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Once upon a time

Ein Kingdom Hearts Märchen - AkuRoku
von

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Was die Schatten vertreibt

Once upon a time in Kingdom Hearts
 

„Es war einmal vor langer Zeit...“
 

So beginnen viele Märchen. Geschichten um wunderschöne Prinzessinnen, edle Prinzen, böse Hexen, feuerspeiende Drachen und andere Fabelwesen. Doch wer sagt, dass es immer die Prinzessin sein muss, die von ihrer großen Liebe aus unglaublicher Gefahr befreit wird? Auch Prinzen suchen nach der Liebe...

Und manchmal, da finden sie diese, wenn sie es gar nicht erwarten.
 

Unsere Geschichte beginnt in einem Königreich, weit weit weg. Einem Königreich der Herzen.
 

Kingdom Hearts.
 

Und sie handelt nicht von einer Prinzessin, die aus den Fängen einer bösen Hexe gerettet werden muss. Nein. Sie handelt von einem Prinzen, der sich in das Feuer verliebte.
 

~*~ Kapitel 1: Was die Schatten vertreibt ~*~
 

Es war ein ruhiger Tag in Radiant Garden, der Hauptstadt von Kingdom Hearts. Aus allen Gassen hörte man das Lachen der spielenden Kinder und aus den Geschäften drangen Wortfetzen der Gespräche der Erwachsenen. Hausfrauen tratschten auf dem Marktplatz, während Marktschreier ihre Ware anpriesen und einige Kutschen über die gepflasterten Straßen fuhren.

Dazu schien die Sonne hoch über dem Schloss und hüllte die ganze Stadt in ein helles, warmes Licht.
 

Doch wo Licht war, da war auch Schatten...
 

In einem kleinen Park, am Fuße des Schlosses, saß ein Junge mit kurzem blondem Haar. Er trug reich bestickte seidene Gewänder und neben ihm im Gras lagen einige Bücher und Papiere verstreut. Doch er achtete nicht auf diese, denn sein Blick war traurig nach oben gerichtet und ein leises Seufzen entrann seinen Lippen, als er die glitzernden Fenster der Gebäude jenseits der Schlossmauern erblickte. Um diese Tageszeit drang kaum ein Sonnenstrahl in den Park, da das Schloss und die hohen Mauern die Sonne abschirmten. Wie sehr wünschte sich der Junge, er könnte nach draussen und in den sonnigen Straßen und Gassen der Stadt wandern, die Wärme genießen und nicht in diesem großen, kühlen Schatten sitzen.
 

Jeden Tag saß er hier und hörte die Leute draussen lachen, reden und sich amüsieren.

Doch er konnte nicht zu ihnen.

Er musste hinter diesen kahlen Mauern bleiben, denn es war ihm nicht erlaubt das Schlossgelände einfach zu verlassen. Manchmal fühlte er sich wie ein Gefangener in einem Gefängnis aus Prunk, Dekadenz und Dunkelheit, der sich nach dem Licht und dem Leben ausserhalb seiner Zelle sehnte.

Dabei wünschte sich wahrscheinlich jeder andere im Königreich, wenigstens einen Tag in diesem großen Schloss leben zu dürfen!

Es war schon eine Ironie des Schicksals, dass man sich immer das wünschte, das man niemals bekommen konnte.
 

„Hoheit...?“
 

Der blonde Junge schreckte aus seinen Gedanken auf, als er die Stimme hörte. Er hatte nicht bemerkt, dass sich ihm ein junger Mann genähert hatte. Dieser war ebenfalls blond, aber einige Jahre älter als der Junge und er trug nicht solch edle Kleider wie der Jüngere.
 

„Hoheit, euer Vater macht sich Sorgen um euch. Ihr sitzt nun schon seit Stunden hier“, sagte der junge Mann und setzte sich, in einem respektvollen Abstand, neben den anderen.
 

„Ach Demyx... Du weißt doch ganz genau, dass ich es um diese Zeit nicht im Schloss aushalte! In meinen Gemächern ist es noch dunkler als hier draussen....“ Der Junge seufzte. „Und bitte sag nicht ‚Hoheit‘ zu mir. Wenigstens nicht wenn wir alleine sind...“ Ein leichter Anflug von Enttäuschung lag in seiner Stimme, als er Demyx ansah.
 

„Entschuldigt bitte Ho-... Uhm... Entschuldige Roxas...“ Demyx fuhr sich verlegen durch sein Haar, denn es war ihm immer noch ein wenig unangenehm, den Prinzen nur beim Namen zu nennen.
 

Ja, der blonde Junge, Roxas, war der Prinz des Königreichs, wenn auch noch nicht sehr lange. Sein Vater Xemnas bestieg erst vor Kurzem unerwartet den Thron, nachdem sein älterer Bruder Ansem an einer Krankheit verstorben war.

Zuvor hatte Roxas mit seiner Familie in einer großen Residenz in der Stadt des Abendrots, Twillight Town, gelebt. In dieser Stadt war der Himmel immer rot wie während des Sonnenuntergangs und überall schien das warme Licht der Sonne, selbst in den engsten Passagen und Gängen der Stadt. Roxas konnte jeden Tag in der Stadt verbringen, ganz anders als nun in Radiant Garden... Die Stadt war zwar genauso schön wie Twillight Town, wenn nicht sogar noch schöner, jedoch konnte er nun als Prinz nicht mehr so frei herum laufen, wie er es früher hatte tun können.

Sein einziger Trost in diesem tristen Schloss war sein neu gewonnener Freund Demyx. Der junge Mann war einer der Musiker am Hofe und spielte einfach wundervolle Melodien auf seiner Sitar! Roxas hatte sich schnell mit ihm anfreunden können, da Demyx jeden Tag für ihn gespielt hatte um ihn aufzuheitern.
 

„Demyx, ich weiss nicht mehr was ich tun soll“ Roxas‘ Stimme durchbrach die aufgekommene Stille zwischen den beiden. Er ließ sich nach hinten in das weiche Gras fallen, welches ihm daraufhin durch eine leichte Brise sanft über die Wange strich.

„Ich bin es nicht gewohnt hinter Schlossmauern eingesperrt zu sein... Warum kann Vater mich nicht nach draussen lassen?“
 

„Dein Vater hat Angst um dich... Du bist jetzt der Prinz und einige Leute könnten versuchen dich zu entführen oder gar zu töten! Radiant Garden scheint zwar eine ruhige Stadt zu sein, aber auch hier gibt es Verbrecher...“
 

Demyx beobachtete den jungen Prinzen mitleidig. Er konnte seinen Drang nach Freiheit gut verstehen, denn das Schloss wirkte manchmal wirklich erdrückend, besonders wenn man es nicht verlassen durfte. Doch was konnte er machen um seinen Freund aufzuheitern? Er war nur ein einfacher Hofmusiker...

Gut, er beherrschte etwas Wassermagie, aber das würde den König sicher nicht davon überzeugen können, dass er Roxas draussen als Leibwächter beschützen könnte! Und selbst mit einem richtigen Leibwächter an seiner Seite, würde Xemnas seinen Sohn wohl kaum so einfach in die Stadt hinaus gehen lassen... Sonst hätte Roxas sicher schon längst eine der königlichen Wachen gefragt, mit denen er sich auch gut verstand.

Zum Beispiel den Lanzenträger Xaldin oder auch den Sichelkämpfer Marluxia.
 

Obwohl...
 

Kämpfer? Musik? Aber natürlich!
 

„Roxas! Morgen ist doch das königliche Turnier in der Stadt! Dein Vater kann dir nicht verwehren dort hinzugehen, denn es ist praktisch deine Pflicht als Prinz anwesend zu sein!“ Demyx grinste triumphierend von einem Ohr bis zum anderen. Wie hatte er das nur vergessen können? „Ausserdem gibt es ein großes Volksfest mit Gauklern und Musikern!“
 

Roxas Augen wurden immer größer. „Ein Turnier und ein Volksfest? In der Stadt?“, fragte er beinahe ungläubig. Sein Herz machte einen Hüpfer vor Aufregung, als Demyx bestätigend nickte.

Das war unglaublich!

Er würde endlich in die Stadt gehen können und zusätzlich auch noch so eine großartige Veranstaltung besuchen!
 

„Demyx, du bist der Beste!“ Roxas umarmte seinen Freund überschwenglich, was diesen leicht zum Erröten brachte, bevor er aufsprang und loslief um seinen Vater um Erlaubnis zu fragen.
 

~*~*~*~
 

Laute Musik drang bis hinauf in die höchsten Türme des Schlosses, als unten auf den Straßen und Plätzen der Stadt das Spektakel begann. Dutzende, vielleicht sogar hunderte von farbig gekleideten Leuten zogen über die gepflasterten Wege. Musiker, Gaukler, Stelzenläufer, Tänzerinnen und sogar einige Dompteure mit ihren wilden Kreaturen färbten das Bild der Stadt und ließen jedes Herz höher schlagen vor Aufregung.
 

Doch ein Herz im Königreich, schlug eher vor Sorge als vor Aufregung immer schneller.
 

„Ich bereue es, ihm gestern erlaubt zu haben dort hinzugehen...“
 

„Majestät, es ist sein gutes Recht den Festivitäten beizuwohnen. Und ihr habt ihm doch drei eurer Wachen zugeteilt, die ihn beschützen werden“, erwiderte ein junger Mann mit blauem Haar und einer feinen x-förmigen Narbe im Gesicht auf die besorgte Äusserung des Königs.
 

Xemnas, Roxas‘ Vater, saß an dem Fenster in seinem Gemach und beobachtete das Treiben unten in der Stadt immer noch skeptisch, während der Blauhaarige, sein Diener Saix, eine Tasse Tee vor ihm auf dem Tisch abstellte.
 

„Man weiss nie, was alles passieren kann...“, murmelte der silberhaarige König und griff nach der Tasse, „Ausserdem ist nun auch noch Naminé mitgegangen! Als ob es nicht schon reichen würde, dass ich mich um meinen Sohn sorgen muss... Nun auch noch um meine Tochter!“
 

Saix seufzte leise. Er kannte den jungen König schon sehr lange und auch dessen übertriebene Fürsorge für seine Kinder. „Bitte macht euch nicht verrückt Majestät! Es wird schon nichts passieren. Selbst die schlimmsten Verbrecher verbringen ihren Tag heute mit feiern und sollte doch jemand versuchen den Prinz und die Prinzessin anzugreifen, so werden Xaldin, Marluxia und Zexion sofort einschreiten.“
 

„Ja, wenn die drei nicht selbst gerade dabei sind das Fest zu genießen!“
 

„Majestät, ihr habt doch selbst die Aufgabe an die drei vergeben! Solltet ihr ihnen nicht etwas mehr vertrauen...?“
 

Xemnas seufzte erneut und trank einen Schluck Tee, um seine Nerven zu beruhigen. „Vielleicht hast du Recht...“
 

~*~
 

Zwei strahlend blaue Augenpaare, umrahmt von blonden Haarsträhnen, wanderten über die Menge von Leuten, geweitet vor Erstaunen und Aufregung.

Roxas und seine kleine Schwester Naminé konnten sich gar nicht weit genug über ihre Loge hinausbeugen. Am Liebsten hätten sich die beiden Blondschöpfe wohl sofort in die Menge gemischt, doch Demyx und die drei königlichen Wachen Xaldin, Marluxia und Zexion hinderten sie daran.
 

„Hoheiten, benehmt euch doch bitte wenigstens ein bißchen eurem Stand entsprechend“, sagte der größte der drei Wachmänner, Xaldin. Der schwarzhaarige Mann war es nicht gewohnt, sich um kleine Kinder kümmern zu müssen, da der vorige König keine Erben gehabt hatte.
 

„Xaldin, sei doch kein Spielverderber! Die beiden sind zum ersten mal seit langem draussen“, erwiderte daraufhin die pinkhaarige Wache namens Marluxia, bei der man sich nicht hundertprozentig sicher sein konnte, ob es sich nun um einen Mann oder eine Frau handelte.

An die beiden jungen Hoheiten gewand fuhr er fort: „Bitte geduldet euch noch etwas. Sobald die Eröffnungsrede vorbei ist, könnt ihr so viel in der Stadt herumlaufen wie ihr es wünscht! Aber es ist nunmal eure Pflicht, dazubleiben bis Minister Vexen das Fest eröffnet hat.“
 

Die junge Naminé sah mit großen Augen zu Marluxia hoch und zog dabei einen Schmollmund, der sogar Zexion, den ruhigsten und scheinbar teilnahmslosesten der drei Wachen, beinahe dazu brachte weich zu werden.

„Aber Minister Vexen redet nun schon seit einer Viertelstunde! Sicher hört er vor heute Abend nicht mehr auf zu reden...“
 

Sie deutete auf das Podium in der Mitte des Platzes, auf dem ein etwas älterer Mann mit langen aschblonden Haaren stand und von einer scheinbar endlos langen Pergamentrolle die traditionelle Eröffnungsrede vorlas.
 

Der Blick des kleinen Mädchen war einfach zu viel für die Wachen!
 

„Ist gut...“, sagte Marluxia dann mit einem Seufzen, „Wenn dein Bruder sich bereit erklärt noch hier zu bleiben bis zum Ende der Rede, dann darfst du schonmal kurz, aber wirklich nur ganz kurz, nach unten gehen! Aber Zexion begleitet dich!“

Die anderen beiden Wachen nickten zustimmend und auch Demyx gab sein Einverständnis., nachdem Roxas ihnen versicherte er würde noch da bleiben. Während der Rede hatten die Gaukler und Musikanten sowieso aufgehört zu spielen und so würde der blonde Junge nicht viel davon haben, jetzt herunter zu gehen.
 

„Danke! Oh vielen Dank Marly!“ Die kleine blonde Schönheit drückte ihrem pinkhaarigen Wächter einen Kuss auf die Wange und lief dann schon, den armen Zexion hinter sich herziehend, nach unten.
 

In der kurzen Zeit, in der die beiden nun mit ihrem Vater im Schloss lebten, hatte die Prinzessin bereits alle Wachen im Schloss um ihre zarten Finger gewickelt.

Ziemlich abgebrüht für ihre 14 Jahre, fand Roxas, doch so war seine kleine Schwester eben.
 

Der Blick des blonden Jungen wanderte rasch wieder nach unten und er entdeckte dabei schnell seine Schwester und die junge blau-silberhaarige Wache. Naminé hielt sich glücklich lächelnd an Zexions Arm fest und der junge Mann hatte dabei ganz eindeutig einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen.
 

„Da scheinen sich zwei gefunden zu haben...“, murmelte Roxas leise.
 

Demyx folgte verdutzt dem Blick seines Herrn, verstand dann aber schnell was er meinte. „Zexion leistet deiner Schwester oft Gesellschaft, wenn sie auf dem Balkon im Westflügel sitzt und zeichnet“, sagte er mit sanfter Stimme, „Die beide zeigen es nicht, wenn andere in der Nähe sind, aber ich denke sie haben sich ziemlich gern.“
 

Ein Lächeln bildete sich nun auf den Lippen des jungen Prinzen.

„Du meinst, sie haben sich vielleicht in einander verliebt?“
 

Demyx nickte. „Ja... Vielleicht sind sie aber auch nur sehr gute Freunde geworden in den letzten Wochen...“
 

Er sah noch einmal herunter und konnte selbst aus dieser Entfernung das Leichten in Naminés Augen sehen. „Nein... So hat meine Schwester früher nie einen unserer Freunde angelächelt“ Roxas ließ sein Kinn auf seine Handfläche sinken. Eigentlich war es doch wirklich unfair, dass seine Schwester sich noch vor ihm verliebte, obwohl er fast drei Jahre älter war als sie! Aber er freute sich natürlich auch für sie und... machte sich auch ein wenig Sorgen. Selbst wenn er sich meistens nicht so verhielt, er war eben ihr großer Bruder. „Ich hoffe nur, er wird ihr nie wehtun...“
 

„Wenn ich dazu etwas sagen darf...“ Marluxia setzte sich neben Roxas und lächelte ihn aufmunternd an. „Zexion ist ein guter Kerl. Er ist kaum älter als ihr Hoheit und von Natur aus sanft. Er würde die Prinzessin niemals zum Weinen bringen... Und wenn doch, dann wird er die Wut aller Wachen des Schlosses am eigenen Leib erfahren!“ Er zwinkerte und Roxas musste augenblicklich wieder lächeln. Marluxia hatte recht und zudem auch noch ein Talent dazu, Leute aufzuheitern, was wohl an seiner blumigen Art lag.
 

~*~
 

Die Rede des Ministers hatte zum Glück nicht mehr lange gedauert und so stießen der Prinz und sein Gefolge schon bald zu Naminé und Zexion, die einen kleinen Handzettel hochhielten.
 

„Schau nur Bruder! Die Anmeldung für das Turnier beginnt bald und es gibt einen atemberaubenden Preis für den Sieger!“ Naminé war ganz ausser sich und hüpfte wie ein kleines Kind vor ihrem Bruder auf und ab, sodass dieser sich den Zettel gar nicht richtig angucken konnte.
 

„Ist ja gut Naminé, beruhige dich! Was für ein Preis soll das denn sein, wenn er so ‚atemberaubend‘ ist?“
 

„Eine legendäre Papufrucht!“
 

Nicht nur Roxas staunte über diese Verkündigung. Auch Marluxia, Xaldin und Demyx sahen die junge Prinzessin mit großen Augen an.

Es gab eine Legende, dass diejenigen, die sich eine dieser höchst seltenen Früchte teilten, für immer vom Schicksal miteinander verbunden wurden. Und in einem Land der Magie, wie diesem Königreich, tat man besser daran solchen Legenden Glauben zu schenken.
 

Viele Menschen würden alles dafür geben, eine Papu besitzen zu können! Selbst jene, die sie nicht mit der großen Liebe ihres Lebens teilen wollten, denn auf dem Schwarzmarkt wurden horrende Preise für die kleinen sternförmigen Früchte geboten.
 

„Bist du sicher? Eine Papu?“ Immer noch sah Roxas seine kleine Schwester ungläubig an, doch diese nickte breit grinsend und gab ihm nun endlich den Handzettel.
 

Tatsächlich... Der Sieger des Turniers würde zusätzlich zum Titel und dem Preisgeld auch noch eine Papufrucht bekommen! Das war unglaublich!
 

„Und weißt du was?“ Das Lächeln auf Naminés Gesicht wurde immer breiter. „Zexion wird am Turnier teilnehmen!“
 

„WAS???“, riefen Marluxia und Xaldin beinahe im Chor.
 

Zexions ohnehin schon rote Wangen, verfärbten sich noch mehr, als die beiden anderen Wachen ihn ansahen, als wäre ihm gerade ein zweiter Kopf gewachsen. „...Die Prinzessin fragte... ob ich nicht die Frucht für sie gewinnen könnte... Ausserdem ist es doch nicht ungewöhnlich, als Krieger an einem Turnier teilzunehmen, oder?“
 

„Für einen Krieger vielleicht nicht, aber wir reden ja auch von DIR!“ Für diesen Kommentar handelte Xaldin sich einen Stoß in die Rippen von Marluxia ein.
 

Demyx stand währenddessen hinter Roxas und sah über dessen Schulter hinweg auf den kleinen Handzettel. „Willst du es nicht auch versuchen? Du bist ein guter Schwertkämpfer und hättest sicher gute Chancen!“
 

„Wie?“ Der Blonde drehte sich zu seinem älteren Freund um. „Du meinst... du würdest mich mitmachen lassen? Ehrlich?“
 

„Sicher. Während des Turniers gelten strenge Regeln und viele Ritter wachen über den Turnierplatz. Es gibt keinen Ort, an dem ich einfacher auf dich acht geben könnte als da und ich seh dir doch an, dass es dir schon in den Fingern juckt!“
 

Ein leichter Anflug von Röte breitete sich auf den Wangen des Prinzen aus, als er nickte und dem Musiker dann schon wie am Vortag dankend um den Hals fiel. „Du bist wirklich der Beste Demyx!“
 

Konnte dieser Tag überhaupt noch besser werden?
 

~*~
 

Roxas bereute seine vorigen Gedanken, als er seine Anmeldungspapiere für das Turnier noch einmal durchging. Er hatte keineswegs Angst vor dem Turnier oder etwas in der Art! Nein, er freute sich ja sogar darauf, besonders da er auch Xaldin und Marluxia noch hatte überreden können mitzumachen.
 

Es war etwas ganz anderes, das seine Stimmung erheblich trübte...
 

Dichte Wolken waren aufgezogen und verdunkelten nun den Himmel und damit auch die darunter liegende Stadt. Es war sowieso schon etwas dunkler geworden jetzt am Nachmittag, da es gerademal Anfang Frühling war und die Nacht noch früh herein brach.

Aber jetzt auchnoch diese Wolkendecke dazu... Von Minute zu Minute wurde es dunkler.

Und Roxas hasste die Dunkelheit!
 

Das beklemmende Gefühl der Gefangenschaft überkam den blonden Jungen erneut, obwohl er doch endlich draussen war. Er hätte sich hier frei und wohl fühlen müssen! Doch die Dunkelheit machte alles zu Nichte.
 

„Roxas...? Ist dir nicht gut großer Bruder?“ Naminé, die bis eben noch bei Zexion gestanden hatte, hockte sich nun besorgt zu ihrem Bruder herunter. Sie hatte schon vor einer Weile bemerkt, dass Roxas‘ Stimmung erheblich gekippt war.
 

Eben dieser schüttelte auf die Frage seiner kleinen Schwester den Kopf und stand auf. „Schon okay... Ich brauche nur frische Luft...“, murmelte er leise. Noch bevor einer seiner Begleiter etwas sagen konnte, war Roxas dann schon hinaus gelaufen.
 

~*~
 

Dunkelheit! Überall Dunkelheit!
 

Es war nicht wie die tiefe Dunkelheit der Nacht, sondern wie ein riesiger Schatten, der über der ganzen Stadt lag. Roxas hasste es einfach! Je weiter er lief, desto bedrückender erschien es ihm.

Selbst die Fackeln und Laternen an den Wänden der Gebäude rund um den Turnierplatz herum konnten die Schatten nicht vertreiben, denn je heller die Lichter strahlten, desto dunkler wurden die Schatten um sie herum.
 

Warum konnte die Wolkendecke nicht einfach zerbrechen und das Sonnenlicht wieder hindurch lassen?
 

Warum nur fühlte er sich in den Schatten der Stadt genauso eingesperrt, wie im Schatten des Schlosses?
 

Roxas achtete nicht auf den Weg, als er um eine Ecke rannte und dadurch mit jemandem zusammen stieß. Durch den Zusammenprall wurden sowohl er als auch der andere zu Boden geworfen. Hart fiel er auf die rauhen Pflastersteine, spürte dabei ein Stechen in den Händen, mit denen er seinen Sturz abgefangen hatte. Sicher hatte er sich die Haut aufgescheuert.
 

„Kannst du nicht aufpassen wo du hinrennst?“, schrie ihn der Mann, mit dem er zusammengestoßen war, wütend an.
 

„Entschuldigt, ich hab nicht auf den Weg geachtet... aber ihr hättet auch aufpassen können!“, sagte Roxas leise und versuchte sich wieder aufzurichten, doch noch bevor er auf seine Knie kommen konnte, spürte er einen heftigen Schmerz in den Rippen. Der Mann hatte ihm mit voller Wucht in die Seite getreten!
 

„Das soll dir eine Lehre sein! Zu erst jemanden umrennen und sich dann nichtmal richtig entschuldigen! Du kleine Mistkröte!“
 

Immer wieder trat der fremde Mann zu. Roxas krümmte sich bereits vor Schmerz und versuchte aufzustehen, doch entweder gaben seine Arme und Beine nach, oder einer der Tritte riss ihn erneut zu Boden.
 

„Bitte... auf... hören...“ Langsam wurde es schwarz vor Roxas‘ Augen. Schwarz, wie die erdrückenden Schatten um ihn herum.
 

Schwarz. Schatten. Dunkelheit.
 

Doch dann, ganz plötzlich, flammte etwas vor seinen Augen auf.

Ein Wirbel aus gelb, rot und orange. Ein Wirbel aus Wärme und Licht. Ein tanzendes Feuer, dass alle Schatten um ihn herum zu verbrennen schien.
 

„Was sind das nur für Manieren in diesem Land? Man tritt niemanden, der schon am Boden liegt“, hörte Roxas eine Stimme aus den Flammen heraus sagen, die zwar tief war, aber doch genauso warm wie das Feuer um ihn herum.
 

Der Mann, der ihm noch bis vor wenigen Sekunden Schmerzen zugefügt hatte, schrie nun selbst. Es sah nicht so aus als hätte er Schmerzen, doch er hatte ganz eindeutig Angst vor diesen tanzenden Flammen, die immer näher zu kommen schienen und schließlich rannte der Mann weg so schnell ihn seine Füße tragen konnten.
 

„Feigling. Es hat ihn ja noch nicht einmal angekokelt... Aber man sollte ja auch lieber nie mit dem Feuer spielen...“,ertönte erneut die Stimme und die Flammen erloschen augenblicklich.
 

Der blonde Prinz blinzelte. Seine Augen tränten noch von dem ungewohnt hellen Licht des Feuer eben.
 

Was war hier nur passiert? Und... warum schienen die Schatten nicht zurück zu kommen, obwohl die Flammen erloschen waren? Die Dunkelheit war wieder da, aber nicht diese erdrückenden Schatten...
 

„Hey Kleiner, bist du schlimm verletzt?“
 

Roxas sah auf und seine Augen weiteten sich, als er zu dem Mann hochsah, der sich scheinbar besorgt über ihn beugte.

Der Mann war von einem weiten Mantel verhüllt, doch Roxas erkannte im fahlen Licht der Straßenlaternen feuerrote Haarsträhnen, die unter dem Stoff der Kapuze hervorblitzen und... tiefgrüne Augen, die aussahen, als würden tanzende Flammen in ihnen ruhen.
 

-Kapitel 1, Ende-
 


 

Vielen Dank, dass ihr bis hierhin gelesen habt!

Ich bin nicht wirklich geübt im Schreiben von FFs und hoffe, mein Schreibstil ist nicht allzu schlimm ._.

*verbeug*
 

Roxas: Du solltest dich eher für die Story, als für den Schreibstil entschuldigen...
 

Kuka: ;___; Du bist fies! Immerhin hab ich dich zum Prinzen gemacht....
 

Roxas:.... Ja... toll... Kitsch =__=‘‘‘ Wenn Hayner, Pence und Olette das erfahren... Oh Mann... Mein guter Ruf ist dahin.
 

Kuka: Okay, dann mach ich eben Demyx zum Prinzen und der bekommt dann den heißen Kerl mit den feuerroten Haaren~
 

Roxas: WTF? O______O
 

Demyx: Echt? *_____*
 

Roxas: *Schlüsselschwert zückt* Glaub nichtmal im Traum dran. Der ist MEINER!
 


 

Special Thanks to: oORoxasOo, mein Beta-dono xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Im_Whats_Left
2008-03-16T17:27:26+00:00 16.03.2008 18:27
Hallo ^^
Ich bin hier, um ofiziell deine Fanfic zu loben ^^
Ich ahb sie vor ein paar Monaten schon ein paar mal entdeckt und dachte mir, die liest du mal. Und dann hab ich (bitte nicht haun) den titel vergessen.. Aber ich hab sie gefunden und ich muss sagen: ICh bin hin und weg. Ich find den anfang schon recht traurig, das Roxas sich so allein fühlt. Das mit Namine und Zexion is auch ne tolle Idee, und du hast sogar eingebracht, das man bei marluxia net weiß was es is. Dafür schon mal nen PLuspunkt, ach was, dreizig Punkte (von 2 XD)
Dein Schreibstyl gefällt mir, ist echt interessant. Und ich fand es toll, wie du Axel und das Feuer beschreiben hast. Ich hab mal auf das Datum deiner ff geschaut, echt schade, das du noch nicht weitergeschrieben hast. Wird die ff denn noch fortgesetzt? Wenn ja, könnte ich eine ENS bekommen? So, dann fasse ich zusammen:
Ich mag deine ff, du hast ne halbe Milliarde Punkte (von der gesamtzahl 2 XD) und ich hab noch was für dich: *Kuchen dalässt*
So, ich muss dann weiter ^^

lg Im_Whats_Left

Von:  NyuMoon
2007-05-20T12:23:51+00:00 20.05.2007 14:23
Gern geschehn **
*abknutsch*
Ich hab mich in das teil verliebt >3<
*FF knuddel*
Wehe Demyx vergreift sich an Axel ÔO ... dann gibts "Demyx am Spies" vom feinsten D<
*schlüsselschwerter zieh*
Von:  ShadowAngel
2007-05-19T23:29:52+00:00 20.05.2007 01:29
Wow,bin echt froh das du dich entschieden hast das zu schreiben,eigentlich bevorzuge ich ja Marluxia&Naminé aber Zexion geht auch X3

Dein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr,all die Einzelheiten die du beschreibst,einfach toll! *applaus*
Hoffentlich geht es bald weiter und bitte schicke mir eine ENS wenn du kannst,ja?

Saludos
S.A
Von: abgemeldet
2007-05-19T22:22:11+00:00 20.05.2007 00:22
xDDDDD ich hab eben gemerkt, dass ich gesichte statt geschichte geschrieben hab o___O
sorry, es ist spät ich bin müde morgen prüfung, bitte verzeih mir ;___;
Von: abgemeldet
2007-05-19T22:21:29+00:00 20.05.2007 00:21
*schwer seuftzt*
haaaaach, welch schöne gesichte! lD~
dein schreibstil gefällt mir übelst gut o___O und die story erst! ich könnte heulen vor begeisterung!
ach was, das mach ich jetzt auch! ;//////;
ein wirklich wunderschöner anfang, ich bleib auf jedenfall dran!
Von:  YaYa-Chan
2007-05-19T22:18:33+00:00 20.05.2007 00:18
x3 erst mal ~ ich mag FFs nicht aber deine story gefählt mir o.o ist ja geil
XD wäre nie auf sowas gekommen~
>///< awww und sou spannend ich mag dein stil.
^-^~ mach weiter ~ ♥


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