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Was soll nur werden...

Das RPG in Reinform
von

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>Kleine Küche< oder >Aufklärung… mal anders<

WICHTIG! Bitte Kapitelbeschreibung lesen. WICHTIG!
 

Greta war, nachdem ihr nicht aufgemacht wurde, einfach in das Zimmer gekommen und schaute nun Anissina, die offensichtlich Krämpfe hatte, an, wie sie sich im Bett wälzte. Da Anissina keine Hilfe wollte und Greta auch niemanden holen sollte, saß sie einfach nur da, bis ein besonders starker Krampf ihre Freundin zusammenzucken ließ. Der Kleinen machte das gehörig Angst und so rannte sie raus zu Gwendal, da sein Arbeitszimmer noch am nächsten lag. (Sein Schlafzimmer dagegen war das Zimmer, welches von Anissinas am weitesten entfernt war.) „GWENDAL! GWENDAL! Hilf mir! Weißt du, wo Gisela ist?"

„Was hast du denn Greta? Ist irgendwas passiert?", fragte Konrad, den sie zuvor nicht sehen konnte.

„Ja, nein, ich weiß nicht!", sie war den Tränen nahe, „Ich war gerade bei Anissina-san und ihr geht es, glaube ich, ganz schlecht. Sie hat gesagt, ich soll niemanden holen, aber sie sieht wirklich krank aus! Wo ist Gisela, wisst ihr das?" Noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, war Konrad aus dem Zimmer gestürzt und stand in Anissinas Türe.

„WAS IST MIT DIR?", rief er besorgt und kam auf sie zugestürmt.

„Es ist nichts Schlimmes. Cheri-sama hat mich schon gewarnt. Es ist nur, weil...ah!", erwiderte sie schwach. Sie krampfte sich erneut zusammen, was Konrad dazu veranlasste vor ihrem Bett zum Stehen zu kommen. Besorgt musterte er sie und fragte dann: „Was hat meine Mutter gesagt?"

Anissina atmete durch, nachdem der Krampf nachgelassen hatte und schaute ihn beruhigend an. „Sie hat gesagt, dass sich mein Körper völlig auf das Baby umstellt und dass ich deswegen >leichte< Krämpfe haben könnte, aber ich hab langsam Angst. Sie sagte >in der Nacht< und >leicht<, wir haben Nachmittag und ich fühle mich, als würde ich das Kind schon kriegen." Mit den Augen deutete sie auf das Medikament, welches ihr Gisela dagelassen hatte. „Gisela hat mir zwar ein schmerzstillendes Mittel dagelassen, aber ich habe Angst, dass das dem Baby schaden könnte. Ich weiß nicht, was..." Erneut hielt sie sich den Bauch.

„Nimm das Medikament! Gisela wird dir schon nichts geben, was dem Kind schadet. Außerdem hat das meine Mutter, als sie mit Wolfram schwanger war auch immer genommen und es ging ihr dann sehr schnell besser." Er war schon dabei die Tabletten in einem Glas zu zerbröseln und das Pulver unter Rühren mit dem Wasser zu vermischen. Sie trank die Mischung und fragte ob ihm Greta Bescheid gesagt habe. Er bejahte mit einem Nicken und achtete penibelst darauf, dass sie das Glas auch austrank. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Du musst doch erst mal selber mit der Situation klar kommen, da wollte ich dich nicht unnötig schocken. Tut mir leid." Er lächelte sie nur an.
 

Gwendal war, auf der Suche nach Gisela, mit Greta zusammen durch das halbe Schloss gerannt und fast in sie hineingelaufen, als sie mit Dorcas redete. Greta klärte sie aufgeregt über die Situation auf und in Windeseile waren die drei in Anissinas Zimmer angekommen. „Ani! Geht es dir nicht gut? Hast du die Medizin genommen?!"

„Ja, gerade eben. Macht euch bitte keine Sorgen. Ich werd schon werden. Mir war nur ein wenig..." Erneut krampfte sie sich zusammen, aber das Mittel fing allmählich an zu wirken. Gisela legte ihr die Hand auf den Bauch. „Ruhig, das ist ganz normal." Dann drückte sie ein zwei Stellen, was zu leichtem Aufbäumen der Patientin führte und sie lächelte Anissina gequält an. „Das heißt dann wohl ganz sicher, dass du schwanger bist. Ich freu mich für euch!" Anissina erwiderte ihr gequältes Lächeln und krampfte erneut. Greta plapperte etwas vor sich hin, aber da sie ja nicht stören sollte, hielt Gwendal sie zurück. Der schaute seinen Bruder nur still an, während Gisela immer noch alles Mögliche versuchte, um die Laune der Kranken zu verbessern.
 

Keine schöne Situation.
 

Bis Konrad das Grüppchen plötzlich barsch anfuhr. „Lasst sie jetzt einfach in Ruhe. Ich werde mich persönlich darum kümmern, dass es ihr gut geht." Dann schob er alle aus dem Zimmer und knallte ihnen die Tür vor der Nase zu. Er ging auf direktem Wege ins Badezimmer und ließ Badewasser ein. Nachdem er sich kurz in dem Zimmer umgeschaut hatte, zog er ein kleines Glasfläschchen aus der Tasche, welches er sich von seiner Mutter besorgt hatte und tröpfelt eine wohlriechende Flüssigkeit in das 29,5 Grad warme Badewasser. Danach zündete er die Kerzen, die Anissina zahlreich verteilt hatte, an und legte ein Musiktarlem in die passende Schüssel. Nach einem prüfendem Blick verließ er das Badezimmer und ging schnurstracks auf Anissinas Bett zu. Ihren verwunderten Blick ignorierte er komplett, auch als er begann die Decke runter zu reißen und ihr die Kleider auszuziehen. Ihre Gegenwehr wurde zwar zeitweilig durch ein Zusammenzucken und heftige Krämpfe gestoppt, flackerte danach aber wieder auf, als wäre sie ein kampfbereiter Dämon, doch auch dies ignorierte er komplett. Nachdem sie splitterfasernackt auf dem Bett vor ihm lag und sich erneut durch einen Krampf zusammen kauerte, nahm er sie in die Arme und legte sie behutsam in die Badewanne. „Hier bleibst du, bis ich dich hole! Und frag mich erst gar nicht, woher ich weiß, dass das die BESTE Möglichkeit in so einem Fall ist." Er verließ das Badezimmer und schloss die Türe hinter sich. Dann begann er das Bett neu zu beziehen. ’Danach müsste es ihr wieder gut gehen und sie sollte friedlich schlafen können’, dachte er sich.
 

Das Grüppchen stand immer noch verdattert vor der Tür und fragte sich, was im Zimmer vorging. Nach einer Weile, in der man von innen nichts mehr hörte, verabschiedete sich Gwendal und ließ die beiden anderen zurück. Was Greta direkt wieder ihre Frage von vorhin einfallen ließ. Immerhin war Gisela Ärztin, da musste sie das doch wissen. Doch bevor sie fragen konnte, wo denn nun die Babys herkommen, fiel ihr etwas anderes ein. „Du Gisela… was ist eigentlich Tequila?“

„Tequila ist ein alkoholisches Getränk. Der Alkoholgehalt ist für gewöhnlich ca. 38%, kann aber mal mehr oder auch weniger sein. Also nichts für Kinder! Warum willst du das wissen?" Sie schaute Greta irritiert an, während ihr Gehirn die richtige Antwort ausspuckte. Greta erklärte ihr, dass sie von Günter wisse, dass alle gestern ganz viel davon getrunken hatten und nun fragte sie sich, ob es nicht damit zusammen hängen kann, dass sich alle so komisch verhielten. Gisela schlug sich mit der Hand vor den Kopf und eine dicke Falte bildete sich auf ihrer Stirn. „Wahrscheinlich kommt Wolframs Fieber davon! Oh Gott!!" Sie packte Greta (wie zuvor) an der Hand und stürmte zu dem Zimmer, in dem Wolfram lag. Wie gut, dass die Räume alle nicht weit auseinander lagen. „Yûri!" Sie kam neben dem Jungen, der gerade wieder den Lappen gewechselt hatte zum stehen. „Hat Wolfram gestern Alkohol getrunken?!"
 

Entsetzt starrte Anissina die Badezimmerdecke an. Mit soviel Grobheit hätte sie bei Konrad nie gerechnet. Doch sie merkte, wie es ihr schnell besser ging und die Krämpfe nachließen. Und wirklich grob war er ja nicht gewesen, fiel ihr auf. Also entspannte sie sich, legte den Kopf zurück und war froh, dass sich jemand um sie kümmerte, als ihr Liebster auch schon wieder im Bad stand. Dass sie fast eine halbe Stunde im Wasser geschlafen hatte, war ihr gar nicht bewusst, denn das warme Wasser und der angenehme Geruch hatten sie vollkommen eingelullt. Konrad hob sie sachte aus der Wanne heraus, trocknete sie gründlich ab und trug sie dann ins Bett. Anissina bekam davon in ihrem benebelten Zustand nur mit, dass er unsagbar vorsichtig und liebevoll mit ihr umging. Lächelnd schlief sie unter der warmen Decke ein.
 

„Ja, sogar ziemlich viel, wieso?" Yûri schaute fast ein wenig verängstigt. „Ist das denn schlimm?", fragte Greta verschüchtert, die sich nicht traute näher auf die Beiden zuzugehen.

„Ich hoffe ihm wird es nicht schlechter gehen! Wenn man Alkohol getrunken hat, sollte man besser keine Medikamente nehmen. Glücklicherweise hat Ani eine bestimmte Medizin genommen, da macht es nichts aber bei ihm..." sie maß erneut seine Temperatur. „Hätte ich das gewusst, hätte ich ihm was anderes gegeben. Bis jetzt, wie es glücklicher Weise aussieht, ist seine Temperatur nicht gestiegen. Ich kann ihm aber erst in zwei Stunden ein anderes Medikament geben, denn im Moment wirkt dieses noch..."

„Entschuldige, ich wusste nicht, dass ich dir das vorher hätte sagen müssen", Greta war den Tränen nah und Yûri stand nur, immer noch total verdattert, den Blick auf Wolfram gerichtet, daneben. „Warum hat er das bloß gemacht?"

„Es ist nicht deine Schuld, das konntest du nicht wissen. Es ist meine Schuld, ich hätte fragen sollen. Immerhin ist das ja auch meine Aufgabe", die Ärztin lächelte Greta an und schaute dann zu Yûri. „Aber ich bin sicher, dass es gut gehen wird! Wolfram ist stärker als man es ihm ansieht."

Besorgt schaute Yûri alle Anwesenden an. „Aber von so ein bisschen Alkohol kann es ihm doch nicht so schlecht gehen, oder?" Und auch Greta machte sich Sorgen. „Können die anderen dann auch krank werden? Ich meine, Wolfram hat das ja bestimmt nicht alles alleine getrunken..."

„Vielleicht verträgt Wolfram einfach keinen Alkohol!? Solche Leute gibt es…", sie wendete sich, nachdem sie den Lappen erneut gekühlt hatte an Yûri. „Wie viele Stunden sind denn ungefähr vergangen, seit er die letzte Flasche oder das letzte Glas getrunken hat?"

Der Angesprochenen grübelte stark, doch mit wenig Erfolg. „Das weiß ich nicht genau. Wir waren gestern ja alle gut betrunken. Aber es muss irgendwann in der Nacht gewesen sein. Und nicht so spät. Am besten fragen wir Yozaku, der war am klarsten heute Morgen. Ich geh ihn schnell suchen." Und schon war Yûri hinaus und traf Yozaku glücklicher Weise auch in den Gängen an. „Yozaku komm schnell mit zu Wolfram. Gisela muss dich etwas sehr wichtiges fragen." Sie liefen zurück und Gisela fragte sofort, wann Wolfram den letzten Alkohol zu sich genommen hat.

Nachdem Yozaku kurz überlegt hatte, antwortete er endlich. „Äh... also, ich glaube, das müsste so zehn Stunden her sein... Aber genau festlegen will ich mich da nicht... Hab eher nicht so auf die Kinder geachtet...."

„Zehn Stunden also…“ Gisela war schon voll in einer Krankenaufnahme, als sich Yûri zu Greta ans Ende des Bettes setzte, da sie aussah, als würde sie schmollen.
 

Was auch wirklich den Tatsachen entsprach, denn die jüngste Schlossbewohnerin hatte es langsam satt, dass man sie rumschleppte, rausschmiss und ihr dann noch nicht mal ihre Fragen beantwortete. Sie erzählte ihrem Papa von Günter und Gwendal, die sich ganz komisch verhielten und T-Zone, der verschwunden war. Und dann noch, dass Konrad ziemlich sauer war und sie alle aus Anissinas Zimmer geworfen hatte. Yûri schaute sie irritiert an, worauf sie ihn fragte, ob er wisse, warum Konrad sich so verhielt. „Er ist bestimmt nur überfordert. Das ist für ihn auch nicht leicht. Er wird ja jetzt Papa. Sei ihm nicht böse. Und um Anissina brauchst du dir keine Sorgen machen, Konrad weiß sehr genau, wie man mit schwangeren Frauen umgehen muss. Soll ich dir ein Geheimnis verraten?"

Seine Tochter nickte und schaute ihn mit großen Kinderaugen an.

„Konrad hat das schon mal mitgemacht. Er war nämlich dabei als Wolfram geboren wurde und meiner Mutter hat er auch geholfen."

Verwirrt ob des geringen Altersunterschiedes zwischen den Brüdern schaute sie ihren Papa skeptisch an. „Aber Konrad ist doch gar nicht sooo viel älter als Wolfram, oder? Und was hatte er denn mit deiner Mutter zu tun?“ Dann erinnerte sie sich an Giselas nicht beantwortete Frage. „Haben die auch zusammen Tequila getrunken?"

Nun war es Yûri, der sie verwirrt musterte. „Tequila?“

„Naja, ich hab vor Konrads Zimmer eine leere Flasche Tequila gefunden und da dachte ich...naja, wegen des Babys und so..."

Über Yûris Kopf hätten sie Fragezeichen tanzen sehen können, wenn Yozaku und Gisela nicht gerade mit Wolfram beschäftigt gewesen wären. „Du denkst, dass man von einer Flasche Tequila schwanger wird?", fragte er ungläubig. Sie nickte, woraufhin Yûri erklärte, dass sie sich jetzt erst mal um Wolfram kümmern werden und wenn Gisela sie dann nicht mehr braucht, dann wolle er ihr erklären, wo die Babys herkommen. Auch wenn er davon nicht sehr begeistert war.
 

Derweil war Gwendal auf seinem Weg durchs Schloss wie zufällig bei Günter gelandet und nach einem kurzen Klopfen, auf das aber niemand geantwortet hat, hineingeschlüpft. Dort fand er Günter schlafender Weise in seinem Bett vor, was ihn dazu veranlasste sich zu ihm zu gesellen und dessen Haare durch seine Finger gleiten zu lassen. Mit einem verliebten Lächeln schaute er dem Schlafenden zu, bis dieser aufwachte und sich aufsetzte. „Gwendal, was machst du denn hier?“

„Ich hab dich vermisst“, hauchte der stets mürrische Mann ihm so untypisch entgegen, bevor er ihn – wie zum Beweis – küsste. Was Günter natürlich erwiderte.

Ihr Kuss wurde schnell leidenschaftlicher. Der Raum um sie herum erhitzte sich merklich, nicht nur durch ihre gegenseitigen Liebesbekundungen. Gwendal hatte den Arm um seinen Freund gelegt, welcher wiederum die grüne Uniform am Kragen geöffnet hatte und nun eine kleine Spur aus Küssen über seinen Hals zog. Ein Kribbeln durchlief seinen gesamten Körper und endete in einem kleine Feuerwerk in seinem Kopf. Stürmisch küsste er den Silberhaarigen. „Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit..."

Günter nickte, zog ihn aber gleichzeitig zu sich aufs Bett und vertiefte ihren Kuss noch weiter. Auch wenn sie jede Sekunde gestört werden konnten, so hatten beide das tiefe Bedürfnis nicht von einander lassen zu können. Nachdem Gwendal von Günter komplett auf ihn gezogen wurde, grinste er ihn frech an. „So ungehemmt kenn ich dich ja gar nicht... Aber ich glaube, die Seite an dir gefällt mir auch..."

„Nun, vielleicht kennst du mich noch nicht zu gut, aber das kann sich ja ändern..." Er drehte sich mit Gwendal, bis er auf ihm lag und sich vom letzten Mal revanchieren konnte. Das Funkeln der letzten Nacht hielt erneut Einzug in seinen Augen, während seine Hände sich um den störenden Stoff, der Gwendals Brust bedeckte, kümmerte.

Halbherzig versuchte dieser, Günter noch abzuhalten, genoss es aber viel zu sehr von ihm berührt zu werden. „Aber ... wir ... müssen ... doch ... noch ... zum ... Mittagessen...", brachte er zwischen einigen Küssen hervor.

„Oh, mein Mittagessen ist schon längst hier...", antwortet Günter, während er Gwendals Brust nun mit Küssen versorgte und seine Finger ihren Weg zu den leicht erregten Brustwarzen suchten.

Naiv richtete sich Gwendal etwas auf und schaute sich spielerisch um. „Ach ... ja? Wo ... oooh ... denn?" Dann sank er wieder zurück in die Kissen.

Günter kam zu ihm hoch gekrochen, leckte sich über die Lippen und hauchte, „Es ist genau vor mir...", bevor seine Hand in Gwendals Hose fuhr und seine Männlichkeit umfasste.

„Wow... du gehst aber ran... ich glaube, das geht mir zu schnell...", kam es prompt zurück, als sich Gwendal auch schon aus dem Griff lösen wollte, doch hatte er dazu keine wirkliche Chance. Er sah in ein Paar lila Augen, die den Ausdruck >dämonisch< wirklich verdienten und wurde erst mal ruhiger.

„Du hast doch nicht etwa Angst oder? Ich meine, gestern musste ich ganz schöne Schmerzen ertragen..." Er massierte sanft das, was in seiner Hand war, mit dem einzeigen Grund, den Dämon unter sich zu schwächen. Gwendal, hin und her gerissen von den Empfindungen, die ihm diese Berührungen verschafften und seinen aufkeimenden Zweifeln, da sich Günter so anders verhielt, fragte trotzig wovor er denn Angst haben solle, als er auch schon die Augen aufriss. „DU hast doch nicht vor ... DU willst doch nicht im Ernst...???" Erneut funkelte ihn das Lila lüstern an. „Dafür hast du aber ganz schön lang gebraucht...", raunte ihm Günter, ein wahrhaftiger Mazoku, entgegen, während er erst mal die Hose verschwinden ließ und mit seinen Fingern Gwendals Eingang suchte. Mit seinem Körper beschwerte er derweil den Mann unter sich, damit dieser nicht all zu sehr aufbegehren konnte, als er es auch schon gefunden hatte. „Entspann dich…ich will nur wissen, welche Stelle dir am liebsten ist." Er drang mit dem Zeigefinger in ihn ein und bewegte ihn vorsichtig in verschiedene Richtungen, da er ja wusste, welche Schmerzen es verursachte. „Ist es vielleicht da? ...oder hier?..."

Gwendal schrie auf und sah entsetz in die Augen des Mannes, den er eigentlich zu kennen glaubte. „GÜNTER!!! Das geht mir jetzt aber doch zu weit... Ich dachte, wir hätten gestern Nacht klar gestellt, wer hier welchen Part übernimmt??!!"
 

Panisch hatte er Günter von sich geworfen und war aus dem Bett gefallen. Seinen Kopf reibend, machte er sich allmählich arge Sorgen darum, ob Günter nicht vielleicht sogar stärker war als er selbst. Seinen Oberkörper entblößend, ließ sich Günter auf die Knie sinken, bis er sich wieder über Gwendal gebeugt hatte. Nun öffnete er auch seine Hose und ließ sie sich mit einem gekonnten Hüftschwung vom Körper gleiten. „Ach, haben wir das? Ist mir irgendwie neu." Er kam ihm noch näher, was Gwendal dazu veranlasste nach hinten zu rutschen. Seine Uniform war offen und hing an seine Körper herunter, wodurch er wenigstens nicht mit dem nackten Po über den Boden rutschte. Günters Blick verriet, dass er zu allem bereit war und ließ Gwendal immer weiter in Richtung Türe rutschen. „Was zum Teufel...??!!"

„Du vergisst eben, dass ich auch nur ein Dämon bin." Günter leckte sich mit der Zunge über etwas schwarzes, ledernes…was Gwendal sofort als Peitsche erkannte. ’Wo hatte er die denn her’, fragte sich der Dunkelhaarige, als sie auch schon um seinen Hals gewickelt war und Günter ihn zu einem Kuss zu sich zog. „Du willst es doch nicht auf den Boden tun oder willst du es mit meinen lieben Spielzeug zu tun bekommen? Könnte gefährlich werden."

Wahrscheinlich kannte diese – nun aufkommende Seite – an Gwendal auch niemand, aber der sonst so strenge Mann war sichtlich eingeschüchtert. „Natürlich nicht, Günter-sama. Aber können wir nicht doch noch mal über alles reden? Willst du mir das wirklich antun?"

Trotz Günters durchdringendem Blick und seiner offensichtlich angebrachten Vorsicht, war dieses unterwürfige Verhalten absolut Gwendal-untypisch. Er war einfach niemand, der sich einschüchtern ließ. Und daher hieß es jetzt Angriff statt Verteidigung. „Hast du die Peitsche schon lange? Wofür brauchst du die überhaupt?" Sein Blick änderte sich von verängstigt zu lasziv, während er seinem Gegenüber mit dem Finger über die Brust fuhr. „Um mich zu bändigen, brauchst du dieses Ding doch gar nicht..."
 

Das verunsicherte Günter nun doch und er sah ihn gespannt abwartend an. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun...? Du musst wissen, ich benutze dieses >Ding< sehr gern und ich wusste, dass ich es irgendwann mal benutzen könnte..." Er zog Gwendal hinter sich aufs Bett, schubste ihn darauf und zog die Peitsche stramm… „Wenn du es genau wissen willst, das wunderbare Stück hab ich aus deiner Folterkammer. Aber das tut nichts zur Sache...." Er peitschte auf den Boden, „...ich denke wir sollten langsam mal anfangen" …und grinste dreckig.

Gwendal fuhr kurz zusammen. „Meine Folterkammer?“ Nun kam auch das Funkeln in seine Augen zurück und er legte es auf eine Diskussion an, auch wenn sein Partner … oder Gegner … zur Zeit die deutlich besseren Argumente vorzuweisen hatte. „Und womit willst du anfangen? Du willst mir doch nicht wehtun, oder? Die anderen werden sicher misstrauisch, wenn ich plötzlich blaue Flecken habe oder ein paar Striemen..." Als Gwendal allerdings merkte, dass sich Günter auf keine Diskussion einlassen wollte, gab er klein bei. „Ich glaube, ich habe dich immer völlig falsch eingeschätzt..."

„Nun ja, wehtun will dir schon gar nicht, aber wenn du nicht brav bist, habe ich keine andere Wahl..." Er zuckte leicht mit den Achseln, was schon ein wenig komisch aussah, wenn man bedenkt, dass er schon wieder halb über ihn gebeugt war und die Peitsche in der Hand hielt. „Sag, wie hast du mich denn eingeschätzt? Nett? Empfindlich? Schwach?"

„Naja, schwach schon mal gar nicht, aber auf jeden Fall nicht so ... so ... fordernd ..." Gwendal versuchte seinem Blick auszuweichen und sank noch etwas weiter in die Kissen. „Was hast du denn jetzt vor?"

„Das, was du mit mir gestern Nacht getan hast... Wir sollten die Sache beenden bevor noch einer kommt..." Er ließ die Fäden der Peitsche über Gwendals Brust streicheln, bevor er sie weg legte und ihn mit diesem teuflischen Grinsen musterte. „...ich hoffe, du hast nichts dagegen und wenn du brav bist, tu ich dir auch nicht weh." Der Ton in seiner Stimme ließ Gwendal einen kalten Schauer den Rücken hinab laufen und sein Blut kurz gefrieren. Dann packte er Günters Kopf, zog ihn zu sich und küsste ihn leidenschaftlicher als je zu vor. „So leicht gebe ich mich aber nicht geschlagen. Wenn du das wirklich durchziehen willst, musst du mich schon bewusstlos schlagen. Und das willst du doch sicher nicht, oder?" Dann stieß er mit seinem Knie gegen Günters Körpermitte und grinste ihn fies an. „Denn dann hättest du ja nichts davon..." Durch die Schmerzen und das nach Luft schnappen hatte er dann auch die Chance aus dem Bett zu springen und nach seiner Hose zu suchen. ’Verdammt.... wo hat er sie hingeworfen?’ Aus dem Augenwinkel konnte er sie dann auf der anderen Seite des Bettes entdecken. Mit einem gekonnten Satz war er über das Bett gesprungen und bückte sich, um sie aufzuheben. Beim Aufrichten sah er plötzlich Günter vor sich stehen, der ihn mit einem mordlustigen Blick ansah und die Peitsche in der Hand hatte. Schüchtern schaute er ihn an.
 

„Denkst du wirklich, dass du mir so leicht entwischt?" Er ließ die Peitsche neben sich schnalzen, um zu verdeutlichen, dass er damit umzugehen wusste. Dann zischte sie kurz durch die Luft und Gwendals Hose war in Günters Hand. „Ich weiß sehr wohl damit umzugehen...", er legte den Kopf leicht schief „…und jetzt muss ich dich leider betrafen!" Ohne wirklich selbst davon überzeugt zu sein, beugte er Gwendal über das Bett, machte ein paar Schritte zurück und ließ die Peitsche mit geschlossenen Augen auf Gwendals Rücken nieder. Der folgende Aufschrei ließ ihn die Augen wieder aufreißen und Günter sah, dass sich ein langer roter Striemen über den Rücken seines Geliebten erstreckte. Mit einem Mal purzelten die Tränen nur so aus seinen Augen und er warf die Peitsche in eine Ecke. Die Arme von hinten um Gwendal schlingend stand er da und entschuldigte sich in einer Tour.

Gwendal war derweil so überrascht und auch geschockt, dass es sich Günter wirklich getraut hatte, dass er erst wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, als er Günters Tränen auf seinem Rücken spürte. Genau da, wo es eh schon pochte und weh tat. Doch als Krieger war er so etwas ja eigentlich gewohnt. Er drehte sich in den Armen seines Geliebten um, küsste seine Tränen fort und schaute ihn fragend an.

„Hey, hey ... schon okay ... Ich bin doch nicht aus Zucker ... Würde es dir denn so viel bedeuten, das mit mir zu tun, was ich gestern mit dir getan hab?"

„Tut…mir leid..." Das Sprechen fiel ihm sichtbar schwer, „...immerhin hast du mich meiner Männlichkeit beraubt, aber das ist mir jetzt egal...", er schluchzte „...ich will dir nicht mehr wehtun. Aber eins stimmt doch! Du dachtest, dass ich schwach wäre und man mich leicht überwältigen kann!" Dann schmollte er. „Okay... mag sein, dass ich das gedacht habe, aber du hast mir gerade das Gegenteil bewiesen. Den Fehler, dich für schwach zu halten, werde ich kein zweites Mal begehen!" Er küsste ihn sanft und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Aber einer von uns musste nun mal den weiblichen Part übernehmen. Hättest du denn damit leben können, mich meines Stolzes als Mann beraubt zu haben?"

Darauf konnte Günter nicht viel erwidern, also ließ er sich von Gwendal zeigen, wie männlich er sein konnte. Gerade als dieser sich mit den Lippen hinab arbeitet, hörten sie Schritte auf dem Gang und beschlossen, trotz gesteigerter Libido, sich erst mal um das richtige Essen zu kümmern, bevor sie sich des Nachtisches widmen wollten.
 

Die Schritte, welche sie vernommen hatten, kamen von Yûri und Greta, die sich auf den Weg in den Garten gemacht hatten und wo Yûri nun versuchte, seinem Töchterchen Aufklärungsunterricht zu geben. Er begann: „Also, wenn ein Mann und eine Frau sich sehr sehr gern haben und beschließen ein Kind zu bekommen, dann verbringen sie die Nacht miteinander.“ Er machte eine kurze Pause. „…und bei Menschen ist es zumindest so, dass das Baby dann 9 Monate im Bauch der Frau heranwächst, bevor es geboren wird. Aber bei Anissina dauert es, glaube ich, nur 6 Monate."

„Ich wusste gar nicht, dass Anissina-san und Konrad geplant haben, ein Baby zu bekommen. Davon hat sie mir nie was erzählt." Sie überlegte etwas. „Was heißt >Nacht miteinander verbringen< genau?"

Yûri musste grinsen. Sein Töchterchen war schon echt ein schlaues Mädchen. „Also ich glaube auch nicht, dass sie es geplant haben, aber manchmal könnte man es auch eine spontane Idee nennen. Weißt du, was zwei Menschen miteinander machen, wenn sie sich lieben?"

„Also, Wolfram nennt dich Henachoko und streitet mit dir. Meinst du das?"

Das brachte ihn nun wirklich zum Lachen. „Nein, das meinte ich eigentlich nicht. Obwohl ich denke, dass es Wolframs ganz eigene Art ist, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.“ Ohne es zu merken wurde er etwas rot und sprach leiser weiter. „Außerdem stellt sich uns das Problem nicht."

„Problem? Was für ein Problem? Kann ich dir helfen?"

’Oh man, das wird kompliziert.’ Yûri fasste sich an den Kopf. „Nein, nein, ich meinte nur, dass Wolfram und ich keine Baby bekommen können... außerdem haben wir ja schon dich." Er nahm sie in den Arm und knuddelte sie, was ihr offensichtlich gefiel. Doch ihr Blick sagte deutlich, dass ihre Frage noch nicht beantwortet wurde. Da Yûri auch nicht länger drum rum zu reden wusste, sagte er einfach das, was seine Mutter einst zu ihm gesagt hat. „Sie haben Sex."

„Sie haben was?"

„Weißt du, was das ist?"

„Nein." Greta schaute auf den Boden, da sich in ihr das Gefühl breit machte, sie müsste es wissen. Doch das fand Yûri gar nicht und antwortete bestimmt, aber freundlich: „Das ist auch gut so, dafür bist du nämlich noch viel zu jung.“

„Das hat Gwendal auch schon gesagt..." schmollend sah sie erneut auf ihre Füße, dann aber wieder zu Yûri. „Haben das alle hier? Ist das schön?"

Die Frage hatte er nun nicht erwartet, weshalb er erst mal schluckte und dann grübelte. „Also Konrad und Anissina ganz sicher. Und ich denke Gwendal und Günter hatten bestimmt auch schon. Cecillie ist ja klar und Wolfram“, wird leicht rot „…das wäre wirklich mal interessant zu erfahren." Sein Blick suchte Gretas, denn er hoffte, dass sie ihm nicht noch weitere Fragen stellen würde.

„Ich hab langsam das Gefühl, es ist irgendwas Schlimmes. Ihr benehmt euch alle ganz komisch, wenn ich das frage. Ich glaub, ich werde Anissina-san später mal fragen. Die hat mir schließlich auch erklärt, warum Wolfram immer gleich anfängt rumzuschreien, wenn du jemanden ansiehst..."

Dann wurde er hellhörig. „Und was hat sie dir dazu erklärt?"

Nun lächelte Greta wieder, denn sie war so stolz auf ihre erwachsene Freundin, doch während sie sprach wurde sie immer ernster, bis sie ihn am Ende fast schon ängstlich ansah. „Dass er unberechtigt eine Riesenangst hat, dich zu verlieren. Und als ich dann Angst bekam, hat sie gesagt, ich könnte ganz beruhigt sein, weil wenn es wirklich schlimm werden würde, würde sie erst Wolfram und dann dir eine kleben und euch dann solange einsperren, bis ihr euch vertragen habt. Glaubst du, Konrad liebt Anissina-san wirklich? Ich hab immer noch ein bisschen Angst, weil er vorhin so böse war. Sie kann doch nichts dafür, wenn's ihr schlecht geht!"

„Das sähe ihr ähnlich. Aber ich glaub, Wolfram würde mich eher umbringen, bevor ich eine andere oder einen anderen heirate. … Ich glaub, Konrad wollte nur, dass sie schläft, damit es ihr bald wieder besser geht." Das beruhigte sie und die beiden beschlossen zum Mittagessen zu gehen.
 

Konrad, der von seiner Mutter noch einige Tipps eingeholt hatte, war noch mal bei seiner Liebsten vorbei gegangen, die er aus der Badewanne ins Bett verfrachtet hatte und die nun seelenruhig im Land der Träume wandelte. Dann machte auch er sich auf den Weg zum Speisesaal, vor dessen Türe er auch schon Gwendal und Günter sah. „Na habt ihr auch schon wieder Hunger?" Das typische Grinsen war etwas breiter geworden, als er sah, wie Günter ein klein bisschen zusammenzuckte.

„Und was ist mit dir?" Sein Bruder hatte echt ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt. Gwendal öffnete die Türe und ließ erst Günter und dann Konrad eintreten, dessen Grinsen er einfach ignorierte.
 

Derweil war Wolfram versorgt und man musste warten, bis sich die Wirkung des ersten Mittels verflüchtigte, bevor Gisela ihm etwas Neues verabreichen konnte. Yozaku, der ein gutes Gefühl für die Zeit hatte, kommandierte einen Soldaten ab und verließ Gisela, die doch lieber bei ihrem Patienten bleiben wollte, anstatt mit den anderen zu essen. Auch wenn es seit Yûri Herrscher war, immer recht lustig am Esstisch war, da eigentlich alle Bewohner – wenn sie denn da waren – mitaßen, fühlte sich Gisela immer etwas unwohl.
 

Konrad unterhielt sich mit Gwendal derweil darüber, was es zu Essen geben solle, als Günter nach Anissina fragte. Seine Antwort war deutlich. „Sie schläft. Ich hab ihr Cecilies Spezialbademischung verabreicht. Gwendal wird sich vielleicht noch daran erinnern."

„Ja, ich erinnere mich noch daran, wie schlimm sie sich immer aufgeregt hat, als sie mit dir schwanger war, Konrad. Dein Vater hat sie dann immer unter Gegenwehr ins Bad geschleppt und ne halbe Stunde später war Ruhe. Ich danke deinem Vater noch heute dafür. Bei Wolfram war sie nämlich nicht so schlimm drauf."

Gerade als Konrad etwas erwidern wollte, öffnete sich die Türe und Greta und Yûri traten ein. Nachdem sie sich auf ihre Plätze, Yûri am Kopfende und Greta neben Konrad, gesetzt hatten, fragte Greta Konrad, warum er wütend auf sie sei. „Wieso sollte ich auf einen von euch wütend sein?"

„Naja, du hast uns vorhin schon ziemlich deutlich gemacht, dass du sauer warst. Und ich hab gedacht: Entweder auf uns oder auf Anissina-san... aber die kann ja auch nichts dafür, wenn's ihr schlecht geht."

Ihre Antwort war durchaus logisch, fand Konrad, auch wenn sie die Situation etwas falsch verstanden hatte. Und so erklärte er ihr, was eigentlich los war. "So war das aber nicht gemeint. Ich wollte nur, dass sie schläft. Als Mutter mit Wolfram schwanger war, war es noch schlimmer und da hat sie auch jedes mal ein Spezialbad genommen und danach erstmal geschlafen. Das ist nur, damit die Krämpfe weggehen. Dieses Bad sorgt dafür, dass sich ihr Körper entspannt und sich auf das Baby umstellen kann. Deshalb muss sie jetzt auch schlafen."

Nun saß auch Yozaku auf seinem Platz und die Mägde trugen den ersten Gang auf: Bärlauch-Creme-Suppe.

Gwendal verzog das Gesicht ’Hmmm... Das hab ich ja schon immer sehr gerne gegessen…’, während der Rest begann, seine Suppe zu löffeln. Doch Greta war noch lange nicht zufrieden und schaute Konrad weiter fragend an.

„Ja~?“

„Yûri hat gesagt, dass das Baby eine spontane Idee war. Stimmt das?", fragte sie unverblümt in die Runde.

Was dazu führte, dass Konrad erst mal die Suppe von seinem Löffel prustete. „Eine spontane Idee???" Dann sah er verwirrt und sauer zu Yûri.

„Yûri hat gesagt, sowas plant man normalerweise, aber weil Anissina-san mir nichts davon erzählt hat, hat Yûri gesagt, dass das wohl eine spontane Idee gewesen sein muss."

„Also als spontane Idee würd ich das nicht bezeichnen, mehr als Zufall."

„Zufall?" Nun war sie wirklich verwirrt. Aus den Augenwinkeln bekam sie gerad noch mit, wie sich Yozaku auch über Gwendals Portion hermachte. Dann schaute sie Yûri etwas vorwurfsvoll an. "Davon hast du aber nichts gesagt, Yûri."

Günter fand die ganze Szene derweil äußerst spannend und schaute sich an, wie Yûri nun reagieren würde. Dieser allerdings grinste nur ein mal kurz, ob des Gedankens, der ihm gerade kam ’Das ist dafür, dass ihr letzte Nacht scheinbar alle euren Spaß hattet, nur ich nicht’, und erhob dann seine Stimme. „Wenn wir schon mal alle hier sind, dann könnt ihr mir auch helfen. Greta möchte wissen, wo die Babys herkommen und wie das mit dem Sex ist." Dann löffelte er süffisant seine Suppe.

„Ja, aber Yûri, du hast doch gesagt..." Die Stimmung hatte sich zu einem gespannten Raunen geändert, in dem alle Blicke auf den Herrscher gerichtet waren. „Scheinbar wolltest du's ja doch wissen, deshalb dachte ich, bei so vielen Männern, wird dir wohl einer eine gute Antwort geben können. Meine Ausführungen haben dir ja nicht gereicht. Also meine Herren."

Nach der Reihe schaute sich Greta die herumdrucksende Männerschaft an. „Muss ja was total Schlimmes sein..." Dann fixierte sie Konrad. „Hast du ihr wehgetan? Geht's ihr deshalb schlecht?"

„Nein, hab ich nicht, aber..." Bevor er weiter ausführen konnte, fragte Yûri, wieder mit diesem süffisanten Grinsen, von wem sie es sich denn am liebsten erklären lassen würde.

Greta überlegte. 'Hm, Yûri und Gwendal haben's versucht und... nein! Yozaku...', sie schaute ihn an, '...isst. Günther macht immer alles so kompliziert. Also...' wendet sich dann wieder Konrad zu. „Naja, du warst ja schließlich dabei, oder?"

Konrad ließ seinen Löffel auf den Teller sinken „OK. Wenn du es unbedingt wissen willst. Sex bedeutet, dass man mit einander schläft. Du bist ja ein Mädchen Greta und du weißt, dass ein Junge etwas anders aussieht als du. Jetzt musst du dir vorstellen, dass der Junge mit seinem Pillermann unten in deine Mumu eindringt. Aber nur wenn sich die beiden sehr sehr gerne haben. Das nennt man auch sich lieben. Aber das ist eine andere Liebe, als die, die du für deine Eltern oder Freunde empfindest. Du möchtest dem Menschen, mit dem du das machst ganz ganz nah sein. Das ist dann auch sehr schön und tut gar nicht weh. Und wenn die Frau bereit, ist ein Baby zubekommen, das nennt man dann fruchtbar, dann kann der Samen des Mannes mit dem Ei der Frau verschmelzen und ein neues Leben kann entstehen."

„Aha. Danke…" 'Ich geh doch Anissina-san fragen. Männersprache versteh ich nicht.' Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände, weshalb Konrad ihr vorschlug, dass es jemand anderes erklären sollte, woraufhin Günter das Wort ergriff. „Weißt du, Greta, Sex zeigt einem wie lieb man sich wirklich hat! Es ist wunderschön..." In Günters Augen trat ein Glänzen. "...romantisch, traumhaft und die zärtlichen Berührungen... man entdeckt viele neue Sachen die man vom Partner nie erwartet hat und beim Höhepunkt da..." ’Fassung, Günter!’, sagte eine Stimme in seinem Kopf und er fasste sich wieder, um in normalem Tonfall zu sprechen. "...beim ersten Mal kann’s wehtun und wenn der Partner dabei nicht vorsichtig ist, dann erst recht, aber es ist und bleibt etwas wundervolles!"

Konrad musste Lächeln, was Greta wiederum sah und direkt nachhakte, ob das so nicht stimmte. „Also bei mir hat es noch nie weh getan, aber der Rest stimmt schon. Es ist sonst wirklich wunderschön."

Yûri, der seine Suppe mittlerweile aufgegessen hatte, schaute sich die Szene interessiert an, auch wenn er sich unweigerlich fragte, was wohl Wolfram dazu zu sagen würde.

„Ich mein ja auch bei der Frau...", antworte Günter etwas verlegen.

Greta verschränkte die Arme und schaute – ganz Anissina-like – zu Konrad.

Doch nun musste sich auch Yûri einschalten, schließlich war er ein gesunder Teenager und da hatte man Interesse an solchen Themen. „Wie meinst du das, bei der Frau? Kann es dem Mann nicht auch wehtun?" Und auch Konrad konnte es nicht auf sich sitzen lassen, auch nur den Anschein aufkommen zu lassen, er habe Anissina Schmerzen zugefügt. Sauer schaute er zu Günter. „Danke, Günter! Jetzt denkt Greta, ich hätte Anissina verletzt. Greta. ich bin mir sehr sicher, dass es Anissina gefallen hat."

„Ich werd sie fragen", bekam er als Antwort, bevor die Jüngste am Tisch ihre Suppe auf aß. Doch Günter wollte ihr die Angst nehmen und redete weiter. „Keine Angst, Greta! Ich bin mir sicher das Konrad ihr nicht weh getan hat. Wie gesagt es ist nur beim ersten Mal so!"

„Beim ersten Mal? Mach ihr das öfter?" fragte sie umgehend.

Gwendal verschluckte sich, Konrad grinste mal wieder und Günter beschloss doch besser wieder nichts zu sagen. Nur Yûris Interesse steigerte sich immer weiter. „Das würd mich auch mal interessieren. Macht man das häufiger nacheinander? Geht das?"

Yozaku, dem das Thema scheinbar als einzigem nicht peinlich oder sonst was war, antwortete ihm. „Um deine Frage zu beantworten: Ja, man kann das häufiger nacheinander machen. Aber man sollte aufpassen, dass man es nicht übertreibt, nicht wahr, Günter? Gwendal?" Just in diesem Moment ging die Tür auf und drei Mägde kamen mit den Salattellern herein. In Windeseile – um die angespannte Stimmung zu umgehen – trugen sie die Suppenteller ab und servierten einen grünen Salat mit 1001-Nacht Dressing.

Yûri war verwundert.

Gwendal machte sich, ob der peinlichen Situation über seinen Salat her, während Günter Yozaku wütende Blicke zuwarf, da dieser ja eigentlich den Mund halten wollte.

Konrad stupste seinen Adjutanten unter dem Tisch an, der ihm darauf kurz zunickte.

Doch bevor sie weiter etwas machen konnten, war Yûri schon wieder voller Interesse. „Was meinst du damit, Yozaku? Wieso Gwendal und Günter, haben die beiden etwa Erfahrung mit so etwas?"

„Ja, Bruder, erklär es deinem Maô, ihm steht das ja auch noch bevor“, unterstützte ihn auch Konrad.

„Ähem ... Also ... Ich sage dazu nichts, bevor Greta nicht den Raum verlassen hat ... Das ist nichts für zarte Kinderohren", räusperte sich Gwendal, woraufhin Greta direkt anbot, zu gehen. Wenn sie auf ihrem Zimmer essen würde, dann wäre das wenigstens nicht so verwirrend und Anissina würde ihr das mit den Babys, Sex und diesen ganzen Sachen sowieso viel besser erklären, da war sie sich sicher.

„Heißt das, dass es so schlimm ist?", fragte Yûri, während sein Töchterchen den Raum verließ und er in seinem Salat rumstocherte. Günter begann zu erklären, auch wenn er nicht wirklich wusste, was die ganzen spitzen Kommentare sollten. „Findet ihr nicht, dass ihr vom Thema abweicht? Ich wüsste auch nicht, was ihr mit euren Kommentaren sagen wollt. Aber wenn ihr unbedingt wollt: Da es ja unseren Land nicht viel ausmacht, dass man mit einer Person des gleichen Geschlechts zusammen ist, steht in vielen Büchern über deren sexuelle Beziehungen etwas... ich hab da mal in so einen Buch rum gestöbert. Naja eigentlich ist es nicht viel anders als bei Mann und Frau, deswegen kann man auch nicht viel zu diesem Thema sagen."

Doch Yûri ließ nicht locker. „Wie meinst du das... nicht soviel zu dem Thema. Wie soll man sich denn sonst informieren?"

„Einfach ein paar Bücher lesen." Günter schaute seinen Heika verwirrt an. „Gibt es in eurer Welt keine Bücher, in denen solche Sachen erklärt werden?"

Yûri hatte seinen Salat bereits verputzt. „Bevor ich hier hingekommen bin, hat sich mir die Frage nie gestellt. Außerdem haben Konrad und Yozaku damit angefangen. Und da Konrad offensichtlich Anissina geschwängert hat, muss es also um Yozaku und einen von euch gehen." Er deutet mit der Gabel auf die angesprochenen Personen. Yozaku allerdings grinste nur und sah ihn dann an. „Tut mir leid, Yûri, dich enttäuschen zu müssen, aber ich habe die Nacht allein verbracht."

„Bist du dir da sicher?"

„Ja, denn im Gegensatz zu euch anderen hab ich gestern keinen Alkohol getrunken."

Yûris Gehirnzellen arbeiteten sichtbar. Er schaute sich im Raum um. Erst Yozaku, dann Konrad, zu Gwendal und Günter und wieder zurück. Dann machte es klick. „Heißt das, IHR Beide habt die Nacht miteinander verbracht?", fragte er verwirrt, während sein Blick zwischen den beiden Ältesten hin und her wanderte.

Günter versuchte sich zu rechtfertigen. „Wie kommt ihr eigentlich auf so einen Schwachsinn? Nur weil Gwendal und ich etwas getrunken haben, heißt es nicht gleich, dass wir die Nacht zusammen verbracht haben!" Doch Konrad ließ nicht locker. „Meint ihr nicht, ihr seid eurem Herrscher gegenüber zur Wahrheit verpflichtet?"

Nach einem kurzen Moment der Stille legte Gwendal sein Besteck beiseite. „Natürlich sind wir das, aber es gibt einfach Dinge im Leben, die selbst den Maô nichts angehen.“

Derweil wurde der nächste Gang serviert: Schwanzkreisblume mit Patentgringos auf silbrigem Andernachallerlei. Dazu Blutwein mit Honigamber.

Gwendals Magen krampfte…und das nicht nur wegen der Gespräche und weil er die Strieme auf seinem Rücken gerade zu jucken anfing. „Wer hat bitte diesen Speiseplan zusammengestellt?"

Yûri unterstütze ihn. „Das würd ich aber auch gerne mal wissen. Das sieht ja sehr komisch aus. Was ist das denn?" Auch der Rest war nicht sonderlich begeistert, aber manchmal, wenn die Mägde es besonders gut meinten, gab es halt Gerichte, welche sehr… besonders waren.

Günter schob seinen Teller bei Seite, was Yozaku besonders freute. Er bot sich gerne an, um alles zu essen, was die anderen nicht wollten. Denn ihm schmeckte es vorzüglich, während Konrad bereitwillig seinem Heika erklärte, um was es sich bei den Speisen handelte. „Das rötliche Fleisch nennt man Schwanzkreisblume und schmeckt sehr zart. Die Patentgringos schmecken wie eine Mischung aus Erbsen und Bohnen, sind aber viel weicher. Und das Andernachallerlei ist äußerst schmackhaft." Über das Andernachallerlei musste er allerdings schmunzeln.

„Dem kann ich nur zustimmen", kam es schmatzend von Yozaku, während Yûri noch in seinem Essen rumstocherte. Artig probierte er alles, ließ dann aber doch die Finger von den Patentgringos, da er eh nicht so auf Bohnen stand und auch das Andernachallerlei fand nicht wirklich seine Zustimmung.
 

Plötzlich wurde die Türe aufgerissen und Gisela stand, mit der Neuigkeit, dass es Wolfram besser ginge, in der Tür. Gerade als Yûri nach dem Nachtisch fragen wollte, bemerkte sie die angespannte Stimmung. „Was ist denn hier los?“ Yûri schaute sie an. „Wir glauben, dass Günter und Gwendal Sex hatten, die wollen es aber nicht zugeben und seit der Suppe scharwenzeln hier alle umeinander rum!"

Geschockt starrten sowohl Gisela als auch ihr Vater Yûri an. Konrad verschluckte sich an einem Bissen und Yozaku betrachtete die Szene äußerst interessiert, während er sich auch Günters Portion einverleibte. Gwendal, in seiner gewohnt ruhigen Art, stellte erst mal klar, dass sie gestern alle nur etwas zu viel getrunken hatten und daraufhin beim Flaschendrehen sich küssen mussten. Aber das war ja nun nicht so verwerflich, schließlich mussten sich auch Konrad und Yozaku küssen. Gisela beruhigte diese Aussage in so fern, dass sie eh nur kurz über Wolframs Zustand informieren wollte und nun zurückkehre könnte. Dies tat sie dann auch.

„Wir haben was?“, fragte der Kommandant, nachdem er sich beruhigt hatte.

„Erinnerst du dich etwa nicht mehr an euer >Angebot<?" Yozaku sah in lüstern an.

„Angebot?"

„Ja, du und Anissina habt mir doch einen flotten Dreier angeboten. Kommt da was?"

Nachdem Konrad seine Überraschung hinter sich gelassen hatte, schaute er seinen Adjutanten nüchtern an. „Dann hätt ich lieber dich nehmen solle, das würde jetzt alles vereinfachen."

„Stimmt wohl. Ich wäre nicht schwanger geworden“, kam die prompte Antwort.

Da ihr Gespräch offensichtlich in die falsche Richtung lief, schaltete sich Günter nun entsetzt ein. Auch wenn die Beziehung zwischen ihm und Gwendal gerade nicht Thema war, solch ein Verhalten hätte er Konrad nie zugetraut. Nachdem er ihn gefragt hatte, was das alles solle und Konrad nur trocken meinte, dass sie wenigstens ehrlich wären und bei ihnen das Problem mit der Rollenverteilung auch geklärt wäre, rastete Günter fast aus. Er ließ die Fäuste auf den Tisch prasseln. „Soll das etwa heißen, du bereust es, dass Anissina schwanger von dir ist?!"

Konrad schaute gelassen zu seinem ehemaligen Lehrmeister. Dann fiel sein Blick auf Yûri, um den sich eine dunkle Aura gebildet hat. Seine Augen verfinsterten sich und seine Stimme wurde tiefer. Die Hände krampfhaft in den Stuhl gekrallt, merkte er, wie sich etwas seines Körpers bemächtigte. „Erklärt mir sofort, was hier gestern Nacht passiert ist! In ALLEN Einzelheiten“, presste er hervor.

Günter setzte sich sofort wieder auf seinen Platz. Konrad wirkte ein wenig irritiert, dass sein Heika ausgerechnet in solch einer Situation in den Maômodus wechselte, doch Yozaku war das alles herzlich egal. Er legte den Arm lasziv um Günter, schaute Konrad aber mit gespitzten Lippen an und erklärte, dass er sich dann doch eher für Günter interessieren würde.

Dies rief natürlich sofort Gwendal auf den Plan. Günter, der wohl zu geschockt von Yozakus Anmache und dessen dreistem Betatschen war, reagierte überhaupt nicht. Gwendal dafür um so mehr. Er war mit ein paar Schritten um den Tisch herum getreten und hatte Günter aus den Armen des anderen gerissen, bevor er ihn schützend in die eigenen nahm. Der Blick, der Yozaku traf, war schon nicht mehr nur strafend, er war schon fast als böse zu bezeichnen. „Wag es ja nicht noch mal, ihn SO anzufassen!"

Yozaku grinste hämisch. "Tja, damit hätten wir wohl erreicht, was wir wollten, nicht wahr, Konrad?"

Doch der Kommandant saß einfach nur am Tisch und beobachtete die Szene, während ein wachsames Auge auf seinen Herrscher gerichtet war, der offensichtlich einen inneren Kampf austrug, aber immer normaler wurde.

Dann wurde die Türe geöffnet und Anissina stand da.

Konrad sprang wütend auf und lief zur Türe. Dass Günter mittlerweile zu weinen begonnen hatte und Yozaku, nachdem ihm Günter eine gescheuert hatte, sich wieder um das verbliebene Essen kümmerte, interessierte ihn dabei absolut nicht. Wutentbrannt schnaubte er sie an, dass sie gefälligst im Bett bleiben solle, damit das Medikament und das Bad ihre volle Wirkung entfalten könnten.

Anissina sah ihn verwundert und auch etwas sauer an. Schließlich war sie es absolut nicht gewohnt, herumkommandiert zu werden. Mit relativ ruhiger Stimme erklärte sie, dass sie nur etwas essen wolle und es ihr schon wieder sehr gut ginge. Doch Konrad ließ sich nicht beirren und schaute sie wütend an.
 

Die gewandelte Situation sorgte dafür, dass Yûri wieder zur Normalität zurückkehrte und in seinem Stuhl zusammen sackte. Nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte, sah er in die Runde. Günter und Gwendal standen in einer Ecke. ’Na wenn die kein Paar sind, dann ist Wolfram ne Frau!’ Konrad und Anissina schienen sich zu streiten, aber… so war es gar nicht. Konrad machte sich nur extreme Sorgen und da die Situation selbst für ihn ein bisschen viel war, kam es so rüber, als würde er Anissina bevormunden. Auch von Yozakus Anmache vorhin war kein Fünkchen mehr zu spüren und Yûri verstand allmählich, dass die beiden Freunde sich nur so gegeben hatten, um das vermeidliche Liebespaar aus der Reserve zu locken. Welches – nebenbei bemerkt – mittlerweile in einer Ecke gekauert dasaß. Gwendal versuchte offensichtlich einen recht aufgebrachten Günter zu beruhigen, allerdings ohne großen Erfolg.
 

Anissina hatte derweil ihre Stimme erhoben, denn noch ließ sie sich von keinem Mann einfach Befehle erteilen, – auch nicht, wenn sie von ihm schwanger war. Also ließ sie alles raus und wollte dann wegrennen. Konrad, der die Magd gerad noch sehen konnte, hielt sie fest, bevor sie in einander rannten und schlang die Arme um sie. „Es tut mir leid. Ich will doch nur nicht das dir oder unserem Kind etwas passiert. Meine Mutter hat mir damals gesagt, dass es zu Komplikationen kommen kann, wenn das Mittel sich falsch im Körper verteilt. Deswegen wird man auch müde und schläft. Und deshalb solltest du auch nicht aufstehen."

„Schon gut, ich bin ja vorsichtig. Aber es geht mir wirklich viel besser. … Dank dir! Ich wollte mir nur schnell was zu Essen und einen Roman organisieren und dann verschwinde ich zurück ins Bett. … Versprochen!" Sie hob die Finger zum Schwur und küsste ihn dann. Das reichte aus, dass um sie herum ein Blütenmeer auftauchte und alles wieder in bester Ordnung war. Also setzten sie sich gemeinsam an den Tisch, denn scheinbar wurde es nun wieder bei den anderen frisch Verliebten interessant. Anissina sah sich um und entdeckte das Andernachallerlei. „Konrad, du weißt schon, was das ist, oder?"

Er sah sie mit einem Grinsen an. „Ich schon…aber Yozaku wohl nicht.“

„>Du schon< heißt was?"

Er schaute sie leicht rot an. „Ich hab mal eine nicht so schöne Erfahrung damit gemacht."

Yozaku, der sich gerade die letzte Portion davon verabreicht hatte, schaute die beiden schon mit einem etwas verklärten Blick an, als Anissina bedauerte, dass er seine Portion nicht selbst gegessen habe. Sie unterhielten sich noch etwas über Yozaku, dem die Wirkung des Essens wohl nicht bekannt war, bis eine Magd den Nachtisch, Vanilleeis mit Honig, herein brachte.
 

Konrad und Anissina sahen das Eis und dann sich verliebt an. Yozakus Blick hätte es schmelzen können, als auch Gwendal den beruhigten Günter an den Tisch zurück brachte. Was seine Tochter allerdings dazu sagen würde, dass die beiden ein Paar waren, davor hatte der silberhaarige Lehrmeister doch noch eine gewisse Furcht. Yûri nahm sich etwas Eis und durchbrach die Stille. „So, da ihr jetzt alle wieder am Tisch seid, zurück zu meiner Frage. Was genau ist gestern passiert? Meine letzte Erinnerung ist, als ich mit T-Zone hinterm Vorhang stand."

„Wie 'genau' brauchst du's denn?", fragte Anissina süffisant und genehmigte sich auch etwas Eis, nachdem ihr Konrad ein Schälchen zusammengestellt hatte. Yûri überlegte und antwortete dann. „Ich will einfach nur wissen, wie die Familienverhältnisse sich jetzt geändert haben und was genau wir – oder ihr – so angestellt habt. Aber es muss nicht zu detailliert werden. Ich hab eine sehr gute Phantasie."

„Okay, der Reihe nach, was Teil A betrifft: Die leichte Änderung der Familienverhältnisse wächst hier drin..." sie streichelte sich über den Bauch. „...und was wir angestellt haben, solltest du im Groben wissen. Der Rest bleibt deiner Phantasie überlassen. Denn für die Details müsste man draufzahlen." Sie grinste ihn dreckig an und zog dann das Eis von ihrem Löffel, so dass Yûri ein keiner Schauer den Rücken hinab lief. Man konnte manchmal doch zu leicht vergessen, dass es sich bei den Anwesenden bei fast allen um waschechte Dämonen handelte. Heute allerdings nicht. So viel Feuer und Leidenschaft hatte Yûri selten im Schloss erlebt.

Derweil hatte Yozakus schmachtender, lüsterner Blick das Ziel seiner Begierde gefunden. Konrad lief ein Schauer den Rücken hinab, wie zuvor Yûri. ’Oh Fuck, als sein Kommandant müsste ich mich eigentlich um ihn kümmern, aber bei dem Blick bekomm ich Angst.’ Und wenn er das dachte, dann war es nicht mehr weit, bis Yozaku über irgendwen herfiel. Da waren sich zumindest er und Anissina sicher. Denn ob Gwendal und Günter die Wirkung kannten, war ja nicht gewiss. Und normalerweise war es auch nicht so krass. Schließlich aß man es als normale Beilage. Und die aphrodisierende Wirkung sorgte normaler Weise nur dafür, dass das Essen besser schmeckte und sich der Appetit steigerte. Aber normalerweise waren die Portionen auch nur sehr gering. Und hätte jeder seine Portion gegessen, dann wäre Yozaku jetzt auch nicht so drauf. Aber die anderen wollten ja alle nicht und so hatte er im Endeffekt die vierfache Menge zu sich genommen.

Doch das bekam ihr Herrscher mal wieder nicht mit. Der war immer noch voll dabei, seine Erinnerungen der letzten Nacht aufzufrischen. „Ich glaub, das will ich gar nicht wissen. Und was ist mit euch beiden passiert?" Er schaute zu Günter und Gwendal.

Doch bevor die Angesprochenen reagieren konnten, hatte sich Anissina schon wieder an Yozaku gewand, der Konrad immer deutlichere Signale zusendete. „Yozaku, aus! Du weißt, was ich mit Voll-Dämonen wie Günther und Gwendal anstelle, also leg dich nicht mit mir an!"

„Ich bin kein Hund... Außerdem kann ich mich beherrschen. Aber dein Zukünftiger ist plötzlich extrem attraktiv geworden“, gab er patzig zurück.

„Nicht >plötzlich< und ja, ich weiß. Pfoten weg, sonst war es definitiv das Letzte, was du getan hast."

Anissinas Augen funkelten, Konrad verschluckte sich an seinem Eis und Yûri versuchte zu verstehen, warum sich das Gespräch, welches sich ja eigentlich schon wieder in die richtige Richtung bewegt hatte, nun solch eine Wendung nahm. „Yozaku, du verhältst dich äußerst ungewöhnlich, geht es dir nicht gut?", fragte er besorgt. Doch der Angesprochene, antwortete erst mal der einzigen Frau am Tisch. „Ich halte mich zurück. Aber ich kann nicht versprechen, dass er heute Nacht nicht in meinen Träumen vorkommt."

Nun prustet der sonst so coole Kommandant den Rest Eis vom Löffel. ’Also Yozaku, echt, dass musst du doch nicht sagen’, dachte er nur, als sich Anissina mit einem „Dann tu, was du nicht lassen kannst", geschlagen gab.

Günter war derweil in Gedanken, weshalb er auch nicht merkte, wie Gwendal beruhigend über seine Hand streichelte. ’Vielleicht hab ich zu fest zu geschlagen?! Irgendwas ist bei ihm kaputt.’

Dann wurde auch Yûri, der dem Ganzen interessiert gefolgt war, wieder beachtet. „Es geht mir den Umständen entsprechend ganz gut, Heika. ... Aber ich fühle mich irgendwie ... total erregt..." Yûri verstand nicht so recht, also erklärte ihm Yozaku, dass er sich gerade extremst zu Konrad hingezogen fühle, was normalerweise aber absolut nicht der Fall war.

Günter rutschte etwas von ihm weg.

Anissina sah Yûris immer noch fragenden Blick und erklärte mit Konrads Unterstützung, dass Andernachallerlei eine gewisse Wirkung habe, wenn man viel zu viel oder eine konzentrierte Form davon einnahm. In größeren Mengen oder als Trank würde es auch schon mal für andere Sachen benutzt werden, aber normaler Weise sorgte es nur dafür, dass das Essen besser schmeckte. Und weil es ihr allmählich zu viel wurde, beschloss Anissina die Männer… und Yozaku… wieder allein zu lassen. Schließlich wollte sie nur kurz etwas essen und da reichte ihr das Eis. Sie gab Konrad ein Küsschen und schlenderte zu Türe. „Anissina, kann man Yozaku nicht irgendwie helfen?", fragte Yûri plötzlich, als Yozaku leicht aufstöhnte. Sie drehte sich um.

„Tja, bei der Dosis…“ sie blickte auf die leeren Teller, „…hilft vermutlich nur Befriedigung. Aber ich bin sicher, das schafft er alleine."

Leicht rot stotterte Yûri vor sich hin. „Meinst du, dass ihm frische Luft helfen würde?"

Noch bevor Anissina ihre Bedenken äußern konnte, wollte sich Gwendal an ihr vorbei aus dem Staub machen. Sie allerdings ergriff die Chance und verdonnerte ihn verbal dazu, Yozaku nach draußen zu begleiten. "Prima, dass du dich freiwillig bereit erklärst, ihn zu begleiten. Vor dir hat er viel zuviel Respekt - ergo Angst - um über dich herzufallen. Denk dran, wen du damit schützen würdest..." Ihr Blick wanderte an Gwendal vorbei zu Günter. Dieser sah die beiden irritiert an. Nach einer kurzen Diskussion, warum oder warum auch nicht Gwendal nun Yozaku bei seinem Problem helfen sollte, wie dies auch immer nun aussah…, hatte Gwendal irgendwann wirklich die Nase voll, ging zurück zu Günter und nahm ihn bei der Hand. „Wir gehen!“

Anissina war das nun wirklich zu doof und sie verließ mit einem Schnauben, das eindeutig ihr Missfallen ausdrückte, das Zimmer. Konrad wollte ihr folgen, wollte seinen Adjutanten und besten Freund allerdings auch nicht im Stich lassen. Auch wenn er sich selbst eigentlich nicht opfern wollte, nur weil Yozaku zu viel gefuttert hatte.

Gerade als Gwendal Günter zur Tür gezogen hatte, sprang Yûri auf und bat die beiden kurz zu warten. Mit einem breiten Lächeln trat er auf sie zu. Er nahm erst Günters Hand und dann Gwendals; legte sie aufeinander und schaute die beide lächelnd an. „Ich freu mich für euch!!!"

Günter war zu Tränen gerührt und auch Gwendal lächelte seinem Heika kurz zu. Dann verließen die beiden endgültig den Speisesaal.

Derweil versuchte Konrad sich es nicht ganz so anmerken zu lassen, dass ihm die Situation etwas unbehaglich war. Yûri allerdings drehte sich nur um und entließ den Kommandanten mit einem einfachen >Ich kümmere mich um Yozaku, los geh zu deiner Liebsten<. Dann drehte er sich zu Yozaku, gerade als eine Magd herein kam und Yûri ungeschickt anstieß. Dieser stolperte … und fiel natürlich rittlings auf Yozakus Schoss, welcher darauf gequält aufstöhnte. „Ich sollte dich erst mal an einen ruhigen Ort bringen, damit du dich beruhigen kannst", sprudelte es aus Yûri heraus, als er merkte, wie deutlich Yozakus Erregung war.

Doch dieser fand die Idee mit seinem Heika allein zu sein nicht so prickelnd und bestand darauf, alleine zu sein. Mit einem seltsamen Gang verließ er den Speisesaal und begab sich in sein Zimmer, was er erst mal abschloss. Zur Sicherheit stellte er noch einen Stuhl davor, bevor er sich aufs Bett legte und die Hose öffneten um sich Erleichterung zu verschaffen… was auf Grund des Jugendschutzes nicht näher erläutert wird.
 

Konrad und Anissina hatten sich derweil ins Bett gekuschelt und waren friedlich in den Armen des anderen eingeschlafen. Und Gwendal und Günter? … Die setzten das fort, was sie vor dem Essen begonnen hatten.
 

Blieb also nur Yûri zurück, der sich große Sorgen um Wolfram machte, da dieser unruhig schlief und scheinbar schlechte Träume hatte. Also saß er neben ihm am Bett und erneuert immer wieder den Lappen auf Wolframs Stirn, deckte ihn zu, wenn er sich frei gestrampelt hatte und sorgte dafür, dass es ihm an nicht fehlte. Dass Wolfram im Fieberwahn allerdings immer wieder „Shino“ und „Nein“ stöhnte, machte ihm dann doch große Sorgen und er tupfte seinem Verlobten mit einem neuen Lappen den Schweiß von der Stirn, wie es ihm Gisela erklärt hatte. Nach mehreren Stunden war er dann an seinem Bett, den Kopf in die Arme gelegt, eingeschlafen.
 

ding dong

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-12-20T00:37:29+00:00 20.12.2008 01:37
ach~ jetzt hab ich endlich auch mal weiter gelesen :D

Ich find es immer wieder toll dass du das ganze schreibst und bin immer wieder beeindruckt! ^0^

Hast ja fast alle 100 seiten geschafft :3 wobei es ja schon über 600 gibt ^^' ai ai ai

aber naja, lass dir zeit, soll ja auch spaß machen es zu schreiben :33 x33 *knuff*
Sag mir bescheid wenn das nächste Kapitel raus ist, ja? ^^

mgf
~♥~Akiko_Kaito~♥~
Von:  Nessi-chan
2008-11-02T12:20:11+00:00 02.11.2008 13:20
Okay, Punkt 1:
Günter niemals irgendwelche gefährlichen Gegenstände geben.
Punkt 2:
Niemals Männer einem Kind was erklären lassen.
Punkt 3:
Man sollte wirklich nicht ALLES essen.
Punkt 4:
Mazoku-Schwangerschaften sind die Hölle.
Und Punkt 5:
Admin-sama zum Weitermachen nötigen. ^^


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