beste Mädchen als Freundin. Das Schlimme ist, Black glaubt ihr. Ich habe versucht sie davon zu überzeugen, dass du nicht all die Monate nur ein Spiel gespielt hast. Aber sie glaubt Mia mehr als mir.“

Firestorm: „DAS IST NICHT WAHR! TAI IST NICHT EGOISTISCH! Er hat sich vor einer halben Stunde erst dafür entschuldigt, dass er mich immer mit seinen Problemen belästigt hat und nicht daran gedacht hat, was mit meinen Problemen ist! Machen Egoisten das neuerdings so?“
 

Ich war überrascht, dass Fire so ausgerastet ist. Sonst ist er die Ruhe in Person, weil er ziemlich erwachsen und selbständig ist.

Luri-chan: „Ich weiß, dass das nicht stimmt! Deswegen musst du mich nicht gleich so anschreien! Klar?!“
 

Fire hatte sich wieder beruhigt.

Firestorm: „Jaja, tut mir Leid. Hat mich gerade überkommen.“

Luri-chan: „Na ok, also was machen wir jetzt? Wir müssen das doch klären! Black und Tai sind einfach für einander bestimmt! Das ist so! Und wenn sie nicht mehr zusammen sind, dann wird kein Paar auf der ganzen Welt zusammenpassen.“

Firestorm: „Black wird Tai nicht zuhören. Wenn wir mit ihr reden wird sie denken, dass wir sie überreden wollen, weil wir Tais Freunde sind. Besonders mir wird sie nicht glauben. Dir wird sie auch nicht glauben und sie wird dann auch noch denken, du wärst ihr in den Rücken gefallen. Dann haben wir keine Möglichkeit zu erfahren wie es Black geht und was sie denkt. Außerdem haben wir dann auch keine Verbindung mehr zu Mia. Also ist es wichtig, dass Black und Mia denken, Luri wäre auf ihrer Seite. Soweit alles klar?“

Luri-chan: „Klar. Aber wie sollen wir Black davon überzeugen, dass Tai sie wirklich liebt, wenn wir nicht mit ihr reden können?“

Firestorm: „ Wir werden sie auch nicht überzeugen. Jemand anderes wird das für uns tun.“

Tai: „Und wer soll das bitte sein?“

Firestorm: „Na das Mädchen, das du angeblich geküsst hast. Du musst uns nur sagen, wer sie ist. Außerdem müssen wir wissen, warum du dich mit ihr getroffen hast. Du darfst nichts auslassen. Sonst kommen am Ende böse Überraschungen. Das wäre ziemlich mies und verdammt scheiße für dich Kumpel. Ok?“

Luri-chan: „Ah, sie soll Black erklären, was wirklich passiert ist und dass da nichts war, stimmt´s? Das ist wirklich clever.“

Firestorm: „Genau, du hast es verstanden. Also Tai, erzähl uns alles.“

Tai: „Ähm…naja…das darf ich nicht.“

Firestorm: „Was?! Wieso nicht? Es geht hier um deine Beziehung mit Black! Das ist dir klar, ja?“

Tai: „Ja ich weiß. Aber ich hab es ihr versprochen. Ich kann euch sagen, dass sie Gina heißt und ich weiß, dass sie zwei Türen weiter wohnt. Also im selben Haus wie du, Fire. Du hast sie sicherlich ein paar mal gesehen. Sie hat schulterlanges, schwarzes Haar. Ich glaube sie trägt generell gern schwarz. Tsuru hatte mich gebeten mich mit ihr zu treffen, weil sie ein paar Fragen hatte, die ich ihr beantworten konnte. Ich darf euch aber nicht sagen, worum es bei den Fragen ging.“
 

Eigentlich darf ich es ja nur Fire nicht sagen. Aber wenn ich ihnen das sage, ist klar, dass Gina in ihn verliebt ist. Genau das Gegenteil hab ich ihr ja versprochen.

Firestorm: „Ja, ich weiß wen du meinst. Gina Terika. Sie guckt mich immer so komisch an und wenn ich sie anschaue, dann schaut sie weg.

Luri-chan: „Ah, jetzt verstehe ich. Gina ist in Fire verliebt und wollte etwas über ihn herausfinden. Tsuru wusste davon und hat dich gefragt, ob du dich mit ihr triffst und sie dich über Fire etwas ausfragen kann. Stimmt´s oder hab ich recht?“
 

Scheiße, Luri ist ein Mädchen deswegen hat sie es bemerkt. Damit hab ich nicht gerechnet.

Tai: „Ähm, ja. Tsuru hatte ihr vorgeschlagen mich zu fragen, ob ich mich mit ihr treffe und ihr Fragen zu Fire beantworte. Das ist die ganze Geschichte. Ich habe zugestimmt und den Ort, sowie die Zeit vorgeschlagen. Wir haben uns getroffen und sie hat mir ein paar Fragen gestellt. Ich habe sie beantwortet. Dann haben wir uns verabschiedet und sind zurück zu unseren Klassen gegangen. Ohne Kuss, ohne eine Vereinbahrung uns nochmal zu treffen! Wir haben uns nicht mal die Hand gegeben!“

Firestorm: „Muss man einen so dämlich anschauen, wenn man in den verliebt ist?“
 

Luri war anzusehen, dass sie sich darüber wunderte. Mir war klar, weswegen er das sagte. Er hatte etwas Angst vor Mädchen, wegen der Sache mit dem Mädchen, was auf ihn aufpassen sollte, als er zwölf war. Er wusste nicht, was man da machte. Ich dachte, dass er evtl. erst eine Freundin oder evtl. auch gar keine hatte. Und wenn er eine hatte, dann ist das schon verdammt lange her.

Tai: „Naja, mit diesem Lächeln, welches man demjenigen den man liebt, zeigt, soll der Blickkontakt hergestellt werden. Mit dem zeigt man halt, dass man den anderen mag. Viele Mädchen sind zu schüchtern und schauen weg, wenn der Junge sie anschaut. Dadurch merken Jungen aber, wenn sie nicht voll verblödet sind, dass das Mädchen schüchtern ist und er den ersten Schritt machen sollte und sie ansprechen sollte.
 

Luri hatte einen verwirrten Blick und schaute immer zu mir, dann zu Fire, dann wieder zu mir und immer so weiter.

Firestorm: „Ach so. Ist doch Scheiße. Mädchen sollen doch das starke Geschlecht sein. Wenn die sich nicht mal trauen nen Typen anzusprechen, wo sind sie dann Stark?“

Luri-chan: „Ich dachte immer du wärst verständnisvoll und würdest uns verstehen. Aber da hab ich mich wohl geirrt. Tai versteht mehr von uns Mädchen als du.“

Tai: „Das musst du jetzt nicht verstehen Luri. Vielleicht erzählt Fire es dir irgendwann. Bis dahin wirst du wohl warten müssen. Aber Fire, sie sind in anderen Dingen stark. Sie können uns mit ihren Kurven und ihrem Charme wunderbar irritieren und verwirren. Dann sind wir willenlose Sklaven. Darum sind sie so stark. Sie schaffen es immer wieder das männliche Geschlecht zu kontrollieren. Dann machen wir die Drecksarbeit für sie. Oder wir zücken unser Portemonnaie damit sie sich kaufen können, was sie wollen.“
 

Luris Blick wurde immer fragender. Mit unserem Männergequatsche kam sie nicht mit.

Firestorm: „Dann gibt es Männer ja nur für drei Dinge:

1. die Drecksarbeit für Frauen verrichten

2. mit Geld dafür sorgen, dass sie immer alles haben was sie wollen

3. für die Fortpflanzung sorgen

Oder ist da noch was anderes?“

Tai: „Hm, nein. Du hast Recht. Das sind die einzigen Gründe warum es uns gibt. Vielleicht noch damit die Frauen Spaß haben.

Firestorm: „Ok, 4. für den Spaßfaktor. Wir sind ja wie ein Ü-Ei. Was zum spielen, was mit Geld und was fürs nicht selber arbeiten.

Tai: „Ja du hast Recht. Na toll, ich bin ein Ü-Ei. Kauft mich!“
 

Wir mussten lachen. Luri verstand gar nichts mehr und war leicht genervt.

Luri-chan: „Sorry wenn ich den Witz verpasst habe, aber könnten wir wieder zum Plan zurückkommen?“

Firestorm: „Na klar. Schon gut. War nicht so wichtig. Also, ich schlage vor, dass ich zu Gina gehe. Immerhin ist sie in mich verliebt und wenn ich sie darum bitte, würde sie mir zu Liebe sicherlich mit Black reden, oder?“

Luri-chan: „Ja würde ich auch sagen. Ok, ich werde also bei Black und Mia spionieren. Damit ist es beschlossen. Aber wir brauchen noch einen Namen für unseren Plan. Vorschläge?“

Firestorm: „Wie wär´s mit Projekt: Back to Love? “

Luri-chan: „Ja, das können wir nehmen. Auf in die Schlacht!“
 

Luri schaute auf die Uhr.

Luri-chan: „Oh, ich muss langsam nach Hause. Bis später Leute.“
 

Luri wollte gerade aufstehen und gehen.

Tai: „Moment mal. Was ist mit mir? Was für eine Aufgabe habe ich?“

Firestorm: „Dich nicht bei Black zu melden und ihr nichts zu schicken. Keine Blumen oder Süßigkeiten. Du darfst auch keine Gespräche oder sonstiges mit ihr haben. Einfach keinen Kontakt. Darauf wartet Mia nämlich nur. Beachte Black nicht und sprich sie nicht an.“

Tai: „Na toll, ich hab den härtesten und beschissesten Job von uns.“

Luri-chan: „Tut mir auch Leid Tai. Aber so ist das nun mal. Wenn du das machst, dann kann Mia Black einreden, dass sie Recht hätte.“

Tai: „Ja, schon ok.“ *seufz*
 

Luri verabschiedete sich von uns und ging nach Hause. „Ich bring dann jetzt gleich mal den Müll weg. Danach geh ich zu Gina und frag mal, ob sie mit macht. Stell keine Dummheiten an, während ich weg bin. Und lass die Bude stehen.“ sagte Fire, der sich gerade die Schuhe anzog. „Ja, ist ok. Eine Frage hätte ich da noch, darf ich dich ‚Papa’ nennen?“, scherzte ich. Wir lachten und Fire ging den Müll weg bringen. Dann ging er vor Ginas Haustür und klingelte…

*****************************

17:05 Uhr, Firestorms Wohnzimmer
 

Ich gähnte. Mir war langweilig. Außerdem hatte ich einen anstrengenden Tag hinter mir. Das Beste, was mir je in meinem ganzen Leben passierte, hatte mich verlassen. Ich musste sie zurückbekommen. Ich war müde. Meine Augenlieder wurden immer schwerer und ich dachte mir, ich werde nach Hause gehen, sobald Fire zurück ist. Zu Hause leg ich mich erstmal in mein Bett und würde eine Runde schlafen.

Bett…schön flauschig, weiches Bett… mit einer Bettdecke…und einem Kopfkissen…

Schlafen… Augen fallen zu…träumen…

Und eh ich mich versah, schlief ich auf dem Fußboden im Wohnzimmer meines besten Freundes ein...
 

******************************

17:09 Uhr, vor Ginas Haustür
 

Fire hörte Musik von drinnen. Er kannte das Lied, doch er wusste gerade nicht, welches es war.

Die Tür wurde geöffnet. Gina stand dahinter uns sang in einem lässigen, schwarzen Top und einer schwarzen Hot Pant den Text des Liedes. Sie sang gerade das „Because I Love you“, welches im Refrain des Liedes vorkam, direkt in Fires Gesicht.

Sie war sichtlich irritiert, da sie erst nach dem „Because I Love You“ bemerkte, dass Firestorm vor ihr stand.

Gina: „Äh…“

Firestorm: „Hi. Wie geht´s?“

Gina: „Hä? Äh, hi. Ähm…gut u…und dir?“

Firestorm: „Naja, geht so. Sag mal... du hast dich mit Tai getroffen, stimmt´s?“

Gina: „WAS? Ähm, nein…Nein. Ich äh…also…Tai du…!“ (Anm.: Sie wollte was ganz nettes und liebes sagen Oo glaubt mir!)

Firestorm: „Schon ok. Er wollte nicht rausrücken was abging. Wir mussten ihn erst foltern.“

Gina: „O.o“ (Anm.: <- soll Ginas Gesichtsausdruck darstellen^^)

Firestorm: „War nur´n Scherz.“ *grins*

Gina: „Ach so…“

Firestorm: „Kann ich dich um einen Gefallen bitten?“

Gina: „Natürlich! Worum geht es? Ach äh, willst du vielleicht… kurz reinkommen?“
 

Gina war sichtlich aufgeregt und errötet. Firestorm nahm das Angebot an und ging hinein.

Firestorm: „ Also, Black Rose hat mit Tai Schluss gemacht. Der Grund dafür bist du, so unglaublich das jetzt klingt.“
 

Firestorm erzählte Gina die ganze Geschichte und auch von dem Projekt: Back to Love.

Firestorm: „Also, was ist? Wirst du das für uns tun? Das wäre echt super.“

Gina: „Natürlich! Tai war so nett zu mir und außerdem…will ich nicht Schuld an so etwas sein.“ (Anm.: außerdem will ich bei dir sein, hat sie gedacht)

Firestorm: „Echt? Das ist klasse! Ich geh gleich zurück zu Tai. Er wartet in meiner Wohnung auf mich. Danke.“

Gina: „Schon ok.“
 

Gina machte das natürlich nicht nur für Tai, sondern auch um ein paar Pluspunkte bei Fire abzustauben und in seiner Nähe zu sein. Außerdem würde sie ja auch zu ein paar Einsatzbesprechungen eingeladen sein, bei denen es um diesen Versöhnungsplan ging. Gina brachte Firestorm noch zur Tür. Dort verabschiedeten sie sich voneinander und Fire zwang sich, Gina einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. Sie war davon natürlich total begeistert und weggetreten. Fire ging in Richtung Haustür und auf dem Weg dahin wischte er sich mehrmals den Mund ab. Er fand den Gedanken ein Mädchen zu küssen immer noch widerlich, weil ihn das an seine Kindheit erinnerte. Aber das gehörte alles zum Plan.

Er öffnete die Tür, trat ein und sah mich auf dem Wohnzimmerboden liegen. Er ging auf mich zu und sagte: „Tai? Hey Ta…Er schläft. Wie süß.“ Firestorm legte sich neben mich auf den Boden und schaute mich mit einem sanften Lächeln an. Er streichelte mir sanft eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Danach hockte er sich so hin, dass er gut wieder aufstehen konnte und nahm mich in seine Arme, sodass er mich tragen konnte. Er trug mich in sein Schlafzimmer, wo er mich auf seinem Bett ablegte. Er streichelte mir ein paar Mal über den Kopf und deckte mich danach zu. Ich schlief seelenruhig weiter. Danach ging er in den Flur ans Telefon und wählte meine Nummer.

Firestorm: „Hallo? Frau Kamiya? Ich bin es, Firestorm.”

Frau Kamiya: “Ah ja, was gibt es denn?“

Firestorm: „Tai ist bei mir eingeschlafen. Es wäre schade ihn jetzt zu wecken. Er schläft seelenruhig wie ein Baby.“

Frau Kamiya: „Naja, wenn er so ruhig schläft. Hat er denn schon etwas gegessen und seine Hausaufgaben gemacht?“

Firestorm: „Ja, er hat alles aufgegessen und ohne ein Murren die Hausaufgaben gemacht. Keine Sorge, ich sorge dafür, dass er morgen zur Schule geht. Seine Bücher hat er ja in seinem Spind.“

Frau Kamiya: „Aber mach ihm ein ausgewogenes Frühstück. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages!“

Firestorm: „Aber natürlich. Das weiß ich doch. Ich werde mich darum kümmern.“

Frau Kamiya: „Gib ihm auch eine selbst gepressten Orangensaft! Das gibt viele Vitamine.“

Firestorm: „Ja klar, etwas anderes kommt mir nicht auf den Tisch! Ich mache auch einen Obstsalat. Dann hat er genügend Vitamine für den Tag. Ich habe sogar Müsli hier.“

Frau Kamiya: „Gut, da bin ich ja beruhigt. Ich wünschte Tai würde so vernünftig sein wie du. Er will immerzu dieses ungesunde Zeug essen. Dabei spielt er doch so gerne Fußball. Dafür braucht er viel Kraft und muss sich gesund ernähren. Also Firestorm, pass gut auf ihn auf. Der Bengel hat nur Flausen im Kopf.“

Firestorm: „Ja mach ich. Tschüss.“
 

Damit verabschiedete Firestorm sich bei meiner Mum und ging zurück zu mir ins Schlafzimmer. „Du hast ne tolle Mum. Auch wenn du sie manchmal nervig findest. Sie ist was Besonderes.“, sagte er, während er mir wieder über den Kopf streichelte. Es war jetzt 17:50 Uhr und es war noch lange kein aufwachen in Sicht. Firestorm machte sich bettfertig und ging auch schlafen. Da lagen wir nun. Ich mit meiner Schuluniform und er mit einem Shirt und seiner Boxershorts. Ich lag mit dem Rücken zu Fire. Dieser schaute mich eine ganze Weile an, dann kroch er langsam zu mir herüber und kuschelte sich leicht an meinen Rücken. Von alledem bekam ich nichts mit. Ich schlief den Schlaf der Gerechten.

Juli, Dienstag, 6:30 Uhr, bei Fire im Schlafzimmer
 

*piepi di piep, piepi di piep*
 

“Whaaa…” schrie ich und sprang auf. „Was? Wo bin ich? Scheiße, ich wurde gekidnappt!“ Ich wusste nicht wo ich war. Auf alle Fälle fand ich den beschissenen Wecker, der seinem Namen alle Ehre machte und lies seinen ätzenden Weckruf verstummen. Ich schaute mich gemächlich in dem Raum um. Irgendwoher kannte ich das alles, wusste aber noch nicht woher. „Mmh…“, hörte ich es neben mir. Als ich nachsah, sah ich Fire, der dort neben mir lag und schlief. „Na toll, Fire hat mich entführt. Ich dachte schon eine sexy Bauchtänzerin hätte mich mitgenommen. Aus der Traum vom Orient und orientalischen Tänzerinnen. Schade…“ Ich rüttelte meinen Kumpel erst einmal wach. „Mmh…Was soll das denn? Lass mich schlafen.“, sagte er mit mürrischen Worten. „Hey Alter du spinnst wohl? Was mach ich hier? Verfluchte Scheiße nochmal! Meine Mum macht Hackfleisch aus mir. Ist dir das klar? Warum bin ich in deinem Bett und nicht in meinem? Es ist 6:30 Uhr!“ Langsam wurde auch er wach. Ich erinnerte mich, an alles was gestern war und warum ich zu Fire ging. „Als ich von Gina zurückkam, warst du auf dem Boden eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken. Du hast so süß geschlafen. Deine Mutter hab ich angerufen, nachdem ich dich ins Bett getragen hatte. Also mach dir keine Gedanken über ungesundes Hackfleisch am frühen Morgen!“, antwortete er. „Ich hab nicht ‚süß’ geschlafen, klar! Ich schlafe nie ‚süß’. Ich bin ein Mann und in keinster Weise ‚süß’!“ „Ja ok, dann hast du eben nicht ‚süß’ geschlafen. Von wegen Mann, Mann in Ausbildung vielleicht. Aber vom Kopf her bist du kein Mann. Da bin ich ja nicht mal ein Mann. Also was bist du dann? Ein ‚süßes’ Baby?“ Fire grinste frech und schmiss ein Kissen auf mich. „Hey, nimm das sofort zurück, Alter! Oder es passiert ein Unglück!“ „Was passiert dann? Macht das ‚süße’ Baby sich dann in die ‚süßen’ Windeln?“, er lachte und fügte danach noch hinzu: „Die wechselst du dann aber schön selbst, du ‚Mann’.“ Darauf hin sagte ich nur: „Na warte, das wird dir noch Leid tun.“ „Das wage ich zu bezweifeln.“ Ich schnappte mir das Kissen und schmiss es Fire ins Gesicht. „Hey, man schmeißt nicht mit Kissen!“ Er nahm das Kissen und schmiss es zurück. „Ja aber du, du Besserwisser.“ Danach entfachten wir eine wilde Kissenschlacht, in der kein Kissen unangetastet blieb. Ein Kissen nach dem anderen landete auf dem Boden. Wir lachten und hatten unseren Spaß bei diesen albernen Kindereien. Als es nur noch zwei Kissen in greifbarer Nähe gab, schmiss ich eines, welches dann zerriss und die ganzen Federn umher flogen. Fire besaß nun also das letzte Kissen und ich war ihm wehrlos ausgeliefert. Er stürzte sich auf mich, um mir das Kissen mit mächtig Power ins Gesicht zu schleudern. Als er gerade werfen wollte, stoppte er plötzlich. Wir waren völlig außer Atem. Er lag auf mir und hielt mich mit der linken Hand fest, sodass ich nicht fliehen und mich auch nicht wehren konnte. In der rechten hielt er das Kissen. Aber er warf nicht. Er schaute mich nur an. Ich bemerkte, dass er leicht zitterte. Dann streichelte er mir mit der linken Hand auf einmal über den Kopf. Das einzige, was ich dabei dachte war, dass das meine Chance ist! Ich sprang auf, stürzte mich auf ihn und entriss ihm das Kissen. Danach hielt ich meine linke Hand auf seinen Brustkorb, sodass er wehrlos war, wie ich zuvor. „Jetzt mach ich dich fertig, Fire!“ Aber er sagte nichts. Er schaute mich nur wieder an. Ich spürte, wie sein Herz unter meiner Hand raste. Die Federn flogen immer noch sanft umher. „Ach mensch, so macht das doch keinen Spaß! Du musst um dein Leben bangen.“, sagte ich und ließ das Kissen fallen. Ich ging von ihm herunter und machte mich auf den Weg ins Bad, um mich zu duschen. Fire lag noch etwas dort. Nach einer Weile stand auch er auf und ging in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten.
 

7:25 Uhr

„Tai, Frühstück ist fertig.“ „Jaja, komme schon. Das sieht ja toll aus.“ Es gab Obstsalat, Müsli, und frisch gepressten Orangensaft. Dazu gab es noch Spiegeleier mit Speck im Angebot. Ich wollte nur die Spiegeleier und den Speck, aber Fire zwang mich den Saft zu trinken und wenigstens etwas Obstsalat zu essen.
 

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7:30 Uhr, Black Rose auf dem Weg zur Schule
 

Black Rose: „Hi Mia. Cool, dass wir den gleichen Weg haben. Was hast du gestern noch so gemacht?“

Mia: „Hola Black Rose. Wie geht es dir heute? Hast du gut geschlafen? Ich habe mir gestern schon ein paar Rachepläne ausgedacht.“

Black Rose: „Naja, es geht so. Konnte kaum ein Auge zu machen. Was hast du dir denn so tolles überlegt?“

Mia: „Gibt es was, was er wie die Pest hasst?“

Black Rose: „Hmm… Ja, bei dem Geruch von frischer Farbe wird ihm schlecht. Außerdem findet er springende Insekten, wie zum Beispiel Heuschrecken, ganz widerlich.“

Mia: „Perfecto! Die Farbe kommt mir sehr gelegen. Ich dachte mir, dass wir ihm einen Farbtopf über den Kopf schütten. In der Schule bekommen wir natürlich Ärger, aber wenn wir das machen, wenn er das Gebäude verlässt ist das unsere Chance. Wir werden ihm auch in einem kleinen Kästchen ein paar Heuschrecken zu kommen lassen. Du wirst es ihm geben. Er wird denken du willst ihn zurück und wenn er es aufmacht, ist das Geschrei groß.“

Black Rose: „Cool, für den Anfang nicht schlecht. Wie wäre es, wenn wir zu der Farbe ein paar bunte Federn fliegen lassen. Dann sehen alle, wer der Hahn im Korb ist.“

Sie lachten lauthals los. Luri-chan kam nun auf die beiden zu.

Luri-chan: „Na ihr, scheinst ja topfit zu sein Black. Das freut mich. Bereit für die Zeit der Abrechnung?“

Black Rose: „Ja klar, dieser Penner kann was erleben!“

Mia: „Genau, so kann er mit dir nicht umspringen.“

Luri-chan versuchte so unauffällig, wie nur möglich zu sein. Mia und Black durften nicht wissen, dass sie vorhat, Tai und Black wieder zusammen zu bringen.

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7:35 Uhr, Firestorm und Tai auf dem Weg zur Schule
 

Nach einem Frühstück, wie meine Mutter es lieben würde, packten wir so schnell wie möglich unsere Sachen. Wir mussten uns beeilen, denn wir hatten schon das Fußballtraining ausfallen lassen. Das bedeutete Ärger, da doch bald die Juniorenmeisterschaft begann. Wir rannten fünf Minuten später aus dem Haus und verpassten zu allem Überfluss auch noch die U-Bahn. Wir konnten es uns nicht leisten, auch noch zu spät zum Unterricht zu erscheinen! Also rannten wir den Weg von Fire bis zur Schule. Mit der U-Bahn brauchte man nur fünf Minuten. Aber zu Fuß ist das was anderes. Dank des Fußballspielens hatten wir eine gute Kondition und Ausdauer. Ich wollte gar nicht in die Schule. Ich wusste, alle würden bescheid wissen, was mit mir und Black ist. Außerdem würde Black auch da sein. Ich dachte schon daran, wie ich diese spanische Hure verprügeln würde. Aber das darf ich leider nur in meiner Fantasie. Mia bekommt schon noch ihr Fett weg. Dafür würde ich sorgen. Ich hatte etwas Bammel vor der Konfrontation mit Black.
 

In all der Eile konnten wir unsere Hemden nicht mal zu machen und Fires Krawatte hing einfach nur um seinen Hals. Die Krawatte zu binden, unsere Hemden zu schließen und in die Hose zu stecken konnten wir auch noch vor, oder im Unterricht. Evtl. auch wenn wir vor der Tür stehen, wegen zu spät Kommens. Darüber wollten wir jetzt nicht nachdenken. Wir rannten so schnell wir konnten. Das Problem war, das Fire noch müde war und seinen Kaffee in einem Becher mitnahm. Er hampelte mit dem Becher immer umher, damit so wenig wie möglich auslief. Ich fand das witzig und musste immer wieder lachen. Auch wenn uns der Weltuntergang bevor stand, wenn wir zu spät kamen, konnten wir nicht aufhören zu lachen. Wir waren einfach gut drauf. Ich sollte morgens immer eine Kissenschlacht machen. Vielleicht bin ich dann nicht so ein Morgenmuffel.
 

8:00 Uhr
 

Als wir in der Schule ankamen, waren in den Fluren keine Leute mehr. Mit dem Klingeln der Schulglocke standen wir in der Tür unseres Klassenzimmers. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Ich hörte aus jeder Ecke das Gemurmel der Schüler. Der Lehrer stand schon in der Klasse und sagte zu uns: „Na, da habt ihr ja nochmal Glück gehabt. Setzt euch schnell auf eure Plätze und packt eure Sachen aus, damit ich beginnen kann.“ „Jawohl.“, sagten Fire und ich gleichzeitig. Als ich an meinem Platz ankam und mich gerade setzten wollte, packte Fire mich am Arm und flüsterte mir zu: „Denk daran, kein Kontakt zu Black. Sie ist uninteressant für dich, ok? Denk an den Plan.“ Ich nickte ihm nur zu und setzte mich. Der Plan… Das wird ganz schön schwierig. Ich liebte Black doch noch immer. Zu allem Überfluss bin ich mitten im Schlamassel. Ich hörte eine Touristenführerin in meinem Kopf sagen: „Auf ihrer linken Seite sehen sie die wohl größte Schlampe ganz Spaniens, wenn nicht sogar der ganzen Welt. Ein verlogenes Miststück namens Mia. Auf ihrer rechten Seite sehen sie ein bezauberndes Mädchen, die vor kurzem noch ihre Freundin war und ihnen gestern Eine verpasst hat. Ihr Name ist Black Rose. Fotografieren Verboten. Kaufen sie sich eine Postkarte am Ende der Tour.“ Na super. Ich konnte Elks finstere Blicke förmlich spüren. Er war sicherlich sauer auf mich, weil Mia es war. Oder was auch immer ihn gestochen hat, es war nicht gut für mich. Vielleicht würde der Streberclub ja kommen und mich verprügeln? Ein leichtes Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. „Die und prügeln? Nie im Leben!“, dachte ich.

9:35 Uhr, Pause

Bis jetzt bestand ich ganz gut. Fire kam zu mir an den Tisch und sagte: „Hältst dich tapfer. Heute wird doch der Rummel eröffnet. Wollen wir nach der Schule hingehen? Umso mehr Ablenkung du bekommst, desto besser wird es dir gehen. Vielleicht triffst du ja auch jemanden interessantes. Ach ja, ich hab dir noch gar nicht erzählt, wie es mit Gina lief. Also sie macht mit. Geht alles klar.“ „Klar komm ich mit. Ist nicht dein Ernst? Das ist ja großartig!“

In dem moment stand Gina auch schon in der Tür. Black war jedoch gerade mit Luri-chan weggegangen. Mia ging nun auf sie zu und fragte: „Hola, suchst du wen bestimmtes?“ „Ja, ich suche Black Rose. Ich würde gerne mit ihr etwas besprechen. Es gab da ein Missverständnis zwischen uns. Ich würde es gerne beseitigen. Wo ist sie?“, antwortete Gina. „Black Rose ist nicht da. Komm später nochmal wieder.“

Ich fragte mich, warum Gina wieder ging. Fire schien auch keine Antwort zu haben, denn er sah verwirrt aus. Als Black Rose einige Minuten später wiederkam, ging Mia gleich zu ihr hin, um ihr von Gina zu berichten.
 

Mia: „Hey Black, du errätst nie, wer gerade hier war!“

Black Rose: „Johnny Depp war es sicher nicht, oder?“

Mia: „Ach quatsch. Die chica, die ich mit Tai gesehen habe! Sie hat etwas verloren. Schau dir dieses Foto bitte mal an!“
 

Mia zeigte Black ein Foto, auf dem ich zu sehen war. Ich küsste ein Mädchen. Es war Blacks Körper, jedoch war das Gesicht von Gina darauf zu sehen. Dieses Foto war nicht von Gina und auch nicht von mir. Luri war sich sicher, dass Mia es präpariert hat. Ginas Gesicht war aus der Schülerzeitung, die Mia sich gestern nach der Schule gekauft hatte. Das alles lasen wir in einem Zettel von Luri-chan, den sie uns heimlich zu steckte.

Um 10:35 Uhr bekam ich einen Zettel von Black Rose auf meinen Tisch. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Einerseits wollte ich ihn lesen, andererseits wusste ich nicht, ob das für den Plan ok geht. Ich dachte mir, ich dürfe ihn lesen, nur nicht zurück schreiben. Also faltete ich ihn auf und las, was darin stand:
 

Lieber Tai,

ich glaube, es gab zwischen uns ein paar Missverstände.

Ich würde gerne nochmal mit dir über die Sache reden, wenn du das noch willst.

Wenn ja, komme nach dem Unterricht auf den Schulhof, wo die Abiturienten vom Jahr 2003 unterschrieben haben.

Ich werde auf dich warten.

Black Rose
 

Ich war erstaunt. Wollte sie mich vielleicht zurück? Ich musste nach der Schule dort hin!

13:25 Uhr

*ding dang dang ding, ding dang dong ding*

Der Unterricht war vorbei. Meine Sachen waren schnell gepackt. Black ging gerade los. Ich wollte ihr folgen, als mich plötzlich Fire am Arm packte und sagte: „Wo willst du hin? Etwa ihr nach? Das darfst du nicht!“ „Sie hat mir einen Zettel geschrieben, Fire. Sie will mit mir über alles reden. Sie will mich zurück. Ich weiß es!“ „Nein Tai, ich habe das dumme Gefühl, dass es eine Falle ist!“ „Ach quatsch, warum sollte sie das machen?“ „Weil sie sauer auf dich ist. Die Liebe macht dich blind, Tai. Ich will dich nur beschützen und vor Ärger bewahren. Ich will nur das Beste für dich, glaub mir!“ „Ich brauche niemanden, der mich beschützt. Ich kann mich selbst beschützen. Und wenn du das Beste für mich willst, dann solltest du mich gehen lassen. Denn Black ist das Beste für mich!“

Mit diesen Worten riss ich mich von seinem Griff los und ging zum vereinbarten Ort. Black stand dort etwas abseits der Wand. Ich ging in ihre Richtung. Fire war etwas weiter hinter mir. Auf einmal roch ich einen mir bekannten Geruch. Es roch nach frischer Farbe! Aber woher…Bevor ich das zu Ende denken konnte, spürte ich eine kalte, unangenehme Dusche. Ich wurde mit weißer Farbe geduscht. Als ich mir etwas Farbe vom Gesicht weg wischen konnte, sah ich Black vor mir, wie sie sich vor Lachen den Bauch hielt. „Der König der Streiche wurde von seiner eigenen Ex überlistet. Das hast du verdient, Tai Kamiya!“, sprach Black. Als nächstes bemerkte ich eine blaue Feder vor mir auf den Boden sinken. Zu allem Überfluss bekam ich ein Federkleid mit bunten Federn verpasst. Ich hörte Gelächter um mich herum. Einige machten die Geräusche einer Henne nach. Ich fühlte mich miserabel. Zudem war mir von dem Geruch der Farbe übel. Das hätte ich niemals von Black gedacht. Ich dachte mir, dass das auf Mias Rechnung ging. Ich schämte mich in Grund und Boden. Am liebsten hätte ich mich einfach in Luft aufgelöst. Ich schaute mit gesenktem Kopf auf den Boden. „HÖRT AUF ZU LACHEN! DAS IST NICHT FAIR! Black, DAS werde ich dir NIE VERZEIHEN! DU FIESE SCHLAMPE! Ich dachte einst, wir wären Freunde, aber ANSCHEINEND HAB ICH MICH DA GEIRRT! Du bist nichts weiter als eine fiese, UNFAIRE, DUMME HURE, WIE MIA! VERPISST EUCH UND LASST TAI IN RUHE! ODER ICH WERDE EUCH MANIEREN BEIBRINGEN MÜSSEN!“ Es war Firestorm der da so ausrastete und meine geliebte Ex-Freundin so wüst beschimpfte. „Komm Tai, wir gehen.“, sagte er zu mir mit erzürnter Stimme. Er nahm mich, trotz Farbe und Federn, an der Schulter und ging mit mir in Richtung Schultor. Dabei gingen wir auf Black zu, die in dieser Richtung stand. Sie schien nicht ausweichen zu wollen. Ich war gerade dabei, an ihr vorbei zu gehen, doch Fire schob mich geradeaus weiter. Wir würden direkt in Black hinein laufen, wenn wir nicht gleich abbiegen würden. Fire jedoch juckte das nicht. Er schubste sie einfach zu Seite, sodass sie hinfiel. „Hey, pass doch auf!“ „Warum sollte ich auf so was wie dich aufpassen? Du wirst dich noch wundern, fiese Schlampe!“
 

Auf den Straßen schauten mich alle an. Einige lachten. Kein Wunder, so wie ich aussah…Fire war mit mir auf dem Weg nach Hause. Er wich nicht von meiner Seite. So etwas war mir in meinem ganzen Leben nicht passiert. So etwas Demütigendes habe ich noch nie erlebt. Nicht einmal annähernd so viel. „Fire, fahren wir zu mir nach Hause?“ „Ja, da kannst du dir erstmal dieses Zeug abwaschen und dir etwas Neues anziehen.“ „Ich will nicht nach Hause! Wenn meine Mutter mich so sieht… Ich will das nicht! Sie wird mir ohne Ende Fragen stellen. Kann ich nicht zu dir?“ „Hmm…Von mir aus. Aber deine Mutter will dich auch noch mal sehen.“ „Ich werde ja nach Hause gehen, aber erst wenn ich wieder anzusehen bin.“ Ich wollte nicht nach Hause. Diese Schmach… Ich wollte einfach nicht, dass meine Mutter mich sieht. Das wäre ein Schock für sie. Meine Probleme gingen sie zudem auch nichts an. In der Nähe meines Hauses sind oft Jugendliche oder Kinder aus der Nachbarschaft, die dort auf dem Fußballplatz spielen. Ich spiele dort immer zusammen mit ihnen. Viele hatten schon Schulschluss. Ich wollte nicht, dass sie mich auch noch so sehen. „Na gut, du kannst dir dann erst einmal etwas von mir anziehen.“ „Danke Fire.“

13:46 Uhr, bei Fire

Erstmal zog ich mir im Flur alles, bis auf meine Boxershorts, aus, damit ich nicht alles dreckig machte. Fire packte meine Sachen in eine Plastiktüte, um sie besser zur Waschmaschine zu transportieren. Während er versuchte meine Sachen zu retten, ging ich unter die Dusche. So eine kalte Dusche war wunderbar erholsam und ließ mich ganz schnell wieder klar denken. Mit der Dusche war die Schmach wie weggewaschen. Während ich noch unter der Dusche stand, klingelte es an der Tür.

Fire ging, um sie zu öffnen und Luri-chan stand vor der Tür.

Luri-chan: „Ich hatte Fegedienst und als ich nach Hause gehen wollte, hörte ich einige Schüler sagen, dass Tai mit Farbe übergossen wurde und dann mit Federn beschmückt wurde…Verrückt nicht.“ *lach*

Firestorm schaute nur nachdenklich zu Seite.

Luri-chan: „Nein…Du machst einen Scherz, dass…dass kann gar nicht wahr sein.“

Firestorm: „Ist es aber leider. Er dachte, sie würde sich mit ihm unterhalten wollen. Er ist drauf reingefallen. Ich hatte ihn gewarnt. Das verzeih ich ihr nie! Dieser billigen kleinen…“

Luri-chan: „Nein…davon wusste ich nichts, ehrlich. Sonst hätte ich euch gewarnt. Vielleicht haben sie es heute Morgen besprochen. Auf dem Weg zur Schule, als ich noch nicht dabei war. Ich wusste wirklich von nichts. Du musst-“

Firestorm: „Schon gut. Ich glaube dir ja.“ Unterbrach er sie.

Luri-chan: „Hmm… Ähm, ich muss gehen. Bis dann!“

Sie rannte ohne ein weiteres Wort los. Auf den direkten Weg zu Black Rose…

Ich kam aus der Dusche und sagte nur mit einem Handtusch bekleidet: „Wer war da?“ „Ach, nur Luri. Sie hatte gefragt was passiert ist.“ „Ach so…“ Fire drehte sich zu mir um und mir war, ob er gleich etwas sagen wollte aber er schaute mich nur wieder so fassungslos an. Er fing wieder leicht an zu zittern und atmete etwas schneller. Er versuchte es zu verbergen, doch ich bemerkte es. „Sag mal, mach ich dir Angst oder so? Mir ist aufgefallen, dass du häufig zitterst, wenn du mich anschaust. Außerdem schaust du immer so fassungslos oder so in der Art eben.“ „Wa…was? Ach was, nein nein. Mit mir ist alles in Ordnung.“, seine Stimme klang zittrig und leicht aufgeregt. „Hmm…Na wenn du meinst…“ „Ähm, ich hab dir was zum anziehen raus gelegt.“ Langsam wurde seine Stimme wieder etwas normaler. Als ich mir die Sachen anziehen wollte, ist er schnurstracks in die Küche gegangen, um etwas zu trinken.

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14:00 Uhr, bei Black Rose
 

Black Rose öffnete die Tür und Luri-chan stand vor ihr.

Black Rose: „Ah, Luri. Komm doch rein.”

Luri-chan: „Nein, ich will jetzt nicht rein. Sag mir Black, habt ihr Tai mit Farbe überschüttet?“

Black Rose: „Ja, das hättest du sehen müssen. Es war urkomisch.“ *lach*

Luri-chan gab Black eine Ohrfeige.

Luri-chan: „Sag mal tickst du noch ganz richtig? Hasst du ihn denn so sehr? Ich sag dir mal was, Mia hat gesagt, dass Tai nur ein Spiel mit dir gespielt hat. Aber ich denke, dass es genau andersherum war. Wenn du dazu in der Lage bist, dann hast du ihn nie richtig geliebt! Er hat gehofft, du würdest ihm zuhören und ihr würdet wieder zusammen kommen. Er hat an dich geglaubt, weil er dich liebt! Aber du trittst das mit Füßen und nutzt es schamlos aus. Du bist nichts weiter als eine verlogene, eifersüchtige Zicke, die auf unfaire und fiese Weise Spaß daran hat, andere Menschen zu quälen. Das ist einfach widerlich! Tut mir Leid, aber da hört´s für mich auf! Hat er dir jemals so was angetan? Hat er nicht immer versucht, all das Unglück, was für dich bestimmt war, auf sich selbst zu lenken? Warum tust du das? Das ist nicht mehr die Black, die ich kannte. Du bist nicht mehr meine Freundin! Gib mir die alte Black zurück, du widerliches Miststück!“

Bei den letzten Sätzen kamen ihr Tränen der Verzweiflung.

Luri-chan: „Los, sag schon. Hasst du ihn so sehr? Du glaubst Mia jedes Wort und vergisst, wer deine wahren Freunde sind und vor allem vergisst du, wer du bist! Du kennst Mia doch erst seit einem Tag! Warum ist es nicht möglich, dass sie lügt. Warum kann sie dieses Foto nicht so gestaltet haben? Warum glaubst du ihr und mir nicht annähernd?“

Sie weinte jetzt bitterlich. Sie konnte nicht glauben, was mit ihrer Freundin geschah. Das konnte alles nur ein schrecklicher Albtraum sein. Wie konnte man sich durch eine einzige Person so verändern? Sie verstand es nicht. Sie wollte nicht mehr hier bleiben. Also rannte sie nach Hause.
 

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13:50 Uhr, Fire und Tai
 

Nachdem ich mich angezogen hatte, wollten wir schnell zu mir nach Hause, damit meine Mum sich keine Sorgen um mich macht. Somit gingen wir los. Ungefähr acht Minuten später waren wir schon da. Es ist nicht weit von mir zu Fire. Das ist ziemlich praktisch, wenn mal etwas passiert ist oder man sich treffen will. Ich machte die Tür auf und sagte: „Ma, ich bin zurück. Hat etwas länger gedauert. War noch kurz bei Fire.“ „Ah Tai, da bist du ja. Ich habe dir etwas zu essen gemacht. Hat Firestorm dir auch etwas Gesundes zu essen gegeben?“, ertönte die Stimme meiner Mutter aus der Küche. „Nicht so laut, Ma. Ich hab ihn mitgebracht.“ „Oh…“, sagte sie und kam aus der Küche in den Flur, wo wir waren und unsere Schuhe auszogen. „Guten Tag, Frau Kamiya.“ „Hallo Firestorm. Schön dich zu sehen. Nanu? Tai, was sind das für Sachen? Wo ist deine Uniform? Wieso trägst du sie nicht? Hast du etwa geschwänzt?“ „Nein Ma“, sagte ich. „Ich ähm…also das war so…“ „Das war so, bei uns wird die Turnhalle von Außen gestrichen. Tai ist dort unter einer Leiter durch gegangen. Ich hatte ihn noch gewarnt, weil das doch Unglück bringt. Da ist er ungünstig, beim drunter durch gehen, gegen die Leiter gekommen und sie ist umgekippt. Ein Farbeimer, der darauf stand, ist ihm über den Kopf gekippt. Zum Glück war niemand auf der Leiter, aber er wollte so nicht nach Hause. Darum sind wir schnell zu mir und ich habe ihm ein paar von meinen Sachen geliehen.“, erzählte Fire meiner Mum. Sie sagte darauf: „Ach so, aber da kannst du doch nach Hause kommen, Tai. Ich habe dir schon oft gesagt, dass so etwas Unglück bringt. Jetzt hast du es am eigenen Leib erfahren. Danke, dass du so zu ihm hältst Fire, aber das nächste mal, wenn so etwas geschieht, kommst du unverzüglich Heim. Hast du mich verstanden Tai?“ „Ja Ma…“, erwiderte ich. Fire wusste, dass meine Mum an solchen Hokuspokus glaubt. Deswegen hat er das sicher erzählt. Ich fragte mich, wie ihm das so schnell eingefallen war. Eigentlich war es mir egal und ich war froh, dass es ihm eingefallen war. Ohne weiter darüber zu reden gingen wir in die Küche und aßen, was meine Mutter gekocht hatte. Fire konnte wirklich besser kochen als sie. Danach gingen wir in mein Zimmer und machten Hausaufgaben. Dann zog ich mir schnell ein paar von meinen Sachen an und da Fire zu Hause seine Uniform nicht ausgezogen hatte, zog er nun die Sachen an, die er mir für diese kurze Zeit auslieh.

Wir schauten dann noch Yu-Gi-Oh und redeten über Gott und die Welt. Von Black oder Mia sagten wir nicht ein einziges Wort. Um 17:30 Uhr machten wir uns für den Rummel fertig.

Ich trug eine lässige Jeans. Dazu einen dünnen, schwarzen Rollkragenpullover und darüber ein hellblaues Hemd, welches ich an den Armen hochkrempelte, geöffnet ließ und es nicht in die Hose steckte. Eben auf cool. Dazu habe ich meine Fliegerbrille wieder rausgeholt und mir auf den Kopf gesetzt. Sie ist mein Markenzeichen. In der Grundschule und in der Mittelstufe trug ich sie jeden Tag. Das war jetzt nicht mehr so. Black mochte sie nicht so. Sie konnte sie irgendwann nicht mehr sehen, sagte sie mir einmal. Aber jetzt konnte ich sie tragen wann und wo ich wollte. Fire trug eine armeegrüne Hose und ein schwarzes, ärmelloses Shirt. Ich gab ihm dazu auch noch ein schwarzes Schweißband und ein dünnes, rotes Tuch, welches er sich um den Oberarm band. Außerdem trug er eine silberne, eng am Hals liegende Kette, die ich ihm auslieh. So konnte man sich sehen lassen. Dann haben wir die Haare noch etwas zu Recht gemacht und gingen los. Fire wollte, dass ich neue Leute kennen lerne und mich nicht so von Black abhängig machte. Er hatte sich für mich vorgenommen, dass ich mindestens fünf neue Telefonnummern abstaube. Wenn nicht, dann musste ich ihm 20 € geben. Also war ich gezwungen fünf neue Telefonnummern zu bekommen. Wir sagten meiner Mutter bescheid, dass es später werden würde und machten uns auf den Weg.
 

17:55 Uhr, auf dem Rummel

Es waren verdammt viele Leute dort. Allerdings ist das wohl immer so auf einem Rummel, oder? Wir fuhren Achterbahn, Breakdance und all die anderen tollen Geräte, die schnell waren und hoch hinausgingen. Um ca. 19 Uhr, als es dunkel wurde, gingen wir in die Partyzelte. Dort tranken wir ein wenig und unterhielten uns mit den anderen Jugendlichen. Die fünf Telefonnummern hatte ich schon lange zusammen. Fire und ich ziehen die Mädchen eben magisch an. Das kannten wir schon. Das liegt am Aussehen *grins*. Außerdem sagte keiner etwas gegen meine Fliegerbrille. Ein Typ meinte, sie sehe cool aus und es sei mal etwas Neues. Ein Mädchen fand, dass sie richtig cool und scharf aussieht, besonders bei einem so süßen Jungen. Als sie das sagte stupste Fire mich an, um auf das süß, was er heute Morgen sagte, zurück zu kommen. „Mädchen dürfen das. Jungen allerdings nicht.“, sagte ich. „Hmm…und was, wenn sie schwul sind?“ „Dann dürfen sie es auch nicht. Junge bleibt Junge, ob nun schwul oder nicht.“ Das einzige, was er darauf sagte, war ein „Hmm…“. Wir amüsierten uns noch etwas weiter. Danach sind wir mit ein paar unserer neuen Freunde losgegangen, um noch einmal alles abzufahren und andere Leute kennen zu lernen. Es schlossen sich unserer Gruppe hauptsächlich Mädels an. Es waren einige sexy Girls dabei. Die Jungen waren keine Konkurrenz für Fire und mich. Um 22 Uhr sind viele schon nach Hause gegangen, weil sie entweder schon zu lange dort waren oder sie kein Geld mehr hatten. Einige mussten auch schon gehen, weil ihre Eltern nicht erlaubten, dass sie noch länger bleiben dürfen.

Eine Stunde später war die ganze Gruppe weg. Fire und ich wollten aber noch nicht gehen. Wir amüsierten uns zu gut.

Fire schlug vor, Zuckerwatte oder ähnliches zu essen. Ich stimmte zu und er kaufte sich eine Zuckerwatte. Ich kaufte mir zweimal kandierte Weintrauben. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Fire einen halben Kopf größer ist als ich? Naja, jedenfalls alberten wir herum und legten unsere Arme auf die gegenüber liegende Schulter des anderen und liefen so durch die Gegend. Wir sahen aus wie zwei Besoffene, die sich gegenseitig stützten, damit sie nicht umkippten. Dabei aß ich ab und zu etwas von seiner Zuckerwatte und ich ließ ihn von meinen Weintrauben abbeißen. Wir fütterten uns gegenseitig, könnte man sagen. Danach sind wir zu den ganzen Buden gegangen, wo man etwas gewinnen konnte. Wir wollten da vorher nicht mitmachen, weil wir keinen Bock hatten, die ganzen Sachen mit zu schleppen. Jetzt aber ging unsere Tour dem Ende zu und wir machten allen möglichen Scheiß. Wir warfen Körbe bei einer Baskettballbude, gingen zu einer Schießbude, spielten Dosenwerfen, feuerten Pfeile auf Luftballons ab, angelten Enten, zogen ein paar Lose und noch viel mehr. Am Ende gingen wir mit vielen neuen Sachen nach Hause. Beim Lose ziehen habe ich einen riesigen rosa Teddy gewonnen. Ich wusste nichts mit ihm anzufangen und Fire meinte, dass seine Wohnung eh noch den letzten Touch braucht. Daraufhin mussten wir lachen und es war dann Fires Teddy. Wir redeten am Ende eigentlich nur noch Scheiße. Vielleicht lag es daran, dass wir auch einiges in den Partyzelten getrunken hatten. Wir gingen dann nach Hause. In der U-Bahn sagten wir uns noch Aufwidersehen. Am nächsten Tag sieht man sich eh in der Schule. Meine Mum hat schon geschlafen. Sie macht sich ja keine großen Sorgen, wenn Fire bei mir ist. Ist mir auch ganz recht so. Zu Hause ging ich erst einmal schlafen. Auf alle Fälle habe ich kein einziges Mal an Black gedacht. Fire hatte vollkommen Recht gehabt. Es hat mich wirklich abgelenkt und es hat verdammt viel Spaß gemacht.

Juli, Mittwoch, 7:10 Uhr, bei Tai

Meine Anlage sprang an und die sanften Klänge von Dir en Grey weckten mich. Ich gähnte und dachte mir, dass so ein Wecker in der Stereoanlage doch viel besser ist als das gepiepe von Fires Wecker. Ich dachte mir, dass Fire schon wach ist und sicherlich schon geduscht hat. Bestimmt saß er jetzt schon an seinem Tisch und frühstückte. „Komm schon, Tai! Steh endlich auf! Sonst kommst du noch zu spät.“, hörte ich meine Mutter von draußen rufen. „Jaja, bin ja schon wach, Mum.“ Oder auch nicht *gääääähn*. Gestern war ich schneller wach. Ich bin mal wieder der alte Morgenmuffel. Niemand ist da, um mit mir eine Kissenschlacht zu machen. Irgendwie vermisste ich Fire. Ich wusste, dass ich ihn gleich in der Schule sehen würde, jedoch war er nicht da um mit mir eine Kissenschlacht zu machen. Er war auch nicht da, um mir Frühstück zu machen oder mich zu triezen, damit ich pünktlich zur Schule komme. Es war nur die alte, verschrumpelte Frau da, die mir Frühstück machte und mich triezte. Aber die war ja jeden Morgen da. Ich wusste, was mein Opa vor langer Zeit einmal meinte und ich erinnerte mich an seine Worte: „Mein Junge, du wirst irgendwann immer wieder aufwachen. Und immer wieder steht die gleiche Olle in der Küche und macht dir deinen Haferbrei. Irgendwann wirst du verstehen, warum ich zu deiner Oma manchmal so Scheiße bin. Nach 56 Jahren Ehe kann ich dieses olle Schrumpelweib nicht mehr sehen.“ Ich verstand ihn. Nach bald 16 Jahren kann ich dieses olle Weib auch nicht mehr sehen. Ich weiß nicht warum, aber auf einmal war ich wach. Ich wollte unbedingt so schnell wie möglich in die Schule! Jetzt wurde ich wahnsinnig. Ich „wollte“ in die Schule. Ich sprang mit einem großen Hops aus meinem Bett und ging ins Bad. Ich duschte mich schnell und ging danach in die Küche, wo ich frühstückte. „Schling nicht so, Tai! Das ist äußerst ungesund.“ „Muss in die Schule *mampf*“ „Ich freue mich natürlich, dass du es kaum noch erwarten kannst, in die Schule zu gehen, aber mit vollem Mund spricht man nicht.“ Nach dem Frühstück schnell die Zähne geputzt und meine zweite Schuluniform angezogen. Dann stand ich auch schon in der Tür und wollte gerade los rennen, als meine Mutter mir noch schnell zu rief: „Tai, du hast Post bekommen. Das habe ich gestern ganz vergessen.“ „Nach der Schule, Mum. Ich muss los.“ „Du hast doch noch so viel Zeit. Es ist von deinem Vater!“ „Hm?“ Von meinem Dad? Ein Weltwunder, er hat uns nicht vergessen. Meine Eltern sind geschieden und mein Dad lebt im Ausland. Er meldet sich fast nie. Wahrscheinlich, weil meine Mum arbeitslos ist und ich oft unterwegs war, wenn er anrief. Er wollte nicht allzu viel mit meiner Mum zu tun haben. Ich schnappte mir den Brief aus ihrer Hand und rannte los.
 

7:38 Uhr, an der U-Bahnstation

Als ich ankam, kam auch schon wenige Minuten später die U-Bahn. Ich fuhr zu der Station, wo ich immer ausstieg und wartete auf Fire. Er kam immer aus der anderen Richtung. Als einige Schüler ausstiegen und an mir vorbei gingen, schauten sie mich an und redeten. Sie lästerten über mich, ganz klar. Einige lachten oder machten wieder die Geräusche einer Henne. Ich schaute beschämt auf den Boden. Plötzlich schlug mir jemand kräftig auf die Schulter, sodass ich einen Schritt nach vorne ging, damit ich nicht umkippte. „Hey Alter. Beachte diese Penner gar nicht. Die haben einfach kein Benehmen. Tze tze tze.“ „Fire! Da bist du ja!“ Ich schaute meinen Kumpel mit großen freudigen Augen an, wie ein kleines Kind, wenn es etwas ganz tolles bekommen hat. „Ich bin ja ganz überrascht. Ich dachte ich seh nicht richtig, als du hier standest. Sonst kommst du doch immer ganz knapp vor dem Unterricht in die Schule. Woher der Sinneswandel?“ „Ich weiß nicht. Ich bin aufgestanden und wollte einfach in die Schule. Also hab ich mich beeilt und kam hierher.“ „Scheinst ja doch noch vernünftig zu werden. Lass uns losgehen.“ „Hm…Ja…“ Irgendwie hatte ich keine Lust mehr in die Schule zu gehen. Ich wollte viel lieber mit Fire Fußball spielen oder etwas unternehmen. Einfach schwänzen. Aber er würde da nicht mit machen. Ich seufzte und machte mich mit Fire auf den Weg zur Schule.

7:45 Uhr, in der Schule

Black Rose: „Das wird lustig. Ich freu mich schon darauf.“

Mia: „Sí, ich auch. Hoffentlich geht´s bald los.“

Black Rose: „Bestimmt erst ganz kurz vor Unterrichtsbeginn.“

Mia: „Oder auch nicht.“ *fieses Lachen*

Mia zeigte auf die Tür. Fire und ich betraten das Klassenzimmer. Viele kicherten, als sie mich erblickten. Fire ging zu seinem Platz und ich zu meinem. Als ich mich setzten wollte, bemerkte ich ein kleines Kästchen auf meinem Stuhl. Darauf stand, dass es für mich bestimmt war. Ich schaute mich um. Ich konnte niemanden sehen, der verdächtig auf mich schaute. Ich wollte es aus Neugierde öffnen, jedoch befürchtete ich eine Falle darin. Meine Neugier war zu stark. Ich musste es öffnen! Und schwups hielt ich es in den Händen. Ich öffnete es und was mir da entgegen sprang, war widerlich. Eine winzige Schar Heuschrecken! Widerlich! Ich musste vor Schreck kurz aufschreien, warf das Kästchen weg und sprang einen Schritt zurück! Fire kam zu mir gerannt. Die ganze Klasse lachte. Als ich zurück sprang, stolperte ich und fiel hin. Vor Angst und Schreck raste mein Herz. Heuschrecken! Igitt! Wenn es ein Tier gab, was ich zu tiefst verabscheute, dann war es die Heuschrecke! Und alles was ein Insekt war und schnell und weit springen konnte. Fire hockte sich hinter mich und legte seine Hände auf meine Schulter. „Schon gut. Die sind gleich weg.“ „Whaaa, Fire mach diese widerlichen Viecher weg! Ich ertrag sie nicht! Töte sie! Sie alle!“ >< Ich war wie ein hysterisches Mädchen, welches Angst vor Spinnen hatte. Ich wollte weg rennen. Aus diesem ekligen Raum verschwinden. Aber das letzte Stück Würde, was ich noch besaß, wollte ich nicht verlieren. Ich sah auf einmal, wie eines der Viecher auf mein Bein sprang. Das gab mir den Rest! „AHHH, FIRE! NIMM DAS DING DA WEG! NIMM ES WEG! AHHHH!“, kreischte ich. Meine Stimmer war höher als sonst. Sie klang heiser, aber es war mir egal. Jemand musste dieses Monster von mir nehmen! Fire spielte dann den großen Retter in der Not und nahm es von mir runter. Ich zitterte. Ich atmete schnell. Mein Puls raste. Das war´s. Jetzt würde ich unter diesem Schock streben! Wenn ich weiter so schnell atme, dann ist es um mich geschehen. Fire hatte mir mal erzählt, dass wenn man eine Minute lang so schnell atmete, daran sterben kann. Ich wollte mich beruhigen, cool bleiben. Aber „das“ war zu viel für mein kleines Herz. Ich starrte immer noch auf die Stelle wo die Heuschrecke gewesen war. Meine Augen waren weit geöffnet. „Komm schon, Tai. Atme tief ein und aus. Beruhige dich. Ich bin ja da. Und wenn so ein Vieh in deine Nähe kommt, dann mach ich es platt.“ Fires Stimme wirkte beruhigend auf mich. Ich fing an etwas langsamer zu atmen. Ich beruhigte mich ganz langsam wieder. Währenddessen schaute Fire hinter sich, wo Black und Mia standen und mit der Klasse immer noch lachten. „Findet ihr euch jetzt toll? Findet ihr das ok? Black, du weißt genau, dass er panische Angst vor Heuschrecken hat!“, bei dem Wort zuckte ich zusammen, „Was ist nur aus dir geworden. Jetzt sieht man also dein wahres Gesicht. Dein hässliches Gesicht. Du bist echt das letzte. Genau wie du Mia. Ihr seid echt das Widerlichste, was mir je unter die Augen gekommen ist.“ „Por qué? War doch lustig, oder? Alle in der Klasse werden dir das bestätigen!“, erwiderte Mia mit einem fiesen und hinterhältigem Grinsen.

8:00 Uhr

*ding dang dang ding, ding dang dong ding*

Der Lehrer kam herein. Alle stürmten auf ihre Plätze. Ich konnte nicht aufstehen. „Komm schon, Tai. Steh auf und setzt dich. Der Lehrer ist da. Du bekommst noch Ärger.“, sagte Fire zu mir. „Kann nicht aufstehen…Überall Heuschrecken…Keine Kraft…Wenn ich stehe, greifen sie mich alle an…Kann nicht aufstehen…“, murmelte ich in meinem Schockzustand. Fire nahm mich unter meinen Achseln und zog mich so nach oben. Danach setzte er mich auf meinen Platz. „Beruhige dich erst mal. Die Heuschrecken sind weg. Keine Angst. Sie kommen nicht wieder. Reiß dich zusammen!“ Ich schluckte. Ich wollte auf meinen Freund hören, der jetzt auch auf seinen Platz ging. Ich versuchte mich zu beruhigen. Nach etwa fünfzehn Minuten ging es mir gleich besser. Ich konnte wieder normal atmen, mein Puls war auch wieder so, wie er sein sollte.
 

*ding dang dang ding, ding dang dong ding*

9:35 Uhr

Fire und ich wollten in der ersten großen Pause zum Fach gehen. Es kam uns dabei eine große Gruppe von Mädchen entgegen und sagte: „Mit Black und dir ist es jetzt ganz aus, oder? Dann bist du doch jetzt zu haben, stimmt´s? Was sie dir gestern angetan hat, war wirklich grausam! Das werden wir dieser dummen Kuh niemals verzeihen. Wenn du Hilfe brauchst kannst du ruhig zu uns kommen. Auf uns kannst du dich verlassen.“

„Danke Mädels, aber das ist ne Sache zwischen mir und ihr und unseren besten Freunden. Und momentan habe ich nicht vor mich wieder in feste Hände zu begeben.“ Sie schienen noch nichts von der Attacke heute Morgen zu wissen. Auch besser so. Damit gingen Fire und wir weiter. Die Mädels dachten, sie hätten wieder Chancen bei mir. Das hieß, dass die Jungen jetzt denken, sie hätten bei Black ne Chance. Zumindestens gab mir diese Gruppe von Mädchen wieder das Gefühl, dass ich nicht der letzte Loser bin. Natürlich stand Fire immer auf meiner Seite und half mir, wo er nur konnte und das hat mich schon aufgebaut, dass er bei mir geblieben ist. Aber da noch Mädchen, die alles mitbekommen haben, Interesse an mir zeigen, stärkte mich das ungemein! Ich bekam ein großes Stück meines Selbstbewusstseins wieder. Ich ging nun nicht mehr mit gebeugtem Kopf durch die Schule, sodass mich möglichst niemand sieht, sondern selbstbewusst und stolz. Und natürlich…cool. Als Fire und ich von den Fächern wieder in Richtung Klasse gehen wollten, hielt uns jemand auf. „Hey, warte mal! Dir ist da was runter gefallen.“ Als wir uns umdrehten, sahen wir ein Mädchen, die einen Brief in der Hand hielt. „Den hast du verloren. Er ist gerade auf den Boden gefallen.“, sagte sie. „Hm? Oh danke.“, antwortete ich und nahm den Brief. Mit einem Lächeln als Abschied gingen Fire und ich zurück in die Klasse. Ich hatte den Brief ganz vergessen. Ich setzte mich auf meinen Platz und Fire lehnte sich gegen meinen Tisch. „Was ist das für ein Brief? Ein Liebesbrief von dem Mädchen eben? Die hast du doch früher nie angenommen. Warum also jetzt?“, fragte mich Fire. „Nein, der ist nicht von ihr. Der ist von meinem Vater…“, antwortete ich leicht bedrückt. Ich schaute auf den Brief. „Warum machst du ihn nicht auf? Vielleicht will dein Vater dich ja sehen. Wer weiß.“ Hmm…sollte ich ihn öffnen? Vielleicht will ich ja gar nicht lesen was darin steht. Vielleicht hat er eine neue Frau kennen gelernt und will sie heiraten? Vielleicht hatte er schon lange diese Frau und sie war jetzt von ihm schwanger? Ich hätte ewig so weiter machen können und schließlich entschied ich mich dafür, nach zu lesen, worum es ging:

Hallo Tai,

ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet.

Aber ich werde am 20.7 in Tokyo sein.

Es würde mich freuen, wenn ich dich sehen würde.

Wie wäre es, wenn wir zusammen essen gehen?

Wenn du nicht alleine kommen möchtest, kann ich das verstehen.

Darum darfst du auch gerne einen Freund oder deine Freundin, sofern du eine hast, mitbringen.

Wenn du es unbedingt willst, auch deine Mutter.

Ich habe seit einem Jahr eine feste Beziehung mit einer Frau.

Ihr Name ist Yukino. Ich würde sie dir gerne vorstellen, aber natürlich kannst du mir sagen, wenn es dich stört.

Ich habe Verständnis dafür.

Ich werde um 16:00 Uhr bei dir sein und dich fragen, ob du Lust hast mit mir essen zu gehen.

Wir könnten auch etwas anderes machen. Was du willst!

Wir könnten ins Kino gehen oder baden.

Ach ja, ich sollte wohl erwähnen, dass Yukino eine Tochter aus erster Ehe hat.

Ich weiß, dass ist jetzt sicher alles nicht leicht für dich. Doch Yukino und ich würden uns sehr freuen, wenn wir alle etwas zusammen unternehmen könnten.

Sie will dich unbedingt kennen lernen.

Also, bis dann.

Dein Vater Yosaku.
 

Na toll. Er will sich mit mir treffen. Um 16:00 Uhr am 20.7. und ich durfte jemanden mitbringen. Ich wollte Fire mitnehmen aber irgendwie auch meine Mum. Na das ist ja ein Scheiß. Moment mal, der 20. 7.? Das ist ja heute! Na ganz klasse! Ich würde ja lieber Fußball spielen. Ich wette darin ist er eine totale Niete! Dann könnte ich ihm die Bälle nur so um die Ohren schießen. Außerdem könnte ich, ganz aus versehen, ihn anschießen. Dann erinnert er sich noch Tage später daran. Da könnte ich all meine Aggressionen ihm gegenüber raus lassen. Er hat mich und Mum damals einfach so verlassen. Aus dem Grund, dass er mit meiner Mum nicht mehr klar kam, ich zu anstrengend war, dort das Geschäft besser lief und das Wetter besser ist. Da ist man denn schon leicht sauer, wenn der Vater sich nach einer ganzen Weile nicht meldet, erst in einem Brief schreibt, er habe eine Freundin obwohl er sich schon in diesem Jahr gemeldet hatte, sich dann treffen wollte und er außerdem auch noch auf heile Familie machen wollte. Mir war doch klar, dass er mit dieser Frau und mir dieses „Heile-Welt-Spiel“ spielen wollte. Glückliche Familie wieder vereint. Nur ohne meine Mutter, sondern mit einer fremden Frau und einem fremden Kind. Außerdem lief im Kino nur Mist und auf baden gehen hatte ich auch keinen Bock. Ist alles öde mit der Familie. So was macht man mit Freunden nicht mit der Familie. Obwohl, wir sind ja keine Familie. Ich vergaß. Will der mich für dumm verkaufen? Jetzt war ich älter, wahrscheinlich dachte er, ich bin nicht mehr so anstrengend wie damals. Da war ich ja auch erst neun Jahre alt. Jetzt bin ich ein muffeliger, unberechenbarer, Laune wechselnder Teenager. Ich bin noch anstrengender geworden. „Und was ist? Was steht drin?“, hörte ich Fire sagen. Ich gab ihm den Brief und er las ihn sich durch. Während er las, verschränkte ich meine Arme, legte sie so auf den Tisch und legte meinen Kopf auf sie. „Er will sich heute also mit dir treffen. Das ist doch ok. Da kannst du ihm deine Meinung sagen.“ „Ja schon, aber ich will da nicht hin. Ich will viel lieber…“, ich stoppte. „Viel lieber was?“, fragte er.

Viel lieber mit dir zusammen sein…Das war mein Satz gewesen. Aber ich sagte ihn nicht. Ich schluckte und sagte dann zu ihm: „Viel lieber mit dir die Straßen unsicher machen.“ „Wenn du nicht mit deiner Mum oder alleine hin willst komme ich gerne mit. Das macht mir nichts aus. Auf mich wartet zu Hause nur der rosa Teddy von gestern.“ Er grinste und wir mussten lachen. Ich dachte mir, dass es heute ja nicht noch schlimmer werden konnte und ich wollte Mum und Fire mitnehmen. Mum ist zur reinen Provokation dabei. Fire um mich aufzuhalten, wenn ich ihm an die Gurgel will oder wenn meine Laune den Nullpunkt erreicht. Aber es konnte schlimmer werden…
 

11:30 Uhr

In der zweiten Pause mussten wir zu einem anderen Raum laufen. Danach sind Fire und ich im Gebäude umher gelaufen. Im dritten Stock angekommen, sahen wir ein paar Mädchen, die über irgendetwas redeten, was sich vor ihnen abspielte. Ich wollte wissen, was los ist und ging näher heran. Ich sah worüber sie sich unterhielten…

Mein Herz schien zu zerreißen. Es schmerzte so furchtbar. Ich wollte wegsehen doch ich konnte nicht. Meine Augen waren gefangen. Gefangen von dem, was ich da sah! Es war schlimmer als der Farbeimer, der mir über den Kopf geschüttet worden war. Schlimmer als die Federn dazu. Schlimmer als so durch die Stadt zu laufen. Ja sogar schlimmer als die Heuschrecken! Ich bekam keine Luft mehr. Ich drohte zu ersticken. Mein Körper schien in Flammen zu stehen, so sehr schmerzte es. So sehr schmerzte es mich mit an zu sehen, wie Black, meine Black, mit diesem Typen wild im Flur rumknutschte! Sie hörten nicht auf sich zu küssen. Alle starrten die beiden an, aber sie hörten nicht auf! Sie küssten sich sogar mit Zunge! Wer war dieser Typ? Dieser Typ, der Schuld an dem sterben meines Herzens war? Mir war übel und schwindelig. Ich wollte wegrennen. Einfach rennen. Geschissen auf das bisschen Würde, was ich noch besaß. Ich wollte hier weg! Aber ich konnte nicht. Ich war zu schwach. Ich konnte meine Beine nicht bewegen. Ich war nicht mehr Herr über meinen Körper. Ich konnte auch nicht wegsehen. Es ging nicht. Und der Schmerz wuchs immer weiter. Es war unerträglich! Nun konnte auch Fire sich durch kämpfen und sehen, was dort geschah. Er war irritiert und zugleich geschockt. Er wurde wütend. Rasend wütend. Vor Wut begann er zu zittern. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Und mir wurde derweil immer schlechter, wärmer und vor allem war mir nach sterben zu Mute. Ich wollte einfach nur tot umfallen. Ich konnte diese Schmerzen nicht mehr ertragen. Der Tod war sicherlich angenehmer als das mit anzusehen und diese Schmerzen zu fühlen. Ich hatte meine ganze Kraft darauf konzentriert, weg zu sehen. Und es gelang mir zumindest, den Kopf zu senken und auf den Boden zu schauen. Plötzlich griff Fire Black am Kragen, riss sie von dem Typen weg und schrie ihr mitten ins Gesicht:„BLACK, DAS IST DOCH ECHT BILLIG! GIB ES ZU, DASS MACHST DU EXTRA DAMIT TAI DICH SIEHT! DU WEIßT, DASS ER DICH IMMER NOCH LIEBT UND DICH ZURÜCK WILL! UND DU NUTZT DAS AUS! DU BIST WAHRLICH DIE GRÖßTE SCHLAMPE, DIE ICH JE GESEHEN HABE!!! DU WILLST TAI DOCH NUR FERTIG MACHEN. DAS WIRST DU MIR BÜßEN, MEINEN BESTEN FREUND SO ZU BEHANDELN!“ Da er so stark und groß ist, konnte er sie so hoch halten, dass ihre Füße nicht mehr auf den Boden kamen. Er schmiss sie gegen die nicht weit entfernte Wand, kam zu mir zurück, nahm mich an die Hand und führte mich weg. Als er mich an die Hand nahm, kam meine Kraft schnell zurück. Zumindest genug Kraft, um laufen zu können. Er brachte mich in das Treppenhaus bei den Kunsträumen, im vierten Stock. Dort waren so gut wie nie Leute. Dort ließ er mich los und wir setzten uns auf den Boden. „Diese dumme Kuh, vergiss sie ganz schnell!“, sagte er mit einem wütenden Unterton. Ich zitterte am ganzen Körper. Ich war noch zu geschockt um alles zu realisieren. Ich war gerade erst an dem Punkt, wo Black mit dem Typen knutschte. Nebenbei musste ich an all die schönen Zeiten denken, die Black und ich hatten. Es war die reinste Folter. Fire atmete tief ein und aus, um sich wieder zu beruhigen. Dann stand er auf und ging. Ich bemerkte nichts davon. Ich war zu geschockt um zu merken, was um mich herum geschah. Nach einer Weile kam er zurück. Er hatte unsere Sachen in der Hand und legte sie in unserer Nähe ab. Dann setzte er sich wieder neben mich auf den Boden. Das einzige, was ich zu der Zeit mit bekam, war Fires Arm, den er um mich legte. Er zog mich zu sich heran, um mich zu trösten. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und er legte dann seinen Kopf leicht auf meinen. In den Fluren kehrte Ruhe ein. Der Unterricht begann. Fire schwänzt nie den Unterricht. Doch diesmal ging er nicht dorthin. Er blieb bei mir und schwänzte für mich.

Omg, diese Szene (und die darauf folgende) liebe ich einfach^^ Ich hoffe es macht euch ebenso viel Spaß sie zu lesen, wie sie mir Spaß beim Schreiben brachte^^

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Nach 45 Minuten begann die fünf Minutenpause. Danach begann die nächste Stunde. Wir saßen schon 50 Minuten da. Ohne auch nur einen Ton von uns zu geben. Langsam kam ich wieder zu mir. In Zeitlupe realisierte ich alles, was dort vor sich gegangen war. Und nach diesen 50 Minuten und dann noch weiteren zehn Minuten, war ich damit fertig. Es ging mir danach nicht gerade sehr viel besser, aber ich konnte nun wieder halbwegs klar denken und mich auch wieder von ganz alleine bewegen. Ich atmete tief ein und aus. Ich hob meinen Kopf etwas und Fire nahm seinen Kopf von meinem. Dann schaute er mich an. Ich hob meinen Kopf ganz und schaute mich um. Ich merkte, dass ich im Treppenhaus des 4. Stocks war. Dann sah ich Fire an. Wir sagten kein Wort, machten kein Geräusch. Wir schauten uns circa fünf Minuten nur in die Augen. Dann brach er das Schweigen: „Geht´s wieder?“ Das sprechen viel mir schwer, doch ich schaffte es zu antworten: „Ja…Geht schon wieder…“ Ich machte eine kleine Pause. Dann redete ich ruhig weiter: „Du hast den Unterricht versäumt.“ „Mir egal.“ „Du wirst Ärger bekommen.“ „Mir egal.“ „Luri ist nicht da und niemand kann uns sagen, was gemacht wurde.“ „Mir egal.“ Ich dachte kurz nach und redete dann weiter: „Ist dir denn alles egal?“ „Nein, du bist mir nicht egal.“ Sein Blick verriet mir, dass das kein Joke war. „Hmm…Wie spät ist es jetzt?“, fragte ich. „12:50 Uhr.“ „Ach so. Du Fire?“ „Was denn?“ „Ich habe gelogen…“ „Bei was?“ „Ich will gar nicht viel lieber mit dir die Straßen unsicher machen.“ „Oh…“ Unsere Stimmen waren vollkommen ruhig und gelassen. Ich fügte dann noch hinzu: „Und ich habe nochmal gelogen. Heute morgen. Ich wollte zuerst in die Schule… Aber dann nicht mehr…“ „Oh…“ „Hast du nicht mehr zu sagen als ein oh?“ Er wendete seinen Blick von mir ab. Er schaute nachdenklich auf den Boden und zog seinen Arm wieder zu sich, den er vorher um mich gelegt hatte. Er stand auf und ging ein paar Schritte von mir weg. Ich schaute ihn fragend an. „Tai, du weißt doch, was damals mit diesem Mädchen war…“ „Ja weiß ich.“ „Du hattest doch dann gefragt, für was ich mich anders entscheiden sollte…“ „Ja, du sagtest, dass deine Eltern nichts mehr mit dir zu tun haben wollen, bis du dich anders entscheidest.“ „Genau. Also sie wollten nichts mehr mit mir zutun haben, weil ihnen der Gedanke an... ähm…also, er ist ihnen zuwider…“, er machte eine Pause. Er war sichtlich nervös und schien vor irgendetwas Angst zu haben. „Du kannst danach reagieren, wie du willst. Du kannst weg rennen und mich verachten, so wie es damals alle taten. Du kannst mir die Freundschaft kündigen. Das kann ich verstehen. Das haben sie alle getan. Es wird dich wahrscheinlich erschrecken und anwidern und eigentlich ist das der schlechteste Zeitpunkt dafür aber…ich muss es dir jetzt sagen. Ich weiß, das ist heute ein verdammt beschissener Tag für dich. Aber ich kann nicht mehr zu sehen, wie Black dir das antut.“ Er war den Tränen nahe. Ich konnte bereits einige Tränen in seinen Augen sehen. Ich wollte ihm schon meine Hand auf seine Schulter legen, damit er sich beruhigt, aber dann atmete er tief ein und aus. Er schluckte schwer. Dann fuhr er fort:

Uiiii, ich liebe es, hab ich das schon gesagt??? ^^" Viel Spaß! Den werdet ihr hoffentlich haben *totlol*

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Dann fuhr er fort: „Tai? Ich bin schwul.“ „Oo“ (Anm.: Tais Gesichtsausdruck) Ich war überrascht und …ähm…und ja, also irgendwie…amüsiert. Ich war nicht angewidert, nicht erschreckt, wollte ihm nicht die Freundschaft kündigen, wollte auch nicht weg rennen oder hab ihn auch nicht verachtet. Ich war einfach…Ich weiß auch nicht. Fire konnte mir nicht in die Augen sehen. Er hatte Angst vor meiner Reaktion. Auf einmal konnte ich mich nicht zurück halten. Ich fing an laut zu lachen. Fire schaute mich verwundert und fragend an. „Ähm… Tai, ich glaube du verstehst nicht ganz…“ Ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen. Es überkam mich. Ich bekam einen Lachkrampf und konnte einfach nicht aufhören. Mir wurde alles so klar. Warum er immer für mich da war. Warum er immer bei mir blieb. Warum er mir immer half und Ratschläge gab. Auch warum er sich so in seiner Wohnung verhalten hat. Warum er mich in den Armen hielt. Warum er für mich kochte und mir, nur mir ganz allein, seine grausame Geschichte erzählte. Mir wurde auch klar, warum er Black gegenüber so reagierte. Warum er bei mir blieb, als das mit der Farbe passierte. Warum er so reagierte, als ich halbnackt in seiner Wohnung stand. Auch warum er mir über den Kopf streichelte, anstatt mir das Kissen ins Gesicht zu schleudern. Warum er mich ‚süß’ nannte. Warum er mich nicht wecken wollte. Warum er mir mit diesen widerlichen Monstern namens Heuschrecken half. Und vorhin das mit Black. Dann die Anspielung auf dem Rummel, ob Schwule mich süß nennen dürfen. Es hätte mir klar sein müssen. Er war schwul. Mein bester Kumpel. Und er war in mich verliebet. Ich beruhigte mich langsam und sagte: „Meine Güte, da hast du aber ne ganz schöne Show abgezogen. Ich hätt´s merken müssen. Du hattest keine Angst vor mir… Du wolltest nicht über mich herfallen, stimmt´s?“ „Naja…ähm…ja…“ Er wurde ganz klein mit Hut. Es war ihm sichtlich peinlich. „Und du bist in mich verliebt, oder?“ Er blickte erschrocken auf. Er dachte wohl: verdammt, erwischt! „Also…ich fand dich von Anfang an…“ „Was? Schon so lange stehst du auf mich? Aber warum hast du mir dann mit Black geholfen? Du warst es doch, der uns zusammen gebracht hat. Du hast mir doch immer Ratschläge gegeben, wenn wir Streit hatten. Warum hast du nicht versucht, uns auseinander zu bringen?“ „Naja…ich wusste, dass du nicht schwul bist. Da kann ich auch nichts ändern. Hätte ich dir meine Gefühle aufgezwungen, hätte es dich eher von mir fern gehalten. Und allein schon in deiner Nähe zu sein und dann auch noch dein bester Freund zu sein…Das war alles, was ich wollte. Es hat mir gereicht, von dir akzeptiert zu werden und einfach nur mit dir in den Tag hinein zu leben. Ich hatte viel Spaß. So viel Spaß wie mit dir, hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben. Außerdem hat mich nie jemand mit so viel Respekt und Verständnis behandelt, wie du.“ Ich war irgendwie überrascht, dass er das sagte. Aber irgendwie habe ich mir das auch schon gedacht. Er ist nicht so jemand. Er weiß, wann er verloren hat und wann er aufzugeben hat. Bei mir hat er sich natürlich nur stark zurück gehalten, doch in letzter Zeit fiel ihm das wohl etwas schwerer. Ich musste unfairer Weise leicht grinsen und mein Lachen verkneifen. Er fühlte sich verarscht. Das wollte ich nicht, aber ich konnte nicht anders. „Tut mir Leid, aber ich bekomm nicht jeden Tag von meinem besten Kumpel gesagt er sei schwul und in mich verliebt.“ Er schämte sich. Ich glaube er wäre am liebsten im Erdboden versunken. Das wollte ich nicht, doch mir fielen einfach nicht die richtigen Worte ein. Da fiel mir ein, was ich vorhin eigentlich sagen wollte. Ich sagte ihm meine Lügen, aber nicht die Wahrheit. „Du weißt doch, dass ich gelogen habe…“ „Ähm…Ja, und? Was hat das jetzt damit zu tun?“ Ich wusste nicht, wie ich ihm die Wahrheit sagen sollte. Also redete ich einfach munter drauf los ohne nach zu denken. Das brachte mir schon oft Ärger, aber darüber dachte ich eben nicht nach.

„Also, wegen den Straßen unsicher machen… Da wollte ich eigentlich sagen, dass ich viel lieber mit dir zusammen wäre und in die Schule wollte ich ja anfangs, aber als ich dich dann sah nicht mehr. Ich wollte nur in die Schule, um dich zu sehen. Ich hatte dich einfach… irgendwie vermisst. Keine Ahnung warum. Außerdem kochst du besser als meine Mum.“ Diesmal konnte ICH ihm nicht ins Gesicht schauen und schaute in eine andere Richtung. Er war erstaunt. „Ähm…soll das etwa heißen…“ „Meine Güte, frag mich nicht solch schweren Sachen, Fire. Keine Ahnung was das heißen soll. Du bist doch immer der, der mir sagt was ich zu tun habe und was zu lassen. Außerdem hatten wir auch viel Spaß auf dem Rummel… Ach ja, wegen dem Treffen mit meinem Dad nachher, willst du da eigentlich mit kommen? Vielleicht erlaubt meine Mum ja, dass du bei uns übernachtest. Ich hab ja auch bei dir gepennt.“ Ich schaute, ohne meinen Kopf zu bewegen, zu Fire. Er fing wieder an zu zittern, er atmete wieder schneller und seine Augen wurden immer größer und ein Lächeln kam langsam auf sein Gesicht. Er kam schnell auf mich zu, kniete sich auf den Boden und zog mich zu sich. Er umarmte mich mit festem Griff und sagte dann: „Ganz offiziell, ich liebe dich, Tai. Ich weiß nicht was du jetzt mit mir machen sollst. Das kann ich dir nicht sagen, aber ich würde liebend gern mit dir zu dem Treffen gehen und auch gerne bei dir übernachten, wenn ich das darf.“ „Ich weiß nicht, ob ich einfach so schwul sein kann. Ich kenn mich doch damit gar nicht aus…“ „Dafür aber habe ich einen Rat, versuch es doch einfach mal. Außerdem ist das nicht schlimm, das kommt von ganz allein. Und du hast doch mich.“ „Stimmt, du hast Recht…ich hab ja dich…“ Nun erwiderte ich seine Umarmung und schmieg mich an ihn. Es war ein eigenartiges Gefühl ihn so zu umarmen. Und doch merkte ich, wie mein Herz etwas schneller wurde und ich ein wohlig, warmes Gefühl von Geborgenheit in mir spürte. Als wir uns wieder voneinander lösten, streichelte er mir sanft meine Wange. Dann beugte er meinen Kopf nach unten und küsste mich sanft auf die Stirn. „Na komm, lass uns gehen. Ich hab keinen Bock mehr hier zu bleiben.“, sagte er zu mir. „Nichts lieber als das.“ Somit standen wir auf, schnappten unsere Sachen, nahmen uns an die Hand und rannten schnurstracks aus dem Gebäude zur U-Bahn.
 

13:10

Von dort aus fuhren wir zu Fire, da er noch meine Uniform hatte und sich Straßenkleidung anziehen wollte. Dann warteten wir noch zehn Minuten bevor wir zu mir gingen, denn wir hatten ja noch nicht offiziell Schulschluss.

Um 13:30 liefen wir von Fire zu mir und acht Minuten später waren wir an unserem Ziel angekommen.

Frau Kamiya: „Hallo ihr zwei. Nanu, Firestorm du warst wohl schon zu Hause.“

Firestorm: „Ja, wir hatten ein paar Minuten früher Schluss.“

Tai: „Genug gequatscht Mum. Dad hat ne feste Beziehung, seit einem Jahr. Sie heißt Yukino und hat eine Tochter aus erster Ehe. Er will etwas mit mir unternehmen. Essen gehen wahrscheinlich. Sie wird mitkommen, wenn es mich nicht stört. Ich darf auch jemanden mitbringen. Ich nehme dich und Fire mit. Jetzt bist du erstmal auf den neusten Stand. Ach ja, er kommt heute um 16 Uhr. Toll nicht?“

Frau Kamiya: „Na das ist doch toll für ihn. Aber ich halte nicht viel davon, dass ich mitkommen soll. Immerhin verstehen wir uns nicht mehr so gut. Außerdem, wenn du da nicht hin willst musst du auch nicht, Tai. Du tust mir Leid, Firestorm. Tai zieht dich da einfach mit hinein.“

Firestorm: „Schon gut, er hat mich doch gefragt.“

Tai: „Ach Mum, komm doch mit. Wird sicher lustig. Ich wollte noch fragen, ob Fire heute ihr übernachten darf. Bütteeee…“ *Hundeblick aufsetz*

Frau Kamiya: „Naja mal überlegen. Und was Fire angeht *kurz überleg* von mir aus. Aber ihr macht jetzt eure Hausaufgaben und es wird nicht ewig wach geblieben!“

Tai: „Klar Mum, danke.“

Ich gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und rannte in mein Zimmer.

Firestorm verbeugte sich dankend vor meiner Mutter und rannte mir dann nach.

Wir machten unsere Hausaufgaben und als Fire mir Mathe erklärt hat, kam er ganz nah. Und immer wenn ich eine Aufgabe richtig gelöst hatte, wuselte er mir durchs Haar, gab mir einen Kuss auf die Stirn oder auf die Wange. Ich wusste nicht, ob wir nun wirklich zusammen waren. Also so richtig zusammen. Es war seltsam für mich, weil Fire und ich immer nur befreundet waren und ich nie daran dachte, dass es mehr werden, oder gar sein, könnte. Waren wir jetzt ein richtiges Paar? Ich war mir der Sache noch nicht ganz sicher, obwohl ich nicht leugnen konnte, dass ich Fire nun ganz anders sah und auch meine Gefühle sich verändert hatten. Wir alberten wir viel herum, deswegen brauchten wir verdammt lange für die Aufgaben. Wir waren circa um 15:20 Uhr fertig mit den Hausaufgaben und lernen. Ich zog mir schnell noch etwas Anderes an und Fire beriet mich, was am Besten aussah. Meine Fliegerbrille war auf alle Fälle mit von der Partie. Meine Mum brezelte sich auch schon auf. Sie wollte unbedingt besser als Dads Freundin aussehen. Nachdem ich das passende Outfit hatte, fing auch schon Yu-Gi-Oh an und wir schauten es uns an. Wenn er auch nur eine Sekunde vor dem Ende der Folge kam und uns störte, war er ein toter Mann!

15:53 Uhr, bei Tai

Es klingelte und Yu-Gi-Oh war noch nicht zu Ende! Er war so gut wie tot. Meine Mum bat ihn herein. Die neue Freundin war auch dabei.

Yosaku, Vater: „Hallo, du siehst gut aus. Ich nehme an, du hast dich nicht umsonst so in Schale geworfen?“

Frau Kamiya: „Du siehst auch gut aus. Du hast recht, dass habe ich nicht einfach so gemacht. Ich werde mitkommen.“

Yosaku, Vater: „Ach ja ähm… Darf ich dir meine Lebensgefährtin vorstellen. Das ist Yukino. Yukino, das ist Tais Mutter, Hitomi.“

Yukino: „Freut mich sie kennen zu lernen.“

Frau Kamiya: „Ja mich auch…“

Sie machte eine Pause, dann schrie sie in mein Zimmer.

Frau Kamiya: „Tai, dein Vater ist da. Firestorm, bist du dir sicher, dass du nicht lieber nach Hause willst?“

Fire und ich riefen gleichzeitig: „Schnauze!“

Frau Kamiya: „Ich verbitte mir, dass ihr so mit mir redet!“

Yosaku, Vater: „Wer ist Firestorm?“

Frau Kamiya: „Tais Freund. Er wird auch mit kommen. Ohne ihn geht Tai nicht.“

Tais Freund war doppeldeutig, Mum. Aber nicht falsch ;-)
 

Mein Dad wollte wissen, wo mein Zimmer ist und meine Mum zeigte ihm den Weg. Er ging zusammen mit Yukino in mein Zimmer, wo Fire und ich vor dem Fernseher saßen. Mein Vater erkannte mich an meiner Frisur, aber er war erstaunt, wie groß ich geworden war. „Hallo Tai…“, sagte er zu mir. „Pssst!“, sagten Fire und ich. Wie konnte er es wagen, uns bei Yu-Gi-Oh zu stören? Wenige Minuten später war es vorbei. „Wow, hammergeil. Ich will gleich die nächste Folge sehen.“, sagten Fire und ich gleichzeitig und fingen an zu lachen. Dann bemerkten wir meinen Dad und diese Frau. Sie war jünger als meine Mum und sah besser aus. Sie hatte kurze schwarze Haare und trug ein oranges Sommerkleid mit roten Blumen darauf. Mein Vater trug eine Anzughose und ein hellblaues Hemd, welches an den Ärmeln hochgekrempelt war. Er machte auf cool, doch in seinem Alter sah das nur peinlich aus. Fire stand auf, verbeugte sich kurz vor meinem Vater und sagte: „Guten Tag, mein Name ist Firestorm. Ich würde mich freuen, wenn ich heute mitkommen dürfte.“ Mein Vater war überrascht, dass Fire so gute Manieren hatte. „Aber natürlich darfst du mit. Ich habe Tai ja erlaubt jemanden mit zu nehmen. Ich bin übrigens Yosaku und das ist meine Freundin Yukino.“ Sie sagte daraufhin: „Hallo.“ Die Frau schien ja nicht gerade sehr gesprächig zu sein. Dann stand auch ich auf und schaute meinen Vater mit leicht finsterem Blick an. „Tai…Freut mich dich zu sehen. Du bist groß geworden.“ „Ist ja auch einen ganze Weile her, dass wir uns gesehen haben.“ „Yosaku hat mir schon so viel von dir erzählt, Tai. Ich freue mich dich kennen zu lernen. Vielleicht kommst du uns ja mal in den Ferien besuchen. Wir würden uns sehr freuen.“, brabbelte Yukino plötzlich los. Ich sagte darauf: „Ich wage zu bezweifeln, dass er so viel von mir erzählt hat. Er hatte ja nicht viel zu erzählen…Er kennt mich doch gar nicht mehr. Ich habe mich sehr verändert.“ Stille…

Dann sprach meine Mutter: „Kommt schon, lasst uns gehen.“ Dann machten wir uns auf den Weg nach draußen. Kaum waren wir draußen, da wurde ein Fußball zu uns geschossen. Jemand hatte wohl aus versehen in eine andere Richtung geschossen. Als ich den Ball sah, konnte ich mich kaum zurück halten. Ein Junge, wohl der, der geschossen hatte, rief: „Hey du, kannst du uns den Ball rüber schießen?“ Als ich ihn anschaute, erkannte ich ihn und er sagte dann noch: „Oh, Tai, du bist es. Willst du nicht mitspielen? Hey Leute, geht ein ganzes Stück zurück. Tai wird den Ball schießen.“ „Tut mir Leid Piji, ich hab schon was vor. Seid ihr bereit? Ich schieße jetzt!“ Mein Vater und Yukino schauten mich neugierig an. Meine Mutter kannte das ja schon und Fire ist ja in der gleichen Fußballmannschaft, wie ich. Ich musste daran denken, wie wir nach einem Spiel immer in die Duschen gegangen sind und Fire sich dort komisch verhalten hat. Jetzt war mir klar warum. Überall diese durchtrainierten, verschwitzten jungen Männer… Da ist man als schwuler sicherlich im Paradies und muss sich ganz schön zurück halten. Ich ging ein paar Schritte zurück. Dann nahm ich Anlauf und schoss den Ball zu den Jungs. Der Ball flog verdammt weit. Aber das war einer meiner normalen Schüsse. Ich gehöre nämlich zu den besten Stürmern. Ich wurde sogar mal zu einem der Besten Stürmer der Stadt gewählt. Darauf war ich verdammt Stolz. „Du scheinst dich für Fußball zu interessieren.“, sagte mein Vater. „Ja und wie er das tut. Er hat kaum noch Augen für andere Dinge. Er und Firestorm haben die Schulmannschaft an die Spitze Tokios gebracht. Sie haben sich auch schon in anderen Städten ihren Namen gemacht. Bald beginnt die Juniorenmeisterschaft und die Mannschaft gehört zu den Favoriten. Tai ist Stürmer und Firestorm ist Torwart. Ein unschlagbares Team. Tais Bälle kann niemand so leicht aufhalten. Durch das Tor, in dem Firestorm steht, kommt so gut wie nie ein Ball durch.“, prahlte meine Mum. Wir gingen ein Stück weiter und uns kam ein kleiner Junge entgegen. „Hey, na du. Bist du wieder fitt?“, fragte ich ihn. „Ja mir geht’s schon viel besser. Zeigst du mir jetzt den Fallrückzieher? Du wolltest ihn mir beibringen und dann wurde ich krank.“ „Tut mir Leid, ein anderes Mal. Ich hab schon was vor. Aber wir holen das nach. Ich hab´s dir ja schließlich versprochen gehabt.“ Fröhlich tappte der Junge zu den anderen und spielte mit ihnen Fußball. „Du scheinst ja sehr beliebt zu sein.“, sagte Yukino. „Naja, ich spiele halt gerne Fußball mit den Jungs aus der Nachbarschaft. Außerdem bin ich ein guter Spieler und ich habe hier ganz schön Konkurrenz. Einige, wie der Junge eben, sind schon verdammt gut. Wenn sie in meinem Alter sind, gehören sie sicher zu den Besten und wer weiß, vielleicht besiegt einer von ihnen dann mich und Fire.“ Wir gingen weiter und meine Mutter redete mit meinem Dad, über all das, was passiert war. Sie erzählte von Fußballspielen und ein paar Problemen, die ich Mal hatte. Als ich das so hörte und mich an sie erinnerte, hätte ich lachen können. Mein Vater und Yukino schienen sehr betroffen von meinen damaligen Problemen zu sein, aber ich wusste, dass das gar nichts war, im Vergleich zudem, was jetzt abging.

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16:10 Uhr, zur gleichen Zeit bei Luri-chan
 

*duuuud…duuuud…duuuud…*

„Komisch, keiner da? Ich versuche es mal bei Tai.“ Luri legte den Hörer auf und wählte meine Nummer. Fire nahm nicht ab und da sie in der Schule gefehlt hatte, wollte sie fragen, was passiert war.

*duuuud…duuuud…duuuud…*

„Auch keiner da. Ob sie zusammen mit Tais Mum weg sind? Ich versuch es einfach später nochmal.“ Sie legte den Hörer erneut auf. Bei Black und Mia wollte sie nicht anrufen. Wenn sie niemanden erreicht, dann sagt sie morgen einfach, dass keiner zu Hause war oder sie sich nicht erkundigt hatte. Komisch fand sie es dennoch. Fire hatte seinen Anrufbeantworter sonst immer an gehabt. Sie entschloss sich, ein wenig Inline zu skaten und wollte es danach noch einmal versuchen.
 

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16:20 Uhr, Vor dem Eingang des Restaurants
 

Wir waren endlich an dem Restaurant angekommen. Mein Vater schien einen guten Eindruck machen zu wollen. Er führte uns zu einem recht teuren Restaurant. Wir traten ein. Es war sehr edel und eher für die reicheren Leute geeignet. Ich wusste gar nicht, wie ich mich hier verhalten sollte. Ich flüsterte Fire zu: „Was, wenn das son Schuppen ist, wo man tausende von Gabeln, Messern und Löffeln neben den Teller liegen hat? Welches soll ich denn nehmen?“ „Keine Ahnung. Kann mir so was von meinem kleinen „Gehalt“ nicht leisten. Mach es einfach wie dein Dad. Ich hoffe der kennt sich aus.“, flüsterte er mir leise zurück. Während mein Vater mit einem Kellner redete, der uns zu unserem Tisch führen sollte, schauten Fire und ich den Laden weiter an. Plötzlich sah ich aus meinem Blickwinkel, dass Fire sich vor irgendetwas erschreckt hatte. „Fire, was ist denn los?“, fragte ich. Er jedoch antwortete nicht. Er flüsterte eher etwas, das nur für ihn bestimmt war: „Mama…..Papa…..“ „Was hast du da gerade gesagt, Fire? Sind deine Eltern hier?“ ich folgte seinem Blick zu dem Tisch, zu dem er schaute. „Sind das deine Eltern? Die Frau und der Mann? Die mit dem kleinen Kind?“ Es war ein kleines Mädchen. Sie schien fünf oder sechs Jahre alt zu sein. Sie hatte langes, schwarzes Haar, welche ihr bis zur Hüfte ging. Eine große Strähne war an der Seite zu einem süßen Zopf zusammen gebunden. Meine Eltern und Yukino waren voll und ganz mit dem Kellner beschäftigt und bemerkten nicht, was hinter ihnen abging. Fire gab ein Nicken als Antwort auf meine Frage. Sie schienen jetzt eine Tochter zu haben. Ob sie weiß, dass sie einen großen Bruder hat? Andererseits hatte Fire seine Eltern, seit er damals von zu Hause auszog, kein einziges Mal gesehen. Sie hatten auch nie telefoniert oder Briefe geschrieben. Diese Leute hatten vielleicht ja auch nur sehr große Ähnlichkeit mit seinen Eltern. „Sicher, dass das deine Eltern sind?“ „Ja. Siehst du bei dem Mann am Hals das Muttermal? Es kann kein Zufall sein, dass es genauso aussieht, wie das meines Vaters.“ Naja, das war ein Argument. So etwas kann echt kein Zufall sein. Ich überlegte kurz, dann ging ich auf den Tisch zu. Fire flüsterte immer wieder meinen Namen, um mich zurück zu holen. Ich stellte mich genau vor den Tisch, wo die Familie saß und ihrem kleinsten Mitglied gerade etwas Saft von Mund abwischte. Als sie mich bemerkten, schauten sie mich mit fragendem Blick an. „Guten Tag, haben Sie zufällig einen Sohn namens Firestorm, den sie verstoßen haben und um den sie sich einen Scheißdreck kümmern?“

Die Frau schreckte leicht auf. Der Mann schaute nur empört. „Unser Leben geht Sie nichts an, junger Mann. Wir sind uns nicht bekannt. Korrigieren Sie mich, wenn ich mich irren sollte.“, sagte der Mann. „Nein wir kennen uns nicht. Da haben Sie Recht. Aber anhand ihrer Reaktionen habe ich gemerkt, dass ich Recht habe. Warum behandeln Sie ihn so mies? Er ist ein anständiger junger Mann! Er hat das nicht verdient. Was sind Sie eigentlich für Monster, die ihren eigenen Sohn verstoßen und ihre neue kleine Tochter mit so viel Liebe behandeln? Ist es, weil sie noch so niedlich und unschuldig ist? Was machen Sie mit ihr, wenn sie anfängt sich zu widersetzen und nicht mehr all das macht, was Sie ihr sagen? Wird sie dann auch einfach vor die Tür gesetzt?“ Ich wurde immer wütender. Plötzlich fühlte ich eine Hand, die mich fest am Arm packte. „Tai…Komm jetzt.“ Es war Fire, der mit dem Rücken zu dem Tisch stand, damit sie ihn nicht erkannten. „Nein, ich gehe nicht ehe sie sich entschuldigt haben und ich Antworten habe!“ „Tai!“ In dem Moment drehte er sich zu mir, sodass er mir direkt ins Gesicht schaute. Nun konnten auch seine Eltern ihn sehen. Sie wussten, wer dort vor ihnen war. Seiner kleinen Schwester jedoch, drehte er immer noch den Rücken zu. Eher unbewusst würde ich sagen. „Komm jetzt einfach und lass sie in Ruhe!“, sagte er mit zorniger Stimme. Als ich widersprechen wollte fügte er noch hinzu: „Bitte…“ „Tai, was machst du da? Belästige nicht immer fremde Leute! Oder kennst du sie?“, hörte ich meine Mutter vom Eingang aus rufen. Sie kamen auf uns zu und mein Vater sagte dabei, sodass man es bis hin zum Tisch hören konnte: „Warum denkst du Tai habe diese Leute belästigt? Warum nicht Firestorm?“ „Weil Firestorm ein anständiger, freundlicher junger Mann ist. Er ist gut erzogen und hat Manieren. Er weiß was sich gehört, Tai nicht. Ich wünschte Tai würde mehr so wie Firestorm sein.“, antwortete meine Mutter. Ich schaute zu Fires Eltern, dann wieder zu meinen, die gerade am Tisch angekommen waren und sagte schnell: „Das sind Fires Eltern!“ Fire hielt mir den Mund zu, sodass ich nicht mehr sagen konnte und sagte: „Er hat sich versprochen. Er wollte sagen das sind ähm, meine Nachbarn. Ja genau meine Nachbarn!“ Er flüsterte mir noch ein Halt-die-Klappe zu. Ich konnte mich von seinem Griff lösen und sagte: „Nein, das sind deine Eltern! Hast du vorhin selbst gesagt!“ „Wenn das so ist… Dürften wir uns zu Ihnen setzten? Wir hatten einen Tisch gebucht, doch es kam ein sehr bekannter Kunde und man wollte ihn nicht verjagen. Deswegen hat man ihn an unseren Tisch sitzen lassen. Wenn wir sie allerdings stören, dann werden wir unverzüglich ein anderes Restaurant aufsuchen.“, sprach mein Vater. Ich dachte mir nur wie dreist er ist und rechnete damit, dass Fires Eltern uns fortjagten. Jedoch erlaubten sie es. Fire fühlte sich unwohl dabei. Wir setzten uns hin. Von links nach rechts kam Fires Vater, seine Mutter, seine kleine Schwester, Fire, ich, meine Mum, mein Vater und Yukino. Der Tisch war übrigens Rund. Yukino fragte Fires kleine Schwester: „Wie heißt du denn?“ „Mitsuki.“, sagte sie mit einer niedlichen Stimme. Irgendwie schien Mitsuki zu spüren, dass Fire ihr Bruder ist. Auf alle Fälle sah sie ihn mitleidig an. Er schaute nur auf seinen Schoß.

Sie lachte ihn an und tippte ihn an den Arm. Er schaute sie fragend an. „Klopf klopf.“, sprach sie. „Wer ist da?“, fragte Fire. Er kannte das Spiel und spielte einfach mit, jedoch schaute er noch immer genauso traurig. „Die Sonne.“, antwortete Mitsuki und lächelte ihr anscheinend süßestes Lächeln. Fire lächelte bedrückt. Sie wollte ihn aufmuntern. Fires und meine Eltern unterhielten sich etwas und stellten sich vor. Als Fires Mutter bemerkte, dass Mitsuki ihren Bruder so anlächelte, zog sie ihre Tochter näher zu sich heran. Mitsuki verstand nicht. Fire dafür umso besser.
 

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16:30 Uhr, Mia unterwegs in der Stadt.
 

„Verdammt, es gibt hier nichts Schönes in den Läden. In España gibt es so viele tolle Geschäfte und hier finde ich einfach nichts, was mir gefällt.“, sagte Mia und hing noch ein seufzen heran. Sie lief fröhlich die Straßen entlang und die Jungen schauten ihr hinter her, pfiffen oder zwinkerten ihr zu. Mia genoss es, so beliebt zu sein. Das war ein kleiner Ausgleich dafür, dass sie sich keine neuen Sachen gekauft hatte. Sie schaute die Schaufenster an und blieb an einem Fenster zu einem Restaurant stehen. „Da ist ja Tai-chan!“, freute sie sich. „Aber moment, er ist mit seiner Familie dort und Firestorm ist auch bei ihm. Ich kann also nicht zu ihm gehen… Aber dafür kann ich etwas anderes machen, was mir ein paar Pluspunkte bei Black Rose einbringt.“ Sie kicherte und nahm ihr Handy aus der kleinen Pradatasche.

Mia: „Hola, Black?“

Black Rose: „Hi, Mia. Was gibt´s?”

Mia: „Ich rufe wegen Tai an. Er sitzt in einem Restaurant. Man kann wunderbar durch das Fenster sehen. Willst du ihn vor seiner ganzen familia fertig machen?“

Black Rose: „Wo ist das Restaurant? Ich komme sofort!“

Mia sagte den Namen des Restaurants und den Straßennamen, welchen sie auf einem Schild auf der anderen Straßenseite sah. Kurz darauf machte Black sich auf den Weg…
 

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16:31 Uhr, im Restaurant
 

Fire seufzte und schaute nach rechts aus dem Fenster. Der Kellner brachte uns die Karten und wir wählten unsere Gerichte. Für diese Zeit schaute Fire nicht so nachdenklich aus dem Fenster. Danach jedoch, wandte er seinen Blick wieder der Straße zu. Ich wollte ihn irgendwie aufmuntern. Ich sah Mitsuki, die Fire mit bedrückten Augen ansah. Auch sie wollte nicht, dass dieser für sie fremde Mensch, ein solch trauriges und nachdenkliches Gesicht an dieser heiteren Runde hatte. Fires und meine Eltern verstanden sich prächtig. Sie redeten über Villen, Yachten und schnelle Autos. Meine Mutter konnte nicht allzu gut mitreden. Wir hatten nie das Geld gehabt uns so etwas leisten zu können. Mein Vater neuerdings anscheinend schon. Penner… Redet hier über das große Geld, ist aber zu arm seinem Sohn mal anzurufen oder ihm eine Karte zu schicken. Wenn ich so darüber nachdachte, schuldet mein Vater mir noch eine ganze Menge. All die Geburtstage, an denen er mir nichts schenkte, genau wie an Weihnachten, Nikolaus oder Ostern. Meine Güte, das wird teuer. Aber zurück zu Fire. Wie konnte ich ihn bloß aufheitern? Ich wusste, auf Mitsukis Hilfe ist verlass. Denn ich konnte sehen, wie sie ihre kleinen, grauen Zellen anstrengte, um einen Weg zu finden, meinen Freund zum lachen zu bringen.

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16:35 Uhr, vor dem Restaurant
 

„Hi Black, da bist du ja. Und sogar mit Verstärkung. Was hast du geplant?“, fragte Mia Black Rose, die gerade mit Noa angerannt kam. Noa war der Junge, mit dem Black in der Schule rumgeknutscht hatte. Er war groß, schlank, hatte kurzes, blondes Haar und war von den vielen Jungs an der Schule noch einer, der ok aussah. Black konnte sich natürlich nicht mit jedem zeigen lassen. Sie hatte schließlich einen Ruf zu verlieren. „Wirst du schon noch sehen.“, sagte Black und schaute nach rechts, wo das Fenster zum Restaurant war. „Ah da sitzt ja dieser Penner. Mia, er darf dich nicht sehen. Sonst weiß er, dass wir das mit Absicht machen. Es trifft ihn mehr, wenn er denkt, dass das nicht gespielt ist.“ „Sí, claro Black. Ich gehe dort herüber und schaue zu. Was haben du und Noa denn vor?“ Black grinste hinterhältig und sagte: „Wirst du gleich sehen.“ Dann nahm sie Noa an die Hand, zerrte ihn etwas zur Seite, sodass man aus dem Restaurant keinen Blick mehr auf sie werfen konnte. Nachdem Mia auf ihrem Platz war, fiel Black auf einmal über Noa her. Sie knutschten wild und stolperten beabsichtigt zur Seite, wo Black Noa gegen das Fenster des Restaurants drückte und wild mit ihm züngelte. Fire hatte zuvor ja aus dem Fenster geschaut, aber war mit seinen Gedanken woanders. Die beiden konnte er jedoch nicht übersehen. „Tai darf sie nicht sehen! Auf keinen Fall.“, dachte Fire. Aber genau das war ja Blacks Ziel. Und das wusste mein Freund auch. Fire schaute zu mir und stellte beruhigt fest, dass ich gerade mit meinem Vater redete und mein Gesicht vom Fenster abwendete. Die Frage war jedoch, für wie lange noch? „Ach hey, Fire. Schreiben wir nächste Woche nicht irgendeine Arbeit?“, fragte ich meinen Freund nichts ahnend. Wenn ich es gewollt hätte, hätte ich aus dem Fenster sehen können. Auf jedenfall war mein Gesicht in Richtung Fenster gedreht. Fire setzte sich so hin, dass er das Fenster so halbwegs blockierte. Da wir etwas weiter vom Fenster entfernt saßen, gelang ihm dies auch recht gut. „Ähm…Was? Äh…Achso, die Arbeit. Ja klar…In Physik, glaube ich.“, stotterte er. „Was´n los mit dir, Alter? Warum stotterst du so?“, fragte ich. „Ach…ähm…gar nichts. Wirklich. Alles in bester Ordnung. Naja…“ Er schaute zu seinen Eltern und ich dachte ich würde es verstehen. Das war´s wohl. „Hmm…Hey, soll ich deinen Eltern von dem Fußballturnier erzählen? Sie wissen ja noch gar nichts davon. Vielleicht wollen sie ja kommen.“, sagte ich. Fire jedoch lachte nur spöttisch und sagte dann: „Sie rufen mich nicht mal zu meinem Geburtstag an. Warum sollten sie also zu einem Fußballspiel kommen? Das ist Schwachsinn!“ Er tat so, als ob es ihm egal wäre und es ihm nichts bedeutet. Doch ich sah, dass er sehr traurig darüber war, dass seine Eltern nicht mal zu seinem Geburtstag anriefen oder eine Karte schickten. Wieder wollte ich ihn irgendwie aufheitern und auch Mitsuki schaute ihn an. Die Stimme meiner Mutter drang in meinen Kopf. „Firestorm und Tai haben nie von Ihnen erzählt und auch nicht, dass Firestorm eine kleine Schwester hat. Ich weiß nur, dass Firestorm alleine lebt. Warum denn? Ich meine er ist 16 Jahre alt und normalerweise lebt man mit 16 noch bei seinen Eltern.“, sagte sie. Fires Mutter schaute leicht bedrückt auf ihren Schoß, dann kurz zu Fire, der zum Fenster schaute und sich leicht auf die Lippe biss. Danach schaute sie ihren Mann an. Schließlich antwortete Fires Vater: „Naja, es gab vor einiger Zeit viel Streit und wir kamen zu dem Entschluss, ihm eine eigene Wohnung zu suchen. Später zog er hierher, weil man sich doch oft durch Zufall in der Stadt traf. Er wollte uns jedoch nicht sehen und zog deshalb in eine andere Stadt. Wir überweisen ihm jeden Monat etwas Geld. Wir haben nicht allzu viel Kontakt.“ Lüge! Gar keinen Kontakt habt ihr! Aber Fires Mutter leidet ein wenig darunter, glaube ich. Ihr Blick hat mir gezeigt, dass Fire ihr nicht ganz gleichgültig ist. Ich glaube, sie hat sich damit abgefunden, dass ihr Sohn schwul ist und akzeptiert es. Ihr Mann jedoch nicht. Er sagte den Satz nämlich mit einer leicht angewiderten Miene. Mitsuki schaute ihre Eltern fragend an, bekam aber keine Antwort. „So? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es mit Firestorm Streit gab. Wenn mein Sohn sich in der Schule beinahe geprügelt hätte, hat Firestorm den Streit geschlichtet. Firestorm hat einen guten Einfluss auf Tai. Sie können stolz sein einen solchen Sohn zu haben. So vernünftig und erwachsen. Er ist die Ruhe selbst. Auch seine Noten sind ausgezeichnet. Er hilft Tai immer bei den Schularbeiten und sie lernen immer zusammen. Tai macht nur Ärger aber Firestorm hilft ihm immer aus der Patsche. Ich bin froh, dass mein Sohn einen solchen Freund hat. Tais Noten haben sich stark verbessert seit er mit Firestorm zusammen ist.“, sagte meine Mutter. Ich dachte nur: „Na toll, wie sie mir in den Rücken fällt. Und so was schimpft sich Mutter. Tze.“ Fires Eltern rissen die Augen auf als sie die Worte „Freund“ und „zusammen“ hörten. Mir war klar was sie dachten. Aber das ist doch erst ein paar Stunden her. Ich musste grinsen und schaute zu Fire um seine Reaktion zu sehen. Er schaute auf seinen Schoß. Er sah verärgert aus. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt. Fires Eltern waren etwas erstaunt darüber, was sie gerade über ihren Sohn hörten. Die Mutter lächelte leicht und schaute verlegen und zugleich stolz zu Fire. Als sie ihn sah war ihr Lächeln sofort verschwunden.

Während wir die ganze Zeit redeten, küssten sich Noa und Black immer weiter am Fenster.

„Da haben sich zwei aber sehr lieb. Bestimmt sind die beiden frisch verliebt.“ „Wie? Über wen redest du Yukino?“, fragte mein Vater. „Na über das küssende Paar vor dem Fenster.“, antwortete sie. Fire schrak auf. „Nein! Tai darf das nicht sehen! Verdammt, das konnte ja nicht gut gehen. Es hat eben noch so gut geklappt, es zu verdecken und ihn abzulenken.“, dachte Fire. Alle schauten zum Fenster. Fire war mir im Weg und ich konnte nicht sehen, was dort am Fenster vor sich ging. Fire überlegte was er tun könnte, damit ich es nicht sehe. Als ihm etwas einfiel war es bereits zu spät! Mit aufgerissenen Augen und offenen Mund starrte ich ans Fenster. Ich wollte weinen. Wie konnte sie das nur tun? Mein Herz schmerzte, meine Lunge schnürte sich zusammen. Warum? Warum nur? „Ist das nicht Black Rose?“, fragte meine Mum. „Wer ist das?“, sagte mein Vater darauf hin. „Eigentlich dachte ich, sie wäre Tais Freundin. Seid ihr nicht mehr zusammen Tai? Das ist bestimmt hart für dich, das mit anzusehen.“, hörte ich wieder meine Mum sagen. Ich kniff meine Augen zu und wendete meinen Kopf vom Fenster ab. Nee, das ist doch nicht hart! Quatsch, wie kommt sie denn darauf! Ist doch nichts dabei, wenn meine Ex-Freundin, für die ich immer noch Gefühle hegte, mit einem fremden Typen rumknutschte… Ich musste schwer schlucken. Warum konnte man Gefühle nicht einfach wegschnipsen? Klick und weg! Warum nicht? Diese Gefühle…Warum können sie nicht einfach so schnell verschwinden, wie sie oftmals gekommen sind? Es gibt Liebe auf den ersten Blick, bei der diese Gefühle einfach so kommen. Warum nicht auch umgekehrt? Diese Gefühle, die ich immer noch für sie hegte, drohen mich immer wieder aufs Neue zu zerreißen! Bei all dem Übel, was sie tut. Bei all den Schmerzen und dem Leid, welche sie mir zufügt. „Kein Benehmen! Das ist doch nun wirklich das Letzte!“, sprach Fires Vater empört. „Ich weiß auch nicht, was mit Black Rose los ist. Sie ist eigentlich ein anständiges Mädchen. So etwas ist gar nicht ihre Art.“, wunderte sich meine Mutter. Ich öffnete ein Auge um nur einen kurzen Blick aufs Geschehen zu erhaschen und was ich erblickte, ließ eine leichte Gänsehaut auf meiner Haut erscheinen. Black schaute mit einem hinterlistigen und zugleich verführerischen Blick in das Restaurant. Ihr Blick glich dem eines Vampirs, welcher sein Abendessen gefunden hat und bereit ist, seine Zähne in das Fleisch des anderen zu schlagen. Das war pure Absicht. Diese ganze Show war geplant. Black spielte nur mit diesem Jungen, aber ihm schien es egal zu sein. Auch wenn ich wusste, dass es Absicht war, traf es mich stark. „Tai, nun sag doch endlich, ob ihr noch zusammen seit und wenn nein, warum nicht mehr?“, hakte meine Mutter nach. Musste sie noch unbedingt alles schlimmer machen? Musste sie extra noch nachfragen? Ich wollte nicht antworten, aber mir blieb wohl keine andere Wahl. „Also, Black denkt ich hätte sie mit nem Mädel betrogen, welches allerdings in Fire verliebt ist. Diese neue Austauschschülerin hat wohl angeblich gesehen, wie ich mich mit diesem Mädchen geküsst habe. Deswegen hat Black mit mir Schluss gemacht. Als Rache hat Black mich auf den Schulhof gelockt und Mia, die Austauschschülerin, hat mir einen Farbeimer übergeschüttet und bunte Federn umher fliegen lassen, damit sie an mir haften. Deswegen hat Fire die Geschichte mit der Leiter erfunden. Am nächsten Tag hat sie ein Kästchen auf meinen Stuhl gelegt…“, ich schluckte schwer und mein reden verwandelte sich in ein wimmern, „mit…mit diesen Monstern...diesen Heu…*schluck* Heuschrecken drin. Sie…sie waren überall! Sie griffen mich an! Ich war umzingelt! Wäre Fire nicht gewesen hätten sie mich getötet!“ Ich zitterte und meine Augen waren weit aufgerissen. Das war wirklich ein Schock gewesen!
 

_______________________________________________________________________________Armer PA...Du wirst bald schon so viele hasse...... Sry >.< Trotzdem viel spaß beim weiterlesen, mir hats zumindest spaß gemacht, das zu schreiben^^

Niemand außer Fire und meine Mum verstanden es. Schnell klärte Mum die Anderen über meine Heuschreckenphobie auf. Ein „Ahh“ war in der Runde zuhören und plötzlich litten alle mit mir. Ich setzte meine Erklärung fort: „Und nicht genug des Ganzen! Sie knutschte in der Schule, wo alle es sehen konnten, mit diesem Kerl rum! Sie demütigt mich, wo sie nur kann! Als sie mit mir Schluss machte, geschah dies vor der ganzen Klasse. Sie gab mir eine Ohrfeige und dann die Sache mit dem Farbeimer auf dem Schulhof. Sichtbar für jeden! Dazu diese Monster in der Klasse! Überall wo ich hin gehe wird getratscht, gelacht und gelästert! Ich halte das nicht mehr aus!“ Ich war den Tränen nahe. Das ganze Restaurant hatte zugehört, da alle nur das Fenster beobachteten und Stille herrschte. Nur unser Tisch redete und jeder hatte es gehört. Das war noch peinlicher. „Wenn sie dachte, du hättest sie betrogen, dann ist das deine Schuld! Wenn du dich richtig um sie gekümmert hättest oder sie richtig behandelt hättest, hätte sie dir sicherlich vertraut und dir geglaubt, dass da nichts war. Aber wenn eine Austauschschülerin, ich nehme mal an eine euch völlig unbekannte Person, es geschafft hat, das Vertrauen deiner Freundin zu dir zu brechen, dann war eure Beziehung eh schon so gut wie vorbei. Meiner Meinung nach hast du das alles verdient!“, sprach eine Frau von einem anderen Tisch zu mir. Was redete sie da nur? Komischerweise stimmten ihr alle Personen im Restaurant zu und sogar meine Mutter nickte leicht mit dem Kopf und flüsterte ein „Irgendwie schon…“. Nur Fire stimmte nicht zu. Er schaute mich hilflos an. Black hatte es geschafft. Sie hat mich vor allen Leuten gedemütigt. Besser gesagt, hat sie es geschafft, dass ich mich selbst zum Deppen mache. Ich fühlte mich allein gelassen… Auf meine Mutter konnte ich immer zählen, doch jetzt war es anders. Wir waren uns nicht einer Meinung. Die Tatsache, dass ich jetzt der Volldepp bin, war es nicht gewesen, was die Tränen aus meinen Augen fließen ließ. Es war die Tatsache, dass sich meine Mutter, meine eigene Mutter, gegen mich stellte. Weinend rannte ich aus dem Restaurant und Black setzte ihr siegesreiches Lächeln auf. Sie hatte das erreicht, was sie wollte. Fire schaute meine Mutter böse an und rannte mir nach.
 

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17:02 Uhr, Black, Mia und Noa vor dem Restaurant
 

„Das hat gesessen!“, sagte Black triumphierend. Sie grinste Mia hinterhältig an und Mia sagte: „Stimmt. Der Arme ist jetzt fix und fertig. Naja, geschieht ihm ganz recht.“ Mia kam aus ihrem Versteck hervor und stellte sich vor Black und Noa.

Mia: „Und was macht ihr jetzt so?“

Black Rose: „Naja, ich geh nach Hause. Was Noa macht weiß ich nicht. Und du? Hast du dir eigentlich was Schönes gekauft?“

Noa: „Ich dachte wir gehen jetzt zu dir.“ *enttäuscht*

Mia: „Tja Noa, wohl Pech gehabt. Keine Ahnung was ich jetzt mache. Wahrscheinlich geh ich auch nach casa. Leider hab ich nichts Tolles gefunden. Die Geschäfte hier sind no bien.“

Noa seufzte laut.

Black Rose: „Hier in der Gegend sind aber auch nicht so gute Geschäfte, wie zum Beispiel in den Zentren. Wir können ja irgendwann mal zusammen shoppen gehen.“

Mia: „Ja, das machen wir mal. Adiós ihr zwei.“

Black Rose und Noa: „Tschüss. Bis morgen.“

Somit gingen alle drei in verschiedene Richtungen.

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17:05 Uhr, Tai auf der Straße
 

Ich rannte über die Straße in eine kleine Seitengasse. Zu allem Überfluss fing es an zu regnen. Es schüttete wie aus Eimern dicke Tropfen auf den Boden. Die Tränen in meinen Augen, und dazu noch der Regen, erschwerten meine Sicht. Ich konnte kaum noch etwas sehen, doch mir war, als wäre das der richtige Weg nach Hause. Die Regenwolken am Himmel verdunkelten die Straßen Tokios. Ich rannte einfach durch die dunklen Gassen. Ich war durch den Regen ganz nass und ich fror. Ich wollte anhalten doch ich konnte nicht. Ich rannte einfach von allein…rannte einfach geradeaus. Geradeaus…die Richtung, von der ich dachte auf ihr läge der Weg nach Hause. Plötzlich wurde ich von einem grellen Licht links von mir geblendet. Vom Licht verwirrt blieb ich stehen, drehte mich nach links und versuchte zu erkennen woher dieses Licht kam. Es waren…

Scheinwerfer! Ja kein Zweifel, es waren Scheinwerfer. Scheinwerfer eines Autos! Bin ich auf eine Straße gerannt? War jetzt alles vorbei? Mein ganzes Leben?

Das Auto kam schnell auf mich zu. Mein Herz drohte stehen zu bleiben. Mein Atem stockte. Gelähmt vor Angst und gleichzeitig von Trauer schaffte ich es meine Arme vor meinem Gesicht zu verschränken und mich vor dem grellen Licht, welches das letzte Licht sein wird, welches ich noch unter den Lebenden erblickte, zu schützen.

„Pass doch auf! Der Fußgänger!“, schrie der Beifahrer des Autos. Der Fahrer drückte mit voller Kraft auf die Bremsen, nachdem er mich gesehen hatte. Jedoch kam der Wagen nicht zum Halt. Der Regen ließ den Wagen nicht stoppen. Die Zeit schien für einen kurzen Moment stehen geblieben zu sein...
 

_______________________________________________________________________________Sry,aber spannung muss an dieser stelle einfach sein Oo Hach war das spannend. so war schön mit euch und c9^^ armer tai...naja, sowas kann passieren^^ ich hoffe euch hat das lesen dieser geschichte spaß gemacht^^ Bye Bye

Plötzlich wurde ich von irgendetwas mit viel Kraft zur Seite geschupst. Ich fiel auf den Boden und rollte zur Seite ab. Jedoch rollte ich nicht von allein. Irgendetwas hielt mich fest und rollte mich zur Seite. Etwa ein Schutzengel? Ein Engel der mich retten sollte? Der Wagen fing an zu schleudern und erst ein parkendes Auto beendete die Schleuderei. Ich spürte einen warmen Arm auf meinem Rücken und hörte ein Herz laut schlagen. Das Herz einer anderen Person. Jemand lag mit seinem Oberkörper auf dem meinem. „Alles ok?“, hörte ich eine sanfte, beruhigende Männerstimme. Sie klang warm und als ich sie hörte, fühlte ich mich geborgen. Wer war das? War es vielleicht mein Schutzengel? Sollte ich noch nicht sterben? Diese Stimme… diese so wunderschöne Stimme konnte nur von einem Engel kommen. Ich wollte diesem Geschöpf mit dieser himmlischen Stimme danken, sie betrachten, jedoch war ich wie gelähmt. Der Schock saß noch zu tief in meinen Knochen. „Hey du, alles in Ordnung? Ich habe nicht aufgepasst und bin viel zu schnell gefahren! Bist du verletzt? Soll ich einen Krankenwagen holen?“, hörte ich eine andere Stimme sagen. Es war der Fahrer, der nach dem Halt sofort mit dem Beifahrer ausstieg um zu schauen, was mit mir geschehen war. Seine Stimme zitterte leicht. Auch für ihn war das ein großer Schock. Hätte der Engel mich nicht gerettet, wäre er nun der Mörder eines noch 15-jährigen Jungen. „Ja…ja es geht schon…“, stotterte ich vor mich hin. Langsam konnte ich mich so aufrichten, dass ich auf der Straße saß. Ich zitterte noch immer. Auch der Engel richtete sich leicht auf und hockte nun auf der Straße. Dieser Unfall zog nun auch schaulustige Passanten an, die mit ihren Regenschirmen ahnungslos durch die Straßen schlenderten. Erstmals konnte ich meinen Kopf zur Seite drehen und in das Gesicht des Engels blicken, der mich gerettet hatte. Als ich ihn erblickte, riss ich meine Augen vor erstaunen weit auf. „Was machst du denn für Sachen? Du kannst doch nicht einfach ohne zu gucken durch die Straßen rennen! Hast du dir wehgetan, Tai?“, sagte er mit dieser Stimme, die mir fast den Verstand raubte. „Nein…Alles ok… Ist nur der Schock.“, stotterte ich. Erleichtert atmete mein Retter auf. „Da bin ich aber froh. Als ich dich da auf der Straße stehen sah, blieb mein Herz stehen. Ich bin ohne darüber nach zu denken gesprungen.“, sagte er erleichtert und lächelte mich mit seinen ebenso wunderschönen Augen an. Ich blickte in die schönsten dunkelblauen Augen, die ich jemals in meinem ganzen Leben sah.
 

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Dachtet ihr es wäre vorbei??? Noch lange nicht^^ Sry^^ An PA: Es wird wohl doch eher kapitel 40 sein, welches so wunderschön kitschig ist. es erscheint mir dort besser untergebracht^^

Noch nie ist mir aufgefallen wie wunderschön Fire doch war. Dieser starke, durchtrainierte Körper, der zugleich so zärtlich, warm und sanft war, diese leuchtenden und zugleich glitzernden, blauen Augen. Sein seidigweiches, wohlduftendes, braunes Haar… Und dann diese betörende Stimme. Diese klare, reine Stimme, die mich ihn immer noch mit erstaunten Augen ansehen ließ. Diese Stimme, die mich dahin schmelzen ließ. Ich war hin und weg. Mit einem Mal wollte ich nur noch in seinen Armen sein und für immer ihm gehören. Mich einfach fallen lassen… „Was hast du denn? Stehst du immer noch unter Schock? Komm lass uns gehen. Kannst du aufstehen oder soll ich dich tragen?“, unterbrach er meine Gedanken und streichelte mir mit seiner linken Hand zärtlich über meine Wange. Er wollte mich „tragen“? Ich merkte, wie mir leicht die Röte ins Gesicht stieg. Verlegen schaute ich auf den Boden und antwortete dann: „Nein, es geht schon wieder. Ich hab mich nur wahnsinnig erschreckt. Das ist alles. Aber ich will gar nicht mehr nach Hause. Meine Mum ist früher oder später dort.“ „Na gut. Willst du dann zu mir um dich erst einmal von diesem Schock zu erholen? Deine Mum wird sich schon melden. Oder wir rufen kurz an.“ „Ist gut…“ Ich spürte wie mein Gesicht immer mehr die Farbe rot annahm. Denn bei dem Gedanken daran, dass wir zu Fire gingen, wurde mir ganz warm. Ich war schon oft bei Fire gewesen aber diesmal war es anders. Wir waren jetzt zusammen. Ich dachte daran, was ich gedacht hatte, bevor Fire meine Gedankenströme unterbrach. In seinen Armen sein…für immer ihm gehören…mich einfach fallen lassen… Mein Kopf glühte schon förmlich und ich legte meine Hände auf meine Wangen, um sie abzukühlen. Fire hatte doch nicht etwa vor, etwas mit mir bei sich anzustellen, oder? Plötzlich sah ich aus meinem Augenwinkel, dass Fire aufstand. Ich legte meine Hände zurück in meinen Schoß und schaute zu ihm nach oben. „Na komm schon. Ich helfe dir hoch.“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Er reichte mir die Hand und ich nahm sie, dann zog er mich hoch. Meine Beine waren schwach. Meine Knie zitterten noch immer. Ich drohte jeden Moment wieder hinzufallen. „Das wird ja nie was. Auf geht´s! Los, steig auf.“, sagte er zu mir, bückte sich leicht runter und machte Anzeichen darauf, mich huckepack zu nehmen. „Du willst mich Huckepack nehmen? Lass mal, ich bin viel zu schwer für dich.“, konterte ich. „Ach das geht schon. Dauert ja nicht allzu lange. Außerdem bist du kleiner und auch leichter als ich. Also hopp!” Mit einem Murren gab ich mich geschlagen und tat, was man von mir verlangte. Die Leute schauten uns komisch an und der Fahrer, sowie der Beifahrer, schauten mich mit großer Besorgnis an. „Schon gut. Ich hab mir nichts getan. Ich habe nicht hingesehen wohin ich gerannt bin. Außerdem hab ich auch nicht aufgepasst.“, versuchte ich die Männer zu beruhigen. Fire bog mit mir in eine kleine Seitengasse ab. Die Leute schauten uns verwirrt hinterher. Wir gingen etwa 20 Minuten, bis wir bei Fire ankamen. Ich hatte mich immer wieder bei ihm erkundigt, ob ich ihm nicht doch zu schwer sei und es ginge mir wieder gut. Doch er sagte nur immer, dass es nicht in Frage kommt, dass ich alleine laufe und er nicht zulässt, dass ich ihm umkippe.

17:26 Uhr, bei Fire
 

Vom Regen durchnässt ging Fire als erstes ins Bad und holte uns ein paar Handtücher. „Willst du ein paar trockene Sachen von mir? Nicht, dass du dich erkältest.“, fragte er mich fürsorglich. Mir war irgendwie mulmig bei dem Gedanken, mich hier bei Fire umzuziehen. „Nein nein, schon ok. Das Handtuch reicht mir zum abtrocknen und es ist ja auch nicht kalt bei dir.“, gab ich ihm als Antwort. Er nickte nur kurz und verschwand für wenige Sekunden im Schlafzimmer. Als er wieder kam war er gerade dabei sich ein frisches T-Shirt überzuziehen. Er setzte sich zu mir auf den Boden und wir schwiegen eine ganze Weile. Dann sagte ich: „Danke für vorhin. Wärst du nicht gewesen dann…dann weiß ich auch nicht…“ „Daran wollen wir erst gar nicht denken. Geht´s dir denn wieder gut? Ich meine auch wegen Black…“ Ich schaute leicht traurig auf den Boden, atmete tief durch, schaute Fire, mit einem Lächeln, ins Gesicht und sagte: „Schon gut. Ich komm damit klar. Ich hab doch jetzt dich. Wozu brauch ich sie schon?!“ Er schaute mich zuerst bedrückt an, dann jedoch lächelte er und sagte: „Ja, du hast ja mich.“ Er rückte etwas näher zu mir heran und wendete den Blick dabei kein einziges Mal von mir ab. Als ob er auf etwas gespannt wäre. Vielleicht auf eine Reaktion von mir. Aber auf was? Er hatte doch nicht etwa vor…Ich wollte das nicht zu Ende denken. In meinen Gedanken merkte ich gar nicht, wie Fire seine Hand nach mir ausstreckte und mich zu sich zog. Fertig gedacht fand ich mich in seinen Armen wieder. Ich brauchte eine Weile um zu verstehen, was eben passiert war. Als ich es dann aber verstand, kam die Röte in mein Gesicht zurück und ich erwiderte seine Umarmung. Er hielt mich nur ganz leicht fest. Hätte ich es gewollt, dann hätte ich mich los reißen können. Doch ich wollte nicht. Ich wollte ewig in seinen Armen sein. Ich fühlte mich so sicher und so geborgen. Ich bereute meine Entscheidung nicht, zu versuchen mit Fire zusammen zu sein. Ich wunderte mich selbst über das, was ich dachte. Vorhin war ich mir noch so unbewusst, bezüglich mir und Fire, doch seit dem Unfall hatte sich alles verändert. Es war… Wie ein Blitz, der mich traf, als ich Fire sah. Plötzlich spürte ich ein riesiges Kribbeln im Bauch, sobald ich in Fires Nähe war. Mir wurde ganz warm und alles, was ich wollte, war bei ihm zu sein. Und jetzt war ich so glücklich wie noch nie. Ich genoss es, denn nach langer Zeit fühlte ich mich wieder geborgen und geliebt. Ich schloss die Augen und genoss jede einzelne Sekunde, die ich in seinen Armen war.
 

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17:20 Uhr, Eltern von Tai und Fire auf den Straßen von Tokyo
 

Yukino: „Wo sind sie denn nur? Wir haben schon die ganze Gegend abgesucht. Sie können doch nicht so weit sein, oder? Hoffentlich ist ihnen nichts passiert.“

Frau Kamiya: „Ach bestimmt nicht. Firestorm ist sehr verantwortungsbewusst. Er wird schon auf Tai Acht geben.“

Yosaku, Vater: „Aber ein wenig Sorgen machst du dir schon…“
 

Frau Kamiya seufzte und Fires Mutter legte ihr ihre Hand mitfühlend auf die Schulter.

Vater von Fire: „Vielleicht sind die Zwei ja zu einen von ihnen nach Hause gegangen.“ *hust*

Yukino: „Was stehen wir hier noch so rum, auf geht´s!“
 

Alle machten sich auf den Weg zu Tai nach Hause. Von außen sah man nirgends Licht brennen. Dunkelheit herrschte. Als sie rein gingen und das Haus auf den Kopf stellten, mussten sie mit Enttäuschung feststellen, dass niemand außer ihnen dort war.

Frau Kamiya: „Sicherlich sind sie bei Firestorm. Tai kommt oft nicht nach Hause, wenn er Probleme hat. Er ist dann immer bei Firestorm um Ablenkung zu suchen. Und wenn sie da nicht sind, …dann weiß ich auch nicht weiter.“

Vater von Fire: „Ich weiß gar nicht warum wir Ihnen helfen. Das kann uns doch eigentlich egal sein. Mir reicht es. Komm Liebling, wir gehen nach Hause.“

Mutter von Fire: „Geh nur, aber eines sag ich dir, wenn du jetzt gehst, dann kannst du dich darauf verlassen, dass wir uns so schnell nicht wieder sehen!“

Vater von Fire: „Aber…aber was ist denn los? Was soll das?“

Mutter von Fire: „Wir haben Firestorm damals regelrecht fortgejagt. Ich bereue dies schon sehr lange Zeit, doch du warst dagegen, ihn anzurufen und ihn zu bitten zurück zu kommen. Ich habe es satt immer nach deiner Pfeife tanzen zu müssen! Verdammt, er ist genauso mein Sohn wie Mitsuki meine Tochter ist. Ich werde ihn so lange suchen, bis ich ihn gefunden habe! Und dann werde ich ihn um Verzeihung bitten und hoffen, dass er mir eine zweite Chance gibt. Was du machst ist mir momentan egal. Er ist mein Sohn und im Gegensatz zu dir vermisse ich ihn. Wir haben schon so viel von seiner Entwicklung und seinem Leben verpasst. Er ist ein richtiger, erwachsener, junger Mann geworden. Vielleicht hat er sich geändert und wenn nicht ist es mir auch egal. Ich werde ihn akzeptieren und so lieben, wie er ist. Ich kann nicht einfach sagen, dies und das gefällt mir nicht an ihm und deswegen schieb ich ihn ab. Ich werde seine negativen Seiten so hinnehmen wie seine positiven Seiten. Gehen wir?“
 

Der letzte Satz war an die Runde gerichtet, mit Ausnahme von Fires Vater, und mit einem leicht schnippischen Unterton versehen. Yukino, Yosaku und Frau Kamiya stimmten Fires Mutter in allen Punkten zu. Und doch waren alle sehr verwundert, über das, was da gerade zwischen den Eltern von Firestorm passierte.

Frau Kamiya: „Ja, lassen Sie uns gehen.“

Somit setzten sich alle in Bewegung. Fires Vater blieb verwirrt stehen, folgte den Anderen jedoch, weil er so tun wollte, als ob er seine Meinung geändert hatte. Mitsuki war an der Hand ihrer Mutter und machte ein leicht fragendes Gesicht. ‚Er ist genauso mein Sohn wie Mitsuki meine Tochter ist’, hatte ihre Mutter gesagt. Hatte sie einen Bruder? Sie wollte ihre Mutter fragen, was das zu bedeuten hat. Jedoch traute sie sich nicht.

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17:27 Uhr, bei Fire
 

Noch immer lag ich in seinen Armen. Mir war warm. Ob das meine Glücklichkeit war? Oder gar…Liebe? Ich hörte seinen Herzschlag. Mit einemmal begann sein Herz schneller zu schlagen als zuvor. Er löste seine Umarmung, welches zu meinem Bedauern geschah. Dann drückte er mich sanft von sich und streifte mir leicht meinen Hals bis hoch zum Kinn, sodass ich nach oben in sein Gesicht schaute. Danach legte er seine Hände sanft in meinen Nacken und kam mit seinem Gesicht dem meinem immer näher. Im Laufe seiner Annäherung schloss er langsam seine Augen und ich tat es ihm gleich. Dann berührten sich unsere Lippen. Seine Lippen waren samtweich und sein Kuss zärtlich. Kurz darauf ließ er von meinen Lippen ab. Ich ließ meine Augen noch etwas geschlossen und genoss den Kuss, den ich eben bekam. Er hörte immer auf, wenn es am schönsten war. Doch dieses Mal wollte ich es nicht dabei belassen. Er schaute mir in die Augen. Jetzt oder nie! Mit einemmal sprang ich ihm entgegen, schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Er erwiderte meinen Kuss und er umarmte mich erneut. Dann ließen wir uns nach hinten fallen, sodass er auf mir lag. Wir küssten uns leidenschaftlich. Ich habe noch nie zuvor ein solches Glücksgefühl verspürt. Nicht einmal als ich damals mit Black schlief. Unsere Küsse wurden zu leidenschaftlichen Zungenküssen. Wir genossen es beide und waren überglücklich, dass der andere bei einem war. Das war der schönste Moment in meinem bisherigen Leben gewesen.

*ding dong*

Und wir wurden gestört… -.-
 

Jemand hatte an der Tür geklingelt. Wir unterbrachen unsere wilde Knutscherei und Fire schaute zur Tür. Ich griff ihm sanft in den Nacken und drehte seinen Kopf zu mir zurück. „Ist bestimmt nicht wichtig.“, sagte ich und wollte ihn erneut küssen. „Und wenn es deine Mum ist?“, fragte er. „Hmm…na dann ist es erst recht nicht wichtig.“, gab ich ihm als Antwort. Er lächelte mich sanft an, küsste mich noch einmal zärtlich bevor er aufstand und ging dann zur Tür. Ich seufzte und dachte nur: „Wer immer das war, ich töte ihn!“

„Firestorm! Ich bin ja so froh, dass du hier bist. Wo ist Tai? Ist er bei dir?“, hörte ich die Stimme meiner Mutter aufgewühlt sagen. „Ja, keine Sorge. Es geht ihm recht gut bei mir.“, sagte Fire und ließ alle eintreten. Ich musste leicht grinsen. Ja man kann sagen, dass es mir hier recht gut ginge. Das werde ich wohl nicht bestreiten. „Tai, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Und dein Vater und Yukino natürlich auch.“, begann Mum zu reden. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und sprach fort: „Habt ihr Zwei euch schon wieder gerauft? Eure Haare sind schon wieder ganz durcheinander!“ Wir waren peinlich berührt und wuselten schnell durch unsere Haare um sie wieder zu normalisieren. Fires Vater schaute uns geschockt an. Er verstand, was hier wirklich abging. Fire und ich mussten unwiderruflich grinsen. „Es ging um einen Keks…“, sagte Fire um zu erklären warum wir uns „gerauft“ haben. „Ein ziemlich lecker Keks.“, sagte ich und wir mussten noch mehr grinsen. „Ähm…Fire, ich…ich muss mit dir reden.“ Als wir uns zu der Person umdrehten, sahen wir Fires Mutter. „Es gibt nichts zu bereden.“, sagte Fire mit einem abfälligen Unterton. „Er hat recht. Wir haben den Sohn von Hitomi und Yosaku gefunden, also haben wir hier nichts mehr zu suchen. Lass uns gehen, Liebling.“, sagte Fires Vater mit angewiderten Ton. Die Tatsache, dass Fire und ich hier waren und uns geküsst hatten, widerte ihn an. Er sah mit herhabfallenden Blick zu uns. Am liebsten hätte ich Fire erneut geküsst um ihm eins auszuwischen.

. „Von mir aus geh! Aber ich werde bleiben. Er ist mein Sohn und ich werde das nicht länger leugnen.“, sprach Fires Mutter aufgewühlt. „Ach, das ist ja was ganz Neues.“, murmelte Fire mit einem abfälligen Ton.

Mutter von Fire: „Firestorm, ich weiß, wir haben dich damals abgeschoben, aber mit der Zeit nahm ich Vernunft an und ich begann dich zu vermissen. Ich wollte dich oft anrufen, dir einen Brief schreiben oder dich mal besuchen, aber dein Vater hat es mir verboten und unterdrückte meine mütterlichen Gefühle. Als Mitsuki dann auf die Welt kam wollte ich, dass wir alle zusammen leben und ein glückliches Familienleben haben. Aber auch das wollte dein Vater nicht. Er meinte, dass wir dich jetzt endlich vergessen könnten. Aber ich wollte dich nicht vergessen.“

Firestorm: „Tze…“

Mutter von Fire: „Schließlich bin ich deine Mutter. Ich bitte dich Firestorm, gib mir eine zweite Chance. Ich weiß nicht ob dein Vater dich auch um diese bitten will, es ist mir aber auch egal. Du bist mein Sohn, mein eigen Fleisch und Blut, ich lasse es nicht länger zu, dass dein Vater dich mir verweigert. Ich bitte dich aber nicht nur um eine zweite Chance für mich, sondern auch um eine erste Chance für Mitsuki. Ich möchte, dass sie ihren großen Bruder kennen lernt, möchte, dass du sie kennen lernst.“

Firestorm: “Du kommst in meine Wohnung, behandelst mich die Jahre zuvor, als ob ich nicht existieren würde und verlangst jetzt von mir ´ne zweite Chance? Jetzt, wo ich schon fast erwachsen bin und eh bei euch ausziehen würde, fällt dir mal ein: ´Ach, ich hab da meinen Sohn gesehen, man kann ja mal nach ´ner zweiten Chance fragen.` Sorry „Mutter“, aber so läuft das nicht. Du hast dich die ganzen Jahre nicht um mich gesorgt. Ich lebe schon seit vielen Jahren allein, ich kann das schon verdammt gut. Ich brauche niemanden mehr, der sich um mich sorgt und auf mich aufpasst! Ich bin selbstständig.“

Mutter von Fire: „ Ich sage doch gar nicht, dass ich mich um dich kümmern will und ich will dich auch nicht aus deiner Umgebung hier reißen. Du kannst hier weiterhin wohnen, bei all deinen Freunden. Weiter zur Schule gehen. Ich will ja nur, dass wir drei, Mitsuki, du und ich, uns näher kommen. Wir können telefonieren, Briefe schreiben und uns besuchen. Von mir aus kannst du zusammen sein mit wem du willst, außer mit irgendwelchen Kriminellen. Das ist das einzige, was ich nicht möchte. Das du auf die falsche Bahn gerätst. Ich habe gehört, dass du momentan einen sehr guten Weg gehst und ich will einfach nicht, dass dir etwas zustößt. Das mit der Schule und deinen guten Noten freut mich auch sehr. Ich glaube dir, dass du auch gut alleine zu recht kommst und das ist auch gut so.“

Firestorm: „Warum ist das gut so? Damit du weniger Arbeit hast, oder was? Für mich bist du lediglich meine biologische Mutter und das war´s auch schon. Du bist für mich keine Mutter, das zu ändern wird wahrscheinlich eine Ewigkeit dauern. Du und Vater habt nun einmal bei mir voll verschissen und ich kann auch gut ohne euch zu recht kommen. Ich brauche euch nicht, basta!“

Mutter von Fire: „ Das sage ich doch gar nicht. Ich bin stolz auf dich, dass du von allein so selbstständig geworden bist. Dein Vater ist bei mir auch unten durch! Und auch wenn du uns bzw. mich nicht brauchst, brauche ich dich.“

In ihren Augen waren Tränen der Verzweiflung zu sehen. Es berührte mein Herz, was sie sagte und ich stieß Fire leicht mit meinem Ellbogen in die Rippen um ihm zu sagen: „Gib dir einen Ruck und ihr eine Chance!“

Vater von Fire: „ Unterstehe dich unserer Tochter alles zu erzählen! Ich will nicht, dass du und sie Kontakt mit dieser Person haben.“

Mutter von Fire: „ Diese „Person“, wie du ihn nennst, ist zufälligerweise dein Sohn! Akzeptier es endlich! Du kannst es nicht rückgängig machen und auch du, genauso wie Mitsuki oder ich, haben unsere Schwächen, sowie unsere Stärken, die man respektieren und akzeptieren muss. Diese Dinge machen Menschen aus.“

Vater von Fire: „Pah, ich denke nicht dran diese Missgestalt von Jungen als meinen Sohn zu sehen! Kommt jetzt, ich höre mir das nicht mehr länger an!“

Fires Mum drehte sich zu ihrem Mann, schaute ihm ins Gesicht und verpasste ihm eine echt starke Ohrfeige!
 

Mutter von Fire: „Wie kannst du es wagen ihn so zu nennen? Ein Kind zeugen ist ganz einfach, nicht wahr? Einfach ´ne Frau finden und den Schwanz reinstecken! Aber das Kind dann auch groß zu ziehen, für es sorgen und es akzeptieren, respektieren und vor allem es zu lieben, ist schwierig und ein Ding der Unmöglichkeit für dich. Ich werde Firestorm nicht aufgeben, nur weil du einmal deinen kleinen Schwanz nicht bei dir behalten konntest und es jetzt leid bist! Wenn du mich vor die Wahl stellst, dann entscheide ich mich für Firestorm und reiche die Scheidung ein. Und eines sag ich dir, Mitsuki wird bei mir bleiben.“

Fires Vater sagte keinen Ton mehr. Geschockt von dem, was seine Frau sagte, erwiderte er nur: „Na gut, es war deine Entscheidung! Dann werden wir also jetzt getrennte Wege gehen.“

Mutter von Fire: „So ist es.“

Somit verließ Fires Vater die Wohnung.

Mutter von Fire: „Das hätte ich schon längst einmal tun sollen!“

Firestorm: „Hör zu, eine Mutter ist man in meinen Augen nicht nur, wenn man das Kind auf die Welt bringt. Eine Mutter ist man erst dann, wenn man sich um das Kind kümmert und für es sorgt.“

Mutter von Fire: „Du hast Recht, ich war dir eine schlechte Mutter. Eine Babysitterin hab ich dir besorgt, damit ich mich nicht um dich kümmern musste. Du warst mir zu anstrengend und irgendwann haben wir dich dann zu deiner Großmutter abgeschoben. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen, aber dafür ist es zu spät. Das habe ich viel zu spät erkannt.“

Einige Tränen kamen ihr und rollten sanft ihre Wangen hinunter. Ich schaute Fire traurig an.
 

Firestorm: *seufz* „Naja, nen Versuch kann ja nicht schaden.“

Mutter von Fire: „ Wie? Du meinst, du gibst mir eine zweite Chance?“

Firestorm: „Jo, das heißt es.“

Mutter von Fire: „Oh danke Fire. Vielen Dank.“
 

Fires Mum wendete sich Mitsuki zu und erklärte ihr, dass Fire ihr Bruder ist. In der Zwischenzeit schaute Fire mich an, als ob er fragen wollte, ok so? Ich nickte ihm mit einem Lächeln auf den Lippen zu und Fire lächelte sanft zurück. Wir schauten uns an…naja…eben wie zwei verliebte. Yukino und meine Mutter waren zu Tränen gerührt.

Mitsuki: „Du bist mein Bruder?“

Firestorm: „Ja, scheint so.“

Mitsuki: „Kannst du Flugzeug spielen?“

Firestorm: „Pah, und ob ich das kann. Ich bin der beste Flugzeugspieler ganz Japans.“

Beide lächelten sich an. Und Fire sagte daraufhin: „Willst du mal Testfliegen?“ Mitsukis Augen wurden immer größer und ein riesiges Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Fire nahm Mitsuki am Bauch, nahm sie hoch, streckte die Arme aus und drehte sich um Kreis. Mitsuki breitete die Arme aus und lachte, als sie von Fire herumgewirbelt wurde. Fires Mum lächelte zufrieden und sah glücklich dabei zu, wie Fire und Mitsuki spielten. „Na wie wär´s, wir gehen alle zu uns nach Hause und machen uns da einen gemütlichen Abend. Alle zusammen am Tisch, reden oder Spiele spielen. Vielleicht bei einem Glas Cola.“, sagte meine Mutter. Alle mussten lachen. „Gern.“, erwiderte Fires Mum. Als Fire vom vielen drehen schon ganz schwindelig war, stimmten alle munter zu. „Na dann würde ich sagen, dass Fire seine Sachen packt und wir alle schon mal vorgehen. Ihr kommt dann gleich nach, ok?“ „Alles klar Mum, Fire und ich kommen dann gleich.“, sagte ich zu meiner Mutter. Alle gingen.

****************************

17:45 Uhr, draußen auf der Straße
 

Mutter von Fire: „Was soll Fire denn für Sachen packen?“

Frau Kamiya: „Er schläft heute bei uns.“

Mutter von Fire: „Achso…na dann. Sagen Sie-“

Frau Kamiya: „Ach, lassen Sie das Sie weg. Nennen Sie mich Hitomi.“

Mutter von Fire: „ Na gut, ich bin übrigens Kyoko, stört es Sie gar nicht, dass Fire und Tai…naja, Sie wissen schon.“

Frau Kamiya: „Wie? Ich sagte doch, ich bin Hitomi^^. Aber bitte, was soll mich stören? Was ist denn mit den beiden?“

Mutter von Fire: „ Naja, sind sie nur gute Freunde oder…ist da noch mehr?“

Frau Kamiya: „Natürlich sind die Zwei nur gute Freunde. Die besten Freunde um genau zu sein. Denken sie etwa, die Zwei seien schwul? *lach* Ausgeschlossen. Tai ist doch ganz fertig wegen seiner Ex-Freundin. Und Fire ist auch nicht schwul. Da bin ich mir sicher.“

Mutter von Fire: „Na, wenn Sie es sagen. Sie kennen die Zwei besser als ich.“
 

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Zur selben Zeit bei Fire
 

„Find ich gut, dass du ihr nochmal eine Chance gibst.“, sagte ich zu meinem Freund, der gerade eine Tasche aus dem Schrank holte. „Ich hab´s für dich und Mitsuki getan.“ „Hä? Warum denn für mich? Was hab ich denn jetzt damit zu tun?“, fragte ich ihn verwundert. „Naja, du wolltest doch, dass ich ihr ne Chance gebe. Nichts weiter hab ich getan.“ „Hmm…wolltest du das denn überhaupt nicht? Hättest du es gelassen, wenn ich nichts gemacht hätte?“ „Naja, vielleicht hätte ich es gemacht. Ich weiß es nicht genau. Ich hätte wahrscheinlich meine Zeit gebraucht um alles zu überdenken. Ich bin halt nicht so ein Chaot wie du, der gleich handelt anstatt zu überlegen.“, sagte er und grinste mich frech an. „Hey, ich bin kein Chaot. Ich überlege auch bevor ich was mache…“, ich machte eine kurze Pause und sprach dann fort, „manchmal.“ Fire fing an laut zu lachen und sagte dann: „ Siehst du, du handelst meist bevor du denkst! Darum kommst du auch immer in irgendwelchen Ärger, aus dem ich dich dann wieder rausholen muss.“ „Dann überleg das nächste Mal schneller, bevor ich wieder handle und halte mich auf! Wenn du handelst bevor ich handle, dann komm ich auch nicht in Ärger.“ Fire lachte wieder und ging dann mit der Tasche ins Schlafzimmer. Ich folgte ihm. Er packte sich frische Sachen für den morgigen Tag ein, sowie seine Schuluniform. In seinem Zimmer war es wie jedes Mal ordentlich und sein Bett war gemacht. Ich setzte mich auf dieses und sagte: „Sag mal, denkst du, dass meine Mum nen Schock bekommt, wenn sie das mit uns erfährt? Ich meine, ich hatte immer Freundinnen. Und plötzlich du. Sie denkt wir seien nur Freunde und sie vertraut dir. Ob sie dich hassen wird, wenn sie´s erfährt?“ „Hmm…Ich weiß nicht. Es wird sicherlich ein kleiner Schock für deine Mum sein, dass ihr einziger Sohn schwul ist. Sie wünscht sich doch auch Enkelkinder. Und höchstwahrscheinlich wird sie mich hassen, weil ich dich zum Schwulen gemacht habe. Aber…wenn deine Mum es dir verbietet, es dir ausreden will, was tust du dann? Wirst du dich dann von mir trennen?“ „Nein. Auf keinen Fall würde ich das tun. Du hast dich auch nicht verändert, nur weil es deine Eltern sagten. Ich habe mich dafür entschieden, und wem es nicht passt, der hat halt Pech gehabt!“, sprach ich fest entschlossen.

Fire lächelte mich sanft an und kam dann langsam auf mich zu. Er setzte sich neben mich, streichelte mir über die Wange und sagte dann: „Das höre ich gern. Vorhin wurden wir ja leider gestört. Also…wo waren wir stehen geblieben?“ Erneut küssten wir uns und ließen uns rückwärts fallen. Nach kurzer Zeit klingelte das Telefon. Fire seufzte laut, küsste mich noch einmal und rannte dann zum Telefon. „Immer wenn´s am schönsten ist. *seufz* Soll das zwischen uns nicht sein?“, murmelte ich vor mich hin, während Fire das Telefon abnahm:

Firestorm: „Ja, hallo?“

Luri-chan: „Na endlich! Hi, Fire. Ich bin´s, Luri. Ich wollte fragen, was heute in der Schule war. Mir ging es nicht so gut und bei Tai und dir ging nie einer ans Telefon, wenn ich angerufen habe. Was macht ihr zwei denn schon wieder?! *lach*“

Firestorm: „Oh, ähm…was wir machen? Also äh…ni…nichts. Ähm, gar nichts^^“ .“

Luri-chan: „Was´n los? War doch auch nur nen Joke!“, er grinste.

Firestorm: „Puh…“

Luri-chan: „Also jetzt sag doch endlich! Was war in der Schule und wo wart ihr zwei?“

Firestorm: „Also, ich kann dir nur die 1.-4. Stunde sagen was war. Danach waren Tai und ich nicht mehr im Unterricht und wir waren mit Tais Dad und seiner Mum essen. Nichts Besonderes vorgefallen, was du jetzt wissen müsstest.“

Luri-chan: „So, wurdet ihr rausgeschmissen?“

Firestorm: „Nein, viel schlimmer.“

Luri-chan: „Wurdet ihr von der Schule geschmissen?! Oo“

Firestorm: „Nein, viel schlimmer.“

Luri-chan: „Habt ihr jemanden umgebracht und wurdet von der Polizei mitgenommen?“

Firestorm: „Nein, viel schlimmer.“

Luri-chan: „Ein Chemieexperiment ist missglückt und die Schule wurde evakuiert!“

Firestorm: „Luri, jetzt hör aber mal auf. Viel, viel, viel, viel, viel schlimmer.“

Luri-chan: „Tai ist gestorben. Oo“

Firestorm: „*lacht* Nein, so schlimm ist´s nun doch nicht.“

Luri-chan: „Na meine Güte, dann sag es doch endlich!“

Firestorm: „Black Rose hat mit nem uns völlig unbekannten Typen in der zweiten Pause rumgeknutscht und Tai war total fertig. Ich musste ihm dann erstmal helfen. Du verstehst.“

Luri-chan: „Krass. Nee, ne? (Pause) Wie geht es Tai jetzt?“

Firestorm: „Hmm…Tai, na ich würde sagen dem geht´s blendend^^.“

Ich kam aus dem Schlafzimmer langsam dazu und als ich das hörte musste ich leicht lachen.
 

„Lass sie mich mal sprechen.“, sagte ich und Fire gab mir den Hörer.

Tai: „Hi Luri, wie geht´s dir?“

Luri-chan: „Tai! Ist doch egal wie´s mir geht! Wie geht´s dir?“

Tai: „Wie Fire schon sagte, ganz gut.“

Luri-chan: „Das ist bestimmt der Schock! Du Ärmster.“

Tai: „ Nein, ich war nur geschockt als mich das Auto fast überfahren hätte.“

Luri-chan: „WAS?! Oh mein Gott! Bist du verletzt? Was ist passiert? Hat dich das so umgehauen, dass du blindlings auf die Straße gerannt bist oder was?“

Tai: „Nein, nur als Black mich vor meiner Familie gedemütigt hat, indem sie den Typ vor dem Restaurant geküsst hat, bin ich halt im Regen raus gerannt und vor ein Auto, weil ich nichts gesehen hab. Aber mir ist nichts passiert. Fire ist mir nachgelaufen und hat mich gerettet. Er hat mich weggeschubst und da er als Torwart gut abrollen kann, hab ich mir noch nicht mal eine Schramme geholt.“

Luri-chan: „Oh Gott, da hast du aber nochmal verdammt Schwein gehabt! Black hätte dich fast in den Tod getrieben. Das geht echt zu weit. Wir müssen sie wieder zur Vernunft bringen.“

Tai: „Ach, schon ok. Von mir aus kann sie machen, was sie will und mit wem sie will. Hiermit beende ich offiziell das Projekt ‚Back to Love’!“

Luri-chan: „Was?! Aber du liebst sie doch, warum gibst du sie jetzt so einfach auf? Ich kann ja verstehen, dass du enttäuscht bist und so, aber das ist doch kein Grund gleich die Flinte ins Korn zu werfen.“

Tai: „Natürlich habe ich noch Gefühle für sie, aber das tut nichts zur Sache. Es ist Vergangenheit. Ich kann es und vor allem will es nicht ändern.“

Luri-chan: „Aber warum? Warum denn so plötzlich nicht mehr? Verdammt! Da bin ich einmal nicht in der Schule und dann so etwas!“

Während Luri fleißig weiterplauderte, nahm Fire mich von hinten in den Arm und wir küssten uns sanft.
 

Luri-chan: „Tai? Hey Tai, noch da?“

Tai: „Hm? Äh, ja. Bin noch da. Also, ähm…ich hab da wen interessantes kennen gelernt. Joa, so könnte man´s sagen.“ *zu Fire schau, er schaut zurück, ein Kuss*

Luri-chan: „Wie, so könnte man´s sagen? Hey, Tai! Hallo, was machst du denn die ganze Zeit?!“

Tai: „Hm? Ach ähm, egal. Vergiss es einfach wieder!“

Luri-chan: „Sag mal, spinnst du? Was ist denn los mit dir? Wer ist es denn?“

Tai: „Nichts, es ist alles bestens. Glaub mir. Du, ich muss aber jetzt Schluss machen.“

Luri-chan: „Tai?“

Tai: „Fire übernachtet bei mir.“

Luri-chan: „Tai?! Du kannst doch nicht einfach-“

Tai: „Wir müssen los. Also,“

Luri-chan: „Was ist denn mit dir-“

Tai: „Bye bye, bis morgen.“

Luri-chan: „TAI!“

Tai: „Du kommst doch morgen, nicht wahr?“

Luri-chan: „Ja aber-“

Tai: „Toll, also mach´s gut.“

Luri-chan: „Hey, TAI!“

*dud dud dud dud…..*
 

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Auf der anderen Seite der Leitung
 

Luri-chan: „Idiot!“
 

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zur selben Zeit bei Fire
 

„Lass uns lieber losgehen, bevor deine Mum sich noch Sorgen macht.“, sagte Fire. Ich konterte daraufhin: „Und deine Mum!“ „Ja, und meine ‚Mum’.“, sagte er mit einem Seufzen. Fire nahm seine Tasche und wir gingen los. Hand in Hand sind wir die Straßen entlang gegangen. Wenn ich in Fires Nähe war, vergaß ich all meine Probleme, all meine Sorgen und Ängste.

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18:03 Uhr, bei Tai
 

Zu Hause war nicht besonders viel los. Wir saßen gemeinsam auf der Couch und redeten. Irgendwann, kurz nach Mitternacht, ging Fires Mutter, mit der bereits eingeschlafenen Mitsuki auf dem Arm, nach Hause. Kurz darauf machten auch Yukino und mein Vater sich auf den Weg. Meine Mum räumte nur schnell ein paar Gläser weg und ging dann zu Bett. Nachdem ich unser Gästebett für Fire fertig gemacht habe, sind auch wir zwei zu Bett gegangen. Wir redeten nicht mehr viel, außer ein „Gute Nacht und träum was Schönes.“ Darauf folgte ein langer, leidenschaftlicher Gutenachtkuss. Nach all der Aufregung an diesem hektischen Tag, war ich ermüdeter als erwartet und schlief nach wenigen Minuten friedlich ein. Was ich jedoch nicht mehr mitbekam war, dass es Fire da genau anders ging. Er dachte noch lange über das Geschehene nach.
 

Juli, Donnerstag, 07:10 Uhr, bei Tai

„Aufstehen Jungs, ihr wollt doch nicht zu spät kommen!“, hörten wir meine Mum aus der Küche rufen, die gerade dabei war uns ein leckeres Frühstück zu kochen. „Nur noch ein bisschen…“, murmelte ich noch im Halbschlaf und zog die Decke über meinen Kopf. „Du hast wieder `süß´ geschlafen.“, hörte ich es auf einmal neben mir. Als ich die Decke etwas weiter runter zog, um nachzuschauen, wer dort in meinem Zimmer war, sah ich in Fires liebevolles Gesicht, welches mich mit einem zuckersüßen Lächeln anschaute. Ich setzte mich aufrecht ins Bett und lächelte zurück. Abgelenkt von meinem Lächeln, bemerkte Fire nicht, dass ich mit meiner rechten Hand nach einem Kissen griff. Erst als das Kissen bereits durch das Zimmer flog, sah er überrascht auf und versuchte seinen Arm zum Schutz hochzuziehen. Vergebens. Das Kissen hatte ihn bereits mit voller Kraft getroffen. „Guten Morgen Schatzi!“, sagte ich schadenfroh mit immer noch demselben freundlichen Lächeln. „Boah du...“, sagte Fire, der nun eine Art Vampirlächeln auf den Lippen hatte. Er schmiss ein zweites Kissen, danach ich wieder...es entbrannte eine riesige Kissenschlacht. Wir standen teilweise bereits im Zimmer um abhanden gekommene Kissen wieder aufzuheben und erneut zu schmeißen, als Fire mir zwei Kissen entgegen schleuderte. Ich versuchte sie abzuwehren, verlor dabei das Gleichgewicht und fiel rückwärts auf den Boden. „Jetzt hab ich dich!“, rief Fire siegessicher und stürzte sich auf mich. Ich konnte nicht entkommen. Er saß mit seinen Beinen auf den meinigen und seine Hände drückten meine Arme auf den Boden. Sein Gesicht kam näher, ich erwartete jeden Moment meinen Guten-Morgen-Kuss, als plötzlich die Zimmertür aufsprang und meine Mutter in der Tür stand. Überrascht sah ich sie an und hoffte, sie würde nicht merken was Fire vorgehabt hatte. Er schaute sie ebenso überrascht an wie ich und mit einem Mal wurden wir beide knallrot. „Hört auf euch schon wieder zu raufen, es wird Zeit, dass ihr frühstückt und in die Schule geht. Hopp hopp!“, sagte sie und ging wieder. „Puh…“, gaben wir zwei erleichtert von uns. Fire gab mir ganz schnell einen Kuss und ging in die Küche. Ich folgte ihm kurz darauf. Nach dem Frühstück sind wir ins Bad gegangen. „Ich hab keinen Bock auf Schule…“, sagte ich, als ich gerade meine Haare kämmte. „Mal wieder.“, gab Fire nur zurück und rollte mit den Augen. „Hey, verarsch mich nicht!“, sprach ich und rammte meinen Ellbogen gegen seinen Arm. Fire lächelte mich mit einem verträumten Blick an, schaute dann in die Luft und sagte: „Ich aber auch nicht.“ „Na prima, dann lass uns doch schwänzen.“ „Das ist keine gute Idee, Tai.“ „Warum nicht? Wir könnten ja…ins Einkaufzentrum gehen und da nen bisschen Geldausgeben.“ „Hmm…ich weiß nicht. Ich hab kein Bock auf Shopping.“ Ich seufzte und wir begannen uns die Zähne zu putzen. Danach sagte Fire plötzlich: „Was hältst du davon, wenn wir ins Kino gehen und danach in einem kleinen Café ein Eis essen?“ Ich schaute ihn ungläubig an, denn Fire würde doch niemals schwänzen. Obwohl, als es mir nicht so gut ging ist er schließlich auch einfach gegangen. Fire bemerkte mein Schweigen und sagte plötzlich: „Es wäre unser erstes, richtiges Date.“ Dann nahm er mich von hinten in die Arme. So gesehen hatte er Recht. Es wäre unser erstes Date. Wir wären nicht als Freunde unterwegs, sondern als Paar. Noch nie waren wir irgendwo hingegangen mit den Gedanken, dass eine Beziehung entstehen würde. Gut, Fire dachte das vielleicht ein paar Mal, aber ich nicht. „Ok, überredet!“, sagte ich schnell.

Als ein Ok von Fire bekam ich einen Kuss auf die Wange. In meinem Zimmer packten wir in unsere Schultaschen keine Schulbücher, sondern unsere Freizeitkleidung. Dann gingen wir los. Davor verabschiedeten wir uns noch von meiner Mum und sie wünschte uns einen schönen Tag  .Den werden wir wohl haben.
 

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Donnerstag, 07:53 Uhr, In der Schule
 

„Komisch, Mia ist heute gar nicht da…“, dachte Black Rose, die nachdenklich auf ihrem Platz im Klassenzimmer saß. „Ah, guten Morgen Luri! Geht´s dir…“, sie stoppte. Normalerweise schaute Luri wenigstens zu ihr und lächelte oder gab ein „hi“ oder „guten Morgen“ zurück. Aber Luri schaute nur kurz nach, wer sie da ansprach, wandte den Kopf aber gleich wieder verachtend ab. „Dass die sich noch traut mich anzureden. Tse, die hat nerven…“, murmelte Luri-chan an ihrem Platz, als sie die Sachen auspackte.
 

8:00 Uhr

*ding dang dang ding, ding dang dong ding*

„Setz euch Kinder, wir beginnen mit dem Unterricht!“, rief Kachiko-sensei in die Klasse. Elk meldete sich und Kachiko-sensei rief ihn auf: „Was gibt es Elk?“ „Mia ist nicht anwesend, Miss.“ „Tatsächlich, weiß jemand, was sie hat?“ Niemand meldete sich. „Nun gut, ich würde mich freuen, wenn jemand ihr die Hausaufgaben und Materialien mitnehmen und sagen könnte, was gemacht wurde. Huch! Firestorm ist ja auch nicht da! Das ist nun wirklich eine Überraschung. Das Tai fehlt, ist ja keine Neuheit. Vielleicht eine Grippewelle. Esst viel Obst und zieht euch ordentlich an, Kinder. Nicht dass ihr auch noch krank werdet. Beginnen wir mit dem Unterricht!“

Eine Stunde nach der Nächsten kam und die sonst so beliebte Black Rose blieb allein. Sie versuchte sich an eine Gruppe Mädchen aus ihrer Klasse ran zu hängen, jedoch sagte eine von ihnen ihr nur: „Mit so einer arroganten und gemeinen Ziege wollen wir nichts zu tun haben. Bist doch sonst so beliebt und gibst dich nicht mit Mädchen wie uns ab.“ „Wir sind ihr auf einmal wohl doch gut genug.“, erwiderte eine Andere. Die Mädchen begannen zu lachen. Im Laufe des Tages versuchte sie sich an die verschiedensten Gruppen zu hängen. Doch vergeblich. Sie hörte nur wieder die gleichen oder ähnliche Sprüche. „War ich in letzter Zeit wirklich so fies und gemein zu allen? Hab ich mich wirklich so daneben benommen? Ach wäre Mia doch bloß hier…“, dachte Black und beendete ihre Gedanken mit einem lauten Seufzer. In den 5 Minuten Pausen saß sie allein und in den Unterrichtsstunden wollte niemand neben ihr sitzen.
 

11:30 Uhr

*ding dang dang ding, ding dang dong ding*

Die zweite große Pause begann und Black beschloss durch die Schule zu laufen um sich mit anderen Mädchen zu unterhalten. Sie hielt dieses Außenseiterleben nicht aus und brauchte endlich Kontakt mit anderen. Auf dem Flur fand sie endlich die gewünschten Mädchen, die ihren „Rang“ hatten. Die hübschen, bei allen beliebten Mädchen, die ebenfalls im Cheerleaderteam waren, so wie sie. Großes Gelächter begann, als Black jedoch begann zu sprechen, verstummte es abrupt. „Hey Girls, alles klar? Was für neuen Klatsch und Tratsch gibt´s heute?“, begann sie. Die Mädchen schauten mit verabscheuendem Blick zu Black und musterten sie von Kopf bis Fuß. „Also? Ich warte.“, sagte sie neugierig. „Der einzige Klatsch und Tratsch bist du! Schau dich doch mal an Mädel, du siehst aus wie ne billige Bitch und dass auch noch als eine von uns.“

Kappi 50!!! Party *yeaaaaaah* Ich feier großes Jubiläum^^ Ich hätte mir zwar gewünscht, dass das 50. Kappi etwas spektakulärer wird aber ich mag es trotzdem^^ Ich hoffe ihr auch ;-) Vielleicht wird (wenn es das geben sollte) ja kappi 100 besser^^ wobei ich bezweifle dass es soweit noch kommt. kappi 50 is in word auf seite 60 und das ende der story ist momentan so ca ab seite 95^^

ich hoffe ihr bleibt mir so lang treu.

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„Red doch nich son Scheiß, Rika! Die is doch keine von uns! Wirf uns nich mit der in einen Topf! Wir sind Cheerleader! Immer hübsch, nett und niedlich. Über uns wird nicht getratscht, wir tratschen! Schon vergessen?“, sagte ein anderes Mädchen. „Ja, schon die 3 wichtigsten Cheerleaderregeln vergessen? Regel No.1: Wir sind immer hübsch, zu allen nett und freundlich und niedlich. Es müssen uns schließlich alle bewundern und lieben! Außer natürlich zu hässlichen Entlein usw. Regel No.2: WIR sind diejenigen die Tratsch und Klatsch erst richtig nennenswert machen und Regel No.3: Mach immer auf dumm und spiel mit all deinen Reizen, aber nicht zu viel! Diese `Person´ hier, hat schon mal alle Regeln gebrochen. Besonders Regel No.3, weil sie zu viel von ihren Reizen zeigt. Und das auch noch in der Schule!“ „Komm wieder wenn du wieder der Star bist!“, sagte Yurai. Sie fingen alle an zu lachen und gingen weiter. Black konnte nicht glauben, was eben passiert war. Besonders was Yurai sagte! Yurai, das beliebteste und hübscheste Mädchen nach ihr. Die Anführerin der Cheerleader. Das war ein offizieller Rausschmiss! Wie sollte sie das verkraften? Sie ist von ganz oben, nach ganz unten gefallen und das in weniger als einer Woche! Black wusste, dass das Geschäft hart ist und man schneller wieder unten sein kann als man gucken kann, aber sie? Sie, die immer auf Platz eins war? Sie, das perfekte und hübsche Mädchen, um das sich alle Jungs gerissen haben und alle Mädchen mit ihr befreundet sein wollten? Soll das jetzt alles der Vergangenheit angehören? Das konnte nicht sein, das konnte und wollte sie nicht zu lassen! Sie musste so schnell wie möglich wieder der Star werden, und wenn sie dafür mit allen möglichen Leuten in die Kiste steigen musste. Sie musste um jeden Preis wieder an die Spitze! Schnell wurde ihr klar, dass sie nicht nur für alle so unerreichbar war, weil sie einfach Black ist. Mit all ihrem Charme und dem ganzen, was sie auf Platz eins brachte. Nein, niemand konnte sie von ihrem Thron stoßen, weil sie eine zusätzliche Sicherheit hatte. Etwas, was ihr Schutz gab und niemand es wagte, es auch nur zu versuchen ihren Thron anzufechten. Weil niemand es wagte, ihren Schutz anzugreifen. Natürlich gab es die ein oder andere, wie z.b Yurai, die schon oft versucht hatte Black den Platz streitig zu machen, jedoch konnte man Black nicht wirklich etwas anhaben, da man sonst zuerst an ihrem Schutz hätte vorbei kommen müssen. Und ihr wurde nun klar, dass dieser Schutz Tai gewesen war! Wer hätte es schon gewagt, dieses Duo zu einem Duell herauszufordern? Wenn man einen der beiden Angriff, musste man nicht nur mit den Fans von demjenigen rechnen, sondern auch von der anderen Person, die so eine Thronübernahme verhinderte. Sie gaben sich gegenseitig Schutz. Ein unschlagbares Team! Und plötzlich fing Black an, Tai ein wenig zu vermissen. Seine Witze und Streiche, die sie so oft zum Lachen gebracht hatten. Und sie auch manchmal wieder aufmunterten, wenn sie traurig war. Seine Zärtlichkeit, die er ihr so oft gab, seine tröstenden Worte, wenn es ihr nicht gut ging, seelisch wie gesundheitlich. So vieles, was ihr jetzt fehlte. Aber besonders der Schutz und die Geborgenheit, die er ihr so oft gab, fehlten ihr. Wenn er bei ihr war, brauchte sie niemanden anders mehr. Dann war es ihr eigentlich schon fast egal, ob sie nun die Beste war oder nicht. Hauptsache, er war da um sie zu halten. Hauptsache, ihre Freunde waren da. Vielleicht war das der Grund, warum sie damals der Star war. Weil sie alle recht gleich behandelte, weil sie zu allen nett und freundlich war. Sie hatte ja alles gehabt. Darum wurde sie so bewundert, weil sie immer ein freundliches Lächeln hatte und gerne geholfen hat, wenn es Probleme gab. Aber diese Zeit war jetzt vorbei. Nur warum? …

Black überlegte lange. Der einzige Grund, der ihr die ganze Zeit über einfiel, war Tai. Einen anderen Grund fand sie einfach nicht. Nur weil sie mit Tai Schluss gemacht hatte, war sie nicht mehr der Star. „War ich so abhängig von ihm? Ist ja widerlich!“, dachte sie still. Die nächsten Stunden begannen bereits. Sie überlegte die ganze Zeit darüber nach, warum die Zeit, in der sie der Star war, nun vorbei war. Wenn sie im Unterricht aufgerufen wurde, bemerkte sie es nicht. Erst die Schulglocke konnte sie wieder in Bewegung setzten.
 

13:25 Uhr, im Klassenzimmer

*ding dang dang ding, ding dang dong ding*

Sie packte verträumt ihre Sachen zusammen und ging die große Haupttreppe hinunter. Als sie unten beim Vetretungsplan angekommen war, hörte sie jemanden ihren Namen rufen. Als sie sich umdrehte und in dem Wirrwahr die Person suchte, sah sie jemanden. Ein Mädchen mit schwarzem, gewelltem Haar. Es sah aus wie Seide, welche im Wind hin und her wehte. Sie trug einen schwarzen kurzen Rock, Ein schwarzes Top, welches man in der Mitte zusammen schnürt und schwarze Stiefel. Dazu noch schwarze Netzhandschuhe an den Armen. „Hey Black Rose! Warte!“, rief ihr das Mädchen zu. Black blieb stehen und wartete geduldig bis das Mädchen angerannt kam. Sie freute sich, dass heute überhaupt jemand mit ihr redete. „Hi Black Rose. Mein Name ist Gina. Ich komm aus der 9b.“, sagte das Mädchen namens Gina, als sie vor Black stand. „Aha, was gibt´s denn, Gina?“, fragte Black. „Ich muss unbedingt mit dir reden, Black Rose. Ich hab schon einmal versucht mit dir zu reden, aber diese Mia meinte du bist gerade nicht da.“ „Dann hättest du es doch Mia sagen können, ich hätte mich dann bei dir gemeldet.“ „Nein, auf keinen Fall! Gerade Mia ist ja das Problem.“ „Hey, wenn du hier meine Freunde beleidigen willst, dann bekommst du mächtig Probleme! Klar?!“, keifte Black das Mädchen an. „Black, ich darf dich doch Black nennen, oder?“, fragte Gina und Black nickte einfach nur, „Denkst du Mia ist wirklich deine Freundin? Sie ist schuld daran, dass du die Liebe deines Lebens verloren hast. Jetzt auch noch all deine Freunde und deinen Status in der Schule. Und das seit Mia hier ist. Da kann doch was nicht stimmen, oder?“ „Was willst du damit sagen?! Das Mia mich nur betrügt und belügt?! Mich ausnutzt?! Mich?!“ „Ja!!! Genau das! Bitte hör mir zu. Black, ich bin das Mädchen, welches Tai angeblich geküsst hat. Aber das haben wir gar nicht!“ „Ach du warst das! Vielen Dank, ich hab dadurch gemerkt, dass er mich eigentlich nur ausnutzt und ein Arsch ist. Ist wohl nicht mehr so toll mit ihm ohne den Nervenkitzel, dass es da ne Andere gibt. Ich würde deiner tollen Story ja gern lauschen, aber ich muss zum nächsten Unterricht gehen.“, sagte Black Gina schnippisch ins Gesicht, drehte sich um und begann los zu gehen. Gina packte sie am Arm. „Hey, lass los! Du hast mir meinen Freund ausgespannt, was willst du denn noch, verdammt?“ „Ich will, dass du mir zuhörst und die Wahrheit erfährst!“ „Pah, die Wahrheit kenn ich bereits und sie war schmerzhaft genug.“ „Black, Tai und ich haben uns nicht geküsst. Das musst du mir glauben.“ „Warum sollte ich…“ „Black! Bitte hör mir einfach nur zu, ok? Bitte.“ ...

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Ob sie zuhört oder nicht, das verrät euch jetzt das Licht *lol* nein, da müsst ihr schon warten und weiter lesen^^

„Na gut, aber beeil dich!“ „Danke.“, begann Gina, „Also, mein Kumpel Tsuru schlug vor ein Treffen zu arrangieren, weil er Tai kennt. Er schlug das vor, weil Tai jemanden kennt in den ich seit geraumer Zeit sehr verliebt bin. Ich hätte Tai ein paar Fragen stellen können, um etwas mehr über ihn heraus zu finden. Zu meiner Überraschung und Freude stimmte Tai dem Ganzen zu. Also hab ich mich in der Pause mit Tai getroffen und wie vorgehabt ein paar Fragen gestellt. Nur Fragen! Und zuerst tat ich so, als ob ich gar nicht nervös wäre und ganz cool bin. Aber er durchschaute mich schnell und merkte, wie sehr ich verliebt war in einen Jungen, über den ich eigentlich gar nichts wusste. Das war mir peinlich und ich schaute verlegen auf den Boden. Tai war so dreist und hat sich einfach runter gebeugt um mir ins Gesicht zu schauen.“ Black lachte kurz auf und Gina schaute sie fragend an. „Sorry, das ist typisch Tai.“, sagte Black. Gina setzte ihre Geschichte fort: „Also ich denke, dass Mia dieses runterbeugen aus einer Sicht gesehen hat, wo es so aussah, als ob Tai mich küsst. Das hat er aber gar nicht. Ich will nichts von ihm. Ich mach mir nichts aus solchen Typen.“ „Darf ich dann mal fragen, wen Tai so tolles kennt, dass du dich in den verliebst. Vielleicht glaub ich dir dann auch.“ Für kurze Zeit gab es Schweigen und Black wartete ungeduldig auf die Antwort. „Firestorm…“, antwortete Gina verlegen und schaute wieder auf den Boden. „Aha, verstehe. Nun ja, aber ich glaube dein schönes Märchen nicht. Es war trotzdem ganz unterhaltsam. Mach´s gut.“, sprach Black Rose und machte wieder anstallten darauf zu gehen. „Nein Black, bleib hier. Es ist die reine Wahrheit. Du musst mir glauben!“, versuchte es Gina verzweifelt. „Ja Black, du solltest ihr glauben, denn das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.“, sagte eine Stimme hinter Black. Gina schaute das Mädchen verwundert an und Black drehte sich blitzschnell um.
 

„Luri-chan!“, sagte Black überrascht und ihre Augen wurden größer vor Freude. „Ja, ich. Was Gina sagt ist die Wahrheit Black. Wem vertraust du mehr? Dem Jungen, den du seit deiner Kindheit liebst, kennst und vertraust, mir, deiner einst besten Freundin und Firestorm, einen Jungen, der bei uns gar nicht mehr wegzudenken ist, oder einer dahergelaufenen Spanierin, die du gerade mal ein paar Tage kennst. Wir kennen uns alle schon ein Leben lang, naja, fast alle.“, sprach Luri zu ihrer früheren Freundin. „Sorry, aber Mia hat mir gezeigt, dass Tai nun einmal schon immer ein totaler Casanova war und auch immer bleiben wird. Ihr seid auch mit ihm befreundet und eventuell sagt ihr mir nicht die Wahrheit, um mich zu schützen und um einen weiteren Freund, Tai, zu decken. Ich glaube was Mia sagt und sie ist schwer in Ordnung. Ich hab keine Ahnung, warum ihr mich die ganze Zeit belügt und auf solche Freunde kann ich auch verzichten.“ Luri seufzte und Black ging zum nächsten Unterricht. „Danke dass du das gemacht hast Gina. Das war echt toll von dir.“, sagte Luri zu Gina, welche immer noch auf dem Flur stand. „Ach schon gut, immerhin lerne ich so Firestorm etwas kennen und er nimmt mich endlich richtig war. Wie geht es Tai? Geht´s ihm schon besser?“ „Ja, der ist Topfit. Ich frag mich allerdings was passiert ist. Er ist wohl über Black hinweg und hat sie schon zu einer guten Erinnerung an alte Tage gemacht. Aber eines sag ich dir, Gina, ich werde Firestorm nicht kampflos aufgeben! Ich bin nämlich auch in ihn verliebt.“, sprach Luri zu Gina und zwinkerte, ganz nach dem Motto: `Ich mag dich aber der Junge gehört mir also sind wir Rivalinnen! ´ „Na gut, aber nur, weil du auch in ihn verliebt bist, werde ich noch lange nicht aufgeben.“, sagte Gina, fest entschlossen Fires Herz für sich zu gewinnen. „Das ist gut. Ich freue mich auf unseren kleinen ‚Fight for our Love’. Mach’s gut.“, sagte Luri mit einem Grinsen und begann sich in die Richtung des nächsten Klassenraums zu begeben. „Mach’s besser!“, gab Gina nur kurz zurück und beide gingen schließlich ihre Wege.

Im Klassenzimmer angekommen sah Luri, dass Black mit ein paar Mädchen redete, die von einer anderen Klasse kamen. „Hey Black!“, hörte Luri eines der Mädchen sagen, „was ist jetzt eigentlich mit dir und Tai? Kommt ihr wieder zusammen? Warum habt ihr euch eigentlich getrennt?“ Black antwortete: „ Tai und ich werden garantiert nicht mehr zusammen kommen! Mit dem will ich nicht mal mehr auf derselben Straßenseite laufen. Ich hab mich schließlich von ihm getrennt. Und das zu Recht! Dieser Casanova hat mich mit mehreren Weibern betrogen! Er ist ein elender Lügner, lasst euch auf den ja nicht ein. Er will das Gleiche was alle Männer wollen: Euch flachlegen! Glaubt mir Mädels, das habt ihr nicht nötig. Ich musste es am eigenen Leib erfahren, hört auf meine Warnung. Ihr könnt froh sein, dass ich mich für euch opferte und euch jetzt warnen kann!“ Bei den letzten Sätzen verwandelte sich ihre arrogante Stimme immer mehr in ein Schluchzen bis hin zu einem Weinen.

„Jetzt reicht’s, langsam reißt mir der Geduldsfaden…!“, murmelte Luri-chan, biss sich dabei auf die Lippen und ballte die Hände zu Fäusten. „Black!“, schrie sie mit einem Mal laut in die Klasse. Alle schauten sie an, doch Luri erwiderte keinen Blick, außer einen. Nämlich den von Black Rose. Ein Feuer loderte in Luris Augen und die sonst so schüchterne und stille Luri-chan stand fest entschlossen und selbstbewusst in der Klasse. „Was erzählst du hier für Lügengeschichten, hä? Was soll der Scheiß, verdammt? Er hat dich überhaupt nicht betrogen, so gesehen hast du das getan, weil du ihm misstraut hast!! Du hast einfach an ihm gezweifelt, ihn aufgegeben und ihn mit Füßen getreten!!! Aber am Meisten hast du dich selbst betrogen! Du hast deine Liebe, dein Vertrauen, deine Freundschaft und deine wahren Gefühle für ihn betrogen! Er hat dich nie angelogen, NIE! Er wollte auch nie nur das Eine von einem Mädchen, sondern den Charakter und die Art eines Mädchens. Er wollte nur dich, weil er dich seit er dich kennt, liebt und ich finde das hat er über Jahre bewiesen, dass er es mit dir ernst meinte. Also warum erzählt du hier so einen Scheiß über ihn!!! Aber das Beste kommt ja noch, DU MACHST HIER EINEN AUF OPFER!!! „Ihr könnt froh sein, dass ich mich für euch geopfert habe“, pah, das ich nicht lache!!! ER IST DAS OPFER, ER WURDE GEDEMÜTIGT UND NIEDERGEMACHT, ER WAR ES, DER DEN SCHMERZ ERTRAGEN MUSSTE, DEN HOHN UND DEN SPOTT DER ANDEREN SCHÜLER! NICHT DU!!! Gina hat dir erzählt wie es war, warum hörst du nicht mal auf deine Gefühle und glaubst das?! DU WARST SO SEHR AUF RACHE AUS, DASS DU ALLES ANDERE VERGESSEN HAST!!! Wer deine Freunde sind, was deine wahren Gefühle sagen und was dein Instinkt dir sagt. AUF ALL DAS, WAS DIR SONST SO WICHTIG WAR, HAST DU GESCHISSEN!!! Nein, Miss Perfect glaubt ja lieber einer dahergelaufenen, spanischen, intriganten SCHLAMPE! Tai hat sich wegen dir die Augen ausgeheult und du hast ihn nicht nur in der Schule fertig gemacht, nein, du hast ihn auch noch vor seiner Familie fertig gemacht!“, schrie Luri aus vollem Hals. „Ich sag dir mal was, Miss „Molli“, nur weil du eifersüchtig auf mein Aussehen und meine Figur bist, musst du dich nicht gleich so aufspielen. Du solltest deine Nase aus anderen Leuten Angelegenheiten raus halten und dich lieber wieder an den Herd stellen und neue Rezepte ausprobieren. Ich spiel in einer ganz anderen Liga und dort wirst du niemals ankommen. Und Tai ist mir egal geworden, durch Mia weiß ich jetzt, wie er wirklich ist. Er hat mich nur benutzt und das, was ich getan habe, war seine gerechte Strafe, obwohl meine Rache noch nicht ganz vollendet ist. Ich will ihn leiden sehen. Er soll ganz unten sein, wenn ich mit ihm fertig bin“, sagte Black drakonisch. Patsch. Luri gab Black eine kräftige Ohrfeige, die Black kurz zum taumeln brachte.

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Oh oh, mir fällt grad ein, ich muss später was ändern... hab garnicht mehr an die szene gedacht... >< aber bis ihr dort seid,ist der fehler behoben^^

. „Was denkst du dir eigentlich? Woher nimmst du das Recht so was zu sagen?! Aber du hast Recht, ich bin in einer anderen Liga als du. Jedoch werde ich nie dort ganz unten spielen, wo du gerade bist! Er hat dich überhaupt nicht benutzt! ER HAT DICH GELIEBT! Du willst, dass er noch mehr leidet? Dass er noch mehr weint? Als du die Show vor dem Restaurant abgezogen hast, wäre Tai danach fast von einem Auto überfahren worden!!! Wie weit willst du noch gehen?!! Du hattest Glück, dass Firestorm ihn in letzter Sekunde gerettet hat, sonst wärst du jetzt eine Mörderin!!!!“ Black schwieg darauf hin. Ihre Augen waren weit geöffnet und ihr Mund stand offen. In der Klasse begann großes Gemurmel. „Black“, begann Luri unter Tränen, „warum willst du das alles? Ich versteh dich nicht. Hast du schon all die schönen Tage mit Tai vergessen, die ganze schöne Zeit? War denn so viel Negatives da? Warst du nicht auch glücklich? Du bist nicht meine Blacky. GIB MIR MEINE BLACK ZURÜCK DU ARROGANTE SCHLAMPE!!!“ Luri schossen die Tränen aus den Augen. Black stand immer noch regungslos da, jedoch sah ihr Gesicht nun traurig und mitleidig aus. „Ja, wir wollen die alte Black zurück, die alle gleich behandelt hat.“, sprach ein Mädchen aus einer Ecke. „Sie ist wirklich arrogant geworden in letzter Zeit.“, sprach wieder eine andere Schülerin. „Sone olle Zicke will doch eh keiner!“, diesmal ein Junge. „Der arme Tai, er muss wegen ihr so viel erleiden.“ „Die hat Tai doch gar nicht verdient.“ Immer mehr gaben ihr Kommentar dazu. Black spürte einen stechenden Schmerz in ihrer Brust, den sie nicht verstand. Immer mehr Schülerinnen und Schüler gaben weitere Kommentare, die die Meinung der Anderen teilten. Black hatte das Gefühl, als ob jemand ihr ein Messer in die Brust rammt. Immer ein Stück tiefer für jedes Kommentar.

*ding dang dang ding, ding dang dong ding*

13:40 Uhr, Beginn der 7. Stunde

„So, setzt euch Kinder. Wir wollen mit dem Unterricht beginnen.“, sprach Kachiko-sensei, „Nanu? Warum steht ihr denn hier alle so verschwörerisch um Black Rose und Luri herum? Ist hier etwa eine Revolte im Gange? Das würde ich nicht gutheißen, also los! Setzt euch! Ihr wollt ja auch irgendwann nach Hause.“ Mit diesen Worten begannen sich die Schüler auf ihre Plätze zu begeben. Auch Luri-chan tat dies und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Black Rose jedoch stand immer noch an Ort und Stelle, noch immer spürte sie den Schmerz, den sie durch die Kommentare der Anderen erlitten hatte. Sie fühlte sich so ausgeliefert und war so verwirrt, durch die vielen Worte, die sie heute gehört hatte. Und plötzlich spürte sie dieses Verlangen einfach weg zu rennen. Sie schnappte sich ihre Armanitasche und rannte los. „Hey, Black Rose! Komm sofort zurück!“, schrie Kachiko-sensei ihr hinterher. Doch Black hörte dies gar nicht mehr. Sie rannte durch den Flur zur Treppe und von dort aus raus auf den Pausenhof. Sie rannte immer weiter, bis zur U-Bahn. Dort stieg sie letztendlich in den Zug und fuhr nach Hause.
 

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13:45 Uhr, im Raum der 9e
 

„Was ist denn in dieser Woche mit allen los? Irgendwie verhalten sich alle ganz komisch.“, sagte Kachiko-sensei verdutzt.

13:35 Uhr, in einem Einkaufscenter in Shinjuku
 

„Hatschi, hatschi! Boah…“ „Meine Güte, da spricht jemand aber sehr schlecht über dich, Tai.“, sagte Fire und schlürfte dann weiter an seinem Eiskaffee. „Hä? Wieso?“, fragte ich verdutzt. „Ach, wenn man niest gibt es viele Sprichwörter. Ich nehme halt dieses.“, antwortete Fire geduldig und lächelte mich an, „Ach ja und…wer dreimal niest ist doof. Und du hast bestimmt zwanzigmal geniest.“ Vorwurfsvoll schaute ich zu Fire und sagte daraufhin: „Willst du damit etwa sagen ich sei jetzt mega doof -.- ?“ Fire lächelte, während er weiter seinen Eiskaffee schlürfte. „Hey Fire, jetzt hör doch mal auf zu schlürfen und gib mir ne Antwort!“, kam es von mir. Fire hörte auf sein Getränk zu genießen und stützte seinen Kopf auf seinem Arm ab. Daraufhin fing er an unschuldig zu pfeifen und durch die Gegend zu schauen. „Boa! Das reicht! Herr Ober, die Rechnung bitte!!!“, schrie ich durch das Café. „Hey hey hey, jetzt warte doch mal!“, sagte Fire und hielt meine Hand fest. „Jetzt lass uns doch den Tag noch weiter genießen, ja?“, sprach er fort. Danach zog Fire meine Hand zu seinem Gesicht und küsste sie sanft. Ich streichelte seine warmen, samtweichen Wangen und wir tauschten liebevolle Blicke aus. Ich seufzte und sagte daraufhin: „Na gut. Was machen wir denn jetzt noch mit unserer restlichen Zeit? Wir sind immerhin schon gemütlich durch alle Geschäfte gelaufen und haben uns den größten Mist gekauft, dann sind wir langsam durch den Park geschlendert, danach waren wir, ganz romantisch zusammen im Kino und jetzt sitzen wir hier in diesem gemütlichen kleinen Café…“ „Wir haben ‚Die Rache der Untoten Ninja’ im Kino gesehen. Nennst du das etwa romantisch?“, spottete Fire. „Ach mensch, es geht hier doch nicht um den Film, sondern darum, dass wir unser erstes Date haben. Wie ein ganz normales Paar auch.“ „Findest du etwa wir sind kein ganz normales Paar nur, weil wir zwei Jungen sind?“, sagte Fire mit bedrückter Stimme. „Nein nein, so hab ich das nicht gemeint. Nur, dass wir wie jedes andere Paar auch sind. Das meinte ich. Wenn ich damit ein Problem hätte anders zu sein, dann wäre es mir auch nicht egal, wenn die Leute uns anstarren oder ich würde nicht mit dir Händchen halten oder Arm in Arm mit dir laufen, geschweige denn küssen!“ Fires traurige Stimmung verflog so schnell, wie sie gekommen war und er erwiderte mit heiterer Stimme: „Das Stimmt! Wenn die Leute uns doof angeschaut haben, hast du dich noch mehr an meinen Arm geklammert.“ Wir lachten und waren weiter fröhlich, wie wir es schon den ganzen Tag über waren. Denn wir waren glücklich… gemeinsam.

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13:56 Uhr, bei Black Rose zu Hause
 

Black rannte in die Wohnung, schmiss ihre Sachen auf die Kommode und rannte mit ihrer Schultasche in ihr Zimmer. Whamm! Machte die Tür, als sie zu knallte. Black schmiss ihre Tasche in die Ecke und stand erst einmal atemlos in ihrem Zimmer. Noch immer konnte sie ihre Gedanken nicht ordnen und noch immer verspürte sie einen unerklärlichen Schmerz in ihrer Brust. „Was ist bloß los mit mir? Das ist doch gar nicht meine Art…einfach weg zu rennen. Das machen doch nur Loser!“, dachte Black verzweifelt. Die Wohnung war leer. Ihre Mutter war arbeiten, genauso wie ihr Vater. Plötzlich hatte Black Luris weinendes Gesicht vor sich und wie sie schrie: „Er liebt dich!“ Black verstand nicht bzw. sie wollte nicht verstehen. Sie spürte Tränen ihre Wangen hinunter fließen. Als sie hastig nach Taschentüchern suchte, damit ihre Schminke nicht allzu stark verwischt, ging sie an den Schrank und zog eine Packung Taschentücher heraus. Jedoch stand ein kleiner Schuhkarton auf einer Ecke der Packung. In dem Moment, als Black zog, kam ihr der Karton mit samt seinem Inhalt entgegen. „Ach scheiße!“, schrie sie laut. Sie wischte sich die Wangen trocken, was jedoch kaum einen Sinn ergab, denn ihre Augen hörten nicht auf die Tränen auf ihre Wangen zu bringen. Sie bückte sich um den Karton wieder einzuräumen und bemerkte, dass es ein Karton mit Fotos war. Von denen hatte sie viele, denn sie liebte es, Fotos aus alten Tagen anzusehen. Schnell wischte sie ein paar Fotos in den Karton und erblickte dabei mehrmals eine stark auffällige Frisur. Sie sah nur verschwommen, konnte jedoch die Person identifizieren, die solche Haare hatte. Tai! Sie wischte sich schnell die Tränen wieder weg und nahm sich ein paar von den Bildern. Auf den Fotos war oft sie mit ihm zu sehen. Wie sie lachten, spielten, Partys feierten, rum alberten. Es gab sogar einige auf denen sie gemeinsam mit Luri und Fire kochten. Es gab auch viele, auf denen sie mit Luri abgebildet war. Auch waren Fotos von der Cheerleadermannschaft zu sehen, auf denen alle posierten um die Fußballmannschaft anzufeuern. Weitere Bilder zeigten Tai und Firestorm wie sie Fußball spielten. Es waren alles Bilder aus glücklichen Tagen. Aus Tagen, an die Black sich jetzt erst wieder erinnerte. Erst jetzt spürt sie wieder, was ihr das alles bedeutet hat. Sie war glücklich mit allen. Sie hat so viel gelacht. Auch als Tai und sie noch kein Paar waren, war sie mit allen zusammen glücklich. Sie erinnerte sich an die Freundschaft! Das, was ihr im Leben am meisten bedeutet hatte. Es war ihr damals recht egal, wie hoch angesehen sie war, denn sie hatte ja ihre Freunde, bei denen alle den gleichen Rang hatten. Bei denen alle so waren, wie sie sind und die anderen einen so mochten, wie man war. Wo war die Zeit geblieben, als sie mit Luri über alles reden konnte? Wo war die Zeit geblieben, als sie mit allen Spaß hatte? In all der Zeit hat sie bemerkt, dass wenn man sich gestritten hatte, die Versöhnung danach immer das Schönste war und das alles, was danach kam, noch viel schöner war als vor dem Streit. Durch jeden Streit ist die Clique noch mehr zusammen gewachsen. Die Meinung anderer war irrelevant. Was zählte waren die eigenen Freunde. Black erinnerte sich an all das… An all die schönen Tage, an all die schönen Erlebnisse, an die Freundschaft und ihre Bedeutung und das wichtigste war, sie erinnerte sich wieder an die Liebe, an die unendliche Liebe, die sie für Tai empfunden hatte.

Sie erinnerte sich an ihr erstes Date, und an das zweite und an so viele weitere Treffen. Ob allein oder mit Freunden… Sie erinnerte sich an ihren ersten Kuss, an ihr erstes Mal… An all das, bei dem man denkt, man würde es nie im Leben vergessen. Doch sie hatte vergessen. Nur wie? Wie konnte sie all das vergessen haben? Alles, was ihr so viel bedeutete. Die Tränen waren unkontrollierbar. Aber es war ihr jetzt egal. Sollte die dämliche Schminke doch verschmieren. Sie wusste, für ihre wahren Freunde kam es nicht auf ihr Äußeres an. Es kam nur auf ihren Charakter an. Es war egal ob sie ungeschminkt irgendwo hingegangen war. Sie erinnerte sich noch an einen Tag. Tai hatte bei ihr übernachtet und sie wollten sich mit Luri und Firestorm treffen. Sie waren spät dran aber Black wollte sich noch unbedingt schminken. Tai sagte damals zu ihr: „Ist doch egal, ob du dich schminkst oder nicht. Du bist sowieso die Schönste für mich und nur das zählt. Also komm jetzt! Wir kommen sonst echt noch voll zu spät!“ Damals fand sie das wahnsinnig süß und ausnahmsweise schminkte sie sich an diesem Tag nicht. In der Mall, wo sie die anderen trafen, sagte Fire ihr dann: „Oh, heute mal nicht geschminkt? Gefällt mir besser, ist viel natürlicher und betont deine Augen und deine weiße Haut sehr.“ Sie lächelte und als sie Tai ansah, sagte er ihr mit einem einzigen Lächeln: „Siehste, hab ich doch gesagt“ „Ja stimmt, wenn sie lächelt sieht das echt viel besser aus.“, sprach Luri. Und seitdem ging sie ab und zu auch mal ungeschminkt aus dem Haus.

Und die Tränen rannen immer weiter ihre Wangen hinunter. Sie war so sehr auf Rache aus, dass sie alles andere vergaß. Ihre Freundschaft, ihre wahren Gefühle, die sie die ganze Zeit warnen wollten, aber Black hörte nicht auf sie. Wie glücklich sie war, wie egal es war wie sie aussah. Sie begann das alles unglaublich zu vermissen, Luri-chan und Firestorm. Wie Luri ihn immer angesehen hatte, ganz unauffällig. Und wie Tai sich immer über Luris Lunch hergemacht hatte, bis Luri dann jeden Tag eine Kleinigkeit extra für ihn mitbrachte. Wie Tai und Firestorm sich immer gestritten hatten und am Ende doch Fire aufgrund seiner Stärke und Reife gewonnen hatte. Sie vermisste einfach alles an Tai… Einfach ihn. Es war immer lustig mit ihm und ohne ihn, war die Clique nicht komplett. Es ging ohne ihn einfach nicht, der, der immer für den Spaßfaktor verantwortlich war, fehlte ihr einfach. Er brachte immer alle zum Lachen. Wie konnte sie denken, dass sie so etwas mit ihm machen kann, ohne die Clique zu zerstören. Wie konnte sie bloß denken, dass es ohne ihn schon gehen wird. Und letztendlich hat sie ihn mit ihrer Arroganz, mit ihrem Egoismus und ihrer Eifersucht fast in den Tod getrieben. „Wie konnte ich nur…wie konnte ich ihm das bloß antun?“, wimmerte sie auf dem Fußboden ihres kleinen Zimmers. Um sie herum verstreut all die Erinnerungen der letzten Jahre, die ihr alles bedeutet hatten…

„Wie konnte ich so gemein sein? Zu all denen, die mir alles bedeuten? Wie konnte ich nicht auf meine Gefühle hören? Das mach ich doch sonst nicht. Ich höre doch immer auf meinen Bauch… Warum… Warum habe ich ihm misstraut? Ihm, den ich doch so sehr liebe… Wie konnte ich nicht auf die Warnung meiner besten Freundin hören?“ Sie nahm sich bereits das dritte Taschentuch, denn die anderen waren bereits zu nass, um noch eine ihrer Tränen trocknen zu können. „ Nein! Das war ich nicht! Das kann ich gar nicht gewesen sein. Das war irgendein anderes, böses Wesen, was all die Jahre in mir geschlafen haben muss. Von dem ich nie etwas wusste. Eine zweite, böse Black Rose. Ist es denn jetzt weg? Ist es jetzt wieder an der Zeit für mein wahres Ich in Aktion zu treten? Kann ich jetzt wieder ich selbst sein? Ich will sie nicht mehr missen… Ich will zu Luri, und zu Fire und zu“, sie stoppte. „Was tu ich eigentlich? Er hat mich betrogen aber…ist es vielleicht Zeit ihm zu vergeben? Gina und Luri sagten, da war nichts. Er hätte jede haben können, da nimmt er doch nicht so eine wie Gina. Sone Gothicgirls sind doch gar nichts für ihn. Wenn er mich liebt, dann besteht doch die Chance, dass er auch mir meine Fehler vergibt, oder? Ich könnte es ihm aber auch nicht verübeln, wenn er sagt, er brauche Zeit um darüber nach zu denken oder er will nichts mehr mit mir zu tun haben. Dann muss ich es akzeptieren, wie es ist. Ich hoffe auch Luri und Fire können mir vergeben… Denn es ist mir jetzt klar, klarer denn je, dass ich Tai liebe…

und egal ob er mich betrogen hat, es war ja auch nur ein Kuss. Ein harmloser kleiner Kuss. Da passiert ja nichts. Es ist zwar auch nicht schön, aber…die Welt geht nicht unter, es werden keine Krankheiten übertragen, es wird auch niemand schwanger. Also ist doch alles im Lot! Ich werde ihm vergeben, denn das sagt mir mein Herz und es sagt mir auch, dass ich ihn liebe und unbedingt zurück will. Und auch meine anderen Freunde will ich zurück! Ich bin fest entschlossen! Allerdings frag ich mich immer noch, warum ich auf einmal so eine Schlampe war, denn das war ich wirklich. Eine richtige Superschlampe war ich!“ Mit diesen Worten stand Black auf, nahm ihren dunkelsten Lippenstift und schrieb sich ganz groß und über den ganzen Spiegel gezogen: „HALLO SUPERSCHLAMPE!!!“

„So“, sagte sie, „wenn ich jetzt in den Spiegel schaue, werde ich daran erinnert, dass ich keine Superschlampe mehr sein will! Ich will wider die alte Black werden! Die Black, die keinen Unterschied zwischen schön oder hässlich, jung oder alt, dick oder dünn, dumm oder klug macht. Basta!“

„Wha!!!“, schrie sie mit einem Mal auf. Ihr bekannter Handyklingelton erläutete und riss sie aus ihren Gedanken. Sie schaute auf das Handy und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen…MIA! Als Mia auftauchte, begann das ganze Chaos. Als Mia auftauchte, fiel ihre ganze schöne kleine Welt in sich zusammen. Sie war es, die ihr das mit Tai ins Ohr setzte! Und sie war es, die ihr dieses ominöse Foto gezeigt hat. Sie war es auch, die vorschlug an Tai Rache zu nehmen. Und plötzlich erinnerte sich Black, Mia hatte Tai schon genaustens gemustert, als sie vor der Klasse stand und sich vorstellte! Und sie wollte auch wissen, wie es mit ihr und Tai so läuft und sie sagte doch am ersten Tag auch, dass sie Black um Tai beneidet! Natürlich, Mia wollte Tai… Alle hatten Recht, haben sie gewarnt und sie hat die Augen davor verschlossen. Die Tatsache, dass Mia sie bewunderte anstatt einen Konkurrenzkampf mit ihr anzufangen, lies Black unvorsichtig werden. Sie hätte gleich Verdacht schöpfen müssen. Aber anstatt auf ihre Freunde und ihr Herz zu hören, hörte sie auf die Superschlampe in ihr…Black drehte sich um und erblickte ihr verweintes und fassungsloses Spiegelbild mit der Aufschrift: „HALLO SUPERSCHLAMPE!!!“

Und für Miss Superschlampe war ja nur der Ruhm und die Annerkennung wichtig. Jedoch musste Black zugeben, dass sie früher schon oft Konkurrenzkämpfe hatte, wer die Schönste war. Sie konnte nicht verleugnen, dass beide Seiten sie ausmachten. Die Superschlampe und die liebe Black Rose. Von beidem hatte sie etwas, und solange diese beiden auch im Gleichgewicht blieben, war alles ok. Dann war sie BLACK ROSE. Wenn die liebe und normale Black Rose in der Übermacht war, war auch noch alles ok. Aber sobald die Superschlampe die Macht ergriff, war es aus mit ihr. Dann war sie nicht mehr sie selbst. Das Handy hatte bereits weitere Male geklingelte aber Black interessierte sich nicht dafür. Sie hoffte, endlich wieder sie selbst zu werden und hatte Angst davor, dass wenn sie erneut mit Mia redet wieder zur Superschlampe zu werden.

Seit sie aus der Schule geflohen war, sind mehrere Stunden vergangen………

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14:36 Uhr, in der U-Bahn
 

Nachdem Fire und ich einen schönen Tag hatten, mussten wir uns leider schon wieder auf den Nachhauseweg machen, da wir ja eigentlich in der Schule hätten sein müssen. Fire hatte da natürlich gar kein Problem, ich jedoch musste aufpassen, dass meine Mum mich nicht erwischt. „Sie wird bestimmt nichts merken. Wir haben nur wenige Minuten Verspätung.“, beruhigte mich Fire. „Ja schon, aber ich hätte echt die Zeit vergessen können, am liebsten wäre ich ewig da geblieben…“, sagte ich traurig. „Ach was? Wohl in den Fressshops, hm?“, sagte er und grinste frech. Als Antwort bekam er einen Knuppi! „Jetzt hast du´s mir aber gegeben.“, spottete er und ich streckte ihm die Zunge raus, woraufhin er seinen Arm um meine Schultern legte, mit der anderen Hand meinen Kopf zu sich zog und mich dann küsste. Ein leidenschaftlicher Kuss bei dem sich unsere Zungen sanft berührten. Ich spürte die Blicke der Leute um uns herum, jedoch interessierte es mich nicht. Auch die Tatsache, dass jetzt viele Schüler auf dem Nachhauseweg waren und evtl. auch Schüler von unserer Schule einsteigen könnten, ließ mich völlig kalt. Als wir uns wieder voneinander lösen konnten, was uns immer sehr schwer fällt, denn meistens werden wir sehr schnell doch wieder rückfällig, sagte Fire: „Ich könnte da nicht ewig bleiben.“ Gleichzeitig verschränkte er seine Arme hinterm Kopf und schaute an die U-Bahndecke. „Na dann will ich da auch nicht ewig bleiben.“, sagte ich mit einem leichten schmollenden Unterton. Fire lachte und küsste mich sanft auf meinen Kopf, während er mich näher zu sich heranzog. Ich lehnte mich an seine Schulter und konnte seinen Herzschlag hören. Er war ungewöhnlich ruhig dafür, dass ich Fire so nah war. Es lag wohl daran, dass es auch keine besonders „aufregende“ Situation war, wie wir so in der U-Bahn saßen. Er, lässig den einen Arm auf der Lehne ausgestreckt, Beine leicht gespreizt, den anderen Arm um mich gelegt und ich, lehnend an seiner Schulter…wie ein ganz normales, glückliches Paar.
 

Als wir aus der U-Bahn ausstiegen, zum Glück waren keine Schüler aus unserer Schule da, die hätten uns ganz schön Ärger bereitet, da wir ja geschwänzt hatten, brachte Fire mich noch bis zu meiner Haustür, wo sich unsere Wege trennten….„Und du willst wirklich jetzt schon für die Arbeit nächsten Montag lernen?“, fragte ich ungläubig. „Ja, solltest du vielleicht auch mal machen, dann würdest du vielleicht nicht so durch die Prüfungen rauschen. Man kann ja nicht gerade sagen, dass dir das Wissen nur so zu fliegt.“ „Menno, du bist doch fies… hey, wir können doch zusammen lernen. Dann versteh ich auch, was ich lerne und es macht mehr Spaß. Und wenn du mir was erklärst, dann wiederholst du es doch auch noch mal.“, schlug ich vor. „Das ist ja mal ausnahmsweise ein guter Vorschlag von dir“, sagte er und ich schrie innerlich schon ‚yeah!’ doch dann fügte er hinzu, „aber ich lehne ab.“ „WAAAAS?! Da mach ich nen guten Vorschlag und du…“

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keine sorge, der dialog geht bald weiter ;-)

„Sorry, aber wenn ich mit dir lerne werde ich nur wieder abgelenkt. Das ist nicht gut fürs Lernen. Ich kann mich dann nicht so gut konzentrieren.“ „Grrr, mach ich dich denn so wild mein kleines Kätzchen?“, sprach ich verführerisch und zog dabei die Augenbrauen ein paar Mal hoch. „Ach mensch, hör auf mich zu veralbern!“, begann er, dann setzte er mit verführerischer Stimme fort, „Pass auf was du sagst, Tiger, ich hätte mich am liebsten schon oft vergessen und nur noch für meine Leidenschaft zu dir gelebt.“ Mit diesen Worten zog er mich zeitgleich ganz nah an sich heran. „Oho, das Kätzchen ist ja ein richtiges Raubkätzchen!“, sagte ich ihm, als sich unsere Gesichter immer weiter näherten. „Pass auf, dass ich meine Krallen nicht raushole…“ Mit diesen Worten küssten wir uns leidenschaftlich. Eine lange Kette begieriger und leidenschaftlicher Zungenküsse war die Folge. Er hatte seine Hände zuerst auf meinem Rücken, dann wanderten sie zu der Hüfte, bis sie schließlich an meinem Po angelangt waren. Meine Arme umschlangen seinen Rücken und seine Hüfte. Unsere Körper waren eng aneinander gepresst und ich hatte das Gefühl die Zeit bliebe stehen. Ich nahm nichts anderes mehr wahr, außer uns beide und dieses wundervolle Gefühl seiner Zunge an der Meinigen. Seine samtweichen und warmen Lippen und seine Hände die so sanft und doch so kraftvoll meinen Körper berührten…
 

Die Kinder auf dem Fußballplatz interessierten mich nicht. Wenn meine Mutter jetzt aus dem Fenster im Flur gesehen oder die Tür aufgemacht hätte, dann hätte sie den Schock ihres Lebens bekommen. Ganz sicher. Wäre sie doch umgefallen, mir egal. Selbst wenn die Welt um mich herum auseinander fallen würde, es wäre mir egal, denn Hauptsache er war bei mir. Ewig hätte ich so vor meiner kleinen Haustür stehen können, mit den kleinen Vergissmeinnicht und Geranien in den Töpfen, die meine Mutter diesen Frühling gepflanzt hatte. Doch Fire beendete das Ganze schließlich. Er nahm seine Hände von mir und trat einen kleinen Schritt zurück. „Siehst du, wenn wir lernen kommt ja eh nichts bei raus. Aber wir sehen uns morgen wieder, ja? Den ganzen Tag.“ Als er das sagte streichelte er mir sanft über die Wange. Ich seufzte laut und antwortete: „ Ja gut… Versprochen?“ „Ja, versprochen.“ Er küsste mich sanft auf die Stirn. „Und am Wochenende?“, fragte ich. „Und das ganze Wochenende natürlich auch. Vielleicht darfst du ja bei mir übernachten oder ich bei dir.“ Ein Gefühl von Freude breitete sich in meinem Körper aus und ich merkte, wie ein breites Lächeln sich in meinem Gesicht ausbreitete. Ich sagte daraufhin: „Au ja.“ „Weißt du, dass du gerade aussiehst wie ein kleiner Junge, der sich auf Weihnachten freut?“ „Nö, woher denn auch.“, gab ich ihm zurück und wir lachten beide. Er gab mir noch einen kurzen Kuss und ging dann. Ich winkte ihm noch kurz hinterher, bis ich dann endlich in unser kleines aber feines Heim eintrat.

„Ah hallo Tai, da bist du ja endlich. Wie war die Schule?“, fragte meine Mutter euphorisch wie immer und schruppte dabei die Spüle aus. „Ähm…ach die Schule…die war so wie immer. Nichts Besonderes.“ „Na dann… Ach, essen steht auf dem Tisch.“ „Gut, danke Mum. Ich esse im Zimmer.“

Ich nahm mir das Essen, begab mich in mein Zimmer, schloss die Tür hinter mir und schnappte mir das Telefon. Kurz ein paar Happen in den Mund geschaufelt und schnell die gewünschten Ziffern auf dem Hörer gedrückt.

*dud.......dud……dud…..klick*

„Ja hallo? Wer ist da?“, fragte die Stimme auf der anderen Seite der Leitung. „Hi Luri, Tai hier.“, gab ich als Antwort.

Luri-chan: „Ah, Tai. Wie geht´s? Ach ja, was war letztens eigentlich mit dir los gewesen? Das fand ich nicht sehr nett, was du da gemacht hast, als wir telefoniert haben.“

Tai: „Ja sorry, aber ich hatte halt nicht allzu viel Zeit und war etwas abgelenkt…“

Luri-chan: „Ah ja, mit was warst du denn bitte abgelenkt? Du kannst erzählen was du willst, aber du hattest keine Zeit wegen der Ablenkung! Da bin ich mir sicher. Leugne es nicht! Ich hab dich eh schon demaskiert.“

Tai: „Mit was ich abgelenkt war? Ähm…naja also…“

Luri-chan: „Also was?“

Tai: „Ähm, ja ähm, jetzt fällt es mir wieder ein. Äh…Fire hatte ein Spiel auf der Playstation 2 gespielt.“

Luri-chan: „Meine Güte, wann werdet ihr Jungs endlich erwachsen und hört auf mit diesen Kinderspielen?!“

Tai: „Hey, das sind keine-“

Luri-chan: „Ja ja, mir egal. Wo warst du heute eigentlich? Hab dich und Fire vermisst. Gina hat übrigens Black alles gesagt und du hast ganz schön was verpasst.“

Tai: „Mensch Luri, ich hab es dir letztes Mal schon gesagt, das Projekt „Back to Love“ ist gestorben, Geschichte. Klar?“

Luri-chan: (seufzt) „Ja schon kapiert, aber ich habe Black heute zur Rede gestellt, was das Ganze soll. Alle in der Klasse haben zugehört und als ich erwähnt habe, dass du wegen ihr fast von einem Auto überfahren wurdest, war die ganze Klasse auf unserer Seite. Alle haben gesagt, dass Black sich voll zum Negativen verändert hat und so was. Als der Unterricht begann ist sie mit ihren Sachen rausgestürmt wie vom Blitz getroffen! Das war einfach total – Ach ich weiß auch nicht wie das war. Es war unbeschreiblich. Kennst du das, wenn du genau weißt wie es war, es aber irgendwie doch unbeschreiblich ist? Wenn du etwas nicht in Worte fassen kannst, weil es so toll war?“
 

„Ja das kenn ich. So fühlte es sich vorhin vor der Haustür an, als Fire und ich uns dort küssten…hach.“ Hätte ich am liebsten gesagt, aber ich wusste, dass ich das nicht tun konnte. Das wäre ein Schock und ich möchte es ihr lieber bei einem besseren Augenblick sagen und wenn ich ihr gegenüber stehe.

Tai: „Ja kenn ich…“

Luri-chan: „Naja, auf alle Fälle hättest du mal ihr Gesicht sehen sollen! Unbezahlbar! Und-“

Tai: „Luri, das interessiert mich nicht. Ich hab Besseres zu tun als an sie zu denken!“

Luri-chan: „Oho, was denn bzw. mit wem denn? Na komm, der alten Luri kannste das doch sagen.“

Tai: „Ähm, naja…ich sag es dir, wenn der richtige Augenblick gekommen ist. Ich halte es noch nicht für die richtige Zeit das zu sagen. Ähm, stört es dich wenn ich esse?“

Luri-chan: „Nee, iss du nur. Du hast es ja nötig…“

Tai: „Ja, ich bin ein Vielfraß. Ist ja kein Geheimnis!“

Luri-chan: „Apropos Vielfraß, du kommst doch morgen noch zu meiner Futterparty, oder?“

Tai erinnerte sich wieder. Am Tag, als alles begann, hat Luri alle zu einer Party eingeladen, auf der man ihre neuen Rezepte kosten konnte. Damals wollte sie Mia unbedingt einladen, wo noch niemand ahnen konnte, was passiert. Da waren alle noch Freunde. Tai war noch mit Black zusammen gewesen. Fire hätte seine Eltern wahrscheinlich immer noch nicht wieder gesehen und sich wenigstens mit seiner Mutter versöhnt, wenn all das nicht passiert wäre. Aber was Tai sich gar nicht mehr vorstellen konnte, war, dass er nicht mit Fire zusammen gekommen wäre.

Luri-chan: „Hey Tai, noch da?“

Tai: „Hm? Äh, ja klar. Ich war grade nur mit den Gedanken an dem Tag, als du uns alle eingeladen hattest. Aber ich werde kommen…und Fire sicherlich auch.“

Luri-chan: „Ja… seit dem ist eine ganze Menge passiert, nicht? Hat sich alles verändert… Aber das soll uns nicht aufhalten unseren Spaß zu haben! Wir werden trotzdem einen schönen Abend verbringen!“

Tai: „Mit viel Futter?“

Luri-chan: „Mit mega viel Futter!“

Tai: „Wirklich mega viel Futter?“

Luri-chan: „Mit so viel Futter bis selbst du nichts mehr in dich hinein bekommst! Versprochen!“

Tai: „Sogar versprochen? Super! Wann nochmal? Um 18 Uhr, oder?“

Luri-chan: „Jep. Ah, du ich muss auflegen. Meine Mutter will, dass ich ihr im Haushalt helfe und ich hab´s versprochen.“

Tai: „Schon ok, ich bin eh noch am essen und will noch fernsehen. Also, bye bye.“

Luri-chan: „Bye bye, und schau nicht so viel fern *hihi*“

Tai: „Bäh, ja Mama.“

Luri-chan: (lacht) „Schon gut mein Junge, bis morgen.“

*dud dud dud…*

„Jaja, unsere Luri…“, sprach ich und lachte ein wenig. „Mist, jetzt hab ich eigentlich nur angerufen, um nach den Hausaufgaben zu fragen und hab doch nicht gefragt. Naja was soll´s.“ Somit widmete ich mich meinem Essen und dem Fernseher, ohne eine Ahnung über das, was heute noch passieren würde…
 

19:35 Uhr, bei Tai

*ding dong*

Es klingelte an der Tür, was ich allerdings kaum mitbekam. Im nächsten Moment stand meine Mutter in meinem Zimmer und sagte: „Du hast Besuch.“ „Wer denn?“, fragte ich mit der Hoffnung, dass Fire es sich anders überlegt hatte. „Ich weiß nicht.“, sprach sie zu mir und „Geh doch rein.“, sagte sie freundlich zu dem Besucher. Ich wäre fast erstickt vor Schock! Mia stand plötzlich in meiner Tür und begrüßte mich mit einem Lächeln und mit einem liebevollen „Hallo Tai-chan.“ „Mia! Verschwinde und lass mich in Ruhe!“, sagte ich schroff. „Aber Tai-chan-„ „Und nenn mich nicht so! Wir sind keine Freunde und werden es auch nie sein, kapiert? Oder verstehst du nur Spanisch? No somos amigos y nunca ser amigos. Comprendes?“ „Oh, du redest extra für mich Spanisch, wie lieb und aufmerksam von dir!“, sagte sie, schloss die Tür und setzte sich neben mich auf den Boden. „Hau ab, lárgate!“, sagte ich. „Tai-chan, es tut mir alles so Leid. Aber sieh es doch so, sie liebte dich nicht wirklich! Denn sie verließ dich nur, weil ich sagte, du hättest die Chica geküsst, was wiederum heißt, dass sie so etwas einer wild Fremden glaubt. Hat dich das denn nicht verwundert? Es ist doch besser so… Sie ist kein Mädchen für dich. Du hast etwas Besseres verdient!“ „Willst du mir jetzt nen Vortrag darüber halten, was geschehen ist?“ „No, aber sei nicht traurig darüber. Es ist alles besser. Du bist sie jetzt los. Du brauchst sie nicht, nicht sie. Und was geschehen ist, ich meine wegen der Streiche, tut es mir auch sehr Leid. Das war so gemein und hinterhältig und demütigend und-“ „Jaja, ich war dabei.“ „Hihi, du bist so witzig Tai-chan.“ Ich verdrehte die Augen und schaute weiter fern. „Du verdienst eine bessere Chica, eine, die nett und gebildet ist und nicht so oberflächlich. Eine, die in allem gut ist und ich meine in wirklich allem.“ Die letzten Worte waren verführerisch gesprochen und sie streichelte meinem Arm entlang.

Gleichzeitig kam sie sehr nahe an mich heran und ich spürte ihren Busen an meinem Arm. Dann kam sie mit ihrem Kopf dem meinen sehr nahe. Äußerst nahe, und flüsterte mir ins Ohr: „Ein Mädchen wie mich.“ „Hey, was soll das?“, sagte ich mit lauter Stimme und rutschte ein Stück von ihr weg. Sie kam wie eine Katze auf mich zu getapst. Immer näher und näher. Ich rutschte immer weiter zurück bis hinter mir die Wand war. „Shit.“, dachte ich. Mia kam weiter näher, bis sie schließlich bei mir ankam. Aber das war nicht genug. Sie, ja ich weiß, dass das jetzt komisch klingt, aber es war nicht so wie ihr wieder denkt, nun ja, sie bestieg mich. Sie war auf Knien und drückte ihren Oberkörper stark an meinen, sodass ihr Hintern ausgestreckt war. Eine ihrer Hände war an meiner Wange und die andere auf meiner Schulter. Dann flüsterte sie mir ins Ohr: „Ich kann Dinge, von denen du sonst nur in deinen feuchtesten Träumen träumst.“ „Daraus wird nichts!“ Sie begann meinen Hals zu küssen. „Hey, hast du nicht gehört? Ich sag’s noch mal auf Spanisch: de ahí no va a resultar nada!“, schrie ich. Dann begann sie mit einer Hand unter mein T-Shirt zu fassen und meinen Oberkörper zu streicheln. „Hey, lass das!“ „Ach komm schon, hab dich nicht so. Spricht doch nichts dagegen. Du willst es doch auch.“ „Nein, will ich nicht! Hör auf! Ich will dir nicht wehtun, aber wenn du so weiter machst, lässt du mir keine andere Wahl!“ „Nur zu, tu mir weh.“ Mit diesen Worten griff sie mir in den Schritt. „Jetzt reicht’s!!! HÖR AUF!“, schrie ich wieder. „HÖR AUF ODER ICH MUSS GEWALT ANWENDEN!!!“ Doch sie hörte nicht auf und mir wurde bewusst, dass sie niemals aufhören würde, wenn ich das Ganze nicht beenden würde. Außer natürlich, wenn sie das bekommen hat, was sie wollte. Aber das wollte ich nicht und warnte sie ein letztes Mal: „ HÖR JETZT AUF ODER ICH MUSS DAS GANZE GEWALTSAM BEENDEN!!!“ Sie reagierte nicht auf die Warnung. „Na gut, du hast es nicht anders gewollt!“, sagte ich, packte ihre Arme fest mit meinen Händen, sodass sie mich nicht mehr berühren konnte, und ich schmiss sie mit voller Kraft von mir. Nun lag sie da, wimmerte ein leises „Aua“ vor sich hin und hielt ihren Arm, mit dem sie auf dem Boden aufgekommen ist. „Ich habe dich gewarnt.“, sagte ich. Mit traurigem und schmerzverzerrtem Ausdruck im Gesicht sagte sie leise: „Aber Tai-chan…“ „Vergiss es. Ich will nichts von dir. Ich hasse dich abgrundtief. Du bist eine verachtenswerte Person. Du kannst einem bloß Leid tun. Außerdem bin ich bereits wieder in einer festen Beziehung, doch du wirst niemals herausfinden, mit wem und ich bin glücklich! Dieses Glück wirst du mir nicht zerstören können, denn diese Person hält genau so wenig von dir wie ich.“ Mit diesen Worten kamen Mia die Tränen. „Da kannst du jetzt so viel auf Mitleidsnummer machen wie du willst, aber das ändert gar nichts. Los, verschwinde! Und wag es ja nicht, jemals wieder hier aufzutauchen!“ „Liebst du diese Person denn so sehr? Vor allem, liebt sie dich so, wie du denkst? Oder ist sie wieder so ein Mädchen wie Black Rose, was dich nur ausnutzt. Dich und deine Schönheit, deine Freundlichkeit, deinen Humor und deine Beliebtheit? Sie mögen dich doch alle nur deswegen. Sie kennen dich nicht! Ich wusste es, seit ich dich das erste Mal sah. Ich hatte das Gefühl, als ob wir uns schon ewig kennen würden.“, sagte Mia unter Tränen. Ich lachte kurz auf und sagte dann: „Als ob du mich kennen würdest… Mag sein, dass ich deswegen so beliebt bin, aber diese Leute, die so über mich urteilen nenne ich nicht meine Freunde. Es sind flüchtige Bekanntschaften oder weniger. Aber meine Freunde sind anders. Sie kennen mich. Meine Gefühle, meine Gedanken, mein wahres Wesen… Und du kennst mich nicht. Kein bisschen. Die Person, die ich liebe, liebt mich genauso wie ich sie und diese Person kennt mich wie niemand anderes. Und jetzt verschwinde und lass dich hier nie wieder blicken!“

Mia stand auf und flüchtete aus meinem Zimmer und dann schließlich aus der Haustür. „Na endlich…“, sagte ich darauf hin zu mir selbst. „Was war denn los Tai? Was hast du dem armen Mädchen angetan, dass sie weinend aus dem Haus stürmt?“, fragte meine Mutter beschuldigend, als sie mein Zimmer betrat. „Nichts Mum. Sie hat ein übles Spiel mit mir gespielt und wollte jetzt so tun, als ob nie etwas wäre und mich ausnutzen. Da mach ich aber nicht mit. Wenn man mich mies behandelt, kann man später nicht von mir erwarten, dass ich freundlich bin oder irgendwas für sie mache.“ „Achso…“, gab meine Mum zurück und ging wieder in die Küche abwaschen.

Ich schaute noch eine Weile fern, bis ich dann ins Bett ging…
 

Freitag, 6:49 Uhr, bei Tai zu Hause

Ich schreckte schweißgebadet in meinem Bett auf. Ich hatte einen Albtraum gehabt, so viel war sicher, aber ich wusste nicht mehr worum es darin ging. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass heute etwas Schreckliches passieren würde… Heute war Luris Futterparty und ich fragte mich, ob Black und Mia auch kommen würden. Bestimmt würde es Chaos geben… Aber ich hatte vor, Luri heute von mir und Fire zu erzählen. Heute war ein guter Tag dafür, denn es dort für Stunden zu verheimlichen, Fire nicht küssen zu dürfen und uns nichts anmerken zu lassen, das würde ich nicht aushalten. Ich war zu früh wach, also spielte ich Play Station2 um die Zeit totzuschlagen. Heute hatten wir zur zweiten Stunde. Dann machte ich mich normal fertig und war gerade beim frühstücken, als das Telefon klingelte. „Ja, Kamiya am Apparat.“, sprach meine Mutter in den Hörer, als sie ran ging. „Nakamura von der Schulleitung. Entschuldigen Sie die frühe Störung, aber es gab in der ersten Stunde einen kleinen Fehlschlag in einem Chemieexperiment. Es ist ein Gas entstanden und ausgetreten und Spezialisten untersuchen jetzt, ob eine Gefahr für die Schüler besteht. Doch bevor wir nichts Genaueres wissen, haben wir die Schüler nach Hause geschickt und rufen nun alle Schüler an, die erst jetzt oder später Unterricht haben, damit sie zu Hause bleiben können.“, sagte die Frau auf der anderen Seite der Leitung. „Also findet heute kein Unterricht statt, wenn ich Sie richtig verstanden habe?“, fragte meine Mum und sie bekam auch gleich Antwort: „Ja genau. So leid es uns tut, aber die Schüler sind eher erfreut darüber.“ „Kann man ihnen ja auch nicht verübeln, oder? Es sind ja noch Kinder.“, witzelte meine Mum. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und legten auf. „Ein Chemieexperiment schlug fehl. Heute ist keine Schule.“, sagte meine Mum mir dann darauf. Jubelnd schrie ich auf, aß schnell auf und ging los zu Fire.

„Wo will er denn so schnell hin? Heute ist doch gar keine Schule…“, wunderte sich meine Mum und wusch dann das dreckige Frühstücksgeschirr ab.
 

8:35 Uhr, vor Fires Haustür

Ich drückte auf die Klingel und hielt gedrückt: *ding dong ding dong ding dong ding*

„Jaja, was denn?“, hallte es von drin zurück und Fire öffnete die Tür. Er schaute überrascht, aber im nächsten Moment glücklich. „Tai, so früh hier?“ „Noch nich gehört? Schule fällt aus. Chemieexperiment missglückt.“ „Doch, wurde grad angerufen. Komm her du.“, sagte er und zog mich sogleich in die Wohnung und dort in seine Arme. Wir küssten uns innig und gingen dann ins Wohnzimmer. Wir setzten uns auf die Kissen, die auf dem Boden lagen und redeten ein wenig über das, was wir z.B. gestern noch gemacht haben und im Fernseher gesehen haben. Ich erzählte auch von Mias Besuch und Fire war geschockt. Ich erzählte ihm auch, wie sie sich an mich rangemacht hatte. Mir war so, als ob Fire eifersüchtig und leicht wütend auf Mia gewesen ist, doch ich sprach ihn nicht weiter darauf an. „Diese falsche Schlange… Das war so etwas wie ein Geständnis, dass es Absicht war, dass sie das mit Gina und dir so gesehen hat. Sie wusste, dass ihr euch nicht geküsst habt und trotzdem hat sie Black sonen Scheiß erzählt! Das ist doch wohl das hinterfotzigste, was ich je erlebt habe!!! Da sieht man’s mal wieder, Frauen sind das Schlimmste auf der Welt!“, regte Firestorm sich nach meiner Geschichte auf. „Hey, jetzt mach aber mal halblang! Es sind doch nicht alle Frauen so-“ „Also stehst du doch noch auf Frauen! Und irgendwann verlässt du mich wegen so einer!!! Soner intriganten Schlampe, die ein bisschen mit ihrem Hintern und ihren Titten wackelt!!!“, unterbrach Fire mich wütend. „Aber nein, also…ich weiß nicht…“, ich wusste nicht recht, was ich ihm sagen sollte. Woher sollte ich wissen, ob ich nicht einfach bisexuell bin? Ich wusste nicht, ob ich mich überhaupt nicht mehr für Frauen interessiere, denn ich bin erst seit kurzem mit Fire zusammen und somit schwul.

„Ich weiß nicht, ob ich mich gänzlich nicht mehr für Frauen interessiere, aber eins ist für mich sicher: Ich werde dich bestimmt nicht wegen einer intriganten Schlampe verlassen! Ich weiß nicht, ob irgendwann vielleicht eine Frau da ist, die mein Interesse weckt. Aber wenn ich dich wegen einer Frau oder einem Mann verlasse, dann muss es vorher bei uns schon mächtig gekriselt haben und meiner Meinung nach nicht mehr zu retten sein. Ok?“, sagte ich schließlich, um Fire zu beruhigen. „Ja, schon gut… Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Du hast ja Recht. Wir sind gerade mal wenige Tage zusammen, wie sollst du da wissen, ob Frauen jetzt uninteressant für dich sind oder nicht. Du standest immer nur auf Frauen und jetzt bist du mit mir zusammen… Ich müsste glücklich sein, dass du jetzt mit mir zusammen bist auch, wenn es jetzt nur von kurzer Dauer ist und ich lediglich dein Trostpflaster bin…“, sagte Fire und bekam Tränen in den Augen. Gleichzeitig griff er sich mit einer Hand an den Kopf und lachte leicht darüber, was er sagte. „Hey, was soll das? Von kurzer Dauer??? Trostpflaster??? Ich versteh nicht ganz…“, sprach ich verwirrt und verunsichert. Daraufhin sagte Fire: „Na ist doch wohl ganz klar. Warum sollte jemand wie du mit mir zusammen sein? Einem Jungen! Ich bin im Moment dein Trostpflaster, dein kleines Spielzeug ohne, dass du es merkst. Aber ist schon ok. Auch, wenn du mich nur benutzt, bin ich glücklich. Denn ich habe das Gefühl, du würdest meine Liebe für einen kurzen Augenblick erwidern. Meine Träume wahr werden lassen. Alleine dich in meinen Armen halten zu dürfen, überströmt mich mit so viel Glück.“ „Fire, was du da sagst ist nicht wahr. Ich benutze dich nicht. Ich habe wahre Gefühle für dich entwickelt, die über unsere Freundschaft weit hinausgehen. Und diese Gefühle sind wirklich da, sonst wäre ich nicht mit dir zusammen. Wäre ich nach einem Abenteuer aus, dann hätte ich doch gestern auch Mia durchnehmen können, oder nicht? Hast du jemals an meiner Freundschaft zu dir gezweifelt?“ Fire blickte mich nach diesen Worten an und sagte daraufhin: „Nein, deine Freundschaft wahr die Wahrheit und Wirklichkeit.“ „Na siehst du. Du bist mein bester Freund, auch jetzt, wo wir zusammen sind. Du weißt, dass wenn man eine Beziehung hat und davor befreundet war, dass diese Freundschaft nach der Beziehung kaputt sein kann. Würde ich also freiwillig die Freundschaft zu meinem besten Freund gefährden, indem ich einfach aus Spaß, oder sonst was, heraus mit ihm eine Beziehung eingehe?“, fragte ich ihn. „Nein, du hast Recht. So dumm bist nicht einmal du!“, sagte er schließlich mit einem fröhlich, freundlichen Lächeln zu mir. „ Was solln das wieder heißen „So dumm bin ja nicht einmal ich?!“ Häää???“, maulte ich frech zurück, nahm ihn in den Schwitzkasten und rubbelte ihm über den Kopf. „Aua, schon gut schon gut…“, sagte er und ich ließ locker, „Vielleicht bist du dümmer.“ „WAAAS?!“ Bevor ich richtig reagieren konnte, stürzte Fire sich schon auf mich, schnappte sich blitzschnell meine Handgelenke und setzte sich auf meine Beine. Fire kicherte kurz und sagte dann: „Sorry, aber du bist einfach zu niedlich, wenn du dich aufregst!“„-.-“(Anm.: <<<Tais Gesichtsausdruck) Dann wollte Fire mich küssen. Ich versuchte ihn davon abzuhalten und sträubte mich, aber irgendwann gab ich nach, weil ich mich einfach zu sehr nach seinen Lippen sehnte…Danach gingen wir ins Schlafzimmer. Aber nicht wieder, was ihr denkt! Um Computer zuspielen, weil sein Schreibtisch da ist. Und das ist die Wahrheit! Wie spielten Command & Conquer und der Verlierer musste den Gewinner massieren. Mitten im Spiel sah es so aus, als ob Fire gewinnen würde, aber dann konnte ich das Ruder noch umreißen und gewann. „Du bist einfach ein Computerfreak. Du spielst ja auch lieber, anstatt für die Schule zu lernen, also hab ich auch nicht so viel spielen können, weil ich ja lieber lerne!“, sagte Fire, als ich mich auf dem Stuhl streckte. „Ach, alles faule Ausreden! Du musst mich jetzt massieren und damit basta!“, gab ich ihm nur kurz und knapp zu hören. Fire seufzte laut auf und sagte dann: „Na gut, dann zieh dein Shirt aus! Sonst kann ich dich nicht massieren.“

Ich schaute ihn kurz ungläubig an. „Dann eben keine Massage?“, fragte er, ich verdrehte die Augen und zog mein Shirt aus. Dann zeigte Fire aufs Bett. „Der will mich doch eh nicht massieren.“, dachte ich stil und legte mich trotzdem ins Bett. Falsch gedacht, Fire massierte mich wirklich und ich schnurrte wie ein kleines Kätzchen, weil es so schön war. Fast schon erregend…

Irgendwann als er fertig war, drehte er mich um und wir küssten uns und kuschelten. Fire küsste mir meinen Hals entlang und streichelte meine Haut mit seinen zarten Händen. Ich griff mit meiner Hand unter sein T-Shirt und krauelte seinen Rücken. Daraufhin zog Fire sich sein T-Shirt aus und wir streichelten unsere Körper weiter unter immer anwährenden küssen…

Irgendwann waren wir dann schon soweit, dass wir beide nur noch in Boxershorts dalagen. Wir wussten selbst nicht genau wie das passiert war, aber es war so. Benebelt von all der Liebe und Zärtlichkeit. Wie in Trance hatten wir uns weiter ausgezogen, bis zu diesem Punkt und kuschelten weiter. Ich war so glücklich. Ich wollte nicht, dass dieses Gefühl jemals aufhört. Wollte ewig in seinen Armen liegen bleiben, ihn ewig weiter küssen, ewig seine Haut auf der Meinen spüren. Ich spürte sein erregtes Glied, doch es störte mich nicht weiter. Ich war ja selbst erregt von unserem Gekuschel. Jedoch spürte ich schon bei der Massage, als er auf mir saß, dass er erreget war. Wahrscheinlich, weil er meinen gut durchtrainierten Oberkörper sah und da musste ich auch wieder an die Umkleidekabinen beim Fußball denken, wie er sich damals verhalten hat und ich mich einmal gefragt habe, ob er nen Steifen hat und schließlich nur dachte, dass ich mich verguckt hab. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn die Kuschelei so weitergegangen wäre. Wahrscheinlich hätte man es nicht mehr Kuschelei nennen können, aber Fire unterbrach das Ganze. Nicht ganz freiwillig. „Heute ist Luris Futterparty. Wenn wir rechtzeitig hin wollen, müssen wir jetzt los. Willst du noch hin? Black und Mia sind bestimmt auch dort…“, sprach Fire und schaute mich mit seinen tiefblauen Augen an. Mit so einem lieblichen, sanften Gesichtsausdruck. Ich wäre am liebsten dort geblieben, hätte mich einfach fallen lassen, so wie ich es an dem Tag wollte, als er mich vor dem Auto rettete. Wollte ihm gehören, nicht nur mit meiner Seele, auch mit meinem Leib… Aber ich hatte Luri versprochen zu kommen. „Wir müssen hin. Zumindest ich, hab´s ihr gestern am Telefon versprochen.“ „Also gut. Auf ins Gefecht, hm?“, sagte er fröhlich und ging schließlich von mir runter und zog sich an. Auch ich stand auf und zog mich wieder an. Dann gingen wir los…
 

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am Morgen bis zum späten Nachmittag bei Black Rose zu Hause
 

Black wollte den ganzen Tag schon nicht zur Schule. Gestern war es so demütigend und peinlich gewesen und dann auch noch Mia…Was, wenn sie dann wieder zur Superschlampe mutiert wäre, obwohl sie wieder die alte Black Rose werden wollte? Dass die Schule ausfällt war ihr also nur recht! Sie beschloss das Chaos vom vorigen Tag aufzuräumen. Überall lagen noch Fotos und nasse Taschentücher rum und an ihrem Spiegel stand immer noch: HALLO SUPERSCHLAMPE!!!

Im Laufe der Zeit kam sie in einen richtigen Putzfimmel und entrümpelte gleich ihre Schränke und Schubläden. Als sie ihre Mappe von altem Müll befreite, fiel ein kleiner Zettel heraus. „Nanu? Was is denn das?“, fragte sich Black, hob den Zettel auf und las ihn. Es war der Zettel, den Luri-chan ihr am Montag geschrieben hatte, als alles noch normal war. Sie war noch mit Tai zusammen gewesen, Mia kannte sie noch nicht und mit Luri hatte sie sich auch noch nicht gestritten. Die ganze Clique war noch zusammen gewesen. Da war sie noch der Star der Schule und bei allen beliebt. Sie überlegte lange, ob sie eventuell trotzdem hin geht, um sich bei allen für ihr Verhalten und das, was passiert ist, zu entschuldigen. Auch wenn sie danach gleich wieder geht. Es wäre wohl die beste Gelegenheit, weil dort alle sein werden, die ihr wichtig sind. Dort werden keine anderen Leute sein, außer ihren früheren Freunden und dort könnte sie ganz in Ruhe mit ihnen reden.

Zur notwendigen Uhrzeit machte sie sich fertig um auf die Party von Luri-chan zu gehen. Sie verdeckte mit Make-up ihre Augenringe, schminkte sich sonst aber kaum. Sie machte sich einen Pferdeschwanz und ließ auf jeder Seite ihres Gesichts jeweils eine schmale Haarsträhne heraushängen. Sie zog eine ganz normale Jeans und einen sportlichen, grauen Pullover an, sowie Turnschuhe und machte sich dann auf den Weg zu Luri…

Hallo alle zusammen, das hier ist die Einleitung zum großen Showdown. Und ich bin traurig dass mein Baby (C9) bald erwachsen ist (zu ende geht). evtl. gibt es ja eine fortsetzung aber trotzdem bin ich traurig darüber, dass es nur noch ein paar kapitel geben wird. ich glaube es geht vllt. noch bis kappi 75 oder so. aber sehr viel ist es nicht mehr. Viel Spaß jetzt und demnächst, wenn das showdown beginnt.

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17:48 Uhr, auf den Straßen von Tokyo
 

„Luri weiß, dass ich jemanden kennen gelernt habe. Ich wollte es ihr gestern noch nicht sagen. Ich will’s ihr nämlich in nem passenden Augenblick sagen. Vielleicht ist das heute. Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass heute perfekt wäre, ihr von uns zu erzählen. Was denkst du darüber?“, fragte ich Fire, denn auch ihn ging das etwas an. Ich konnte es ja nicht einfach allen sagen ohne, dass er es möchte. „Von mir aus. So gesehen ist das eine ziemlich gute Idee, denn ich würde es wohl kaum den ganzen Abend aushalten, ohne dich wenigstens in meinen Armen zu halten. Wir sind erst seit zwei Tagen zusammen und doch habe ich das Gefühl, dass es schon eine Ewigkeit ist. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ist, wenn wir nicht zusammen wären.“, antwortete er mir. Ich war froh, dass er es sich auch nicht vorstellen konnte, ohne den Anderen zu sein und es auch auf der Party nicht ausgehalten hätte, ohne die Nähe des Anderen. Ohne eine Umarmung oder Küsse. Ohne dass ich es bemerkte, trug ich ein breites Lächeln auf meinen Lippen. Dann merkte ich wie in Zeitlupe, dass Fire seinen Arm um mich legte, mich dann sofort zu sich heran zog und mir einen Kuss auf die Stirn gab. Verwundert blickte ich ihn an. „Du sahst gerade so glücklich aus und dein Lächeln ist einfach hinreißend.“, sagte Fire fröhlich. Ich verdrehte nur die Augen, worüber Fire leicht kichern musste. Doch umso mehr ich darüber nachdachte den Anderen von uns zu erzählen, desto misstrauischer wurde ich. Ich war glücklich mit Fire, aber vielleicht wäre es etwas übereilt ihnen von uns zu erzählen. Wir waren erst seit zwei Tage zusammen… Vielleicht ist es auch schon bald wieder vorbei. Dann wäre ich trotzdem überall als schwul bekannt. Vielleicht ist es nichts Ernstes, auch, wenn ich jetzt so dachte. Vielleicht ist es nur so eine Phase. Es soll in der Pubertät ab und zu vorkommen, dass man sich zu besten Freunden oder zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt. Vielleicht hatte Fire wirklich Recht und er war vorübergehend nur ein Trostpflaster für mich, ohne, dass ich es selbst merkte. Und was wäre dann? Die Zweifel in mir türmten sich immer mehr auf. Ich sammelte in meinem Kopf Pro- und Contraargumente, ob ich es den Anderen jetzt schon sagen sollte. Ich fand kaum Argumente für die positive Seite, doch die Liste der Contraargumente in meinem Kopf nahm kein Ende… Ich war verzweifelt und verwirrt. Was sollte ich jetzt bloß tun? Und was würde Fire davon halten, wenn ich es ihnen heute nun doch nicht sagen wollte? Würde er denken, dass ich nur mit ihm spiele, dass er mir nicht wichtig ist? Das ich zu feige bin und keinen Mumm habe zu meinen Entscheidungen zu stehen? Was sollte ich bloß tun…Ich wünschte, jemand hätte mir Antwort auf diese Frage geben können.
 

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17:52 Uhr, vor Luri-chans Haustür
 

*ding dong ding dong ding dong ding*, ertönte die Türklingel. Als Luri-chan die Tür öffnete stockte ihr der Atem und rasendschnell stiegen Wut, aber auch Trauer in ihr auf. „Hey Luri. Ich hoffe ich darf kurz bleiben.“ „Wieso solltest du Black Rose? Geh wieder! Du hast keinen Grund mehr hier zu sein.“, sagte Luri-chan wütend. „Ich kann verstehen, wenn ihr alle sauer auf mich seid. Das seid ihr zu Recht. Ich werde nur kurz bleiben, wenn es euch lieber ist, aber bitte hört an, was ich zu sagen habe. Ich möchte mit euch reden. Über das, was passiert ist.“, sprach Black Rose mit Worten der Einsicht.

Dies ließ Luri einen kurzen Augenblick nachdenken: „Sie scheint sich entschuldigen zu wollen. Zumindest scheint sie ein zu sehen, dass sie große Fehler begangen hat. Sie mag in den letzten Tagen das Allerletzte gewesen sein, aber sie ist immer noch meine Blacky. Meine ‚frühere’ beste Freundin seit dem Kindergarten.“ Als Luri ihre Gedankengänge beendet hatte, sagte sie zu Black Rose: „Gut, wir werden sehen, was die Anderen dazu sagen. Danach schauen wir weiter, ob du bleiben darfst oder nicht.“ „Danke Luri…“ Mit diesen Worten trat Black in die Wohnung ein. Sie ging durch den Flur ins Wohnzimmer. Sie würde den Weg auch im Dunkeln finden, denn schon oft war sie Bei Luri gewesen und hat auch dort einige Male übernachtet. Das Wohnzimmer war menschenleer. „Wo sind denn die Anderen?“, fragte Black und Luri gab sofort Antwort: „Noch nicht da.“ Black sah sich um. Nichts hatte sich verändert. Vor ihr standen die zwei Sofas mitten im Raum. Vor ihnen ein kleiner Coachtisch aus Ahorn mit einer milchigen Glasplatte darauf. Die Sofas waren in zarten Orangetönen gehalten. Genauso wie der dazugehörige Sessel, der schräg links neben Black stand. Die Sofas waren in Richtung Fernseher ausgerichtet, der in einem Regal in der Schrankwand, die ebenfalls aus Ahornholz gemacht war, stand. Ein Sofa war ihr genau gegenüber, das andere stand senkrecht zu ihr. Hinter diesem senkrechten Sofa befand sich eine lange Holzkommode, ebenfalls aus Ahorn. Auf der Kommode standen normalerweise Familienfotos oder ähnliche Dinge, doch nun war lediglich die kleine Tischlampe darauf stehen geblieben. Nun lagen eine Tischdecke und das Büffet darauf. Schalen und Schälchen voll Leckereien. Salat-, Wurst- und Käseplatten. In Appetithäppchen geschnittene Früchte und Obst. Mundgerecht geschnittenes Gemüse, verschiedene Fleischsorten, Eier usw. Alles fein säuberlich und liebevoll dekoriert. Es sah himmlisch aus. „Kann ich dir noch irgendwie helfen?“, fragte Black Luri, die bereits wieder in der Küche stand. Der Büffettisch war gegenüber der Rundbogenöffnung der Küche, durch die man irgendwelche Speisen, Getränke oder andere Dinge hindurch reichen kann. Die Tür war gleich daneben. „Nein. Obwohl…um genau zu sein, ja. Du kannst das Brot aus dem Ofen nehmen, in Scheiben schneiden und in einen der Brotkörbe geben, bitte.“ „Ok.“, gab Black lediglich als Antwort, begab sich in die Küche und tat, worum sie gebeten wurde. Luri wirbelte wie eine Wahnsinnige durch die Küche, zum Büffettisch und wieder zurück. Weitere Leckereien kamen zum Vorschein. Teils aus dem Ofen, teils aus dem Kühlschrank. Jedoch redeten die zwei Mädchen kein weiteres Wort miteinander, außer, wenn Luri Black bat, ihr etwas aus irgendeiner Schublade oder einem Regal zu geben.
 

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17:57 Uhr, Tai und Fire kurz vor Luri-chans Haustür
 

Die Zweifel in mir waren so riesig geworden, dass ich Angst hatte, ich würde gleich zerdrückt werden oder ich würde wegrennen. Der Druck in mir stieg mit jedem Schritt, den wir gingen. Wir kamen Luris Wohnhaus immer näher und mich quälte nur eine Frage: Was soll ich tun? Was soll ich bloß tun? Was mach ich jetzt? Was? Verdammt, ich brauche schnell eine Antwort. Schnell! Was soll ich bloß tun? WAS SOLL ICH TUN? Ich begann fast durchzudrehen.Ich biss mir auf die Lippen und meine Stirn lag in tiefen Falten. Ich bemerkte Fires besorgte Blicke nicht. Ich bemerkte nichts. In meinem Kopf war nur diese eine Frage. Pure Verzweiflung war in mir. Hilflosigkeit, Angst.

Ich kam auf keine Antwort. Aber ich musste doch! Die Argumente sprachen eindeutig dafür, es noch ein wenig zu verheimlichen, aber ich wusste nicht, ob das das Richtige war. „Tai, ist alles in Ordnung? Tai?“, hörte ich irgendwann Fires Stimme. Er hielt mich am Oberarm fest, weil ich anscheinend vorher nicht reagiert hatte. „Hmm? Äh…J-ja, klar doch…“, antwortete ich perplex. Wir standen vor Luris Wohnhaus. Es war aus… WAS SOLL ICH JETZT NUR TUN???!!! Schrie ich innerlich. „Was ist denn bloß los mit dir? Du bist seit wir unterwegs sind so merkwürdig.“, sprach Fire besorgt. Auch seine Stirn lag nun von seinem besorgten Gesichtsausdruck in Falten. „Ich…also- Ach nichts. Gar nichts. Ich… ich hab nur gerade so nachgedacht, wie sie wohl reagieren werden. Nichts weiter.“, sagte ich und versuchte die letzten Wörter überzeugend und mit einem gezwungenen Lächeln herüberzubringen. Er schaute mich ungläubig an, trat näher, legte seine Hände auf meine Wangen und sagte: „Das soll ich dir glauben? Es ist was Anderes und es bedrückt dich sehr. Es hat was mit uns zu tun, oder? Sonst würdest du deine Sorgen mit mir teilen…“ Er pausierte einen Augenblick, doch sprach dann fort: „Ist es wegen unserer Beziehung? Ist es noch zu früh für dich es ihnen zu sagen?“ „Nein! Nein e-es… Das ist es nicht. Das würde dich doch verletzten…Und- und das würde ich nie wollen oder tun.“, versuchte ich mich rauszureden. Fire lächelte mich an, gab mir einen Kuss auf die Stirn und sagte dann: „Du kleiner Dummkopf. Wieso gibst du es denn nicht zu, dass ich recht habe?“ Ich wollte ihm widersprechen, doch er legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen und ich blieb still. „Du verletzt mich damit nicht. Das ist vollkommen ok. Ich war vorhin zwar sehr glücklich, als du sagtest, du willst es heute schon den Anderen verraten, aber ich war auch sehr verblüfft und besorgt. Wir sind erst zwei Tage lang ein Paar und dazu noch ein relativ unnormales in der Gesellschaft. Es ist mir vollkommen klar, dass du Zweifel hast. Darüber, ob es nicht etwas zu übereilt war mit uns. Ob es überhaupt gut geht. Ob es nicht in ein paar Tagen vorüber sein könnte. Ob es für dich möglich ist, mit einem Jungen eine Beziehung über das Freundschaftliche hinaus aufzubauen. Wir sagen es ihnen besser ein andermal, wenn du dir uns bezüglich ganz sicher bist. Ok, Tai?“ Ich fühlte mich ertappt und bedrückt, dass er mich durchschaut hatte und er sich so darüber gefreut hätte, wenn wir es ihnen heute gesagt hätten. Andererseits war ich glücklich darüber, dass er mich verstand und nicht böse deswegen war. Ich nickte ihm lediglich zu, schaute allerdings weiterhin auf den Boden, den ich angestarrt hatte, als ich mich immer mehr ertappt und durchschaut gefühlt hatte. „Und jetzt lächle mal wieder. Wir gehen auf eine Party, eine Futterparty sogar und du bist doch immer der Gute-Laune-Bär.“, sagte er zu mir mit einem Lächeln. Ich schluckte einmal schwer und sagte dann: „Ja, du hast ja recht. Ich sollte mich nich’ so hängen lassen.“ Er lächelte nun fröhlich und gab mir einen Kuss. „Also, ist jetzt alles ok? Können wir hinauf gehen?“, fragte er mich und ich rief energisch: „Na klar, auf zum Futter!!!!!“ „Du bist unverbesserlich.“, sagte Fire und lachte. Dann drückte er die Klingel.
 

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17:59 Uhr, Luris Wohnung
 

Als Black gerade die Hälfte der verschiedenen Brotsorten geschnitten hatte, klingelte es erneut an der Tür. „Ai, da sind sie. Meine Güte, dabei ist noch so viel zu erledigen.“, sagte Luri-chan und wirbelte zur Tür, um ihren Gästen zu öffnen.

*kyahhhh* die super coole, lustige, süße Fahrstuhlszene *freu* Endlich kommt ihr in den Genuss dieser super tollen Szene, die manche als die beste ansehen^^ Part I kommt nun, viel Spaß *totlol* Sie ist so lustig *wegschmeiß* _______________________________________________________________________________
 

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zur gleichen Zeit unten vor Luris Wohnhaus
 

*drrrrrrrrr…*, machte die Tür, um zu signalisieren, dass sie nun geöffnet werden kann. Fire tat, worum sie sozusagen bat und drückte die Tür auf. Beim hinein gehen sagte er: „Die haben hier einen Fahrstuhl. Wollen wir vielleicht einen kleinen ‚Notstopp’ auf dem Weg nach oben einlegen?“ Dabei hatte er ein freches und doch verführerisches Grinsen auf den Lippen. „Du Sau!!! Für so was bin ich noch lange nicht bereit!!! Ich glaube ich nehme lieber die Treppe.“, gab ich als Antwort auf diese unverschämte Frage. „Ach komm schon Tai. Hab dich nicht so. Du willst es doch auch.“, scherzte er weiter und lachte sich halb tot, weil ich mich so aufregte und total verwirrt und neben der Spur war, wegen dem, was er sagte. Als er mich umarmen wollte und somit in den Fahrstuhl schieben wollte, wehrte ich mich. „Ich sagte doch ich nehm die Treppe!“ „Komm schon, Tai. War doch nur’n Witz. Als ob ich dich schon nach zwei Tagen flach legen würde.“ „Jaha, ich kenn dich! Du bist mein bester Freund. Zumindest dacht ich, ich würde dich kennen, weil ich ja nichts von deiner sexuellen Neigung wusste…Aber jetzt trau ich dir alles zu!“ „Jetzt hab dich mal nicht so. Steig endlich ein, sonst gibt´s kein Futter. Und sag nicht wieder, dass du die verfluchten acht Stockwerke per Treppe hoch laufen willst. Lass uns auf dem Weg nach oben reden, sonst müssen wir das Gespräch wohl oder übel vor Luri klären.“, versuchte er mich zu ‚überzeugen’. „Du hinterhältiger Erpresser!“, schrie ich ihm entgegen. Er warf mir einen erwartungsvollen Blick zu und schließlich stieg ich Widerwillen ein. Im Fahrstuhl quetschte ich mich in eine Ecke, um so weit wie möglich von ihm fernzubleiben. Er hatte dieses freche fette Grinsen in seinem Gesicht, welches er auch immer bei Streichen auflegte. Das machte mir Angst. Wenn er nun den Fahrtsuhl anhält und irgendwas macht??? Aaaangst. Die Fahrstuhltür schloss sich und damit war jegliche Flucht unmöglich geworden. Und plötzlich…

„Moment mal! Du willst mich irgendwann flachlegen?!“, schrie ich auf einmal, da mir einfiel, dass er gesagt hatte, dass er mich nach zwei Tagen doch NOCH nicht flachlegen würde. „Ich würde es nicht flachlegen nennen, sondern eher miteinander schlafen oder so. Immerhin lieben wir uns doch und es hat mit Gefühlen zu tun. Außerdem, wieso bist du so entsetzt? Ist doch nichts dabei.“, sprach er beruhigt und normal zu mir. „Nichts dabei?! NICHTS DABEI?!“, schrie ich immer lauter werdend. „Komm mal wieder runter. Was dachtest du denn, dass wir ewig Händchen halten und kuscheln? Wir haben doch eine Beziehung und irgendwann, wenn beide Partner bereit dazu sind, werden wir auch Sex haben. Ist doch ganz normal. War mit dir und Black doch auch so.“ „Ja, aber Black und ich waren Junge und Mädchen. Da hat die Natur das so ausgelegt, dass man Sex haben kann, aber zwei Jungen…Wie-?“ „Na streng mal deine Fantasie an.“, unterbrach mich Fire und grinste mich auf eine Art und Weise an, sodass ich Angst bekam. Dann sah ich aus dem Blickwinkel, dass Fire seine Hand bewegte und plötzlich stoppte der Fahrstuhl. „Fire! Lass den Scheiß! Lege sofort den Schalter wieder um und lass uns weiter fahren.“, sagte ich mit zittriger Stimme. „Ich werde bestimmt nie bereit dafür sein so einen Sex zu haben.“, versuchte ich ihn irgendwie abzulenken, da er mit hinterhältigem, begierigem Lächeln sich mir näherte. „Und schon gar nicht in einem Fahrstuhl!!!“, schrie ich verzweifelt. Ich quetschte mich weiter in die Ecke, doch es ging nicht weiter. Zwar hatte ich mir schon gewünscht mit Leib und Seele ihm zu gehören, doch das waren besondere Situationen und ich hatte mir das nicht ganz sooo vorgestellt. Nun stand er vor mir, küsste mich sanft und leidenschaftlich und flüsterte mir dann verführerisch ins Ohr: „Ich bin auch ganz vorsichtig…“ Als er diese Worte sprach, schoss mein Puls in die Höhe und mein Gesicht muss knallrot gewesen sein, denn in diesem Moment spürte ich seine Hand zwischen meinen Beinen.

Mein Herz schlug unglaublich schnell. Er küsste mich erneut und lockte mich somit aus der Ecke heraus. Das war mein größter Fehler… Denn im nächsten Moment spürte ich seine Hand auf meinem Po und er flüsterte mir erneut etwas ins Ohr: „Irgendwann, egal wie lange ich warten muss, werde ich dort in dich eindringen und mit dir für, diesen großen Augenblick der Sinnlichkeit und der unendlichen Liebe, verschmelzen.“ Selbst diese Worte, die für einen sonst immer hetero gewesenen Jungen grausam und erschreckend klingen mögen, hat er so sinnlich und voller Liebe gesprochen, dass der Inhalt mir schon fast egal war. Auch, wenn mich der Gedanke abschreckte auf diese Weise mit ihm Sex zu haben, spürte ich eine gewisse Erregung. Eines war in diesem Moment für mich sicher: Niemanden sonst soll er so lieben wie mich und niemand sonst soll ihn haben. „Doch bis es soweit ist, und ich bin mir sicher du wirst etwas Zeit brauchen, werde ich warten.“ Mit diesen Worten küsste er mich noch einmal sinnlich und lies dann von mir ab. Schließlich legte er den Notschalter um, damit der Fahrstuhl sich wieder in Gang setzt, was er auch tat. Mit dem Umlegen des Schalters schien auch mein Herzschlag wieder eingesetzt zu haben, der zwischenzeitlich ausgesetzt hatte. Ich begann mich wieder zu beruhigen und meine Atmung zu normalisieren. Meine eben noch gedachten Gedanken verwirrten mich und ich stellte mir eine Frage, die ich schließlich auch Fire stellte: „Hattest du denn schon mal Sex? Also…Du weißt schon…“ „Du meinst mit einem Mann?“ „Ja, genau.“ *ding dang*, machte der Fahrstuhl. „Wir sind da, lass uns das ein andern mal noch mal aufgreifen.“ Er küsste mich erneut, als wir ausstiegen. „Willst du das wissen, um sicher zu gehen, dass ich später weiß, was ich mit dir tue? Keine Sorge, ich würde dir nie wehtun und schon gar nicht beim Sex.“, sagte er frech. „Boah du-! Grrr (Anm.: wütendes Grrr).“, gab ich aufgewühlt von mir. Fire lachte darüber mal wieder nur. „Hör auf zu lachen, Fire. Ich find das nicht lustig. Immerhin ist es doch verständlich, dass ich da etwas Angst habe, oder?“ „Jaja, ist schon gut. Ich sag doch gar nichts.“ „Boah, dass ‚jaja’ hast du extra gemacht! Das heißt: ‚Leck mich am Arsch!’ Gib´s zu!!!“ „Gut möglich…“ „FIREEE!!!!!“, regte ich mich immer mehr auf und brachte Firestorm damit nur noch mehr zum Lachen. In dem Moment öffnete Luri die Tür: „Hi, nanu? Was ist denn mit euch los? Fire, hast du Tai-chan schon wieder geärgert?! Schäm dich!“ „Hast du gehört Tai? Sie nennt dich schon Tai-‚chan’. Passt doch zu deinem Part, was ‚ES’ angeht.“, sagte er und musste sich das Lachen verkneifen, was ihm nur schlecht gelang. „FIIIIIIRRRREEEEE!!!!“, schrie ich nun leicht wütend und in meinem MÄNNLICHEN Stolz gekränkt. Luri blickte uns fragend an, als wir die Wohnung betraten. „Da fällt mir noch was ein, warum Tai-chan passt. Du schläfst ja auch ‚süß’.“, stichelte er erneut und streute Salz in die alte Wunde. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus und sagte schließlich mit ruhiger, aber doch genervter Stimme: „Ach halt´s Maul.“ „Alles ok bei euch Zweien?“, fragte Luri-chan verwundert. „Ja klar, Tai ergärt sich nur, weil ich-“, begann Fire, der aber durch mich unterbrochen wurde, da ich ihn am Kragen packte und gegen die Wand drückte. „Ich sagte, du sollst ruhig sein!!!“, sprach ich zu ihm. Daraufhin sagte Fire mit vollem ernst, sodass mir erneut die Röte ins Gesicht schoss: „Ich würde dich jetzt zu gern küssen.“ Zum Glück hatte er es nur so gesagt, dass Luri es nicht hören konnte. Ich lies ihn auf der Stelle los und Fire lächelte mir mit einem zauberhaften Lächeln zu. Ich legte daraufhin einen schmollenden Gesichtsausdruck an den Tag und er streckte mir mit frechem Grinsen die Zunge raus. Worauf ich hin ihm die Zunge mit einer Grimasse im Gesicht ausstreckte. Wir mussten beide lachen und Fire gab mir einen leichten Knuppi gegen die Schulter. Was wir beide allerdings noch nicht merkten, Luri allerdings schon, war, dass Black uns von der Durchreiche der Küche aus beobachtet hatte und besonders mich. Ihr Gesicht trug ein trauriges und dennoch verliebtes und freundliches, sanftes Lächeln. „Wie schön es doch früher war. Diese kleinen Sticheleien zwischen den beiden. Tais Ungeduld dabei. Wieso hab ich das bloß alles nicht mehr haben wollen und weggeschmissen.“, dachte sie still und träumerisch. „Sie scheint zu bedauern, dass sie mit Tai Schluss gemacht hat. Ich wusste, dass sie ihn noch liebt.“, dachte währenddessen Luri, die Black anschaute. „Du bist doof.“, sagte ich lachend zu Fire und dreht mich in Richtung Küche um. Mein Lachen verstummte abrupt. Auch Fire sah nun, was ich sah, Black Rose. „Hi Fire,…Tai.“, sprach sie zuerst überschwänglich und dann zögernd...

„Black, was machst du hier? Du hast hier nichts mehr zu suchen.“ Ich sprach in einem ernsten und ruhigen Ton zu ihr und mit einem finsteren Blick. „Tai ich-ich weiß, dass du böse bist, aber-“ „Nichts aber, Black. Es gibt kein ‚aber’. Und nun verschwinde von hier. Ich will dich nicht sehen.“

Black Rose: „Aber-“

Firestorm: „Hast du nicht gehört, was er gesagt hat?! Du sollst verschwinden!“

Luri-chan: „Nun wartet doch mal und lasst sie ausreden. Sie will mit uns reden. Über das, was passiert ist. Und nun sag nicht wieder, dass es nichts zu bereden gäbe, klar Tai? Lasst uns hören, was sie zu sagen hat. Sie war doch mal unsere Blacky.“

Black Rose: „Bitte Tai, hör mir zu. Wenigstens du…Ich und du… es gab da riesige Missverständnisse und-“

Tai: „Sag jetzt bloß nicht, du willst mich wieder zurück! Das kannst du nämlich vergessen. Ich bin schon längst über dich hinweg.“

Ich verschränkte die Arme und machte ungewollt und unbewusst eine Gestik, die allen zeigte, dass das eine Lüge gewesen war. Noch immer bedrückte mich, was geschehen war. Und noch immer hegte ich tief in meinem Herzen Gefühle für sie, die sich so schnell nicht ausmerzen ließen. Doch was geschehen war, würde ich nie vergessen können und unter diesen Bedingungen war es vollkommen ausgeschlossen für mich, je wieder mit ihr zusammen zu kommen.
 

Tai: „Vergiss das mit uns ganz schnell wieder. Du willst doch eh nur deinen Posten als beliebtestes Girl an der Schule behalten und ohne mich and deiner Seite wird es schwieriger.“

Black Rose: „Nein, du irrst dich. So ist das nicht.“

Firestorm: „Pf, als ob.“
 

*ding dong ding dong ding dong ding*, klingelte es erneut an der Tür. „Huch, wer mag das denn sein? Sonst war doch gar niemand eingeladen.“, wunderte sich Luri-chan und ging, um die Tür zu öffnen. Währenddessen sagte ich zu Black: „Außerdem habe ich jemanden kennen gelernt. Beziehungsweise, ich kenne die Person schon seit längerem. Früher waren wir nur Freunde, aber nun ist es Liebe, die wir füreinander empfinden.“ Fire blickte überrascht zu mir herüber. Black merkte es nicht. Ich stand ruhig und bestimmend vor ihr. Voller Selbstbewusstsein und voller Stärke. Ich war wieder der alte Tai. Ich hatte mein cooles, starkes und entschlossenes Auftreten wieder entdeckt, welches sich in mir versteckte, als das mit Black aus war und die ganzen Demütigungen folgten. Black blieb der Atem im Halse stecken und Fires überraschter Gesichtsausdruck verwandelte sich zu einem gerührten und liebevollen Lächeln. „Das hab ich nun davon, ich dumme Ganz. Wieso hab ich nur auf jemanden gehört, den ich gar nicht kannte… Aber vielleicht war das mit mir und Tai eh schon kurz vor dem Ende, wenn er sich nun wieder neu verliebt hat. Aber ich hätte es retten können, wenn ich nur aufgepasst hätte. Ich hätte es bemerken müssen. Ich könnte mich ohrfeigen. Wieso muss man immer erst merken, wie toll etwas war, wenn man es nicht mehr hat?!“, dachte Black bedrückt und niedergeschlagen. . „Aber vielleicht…vielleicht gibt er mir irgendwann eine zweite Chance. Er hat immer noch Gefühle für mich. Das weiß ich. Sonst würde ihn das Ganze, was passiert ist, nicht so sehr mitnehmen. Hoffentlich können wir wieder Freunde werden und irgendwann vielleicht wieder ein Paar…“, versuchte sie sich Mut zu machen.

Die Fahrstuhlszene endete zwar schon in Kapitel 71, aber egal...Wie fandet ihr sie? Ich hoffe sie hat euch auch viel Spaß beim lesen bereitet^^ Nun ist das GROßE FINALE!!! Es zieht sich über mehrere Kapitel, aber es ist eben das Finale, das darf schon mal länger sein, oder? ;-)

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Luri stand in der Zwischenzeit wartend an der Haustür. Als endlich eine Gestallt um die Ecke kam und Luri sie erkannte, war sie sprachlos und irgendwie geschockt. „Du?!“ Ehe Luri die Tür schließen konnte, zwängte sich die Person in die Wohnung und trat, als ob es selbstverständlich wäre, in das Wohnzimmer ein. „Hola, meine Amigos. Ich hoffe die Fiesta hat noch nicht ohne mich begonnen?“, fragte Mia wie ein kleines Unschuldslamm. „MIA! Verschwinde von hier!“, schrie ich. „Oh, Tai-chan! Wie schön dass du auch hier bist. Du warst gestern nicht gerade sehr nett zu mir, aber ich verzeih dir.“, sagte sie, „Ah, Black Rose. Du bist ja auch hier. Wieso bist du nicht an dein Handy gegangen? Ich hab versucht dich zu erreichen.“

Firestorm: „Mia! Geh bevor ich gewaltsam werden muss!“

Mia: „Qué? Wieso denn das? Ich habe dir doch gar nichts getan. Das ist aber nicht sehr sympático von dir.“

Firestorm: „Mir vielleicht nicht, aber Tai!“

Mia: „Ich habe Tai-chan nichts getan! Ich wollte ihm nur seine Wünsche erfüllen.“, sprach sie verführerisch.

Firestorm: „Er hat sich aber nie gewünscht, von dir belästigt zu werden!!!“

Tai: „Ich würde mir eher den Tod wünschen, als mit DIR zu schlafen!!!“

Luri-chan und Black Rose: „WAS?!“

Firestorm: „Jap, ihr habt richtig gehört. Sie ist gestern zu Tai gegangen und hat versucht mit ihm zu schlafen. Er musste sie erst mit Gewalt wegschupsen, ehe sie ihn in Ruhe gelassen hat. Sie hat mit den billigsten Mitteln versucht mit ihm zu schlafen und ihn an zu graben!“

Black Rose: „Mia, ist das wahr?!“

Luri-chan: „Armer Tai…“

Mia: „No. Ist es nicht, zumindest nicht ganz. Ich war zwar gestern bei ihm, aber ich wollte ihn nur…sagen wir einfach, ich wollte ihn etwas verwöhnen. Auf meine Art und Weise. Er hat so viel wegen dir durchmachen müssen, Black. Da wollte ich ihm etwas sehr Gutes und Erholendes gönnen, wenn du verstehst.“, deutete sie an.

Black Rose: „Wie konntest du nur! Er ist mein Freund!!!“

Mia: „Falsch, er WAR dein Freund. Du hast mit ihm Schluss gemacht. Schon vergessen?“

Black Rose: „Nein…Aber das hab ich nur getan, weil du mir einen Floh ins Ohr gesetzt hast! Du hast mich nur benutzt. Sag mir wieso du das getan hast? Was hattest du davon, das alles einzufädeln? Hattest du einfach nur Langeweile? Macht es dir Spaß andere Leute zu quälen?“

Mia: „No. Obwohl, ein bisschen macht es mir vielleicht Spaß Leute zu quälen und zu sehen, que traurig sie sind. Ich habe das nicht nur einfach aus Langeweile heraus getan.“

Black Rose: „Wieso dann? Ah, Moment… Jetzt verstehe ich. Du wolltest Tai!“

Mia: „Sí, wie klug du bist Black Rose. *hihi* Von so einem tollen und wunderschönen, süßen Chico kann ich doch nicht einfach die Finger lassen.“

Firestorm: „Hab ich´s doch gewusst! Du miese Puta!!!“

Mia: „Hey, so was sagt man nicht du Cabrón!“

Black Rose: „Hey, beleidige meine Freunde nicht!!!“

Mia: „Amigos? Pah! Sie haben dich alle fallen lassen. Du müsstest mir dankbar sein, dafür dass ich dein wahres Ich ans Tageslicht gebracht habe.“

Tai: „Nein, so ist sie nicht!“

Black Rose: „Tai…“

Gerührt darüber, dass ich mich für sie eingesetzt hatte, schwieg sie einen Moment und schaute mich mit einem traurigen, bedrückten und dennoch glücklichen, liebevollen Lächeln an.
 

Mia: „Ohh doch, genau so ist sie! Ihr habt es selbst gesehen. So Leute wie Black und ich es sind, brauchen keine Amigos. Wir können gut alleine überleben. Wir lieben es alles und jeden zu manipulieren und Intrigen zu spinnen. Und wir nehmen uns einfach, was wir wollen. Ohne Rücksicht auf Andere. Seht es endlich ein! Black und ich sind gleich!!!“

Tai: „NIEMALS!!!“

Black Rose: „Ich bin keineswegs wie du, Mia! Meine Freunde sind mir wichtig, auch, wenn ich in letzter Zeit ihnen gegenüber das nicht gerade gezeigt habe. Weil ich auf dich gehört habe, habe ich Tai verlassen. Das war sogar ein dümmerer und größerer Fehler, als auf dich herein zu fallen. Du kannst vielleicht ohne Freunde leben, aber als sich alle von mir abgewandt haben und sogar meine kleine Luri…da bin ich aufgewacht aus diesem Albtraum. Ich kann nicht ohne meine Freunde leben und das will ich auch auf keinen Fall. Ich habe eine Menge Mist verbockt und darum kam ich hierher, um mich zu entschuldigen, dass ich auf so ein hinterhältiges Biest reingefallen bin und mich habe blenden lassen. Ich war dumm, dir Glauben zu schenken, aber keine Sorge, ich werde nie wieder so unvorsichtig sein. Ich habe nicht auf meine Freunde gehört, als sie mich versuchten zu warnen und mich aufzuwecken. Aber schlimmer noch, ich habe nicht auf mein Herz gehört… Ich habe die Stimmen in mir unterdrückt. Alle Warnsignale ignoriert. Ich habe zwar gemerkt, dass diese Superschlampe auch in mir steckt, aber ich werde versuchen nie wieder zu zulassen, dass diese grauenvolle Seite von mir ans Tageslicht tritt. Ich habe Angst davor, wie anders ich sein kann, aber mir ist bewusst geworden, dass es ein Teil von mir ist, der mich ausmacht. Bis jetzt haben meine Freunde mich immer mit diesem Teil akzeptiert gehabt. Zumindest solange er mit der normalen Black im Gleichgewicht war. Ich war nicht ans Telefon gegangen, weil ich Angst hatte, dass mein Körper wieder von der bösen Black übernommen wird. Ich will nicht mehr diese fremde Person sein. Nie wieder. Ich will nur noch ich sein. Um meinetwillen und den meiner Freunde. Ich könnte verstehen, wenn sie mir nicht verzeihen können, dass ich sie so verraten habe, aber ich will trotzdem nur noch Black Rose sein. Und niemand anderes. Die Black Rose, die jeder mochte. Die Black Rose, die keinen Unterschied machte zwischen dick, dünn, arm, reich, hübsch, hässlich, beliebt oder uncool. Mir ist bewusst geworden, dass ich nur für alle anderen so hübsch war, weil ich keinen Unterschied machte, zwischen den Menschen und weil ich einfach glücklich und natürlich war. Ich war so beliebt, weil ich einfach ich selbst war. Es ist mir nicht wichtig, das beliebteste Mädchen der Schule zu sein oder von allen umschwärmt zu werden. Ich will nur ich selbst sein und bei meinen Freunden sein. Alles andere kommt von ganz allein.“

Luri-chan: „Blacky…? Meine Blacky?“

Luri brach in Tränen aus, rannte zu Black und fiel ihr schwungvoll in die Arme. „Meine Blacky, du bist wieder da. Endlich…Wo hast du bloß so lange gesteckt. Ich bin ja so froh.“, schluchzte sie. Mia biss sich auf die Lippen und sagte dann mit ärgerlicher und zickiger Stimme: „Tz, als ob jetzt alles wieder wie vorher wäre. Es wird niemals wieder so werden, wie es vorher war!“

Black Rose: „Ja, da hast du sicherlich recht. Aber ich möchte, dass es weitgehend wieder so wird.“

Firestorm: „Veränderungen können manchmal positiv sein.“ Unauffällig schaute er mit einem Lächeln zu mir hinüber. Ich erwiderte seinen Blick liebevoll.
 

Mia: „Pah! Wer´s glaubt. Du kannst es nicht aufhalten Black. Es wird immer öfter zum Vorschein kommen und irgendwann wirst du auf ewig diese ‚andere’ Black Rose, wie du es darstellst, bleiben. Du kannste es nicht ändern. Finde dich damit ab! Bei mir war es übrigens genauso.“

Luri-chan: „Auch keinen Fall! Black ist nicht so wie du! Sie ist anders. Black eben. Sie wird sich nicht unterkriegen lassen, so wie du damals. Das werden wir zu verhindern wissen!

Mia: „ Das kling aus deinem Mund fast schon so, als ob ich die Weltherrschaft zusammen mit Black erobern möchte. *hihi*“, witzelte sie.

Tai: „So ist es ja auch. Zuerst hast du es sicherlich in Spanien versucht und nun hier!“

Mia: „*hihi* Tai-chan, du bist so witzig.“

Firestorm und Black Rose: „Hör auf ihn so zu nennen!!!“

Mia: „Ich nenne meinen zukünftigen Mann, so wie ich will. Comprendes?“

Firestorm und Black Rose: „Wie bitte? Zukünftiger Mann? Ich glaub ich spinne!!!“

Mia: „Sí, claro. Tai-chan weiß zwar noch nichts von seinem Glück bzw. will es noch nicht ganz glauben, aber so wird es eines Tage kommen. Meint ihr nicht auch, dass an die Seite einer so schönen Chica, wie mir, nicht ein genauso hübscher Chico gehört? *hihi* Wir werden ein Pareja ideal sein!“

Tai: „Vergiss es! Wir werden niemals ein Traumpaar!!! Nur über meine Leiche!“

Black Rose: „Siehst du Mia. Du wirst nie mit Tai zusammen kommen. Du bist einfach zu falsch, zu hinterlistig und- Ach, dafür reicht unsere Zeit nicht das alles auf zu zählen, wieso du und er niemals zusammen kommen werden. Eher würde er was mit Fire anfangen!“
 

Fire und mir blieb der Atem stehen, versuchten uns allerdings nichts anmerken zu lassen. Ich musste innerlich lachen und war mir sicher, dass es Fire ebenso erging.

Mia: „Tai würde nie mit einem Hombre…Pfui!“

Black Rose: „Eben. Und ich sagte ja, er würde eher was mit Fire anfangen, als mit dir. Sie es ein. Du bist absolut nicht sein Typ!“

„Wenn du wüsstest wie falsch du gedacht hast, Black Rose…“, dachte ich still.
 

Mia: „Denkst du etwa, du wärst sein Typ?!“

Black Rose: „Um genau zu sein, ja. Zumindest war ich das früher und ich möchte wieder so sein wie früher!“

Mia: „Denkst du etwa, er will dich dann zurück?!“

Black Rose: „Gut möglich. Zumindest hoffe ich das. Denn ich liebe ihn, egal was passiert ist, oder nicht. Ich möchte nicht ohne ihn sein. Er ist die Luft, die ich zum Atmen brauche. Der Boden, auf dem ich stehe. Meine Basis, die mir Kraft gibt. Das Wasser, was ich zum Überleben brauche. Mein Hoffnungsstrahl, wenn ich verzweifelt bin. Mein Stern, der mir den richtigen Weg leuchtet. Er verkörpert alles, was ich zum Überleben brauche. Ich will und werde ihn so schnell nicht aufgeben. Auch, wenn er sich nun in jemanden anders verliebt hat, heißt das noch lange nicht, dass alles vorbei ist. Irgendwann kann er vielleicht vergessen oder zumindest verzeihen, was passiert ist. Und dann können wir vielleicht einen Neuanfang starten. Tai sagt immer: ‚Nach den Sternen zu greifen ist ein hohes Ziel. Doch wenn du es nie aus den Augen verlierst und fest dafür kämpfst und daran glaubst, dass es eines Tages wahr wird, dann wird das auch geschehen. Egal wie hoch dein Ziel gesetzt ist, gib nicht auf. Damit hast du schon zum Großteil gewonnen.’ Und damit hat er auch Recht. Tai mag manchmal ein totaler Schussel und Tollpatsch sein. Manchmal auch ein großer Chaot und ein kleiner Junge, aber er hat das Herz am rechten Fleck und ab und zu sogar solch kluge und weise Sprüche auf Lager. Genau deshalb bist du für ihn überhaupt nicht geeignet. Tai ist ehrlich und kämpft für die Schwachen und die Gerechtigkeit und du bist das exakte Gegenteil! Tai hat etwas tausendmal Besseres verdient als dich. Vielleicht auch als mich, aber du und er?! NIEMALS!!! Das würde ich nicht zulassen.“

Tai: „Blacky…“

Ich spürte die große Liebe ihrer Worte, die direkt aus ihrem Herzen kamen. Dem Herzen, dass ich einst so liebte und welches sie mir allein geschenkt hatte. Mein Herz erwiderte Teils die sehnsüchtigen Schreie ihres Herzens. Das Verlangen, die Zeit zurück zu drehen und wieder zusammen zu sein. Doch andererseits empfand ich nun auch starke Gefühle für Firestorm. Mein Herz sprang in meiner Brust hin und her. Zwischen Fire und Black. Es schien mehr in Richtung Black zu tendieren, jedoch glaubte ich, lag es auch an der Angst, die ich bezüglich mir und Fire besaß. Was er vorhin sagte, dass mit dem Sex… Diese Welt auf der anderen Seite des ‚Ufers’ war mir gänzlich fremd und natürlich wusste ich, was mich auf der anderen Seite bei Black erwarten würde. In meinem Inneren erschien ein Floß auf meiner Seite des Ufers, bei Fire. Ich war verunsichert, ob ich es betreten sollte, oder nicht, um zu Black zu gelangen…
 

Black Rose: „Und nun geh endlich Mia! Du hast hier nichts zu suchen. Nie mehr!“

Die Ansage war deutlich und Mia sagte zum Abschluss: „Hmm. Wie ihr wollt. Adiós mein geliebter Tai-chan. Du weißt sicherlich, wie du mich erreichen kannst, wenn du mich vermisst und es dir anders überlegt hast. Ich werde auf dich warten. Beso.“ Mit dem ‚Beso’ gab sie mir einen Luftkuss und verschwand im Flur, und schließlich gänzlich aus Luris Wohnung. Als sie endlich draußen war sagte Black an alle gerichtet: „Es tut mir Leid, was passiert ist. Das tut es wirklich. Und ich möchte mich unbedingt ändern! Doch ich habe auch Angst es nicht zu schaffen, darum möchte ich euch bitten mir zu helfen. Ich weiß, dass wenn diese böse Black wieder auftauchen will und ich euch sehe und an euch denke, ich es unterdrücken kann. Denn ich werde so immer daran denken, wie diese ganze Situation eskaliert und ausgeartet ist. Das möchte ich nie wieder miterleben. Ihr seid das wichtigste für mich auf der ganzen Welt und ich weiß, ich kann euch immer vertrauen und ihr werdet mir immer die Wahrheit sagen, nicht so wie andere Leute, die mir etwas vorspielen. Ich werde ab jetzt immer auf eure Warnungen achten. Versprochen. Doch bitte gebt mir eine letzte Chance. Ich flehe euch an. Ich war wie in Trance, hab nicht nachgedacht und so. Aber als ich aufgewacht bin waren all die Schmerzen da, all die Trauer und Wut. Es war schrecklich…“ Sie weinte und war verzweifelt. Sie machte keinen Scherz, es war ihr verdammt ernst damit. Ich wollte zu ihr gehen und sie in den Arm nehmen, aber irgendwie dachte ich, es wäre jetzt nicht richtig… In meinem Inneren sah ich noch immer das Floß. Ich hob meinen Fuß und tat einen Schritt hinauf. Bevor ich es gänzlich betreten wollte, schaute ich noch einmal zu Fire. Er schaute mich an. Er schaute mich einfach mit einem traurigen Gesichtsausdruck an. Es war nicht das, was ich in meinem Kopf sah, sondern die Wirklichkeit. Er hatte es bemerkt. Er hatte mein Schwanken, meine Zweifel, bemerkt und wusste, dass es mich zu ihr zog. Ich öffnete meinem Mund, um etwas zu ihm zu sagen, doch er schüttelte lediglich den Kopf, um mir zu signalisieren, dass er es gewusst hatte und ich ihm keine Erklärung schuldig bin. Luri nahm Black in den Arm, um sie zu trösten und sagte zu ihr: „Ich verzeihe dir auf jeden Fall, Blacky. Ich bin doch schließlich deine beste Freundin.“ Luri lächelte, obwohl ihr Tränen die Wangen hinunter liefen. Es waren Tränen der Freude. Ihre beste Freundin war zurückgekehrt. „Tai, ich kann verstehen, wenn du vorerst nicht wieder mit mir zusammen sein willst, oder sogar für immer. Aber vielleicht können wir Freunde bleiben. Einfach nur Freunde, auch wenn es mich traurig stimmt. Aber es ist mir um alles in der Welt lieber, als gar keinen Kontakt mehr mit dir zu haben. Naja, fast alles. Zum Beispiel euch alle für immer zu verlieren wäre noch schlimmer.“, sagte Black und lächelte mit ihrem von Tränen durchnässtem Gesicht. Wir lächelten zurück. Ich wusste nicht, was ich daraufhin tun sollte… Sollte ich es noch einmal mit ihr versuchen? Ich war doch recht glücklich mit ihr gewesen. Oder war es nur Macht der Gewohnheit, dass ich zu ihr zurück wollte? Einfach weil ich wusste, was mich erwartete? Wie ich mich zu verhalten hatte? Hatte ich einfach nur Angst wegen Fire und mir? Angst, weil ich nicht wusste, was kommen wird? Angst, weil ich nicht wusste, wie es ist mit einem Mann zusammen zu sein? Und schließlich auch Angst davor, mit ihm irgendwann einmal zu schlafen? Fürchtete ich mich plötzlich vor dem Unbekannten? So eine Furcht hatte ich noch nie. Alles Unbekannte wollte ich sonst immer ausprobieren. Doch nun…War es vielleicht nur Angst? Oder benutzte ich Fire wirklich nur als ein Trostpflaster? Um mich abzulenken? Hatte ich das mit Fire begonnen, weil ich neugierig war? So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, dass mir ganz schwindlig wurde. Sogar so schwindelig, dass plötzlich alles um mich herum in Dunkelheit gehüllt wurde...

„Tai? Tai...Kannst du uns hören? Hey, Tai. Tai?“, hörte ich immer wieder Stimmen in meinem Kopf. Ich spürte, dass man mich berührte. Berührungen der Besorgnis. Nur mit viel Mühe gelang es mir meine Augen langsam zu öffnen. „Er wird wach Luri! Tai, Tai kannst du uns hören?“, hörte ich Blacks Stimme. Alles war noch verschwommen, aber ich spürte, wie meine Stimme zu mir zurückkehrte: „Was...Was ist passiert?“, fragte ich schwach und richtete mich leicht auf. Ich hörte Fire, auf dessen Schoß ich lag, sagen: „Du wurdest plötzlich ohnmächtig. Das war sicherlich alles zu viel für dich in letzter Zeit. Alles was passiert ist, und dann noch der Autounfall-“ „Autounfall?! Was denn für ein Autounfall?!“, fragte Black hysterisch. „Den Autounfall, den er dir zu verdanken hat!!!“, schrie Fire ihr ins Gesicht. Sie war still, denn ihr fehlte die Luft etwas zu sagen. „Ich habe dir doch gestern davon erzählt, Black. Du wolltest Tai vor seiner Familie im Restaurant demütigen. Das ist dir gelungen und er ist danach im strömenden Regen hinaus gerannt und hatte ein Auto nicht gesehen. Er wurde beinahe angefahren, doch Fire konnte ihn noch rechtzeitig retten. Ihm ist nichts weiter passiert. Er hatte lediglich einen Schock.“, erklärte Luri-chan ihr traurig. Sie kam zu mir und legte mir einen nassen, kühlen Lappen auf die Stirn. Ich erinnerte mich an das Gefühl. Während ich ohnmächtig war, hatte ich auch solch einen Lappen auf der Stirn gehabt. Ich erinnerte mich ebenfalls an eine Hand, die mir behutsam den Kopf streichelte. War es Fire gewesen? Oder doch Black? Ich verspürte starke Kopfschmerzen und lies mich wieder in Fires Schoß fallen. „Tut dir dein Kopf weh?“, fragte Fire mit seiner sanften Stimme. „Hmm...“, stimmte ich lediglich zu. „Armer Tai, du musstest noch nie so viel auf einmal verarbeiten wie in den letzten Tagen.“ „Fire, willst du mich etwa schon wieder verarschen und als dumm darstellen?!“, regte ich mich auf, war im nächsten Moment jedoch wieder still, weil mein Schädel zu sehr brummte. „Schon ok, kleiner. Ich lass dich in Ruhe. Vorerst.“, er lächelte sanft und zugleich frech. Ich erwiderte dies mit einem ebenso sanften Lächeln. Ich wusste nicht was zu tun war. Einerseits war mein Lächeln ein Lächeln, welches Liebe enthielt, doch andererseits liebte ich Black immer noch... Ohje, war das alles kompliziert... Sollte ich einfach zu ihr zurückkehren? Oder doch eher bei Fire bleiben? Plötzlich brach Black Rose, die neben mir hockte, in Tränen aus. Wie Wasserfälle strömten die Tränen aus ihren Augen. „Blacky…Was ist denn?“, sagte ich mit schwacher Stimme. „Oh mein Gott, ich hätte dich beinahe umgebracht! Ich hatte es verdrängt. Luri hatte es mir gestern gesagt, doch ich wollte es nicht wahrhaben. Ich wollte es nicht glauben! Es tut mir so leid! Wie konnte ich…es tut mir leid!“, murmelte sie kaum verständlich und unter lautem Schluchzen. „Hey kleines, ist doch nichts passiert.“, sagte ich immer noch mit leiser, schwacher Stimme und legte meine Hand auf ihren Kopf. Als sie meine Hand spürte, blickte sie zu mir auf, mit ihren verweinten Augen und ihrem nassen Gesicht. Ihre Haare waren leicht durcheinander. Sie sah einfach zu süß aus, auch, wenn ich es nicht mochte, wenn sie weinte. Ich lächelte sie liebevoll an. Sie nahm meine Hand, legte sie auf ihre Wange und legte dann ihre Hand auf die meine. „Ach Tai…es tut mir leid.“, sagte sie immer noch mit verheulter Stimme. „Ich weiß doch, ist schon gut.“, versuchte ich sie zu beruhigen und vergaß alles um mich herum. Ich wünschte mir irgendwie sie nun in den Arm zu nehmen und ihr auf ihren Kopf einen Kuss zu geben. Es fühlte sich so an, als ob alles, was in den letzten Tagen war, nur ein sehr böser Albtraum war und ich nun endlich erwacht war.

_______________________________________________________________________________Nicht vergessen PA, ruhig ein und aus atmen...ich mag dich trotzdem, das ist nicht gegen dich, ok??? ó.ò

. „Tai…Wie- wie geht es dir jetzt? Ist es besser?“, riss mich Firestorm aus meinen Gedanken. „Hmm? Äh, ja…“, ich blickte zu ihm auf, er jedoch wich meinem Blick aus. Er sah traurig aus und ich glaubte, Tränen in seinen Augen schimmern zu sehen. Auch ihn wollte ich jetzt umarmen und küssen, doch was genau wollte ich mehr??? Beziehungsweise, WEN wollte ich mehr? Um die Stimmung etwas aufzulockern sagte ich: „Ich hab Hunger…“ Alle begangen zu lachen, auch Black, die gerade die Tränen aus ihrem Gesicht wischte. Fires Lachen jedoch, beinhaltete einen traurigen Unterton. „Na dass solltet ihr ja auch mitbringen. Immerhin ist das eine Futterparty! Dann sag ich mal lieber: ‚Das Buffet ist eröffnet’ Bevor Tai noch einmal in Ohnmacht fällt.“ Daraufhin lachten alle wieder. „Wie bin ich eigentlich auf die Couch gekommen?“, fragte ich beiläufig, weil es mich wunderte, dass ich mit dem Kopf auf Fires Schoß lag. „Fire fing dich auf, als du gefallen bist und trug dich dann zur Couch.“, antwortete Luri-chan. Ich gab nur noch ein ‚Achso.’ von mir und versuchte mich aufzusetzen, um zum Buffet zu gelangen. Fire half mir von der einen Seite und gleichzeitig griff Black mir stützend an den Arm, um mir zu helfen. Genau so fühlte ich mich nun auch. Ich wusste nicht, ob links oder rechts. Ob lieber Black oder Fire… Doch erst einmal wollte ich etwas essen. Ich wankte mit schwachen Beinen zum Buffet und lud mir ordentliche Portionen auf meinen Teller. Alles lächelte mich an und schrie um die Wette: „Iss mich! Nicht den da drüben…Iss zuerst mich!!!“ Mein Magen antwortete per Telepathie: „Keine Sorge, ich werde euch schon alle noch bekommen.“

Nach dem Essen ging es mir gleich besser und vorerst wollte ich mich nicht mehr mit der Frage beschäftigen, für wen ich denn nun mehr empfand. Wir redeten über vergangene Zeiten, passierte Missgeschicke und lachten darüber und über die Insiderwitze, die sich im Laufe der Jahre gebildet hatten. Es war wie in alten Zeiten. Doch zu wesentlich schwierigeren Zeiten von meiner Seite aus gesehen. Ich war nicht mehr mit Black zusammen und dafür mit Fire. Doch nun wusste ich nicht, ob ich nicht lieber zu Black zurückkehren sollte, oder doch bei Fire bleiben sollte… Doch an diesem Abend in der heiteren Runde dachte ich wie gesagt nicht weiter darüber nach. Als uns der Gesprächsstoff zum Teil rar wurde, machten wir uns an Luris Sammlung von Gesellschaftsspielen zu schaffen und spielten den undenkbarsten Mist. Danach kamen noch Showeinlagen mit Pantomime und Begriffsumschreibungen, sowie das Erraten von einem gemalten Begriff. Einmal musste ich den Begriff: Homosexualität malen. Dabei hat mein Herz ganz schön gerast, vor allem, weil ich wohl befürchtete, dass man mir ansieht, dass ich es momentan sozusagen bin. Am liebsten hätte ich mich gemalt mit einem Herzen, doch dann hätte es wahrscheinlich nur Fire erraten und alle hätten es gewusst. Und da ich noch nicht wusste, wie ich mich nun bezüglich dieser Dinge entscheiden würde, habe ich doch lieber zwei Strichmännchen mit männlichem Genital gemalt, die sich an den Händen halten und in einem Herz sind. Um 1:30 Uhr, dachten wir uns, wäre es langsam an der Zeit den Abend zum Abschluss zu bringen und begannen unser immer schon anwährendes Ritual. Müll wegräumen, abwaschen, die Reste des Essens in bessere Behälter geben und verdecken, um sie am nächsten Tag noch zu verwerten oder dass einer der Gäste etwas mitnehmen kann. Dabei wurden immer Lose gezogen. Zwei Lose für den Abwasch des Geschirrs und weitere zwei Lose, um den Müll wegzuräumen, alles in andere Behälter zu geben und zu verpacken und das Geschirr an die Abwaschenden weiterzureichen. Fire und ich bekamen die Lose für den Abwasch. Dementsprechend bekamen Black und Luri die anderen beiden Lose. Bei den Aufräumarbeiten wurde währenddessen weiter gequatscht. „Hey Black, weißt du noch, dass ich mal Bowle hatte und Tai so blau war, dass er gar nicht mehr mithelfen konnte?“, begann Luri lachend. „Na klar, er konnte doch nicht einmal mehr von alleine stehen!“, lachte Black, woraufhin ich entgegnete: „Pah, das war doch alles so geplant, um mich vor der Arbeit zu drücken. Außerdem hab ich nur so getan, als ob ich sooo extrem blau gewesen wäre. Ist doch wohl klar.“ „Aber natürlich!“, erwiderte Black mit einem ironischen Unterton und rollte dabei die Augen, was jedoch nur Luri sehen konnte, die daraufhin kicherte. Black grinste mich frech und mit einem glücklichen Gesichtsausdruck vom Wohnzimmer aus an und ich lächelte ihr ebenfalls entgegen. Sie wandte sich dann wieder der Arbeit zu, währenddessen ich sie immer noch lächelnd beobachtete. „Ich könnt’s dir nicht verübeln…“, hörte ich plötzlich Fires Stimme neben mir und drehte mich zu ihm hin. „Was meinst du?“, fragte ich, trocknete einen Teller ab und schaute danach kurz wieder zu Black, die sich gerade nach irgendetwas bückte. Ich streckte mich ein wenig in die Höhe, um eine bessere Aussicht zu genießen, wenn ihr versteht ;-) „Na wenn du zu ihr zurück gehst. Ich könnte es dir nicht verübeln…“, ich blickte ihn verwundert und überrascht an, als er fort sprach, „Sie ist ein klasse Mädchen. Nett, hübsch, hilfsbereit, manchmal vielleicht nicht ganz sie selbst, wie wir vor kurzem mitbekommen haben… Aber trotzdem ein Mädchen, wie sie sich ein Junge wünscht.“

„Fire, ich- ich versteh nicht ganz…“ „Ach komm schon…Du verstehst sehr wohl. Und ich verstehe es auch. Ich habe es dir erst vor kurzem gesagt. Ich bin, beziehungsweise war, lediglich ein Trostpflaster für dich. Eine kleine Ablenkung. Auch wenn du damit meine Gefühle stark verletzt...Aber danke. Es war wirklich eine schöne Zeit mit dir gewesen. Auch, wenn sie leider nur sehr kurz war. Naja…So ist das Leben, hm?“ Er versuchte mich anzugrinsen und doch sah ich wie sein Gesicht von Trauer und Betrübtheit verunstaltet war. „Fire…“ Es machte mich traurig, was er da sagte. Ich wollte ihn trösten, ihn irgendwie beruhigen: „Was redest du denn da? Wir sind doch immer noch zusammen. Und du warst und bist nie ein Trostpflaster für mich gewesen, klar?“ „Ach komm schon Tai. Mach dir nichts vor, und mir erst recht nicht. Du hast mir schon genug vor gemacht und auch, wenn ich das die ganze Zeit über wusste, habe ich es verdrängt und die Zeit mit dir genossen. Du hast dich heute Abend doch schon längst für Black entschieden, und das wissen wir beide. Du und ich… Ich hoffe nur dass du dich später nicht dafür schämst, was zwischen uns war. Denn das würde ich sehr schade finden. Ich fand es jedenfalls sehr schön…“ Mir schwirrte in dem Moment hauptsächlich eine Frage durch den Kopf: ‚Hab ich mich heute wirklich schon entschieden gehabt? Für Black? Doch, wieso merkt er es und ich nicht?’ Zudem fühlte ich mich angegriffen und irgendwie verletzt. Ich trocknete den vorletzten Teller ab und sagte dann traurig, bedrückt, verletzt und mit ernster Stimme: „Ich habe mich deswegen niemals zu schämen, denn ich habe dir nie etwas vorgemacht.“ Daraufhin legte ich das Küchentuch hin und ging ins Wohnzimmer zu den Mädchen. Fire schaute aufgrund meines Satzes berührt und in einer Art Überraschung auf das Glas, welches er gerade in der Hand hielt, ohne es wirklich zu sehen. Er hielt kurz seinen Atem an und schaute mir dann, als ich auf dem Weg ins Wohnzimmer war, kurz mit diesem Gesichtsausdruck hinterher. Dann drehte er sich wieder um, seine Lippen begannen zu beben und er wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Sein Herz schmerzte so sehr, wie noch nie in seinem Leben zuvor…
 

Zirka fünfzehn Minuten später verabschiedeten Black, Fire und ich uns schließlich von Luri, bedankten uns für den schönen Abend und gingen los zum Fahrstuhl. Fire und ich hatten seit dem Gespräch in der Küche kein einziges Wort mehr gewechselt. „Ich bin froh, dass ihr es noch einmal mit mir versuchen wollt. Es war ein schöner Abend, oder? Man weiß diese Abende nach dem Erlebten nun viel mehr zu schätzen.“, sagte Black, woraufhin ich sagte: „Ja, es war soweit ein schöner Abend. Das mit Mia und meiner Ohnmacht hätte ruhig wegbleiben können…“ „Ja, da hast du recht.“, lachte Black Rose, „Zum Glück geht es dir wieder besser.“ „Ja, was für ein Glück…“, sagte ich nachdenklich, ohne, dass Blacky es merkte. Fire schien es jedoch kurzzeitig bemerkt zu haben. Ich war mir nicht sicher. Noch immer machte mein Gespräch mit Fire mir zu schaffen, wollte jedoch vorerst nicht darüber reden.

Fire und ich brachten Black bis vor ihre Haustür, damit ihr auch nichts unterwegs passierte. Dort verabschiedete Black sich von uns mit den Worten: „Ihr hättet mich nicht bringen brauchen.“ „Ach, keine Ursache. Das gehört sich halt so.“, erwiderte Firestorm. Ich lächelte ihr nur zustimmend zu. „Na gut…Also, ich bin daheim. Tai…ich…Es war ein sehr schöner Abend mit dir. Und es-“ „Black, jetzt sag bitte nicht wieder es tut dir leid. Sonst dreh ich durch.“ Wir beide lachten, Fire lächelte lediglich gekünstelt. „Naja, schlaf schön und träum was Schönes.“ „Ja mach ich. Du auch Black.“, sagte ich abschließend. Sie sah wie ein kleines, schüchterndes Mädchen mit verliebtem Blick aus. Ich überlegte kurzzeitig etwas, dann ging ich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ich lächelte ihr liebevoll und freundlich zu und wandte mich schließlich dem Gehen zu. Verträumt stand sie noch kurz dort und blickte mir mit leuchtenden Augen hinterher, während sie ihre Hand auf die Stelle legte, wo ich sie geküsst hatte. Daraufhin ging sie in ihr Haus.

Fire folgte mir und wir schwiegen, bis vor meiner Haustür, die etwa zwanzig Minuten zu Fuß von Blacks Haus entfernt war. „So da wären wir.“, unterbrach ich das Schweigen und stellte mich vor die Tür. Fire flüsterte lediglich leise: „Ja…“

„Ich nehme an du fandest den Abend heute nicht gerade toll.“ „Kann man wohl sagen...“, sagte er wieder leise und bedrückt. Ich gab nur ein Zustimmendes ‚Hmm’ von mir und sagte dann: „Du hast mich mit deinem Denken und deiner Einstellung heute sehr verletzt. Ich wusste nicht, dass du das wirklich vor einiger Zeit ernst gemeint hattest, mit dem Trostpflaster… Aber dass du wirklich so von mir denkst, dass ich das nur einfach so gemacht habe aus irgendwelchen hinterhältigen, ausnützenden Gründen, das war verletzend… Ich wäre niemals auf den Gedanken gekommen, dass du ein solches Bild von mir hast. Das ist traurig. Sehr traurig… Immerhin dachte ich, du wärst mein bester Freund, würdest mich verstehen und etwas besser kennen. Aber da habe ich mich wohl auch getäuscht. Ich bin wirklich enttäuscht von dir… *seufz* Mach’s gut, Firestorm. Mach’s gut…“ Danach wandte ich mich von ihm ab, öffnete die Tür und tat einen Schritt nach vorn, um unseren Flur zu betreten. Ich würdigte Fire keines weiteren Blickes, gab ihm keinen Kuss, keinen Handschlag, kein Lächeln. Nichts. Er rief mir hinterher: „Tai, hey Tai! Warte doch mal! Was- was hat das zu bedeuten? Tai, bitte lass uns reden. Tai ich-“ Ohne mich einmal umgedreht zu haben, schloss ich die Haustür vor ihm. Er ist mir sogar ein Stück gefolgt, doch ich schenkte ihm keinerlei Beachtung. „Ich liebe dich doch…“, flüsterte Fire, um seinen Satz zu beenden. Als ich die Tür schloss, lehnte ich mich mit meinem Körper gegen sie, sodass mein Rücken gegen die Tür gepresst war. Auch meinen Kopf stützte ich an ihr ab, so dass mein Blick nach oben gerichtet war. Ich atmete tief ein und aus, obwohl ich das Gefühl hatte, dass mein Herz aufgehört hatte zu schlagen und meine Lungen das atmen schon längst aufgegeben hatten. Ich spürte irgendwie, dass Fire noch auf die vor ihm geschlossene Tür starrte und auch sein Herz schien, als ob es sich verkrampft hätte und das Leben hinter sich gelassen hat. Nach etlichen Minuten ging er schließlich schwermütig und mit gesenktem Kopf davon. Dann erst löste auch ich mich von der Tür und ging langsam und ebenfalls mit gesenktem Kopf, sowie mit nachdenklichen Blicken, in mein Zimmer. Als ich mich auszog ließ ich den ganzen Abend Revue passieren. Als ich mich nur in meiner Boxershorts bekleidet zu Bett legte, dachte ich über vieles nach…Hatte ich mich tatsächlich schon entschieden? Doch warum machten Fires Worte mir dann noch so zu schaffen? Ich dachte über all das nach, was in den vergangenen Tagen passiert war. Die Gedanken ließen mich in der Nacht nicht zur Ruhe kommen, doch irgendwann schaffte ich es mich für einen kurzen Augenblick ihnen zu entreißen und einzuschlafen…

Einige Tage später erzählte ich Black davon, was zwischen mir und Fire gewesen war. Sie war total außer sich und wutentbrannt. „Beruhige dich Black!“, sagte ich immer wieder zu ihr. Aber sie tat es nicht. Sie schlug Vasen und Geschirr zu Bruch, warf Stühle um oder tat sonst irgendwelche Sachen, die in die Kategorie Vandalismus gehörten. Immer wieder appellierten Luri und ich an sie, sie soll damit aufhören und sich erst einmal beruhigen. Man könne doch über alles reden. Doch sie hörte nicht. Sie war taub für das, was wir sagten. „Bin ich so hässlich? Bin ich so schrecklich? Hältst du es nicht mit mir aus? Bin ich zu schlecht im Bett? Was ist es Tai? Was? Wieso ziehst du Fire, einen Mann, MIR vor? Wieso?!“, schrie sie immer wieder fragend durch den Raum. Ich versuchte alles, damit sie sich beruhigte, aber es ging nicht. Weitere Tage später war sie total in sich gekehrt, ungepflegt und generell nicht mehr wieder zu erkennen. Sie vegetierte lediglich vor sich hin. So sehr machte das Ganze ihr zu schaffen. Alle Versuche von mir und Luri schlugen fehl ihr zu helfen. Und immer, wenn Black und Fire sich begegneten ging sie wie von der Tarantel gestochen auf ihn los. Wie eine Furie schlug sie auf ihn ein, beleidigte ihn oder machte sonst irgendetwas. Aber auch Fire war da nicht sehr viel anders. „Du hast ihn mir weggenommen! Du miese Schlampe! Wieso?! Du liebst ihn doch eh nicht wirklich! Du willst doch lediglich einen Diener, jemanden, der dir alles schenkt und dir jeden Wunsch erfüllt!!! Du behandelst ihn wie Dreck und bemerkst es nicht einmal!!!“, schrie Fire dann oftmals, oder noch andere Dinge. Luri und mir machte das sehr zu schaffen…

Dann geschah das Unfassbare. Luri und ich saßen in einem Café, wo wir Fire und Black eingeladen hatten, ohne, dass die beiden davon wussten, dass der andere da war. Wir wollten endlich, dass dieser ganze Terror ein Ende findet und dafür ein klärendes Gespräch halten. Wir sahen Fire, der auf der anderen Straßenseite stand. Einige Meter entfernt war Black. „Hoffentlich sehen sie sich nicht…“, sagte Luri mit Besorgnis zu mir. „Ja, sonst war alles umsonst. Sie sind ja kaum an einen Ort zu bekommen. Und wenn sie mal doch an einem Ort zur gleichen Zeit sind, rasten sie total aus…“, sagte ich bedrückt. Doch es schien, als ob Black ihn gesehen hatte. Mit wildem, hass- und zornerfülltem Blick raste sie plötzlich auf ihn zu. Er hatte sie noch nicht wahrgenommen und wartete gerade darauf, dass die Straße frei war, damit er sie überqueren konnte. Die Autos rasten an ihm vorbei und plötzlich stand Black hinter ihm und schubste ihn mit Kraft auf die Straße! Luri und ich sprangen entsetzt von unseren Stühlen auf und schrieen: „Fireeee!!!“ Er fiel. Er fiel genau auf die Straße und in dem Moment, als er gerade aufstehen wollte, schaute er zur Seite und sah einen LKW genau vor ihm. Doch es war zu spät…

„Whaa!!!“, schrie ich laut und wachte schweißgebadet auf. Ich saß nun aufrecht im Bett und atmete unglaublich schnell. Meine Augen waren weit aufgerissen. „Fire…“, flüsterte ich und realisierte, dass es nur ein böser Traum war. Ich strich mir mit einer Hand durch die Haare und legte dann mein Gesicht in beide Hände, als ob ich es komplett verdecken wollte. Dann atmete ich tief ein und aus, um mich wieder zu beruhigen. Ich ließ mich nach hinten fallen, sodass ich im Bett lag, und starrte meine Zimmerdecke an. Wieder kreisten etliche Gedanken in meinem Kopf umher, besonders bezüglich dieses schrecklichen Traumes. „Was hatte der denn nun schon wieder zu bedeuten?!“, fragte ich mich innerlich. Normalerweise fragte ich Fire solche Dinge, aber nun konnte ich das nicht mehr… Alles war anders und es wird auch nie wieder so sein wie früher. Das ist sicher. Der Traum ließ mir keine Ruhe. Ich versuchte wieder einzuschlafen, doch es gelang mir nicht. Die Gedanken über diesen Traum hielten mich wach. Ich schnappte mir mit einem gekonnten Handgriff meinen Wecker von meinem Nachtisch und blickte auf die kleinen, rot leuchtenden Ziffern der Digitaluhr. 2:38 Uhr zeigte sie mir an. Ich blieb noch eine Weile im Bett liegen und starrte meine Decke an. Dann schlug ich meine Bettdecke zur Seite und drehte mich gekonnt mit einer Bewegung zur Seite, so, dass ich auf meiner Bettkante saß. Wieder verbarg ich mein Gesicht in meinen beiden Händen für einige Sekunden, ließ sie dann nach oben gleiten und durch meine Haare fahren. „Und was nun?“, fragte ich mich selbst laut. Ich blickte durch mein dunkles Zimmer. Nur der Mondschein spendete Licht, um etwas zu erkennen. Die Geräusche der Stadt waren ruhig und leise, wie in der Nacht üblich. Ich stand auf und ging ins Bad. Dort angekommen stützte ich mich am Waschbecken ab und schaute in den Spiegel, der darüber hing. Ich sah schlecht aus. Müde, abgekämpft, alt… Dunkle Augenringe zierten mein Gesicht und die Adern in meinen Augen stachen rot hervor. Ich drehte den Wasserhahn auf, ging mit meinem Gesicht nah heran und schöpfte mit meinen Händen etwas Wasser, um es mir dann ins Gesicht zu schütten. Es tat gut das kalte Wasser auf meiner Haut zu spüren, denn ich fühlte mich zumindest für einen kurzen Moment frisch und erholt. Dann schaute ich erneut in den Spiegel. Das Wasser tropfte von meinem Gesicht hinunter und ich atmete einmal tief ein, nahm mir dann ein Handtuch und wusch mein Gesicht ab. Daraufhin ging ich zurück zu Bett. Ich versuchte erneut einzuschlafen, doch ich wälzte mich lediglich hin und her. Immer wieder schaute ich auf die Uhr. Um 4:18 konnte ich einfach nicht mehr im Bett liegen bleiben. Ich hatte ein komisches Gefühl im Magen. Als ob etwas Schreckliches passiert wäre. Ich machte mir Sorgen, dass Fire eventuell gestern Abend gar nicht zu Hause ankam, weil ihm irgendwas zugestoßen ist. Ich lief in meinem Zimmer auf und ab und dachte nach… Was sollte ich denn jetzt tun? Sollte ich bei Fire bleiben oder doch zu Black zurückkehren? Mir kam zum ersten Mal die Idee, dass ich einfach Single bleibe, bis ich mich genauer entschieden habe. Wäre das für alle Beteiligten das Beste? „Woher soll ich denn das wissen!“, sagte ich zu meinem Spiegelbild, da es mich fragend anblickte, obwohl es ja eigentlich nur ich war, der seine Mimik seinen Gedanken angepasst hatte. Um 4:51 war ich komplett angezogen und schlich mich leise aus dem Haus. Drinnen würde ich nur irgendwann verrückt werden.

Die Straßen waren leer und die Laternen spendet etwas Licht. Bald wird die Dämmerung eintreten und die Sonne wird mit ihren ersten Strahlen die Straßen kitzeln und erhellen. In manchen Häusern erwachten bereits Menschen aus ihrem Schlaf. Meine Füße trugen mich irgendwohin…Ich selbst wusste es nicht. Irgendwann war ich in einem Park angelangt. Die Vögel zwitscherten sanft ihre Lieder und nahmen ein erstes Bad in einem Vogelbrunnen. Ich setzte mich auf eine Bank unter einer großen Eiche und genoss die frische und kühle Morgenluft. Von den Gräsern tropfte sanft der Tau und die Geräusche der Stadt wurden von Minute zu Minute lauter. Auf den Straßen begann sich das Leben zu tummeln. Ich wusste nicht wie lange ich nun schon da saß und die Natur beobachtete. Wie lange ich versuchte zu vergessen, meinen Kopf frei zu bekommen und meinen Geist zu leeren. In Ruhe Abspannen war alles, was ich wollte. Und im Laufe der Zeit, die ich nun dort auf der kleinen Parkbank saß, begannen die Sonnenstrahlen alles aufzuwärmen und in neue Farben zu tauchen. Das frische Gras erstrahlte in seinem saftigen Grün, die Blumen leuchteten in den unterschiedlichsten Farben und Formen um die Wette und das Gefieder der Vögel schimmerte bunt im Licht. Der Wind wehte sanft und ließ die Blätter der Bäume und der Büsche, sowie die Gräser, tanzen. Alles war so friedlich und unbedarft. Nichts musste sich entscheiden. Nichts musste nachdenken. Alles war einfach und für sie vorherbestimmt. Doch bei uns Menschen schien das alles so kompliziert. Als die Sonne aufgegangen war wurde das Gezwitscher der Vögel und das sanfte Wehen des Windes langsam übertönt von den Autos auf den Straßen, den Menschen, die sie betraten und redeten, oder ihre Geschäfte öffneten. Ab und zu hörte man in der Ferne ein Flugzeug vorbei ziehen. Die alltäglichen Geräusche der Stadt ertönten immer lauter, bis sie ihre normale Lautstärke des Tages erreicht hatten. Ich wusste sie würden erst wieder am Abend abklingen und die Geräusche der Natur hervortreten lassen. Dann würde die sanfte und entspannende Stille der Nacht einkehren. In dem Park begannen die ersten Leute auf und ab zu gehen. Hauptsächlich ältere Leute erfreuten sich noch an der Natur, was ich äußerst Schade fand. Sie beäugelten mich mit skeptischen Blicken, doch mich störte es nicht weiter. Ich beobachtete die Vögel, die auf der Wiese um die Wette sprangen und sangen. Es war ein wunderschöner Tag. Der Himmel war blau und die Sonne strahlte, was man von mir nicht behaupten konnte. Irgendwann schlugen die Glocken einer nahe gelegenen Kirche 8:00 Uhr. Eine ältere Dame kam zu meiner Bank und setzte sich neben mich. Sie holte aus ihrer Tasche eine Papiertüte mit Brotkrumen heraus, um die Vögel zu füttern. „Ein schöner Tag, nicht?“, fragte sie und blickte mich an. Ich seufzte und antwortete dann: „Wie man’s nimmt…“ „Hmm…Ich kenne diesen Gesichtsausdruck junger Mann. Du hast Probleme, nicht? … Mit einem Mädchen.“ Ich blickte die Alte verwundert und überrascht an. „Hab ich’s doch gewusst. Schau nicht so ungläubig. Oder denkst du eine alte Frau war nicht auch mal ein junger Hüpfer?“, scherzte sie. Ich musste leicht lächeln. „Manchmal kann man mit völlig fremden Leuten besser über irgendetwas reden, als mit seinen Freunden oder Verwandten.“, sagte sie zu mir und ich erwiderte: „Wenn man noch Freunde hat…“ „So? Wieso denn auf einmal nicht? Hast du was angestellt Junge?“ „Nicht direkt. Es gab da in meinem Freundeskreis ein großes Missverständnis. Daraufhin hat meine Freundin mich verlassen und auf üble Weise Rache an mir genommen. Unsere Clique hat sich dadurch geteilt. Ich habe… Zu dieser Zeit hat jemand anderes sehr zu mir gehalten. Und irgendwie hab ich mich in diese Person verliebt. Wir kamen auch zusammen, aber gestern geriet alles außer Kontrolle. Meine Ex entschuldigte sich vor versammelter Mannschaft und wollte mich zurück.“ „Und natürlich hast du noch Gefühle für sie.“ Ich nickte um der Alten zu zustimmen, dann erzählte ich weiter: „Die andere Person, mit der ich zusammen war, war der festen Überzeugung, dass ich sie nur benutzt hätte. Zur Ablenkung und/ oder aus reiner Neugier.“ „Das hat dich sicherlich sehr verletzt, weil du dich ja in diese Person verliebt hattest.“ „Stimmt… Außerdem meinte sie, ich habe mich ja schon längst für meine Ex entschieden. Dabei weiß ich es selbst noch gar nicht… Dazu hatte ich auch noch so einen merkwürdigen Traum. Meine Ex hatte diese Person vor ein Auto gestoßen, weil ich ihr davon erzählt hatte, was gewesen ist.“ „Und dann kamst du hierher um nachzudenken.“ Ich nickte wieder.

„Hmm…“, begann die Alte, „Das ist wirklich eine schwierige Situation. Du solltest nicht danach gehen, wer irgendwas besser kann und du solltest deine Zweifel und Ängste beiseite lassen, um besser auf dein Herz hören zu können. Lass dir das von einer alten Frau gesagt sein. Hör einzig und allein darauf, was dein Herz dir sagt. Wirf all deine Zweifel weg und folge dem Ruf deines Herzens. Achte nicht darauf, was der eine hat oder besser kann, als der andere. Höre einfach und allein auf dein Herz. Es wird dir schon den richtigen Weg weisen. Du bist im Konflikt mit deinem Kopf und deinem Herzen. Das ist dein Problem.“ „Sie meinen also, ich denke zu sehr mit dem Kopf nach und darum bin ich so hin und her gerissen?“ „Genau das mein ich mein Junge!“ Ich dachte kurz darüber nach, was die Alte mir da sagte. Aber, hatte ich das nicht versucht? Ich hab doch versucht, mit meinem Herzen zu entscheiden, oder? Dann sagte ich zu der Alten, die immer noch die Vögel fütterte: „Ich glaube mein Herz spricht eine andere Sprache… Ich versteh irgendwie nicht, was es sagt.“ Die Alte begann zu lachen und ich schaute sie ungläubig an. Sie merkte, dass ich den Witz wohl nicht mitbekommen habe und sagte: „Du hast nur noch nicht seine Sprache entschlüsselt. Es braucht manchmal Jahre mein Junge, bis man den richtigen Partner gefunden hat. Bis dein Herz dir sagt, dass das der Richtige in deinem Leben ist. Naja, in deinem Falle die Richtige. *lach* Aber vielleicht kann ich dir einen Trick verraten, dass du dein Herz besser verstehst.“ Ich horchte auf: „Einen Trick? Bitte verraten sie ihn mir!“ Sie lachte wieder und sagte dann: „Ich kann aber nicht mir Sicherheit sagen, dass es funktioniert. Es kann lediglich.“ „Egal, einen Versuch ist es wert!“ „Na gut.“, begann sie zu erklären, „Es ist eigentlich ganz einfach. Entspanne dich, atme gleichmäßig und schließe deine Augen. Dann denke an deine Liebe. Aber keineswegs an irgendeine Person! Denke an das Gefühl der Liebe. Das Gefühl zu lieben und geliebt zu werden. Wenn du je schon einmal aufrichtige Liebe empfunden hast, dann wirst du dich daran erinnern können und mit dem Gefühl wirst du eine Person sehen. Dann weißt du, für wen dein Herz sich entschieden hat. So, ich muss dann aber mal gehen. Die Brotkrumen sind aus und ich muss noch einkaufen gehen. Viel Glück, mein Junge.“ Dann stand sie auf und ging davon, nachdem ich mich bedankte und sie verabschiedet hatte. Ich blieb noch eine Weile auf der Bank sitzen und dachte nach. Sollte ich wirklich diesen Trick versuchen? Es klang albern aber… was für eine Wahl hätte ich gehabt? Was sonst hätte mir helfen können? Ich war verzweifelt und war froh über jede Hilfe. Ich wusste ich musste meinen Kopf, mein Denken ausschalten, und nur mit meinem Herzen entscheiden. In dem kleinen ruhigen Park konnte man gut entspannen und ich tat, was die Alte mir gesagt hatte. Ich schloss meine Augen, versuchte jegliches Denken abzuschalten und atmete regelmäßig. Dann dachte ich an die Liebe. An das wohlige Gefühl der Geborgenheit in der Nähe eines geliebten Menschen. An das kribbelnde Gefühl im Magen, wenn man verliebt war. Die so genannten ‚Schmetterlinge im Bauch’. An das Gefühl einer Umarmung, eines Kusses, einer Berührung, und das Gefühl des gemeinsamen Verkehrs. An das Herzklopfen, an die Schüchternheit, die einen plötzlich überkommt. An das Gefühl, wenn einem das Blut ins Gesicht schießt und man rot anläuft, das Gefühl, wenn man beim Sprechen beginnt zu stottern. An all diese Gefühle, die man empfindet, wenn man liebt und verliebt war. Ich konzentrierte mich voll auf diese Gefühle und dann erschien vor meinen geschlossenen Augen plötzlich ein Nebel, der begann, irgendetwas zu formen. Es sah aus wie eine Person. Ja, es sah aus wie ein Mensch. Einen Menschen, den ich kannte. Ich sah…

Plötzlich wusste ich, wohin mich mein Herz lenken wollte. Mein Traum ergab plötzlich einen Sinn. Ich glaubte plötzlich ihn zu verstehen und wusste nun, für wen ich mich entschieden hatte. Ich dankte der alten Frau in Gedanken unendlich und ich war überzeugt davon, dass der Himmel sie mir geschickt hat. Dann stand ich fest entschlossen auf und ging schnellen Fußes aus dem Park hinaus. Umso länger ich lief, umso schneller wurde ich, bis ich irgendwann rannte. Ich rannte durch Gassen, durch Straßen. Überquerte unzählige Ampeln und Wege. Raste vorbei an Geschäften, an Leuten, an Gegenständen. Irgendwann sah ich meine Mutter vom Becker hinausgehen und blieb stehen. „Huch Tai? Was machst du denn hier? Ich dachte du würdest noch schlafen?“ Ich konnte kaum antworten, weil ich keine Luft bekam. Es schien mir nun so, als ob ich ganz vergessen hatte zu atmen, während ich rannte. „Tai? Was ist denn los mit dir? Du machst mir Sorgen, mein Sohn.“ „Schon ok… Mama... *hechel* Ich…Ich weiß jetzt ….hah…ich weiß jetzt, wen ich will. Ich….da war diese…diese Alte und …ich hatte diesen Traum… alles… ergibt jetzt Sinn! Hah.“, hechelte ich völlig atemlos. „Tai? Ich verstehe kein Wort. Ganz ehrlich, was willst du mir damit sagen?“, fragte sie vollkommen verwirrt mit ihrer Beckertüte. „Ich muss weiter!“, rief ich und rannte erneut los. „Tai?!“, schrie meine Mutter mir verzweifelt hinterher. „Sorry Mum, aber ich weiß jetzt, wen ich liebe!“ „Wen er liebt? Was meint er denn nun schon wieder damit? Hach, pubertierende Kinder sind so kompliziert. Nie reden sie mit einem über ihre Probleme oder was in ihrem Leben vor sich geht. *seufz*“, sprach meine Mum zu sich selbst und ging weiter in Richtung zu Hause.
 

Ich wusste genau wohin ich zu rennen habe. Ich war den Weg schon oft gelaufen und kannte ihn wie meine Westentasche. Ich rannte durch die Fußgängerzone, weil es von dort schneller ging. Doch ich musste wahnsinnig aufpassen, dass ich niemanden umrannte. In genau diesem Moment war es bereits zu spät. „Aua, pass doch auf du Idiot!“, rief ein junges Mädchen vom Boden. „Verdammt. Sorry, hast du dir wehgetan? Ich hab’s eilig.“, sagte ich schnell und half ihr auf, ohne sie wirklich anzublicken. „Nee, schon ok. Mir ist zu deinem Glück nichts passiert.“ „Gut, tut mir wirklich leid, aber ich muss weiter und jemanden meine Liebe gestehen. Dringend! Bis dann!“, rief ich schnell und rannte schon wieder los. „Hey, sag mal. War das nicht gerade Tai? Aus unserer Klasse?“, sagte eine Freundin von dem Mädchen, dass ich umgerannt hatte. „Ja, du hast Recht. Meinte er nicht irgendetwas von wegen er müsse jemanden dringend seine Liebe gestehen? Oder hab ich mich da verhört…“ „Ne, hab ich auch so verstanden. Was meint er denn damit?“ „Weiß ich doch nicht. Komm, las uns weiter gehen.“ Somit gingen sie ihre Wege. Genauso wie ich. Ich war nun schon fast an meinem Ziel angelangt. Auf dem Weg hätte ich beinahe zwei Menschen und einen Radfahrer über den Haufen gerannt und ein Mädchen hab ich sogar wirklich umgerannt. Ich musste nur noch dort vorn nach links abbiegen, die Straße hinauf rennen und wieder links abbiegen, dann wäre mein Ziel erreicht. Hoffentlich war meine Liebe auch zu Hause. Ich bog das vorletzte Mal links ab und blieb dann abrupt stehen. Ein Schock überkam mich. MIA! Sie wollte ich nun am aller wenigsten sehen.

Plötzlich wurde ich angerempelt und als ich den Drängler erkennen konnte, war ich verblüfft. „Elk?“, fragte ich mich innerlich. Er rannte schnurstracks zu Mia, die gerade in einem Café auf der anderen Straßenseite saß. Sie trank irgendetwas und kam sich obercool vor mit ihren Klamotten, der Sonnenbrille und ihrer obercoolen Haltung. Elk hatte einen Strauß Rosen dabei und kniete sich plötzlich vor Mia. Sie drängte ihn damit aufzuhören und abzuhauen, dass konnte ich sehen. Ich lehnte mich lässig an die Ecke und beobachtete das ganze Spektakel. Ich war verwundert, denn Elk ließ sich einfach nicht abwimmeln. „Scheint ihm ja echt ernst zu sein.“, dachte ich mir. Er kniete mit dem Strauß Rosen vor ihr und begann auf einmal lauthals los zu singen:
 

„Mia, Mia, hörst du mich schreien?

Mia, Mia, ich will dich befreien.

Folgst du mir aus den Gemächern

Singen wir hoch auf den Dächern.

Mia, komm geliebte Katze

Mia, reich mir deine Tatze!“
 

Sie war sichtlich genervt davon und es war ihr megapeinlich. Ich konnte mich kaum noch halten vor Lachen. Das war echt urkomisch, doch irgendwie war es auch niedlich. Sollte ich meiner Liebe auch ein Lied schreiben? Ich entschied mich dagegen, denn singen war nicht meine Stärke und Lieder schreiben erst recht nicht. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, denn Mia sprang wutentbrannt von ihrem Platz auf und schrie: „Verzieh dich endlich du Idiota! Du bist mir viel zu uncool! Denkst du ich kann mich mit jemanden wie dir in der Öffentlichkeit zeigen?! Hau ab!“ Sie nahm den Blumenstrauß und schlug damit auf ihn ein. Schnell ging ich auf die andere Straßenseite und wehrte den Strauss vor Elk ab. „Lass das gefälligst Mia!“ „Tai-chan... Du bist doch zu mir gekommen. Ich wusste du würdest mich finden.“ Ich schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, ich bin zwar auf dem Weg zu meiner großen Liebe, doch du bist es ganz sicherlich nicht. Und wenn du nur nach Äußerlichkeiten gehst, wirst du niemals den Richtigen in deinem Leben finden. Du liebst nur dass Ausehen einer Person, nicht die Seele. Aber es ist die Seele die liebt und nicht die Augen. Ich könnte nie so eine oberflächliche Person wie dich lieben! Aber Elk anscheinend schon und ihn so zu behandeln ist unfair und wirklich das Allerletzte. Er ist so mutig und gesteht dir hier seine Liebe und du trittst das so mit Füßen. So was gehört sich nicht. Man kann nichts dafür, wenn man sich verliebt und in wen. Die Liebe fällt dorthin, wo sie möchte und darauf hat man keinen Einfluss. Dagegen kann man auch nichts machen. Was du tust gehört sich nicht. Wenn du ihn nicht liebst und das nicht möchtest, dann musst du ihm das in einem normalen und freundlichen Ton sagen. Nimm ein wenig Rücksicht auf seine Gefühle und respektiere sie gefälligst! Sie kommen vom Herzen, aber so was wirst du nie verstehen.“ „Aber Tai-chan...“ „Und nenn mich gefälligst nicht so!!! Ich muss jetzt gehen. Ich weiß endlich, wen ich wirklich Liebe. Nach wem mein Herz sich verzehrt. Und das muss ich dieser Person so schnell wie möglich sagen.“ Ich half Elk noch schnell auf und rannte dann weiter.

Links über die Straße, dann geradeaus. Ich sah schon das Haus, welches mein Ziel sein sollte. Die Straße erschien mir endlos lang. Ich wollte so schnell wie möglich meine Liebe in den Arm nehmen und sie küssen. Nach etlicher Zeit stand ich endlich auf dem Platz vor dem Haus. Ich hatte Glück, denn gerade verlies es jemand und ich konnte schnell durch den Türspalt hinein schlüpfen. Schnell lief ich zum Fahrstuhl und drückte auf das Knöpfchen, welches rot aufleuchtete. Es kam mir vor wie Jahre, bis das Ding mir endlich näher kam, also nahm ich die Treppe. Ich rannte sie in windeseile hinauf und dann zu der Wohnungstür, hinter der sich meine große Liebe befand. Als ich vor der Tür stand und sie anblickte, merkte ich die Symptome der Liebe. Ich war unglaublich aufgeregt, meine Zunge schien aus Metall zu sein, meine Kehle war trockener als jede Wüste, mein Körper zitterte, ohne jede Ausnahme. Als ich die Hand hob, um die Klingel zu betätigen, zitterte meine Hand wie die eines Heroinabhängigen, der schon lange keine Drogen mehr bekommen hatte. Mein Herz schlug so schnell und unglaublich laut, dass ich dachte, ich bräuchte die Klingel nicht mehr zu drücken, denn man würde mich schon so hören können. Durch das viele Rennen und die Aufregung atmete ich mit Lichtgeschindigkeit. Ich versuchte ruhig tief ein und aus zu atmen, um mich zu beruhigen, doch es half nicht. „Ok, egal. Ich geb einfach mein Bestes. Man wird mich schon verstehen, wenn nicht küss ich sie einfach, meine große Liebe. Ich mach mich einfach mit Händen und Füssen verständlich. Macht man in fremden Ländern ja immerhin auch, wenn man die Sprache nicht gut kann. Ich werd schon irgendwie verstanden... Oder soll ich jetzt schenll auf einen Zettel ‚Ich liebe dich’ schreiben? Oder einen Zettel nach dem typischen Muster:
 

Willst du mit mir gehen? Kreuze an:

Ja

Nein

Vielleicht
 

Nur’n Scherz. So einen bekloppten Zettel würde ich niemals schreiben. Obwohl...das war wieder so bekloppt, dass es zu mir passen würde. Aber nein, ich mache es auf die altmodische Art. Ich sag es einfach heraus. Doch was? Was soll ich denn sagen?“, sagte ich mir in Gedanken. Schnell legte ich mir ein paar Sätze zurecht: „Hi, ich wollte dir sagen, Ich liebe dich! Das tu ich wirklich und ich will niemanden anderes außer dir. Bitte lass es uns nochmal versuchen. Damit würdest du mich zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt machen.“, sagte ich immer wieder in einem irsinnig schnellen Tempo vor mich hin. „Das klingt zwar scheiße, aber etwas Besseres fällt mir jetzt auch nicht ein. Und es ist eben schlicht und einfach, darum sag ich es auch einfach so. Es passt zu mir. Ich sing jetzt kein Lied oder schreib ein Gedicht. Ich sag die Sätze einfach. Wird schon schiefgehen...“, dachte ich und wiederholte wieder die Sätze. Ich versuchte die Sätze immer wieder anders zu betonen, um die perfekte Wirkung herauszukitzeln. Irgendwann fand ich das so witzig, dass ich dann aus irgendwelchen Filmen irgendwelche Perosnen imitiert habe, die diese Sätze sagen könnten. Einmal als schüchternes kleines Etwas. Dann als obercooler, lässiger Cowboay mit einem Stohhalm im Mund, oder dann doch die drohende Terminator Art. Nichts desto Trotz ließ meine Nervosität nicht nach.

Ich erinnerte mich an ein Wort im Duden: ‚fickerig’. Es bedeutet nichts anderes als nervös. Ich musste leicht schmunzeln, als ich mir immer wieder sagte: „Sei cool, du bist nicht fickerig. Du bist nicht fickerig.“ Ich musste fast anfangen zu lachen, doch dazu war ich zu ‚fickerig’. Ich fühlte mich eher wie ein nervöser alter Wissenschaftler, der so verrückt ist, dass er immerzu eine bekloppte Lache von sich geben musste. „Ok Tai, schluss jetzt! Das ist ernst! Das ist echt ernst! Oh scheiße hab ich Angst... Ich scheiß mir gleich in Frack. Ok, ruhig... Tief ein und aus atmen.“, sprach ich leise vor mich hin. Ein Nachbar meiner Liebe kam vorbei und wunderte sich schon, was ich da machte. Ich lächelte ihn nur beängstigt an. Nicht, weil er so böse aussah, sondern weil ich Angst vor einer Abfuhr von meiner großen Liebe hatte. Ich sagte wieder die Sätze die ich mir zurecht gelegt hatte: „Hi, ich wollte dir sagen, Ich liebe dich! Das tu ich wirklich und ich will niemanden anderes außer dir. Bitte lass es uns nochmal versuchen. Damit würdest du mich zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt machen.“ Ich war mir sicher, es würde klappen. Nun hob ich erneut meine zittrige Hand und betätigte die Türklingel. *ding dong*, hörte ich es läuten und mein Herz blieb stehen. Alles blieb für mich stehen. Sogar die Zeit. Ich überlegte noch schnell, wie die Sätze waren, die ich mir zurecht gelegt hatte. Oh mein Gott! Sie waren weg! Mir fiel nichts mehr ein. Meine Augen wurden groß vor Schock und Angst und dann öffnete sich auch noch die Tür und meine Liebe stand vor mir. „Tai?!“, sagte sie verblüfft und überrascht. „Was machst du hier? Und was ist los mit dir, du siehst total fertig aus und hechelst wie ein Hund.“ „I-i-i-ich bin gerannt.“, stotterte ich nur. „Wieso das denn?“, fragte sie verwundert. „I-i-i-i-ich.“, begann ich, brach dann aber ab, schüttelte den Kopf und begann dann einfach mein Herz sprechen zu lassen, „Ich- Da war dieser komische Traum und ich wusste nicht, was er zu bedeuten hatte. Dann war ich im Park und da war diese Alte. Die hat mich total verstanden! Dann hat sie mir einen Trick verraten, wie ich weiss, für wen mein Herz sich entscheidet. Und das hab ich dann gemacht und danach musste ich sofort herkommen. So schnell wie möglich! Ich bin überall lang gerannt, hab meine Mum getroffen und Elk hat Mia ein Lied gesungen. Dann hab ich überlegt auch eins zu singen, aber das kann ich ja gar nicht. Dann war ich hier und hab mir diese Sätze zurecht gelegt, die ich dir sagen wollte, aber jetzt sind sie weg.“ Ich holte einmal tief Luft, weil ich das alles in einem superschnellen Tempo gesagt hatte. „Jetzt komm mal wieder runter, ich versteh kein Wort. Was willst du mir damit sagen?“, fragte mich meine große Liebe. „I-i-i-i-i-ich liebe dich!“, schrie ich auf einmal lauthals heraus.

Sooo, jetzt werdet ihr endlich wissen, für wen Tai sich nun entschieden hat^^

C9 ist damit fast am Ende angelangt, der letzte Konflikt ist gelöst^^ Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, ihr seid mit Tais Wahl zufrieden... Nach dem Kappi geht es aber noch etwas weiter ;-)

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„Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein. Ich will niemanden anderes, außer dir. Ich liebe dich, Fire, und es ist mir egal was die Anderen darüber denken und sagen.“ Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen, als ich das heraus posaunt hatte. Doch nun öffnete ich eines und blickte ihn gespannt an. Seine Augen waren weit aufgerissen, sein Mund stand offen und ich glaubte, er hätte auch aufgehört zu atmen. Er sagte kein Wort, also sprach ich weiter: „Fire, du hast mich mit deinen Worten gestern Abend sehr verletzt und ich konnte die ganze Nacht kaum schlafen. Und als ich endlich eingeschlafen war, hatte ich einen schrecklichen Albtraum indem Black sauer auf dich war, wegen dem, was zwischen uns ist und ihr habt euch gegenseitig immer beleidigt und angegriffen. Irgendwann hat Black dich vor mir und Luri auf eine befahrene Strasse geschupst! Es war schrecklich. Und wenn ich die Augen schliesse und an das Gefühl der Liebe denke, sehe ich nur dich. Dich allein und niemanden anderes. Weder Black, noch sonst irgendwen. Mein Herz hat mir gesagt, dass es dich will und sonst niemanden. Verstehst du?“ Fire lauschte mir gespannt und war sprachlos. Er bewegte sich nicht. Er war wie zu Stein erstarrt. Dann plötzlich brach er zusammen und saß auf dem Boden. „Fire!“, rief ich besorgt und stürzte zu ihm hinunter. Ich legte eine Hand auf seiner Schulter ab und mit der anderen griff ich ihm unter sein Kinn, weil ich sein Gesicht anheben wollte, um ihn anzuschauen. „Fire was ist? Geht es dir nicht gut? Soll ich einen Arzt rufen?“, meine Stimme klang panisch und hysterisch. Er verbarg sein Gesicht in seinen Händen und plötzlich hörte ich ihn schluchzen. „Ich- Es geht mir blendend... *schluchz* Ich bin nur... ich...“, schluchzte er udn seine Stimme quikte förmlich. „Ist das dein ernst? Ist das kein Scherz von dir, dass du mich liebst und nur mich willst?“, fragte er mich und ich war irgendwie erschüttert über diese Frage. „Natürlich ist das ernst gemeint, denkst du ich sterbe hier fast vor Nervosität und Angst, weil ich einen Scherz mache? Ich liebe dich wirklich.“ Er blickte mich an. Sein Gesicht war voller Tränen, aber sein Lächeln beruhigte mich. Es waren Tränen der Freude, die er weinte. „Tai...es- es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzten, mit dem was ich gesagt habe. Ich hab einfach nur Angst dich zu verlieren. Und ich-“ „Psst.“, machte ich und nahm ihn in den Arm wie eine Mutter ihr Kind in den Arm nahm, wenn es Angst hatte. Ich küsste ihn sanft auf den Kopf und sagte dann mit beruhigender Stimme: „Ich weiß, und es wird auch weiterhin so sein, dass du Angst hast, mich an eine Frau zu verlieren. Genrell zu verlieren. Doch davor brauchst du keine Angst zu haben. Ich habe dir schonmal gesagt, dass es um uns schon sehr schlecht stehen muss, wenn ich dich wegen jemand anderem verlassen sollte. Doch ich hoffe, es wird niemals so weit kommen. Ich möchte bis in die Ewigkeit mit dir glücklich und zusammen sein.“ Er erwiderte meine Umarmung. Fire hob seinen Kopf so, dass er ihn auf meiner Schulter ablegen konnte. Die Tränen rannen über seinem Gesicht um die Wette und doch lachte er vor Glück und Freude. „Ihgit, sowas widerliches. Zwei Jungen...das geht doch nicht!!! Komm Sissi, wir gehen Gassi!“, hörten wir einen Nachbarn sagen, der mit seinem Hund vor der Tür stand. Dann merkte ich plötzlich wie Fire mich anhob, mich zur Seite in die Wohnung drehte und die Tür ins Schloss fiel. „Diese neugierigen alten Leute immer.“, sagte Fire und wir beide mussten lachen, während wir uns noch immer in den Armen lagen. Wir tauschten unsere Blicke aus und wussten, was der jeweils andere sich gerade wünschte. Kurz darauf erfüllten wir uns den Wunsch und besiegelten das Ganze mit einem sinnlichen, sanften, langanhaltenden Kuss...

Den ganzen Tag konnten wir nicht voneinander lassen. Eben wie zwei frisch Verliebte. Wir kuschelten stundenlang, küssten uns unzählige Male voller Liebe, redeten, lachten und küssten uns erneut. Wie schön dieses Gefühl war seine sanften Lippen auf den Meinen zu spüren. Es raubte mir fast den Verstand und ich bekam niemals genug davon. Nie ließ ich es zu, wenn er den Kopf zurückzog und aufhörte mich zu küssen. Immer wieder küsste ich ihn erneut. In meinem Bauch waren schon längst keine Schmetterlinge mehr. Es schien mir mehr wie eine Armada Spaceshuttles, die in mir umher flogen. „Musst du nicht irgendwann nach Hause?“, fragte mich Fire am Abend. Draußen wurde es bereits dunkel und die Geräusche der Nacht, begannen hörbar zu werden. Das alltägliche Treiben, der Klang des Tages in einer Großstadt, wurde leiser. Die übrig gebliebene Natur ließ ihre Töne erklingen. „Joa, schon. Aber ich will nicht.“, antwortete ich ihm und kuschelte mich mehr an ihn. Wir küssten uns erneut sanft und lang, dann fragte ich: „Kann ich nicht bei dir einziehen?“ Fire lachte. „Nein mein süßer, das geht nicht. Das weißt du. Deine Mutter würde es niemals erlauben. Außerdem, von was soll ich dich denn noch mit füttern? Das Geld reicht gerade mal für mich und wenn der Vermieter mitbekommt, dass hier noch jemand wohnt, wird auch die Miete höher. Das Essen könnte deine Mutter vielleicht noch bezahlen, aber von was soll sie die Miete bezahlen? Außerdem…glaube ich nicht dass du das wirklich gerne möchtest.“ „Wieso nicht? Ich hab dich doch wohl grad gefragt!“ „Schon aber…wer weiß wie lange ich mich dann noch zurückhalten kann, wenn du hier schläfst, duschst, dich umziehst…“ Er grinste mich verführerisch und doch hinterhältig an. Das einzige was ich entgegnete war: „Schon ok…Sau.“ Wieder lachte er und erneut küssten wir uns sinnlich. Ich hatte ihm während des Tages alles haargenau erzählt. Über die Nacht, in der ich kaum schlafen konnte, der Traum, meine kleine ‚Flucht’ von zu Hause, die Alte im Park und was ich alles auf dem Weg zu ihm erlebt hatte. Besonders interessiert war er an dem Geschehnis zwischen Mia und Elk. Er tat uns irgendwie beiden Leid, obwohl wir ihn nicht mochten, beziehungsweise eigentlich ja gar nicht kennen. Er ist von seiner Art her einfach nicht eine Person, mit der wir gemeinsame Interessen haben könnten. Trotzdem hat er, hat niemand, es verdient so von jemand behandelt zu werden, den man liebt und diese Liebe aufrichtig gesteht. Fire brachte mich am Abend nach Hause, nachdem meine Mutter angerufen hatte, und besorgt nachfragte, wo ich sei.

„So, da wären wir. Hier wohnst du und wirst wohl auch wohnen bleiben.“, grinste Fire frech. „Ja, schon ok. Ich will auch gar nicht mehr bei dir wohnen. Wenn ich ein Leben in Angst hätte haben wollen, hätte ich mich auch auf Mia einlassen können.“ Fire lachte, als ich das sagte. Zum Abschied küssten wir uns erneut sinnlich, bis Fire schließlich meinte: „Na los, geh schon rein. Deine Mum sorgt sich. Wir sehen uns morgen doch wieder.“ „Ja schon, aber bis morgen ist es noch sooooo lange hin. Apropos, du solltest deine Mutter vielleicht mal anrufen. Ihr habt euch viel zu erzählen. Zum Beispiel was in den letzten Jahren so passiert ist. Und du kannst ihr von dem Fußballspiel erzählen. Sie würde bestimmt hinkommen!“ „Achja, ich hab ja jetzt ne Mutter…“, sagte Fire, als ob es ihm eben wieder so eingefallen wäre und ihn nicht wirklich interessierte. „Tu nicht so als ob du dich nicht darüber freuen würdest! Ich weiß du bist froh darüber, dass du endlich eine Mutter haben wirst und ich weiß auch, dass es dich sehr freuen würde, wenn sie zu den Fußballturnieren kommen würde, um dich anzufeuern.“ Fire musste lachen und sagte dann: „Ich kann dir einfach nichts vormachen. Ja, du hast recht… Irgendwie freu ich mich darüber, auch, wenn ich mir noch nichts Wirkliches darunter vorstellen kann. Ich weiß nur wie es bei dir ist eine Mutter zu haben.“ „Ja… Meine Mum… Naja, man kann sie nicht austauschen *seufz* Ich sollte besser wirklich reingehen bevor sie noch die Polizei ruft.“ Wir lachten beide, gaben uns einen weiteren Kuss, wünschten uns eine gute Nacht und schöne Träume, bis ich schließlich in unser Haus eintrat und meine Mutter mit meiner Begrüßung beruhigte. Ich lächelte Fire noch einmal kurz zu, bevor ich die Tür schloss, und ging dann zu meiner Mutter ins Wohnzimmer. Auch Fire ging nach Hause…

Das Kappi ist leider nur kurz, aber ich möchte die Herzschlagszene (ka wieso ich´s so nenne) in einem Kappi haben^^ Ich hoffe ihr seid nicht böse.

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„Nun sag mal Tai. Was war da vorhin mit dir los? Und was meintest du mit ‚Ich weiß jetzt wen ich liebe’?“, fragte mich meine Mutter, als ich mich zu ihr auf die Couch gesellte. „Ähm…Achso das. Also das…“, begann ich, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich konnte ihr doch nicht einfach sagen: ‚Ja, ich weiß jetzt, dass ich Fire liebe. Mach dir also momentan nicht zu sehr Gedanken um Engelkinder!’ Dann hätte ich sie ins Krankenhaus bringen können und danach in eine Psychiatrie einweisen lassen können. Ich seufzte innerlich. Ich musste mir schnell etwas einfallen lassen. „Ich…also ich hatte mich mit Luri und den anderen getroffen und wir haben in einem Bistro Flaschendrehen gespielt. Dann zeigte die Flasche auf mich und ich musste zu dir rennen und dich irgendwie verarschen. Wir hatten dich gesehen, wie du zum Bäcker rein bist und es wurde gesagt, dass man dich mit irgendwas Gesagtem verwirren sollte.“, log ich schnell. „Das ist aber nicht nett. Naja, ich dachte schon es wäre irgendetwas passiert du warst ja wie von der Tarantel gestochen. Ich machte mir schon Sorgen.“, sagte sie und schaute weiter fern.

Abends telefonierte ich noch etwas mit Fire und dann mit Luri. Sie fragte, ob wir nicht Lust hätten, mit ihr und Black ins Kino zu gehen und ‚Spider Man 3’ anschauen wollten. Ich rief Fire an und danach erneut Luri, um ihr zu sagen, wann wir uns wo am nächsten Tag treffen würden. Alles schien wieder normal zu sein. Außer dass Black und Fire sozusagen die Rollen getauscht hatten. Am nächsten Tag taten Fire und ich auch alles Mögliche, um nicht vor Luri und Black aufzufliegen. Nach dem Kino gingen wir in ein Café, in dem es super leckeren Apfelkuchen gab. Wir lachten, hatten viel Spaß und amüsierten uns sehr. Der Tag verging, und der darauf folgende auch, an dem ich allerdings bei Fire schlief. Meine Schulsachen und Uniform hatte ich auch mitgenommen. Wir hatten den ganzen Tag Playstation gespielt und meine Finger taten am Abend immer noch weh und leuchteten rot. „Komm schon, ab ins Bett. Morgen ist wieder Schule und ich bekomm dich sonst nicht aus den Federn gejagt.“, tadelte Fire und drängte mich ins Schlafzimmer. „Nö, wenn du ne Kissenschlacht mit mir machst bin ich wach.“, erwiderte ich und grinste in frech an...

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freut euch aufs nächste kappi^^

Er kam näher, zog mich an sich, legte seine Arme um mich und küsste mich leidenschaftlich. Ich erwiderte den Kuss und bald schon mutierten unsere Küsse zu sinnlichen und begierigen Zungenküssen. Wie verzaubert merkte ich nicht einmal, dass Fire und ich uns schon längst aufs Bett hatten fallen lassen und er auf mir lag. Er begann langsam und zärtlich meinen Hals zu liebkosen und mir mein Shirt auszuziehen. Ich spürte seinen starken schweren Körper und sein hartes geschwollenes Glied in seiner Hose. Auch mich überkam das Gefühl der Lust, während er meinen Oberkörper mit küssen übersäte. Wie ein warmer sanfter Schleier spürte ich sie auf meiner Haut. Ich genoss jede einzelne Sekunde davon. „Wehe jetzt klinget das Telefon oder jemand steht vor der Tür.“, dachte ich still und erinnerte mich an die anderen Male, wo wir uns sinnlich geküsst hatten oder gekuschelt hatten. Doch diesmal kam niemand vorbei oder wollte uns anrufen. Fire richtete sich auf, sodass er breitbeinig auf mir saß und zog sich langsam sein Shirt aus. Sein Oberkörper war noch muskulöser und durchtrainierter als der Meine. Seine Schultern waren ebenfalls breiter und generell war er schon mehr zum Mann herangewachsen, als ich es war. Und doch, auch wenn ich es nicht gewohnt war mit einem Mann wild und zugleich zärtlich küssend in einem Bett zu liegen und seinen nackten Oberkörper zu sehen, empfand ich es als äußerst erregend. Er kam zu mir hinunter und wieder berührten sich unsere Lippen. Die Küsse wurden schneller, wilder, begieriger, lustvoller… Eng umschlungen lagen wir da, ein Knäuel aus zwei Menschen, schmiegten uns am Körper des anderen, streichelten uns zuerst zärtlich, dann wild. Als unsere Zungen sich zum x-ten Mal verknoteten, spürte ich seine Hand an meiner Gürtelschnalle und merkte, wie er mir die Hose öffnete und sie mir auszog. Als ob sie mich bewegungsuntauglich gemacht hätte, kam ich mir nun leicht und unbeschwert vor und stürzte mich behutsam auf Firestorm, der schließlich unter mir lag. Ich küsste ihm den Hals hinab, bis hin zu seinem Brustkorb, übersäte ihn mit küssen und streichelte ihn sanft. In unserer Erregung, Begierde und Leidenschaft stöhnten wir vor Genuss. Unser Atem war anders, als er es sonst war. Ruhig und doch so, als ob uns die Luft wegbliebe und wir jedes bisschen Luft angstvoll und schnell einatmeten, bevor es uns nicht mehr möglich sein würde. Als Fire und ich uns erneut auf unsere Münder küssten, unterbrach ich die sorgfältig gepflegte Kussreinfolge um kurz leise aufzustöhnen, denn ich spürte eine gekonnte Handbewegung von ihm an meinem Glied. Seine Hand war nicht in meiner Boxershorts und doch muss ich wohl niemanden erklären, wie dünn Unterwäsche ist und somit, dass die Berührung beinahe genauso intensiv ist, wie ohne Stoff zwischen der Hand und dem Geschlecht. Er wiederholte die Bewegungen und jedes Mal, wenn ich leise aufstöhnte, schien mein Herz einen kurzzeitigen Stillstand zu haben. Er begann seine Bewegungen zu beschleunigen und mein Atem wurde schneller und kam in Stößen des Stöhnens. Doch dieses Spielchen ging nicht allzu lang, vielleicht ein oder zwei Minuten. Dann packte ich sein Handgelenk, sodass er nicht mehr in der Lage war, diese Bewegungen erneut zu betreiben. „Fire…ich…ich will das jetzt noch nicht, bitte…“, flüsterte ich. Meine Stimme war gekennzeichnet von der Lust, die ich empfand und dennoch wollte ich das jetzt noch nicht. Auch wenn es nichts weiter als eine Masturbation gewesen wäre, aber trotzdem empfand ich es als zu früh. „Ist schon ok. Wenn du es nicht möchtest, dann werde ich es bleiben lassen.“, sagte er und küsste mich. Ich hatte das eigenartige Gefühl, dass er mich falsch verstand und irgendwie traurig darüber gewesen war, was ich gesagt hatte. Ich hatte das Gefühl, ihn verletzt zu haben, dass er traurig sei, oder dass ich mich rechtfertigen müsste. Also fügte ich hinzu: „ Ich sage ja nicht dass ich es niemals will. Sondern nur jetzt nicht. Ich finde es noch zu früh.“ „Schon ok.“ „Ich fand es schön, aber-“, sagte ich schnell und im lauteren Ton als zuvor, weil ich dachte, er wäre enttäuscht und dass er denkt, er wäre zu schlecht dabei gewesen. Natürlich wusste ich nicht, ob er in Masturbation gut war, aber das, was ich bisher mitbekam, war wunderschön und das wollte ich ihm sagen. Er schaute mich verblüfft an. „Tai, es ist alles ok. Ich bin nicht traurig darüber oder so. Na gut, vielleicht ein bisschen. Ich wollte dir bloß eine Freude machen, ganz ohne jegliches Eindringen oder ähnliches. Und das du es genossen hast, habe ich mitbekommen.“, sagte er, um mich zu beruhigen und lächelte mich etwas frech an. Schamesröte stieg mir ins Gesicht. Irgendwie war es mir peinlich, dass er mein Gefallen daran bemerkt hatte, auch wenn ich nicht verstand wieso. „Lass uns doch lieber einfach schlafen. Morgen geht’s wieder früh raus.“, sagte er zu mir und als ich zustimmte zog er sich seine Jeans aus, wir legten uns bequem hin und kuschelten uns aneinander. Dann schliefen wir schließlich ein…

Als ich aufwachte, erinnerte ich mich kurz daran, dass ich geträumt hatte, dass Fire und ich in seinem Bett lagen und kuschelten und uns küssten. Aber an mehr nicht. Ich streckte mich, rieb mir den Schlaf aus den Augen und öffnete sie schließlich. Ich sah Fire neben mir mit etwas Abstand auf der Seite liegen und seinen Kopf auf seiner Handfläche abstütze. „Na du, was Schönes geträumt?“, lächelte er, doch es schien sich jederzeit in ein Lachen verwandeln zu können. „Weiß nicht. Kann mich nicht erinnern.“, antwortete ich. Er war bereits angekleidet. „Ich hoffe doch aber sehr von mir.“, sprach er, ohne, dass sein Gesichtsausdruck sich änderte. Ich runzelte die Stirn, weil ich nicht verstand, worauf er hinaus wollte. Er hob seinen anderen Arm und zeigte mit dem Finger auf eine Stelle weiter unten. Als ich nachsah bemerkte ich, dass ich wahrscheinlich von gestern Abend geträumt hatte und es zumindest in meinem Traum feucht fröhlich geendet haben muss. Zumindest für mich. „Hättest du mich gestern einfach weitermachen lassen, dann hättest du es nicht träumen müssen und dich nicht so dreckig gemacht.“, lächelte er breit und es war schon beinahe ein Lachen. Ich vernahm sein leises verstecktes Kichern und sagte dann wütend: „Gib es zu, du hast eben damit weiter gemacht! Das warst du. -.- “ „Nein, ich war es nicht.“ Ich wollte ihm nicht glauben und schaute ihn weiterhin so an: ‚-.-’ „Ich war es wirklich nicht!!! Glaub mir! Ich hab damit nichts zu tun. Obwohl, eigentlich hoffe ich, dass du von mir geträumt hast. Sonst bin ich eifersüchtig!“, verteidigte er sich. Ich seufzte laut und sagte: „Ja, schon ok.“ Denn ich wusste ja, dass er irgendwie daran schuld war, weil ich wirklich von ihm geträumt hatte. „Soll ich dich waschen?“, fragte Fire mit verführerischer Stimme und hob die Augenbrauen mehrmals hoch. Ich wusste es war ein Scherz, aber trotzdem blickte ich ihn böse an. „Schon gut, ich mach Frühstück…“, sagte er und ich glaubte einen leichten Ton von Enttäuschung in seiner Stimme zu vernehmen. Ich stand auf, ging ins Bad und duschte. Fire hatte mir meine Sachen bereits ins Bad gelegt gehabt, sodass ich mich gleich anziehen konnte. Danach frühstückten wir und gingen irgendwann auch los zur Schule…
 

Dort angekommen sahen wir Tsuru, der ungeduldig vor seinem Klassenraum auf und ab lief. „Hey, Tsuru. Was ist los? Wartest du auf was Bestimmtes?“, fragte ich ihn lässig und cool, wie ich es sonst immer war. „Ah, Tai! Ähm ja, eher auf wen Bestimmtest.“, gab er lediglich als Antwort und im nächsten Moment sah ich Gina, die auf ihren Klassenraum zu ging, der ja derselbe war wie der von Tsuru. „Gina! Kann ich kurz mal mit dir reden?“, rief er ihr zu. „Klar, was gibt’s?“, gab sie zurück und trat auf ihn zu, während Fire und ich das Ganze gespannt beobachteten. „Ah, hallo Firestorm. Wie geht es dir?“, fragte sie meinen Freund, ohne Tsuru weiterhin Beachtung zu schenken. Ein Blick von Fire und mir zu Tsuru ließ uns in Sekundenschnelle wissen, was los war und Fire handelte sofort: „Ähm…Gina, ich glaube wir sollten mal miteinander reden. Am besten allein. Komm mal mit.“ Ihre Augen wurden groß und sie schien überrascht. Ich kannte das, ihr Hals war trocken und ihre Zunge schien zu groß für ihren Mund usw. Die üblichen Liebessymptome. Sie folgte ihm. Tsuru schaute schockiert und verletzt hinterher und seufzte dann laut. „Du magst sie, sogar sehr, hm?“, fragte ich ihn, als ich ihm Mut machend auf die Schulter klopfte. Er schaute zu mir hoch und sagte dann in einem langem Seufzer: „Ja, aber das ist mir irgendwie zu spät klar geworden…“ „Kenn ich…“, sagte ich und dachte an Fire und mich… „Mach dir keine Sorgen, Fire will nichts von ihr. Das wird er ihr bestimmt gerade so sanft wie möglich klar machen.“ „Wenn du meinst, Tai. Hmm…“ Ich wusste nicht, was genau Fire ihr sagen würde, aber ich wusste er würde ihr zu verstehen geben, dass er nichts von ihr will. Ich hätte allerdings nie gedacht, dass er es so sagt! „Hör mal, Gina…Du bist ein echt nettes Mädchen, aber genau da besteht das Problem. Ich hab mich dir gegenüber nicht richtig verhalten, weil ich nur wollte, dass es Tai gut geht und dabei nicht beachtet habe, wie sehr du dir etwas, wie einen Kuss auf die Wange, zu Herzen nehmen könntest. Ich hoffe dass hier bleibt unter uns. Du scheinst sehr nett zu sein und Luri scheint dich auch sehr zu mögen, vielleicht könnten wir ja einfach nur gute Freunde sein?“ „Moment, ich versteh nicht ganz?“, fragte sie verdutzt. „Also…ich hoffe das bleibt jetzt echt unser kleines Geheimnis, und besonders Tai darf es nicht erfahren!!! Versprich es mir!“ „Ich schwöre, ich werde es niemanden erzählen oder anders mitteilen.“ „Na gut…“, Fire machte eine kleine Pause, dann setzte er fort, „Also, ich mag dich und so aber, das mit uns geht einfach nicht, weil du ein Mädchen bist und ich steh eben nun mal auf Jungen…“

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Wird sie es für sich behalten, oder brühwarm weiter erzählen??? Das und vieles mehr erfahrt ihr im nächsten Kappi...

Entsetzt blickte sie ihn an. Langes Schweigen folgte. „Soll das heißen du bist-“ „Pssst!!! Nicht so laut! Es ist besser wenn es niemand weiß. Sonst bin ich alle meine Freunde los, na gut. Luri und Black vielleicht nicht…Aber Tai auf jeden Fall!!!“, flüsterte Fire. „Ahhh.“, machte Gina und nickte verständnisvoll. „Jetzt versteh ich, wieso Tai es auf keinen Fall wissen darf. Du bist in ihn verliebt.“ Fire tat überrascht und sagte dann: „Ist das so offensichtlich?“ „Eigentlich nicht. Aber jetzt, wo ich es weiß, irgendwie schon. Aber natürlich werde ich nicht plaudern. Ich glaube allerdings eher weniger, dass du eine Chance bei ihm hast. Immerhin sieht er gut aus, ist nett, wenn auch etwas zu frech ab und an, scheint schnell wütend zu werden und leicht provozierbar zu sein, aber ansonsten ist er ein super Kerl. Er kann jedes Mädchen haben.“ „Er ist generell ein super Kerl und er kann zwar jede haben, aber keine versteht ihn und weiß, was er will. Ich schon.“, sagte er zu ihr. Sie blickte ihn kurz ungläubig an und fragte dann: „Meinst du nicht er will irgendwann Kinder oder so gewisse Tätigkeiten verüben???“ „Schon, aber was den Sex angeht, das würde zwar ein wenig anders sein, als das von der Naturgewollte, aber möglich ist es trotzdem. Nur das mit den Kindern könnte etwas schwieriger werden.“ Beide lachten und kamen langsam wieder zu Tsuru und mir. „Komm Tai, wir müssen langsam echt mal zum Unterricht.“, sagte Fire und packte mich am Arm, um mich zum Unterricht zu zerren. Ich entschied mich allerdings nach einigen Sekunden von allein neben ihm her zu laufen. Als Fire Gina noch schnell zu winkte, gab sie ihm ein Zeichen, dass sie ihm die Daumen drücke. „Schade, Fire ist toll. Aber das mit uns wird wohl nichts.“, sagte sie zu sich selbst und wandte sich dann an Tsuru: „Du wolltest mit mir reden, worüber?“ „Ähm…ja also…Das ist so…“, begann er und gestand ihr nach einigen kläglichen Erklärungsversuchen schließlich seine Liebe.

Dies bekamen Fire und ich allerdings nicht mit, da wir auf dem Weg zu unserem Klassenraum waren. Dort begrüßten uns Black und Luri freudig und Luri erzählte uns stolz, dass Black sich vor der Klasse entschuldigt hatte und ihr alle wieder verziehen haben. Black selbst schien sehr froh darüber zu sein, denn sie hasste es gehasst zu werden. So war sie eben, aber nun war alles wieder ok. Unsere Klassenlehrerin teilte uns mit, dass Mia zurück nach Spanien gereist ist, weil sie angeblich solch großes Heimweh hatte. Wir waren nicht traurig darüber. Alles war wie früher, bevor Mia kam, außer, dass ich nicht mit Black rumzüngelte oder ähnliche Sachen machte, sondern im geheimen mit Fire, wenn wir ganz sicher waren, dass niemand uns überraschen konnte. Also zum Beispiel bei ihm zu Hause oder wenn meine Mutter einkaufen war. Wir als Clique trafen uns fast täglich, wie früher, und unternahmen irgendetwas. Besonders bei dem wunderschönen sonnigem Wetter. Als wir einmal auch im Freibad waren, dachte ich, Fire und ich würden auffliegen. Denn Black und Gina machten solche Scherze, die so etwas andeuteten. Doch es blieb bei den Scherzen und so kam nicht heraus, dass Fire und ich ein Paar waren. Black und Gina verstanden sich blendend, genau wie Luri und Gina. Ich musste mir sogar das Lachen verkneifen, als Gina Luri traurig anblickte und sagte: „Armes Ding…“, weil Gina genau wusste, dass Fire schwul war und Luri keine Chance hatte. Er selbst verstand es nicht, da er nie Luris Gefühle bemerkt hatte. Gina und Tsuru waren oft mit uns am Nachmittag oder am Abend unterwegs und manchmal sogar Elk. Ganz recht, ich sagte Elk. Er bat mich ihm zu helfen, damit er selbstbewusster und cooler wird und nicht immer von den Mädchen als Fußabtreter benutzt wurde und so nahmen Fire und ich ihn als unseren ‚Schüler’ an. Anfangs war es äußerst schwierig mit ihm, da wir nichts gemeinsam hatten. Niemand von uns. Aber Fire und ich zeigten ihm, Computer- und Konsolenspiele, Comics, Mangas, Fernsehserien und Animes usw. Er begann sich für Spiele zu interessieren oder für mansche Serien und Mangas und schon bald hatten wir viele gemeinsame Interessen. Er schaute öfter fern, obwohl er oft die Treffen ablehnte, da er in der Schule nicht absanken wollte. Das respektierten wir natürlich und so war auch er nach kurzer Zeit ein Teil unserer Clique geworden. Tsuru und Gina trafen sich oft und auch oft mit uns. Anderthalb Wochen nach dem Liebesgeständnis von Tsuru hatten wir ein neues Pärchen in der Clique. Alles war wunderbar, unsere Clique hatte sich um drei Mitglieder vergrößert und wir hatten mehr Spaß denn je. Tsuru brachte auch oft einige Freunde mit oder Klassenkameraden, sodass wir viele neue Leute kennen lernten. Als Fire und ich drei Wochen lang zusammen waren, luden wir Luri-chan, Black Rose, Elk, Gina und Tsuru zu Fire nach Hause ein. Als alle versammelt waren, erklärten Fire und ich ihnen, was damals während dieser ganzen Ereignisse zwischen uns passiert war.

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Was werden die Anderen wohl dazu sagen? Werden sich alle von ihnen fern halten, sie verachten oder ist es ganz anders??? Findet es im nächsten Kappi heraus...

Sooo, das ist nun das vorerst letzte Kappi. Wenn es irgendwann eine Fortsetzung gibt, dann wird es wieder am Anfang C9 heißen. Also C9 - ...(?) Es wird unter einer neuen FF weitergehen. Bis dahin wird aber noch etwas Zeit vergehen^^ In meinem Weblog würdet ihr sicherlich dann erfahren, wenn es weitergeht. Nun aber das letzte Kappi von "C9 - Love Me, Hate Me" Viel Spaß^^

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Die Ereignisse waren haargenau erzählt, unsere Gefühle, irgendwelche Eindrücke. Einfach alles. Außer natürlich unsere Kuschel- und Kussszenen. Die gingen nun wirklich niemanden etwas an. Alle waren geschockt, als sie hörten, dass wir seit drei Wochen bereits ein Paar waren. „Tut mir Leid Gina, ich hatte dich an dem Montag angelogen, als ich mich dir geoutet hatte. Aber ich empfand es als richtiger so.“, entschuldigte sich Fire bei Gina. „Schon ok, du wolltest Tsuru nur eine Chance geben und mich nicht verletzten. Außerdem kannten wir uns ja kaum. Vergeben und vergessen.“ Beide lachten fröhlich. Luri war traurig und schien am Boden zerstört, obwohl ich ihr ansah, dass sie sich auch für uns freute. Black war genauso geschockt. Ich hatte auch von dem Traum erzählt, aber in der Realität blieb sie ruhig. „Ich gratuliere euch. Und vor allem dass du so mutig bist Tai.“, sagte Tsuru zu uns. „Danke.“, ich lachte, denn sie wussten auch von der Sache mit dem Fahrstuhl bei Luri. „Wieso habt ihr uns nichts gesagt?“, fragte Black noch immer irgendwie geschockt. Fire schaute mich an. „Ich…es ist mir peinlich aber ich muss zugeben, ich hatte Schiss. Ich wollte es Luri schon zu Futterparty sagen, aber dann überkam mich Panik. Fire und ich waren da gerade einmal zwei Tage lang zusammen. Woher sollte ich wissen ob es etwas Ernstes ist? Oder ob es einfach nur Ablenkung gegen den Trennungsschmerz von Black ist. Ich war mir sehr unsicher. An dem Abend war ich sogar so verwirrt, dass ich nicht wusste, ob ich zu Black zurück will oder bei Fire bleiben möchte. Aber das haben wir euch ja schon erzählt. Außerdem wusste ich auch gar nicht, ob ich in der Lage wäre, eine Beziehung mit einem Mann einzugehen. Vielleicht hätte ich nach weiteren zwei Tagen gemerkt, dass das nichts für mich ist und dann stände ich als Schwuler vor euch dar. Das wollte ich nicht.“, erklärte ich den anderen. „Schisser!“, sagte Luri darauf und wir mussten lachen. Nach kurzer Zeit hatten sich alle von dem Schock erholt und wir feierten und lachten. Als Elk einen Witz erzählt hatte, den er irgendwo aufgegabelt hatte und alle lachten, fühlten Fire und ich uns von den Anderen unbeachtet und küssten uns. Luri unterbrach plötzlich das Gelächter der Anderen und sagte: „Sieht irgendwie komisch aus.“ Alle schauten uns an, dann schauten wir alle zu Luri und fingen lauthals an zu lachen. „Tja, daran müsst ihr euch wohl jetzt gewöhnen.“, sagte Fire und fügte dann noch hinzu: „Vielleicht fällt es euch ja so leichter.“ Mit diesen Worten stürzte er sich auf mich und verfiel mit mir in wilder Knutscherei. „Ihhh!“ „Pfui!“ „Nehmt euch’n Zimmer!“, waren die Sprüche der anderen und wir lachten wieder. Sie akzeptierten schnell, dass Fire und ich ein Paar waren und es wurde für sie genauso normal wie es für uns bereits war. Fire erzählte auch seiner Mutter einige Zeit später von uns beiden, doch sie akzeptierte es und freute sich für unser Glück, welches wir empfanden. Meiner Mutter wollte ich es jedoch nicht sagen und Fire meinte, es wäre ok für ihn. Doch wenn wir irgendwann vorhaben zu heiraten, sollte ich mir doch mal überlegen ihr etwas zu sagen. Fires Mutter und meine verstanden sich ebenfalls gut und Mitsuki und Fire genauso. Alles war himmlisch und perfekt. Wir hatten unsere Freunde, mit denen wir so viel Spaß wie noch nie hatten. Vielleicht weil unsere Clique sich vergrößert hatte, und sie akzeptierten die Beziehung zwischen Fire und mir. Mit unseren Familien lief auch alles Bestens und zwischen uns erst recht. Wir hatten keinen Geschlechtsverkehr in dem Sinne, wie es unter zwei Männern üblich war. Doch ich war mittlerweile am Grübeln, ob es für mich doch so abstoßend und undenkbar wäre, wie ich es angenommen hatte und ob ich nicht doch darüber nachdenken sollte, ihm irgendwann diesbezüglich Zustimmung zu geben. Bis dahin wird allerdings sicherlich noch einige Zeit vergehen. Und solange, würde es uns wohl noch weiterhin genügen, bei der Masturbation zu bleiben. Es reichte uns und wir taten es selten, obwohl wir es beide liebten. Doch es genügte uns zu Kuscheln, den anderen in den Armen zu halten und uns zu küssen. Darauf legten wir größeren Wert als auf sexuelle Dinge. Ich war so glücklich wie noch nie zuvor und unser Glück erschien mir so unwirklich. Doch es war wahr und das wussten wir beide. Unser Leben war perfekt und unsere Liebe die glücklichste auf Erden…
 

The End (?)



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Von: abgemeldet
2007-06-12T18:28:57+00:00 12.06.2007 20:28
ohh *gerührt ist* ich freue mich für die beiden! es ist schön, dass auch ihre freunde es aktzeptieren. das ist wirklich erfreulich ^^
auf jedenfall ist die ff sehr gut gelungen und ich würde mich freuen irgendwann eine fortsetzung davon in die finger zu kriegen ^^

ich finde das ende nicht lasch *PA böse anschau* es ist gut gelungen ^^

LG aiumi
Von: abgemeldet
2007-06-07T15:33:57+00:00 07.06.2007 17:33
ich habs geschafft *feier* XD du weist schon was ich meine, ne?
die geschichte ist echt gut! habe sie sehr gerne gelesen und kann auch verstehen warum andere (z.b PA) sie so super finden!!
Black kann ich erhrlich gesagt überhaupt nicht leiden! so eine doofe kuh! sie hätte überprüfen müssen, ob mia die wahrheit sagt, bevor sie tai verurteilt! sowas blödes *sich aufreg*
fire mag ich total gerne! ich habe mich auch voll gefreut als seine mutter sich für ihn eingesetzt hat! natürlich hat sie einen großen fehler gemacht aber aber besser spät zur vernunft kommen als nie, nicht?
ich habe bereits früh vermutet das er schul sein könnte und ich habe mich gefreut als meine vermutung bestötigt wurde! ich hoffe er und tai werden glücklich zusammen aber vermutlich wird noch irgendwas passieren, sonst gäbe es schließlich nicht noch 45 weitere kapitel!

sooooooo das wars jetzt erstmal! boah ich schreibe sonst NIE so lange kommis *staun*
ich hoffe du kannst mir jetzt verzeihen!

LG aiumi
Von:  PA
2007-05-07T19:25:44+00:00 07.05.2007 21:25
ich find die reaktion von den anderen echt toll^^ freut mcih voll für fire und tai
aaaaaaabbbbbbbbbeeeeeeerrrr das ende is irgendwie ein bisschen lari-farie ich weiß nicht.....ich meine so eine rasante story und dann so ein ende wie so ein bisschen langweilig ich meine alles heile welt und so is zwar schön und gut aber irgendwie ich weiß auch nicht naja irgendwie naja halt eben einfach ein isschen lasch tut mir voll leid >.<"" ich weiß nicht...einfasch ein bisschen lasch...es tut mir soooo leig gomen nasai
aber ich lieeeeebe diese geschichteund das ende passt auch irgendwie dazu aber ich habe das gefühl das is lasch
gomen nasai
Von: abgemeldet
2007-05-06T20:14:13+00:00 06.05.2007 22:14
Hey ich bins Svenja, hab jetzt endlich zu ende gelesen obwohl ich ja hoffe, dass es noch nicht das Ende der ganzen Story ist. Find ich klasse, dass du Blacky noch ne Chance gegeben hast und alle wieder gute Freunde sind. Schließlich ist es für mich immernoch so als wär sie ich, wenn du verstehst ^^ *confused* Das mit der netten und bösen Persönlichkeit passt wie die Faust aufs Auge XD
Ich freu mich schon wenns weiter geht
Bis dann

die wahre Black Rose XD
Von:  PA
2007-05-06T15:20:45+00:00 06.05.2007 17:20
aaaaaaaaaarrrrrrrrgggggggggggghhhhhhhhhh wie geil etzt sagen sie es ihnen endlich...schnell bitte poste das nächste kappi sonst sterbe ich hier bitte ich halt das cniht aus ich muss wissen was die anderen sagen ich finds gut, das sie es cnih weiter getratscht hat
Von:  PA
2007-05-05T09:57:03+00:00 05.05.2007 11:57
...waaaaaaaa warum hat er ihr das gesagt??? we konnte er nur nein das kann doch nur nach hinten los gehn wehe diese mist göre plaudert was aus...und zum anfang: ich finde das ja sooooooooooooooooooo kawaiiiiiiiiiiiii nein wie üß einfach nur toll schade das tai cnih wollte das fire mit duschen kommt wär bestimmt lustig geworden harhar^//^
Von:  PA
2007-05-02T15:08:50+00:00 02.05.2007 17:08
O//O wow...
*blush*
öhöm...is echt sehr...schön ^//^ geschrieben...wow naja schade das tai ncih wollte...hab cih das gerade echt geschreiben???
*umguck*
hats auch keiner gesehn....puuuhhhhh ^//^ öhm ja wie gesagt mein angebot ein richtiges adult kapi für dich on z stellen gilt imma noch^^ also greif auch bitte darauf zurück ja das kannst du nähmlich sehr schön....umschreiben.... ja so is es gut ausgedrückt...ja doch ich bin zufrieden keinerlei zweideutigkeit also allet im lot wirklich äußerst schön naja wie gesagt schade das tai cnih wollte^^
Von: abgemeldet
2007-05-02T14:23:04+00:00 02.05.2007 16:23
Soooooo.Also,ich find die Geschichte imma noch klasse!
Vorallem das mit Fire und TAi...^^
Von:  PA
2007-05-01T15:30:07+00:00 01.05.2007 17:30
ich kanns ja kaum mehr erwarten die langersehnte "herschlagszene" (sorry is einfach ein geiles wort ^^) zu lesen naja das kappi war wirklich echt kurz aber die ausrede von tai einfach genial ^^ echt auf sowas perfides zu kommen einfach nur genial
Von:  PA
2007-04-29T10:10:52+00:00 29.04.2007 12:10
hach...*schmacht* was is junge liebe cniht schööööön *zerschmelz* und soooooo kawaii geschrieben und erzählt....hach is das herrlich.....*dahinfließ* hach is das schöööööööön *glückseelig smile*


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