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Another you

Freundschaft und Liebe
von

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6. Tag

Ich spürte ein Rütteln. Ich schlug müde die Augen auf. „Na? Auch schon wach, Schlafmütze?“, fragte mich Leila. Ich sah sie an. „Hm? Wo sind wir?“, fragte ich nach. „Wir sind im Hotel. Meine Eltern mussten dich rein tragen und ins Bett legen, weil du ja nicht aufgewacht bist!“, meinte sie und fing an zu kichern.

Ich setzte mich auf und sah mich um. „Wo ist Kenny?“, fragte ich nach. „Im Bad… Er belegt es eh schon wieder ne Stunde… tz…“, meinte sie und deutete mit dem Kopf auf eine Tür in der Nähe von der Eingangstür ins Zimmer hin.

„Is ja eh typisch für ihn…“, meinte ich nur und lächelte ein wenig. Leila zuckte nur mit den Schultern. „Sag mal, wie spät haben’s wir eigentlich?“, fragte ich dann noch. „Neun Uhr Ortszeit.“, sagte sie knapp. Dann stand sie von meinem Bett auf und ging zu der Badezimmertür und klopfte dagegen.

„Kenny?! Wie lange brauchst du noch?! Ich und Katja müssen auch noch rein!“, sag-te sie ungeduldig.

„Noch einen Moment! Bin gleich fertig!“, hörte ich Kenny. Er redete ziemlich un-deutlich. Doch warum interessierte mich nicht. Plötzlich kam er dann heraus und Leila ging ins Bad. Er kam zu mir hin und setzte sich neben mir auf das Bett.

„Morgen Katja.“, begrüßte er mich und küsste mich auf die Stirn. „Morgen Kenny.“, sagte ich und lächelte ihn glücklich an. „Du, dein Handy hat gestern geläutet, ich glaub du hast ne SMS bekommen… Leila und ich haben nicht nachgesehen! Ich schwöre!“, meinte er.

Ich suchte gleich nach meinem Handy und sah nach, von wem ich eine SMS hatte. Ich hatte eine SMS von… Chris?!

Geschockt sah ich mein Handy an. Wieso schrieb er mir erst jetzt? Wieso hatte er mir nicht gleich nachdem ich von ihm nach Hause gegangen war, geschrieben?

Ich sah nach was er mir schrieb. Er hatte folgendes geschrieben:
 

Hey Katja! Tut mir leid, wegen allem was war! Kannst du mir bitte verzeihen? Könnten wir es nicht noch einmal probieren? Sbz zk Chris
 

Ich sah Kenny mit großen Augen an. Er blickte mich verwirrt an, dann zeigte ich ihm mein Handy. Genauso geschockt wie ich ihn ansah, sah er mich darauf hin an.

„Kenny? Warum schreibt er mir gerade jetzt?“, fragte ich ihn weinerlich. „Ich weiß es nicht… Ich weiß es wirklich nicht, Katchen…“, sagte er mit leiser und ruhiger Stimme. Dann nahm er mich in den Arm. Ich konnte nicht anderes, ich musste ein-fach heulen. Es tat immer noch weh, wenn ich an ihn dachte und alles! Und gerade jetzt musste er mir schreiben!

Plötzlich kam Leila aus dem Bad, ich sah nicht auf, ich schmiegte mich nur an die Schulter von Kenny. Doch ich hörte sie. „Was ist los, Katja?“, fragte sie besorgt. Ich schluchzte noch mehr als zu vor. Ich brachte kein Wort heraus, also musste Kenny ihr alles erklären.

Es dauerte natürlich eine Weile, bis Kenny ihr alles erklärt hatte. Dann nahm auch sie mich in den Arm und einer von den beiden streichelte mich am Rücken. „Alles wird gut, Liebes!“, sagte Kenny mit ruhiger Stimme.

Ich hasste mein Leben in diesem Moment. Wieso musste gerade mir so etwas pas-sieren? Und das immer wieder? War ich vom Pech verfolgt?

Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte, außer zu heulen… Im Moment wäre ich so oder so nicht zu mehr im Stande gewesen. Ich war einfach total am Ende, da mir Chris so plötzlich geschrieben hatte!

Es dauerte eine Weile bis ich mich gefasst hatte. Dann ließen Leila und Kenny von mir los. Ich entfernte mich ein wenig von Kennys nasser Schulter. Mir war es ein wenig peinlich, dass ich ihn so voll geheult hatte.

Ich wendete mich zu Leila um und fragte sie: „Sag mal, wo sind eigentlich deine Eltern?“ „Na zu Hause! Nur wir drei machen Urlaub… Und wir drei pennen im glei-chen Zimmer… Deshalb muss Kenny auch immer schön brav ins Bad gehen sich um-ziehen!“, sagte sie und grinste mich frech an. Leicht geschockt sah ich sie an. „Deine Eltern sind… WO?!“, fuhr ich sie gleich an. „Zu Hause! Du hast richtig ge-hört! Und jetzt zieh dich um! Ich verhungere noch!“, meinte sie, stand auf und ging inzwischen runter.

Ich stand auf, suchte im Zimmer nach meinen Klamotten. Als ich sie dann fand, zog ich mich einfach vor Kenny um. Mich interessierte es nicht wirklich, was Kenny sah. Wir kannten uns schon so lange, außerdem hatten wir uns ja erst vor kurzem ein Bett geteilt, also war es wirklich egal was er sehen würde.

Als ich mich umgezogen hatte und alles, machten wir uns auf den Weg nach unten. Das Morgenbuffet war ziemlich eindrucksvoll und wunderschön. Doch bevor wir uns auf das Buffet schlagen wollten, hielten wir erst einmal Ausschau, wo Leila war. Plötzlich entdeckte ich sie, sie saß natürlich mal wieder mit einem super süßen Jungen am Tisch. Ich nahm Kenny am Handgelenk und ging mit ihm zu Leila und dem Jungen hin.

Kenny und ich setzten uns einfach erst mal auf den Tisch. „Hi.“, begrüßten Kenny und ich den Jungen. „Hallo.“, sagte er. „Darf ich vorstellen? Kenny, Katja, das hier ist Joshua. Joshua, das sind Katja und Kenny.“, stellte Leila uns gegenseitig vor. „Schön euch kennen zu lernen.“, sagte er. „Ebenfalls.“, sagten Kenny und ich gleichzeitig. Genau wie vorhin.

„Oh… Bist du nicht die schlafende Prinzessin von gestern?“, fragte er mich plötz-lich. „Hä?“, kam nur von mir. „Ja, ja, Katchen… Er hat dich gestern gesehen, wie dich Leilas Eltern aufs Zimmer gebracht haben… Er hat gefragt wer du bist und Lei-la hat gemeint ‚Das ist die schlafende Prinzessin… Ich hoffe sie schnarcht nicht… Sonst hat sie mal geschlafen!’ Und so war das!“, meinte Kenny und musste kichern. Ich sah Leila leicht wütend an. „Tut mir leid, Katja!“, meinte Leila. Dann winkte ich einfach mit der Hand ab.

„Katchen? Sag mal, Kenny, wieso hast du sie Katchen genannt? Seit ihr zusam-men?“, fragte Joshua neugierig. „Nein, die sind nicht zusammen…“, sagte Leila ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr, was ich gar nicht hören konnte.

„Ich hol mir mal was zu essen, Kenny? Kommst du mit?“, sagte ich und stand auf. „Und was soll ich derweil machen?!“, fragte Leila. „Warten. Wir werden ja nicht ewig brauchen!“, sagte ich zu ihr und schenkte ihr ein Lächeln. Ich stand auf und zerrte Kenny am Handgelenk hoch.

Als wir dann beim Buffet waren, dauerte es anscheinend doch länger als ich dach-te, bis wir etwas gefunden hatten. Denn wir wollten von allem etwas probieren.

Als Kenny und ich dann nach einer Weile zurück an den Tisch kamen, hatten wir jeweils einen ziemlich überhäuften Teller mit allen möglichen Sachen.

Dann ging Leila und holte sich mit Joshua etwas vom Buffet. Sie brauchte nicht so lange wie wir, sie brauchte noch länger!

„Anscheinend ist sie wieder verknallt…“, sagte ich zu Kenny während wir aßen. Er sah mich kurz an, dann stocherte er noch ein wenig in seinem Essen herum und meinte: „Ja… Sie sind anscheinend ziemlich glücklich zusammen…“ Ich legte die Gabel für das Frühstücksei weg und drehte mich zu Kenny um.

„Was ist los, Kenny? Wieso bist du so traurig?“, fragte ich nach. Doch er schüttelte nur den Kopf, sah mich an und schenkte mir ein Lächeln. Doch ich merkte, dass etwas mit ihm nicht stimmte.

„Sag schon Kenny! Was ist los!“, sagte ich besorgt. „Gar nichts, glaub mir… Und jetzt iss ruhig weiter…“, meinte er und aß ein wenig von seinem Frühstück.

Plötzlich tauchte dann Leila mit Joshua auf. Leila strahlte über das ganze Gesicht, genau wie er. Anscheinend war gerade etwas Schönes passiert zwischen den bei-den.

Nach einer Weile waren wir alle vier mit dem Frühstück fertig. Kenny hatte die ganze Zeit über mit mir nichts mehr geredet. Etwas hatte sich in den letzten zwei Jahren verändert, doch warum merkte ich das erst jetzt? Er war nicht mehr der alte, er tat nur so, als wäre er wie früher. Doch wieso merkte ich das erst jetzt? Warum konnte ich das nicht schon merken, als wir uns das erste Mal nach den zwei Jahren trafen? Ich wusste es einfach nicht…

„Ich geh ein wenig spazieren.“, meinte ich nach dem Frühstück. „Ich komme mit, wenn es dir nichts ausmacht.“, meinte Kenny und lächelte mich irgendwie an. Ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

Wir gingen den Strand entlang, schwiegen uns an. Mein Blick war die ganze Zeit über gesenkt. „Katja?“, fragte Kenny dann nach einer Weile. Wahrscheinlich kam es ihm seltsam vor, dass ich nichts redete. „Sag mal Kenny…“, fing ich an und blieb stehen. Natürlich blieb auch Kenny stehen. Nun sah ich ihn an, wir sahen uns in die Augen.

„Wieso tust du die ganze Zeit so, als wärst du noch wie früher?“, fragte ich ihn. Er sah mich leicht verwirrt an und meinte einfach: „Ich tu nicht so! Ich bin so wie ich bin!“

„Nein, Kenny! Du bist nicht so! Ich merke doch, dass du nicht so wie früher bist! Also tu nicht so! Ich will nicht, dass du mich anlügst!“

„Ich lüge dich doch nicht an…“

„Doch… Du täuscht mir nur etwas vor… Und das ist für mich das gleiche, als wür-dest du mich anlügen…“

„Katja…“

„Ich hab doch gemerkt, dass du dich verändert hast! Also benimm dich so, wie du wirklich bist, ja?“

„Ich glaube nicht, dass du mich so sehen willst…“

„Und wieso nicht?“

„Ich kann ziemlich gemein werden und alles…“

„Ich werde schon auf dich aufpassen, ja?“, meinte ich zu ihm und schenkte ihm ein Lächeln. „Danke Katchen.“, meinte er nur knapp und gab mir einen Kuss auf meine Haare. Doch irgendwie konnte ich seinen Worten keinen glauben schenken.

Irgendetwas hatte sich plötzlich zwischen mir und Kenny innerhalb von kürzester Zeit geändert. Doch warum nur? Nur weil er beim Frühstück etwas seltsam war? Das konnte doch wohl nicht alles sein! Oder etwa doch?

Dann gingen wir einfach wieder weiter den Strand entlang, mein Blick war wieder gesenkt und natürlich schwiegen wir nun auch wieder. Mir war es in diesem Mo-ment so wie so lieber, wenn wir schwiegen. Ich fragte mich, warum Kenny meistens in meiner Gegenwart so seltsam war? Wahrscheinlich würde ich nie eine Antwort auf diese Frage bekommen.

Plötzlich hörte ich einen Mann rufen: „Kokosnuss! Kokosnuss!“ Ich sah auf, dann sah ich Kenny an, nahm ihn mit beiden Händen bei seinem Handgelenk und zerrte ihm zu dem Mann und meinte: „Komm! Wir holen uns eine Kokosnuss!“ Kenny lächelte mich an und natürlich holten wir uns welche.

Als wir die Kokosnüsse gegessen hatten, saßen wir am Strand und beobachteten einfach das Meer wie es seine Wellen schlug. Ich mochte das Meer. Es kann so ruhig sein… aber auch stürmisch… Man kann nie ahnen, was im nächsten Moment für eine Welle kommt…

„Hey ihr zwei!“, hörte ich eine vertraute Stimme aus der Ferne rufen. Ich drehte mich um und sah Leila, sie winkte uns zu und kam mit Joshua angerannt. Dann setzte sie sich zu uns hin.

„Das Meer ist heute aber wieder schön…“, meinte Leila beeindruckt. „Fragt sich nur, für wie lange…“, flüsterte sich Kenny selbst zu. Ich hörte es natürlich. Also sah ich ihn aus den Augenwinkeln an. Sein Gesicht war so ernst, so steif… Was wohl gerade in diesem Moment in ihm vorging?

„Du hast Recht, Leila… Das Meer ist wirklich wunderschön… Genau wie du…“, sagte Joshua zu ihr. Ich musste nicht einmal hinsehen, denn ich wusste schon, dass sie sich küssten.

Das war immer das gleiche mit Leila gewesen. Kaum waren wir auf Urlaub, hatte sie schon am nächsten Tag einen Jungen an der Angel. Und innerhalb von kürzester Zeit war sie dann mit ihm zusammen.

//„Sag mal, Leila, wieso brichst du eigentlich immer die Herzen der Jungs?“, fragte ich sie. Sie hatte gerade erst mit ihrem vierten Freund in diesem Jahr Schluss ge-macht.

Sie zuckte mit den Schultern und meinte einfach: „Nun ja… Eigentlich spielen die Jungs ja nur mit uns… Also spiele ich auch mit ihnen…“//

Plötzlich bekam ich wieder eine SMS. Ich sah nach von wem sie war. Natürlich war sie von Chris… Er schrieb:
 

Hey Katja! Kannst du mir verzeihen? Bitte?
 

Eiskalt schrieb ich ihm folgendes zurück:
 

Wieso sollte ich? Du hast mich betrogen, mich eingesperrt und alles! Ganz sicher nicht! Und jetzt lass mich in Ruhe!!!
 

„Wem schreibst du?“, fragte mich Kenny. „Chris…“, sagte ich knapp. „Oh… Wirst du ihm verzeihen?“, fragte er nach.

„Nein… Sollte ich?“

„Nein, nicht doch! Ich meine ja nur…“

„Er soll mich einfach in Ruhe lassen… Außerdem… Irgendwann lerne ich einen Jun-gen kennen, der mich wirklich liebt… nicht so wie er…“

„Ja… Irgendwann… Sag mal, Katja… Mir ist gerade etwas eingefallen… Ein Kumpel von mir hat ein Problem. Er ist in seine beste Freundin schon Jahre lang verknallt. Soll er es ihr sagen?“

„Wenn er sich ganz sicher ist… ja…“, meinte ich und sah ihn an. Als er etwas sagen wollte, meinte Leila zu mir: „Katja? Kann ich mal mit dir unter vier Augen reden?“ Ich nickte nur, dann standen wir auf und gingen ein Stück weit weg von den Jungs.

„Ich glaub mich hat’s voll erwischt mit Joshua! Ich hatte noch nie so viele Schmet-terlinge im Bauch!“, meinte sie glücklich. „Hey, vielleicht ist er ja der richtige für dich! Also brich ihm ja nicht das Herz und pass ja gut auf ihn auf, ja? Er ist wirklich ein schnuckeliger Typ!“, sagte ich aufheiternd zu ihr. Dann strahlte sie über das ganze Gesicht und umarmte mich glücklich.

Dann gingen wir wieder zurück zu den Jungs. Leila setzte sich neben Joshua hin, Kenny stand auf, nahm meine Hand und ging mit mir ein wenig spazieren.

„Ich glaub, ich geh kurz zurück aufs Zimmer und zieh mich um…“, sagte ich zu Kenny, irgendwie wollte ich gerade total gerne schwimmen gehen. „Und wieso?“, fragte er nach. Er hielt noch immer meine Hand. „Ich möchte ein wenig schwim-men gehen…“, sagte ich. Wir blieben stehen und lächelten uns an.

Dann machten wir uns auf den Weg zurück auf unser Zimmer. Kenny und ich kram-ten in unseren Sachen und suchten unsere Badesachen. Als wir sie gefunden hatten, ging Kenny ins Bad und zog sich dort um, ich zog mich auch ziemlich schnell um. Als ich fertig war, befand sich Kenny noch im Bad, also packte ich schon mal ein paar Handtücher ein.

„Kann ich schon rauskommen?“, fragte Kenny vorsichtig. Ich kicherte und meinte: „Du hättest schon längst rauskommen können!“ Dann öffnete er die Badezimmertür einen Spalt und hielt den Kopf durch.

„Netter Bikini.“, meinte er als er mich musterte. „Danke. Netter Kopf!“, meinte ich und fing wieder an zu kichern. Dann kam er ganz hervor. Also musterte ich ihn, sein Körper sah wirklich total gut aus. Überhaupt sein Bauch, er war ziemlich gut trainiert.

„Du siehst auch nicht gerade schlecht aus.“, meinte ich leise. „Danke schön.“, meinte er und lächelte mich an.

Kenny musste noch ein paar Badesachen zusammenpacken und als er damit fertig war, gingen wir wieder zurück zum Strand und legten uns dort einfach irgendwo hin, wo es uns gerade gefiel.

Wir legten unsere Sachen einfach hin und gingen in das Meer schwimmen für eine Weile. „Ich geh mal ne Weile lang raus.“, meinte Kenny und ging raus aus dem Meer und auf unseren Platz. Ich sah ihm irgendwie nur traurig nach.

Irgendwann folgte ich ihm dann. Legte mich neben ihm hin. Ich nahm mir ein Hand-tuch und trocknete mich ab. Mir war es einfach in diesem Moment eiskalt. „Soll ich dich ein wenig wärmen?“, fragte mich Kenny. Ich sah ihn an und nickte nur. Dann zog er mich zu sich ganz nah. „Besser?“, fragte er. „Ja… Danke…“, flüsterte ich ihm nur als Antwort.

Später ging ich aufs Zimmer, Kenny kam nicht mit, denn er hatte gemeint, dass er noch eine Weile das Meer beobachten wolle.

Alleine saß ich am Bett. Keiner außer mir war hier. Ich kam mir so verlassen vor, was ich eigentlich auch war.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Leila kam herein. „Hey, Katja. Sag mal, wo ist denn Kenny?“, sagte sie und setzte sich zu mir auf mein Bett. „Er meinte, er wolle das Meer noch beobachten…“, antwortete ich.

„Oh…“

„Sag mal… Weißt du was mit ihm in letzter Zeit los ist?“

„Mit wem?“

„Na mit Kenny… Er ist in letzter Zeit so seltsam… überhaupt in meiner Gegen-wart…“

„Hast du es noch nicht gecheckt?“

„Was?“

„Das Kenny…“, fing Leila an, doch dann öffnete sich die Tür und Joshua kam her-ein. „Hi Mausi.“, begrüßte er Leila. „Hi Schatzi!“, zwitscherte sie zurück. „Ich geh jetzt lieber… Ich will euch nicht stören…“, meinte ich ein wenig traurig.

Ich stand also auf und verließ das Zimmer. Ich wollte die beiden Turteltäubchen nun als letzter stören bei dem, was sie machen wollten. Egal was es war. Ich konn-te es so wie so nicht mit ansehen, wie sie sich küssten und alles… Es tat mir doch noch ziemlich weh… Auch wenn der Schmerz schon nachließ.

Ich ging ein wenig spazieren. Mit meinen Gedanken war ich wieder in die Vergan-genheit geraten, auch wenn ich es nicht wirklich wollte.

//Chris strich mir durchs Haar. „Sag mal, Süße, wieso lässt du dir die Haare nicht wachsen? Das würde doch viel besser aussehen, als diese kurzen!“, meinte er zu mir. Wir waren noch nicht lange zusammen, erst ganz kurze Zeit.

„Naja… Ich mag nicht so gerne lange Haare…“, antwortete ich zögerlich. Dann küsste er mich auf die Stirn. „Lass sie dir doch wachsen, ja? Für mich!“, meinte er. Dann küssten wir uns.//

Irgendwann blieb ich irgendwo stehen. Ich hatte mir die Haare in den letzten zwei Jahren nur für Chris wachsen lassen… Ich hatte mir jetzt vorgenommen, dass ich sie mir abschneiden lassen würde und sie total verändern würde, wenn ich aus dem Urlaub zurück war.

Ich blickte auf und merkte, dass ich nur wenige Meter von Kenny entfernt stand. Ich war automatisch hier hergekommen. Meine Füße hatten mich einfach herge-bracht.

Ich ging auf Kenny zu und setzte mich neben ihm in den Sand. „Siehst du dem Meer immer so lange zu wie es Wellen schlägt?“, fragte ich nach. „Nur manchmal…“, meinte er.

„Sag mal Katja…“

„Hm?“

„Ach… nichts…“

„Sicher?“

„Ja…“

„… Kenny?“

„Ja?“

„Warum bist du in letzter Zeit so… kaltherzig?“

„Das bin ich eigentlich schon lange…“

„Und warum zeigst du es mir erst jetzt?“

„Weil ich bei dir eigentlich nicht anders konnte… Und außerdem, mir geht es im Moment nicht wirklich gut…“

„Was hast du denn?“

„Liebeskummer…“

„Hattest du etwa erst eine Beziehung die zu Grunde ging?“

„So in etwa…“

„Sag schon… Was ist mit dir los? Du kannst es mir ruhig sagen.“

„Nein… Lieber nicht… Noch nicht…“

„Sagst du es mir wenigstens irgendwann einmal, was dich bedrückt?“

„Ja… Doch jetzt ist es noch zu früh… Ich hoffe, du kannst es verstehen…“

„Ja natürlich…“, sagte ich. Dann beobachteten wir einfach weiter das Meer.

Mit der Zeit wurde es dann schon ziemlich kalt. Deshalb rückte ich immer näher zu Kenny. Irgendwann lag ich dann in seinen Armen. In seinen Armen war es mir ange-nehm warm.

„Es ist ziemlich kalt, überhaupt dir, wie?“, fragte mich Kenny. Ich sah in sein Ge-sicht, er lächelte mich an. Ich war froh, dass er mich anlächelte. Es machte mich einfach glücklich.

„Ja… Irgendwie schon…“

„Wollen wir nicht vielleicht ins Zimmer gehen?“

„Ne… Lieber nicht… Vorhin wie ich gegangen bin, ist gerade Joshua gekommen…“

„Dann bleiben wir halt hier… Von mir aus können wir auch hier übernachten…“

„Auf dem Sand?“

„Nein, auf einem meiner Badetücher! Mit dem anderen decken wir uns zu und wir wärmen uns gegenseitig!“, meinte Kenny. Ich fing an zu kichern, es war einfach witzig was Kenny jetzt schon wieder machen wollte. Doch es klang wirklich interes-sant.

Ich sah Kenny tief in die Augen. Irgendwie spürte ich jetzt, dass etwas zwischen uns knisterte. Also bewegte ich meinen Kopf hoch zu seinen Lippen und schloss meine Augen. Als sich unsere Lippen berührten kam ich mir zwar etwas seltsam vor, da er ja mein bester Freund war, doch ich war trotzdem glücklich.

Unsere Zungen spielten miteinander und Kenny strich mir langsam unter mein Shirt und ich streichelte ihn auf seinem Körper.

Nach einer Weile lag er auf dem Handtuch und ich lag auf ihn. Ich hatte nur noch meinen BH und meinen Slip an.

„Willst du das wirklich tun, Katja? Was ist, wenn unsere Freundschaft draufgeht?“, fragte mich Kenny vorsichtig.

„Die wird schon nicht draufgehen! Versprochen!“, beruhigte ich ihn und küsste ihn wieder. Dann zog er mir den BH aus und langsam auch den Slip und ich strich ihm langsam seine Badehose runter.

Wir streichelten uns überall und küssten uns überall, bevor er in mich eindrang. Es tat ein wenig weh, doch es war ziemlich angenehm.

Immer wieder drang er ein Stück aus und stieß seinen „Freund“ in mich rein. Es war so ein wunderschönes Gefühl. So ein schönes Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr gehabt.

Ich weiß nicht, wie lange wir da am Strand lagen und Sex hatten. Für mich kam es ziemlich lange vor. Als wir fertig waren, zogen wir uns noch schnell an, denn nun wollten wir wirklich hier schlafen und falls jemand am nächsten Morgen kam, sollte der- oder diejenige doch keinen Schock bekommen.

„Es war wirklich schön mit dir…“, sagte ich zu Kenny und schmiegte mich an ihn. „Es war wirklich wunderschön… Doch du bist noch schöner…“, meinte Kenny schnaufend.

„Du… Katja…“

„Hm?“

„Sag mal, was empfindest du eigentlich für mich?“

„Um ehrlich zu sein… Ich weiß es nicht genau… Irgendwie fühle ich für dich Freund-schaft, aber irgendwie auch mehr… Doch ich bin noch nicht bereit für eine Bezie-hung… Das weißt du doch!“

„Ja ich weiß…“

„Sei mir nicht böse, Kenny, aber das gerade eben, war einmalig! Ja? Wir sind doch Freunde!“

„Schon klar…“, hörte ich Kenny mit trauriger Stimme sagen. „Danke dir!“, antwor-tete ich ihm und küsste ihn auf die Wange.

Dann nahm Kenny das zweite Handtuch und deckte uns damit zu. Es dauerte nicht lange, als ich dann an seiner Seite gemütlich einschlief.



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