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Was soll nur werden...

Das RPG in Reinform
von

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>Der Morgen danach< oder >Eis zum Frühstück<

Der Abend war lang gewesen und die Nacht nicht kürzer. Und während sämtliche Bewohner des Schlosses ihren übermächtigen Rausch ausschliefen, war eine schon wieder ganz aktiv. Cecilie, die bis jetzt noch nicht geschlafen hatte, pilgerte durch das Schloss auf der Suche nach etwas Interessantem. Als sie dann irgendwann wahllos Türen öffnete, fand sie etwas Spannendes. Sie sah, wie Konrad und Anissina eng umschlungen im Bett lagen, schloss die Türe leise wieder und freute sich insgeheim, dass wenigstens einer ihrer Söhne ihr irgendwann Enkel schenken würde. ‚Wolfram und Yûri haben zwar Greta, aber ein Kind direkt von ihrem Blute wird es wohl nie geben’, sinnierte die pralle Sexgöttin, während sie weiter – ein dickes Grinsen ihr Gesicht zierend – durch das Schloss stromerte.
 

Währenddessen wurde Yûri unsanft von einem Tritt in die Seite und dem folgenden Sturz aus dem Bett geweckt und fand sich nun vor dem Bett wieder.

„Argg…“

Er hielt sich den Kopf, in dem sein Gehirn ungut hin und her schwappte; zumindest fühlte es sich so an. Als ihm klar wurde, dass der nächste Morgen angebrochen war, schlich er erst mal ins Bad und stellte sich unter die warme Dusche, unter der er sofort wieder einschlief.
 

Derweil stand die Sonne schon hoch am Himmel und die wärmenden Sonnenstrahlen fielen durch die Brokatvorhänge in Konrads Zimmer und kitzelten Anissina an der Nase, wodurch sie langsam erwachte. Verschlafen schaute sie zu Konrad, der sie immer noch im Arm hatte und hauchte ihm mit einem Lächeln einen Kuss auf die Nase.
 

Zur selben Zeit wurde auch Günter wach. „Wo…wo bin ich?“

Er schaute sich um und erkannte, dass er in Gwendals Zimmer war. „Stimmt ja, mir wurde auf einmal schwindelig“, erinnerte er sich, während er Gwendal mit einem Lächeln und danach auch mit einem Kuss bedachte. Doch so schön diese Szene auch war, Günter konnte es nun mal absolut nicht leiden, wenn er ungeduscht war. Und so machte er sich leise auf den Weg in sein Zimmer.
 

Durch den Kuss geweckt, zog er Anissina auf sich, gab ihr einen intensiven Guten-Morgen-Kuss und schaute ihr in die Augen. „Morgen, meine süße Katze… wenn du magst, könnten wir da weitermachen, wo wir gestern Nacht aufgehört haben.“

„Also von dieser Art Ausdauer der Armee hatte ich ja keine Ahnung“, grinste sie und setzte sich auf, um sich richtig strecken zu können. „Aber ich könnte schwören, ich hätte vorhin was gehört. Außerdem sollten wir jetzt..." Sie zeigte auf das Fenster „…vielleicht mal nachschauen, wo die anderen so versackt sind. Ich hätte zwar im Grunde nichts dagegen, die Nacht fortzusetzen…“, sie unterbrach ihren Satz abermals, um kleine Kreise auf seinen Bauch zu zeichnen „...aber was ist dir lieber: Du findest Yûri und die anderen irgendwo; oder die finden dich und mich hier?" Erneut küsste sie ihn und ließ sich dann glücklich lächelnd von ihm in die Arme ziehen. „Dieser Tag hat auch noch eine Nacht, Löwe.“ „Kommst du denn dann wenigstens mit unter die Dusche?... Die kann man abschließen."

„Na, das Angebot werde ich mir auf keinen Fall entgehen lassen."

Grinsend nahm sie die Tagesdecke vom Stuhl, band sie sich um und stand auf. Auf dem Weg zum Badezimmer drehte sie sich noch ein mal, mit einem Blick, der eindeutig >Kommst du?< fragte, zu ihm um.
 

Günter war derweil schon in seinem Zimmer angekommen und fertig geduscht. Schnell war frische Kleidung angezogen und munter wie eh und je stand er schon wieder in Gwendals Zimmer, wo der noch seelenruhig schlief. Komischer Weise sah er dabei niemanden auf den Gängen. ‚Muss wohl an gestern liegen. Das Personal war ja auch ziemlich lange wach…’, dachte Günter, als er langsam lächelnd zu den Vorhängen schlenderte. ‚Der schläft ja immer noch…’

Und mit einem gekonnten Zug waren die schweren Vorhänge geöffnet und ein mürrisch knurrender Gwendal drehte sich in seinem Bett um. „Noch 5 Minuten…“ grummelte er, öffnete dann aber doch langsam die Augen und setzte sich zaghaft auf. Er hielt sich die Hand vor die geblendeten Augen und erst als er sich Günters Gestalt gewahr wurde, begann er zu lächeln. „Guten Morgen.“

„Morgen.“ Günter setzte sich auf den Bettrand und lächelte Gwendal verliebt an. „Ich dachte schon, du wachst nie auf.“ Er küsste ihn zaghaft und entschuldigte sich sofort, dass ihm in der Nacht plötzlich schwindelig geworden sei. „Kommt wahrscheinlich deswegen, weil du ein so wunderbarer Charmeur bist."

„Gut möglich....", grinste Gwendal, während er ihm durch die Haare fuhr. Doch noch bevor er weiter machen konnte, grummelte sein Magen so laut, dass es schon fast peinlich war. „Hast du auch so’n großen Hunger wie ich? Ich hab seit gestern Mittag nichts mehr gegessen und das bei dem ganzen Alkohol."

„Ja, wir sollten so langsam essen gehen", antwortete ihm Günter. „Du solltest dich umziehen. Naja, ich muss erst noch nach dem Heika schauen."

„In Ordnung. Dann sehen wir uns im Speisesaal", kam die prompte Antwort mit einem Kuss verpackt, bevor Gwendal im Bad verschwand.

Günter machte sich sofort auf den Weg zum Herrscherzimmer und klopfte an…

Nichts… Er klopfte wieder… Wieder nichts… „Heika?“ … Erneute Stille… Vorsichtig öffnete Günter die Türe und sah, dass niemand da war. „Heiiikaaaa!!!!"

Panisch begann Günter in seiner ureigensten Art das Schloss nach seiner Majestät zu durchsuchen. Doch ohne Erfolg! Dann kam ihm die Idee, Konrad zu fragen, denn schließlich war er ja Yûris Leibwächter. Da musste er doch wissen, wo der König abgeblieben war. „Konrad! Hey, aufmachen! Wo ist der Heika?", fragte er, laut klopfend vor des Kommandanten Zimmertür.
 

Anissina war derweil schon im Bad verschwunden und ließ das warme Wasser über ihren Körper fließen. Die bläulichen Flecken ließen dabei immer wieder ein Lächeln über ihr Gesicht huschen und sie erinnerte sich, wie heftig sie wohl in der Nacht waren. Gerade als sie mit dem Einseifen beginnen wollte, hörte sie, wie Günter an die Türe klopfte.
 

Konrad, den die Nacht wohl ziemlich geschafft hatte, war schon wieder im Halbschlaf, als ihn das Klopfen hochschrecken ließ. „Ja bitte?“

„Hast du was gesagt?", fragte Anissina, die mit nassen Haaren den Kopf durch die Türe steckte.

„Es hat an der Tür geklopft. … Bestimmt nur ein Zimmermädchen."

Sie zwinkerte ihm ein >Okay< zu. „Kommst du dann? Das Wasser ist gut heiß und so wie ich gesehen habe, müssen wohl bei dir auch einige Blessuren versorgt werden", grinste sie und zog sich ins Bad zurück.

„Ich guck nur kurz, wer das war, dann bin ich bei dir", antwortet ihr Konrad und öffnete dann die Tür. „Was machst du denn hier?“, fragte er Günter irritiert und schaute ihn mindestens genauso irritiert an.

„Hat aber ganz schön lang gedauert! Ich wollt fragen, ob du weißt, wo unser Heika steckt und du solltest dich so langsam auf den Weg zum Speisesaal machen."

Günters Versuche, in das Zimmer zu linsen, blockte Konrad gekonnt mit der Türe.

„Sag mal, mit wem hast du grad eben geredet?"

Anissina, die die ganze Szene mit höchstem Interesse verfolgte, lauschte an der Badezimmertüre und fragte sich insgeheim, wie Konrad sich da nun rausmanövrieren würde.

Konrad-untypisch knurrte dieser Günter an. „Mit mir!!! Ich hab so ne Birne, dass ich alles doppelt seh und mich erst nicht erkannt habe, deswegen wollte ich jetzt laaaange duschen gehen."

Und bevor er die Türe richtig geschlossen hatte, fügte er noch an: „Yûri müsste mit Wolfram in dem Zimmer liegen, wo wir gestern eingesperrt waren."

Alleine im Zimmer flüsterte er dann noch ungläubig: „Das hab ich mir doch nicht eingebildet, oder?"

„Nein…“ Anissina stand lasziv im Türrahmen und spielte mit ihren nassen Haaren, die gekonnt ihre erotischsten Stellen verdeckten. „…hast du nicht… aber laaaange duschen hört sich sehr gut an..." Und bevor Konrad antworten konnte, war sie auch schon wieder im Bad verschwunden.

Davon angetan folgte er ihr wie auf Wölkchen, bis er das Badezimmer erreichte. Dann packte er sie von hinten an den Hüften und zog sie an sich ran. „Na? Lust auf eine zweite Runde?"

Sie zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn verspielt. „Dann musst du aber wohl oder übel mit unter die Dusche kommen, da kann man leichter Spuren beseitigen. ... Außerdem...", grinsend drehte sie sich in seinen Armen um, bis sie sich richtig in die Augen schauen konnten „...muss ich mich ja noch ein bisschen um deine Wunden kümmern."

Konrad folgte ihr willig, bis beide vom warmen Wasser betropft wurden. Allerdings wusste er nicht, ob die Wärme vom Wasser, oder den leidenschaftlichen Küssen, Berührungen und Bewegungen herrührte.
 

Zur selben Zeit, in einem anderen Zimmer, auch im Bad.

Das Wasser, in dem Yûri seinen Rausch ausschlief, wurde allmählich kalt und so wurde er recht schnell wach, duschte zu Ende und zog sich dann an. Dann versuchte er Wolfram zu wecken.

Und erntete den ersten Fehlschlag…

Und den zweiten…

Und gab auf.

„Dann geh ich halt zum Speisesaal und frühstücke Hering und sauere Gurken, ich hoffe, es gibt hier so was." Auch wenn er noch nicht oft übermäßig viel Alkohol getrunken hatte, so hatte er doch einiges von seinen Freunden im Umgang mit dem Höllengesöff gehört. Und dazu sollten auch Heringe und saure Gurken gehören.
 

„Oh, hab ich dir weh getan?"

Anissina hatte gerade einen Kratzer entdeckt, den sie auf Konrads Oberarmen hinterlassen hatte. Dazu hatte sie sich sogar von den fesselnden Zungenspielen zurückgezogen und aufgehört, über Konrads hübsche Muskeln zu streicheln. Sie streichelte sanft über den Kratzer und küsste ihn entschuldigend. „Wie könnte ein Schmusekätzchen einem Löwen wehtun?" antwortete er spielerisch, bevor er von den Sonnenstrahlen unterbrochen wurde. „Oh... ich glaub wir sollten uns beeilen, damit die anderen nicht so lange warten müssen."

Gesagt, getan, nahm er die Brause und spritzte Anissina kühl ab, welche natürlich sofort zusammen zuckte. „Na warte, dass hast du nicht umsonst gemacht!" Und blitzschnell hatte sie ihm den Duschkopf erkämpft und ihm auch eine Abkühlung der besonderen Art verpasst. „Und jetzt?", grinste sie ihn an.

„Ich glaub wir sollten uns fertig machen. ... Hast du eigentlich was zum Anziehen?"

„Nicht wirklich. Naja, bis auf das bisschen, was ich an hatte, als wir uns hierhin verdünnisiert haben." Sie stieg aus der Dusche, band sich ein Handtuch um und trocknete sich die Haare mit einem weiteren Handtuch ab. „Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, die beide nicht vielversprechend sind. Erstens: Ich versuche mich so, wie ich jetzt bin, durchs halbe Schloss zu meinen Gemächern zu schleichen, wobei die Chance, gesehen zu werden, ziemlich groß ist. Oder zweitens: Ich bleibe hier und wir rufen ein Dienstmädchen, das mir ein paar Sachen holt, woraufhin du dir die Gespräche in der Küche wohl denken kannst." Gänzlich abgetrocknet drehte sie sich zu ihm um. „Wie sieht der Schlachtplan aus, mein Kommandant?"

„Warte mal kurz!"

Noch bevor Anissina etwas sagen konnte, war Konrad angezogen, aus dem Zimmer verschwundnen und stand schon wieder mit einem roten Kleid im Arm da. „Ich war kurz an deinem Schrank..."

Er gab ihr das Kleid und küsste sie innig. Und man merkte, dass er ein klein wenig außer Atem war. Dann flüsterte er ihr noch etwas ins Ohr. „Davon kannst du gerne einige bestimmte Sachen in meinen Kleiderschrank hängen."

Die Arme um seinen Hals legend küsste sie ihn zärtlich. „Und ich dachte, so etwas wäre ausgestorben: Ein Kavalier und Gentleman."

Dann löste sie sich wieder von ihm und ließ das Handtuch – scheinbar zufällig – fallen.

„Auf das Angebot mit deinem Schrank werde ich zurückkommen. Mir würden da einige Sachen einfallen..." sagte sie verschwörerisch lächelnd und band sich die Haare zusammen. Dann schaute sie ihn aber noch mal fragend an. „Gehen wir jetzt zusammen essen oder soll einer vorgehen?"

„Sollen das wirklich alle wissen?" Er zog sie an sich. „Ich fänd es interessanter, wenn wir sie ein bisschen an der Nase herumführen."

„Okay." Sie hauchte ihm erneut ein Küsschen auf die Wange und flötete ein „Bis gleich“ hinterher, bevor sie das Zimmer verließ.
 

Durch den Garten schlendernd ging sie zum Speisesaal, als ihr im Spiegelbild des Hauptbrunnens auffiel, dass an ihrem Hals ein auffälliger Knutschfleck prangte. Also organisierte sie sich von einer Magd ein Halstuch und setzte ihren Weg fort.

Gwendal, der ihre gute Laune durch das Fenster mitbekommen hatte, machte sich keine weiteren Gedanken und begab sich ebenfalls in den Speisesaal, wo Yozaku ihn mit einem breiten Grinsen erwartete. Doch noch bevor Gwendal etwas sagen konnte, betrat Anissina das Zimmer und begrüßte die beiden mit einer umfangreichen Umarmung.
 

Währenddessen hatte Günter Yûri auf dem Flur getroffen. „Ah, Heika! Ich hab sie bereits gesucht."

Er lächelte glücklich, schaute sich aber zugleich fragend um. „Wo ist denn Wolfram?"

„Der ist einfach nicht wach zu kriegen, tritt mich aber aus dem Bett", knurrte Yûri vor sich hin, als er die Tür zum Speisesaal öffnete. Er schaute sich ohne weitere Begrüßungen grummelnd nach den Heringen um. „Ich muss erstmal was essen."

Und auch Konrad war mittlerweile angekommen, hatte sich vor der Tür noch einmal die Kleidung gerichtet und schaute nun in die Runde. „Morgen alle zusammen."

„Morgen“, antwortete ihm Günter, der Yûri einfach hinterher gelaufen war und den Kommentar über Wolfram einfach überhört hatte. Dann sah er Gwendal und ein leichtes Rosa zog sich unter seinen Augen über seine Nase. Und während Anissina ein förmliches >Morgen< zurückgab, nickte Gwendal seinem Günter unbemerkt zu.

Doch Yozaku hatte das folgende Lächeln mitbekommen und auch gesehen, dass es an Günter ging. So wartete er, bis alle saßen und fragte dann mit einem verschlagenen Grinsen: „Und? Was habt ihr alle heute Nacht so getrieben?"

Anissina spuckte ihren Tee in die Tasse und musste sich nun erstmal von dem folgenden Hustenanfall erholen; Günter zuckte zusammen und nahm die Farbe einer Tomate an; Gwendal versuchte seine Verlegenheit – und sein rotes Gesicht – durch wiederholtes Räuspern unter Kontrolle zu bekommen; Yozaku grinste in die Runde und Konrad sah aus wie immer.

Anissina schaute verstohlen zu Konrad, ob ihm etwas einfallen würde und streifte dabei mit ihrem Blick auch Günter und Gwendal. ‚Warum gucken die denn so? Die haben Yozaku doch kein eindeutiges Angebot gemacht. Nehme ich zumindest an’, dachte sie, als ihr schon der nächste Gedanke durch den Kopf schoss. ‚Mutter der Nacht, die haben doch nicht etwa... auch?'

Günter, der wiederum Anissinas Blick mitbekommen hatte, antwortete stockend. „Ähm... geschlafen natürlich." Um das nicht weiter vertiefen zu müssen, fragte er auch direkt, wie das Frühstück denn schmeckte.

„Wunderbar. Man muss ja auch ordentlich was essen, wenn man sich so verausg... betrunken hat", antwortete Anissina dankbar ob des Themawechsels.

„Man seid ihr laut... geht das auch leiser?", murrte Yûri, der immerhin seine Heringe bekommen hatte, in die Runde. „Ich weiß ja nicht, was ihr getrieben habt, aber kann mir einer erklären, warum ich in einem wildfremden Zimmer gepennt hab und warum Wolfram nicht wach zu bekommen ist?"

Er schaute sich erneut um und irgendwie wurde ihm die seltsame Stimmung erst jetzt bewusst.

„Kannst du dich denn nicht erinnern?", fragte Konrad mit einem fetten innerlichen Grinsen.

Grummelnd bekam er seine Antwort. „Würd ich sonst fragen?"

>pock< Anissina hatte Konrad mit dem Fuß angestupst. ‚Spinnst du? Je weniger er weiß, umso besser für uns alle! dachte ich. Vorhin hieß es noch: Keiner erfährt was. Was zum Teufel geht hier ab?', sagte ihr Blick, auch wenn sie gleichzeitig etwas verwirrt aussah.

Ohne ihr zu antworten, geschweige denn, sie weiter zu beachten, grinste Konrad schief, gab seinem Herrscher aber keine weitere Antwort.

Das fand Anissina natürlich gar nicht witzig und sann auf Rache. ‚Okay, Löwe! Du willst Spielchen treiben? Kannst du haben...' Sie schlüpfte aus ihrem Schuh, nutzte den breiten Tisch und dass sie sich gegenüber saßen und begann ihren Künsten freien Lauf zu lassen.

Yozaku grinste derweil wie ein Honigkuchenpferd vor sich hin und schob sich das nächste Stück Brot in den Mund. Mit vollem Mund fragte er dann: "Hab if waf falfef gefagt?"

Keiner Antwortete. Yûri schaute verwirrt in der Gegend herum und der Rest übte sich in Stillschweigen.

„Du hast uns doch alle in dieses Zimmer gelockt!!!" begann Konrad dann, nachdem keiner antwortete. „Aber mal keine Sorge, wir haben ein, zwei Runden Flaschendrehen gespielt, dann bist du mit Wolfram eingeschlafen. Wir anderen haben uns dann ebenfalls in unsere Gemächer zurückgezogen." Dann lehnte er sich scheinbar befriedigt von der Antwort in seinem Stuhl zurück.

„Eben. Wir sind alle brav ins Bett gegangen", kam es wie von selbst von Anissina, die ihre Bewegungen eine Etage tiefer noch intensivierte.

„Und sonst war nichts? Ich hab nen tierischen Schädel", fragte Yûri zweifelnd und schob sich eine Gurke in den Mund, nur um sich danach wieder den Teller vollzuschaufeln. Nachdem das ja geklärt war, konnte man also ein neues Thema anschneiden. Etwas, dass Yûri seit gestern tief auf dem Herzen lag. „Und was habt ihr heute geplant? Nachdem das ja eigentlich ne Abschiedsfeier werden sollte?"

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„War doch von Anfang an eher 'ne Willkommensparty, oder?"

Durch diesen Satz hatte Anissina ungewollt die gesamte Stimmung gerettet. Denn eigentlich wollte niemand, dass Yûri ging. Und so war es nicht verwunderlich, dass Konrad ihm sagte, dass er einfach – solange er will – bleiben könne und alle anderen dieser Aussage nickend zustimmten.

Gerade als Yûri etwas sagen wollte – wahrscheinlich wollte er sich für die lieben Worte bedanken – stellte eines der Dienstmägdchen eine riesige Portion Eis auf den Tisch.

Alle schauten verwirrt um sich, besonders als die Magd Anissina auch noch einen Zettel gab.

„Zum Frühstück…“, kam es von den Männern wie aus einem Munde, während Anissina den Zettel las.

Dann wurde sie rot…und wenige Sekunden später totenblass.

„Anissina, was ist los? Hast du auch zu viel getrunken???", fragte Yûri mit einem Lächeln.

„D-das auch", kam es stotternd zurück, während sie immer noch auf den Zettel starrte.

Yozaku, dessen Gesicht sich von einem >Ich weiß alles!< zu einem >Was ist los?< verändert hatte, musterte sie erst, um dann nachzufragen. „Verrätst du uns, was da auf dem Zettel drauf steht?"

„Was ist denn los? Was steht auf dem Zettel?", bohrte nun auch Günter, von Neugierde gepackt und Konrad fügte hinzu: „Lies vor, was steht drauf?"

„NEIN!“ Sie schwankte zum Fenster und hielt sich dort fest. „Hatten wir gestern Vollmond?"

„Keine Ahnung, hab geschlafen“, kam es nüchtern von Yûri.

Günter schaute in die Runde, da seine einzigen Gedanken gestern Gwendal gegolten hatten und ließ seinen Blick am Ende auf Gwendal haften, der daraufhin auch antwortete.

„Ah, soweit ich mich erinnern kann, hatten wir gestern Vollmond, ja."

„Oh NEIN!“

Noch bevor jemand antworten konnte, hatte die entsetzte Anissina Konrad den Zettel in die Hand gedrückt und war raus gerannt. Und während sie schon völlig aufgelöst am Brunnen im Hof hockte, starrte die versammelte Männerschaft noch auf die zufallende Türe.

Konrad fing sich als erster wieder, kräuselte den Zettel auseinander und begann zu lesen.

»Hallo, ihr Lieben!

Ich wusste zwar nicht, wie ernst es zwischen euch beiden ist, aber ich freue mich wahnsinnig für euch! ^^

Und wo wir gestern Vollmond hatten!«

Konrads Mund wurde trocken und er stockte. Die Handschrift seiner Mutter hatte er sofort erkannt. Dann las er weiter.

»Anissina, ich hab dir so viel aus meiner Erfahrung zu erzählen.

Alles Gute und willkommen in der Familie,

Chérie«

Verwirrt schaute Konrad die Zurückgebliebenen an. „Was zum Henker hat das zu bedeuten?"

Yûri, der sich recht früh wieder gefasst hatte, war schon wieder mitten beim Essen, als er Konrads Frage noch untermauerte. „Das versteh ich nicht, was hat der Vollmond damit zu tun, dass Anissina jetzt abgehauen ist?" Er hatte die Gabel beiseite gelegt und schaute nun in die Runde, wobei ihm auffiel, dass Gwendal sein Essen ausgiebig musterte.

„Das versteh ich nicht, was meint sie nur damit und warum Vollmond...?"

Normalerweise war Konrad niemand, der lange brauchte, um die Fakten zu analysieren, aber diesmal stand er vollkommen auf der Leitung. Und auch Günters Einwand, dass am Besten mal jemand nach Anissina sehen solle, denn schließlich könne ja etwas passiert sein, überhörte er komplett. Es war nicht so, dass er nicht mitbekommen hatte, dass Günter etwas gesagt hatte, vielmehr hatte er das >was< einfach überhört und hielt dem sich sorgenden Günter den Zettel unter die Nase. „Verstehst du das, Günter?"

Dieser überflog das Geschriebene. „Äh.. nein versteh ich nicht, wirklich! Wo war Anissina denn eigentlich gestern bei Vollmond? Weiß das wer?"

Ohne eine Antwort abzuwarten rieb Konrad seinem großen Bruder den Zettel unter die Nase. „Weißt du was?", fragte er sichtlich aufgeregt und fuchtelte weiterhin wild um her, bevor ihm Gwendal den Zettel aus der Hand nahm und ihn ebenfalls überflog. „Du solltest eigentlich selbst wissen, was bei Vollmond passieren kann“, begann er, nachdem er seine Gabel bei Seite gelegt hatte. „Denk mal nach... Denk an Mutter... Vollmond…" ‚und nun zähl eins und eins zusammen’, dachte er gerade noch, als man in Konrads Augen schon die Erkenntnis aufflackern sah. Ohne ein weiteres Wort war dieser aufgesprungen und hastete hinaus.

„Heißt das etwa, dass... dass Anissina schwanger ist??? Von wem denn??????" Scheinbar hatte der Alkohol seinem Gehirn sogar ein bisschen geholfen, denn Yûri hatte ganz alleine die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Obwohl sein Ausbruch deutlich machte, dass er es nicht glauben konnte. Und auch Günter starrte verwirrt von einem zum anderen. „Sie ist schwanger? Gwendal, denkst du das wirklich? Ich meine, was hat das denn mit Vollmond zu tun?"
 

Er sah Günter an und bemerkte dann, dass ihm auch die anderen neugierige Blicke zuwarfen. „Nun ja.... also...Dämoninnen können bei Vollmond schwanger werden... Es wäre also theoretisch möglich, dass sie schwanger ist... Es muss aber nicht so sein...", druckste er etwas herum, denn wirklich sicher war er sich nicht. Und die Erkenntnis, dass seine >selbsterklärte Erzfreundin< und sein Bruder Nachwuchs erwarteten, erfüllte ihn mit deutlich unterschiedlichen Gefühlen.

Unterdessen war Konrad bei der zusammengekauerten und weinenden Anissina angekommen. So wie sie da saß, wirkte sie wie ein zurückgelassenes Kind, welches man unbedingt in den Arm nehmen wollte. Und wie sehr wünschte sie sich in Konrads sichere Arme. Er hatte sich vor sie gekniet, doch dass hatte sie gar nicht mitbekommen und flüsterte singsangmäßig vor sich hin, was sie nun tun solle.

„Hey, nicht weinen…“ Konrad hatte ihr Kinn angehoben, sodass sie ihm in die Augen schauen musste. Aber leider nahm sie ihn kaum wahr. Also setzte er sich neben sie, legte ihr den Arm um und zog sie zu sich ran. „Ist doch halb so schlimm…“

„I…Ich…“ Die Tränen und ihr Schluchzen verhinderten, dass sie irgendetwas sagen konnte, also lehnte sie sich einfach weinend an ihn. „Ich sagte doch, es ist nicht so schlimm", versicherte er ihr erneut, ihren Kopf anhebend, damit sie die Gewissheit in seinen Augen lesen konnte. „Außerdem sähe unser Kind doch bestimmt goldig aus." fügte er dann noch mit einem breiten Lächeln und einem verträumten Blick hinzu.

Anissina lächelte etwas und wischte sich die ersten Tränen weg. Dann sah sie ihn entschuldigend an. „Ich hab das wirklich nicht mit Absicht gemacht. Nur... Lass mich jetzt nicht allein, ja? Ich schaff das sonst nicht. Halt mich einfach fest, ja?" Ihre Angst spürend, nahm er sie in den Arm und küsste sie dann leidenschaftlich. „Ich bleibe bei dir, egal was passiert, aber bist du dir sicher?"

Unter Schluchzen und Kopfschütteln erklärte sie ihm dann, dass sie sich nicht ganz sicher sei, aber dass eine Dämonin, wenn sie zu Vollmond Sex hat, mit einer 85% Wahrscheinlichkeit schwanger werden könnte. „Aber woher weiß deine Mutter denn von uns…?“

„Absolut keine Ahnung, aber das führt bestimmt noch zu Erklärungsbedarf", kam die prompte Antwort, mit einem Gesichtsausdruck, der Gwendal Konkurrenz machen könnte. Doch so schnell dieser gekommen war, so schnell wurde er auch wieder von dem Konrad-typischen Lächeln vertrieben. „Weißt du was? Da Yûri und Wolfram die Nacht zusammen verbracht haben und du und ich... na, wer fehlt da noch?" Das Lächeln verschwand und an seine Stelle trat ein dickes Grinsen.

Davon musste Anissina nun richtig lachen und wischte sich die restlichen Tränen weg. „Und vielleicht waren wir ja nicht die einzigen, die Yozaku ein eindeutiges Angebot gemacht haben." Sie seufzte. Trotz der netten Gedanken, blieb doch die Ungewissheit, schwanger zu sein. „Aber ich fürchte, ich muss wirklich mit Chérie-sama reden. Gisela ist noch nicht wieder da und ich weiß nicht, wie ich mir ohne ihre Hilfe Gewissheit verschaffen kann. Es sei denn, ich warte 9 Tage... aber das würde ich nicht aushalten!" Sie schmiegte sich an ihn, den Blick auf den Speisesaal gerichtet. „Ich weiß nicht, ob ich da wieder rein kann."

Konrad, den die Frage der 9 Tage nicht in Ruhe ließ, hatte ihren letzten Satz gar nicht mehr mitbekommen und schaute sie nur irritiert an.

„Na ja…“, begann sie zu erklären, „…nach 9 Tagen bildet sich eine Schicht an den Nägeln der Dämonin, an der man das eindeutig erkennen kann. Aber das halt ich nicht aus und Chérie-sama kennt sicherlich noch einen schnelleren Weg."

Dann schaute sie erneut zum Speisesaal hoch. „Muss ich da wirklich wieder hoch?“

„Das ist deine Entscheidung, meine Liebe", antwortet er ihr mit einem Lächeln. Doch ganz alleine wieder da hoch zu müssen und zu erklären, was los war, darauf hatte Konrad auch irgendwie keine Lust. Als ob sie das gemerkt hätte, bat Anissina, dass sie noch etwas hier sitzen bleiben könnten, um dann danach den anderen alles zu erklären. Und so saßen sie, eng umschlungen, am Brunnen und machten sich Gedanken über die Zukunft.
 

Derweil war die frühstückende Männerschaft noch immer geschockt und konnte sich nicht so recht das Wie und Wann erklären. Yûri, trotz seiner Blitzerkenntnis, stand nun wieder extrem auf der Leitung. „Aber das müsste doch heißen, dass sie gestern Nacht... ähm... nicht allein war", sagte er mehr zu sich selbst, bevor er sich die nächste Gurke in den Mund schob. Sein Kopf fühlte sich immer noch an, als ob jemand einen Rührstab hineingesteckt und auf Power gedrückt hatte, wonach ihm nicht immer die rechten Schlussfolgerungen einfallen wollten. Und bevor er sich weiter den Kopf zerbrach, fragte er einfach gerade heraus. „Als euer Maô befehle ich euch, mir zu sagen, wer DAS war!"

„Also ich garantiert nicht", kam es prompt von einem leicht errötenden Günter.

Gwendal, auf den der Blick des Maôs als nächstes fiel, räusperte sich. „Ich war’s auch nicht..."

Blieb also nur noch einer, war sich Yûri sicher, denn T-Zone konnte ja wohl nicht…

„Yozaku???"

Dieser starrte ihn erstaunt an. „Ich? Ich habe die ganze Zeit geschlafen. Außerdem wüsste ich davon, denn ich war ja nicht betrunken!" Er schaute in die Runde. So nach der Devise >Ich war nicht betrunken, im Gegensatz zu euch allen!<

Endlich kam Günter die Erkenntnis und er schlug sich mit der Faust auf die Handfläche. „Dann bleibt also nur noch Konrad übrig. Also war doch jemand heute Morgen in Konrads Zimmer und zwar Anissina!"

Yûri schaute ihn irritiert an. „Wie meinst du das Günter... warst du auch... mit Konrad" ‚Oh man, was haben die nur alle getrieben…ich glaub, mir wird schlecht.’ Und er nahm sich einen erneuten Hering, während Gwendal sich an seinem Tee verschluckte.

„Ich war nur bei Konrad, um zu fragen, ob er weiß, wo Ihr steckt!", versuchte sich Günter zu rechtfertigen und hoffte, dass Yûri seine Worte nicht falsch verstehen würde. „Nun ja und als ich vor der Tür stand, hörte ich wie Konrad redete. Als ich ihn fragte, meinte er, er rede mit sich selbst", versuchte er dann weiter zu erklären, als ihm Gwendals Gebaren auffielen. „Gwendal, alles ok?“

„Ja... alles in Ordnung...", kam es immer noch röchelnd und hustend zurück.

Währenddessen war Yûri aufgestanden, um sich etwas von dem Beistelltischchen zu holen, auf dem die Kannen für die Getränke standen. Dabei kam er an dem Fenster, das zum Hof führte vorbei und als sein Blick hinausstreifte, sah er gerade, wie Anissina und Konrad sich in den Armen lagen. ‚Ach, so ist das also.’ Er setzte sich wieder auf seinen Platz, als sich die Türe öffnete und ein verkaterter Wolfram in der Tür stand. Grummelnd, schlurfend und offensichtlich noch nicht ganz im Reich der Lebenden presste er ein >Morgen< hervor, dass von den andere auch freundlich begrüßt wurde.

Yûri allerdings konnte es sich nicht verkneifen, seine Stimme zu erheben und seinen Verlobten mit einem freudigen >GUTEN MORGEN<, zu begrüßen.

Dieser schaute nun recht ratlos – und offensichtlich durch die Lautstärke geschädigt – ratlos in die Runde. „Was? Wieso grinst ihr denn so komisch?"

„Schön das du auch endlich wach geworden bist...", kam die nicht wirklich passende Antwort, schnippisch aus Yûris Mund, bevor dieser sich wieder eine Gurke in den Mund schob. Weitere Erklärungen blieben offensichtlich aus und so setzte sich Wolfram auf einen scheinbar bequemen Stuhl, um seine Kopfschmerzen unter Kontrolle zu bekommen.
 

„Sollen wir dann langsam mal zurück? Die machen sich bestimmt schon Sorgen." Nicht, dass Konrad sehr begierig darauf war, alles zu erklären; so war er doch eher der Typ Mensch, der unangenehme Aufgaben direkt erledigte, als sie lange vor sich hin zu schieben.

„Ja. Mich wundert schon, dass dir keiner nachgestürmt ist. Dass sie mich einfach rennen lassen, kenn ich ja, aber dich..." Auf die Frage, ob sie es denn nun öffentlich machen wollen, oder nicht, blieb ihnen wohl nichts anderes übrig als es zu tun. Schließlich hatte fast jeder das Spektakel gerade mitbekommen und bevor Chérie in ihrer eigenen Art das übernahm, wollte das frisch verliebte Paar es doch lieber selbst machen.

Also begaben sie sich zurück zum Speisesaal. Auch wenn eigentlich alle Anwesenden, denn mittlerweile war auch Wolfram weitestgehend aufgeklärt worden, schon längst bescheid wussten. Vor der Türe atmeten sie noch mal durch und betraten dann den Raum.

„Also, Männer, ich denke, wir müssen hier was klären", begann Anissina die Konrads Hand drückte, denn irgendwie war das doch eine seltsame Situation. Nachdem sie sich nochmal umgeschaut hatte, sprach sie weiter. „Nach unserer netten Feier gestern sind wir beide... nun ja... zusammen geblieben und... ach, … Alles, was ihr wissen müsst, ist, dass ich möglicherweise schwanger bin. So! Ist das bei allen unmissverständlich angekommen?"

Günter war der erste, der nach einigen Schocksekunden aufstand und zu ihnen kam. „Herzlichen Glückwunsch, falls es wirklich stimmen sollte", sagte er ehrlich und reichte ihnen die Hände. Konrad konterte diese Geste mit einem breiten Lächeln und meinte nur: „Damit das geklärt ist, wir sind jetzt ein Paar und wenn wir wirklich ein Kind bekommen,... dann sind Gwendal und Wolfram Onkel; und Yûri, Yozaku und Günter werden Patenonkel!"

Anissina schmiegte sich an ihn und küsste ihn leidenschaftlich und glücklich. ‚Ein schönes Bild’, dachte Günter und hätte Gwendal auch am liebsten so in aller Öffentlichkeit geküsst. Doch so weit waren sie wohl noch nicht. Bleibt natürlich die Frage, ob die anderen Beiden soweit gewesen wären, wenn das Eis nicht geliefert worden wäre. Aber diese Frage wird wohl nie geklärt werden. So setzten sich dann alle wieder an den Tisch und es wurde weiter gefrühstückt. Und nun endlich war die Nachricht auch bei Yûri und Wolfram angekommen, die erst nur verwirrte Blicke ausgetauscht hatten. Doch Yûri fand als erstes seine Fassung wieder. „Ich freu... mich für euch... aber bist du dir sicher?... Ich meine ja nur... das ist ja ein großer Schritt... und... Herzlichen Glückwunsch!!!" Irgendwie war das trotzdem komisch. Er schaute verlegen zu Wolfram.

„Ich werde gleich mal Chérie-sama suchen gehen und sie fragen, ob sie eine Möglichkeit kennt, Gewissheit zu bekommen. Ansonsten blieben uns neun Tage der Ungewissheit, bis wir's raus finden", antwortete Anissina und erklärte auf die Frage nach der Zeit, dass sich nach eben neun Tagen eine bestimmte Schicht auf den Nägeln einer Dämonin bildet, die ein eindeutiges Zeichen für eine Schwangerschaft sein würde.

„Das ist ja praktisch, bei uns muss man sich erst so nen Test besorgen und 4 Wochen warten." Yûri war sichtlich beeindruckt, dass das hier so schnell ging. Da fiel sein Blick erneut auf Wolfram, der scheinbar damit beschäftigt war, seine Kopfschmerzen zu unterdrücken und sich einen Reim auf alles zu machen, oder eher noch: nicht gleich sein Essen wieder von sich zu geben, denn er wirkte doch arg blass. Scheinbar war er total in Gedanken. ‚Das Letzte, woran ich mich noch halbwegs erinnern kann, ist, dass wir in nem komischen Raum waren, mit meiner alten Kiste mit Nachtzeug und meinem Geheimvorrat an Alkohol. Aber das sag ich besser nicht.’ Während alle frühstückten und sich Yûri und Anissina über Schwangerschaften unterhielten, (auch wenn der Jüngling nicht viel davon wusste) wurden Wolframs Kopfschmerzen immer krasser und er schaute Yûri fiebrig an. „Sag mal Yûri war heut Nacht irgendwas besonderes? Ich kann mich nur noch an so ne .. ähm ... komische Truhe erinnern. Und euer komisches Grinsen, als ich reinkam, hat mich auch irgendwie beunruhigt, oder war das wegen Anissina?"

Yûri musste lachen. „Du erinnerst dich nicht mehr daran, dass wir Flaschendrehen gespielt haben?... Naja, egal... nachdem wir eingepennt sind, ist wohl noch so einiges passiert, aber das können dir die anderen besser erklären." Erst dann sah er seinen Verlobten an und bemerkte, dass dieser gar nicht gut aussah. Er stand auf und hielt ihm eine Hand an die Stirn. „Du hast ja Fieber!!! … Ich glaube du solltest nicht so viel trinken, wenn es dir nicht bekommt."

„Das werd ich auch nicht. Zumindest nicht mehr in dem Ausmaße." Er sah echt gerade nicht gut aus, sodass sich sogar Anissina einschaltete. „Du solltest wirklich zurück ins Bett, sonst wirst du noch krank." Dann stand sie auf und ging zur Tür. „Ich glaube, ich gehe jetzt zu Chérie-sama. Sonst krieg ich wirklich noch 'ne Krise."

Das allerdings ignorierend hatte Yûri, dem der Alkohol wohl noch nicht ganz aus dem Körper gewichen war (welch ein Wunder bei der Menge), Wolfram ein Küsschen auf die Wange gegeben und gesäuselt, dass sie wohl noch viel Spaß miteinander hatten. Auch wenn er sich selbst gar nicht so ganz daran erinnern konnte. Dann begab er sich so anmutig es ihm möglich war zurück zu seinem Stuhl.

Gerade als Wolfram noch etwas von wegen >Ich leg mich einfach in eine Ecke< grummelte (denn schließlich war es nicht wirklich eine Alternative, alleine im Zimmer zu liegen, während alle anderen sich amüsierten), kam Yûris Satz bei ihm an und er schaute ihn geschockt an. „Was? Wieso? Was war denn?!" Er war sichtlich irritiert.

„Naja... ich weiß ja nicht, ob du das hier vor allen erklärt haben möchtest oder ob es dir lieber wäre, wenn ich dich ins Bett bringe." Irgendwie war Yûri an dem Morgen schon ein bisschen komisch drauf, was auch den anderen nicht verborgen blieb. Aber immerhin erinnerten die sich wenigstens komplett an den letzten Abend. Konrad war noch dabei zu frühstücken und Günter unterhielt sich mit Yozaku und Gwendal darüber, dass er vielleicht bald Patenonkel werden würde. Und Gwendal würde Onkel werden. Was gerade Yozaku irgendwie unheimlich lustig fand und den Strategen damit ärgerte. „Freust du dich denn gar nicht?", fragte er gespielt traurig, als er Gwendals mürrischen Ausdruck sah. Dieser schaute auf seinen Teller und grummelte weiter vor sich hin. Nachdem er einen kurzen Blick zu Günter geworfen hatte, flüsterte er Yozaku zu, dass er ihm nicht sagen könne warum, aber dass er sich ja schon irgendwie freuen würde.
 

Wolfram schaute seinen Verlobten irritiert an. „Ich glaub, Anissina hat recht. Ich sollte mich wirklich ein wenig hinlegen...“

„Soll ich dich begleiten?", fragte der Schwarzhaarige nun besorgt und ohne jeglichen Unterton in der Stimme. Wolfram lächelte ihn gequält an und versuchte seine fiebrige Stimme unter Kontrolle zu bekommen. „Kannst mich ja auffangen, wenn ich durch die Gegend schwanke."

„Aber tragen werd ich dich nicht, dafür hat man große Brüder!", antwortete er ihm prompt, stand aber artig auf und hielt ihm den Arm hin.

Anissina stand immer noch in der Türe und beobachtete die Szene, als ihr etwas einfiel. „Ich kenne Chérie-sama zwar schon länger, aber eine Frage an ihre drei Lieblingssöhne: Gibt es irgendwas, worauf ich in dieser Situation vorbereitet sein sollte?"

„Bei ihr musst du auf alles vorbereitet sein", meinte Konrad, der sein Besteck neben den Teller gelegt hatte, weil ihm gerade erst wirklich bewusst wurde, dass er vielleicht Vater werden könnte. Bei ihrer Frage allerdings kam eine ungute Erinnerung hoch. ‚Alles, nur bitte keine Babybilder.’

Also verließ erst Anissina und dann Yûri mit Wolfram den Speisesaal.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nessi-chan
2008-08-27T05:53:34+00:00 27.08.2008 07:53
*eis löffel*
Was soll ich schon sagen? Du bist mein Held, mein Ritter, mein world's most perfect guy! ^^
Weiter so!
Von: abgemeldet
2008-08-23T13:22:17+00:00 23.08.2008 15:22
*applaudier*
Wieder mal super umgesetzt ^0^
Tja ja, was soll ich da auch schon groß zu sagen ID Wird noch viel story geben gell? *g*

Naja, aber wie gesagt, super hingekiregt!
Mach weiter so :3
*knuddel*
*keks gib*
Von:  Sayuriichan
2008-08-22T21:17:44+00:00 22.08.2008 23:17
Jaaaa endlich ein neues Kapi, hab schon sehnsüchtig gewartet.
Ich fände es toll wenn die beiden tatsächlich ein Kind bekommen würden. Das wird bestimmt noch witzig werden ^^
Schade nur das sich Juri und Wolfram nicht an die Nacht erinnern. Vor allem daran was Juri alles so von sich gegeben hat *grins*.

Ich bin schon aufs nächste Kapi gespannt und hoffe es geht bald weiter.
lg
Sayuriichan


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