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Im Schatten der Nacht

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Aus Mangel an Beweisen

Im Schatten der Nacht

Teil 2

Kapitel 16 - Aus Mangel an Beweisen
 

Die folgenden Stunden brachten immer mehr interessante Details über Tlaco Ren zum Vorschein, vor zwei Jahren hatte er seinen Fuß zum ersten Mal auf den Planeten gesetzt, einige Zeit in der Hauptstadt verbracht und war dann in die Berggebiete gereist.

Danach verlor sich seine Datenspur, bis er kurz vor der Ankunft Meister Khels als Vermittler in den königlichen Palast geschickt worden war.

Und in den Informationen aus der Jedi-Datenbank, die sie erhalten hatten, war zwar der wirkliche Name des Fremden nicht enthalten, da sie ihn unter all seinen Tarnidentitäten nicht finden konnten, aber er arbeitete für eine Firma namens Dalak Mining.

„Uh...“ Lis Augen nahmen ungeahnte Größen an, und Adian vergaß seinen Groll und beugte sich zu dem anderen Padawan. „Ach du... Meisterin?“

Nystala schreckte vom Sofa hoch, auf dem sie gedöst hatte, doch jetzt galt ihre gesamte Aufmerksamkeit den Jungen. „Was ist?“

„Dalak Mining hat Schürfrechte für das Berggebiet der Nomaden gekauft, kann sie aber wegen deren Widerstand nicht wahrnehmen.“

„Oh, wunderbar. Wir haben auch noch eine galaxisweite Firmengruppe am Hals und nicht nur einen notgeilen König, einen Haufen unfähige Berater und Nomaden, die sich nicht entscheiden können, was sie wollen.“ Ein tauber Hutt hätte den Sarkasmus in ihrer Stimme bemerkt, und Adian zog fast reflexartig den Kopf ein. „Da weiß man wieder, wieso man diesen Job so liebt.“

„Soweit ich mich erinnere, ist es genau das, wofür wir ausgebildet wurden.“

Fast fauchend wirbelte sie zu Dar herum und skalpierte ihn mit ihrem Blick, doch er sah sie nur an, aus kühlen Augen, und ihr Zorn verschwand so schnell, wie er gekommen war. „Ja. Ja, du hast wohl Recht... tut mir leid.“

Er nickte nur, und sie schüttelte sich, so als ob sie ihren Zorn loswerden wollte, dann lehnte sie sich zurück. „Die Frage ist nur: Was machen wir gegen unseren Haufen von ausbeuterischen Managern und unfähigen Regenten?“

Der andere Jedi ließ sich resigniert in einen der Stühle fallen. „Das ist das Problem. Jedem Dreijährigen ist klar, dass das, was sie machen, illegal ist – allerdings haben wir keinen einzigen verdammten Beweis dafür.“

„Sithspucke.“

„Aber warum suchen wir dann nicht nach etwas, das sie ein für allemal festnagelt?“ Dem jüngeren Padawan war anzumerken, wie sehr die erzwungene Untätigkeit auch an seinen Nerven rüttelte, und Nystala honorierte seine Bemühungen, ruhig zu bleiben damit, dass sie ihn nicht ihrerseits anfuhr.

„Ich wüsste nicht einmal wo... und wie sollen wir aus diesem Gefängnis mit Goldausstattung ausbrechen, ohne dass sie es bemerken?“

Dar zuckte die Schultern und wand sich unbehaglich in seinem Stuhl umher. „Wo... ich würde sagen, wenn die Nomaden-Clanführer bezeugen können, dass sie den Mann, der für sie verhandelt, noch nie gesehen haben, dann wären der König und seine Berater in gewissen Erklärungsnöten... sicher sogar.“

„Und wo finden wir einen von ihnen? Ich denke nicht, dass du einen im Badezimmerschrank versteckst, oder?“

„Eher nicht, Nystala... aber ich dachte daran, in den Berggebieten nach ihnen zu suchen...“

Die Jedi verdrehte die Augen. „Du vergisst, dass du das schon einmal versucht hast... erfolglos.“

„Ich hätte da eine Idee...“, warf Lis aus seinem Nest von Ausrüstung ein und verriet damit, dass er eigentlich nicht so beschäftigt war wie er vorgab zu sein.

„Ja?“ Die Unruhe seines Meisters war abgeebbt und der Resignation gewichen, und er bemühte sich, sich nicht anstecken zu lassen. „Ich habe die Holokameras dieses Zimmers angezapft und die Aufnahmen verändert, und deswegen sehr viel Bildmaterial von uns allen. Wenn Ihr eine Ausrede findet, warum Ihr Eure Zimmer nicht verlassen könnt, dann kann ich Eure Anwesenheit glaubhaft simulieren.“

Nystala nickte, die Augen voll frischer Hoffnung. „Klingt gut. Wir verlangen einfach irgendeine Unverschämtheit von ihnen, die sie uns einfach nicht geben können, und wenn sie nein sagen, dann verschanzen wir uns schmollend in unserer Suite. Immerhin bin ich eine Frau, und dieser Haufen...“ Sie verbiss sich den Schluss des Satzes, doch ihr lebendiger Gesichtsausdruck erklärte alles weitere. „Nun, auf jeden Fall werden sie es glauben. Da bin ich mir sicher.“

„Gut.“ Die Erregung trieb Dar wieder auf die Beine, und er lehnte sich gegen den Türrahmen. „Wer geht?“

Dunkle Augen musterten Khel mit einem schiefen Grinsen. „Das ist die Frage. Lis muss auf jeden Fall hier bleiben, da er der einzige mit genug technischer Erfahrung für unser kleines Manöver ist.“ Sie spürte Adians erwartungsvolle, junge Augen auf sich, und ihre Machtsinne verrieten ihr, wie sehr er darauf brannte, gemeinsam mit ihr auf diese Mission zu gehen. Trotzdem zwang sie sich, ruhig zu bleiben, und blickte Dar an. „Was denkst du?“

„Ich denke, dass das eine Tour durch Schlamm und die lokale, bodenbedeckende Flora wird, und dass ich deinen Padawan lieber hier hätte.“

Sie nickte, zwang sich, die Enttäuschung des Jungen zu ignorieren, wissend, dass der Zabrak Recht hatte und er im Palast wirklich besser aufgehoben war. „Also wir beide?“

„Ja. Lis, kannst du eine offizielle Anfrage senden? Über...“

Der Nautolaner wedelte mit einer Flossenhand, auf der Suche nach einer Idee. „Wir könnten sie um vollständigen Zugang zu ihrer Geheimdienstdatenbank bitten.“

„Eine ausgezeichnete Idee, und schick es bitte schnell weg. Ich möchte noch heute Abend aufbrechen.“ Nun, da er einen Weg gefunden hatte, seine rastlose Energie einem sinnvollen Zweck zuzuführen, schien Dar nicht mehr zu bremsen zu sein, und fast sofort begann er, seine Ausrüstung zusammenzupacken.

Schnell wurde klar, dass sie wohl den Großteil kaufen mussten, da keiner von ihnen damit gerechnet hatte, auf einer diplomatischen Mission durch die Wildnis marschieren zu müssen, aber ihr Budget würde es verkraften – und wenn sie es zwingen mussten.

Auch sie machte sich an ihre Vorbereitungen und an ihre Verkleidung, und als sie schließlich in die andere Suite zurückkehrte, weil Lis eine offizielle Antwort erhalten hatte, war von der Jedi-Meisterin, die den Raum verlassen hatte, nicht mehr viel zu sehen.

„Du siehst... gut aus“, schluckte Dar, während sie sich wieder in ihrem angestammten Stuhl niederließ und die Beine, die plötzlich um so viel länger wirkten, übereinander schlug.

„Solange ich nicht so aussehe wie ich...“ Sie grinste und strich sich eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht, dunkle Wellen quollen über ihre Schultern wie exotische Pflanzen, und erst jetzt realisierte sie, wie lang ihre Haare eigentlich waren. „Was haben unsere Freunde geantwortet?“

„Oh...“ Lis lenkte seine Aufmerksamkeit von der überraschenden Wandlung der Jedi-Meisterin auf seinen Bildschirm und unterdrückte ein Auflachen. „Ich denke, sie waren kurz davor, uns zu fragen, ob die Macht jetzt endgültig unsere letzten Gehirnzellen zerfressen hat...“

„Sehr gut.“ Der Zabrak blickte aus dem Fenster, musterte die Dunkelheit kritisch, so als ob er überlegte, ob sie ihnen schon genug Schutz bieten würde, dann nickte er. „Sende bitte unsere Antwort.“

„Ist ’raus.“

„Gut. Ich denke...“
 

Zwei Jedi traten nach draußen in eine schmale Seitengasse des königlichen Viertels, doch kein unbeteiligter Beobachter hätte sie erkannt, und nicht einmal, als die Frau sich noch einmal umdrehte und resignierte die hohe, abweisende Mauer betrachtete, hätte jemand die beiden Abgesandten der Republik erkannt. „Möge die Macht mit euch sein“, murmelte sie, dann wandte sie sich abrupt um und folgte ihrem Begleiter zur nächsten belebten Straße.



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