Zum Inhalt der Seite

Hoffnung ist alles

KibaHina/NaruHina
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

der...

Achja~, endlich habt ihr wieder was zu lesen XD

Bei mir wird echt jedes Kapitel länger, denn schon wieder habe ich mich selbst übertroffen, auch wenn ich nicht wirklich zufrieden mit dem bin, was ich hier geschrieben habe. Keine Ahnung...bildet euch einfach ne eigene Meinung, ja?

Joa, sonst bleibt wie immer nicht viel zu sagen, außer dass ich mich nochmal für eure Kommis bedanken wollte. Thx *euch alle drück* ^-^

Na dann, all denen und auch den "stillen Lesern" wünsche ich (hoffentlich) viel Spaß beim Lesen^^
 

************
 

„K-Kiba!" mit einem letzten verzweifelten Rufen versuchte sie noch ihren Kollegen zurückzuhalten, doch wie zu erwarten war - erfolglos. Wieso musste er auch so verdammt...stur sein?! Allerdings war er da wohl keine Ausnahme, wie sie wenig später anhand des Bildes ausmachen konnte, welches ihr der Blondschopf bot.

Auch er hatte ein kurzes Schnauben von sich gegeben, ehe er die Felswand ein Stück nach oben geklettert war. „Naruto-kun, b-bitte...!" Sie brach ab, wandte sich stattdessen hilfesuchend an Shino, der die Sache bisher eher schweigend mitverfolgt hatte. „T-Tu doch was..." Es war keine Aufforderung, eher eine Bitte, die sie an ihn äußerte, jedoch sagte er auch daraufhin noch immer nichts, beobachtete stattdessen weiterhin gebannt den Blonden dabei, wie dieser sich seinen Weg empor bahnte.

Es waren Momente wie diese, in denen sich das Mädchen wünschte, ihr Kollege wäre etwas gesprächiger oder zumindest soweit zu durchschauen, dass man erfuhr, ob er einem denn überhaupt zuhörte.

„Er wird nicht oben ankommen...", erklang seine monotone Stimme schließlich doch noch wie aus dem Nichts und sofort riss sie wieder den Kopf zu ihm herum.

Etwas fragend sah sie ihn an. Wie meinte er das jetzt schon wieder? Traute er Naruto das Ganze einfach nur nicht zu oder...? Sie wollte die Wahrheit besser gar nicht wissen, selbst, wenn sie noch so auf eine Antwort brannte.

„Es ist besser, wenn du erstmal nach Kiba siehst... Unsere Gruppe muss zusammen bleiben. Ich habe die Karte soweit im Kopf und komme nach, wenn ich hier fertig bin..." Mit jedem seiner Worte wurde sie etwas skeptischer, hielt es aber dennoch für besser ihm nicht zu widersprechen, war sein Vorhaben, das Team zusammenzuhalten, ja ganz in ihrem Sinne.

Sie nickte wortlos und wandte sich, nach einem letzten sorgenvollen Blick auf Naruto, der Richtung zu, in die vor wenigen Minuten der Inuzuka verschwunden war. Und „verschwunden" war definitiv das richtige Wort, denn schon jetzt war er aus ihrem Blickfeld wie weggefegt. Aber kein Wunder, er hatte Akamaru und sicher machte er auch seinen Frust durch Bewegung wett. Sie musste sich also ebenso beeilen und würde wohl nicht drumherum kommen ihre Byakugan einzusetzen.

Gesagt getan. Ihr Kekkei Genkai aktiviert hatte sie schon bald die Spur zu dem Gesuchten aufgenommen, der sie jetzt nur noch zu folgen brauchte.
 

*
 

Es war doch echt unfassbar! War er einfach nur zu bescheuert eine Karte zu lesen oder unterschied sich das Teil wirklich komplett von ihrer Umgebung?!

Ein Seufzen, gefolgt von einem verärgerten Knurren und zum wiederholten Male faltete und drehte er das Stück Papier in seinen Händen. Doch ganz gleich, was er auch tat, es wollte einfach nicht so aussehen, wie es sollte!

Mittlerweile war er instinktiv ein paar mal abgebogen, in der Hoffnung, irgendwann würde das Ganze wieder mit der Karte übereinstimmen, bisher allerdings ergebnislos.

Naja,...dann musste er seinem Bauch wohl auch weiterhin vertrauen. Solange er noch genügend dieser Klippen und Täler um sich hatte, konnte er wohl kaum falsch sein, denn die Grenze zu Iwagakure war schätzungsweise gerade mal noch einen halben Tagesmarsch entfernt.

Achtlos knüllte er das Papier zusammen und stopfte es sich im Anschluss in seine Tasche. Noch einmal stöhnte er genervt auf und widmete sich dann zum wiederholten Male mit seinen Problemen an den letzten übrig gebliebenen seiner Gefährten. „Echt nicht zu fassen, dass jetzt nur wegen diesem Schwachkopf wieder jeder macht, was er will... So schaffen wir es nie rechtzeitig bis nach Iwagakure! Mann..., eigentlich wäre das die ideale Chance für unser Team gewesen den Idioten einfach zurückzulassen..."

Der Vierbeiner erwiderte daraufhin nichts. Überhaupt hatte der Junge den Eindruck sein Hund würde ihm gar nicht zuhören, starrte sich nur des Öfteren schier bedrückt über die Schulter. Er folgte dem Blick des Kleineren, wandte sich allerdings schnell wieder mit einem Grummeln ab. „Wenn du weiter so schaust, machst du mir auch noch ein schlechtes Gewissen! Ich weiß, ich hätte nicht gehen sollen, aber..." Leichte Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit und urplötzlich machte er Halt. Noch einmal sah er zu seinem Freund hinunter und noch immer funkelten zwei große Augen voller Reue zurück. „Ach, na gut... Dann warten wir eben!"

Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen eine nahe gelegene Felswand und studierte den Weg, der noch vor ihnen lag. Er wollte weiter, hatte keine Lust zu warten und doch wusste er, dass dieses Vorhaben total sinnlos war. Er erhöhte damit nur das Risiko den Rest seiner Gruppe komplett zu verlieren und außerdem war es eh Shino, der das Schreiben bei sich trug, sodass es für ihn allein keinen Sinn machte sich zu beeilen.

Die Zeit verstrich und das Limit von zehn Minuten, das er sich insgeheim gesetzt hatte, war längst überschritten, doch es konnte sich wohl nur lohnen zu warten, denn eben weil Shino die Rolle hatte dürfte er wohl früher oder später hier aufkreuzen.

Der Wind drehte sich zu ihrem Gunsten, wehte er nun ja genau aus der Richtung, aus der die beiden Ausreißer vor wenigen Minuten selbst gekommen waren und endlich! Er war sich sicher einen ihm bekannten Geruch wahrnehmen zu können, ebenso wie seine Begleitung. Es brauchte nicht viel ihn jemandem zuzuordnen, er würde ihn unter tausenden erkennen. Doch ganz gleich... Es machte ihn stutzig, dass ausgerechnet sie es war, die ihnen folgte - und dann scheinbar noch allein...

Tse, na toll! Wenn Shino jetzt tatsächlich mit der Flachpfeife zurückgeblieben war, konnte ihr Trupp ja noch immer nichts anderes tun, als zu warten. Klasse Aussichten...

Es dauerte nicht lang tauchten die Umrisse des erwarteten Mädchens in der Ferne auf, bis sie schließlich bei den zwei Gesuchten zum Stehen kam. Etwas aus der Puste brauchte sie zuerst einen Moment, um wieder zu Wort zu kommen, war sich jedoch um ein kurzes Lächeln nicht verlegen.

Sofort wandte er seinen Blick daraufhin von ihr ab und starrte stattdessen noch einmal auf den Pfad, der hinter ihr lag, in der Hoffnung er hätte vielleicht nur etwas übersehen, doch vergebens.

„E-Es war gut, dass ihr zwei gewartet habt... I-Ich hatte schon Angst euch gar nicht mehr einzuholen." Noch immer lag dieses erleichterte Lächeln auf ihren Lippen, doch ebenso noch immer konnte sie ihn damit nicht anstecken. „Was ist denn kaputt, dass ausgerechnet DU hier auftauchst? Wo verdammt ist Shino, der Freak?"

Seine Worte veranlassten sie dazu ihre Augen schlagartig zu Boden zu richten, allerdings verweilten sie nicht lange dort, sondern blickten zurück in die Richtung, aus der die anderen hoffentlich bald kommen würden. Ein misslungener Versuch ihm weiszumachen seine Worte hätten sie nicht verletzt.

„S-Shino-kun sagte ich s-solle dir folgen... Er wollte mit Naruto-kun na-nachkommen." Er seufzte leise und sprach dann wieder mit schier desinteressierter Stimme: „Naja,...ist ja auch egal... Hauptsache die kreuzen hier überhaupt noch auf. Wir haben nicht ewig Zeit!"

Sie nickte stumm, ließ sich neben Akamaru sinken und schwieg ab da auch weiterhin. Er indessen hatte seine Augen starr auf einen nahe gelegenen Baum gerichtet achtete aber dennoch darauf sie stets aus den Augenwinkeln beobachten zu können, dabei immer der Versuchung widerstehend sie direkt anzusehen.

Er hätte zu gern gewusst, warum sie nicht bei dem Blonden geblieben war. Normalerweise würde sie ihn doch nie freiwillig zurücklassen oder? Ihren Worten zu urteilen allerdings lag es einzig und allein an Shino, dass sie dennoch hier war. Sicher hatte sie sich ihm einfach nur nicht widersetzen wollen. Noch dazu, weil sie dafür eine angebrachte Erklärung gebraucht hätte. Tze... Wie hatte er auch nur eine Sekunde glauben können der Grund für ihr Kommen wäre ein anderer?
 

Je mehr Zeit verging, desto größer wurde in ihm der Verdacht, dass es wohl sinnlos war noch länger an Ort und Stelle zu verweilen. Eine Wahl allerdings hatten sie wohl kaum.

„V-Vielleicht sollten wir umkehren..." Er hätte nicht gedacht sie heute noch einmal sprechen zu hören, entsprechend war auch die Verwunderung, mit der er sie nun musterte. Ihr Vorschlag jedoch verpasste ihm schnell wieder eine eher nachdenkliche Miene.

Angesichts der nahenden Nacht allerdings, blieb ihnen beinahe nichts anderes übrig. Würden sie jetzt loslaufen, könnten sie es in der Zeit bis zur völligen Dunkelheit noch locker bis zu den zweien schaffen.

Er gab sich mit einem kurzen Nicken geschlagen, stieß sich von der hinter ihm liegenden Felswand ab und wollte soeben einen Schritt in die nötige Richtung einschlagen, als ihn etwas zurückhielt.

Wie gebannt stand er da und war einmal mehr ganz auf den ausgeprägtesten seiner Sinne konzentriert. „Riechst du das auch?"

Aus den Augenwinkeln konnte er mitverfolgen, wie sich das Mädchen fragend zu ihm umwandte und anschließend ihre Nase gen Himmel streckte, für einen Moment die Augen schloss. Jedoch gab sie den Versuch den besagten Duft zu erhaschen schnell wieder auf und schüttelte nur leicht den Kopf. „Was meinst du?"

Gedankenverloren blickte er gen Boden und überlegte, ob oder wo er diesen Geruch schon einmal wahrgenommen hatte, fand aber keine Antwort. Er war sich sicher, er war ihm gänzlich neu. Er musste zugeben, es verwunderte ihn etwas, dass das Mädchen es nicht riechen konnte, erfüllte er doch schier das gesamte Gebiet und schien immer stärker zu werden.

Nur einer konnte ihn davon überzeugen, dass er sich das alles nicht nur einbildete. Akamaru schnupperte auch schon seit geraumer Zeit nach dem süßlichen Duft und ließ es sich wohl auch nicht nehmen diesem zu folgen.

„Hey!" Erschrocken sah er dem Ausreißenden nach, versuchte ihn noch mit weiterem Rufen zurückzuhalten, jedoch ohne Erfolg. Es half wohl nichts.

Ein paar ausgetauschte Blicke mit Hinata und beide nahmen die Spur zu ihrem flüchtenden Gruppenmitglied auf. Es war wohl besser ihn nicht aus den Augen zu verlieren, denn aufgrund des Duftes, der sie umgab, hatte er echt Angst er könnte nachher den Geruch seines Freundes nicht mehr daraus herausfiltern. Naja, aber wenn es wirklich so war, dass sein Kumpel die Quelle des Ganzen suchte, würden sie ihn ganz sicher wiederfinden.

„Ich rieche es jetzt auch", erklang nach einer Weile die schüchterne Stimme des Mädchens und mit einem knappen Nicken deutete er ihr, dass er verstanden hatte. Da ansonsten weitere Kommentare ihrerseits ausblieben, vermutete er, dass auch sie keine Ahnung hatte, was diesen Duft verströmte, um so mehr brannte er darauf endlich eine Antwort auf diese Frage zu finden. Hn, es hatte eben doch was für sich, dass Akamaru ausgerissen war. Andernfalls wäre er wohl dumm gestorben.

Endlich machte das weiße Fellbüschel halt und je weiter sie zu besagtem aufschlossen, desto langsamer wurden sie. Schon von weitem erfuhr man, was hier so duftete, erhielt durch ein Näherkommen nur noch einmal Bestätigung.

„Tse! Und dafür hast du jetzt so 'nen Aufstand gemacht? Seit wann bist du unter die Vegetarier gegangen?" Leicht angesäuert aber dennoch mit einem Grinsen wuschelte er dem Vierbeiner kurz freundschaftlich über den Kopf und widmete sich anschließend wieder ganz dem Bild, was vor ihm lag.

Eine riesige Grünlandschaft ihnen zu Füßen, übersät mit ein und derselben Pflanzenart, einer seltsamen Blume in einem matten Grau, von der er selbst noch nie eine zu Gesicht bekommen hatte.

Mann o Mann und deshalb waren sie nun hier her gerannt? Aber zugegeben, es war schon recht beeindruckend, dass in diesen kargen Bergländern so üppige Grünflächen anzutreffen waren. Vielleicht war auch genau das der Grund, weshalb er diese Sorte noch nie woanders gesehen hatte? Die Wälder Konoha's bildeten mit ihrem Pflanzenreichtum das komplette Gegenteil zu den Felslandschaften Iwagakure's. Von daher konnte es schon sein, dass dies ein Gewächs war, das man nur hier antreffen konnte.

Innerlich den Kopf schüttelnd überlegte er, weshalb er sich darüber eigentlich solche Gedanken machte. Weder interessierte er sich für irgendwelches Grünzeug, noch war er eine Art Bio- oder Geologe. Ein paar wichtige Heilkräuter kannte er, der Rest ergab sich. Alles, was nicht essbar war, konnte ihm gestohlen bleiben und von Dingen, die er nicht kannte, ließ er die Finger. Noch dazu waren diese Teile hier eh nichts, woran man sich lange aufzuhalten brauchte, nicht wenn es nach ihm ging.

Die Farbe sprach für sich, die Blüte war winzig, nichts besonderes und die gezackten Blätter sahen eher aus, als wären sie eben unter einen Zerhexler gekommen. Total langweiliges Unkraut eben...

„Sie sind schön, nicht?" Einmal mehr war es Hinata's Stimme, die die Stille durchbrach, wenn auch mit nicht mehr als einem Flüstern.

Leicht verwundert sah er zu dem Mädchen, welches mittlerweile in die Hocke gegangen war, um die Blumen etwas genauer bestaunen zu können, hinab, tat es ihr im Anschluss gleich und begab sich auf ihre Ebene. Vielleicht sah sie ja von dort unten etwas, was ihm bisher entgangen war?

Doch Fehlschlag. Noch immer war es nur das selbe fade Gewächs.

„Findest du?" fragte er schließlich und warf ihr einen skeptischen Seitenblick zu. Ein stummes Nicken folgte, während ihre Augen weiterhin wie gebannt auf dem Grünzeug lagen.

Er indessen zog grübelnd eine Augenbraue in die Luft und rieb sich den Hinterkopf. Sie sollte ihre Meinung haben, aber er konnte sie weiß Gott nicht teilen.

„Aber sie riechen gut" Eine Sache, bei der er ihr endlich einmal zustimmen konnte. „Stimmt..." Die beiden tauschten ein kurzes Lächeln, ehe zumindest Hinata's Blick wieder auf die Pflanze fiel. Tse, das Teil schien ihr echt zu gefallen...

Er beobachtete noch eine Weile schweigend, wie ihre Hand ein paar der Blätter liebkoste und aus einem ihm unbekannten Grund hätte er das noch stundenlang tun können, aber nichtsdestotrotz...

„Wir sehen dann wohl besser endlich zu in die Hufe zu kommen, sonst können wir es echt vergessen die anderen heute noch zu erwischen." Nur ungern, wie es schien, stimmte sie ihm zu, tat es aber dennoch mit einem stummen Nicken. Gerade war sie dabei aufzustehen zuckte sie auch schon, gefolgt von einem leisen Aufschrei, wieder zusammen.

Nun gut, „Aufschrei" war vielleicht ein zu großes Wort, weshalb er sich auch keinerlei Sorgen machte, erkundigte sich aber vorsichtshalber doch, was los war. „Hey, alles klar?"

Abwartend stemmte er die Hände in die Seiten und sah von oben auf sie herab. Nachdem ihrerseits ein verschwiegenes Nicken folgte, wollte er die Sache zuerst einfach fallen lassen, als er jedoch bemerkte, dass sie eine ihrer Hände mit der anderen gegen ihren Körper presste, wurde er stutzig.

Einmal mehr begab er sich auf ihre Höhe und hakte, mehr Druck in der Stimme, nach: „Du hast doch was. Na los, zeig schon her!" Sie zögerte, was jedoch nichts war, wovon er sich abhalten ließ. Mit einem leisen Seufzen griff er nach ihrer Hand und nahm sie einmal genau unter die Lupe. Er war sich sicher sie hätte sie ihm früher oder später auch freiwillig vorgezeigt, aber er hatte jetzt einfach keinen Bock auf Spielchen, die alles sinnlos in die Länge zogen.

Wie sich herausstellte war es ganz gut gewesen sich die Sache mal selbst anzuschauen. Sie blutete. Keine Ahnung, wie sie das jetzt angestellt hatte, Fakt war nur, dass sie es tat und das nicht zu knapp.

„Wie hast du das denn jetzt hingekriegt?" sprach er seine Gedanken sofort laut aus und sah sie fragend an. Die Angesprochene allerdings schüttelte nur leicht den Kopf. Vermutlich hätte er seine Frage anders stellen sollen, sagte die Röte auf ihrem Gesicht ihm ja schon wieder, dass ihr die ganze Sache ziemlich peinlich sein musste. „I-Ich hab ja eigentlich gar nichts gemacht, nur..." Ihr Blick fiel zurück auf das Pflänzchen und auch er zog es vor es sich noch einmal genauer anzuschauen.

Vorsichtig schob er ein paar der Blätter zur Seite, unter denen sofort der Grund für Hinata's Verletzung zum Vorschein kam. Fies versteckt, direkt unter der Blüte der Pflanze gelegen, ragten drei große Stacheln, gut verteilt und jeder in eine andere Richtung.

„Sieht aus als hätten wir das Problem gefunden...", murmelte er kurz und widmete sich dann wieder ihrer Hand, die sie mittlerweile zurück an sich gezogen hatte. Mit einem hervorgeholten Taschentuch wischte sie zaghaft die rote Flüssigkeit beiseite unter der deutlich ein Schnitt zu erkennen war.

Schweigend sah er ihrem Tun zu, stand erst auf, nachdem sie selbst ihm dies vorgemacht hatte und somit das „Ok-Zeichen" zum Aufbruch setzte. Wäre ja auch, wenn sie wegen so einem Kratzer irgendwelche Mucken machen würde.

Kaum hatte er allerdings einen Schritt getan, veranlasste ihn ein dumpfes Geräusch erneut zum Stehen. Verwirrt und beinahe schon etwas genervt blickte er sich über die Schulter, rechnete mit einem nächsten banalen Problem, was sie wertvolle Zeit kostete, musste sich jedoch eingestehen, dass es diesmal nicht so „banal" war.

„Oi, Hinata?!" Ein Teil von ihm hoffte, dass sie nur gestolpert und deshalb zu Boden gegangen war, dies allerdings sollte sich sofort als reines Wunschdenken entpuppen.

Als sie sich auf sein Rufen hin nicht gerührt hatte, ging er neben ihr auf die Knie, rüttelte leicht an ihrer Schulter und konnte, nachdem er ihren Kopf in seine Richtung gedreht hatte, ohne Zweifel feststellen, dass sie ohnmächtig war.

Na klasse und was jetzt?!

Sein Rütteln an ihrem Körper wurde stärker, seine Stimme lauter, doch so sehr er auch auf sie einredete, es half nichts.

Verflucht, was sollte dieser Mist?! Wieso um alles in der Welt war sie jetzt umgekippt?!

Hilfesuchend sah er sich um, hoffte somit eine Antwort auf seine Frage zu finden und siehe da, er fand sogar eine.

Beinahe bedrohlich musterte er das Gewächs, welches das Mädchen bis eben in seinen Bann gezogen hatte und dachte kurz darauf an dessen Verletzung zurück. Es deutete nun wohl alles darauf hin, dass das Zeug giftig war. Eine Erklärung, allerdings keine, die ihn besonders milde stimmte. Er war schier machtlos, wenn es hieß eine Vergiftung zu behandeln, noch dazu, wo er noch nicht einmal wusste, um welche Art es sich eigentlich handelte und selbst ohne besagtes Problem, viele Möglichkeiten ihr zu helfen gab es so und so nicht. Dieses leblose Bergland bot keinerlei ihm bekannte Heilkräuter.

Je mehr Gedanken er sich machte, desto deutlicher spürte er, wie sich Panik in ihm breit machte und allmählich die Ruhe, von der er bis dato eingenommen gewesen war, verdrängte. Ein Wunder eigentlich, dass er nicht schon längst am Rad gedreht hatte, jedoch nützte ihm das ja auch nichts. Er musste klar denken, sich Sorgen zu machen, dafür war keine Zeit.

Besser er machte sich so schnell es ging daran die beiden Flachpfeifen zu finden in der Hoffnung, dass einer der beiden - oder besser gesagt Shino - seiner Kollegin helfen würde. Doch zu allererst...

Eiligst stand er auf und steuerte nun wieder auf das unheilbringende Grünzeug zu. Erneut ließ er sich davor sinken, holte synchron dazu seine Karte aus der Tasche und faltete sie unter verärgertem Blick neben sich auf. Das Teil war eh zu nichts zu gebrauchen, dann würde es eben als „Geschenkpapier" herhalten müssen.

Seine ganze Aufmerksamkeit fiel zurück auf die Pflanze vor sich. Erneut schob er sachte ein paar der Blätter beiseite, suchte sich eine Stelle, an der ihn keiner der Stacheln verletzten konnte, hielt das Grünzeug dort mit einer Hand gepackt fest und zückte währenddessen mit der noch verbliebenen ein Kunai hervor. Ein gezielter Schnitt und das Ding gehörte ihm.

Achtlos warf er das Pflänzchen auf das Stück Papier neben sich und faltete es im Anschluss, die Pflanze sicher verpackt, wieder zusammen. Wer wusste schon, ob dieses Grünzeug an der Schnittstelle nicht irgend eine seltsame Flüssigkeit abgab, durch die er selbst am Ende auch noch gearscht war? So konnte er zumindest auf Nummer sicher gehen. Gewiss würde ihnen das Pflänzchen zu späterem Zeitpunkt noch nützlich sein.

„Was machst du da~a?" Erschrocken zuckte er zusammen als er plötzlich eine Stimme vernahm und sich zu allem Übel jemand von hinten mit beiden Händen auf seine Schultern stützte. Verwirrt und wie in Zeitlupe sah er nach oben. Hätte er doch schwören können, dass...

Und tatsächlich! Es war unverkennbar Hinata, die sich da über ihn beugte und dümmlich vor sich hin lächelte. „Das sollte ich dich fragen! Wieso zur Hölle bist du wieder wach?!" Ok, in Anbetracht der Situation eine unglücklich gestellte Frage, aber es brachte ihn irgendwie zur Weißglut, dass sie hier so treudoof vor sich hin schmunzelte, während er Panik schob und sich um sie sorgte. Sie tat ja gerade so, als ob nichts gewesen wäre!

Je mehr er sich den Grund für sein Fluchen überlegte, desto stutziger wurde er. Schmunzeln, Lächeln...nichts, was man mit der jungen Hyuuga für gewöhnlich in Verbindung brachte - naja, außer vielleicht ein gewisser Blondschopf war in der Nähe -, selbst wenn dies recht schade sein mochte.

Leicht aufgewühlt wirbelte er herum und stand auf, musterte sie unter misstrauischem Blick von unten nach oben und bemerkte dabei, dass ihr Lächeln einem nunmehr schüchternen, verletzten Ausdruck gewichen war. „Du musst nicht gleich so böse werden...", vernahm er ihr leises Murmeln und beobachtete mit großen Augen wie sie einen leichten Schmollmund zog. Eine weitere Sache, die so gar nicht der originalen Hinata entsprach.

/Oooookay.../ Für den Moment war er sprachlos und starrte seine Gegenüber einfach nur fassungslos an. Erst nach einem kurzen Kopfschütteln hauchte er sich selbst wieder Leben ein und konnte nicht anders, als das Mädchen vorsichtshalber ein wenig zur Seite zu schieben, sodass er einen Blick auf das werfen konnte, was hinter ihr lag. In der Hoffnung dort irgendwo seine „wirkliche" Teamkollegin weiterhin auf dem Boden liegend vorzufinden wurde er leider enttäuscht, sodass er sich wohl damit abfinden musste, dass die Person vor ihm wirklich die Echte war.

„Ähm...", brachte er nach einer Weile hervor, weiterhin verzweifelt die Erde absuchend. „Ge-Geht's dir gut?"

Erst jetzt wagte er es sie anzusehen und konnte sofort wieder in ein schier sorgenfreies Lächeln, geknüpft mit einem Nicken, blicken. „Nie besser, hihi."

„Hihi...?" Wiederholte er skeptisch und zwei treue, fragende Augen starrten in die seinen. „DU wirkst eher, als gäng's dir nicht gut", vernahm er nun die Stimme seiner Kollegin und spürte wenig später eine kühle Handfläche auf seiner Stirn. „Vielleicht bist du ja krank?"

Er konnte deutlich verfolgen wie sich ein leichter Rotschimmer ob ihrer Berührung auf seine Wangen schlich und sofort schlug er ihre Hand wieder beiseite. „G-Ganz sicher nicht! Du bist doch diejenige, die was auf den Kopf gekriegt haben muss!" Er hatte ungewollt ziemlich schroff geklungen und dennoch war die Unsicherheit, die in seiner Stimme mitgeschwungen hatte, unüberhörbar gewesen.

Unter leichtem Schlucken konnte er feststellen, wie sie wieder diesen schüchtern-ängstlichen Blick aufgesetzt hatte und nur mit Bedacht wagte ihn anzusehen.

Ou~, was sollte diese „Klein-Mädchen-Tour"?! Sie war total von der Rolle, benahm sich einfach nur...argh, halt nicht normal und dennoch... Es war beinahe unmöglich diesem Anblick, den sie ihm bot, etwas abzuschlagen.

„Sag mal magst du mich nicht?" Das war zu viel. Nicht nur, dass sie zu diesen Worten Tonlagen angeschlagen hatte, die er bei ihr noch nie gehört hatte, auch dieser Blick... Er würde dieses Wort vermutlich nie in den Mund nehmen, sofern es nicht wirklich stimmte, doch ja - sie sah verdammt niedlich aus!

„Da-Da-Das eine hat doch mit dem a-anderen gar nichts zu tun!" Nicht zu fassen, dass ER stotterte! Ausgerechnet ER und das vor IHR, wo das sonst doch eigentlich IHR Part war! Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, war er sich inzwischen sicher seine Hautfarbe in ein tiefes Rot gewechselt zu haben!

Leise über sich selbst grummelnd beschloss er ganz einfach sein Vorhaben von vorhin wieder aufzunehmen. Zwar hatten sich die Umstände jetzt geändert, aber seine Idee bei den beiden anderen nach Hilfe zu suchen hielt er nun für besser, denn je. Er fühlte sich schon beinahe etwas unwohl so alleingelassen mit dieser gänzlich anderen Seite der Hyuugaerbin.

Kaum dass er die Karte wieder sicher in seiner Tasche verstaut hatte und sich zurück zu dem Mädchen drehen wollte, durfte er den nächsten Schock erleben. „Verdammt - wo ist sie denn jetzt hin?!" Tief verzweifelt und haareraufend sah er sich in alle Richtungen suchend nach ihr um und zumindest sie wieder zu finden sollte nicht all zu lange dauern. Was wohl auch besser so war.

„Wa-Wa-Wa-Wah, Finger weg!!" sprudelte es aus ihm heraus, während er auf das Mädchen zustürzte und beidseitig von hinten ihre Arme, mitsamt ihres restlichen Körper in die Höhe riss.

Ein entnervtes und dennoch erleichtertes Seufzen verließ seine Lippen und kaum dass er seine für einen Moment geschlossenen Augen wieder öffnete durfte er erneut in die ihrigen starren, die ihn fragend ansahen. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt, sodass ihre Gesichter wirklich nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren und automatisch ließ er wieder von ihr ab, brachte einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sie beide.

Für einen Moment vergaß er, weshalb er eben so reagiert hatte, doch sofort als er beobachtete, wie Hinata's neugieriger Blick erneut auf die Pflänzchen zu ihren Füßen fielen, schoss es ihm.

„Stopp, stopp, stopp!" blubberte er los, während er sie am Handgelenk gepackt ein Stück von dem Gewächs wegzog. „Das Zeug lässt du jetzt schön dort, wo es ist. Am Ende bist du nachher nur noch konfuser..." Den letzten Teil brabbelte er eher zu sich selbst und hilfesuchend sah er sich um. Sie mussten hier weg, denn zumindest an diesem Platz schien es beinahe unmöglich das Mädchen aus den Augen zu lassen.

Seine Miene hellte sich urplötzlich etwas auf, als er das weiße Fellbüschel nicht weit von sich erspähte. Zielgerichtet steuerte er, eine verdutzte Hinata stets hinter sich her ziehend, kurz darauf auf es zu und stellte sie mit den Worten „Da!" neben ihm ab. Wie er schon erahnt hatte bedurfte es wirklich keines weiteren Satzes, denn sofort fiel sie quietschend über den Vierbeiner her. Wohl bemerkt, dass ihm dieser ausgestoßene Laut einen Schauer über den Rücken jagte und skeptisch prüfend sah er die zwei „Turteltauben" an. Es schien ganz als hätte er so beide zufrieden gestellt, selbst wenn sein Partner anfangs doch ziemlich überrumpelt gewesen war.

Mit einem Seufzen setzte er sich dann endlich in Bewegung, fest damit rechnend sein Vierbeiner würde ihm folgen und wenn dieser das tat, würde wohl auch Hinata nicht weit sein. Seine Theorie sollte aufgehen, selbst wenn Akamaru zu Beginn einige Startschwierigkeiten hatte das Anhängsel, was begierig ihre Arme um seinen Hals geschlungen hatte, mit sich zu ziehen.

Grübelnd zog er die Augenbrauen zusammen und passend dazu eine leichte Schnute. Beinahe konnte man schon etwas neidisch auf den Kleinen sein...

Ohne auch nur noch einen weiteren Gedanken an Derartiges zu verschwenden studierte er lieber nachdenklich den Himmel. Der Abend, der immer mehr eine kühle Nacht ankündigte, war mittlerweile unübersehbar und fast zweifelte er schon wieder, ob es echt so eine gute Idee war, sich jetzt noch auf die Suche nach den beiden anderen zu begeben. Aber dies ließ sich wohl nur auf eine Weise herausfinden.

Vorher noch einmal genau den Weg, der die nächsten Meter vor ihm lag, auf kleinere Gefahren überprüfend schloss er schließlich langsam die Augen und konzentrierte sich. Sein Geruchssinn hatte sich über die Jahre hinweg extrem entwickelt und übertraf mittlerweile sogar den speziell ausgebildeter Ninjahunde, sodass es für ihn fortan ein Leichtes war die beiden Vermissten aufzuspüren und ihre ungefähre Position auszumachen.

/Hm?/ verwirrt legte er die Stirn in Falten und rümpfte die Nase. Es war seltsam, denn eigentlich...müssten die zwei doch direkt auf sie zusteuern, wenn sie schon unterwegs waren und das waren sie zweifellos, aber... Wieso bewegten sie sich dann von ihnen weg?

Noch immer wild grübelnd öffnete er die Augen wieder und warf seiner Teamkollegin, die es sich in der Zwischenzeit auf Akamaru's Rücken bequem gemacht hatte, einen kurzen Seitenblick zu.

Ihre Byakugan wären jetzt angebrachter denn je, aber er bezweifelte, dass sie ihm in ihrem Zustand auch nur irgendwelche Auskünfte geben würde. Geschweige denn, dass sie noch wusste, wie ihr Kekkei Genkai funktionierte...

Ein beinahe wehleidiges Lächeln schlich sich ob dieses Gedankens auf sein Gesicht, denn falls dies echt der Fall war, konnten sie alle nur hoffen, dass das Zeug irgendwann wieder seine Wirkung verlor. Aber egal...

Hm... Im Normalfall wäre es jetzt gewiss das beste, die Karte wieder zu rate zu ziehen, doch er hatte keinerlei Lust noch einmal einen Blick auf dieses Gewächs zu riskieren und außerdem hatte ihm dieser Papierfetzen ja vorhin eh nicht wirklich weitergehol-

Er unterbrach sich jäh in seinen Überlegungen, als ihm plötzlich etwas ganz anderes durch den Kopf schoss. Etwas, was auch erklären würde, weshalb die Gerüche der beiden Jungen immer schwächer statt stärker wurden.

Diese Karte, ou~ sie war an allem Schuld! Als er sich vorhin einfach so auf eigene Faust auf den Weg gemacht hatte, war er einzig und allein seinem Bauch gefolgt, weil dieses Gekrakel ihn partout nicht hatte weiterbringen wollen. Nur... Es hatte da schon ein oder zwei Kreuzungen gegeben, bei denen er sich hatte entscheiden müssen, welchem Pfad er weiter folgte. Sicher war er von Beginn an in die falsche Richtung gelatscht! Wie konnte er nur so verdammt bescheuert sein?! Er hatte eindeutig zu viel Zeit mit Naruto auf einmal verbracht! Ja, das musste es sein! Niemand konnte es ihm zum Vorwurf machen, immerhin hatte er ihn jetzt 2 lange Jahre vom Hals gehabt, da war er doch jetzt gar nicht mehr abgehärtet, gegen seine ansteckende Dämlichk-

Einmal mehr stoppte er sich selbst in seinen Gedankengängen und schüttelte nur wirr mit dem Kopf. Es war Unsinn, was er da dachte und auch, wenn er es sich noch so wünschte, es war seine eigene Schuld, die sie in diese Lage verfrachtet hatte, nicht die des Uzumakis.

Es half wohl alles nichts... Die Nacht würde sie früher oder später einholen und wenn sie nicht zeitig genug ein Lager aufschlugen, konnte es vielleicht ziemlich knapp werden. Es war nie ganz geheuer bei völliger Dunkelheit umherzustreifen und nach Feuerholz oder dergleichen zu suchen. Noch dazu standen die Chancen inzwischen eh schlecht, dass sie vorher noch zu den beiden aufschließen würden.

Ein paar Meter schlenderte er noch ziellos mit den beiden anderen umher, in der Hoffnung DEN perfekten Ort für ein Lager zu finden, doch da konnte er wohl ewig suchen. Hier sah eh jeder Stein gleich aus. Beinahe schon langweilig diese Klippen und Schluchten...

Seufzend hielt er schließlich inne. Seine beiden Gefährten taten es ihm gleich und sofort wurde er von fragenden Augen dabei beobachtet, wie er seinen Rucksack abhuckelte und suchend in ihm herumkramte. „Wir bleiben die Nacht über erstmal hier. Es bringt nichts jetzt weiter nach Shino und Naruto zu suchen." Es folgte ein zustimmendes Bellen seines Partners, während das Mädchen einen Moment lang stillschweigend vor sich hin grübelte, letztendlich aber mit einem kurzen Nicken vom Rücken des Vierbeiners abstieg.

Geduldig lag von da ab ihr Blick auf dem Inuzuka, der dies nutze, um sie mit einem kurzen Handzeichen zu sich zu winken. Sie tat wie ihr geheißen und bei ihm angekommen deutete er beiläufig auf ihren Rucksack, seine Augen allerdings weiterhin auf den eigenen gerichtet. „Gib den mal her...", forderte er leise murmelnd und wenig später hielt sie ihm das gewünschte Stück hin. Er nahm es ihr prompt ab, stellte es wortlos vor sich auf den Boden und warf nun ebenfalls einen Blick auf dessen Inhalt.

Einige Sekunden spürte er noch die Augen Hinata's auf sich, nach einer Weile aber ließ dieser Druck nach und zugegeben machte sich etwas Erleichterung in ihm breit. Es war seltsam die ganze Zeit beobachtet zu werden...

Grübelnd suchte er jedes Fach der beiden Taschen ab und konnte sich so

letztendlich ein genaues Bild über ihre derzeitige Situation machen.

Es schien ganz so, als wären sie gut ausgerüstet, zumindest hatten sie den Vorteil Nahrungsvorräte UND ein Zelt mit sich herumzutragen, während Shino's Gruppe wohl auf Erstgenanntes verzichten musste. Naja, aber für den Käferfreak dürfte es kaum ein Problem sein sogar hier was Essbares aufzutreiben und selbst wenn nicht, ein Abend ohne etwas im Magen zu haben kratzte ihn gewiss auch nicht. Hehe, dafür aber seine Begleitung sicher um so mehr.

Kurz schlich sich ein gehässiges Grinsen auf sein Gesicht und beinahe tat ihm der Größere schon leid. Denn einen völlig „ausgehungerten" Naruto die ganze Zeit mit sich herumschleppen zu müssen, der in einer Tour winselte, war gewiss kein Zuckerschlecken. Naja..., aber wenn es einen unter ihnen gab, der den Blonden ruhig stellen konnte, dann war es wohl Shino.

Er führte sich selbst zurück zum eigentlichen Thema und dachte noch einmal über ihre Vorräte und dergleichen nach. An Hunger dürften sie jedenfalls schon mal nicht sterben und Wasser... Tja, den eigentlichen Vorrat führten die anderen beiden mit sich, aber da jeder von ihnen noch eine eigene kleine Flasche bei sich trug hatten sie wohl insgesamt zw-

Nachdenklich zählte er alles an seinen Fingern ab, zuckte allerdings schon kurz darauf zusammen, als er ein leises Plätschern hinter sich vernahm. Bereits eine vage Vorahnung im Hinterkopf blickte er sich zögernd über die Schulter. Seine Mundwinkel fielen schlagartig nach unten und das einzige, was ihm durch den Kopf schoss, war: /Korrektur - eine.../

Seufzend mit dem Kopf schüttelnd und die Hände in die Seiten gestemmt lief er auf das Mädchen nicht weit von sich zu, die vollauf begeistert ihre Wasserflasche über einer einzigen zierlichen Blume, die sich hierher verirrt hatte, ausleerte.

„Macht's Spaß?" war alles, was er brummend hervorbrachte und erhielt zur Antwort ein strahlendes Lächeln, verbunden mit energischem Kopfnicken. Er hätte sich den Platz für ihr Lager wohl doch besser etwas genauer angeschaut... Eins war auf jeden Fall klar: Nach dieser ganzen Sache würde er Pflanzen gegenüber gewiss nicht mehr so positiv gesinnt sein!

„Maaa~nn, dich sollte man besser echt keine Minute mehr aus den Augen lassen...", murmelte er noch leise vor sich hin und wieder wurde er von zwei großen fragenden Augen verfolgt, wie er sich daran machte alles für ihr Zelt aus seinem Rucksack zu räumen.

Wenig später blühte er auch schon voll in dem Aufbau von besagtem auf und recht hilflos hockte das Mädchen daneben.

Eine ganze Weile lang bestimmte Stille ihre Zweisamkeit, doch schlussendlich riss einer der beiden das Wort an sich. „Kann ich nicht bei irgendwas helfen?" „Das könntest du sicher, wenn ich nicht zu große Angst haben müsste, dass eine der Zeltstangen mich oder dich aufspießt." Einmal mehr schien sich seine Kollegin keinen Reim auf seine Worte machen zu können und wieder musterte sie ihn mit diesem „unschuldigen" Blick.

Sofort widmete er sich daher erneut seiner Arbeit. Je schneller er hiermit fertig war, desto eher konnte er vielleicht etwas gegen ihre „Quengeleien" unternehmen, selbst, wenn er keinen blassen Schimmer hatte, wie er das anstellen sollte.
 

Ein paar Minuten des "High-Speed-Aufbauens" und endlich war alles soweit erledigt. Suchend wandte er sich um und entdeckte dabei Hinata, die es sich mittlerweile wieder bei Akamaru bequem gemacht hatte. Doch das war es nicht, wonach er eigentlich Ausschau gehalten hatte.

Hingegen seiner anfänglichen Erwartungen würden sie hier wohl doch kein Holz für ein kleines Feuerchen finden. Zu dumm... Naja, aber es ließ sich nicht ändern. Dann würde es eben ohne gehen müssen.

Sein Blick fiel gen Himmel. Keine einzige Wolke in Sicht, was für sie hieß, dass wenigstens der Mond ihnen bei nacht etwas Licht, wenn schon keine Wärme, spenden konnte.

Seufzend wandte er sich wieder den beiden anderen zu und marschierte schweren Schrittes an ihre Seite. „So... Scheint, als hätten wir dann alles soweit fertig. Wie sieht's aus - Hunger?" Er lächelte den zwei Kleineren wohlwollend zu, der Vierbeiner sprang schwanzwedelnd und laut kläffend auf und das Mädchen nickte zufrieden.

Augenblicke später hatte jeder etwas, auf dem er herumkauen konnte und außer vereinzelten Schmatzlauten herrschte unter ihnen tristes Schweigen.

Immer wieder fiel sein Blick auf Hinata, die schräg gegenüber von ihm an Akamaru gelehnt saß und ganz gleich wie oft er sich auch ermahnte woanders hinzuschauen, letztendlich war es immer wieder sie, die er beobachtete.

Nie hätte er gedacht, dass es mal so weit kommen konnte und er sich in ihrer Nähe unwohl fühlte, doch heute war eindeutig so ein Punkt erreicht. Dabei tat sie ja noch nicht einmal etwas Schlimmes, es war halt nur die Tatsache, dass... Ach er wusste ja selber nicht, was ihm gegen den Strich ging! ... Wie so üblich.

Ein erneutes Seufzen seinerseits war nur schwer verkneifbar, allerdings fiel es ihm nun leichter endlich seine Augen von ihr abzuwenden. Er konnte sich nicht helfen, aber es beunruhigte ihn, dass er diese Nacht mit ihr in einem Zelt verbringen sollte. Nicht, dass es irgendeinen Grund dazu gäbe nur...

Er erwischte sich dabei wie er ungeduldig mit seinen Fingern umherspielte und war sich beinahe sicher, dass sein Kopf nur so vor Hitze glühte und man ihm das auch ansehen konnte. Zweifelnd raufte er sich die Haare und hätte im Augenblick alles dafür gegeben, wenn sich in Hinata's Flasche noch etwas Wasser befände, mit dem sie nun IHN hätte „gießen" können! Vielleicht würde er dann wieder etwas klarer da oben werden...

„Geht's dir gut? Du bist schon wieder so rot..." Erschrocken fuhr er auf, als mit einem mal Hinata neben ihm saß und schon wieder drauf und dran war seine Stirn zu fühlen, diesmal allerdings fing er ihre Hand vorher ab. „Ke-Keine Sorge, alles klar..." Das einzige, was er auf die Schnelle hervorbrachte, wobei er sich innerlich gar nicht fühlte, als wenn alles in Ordnung wäre.

Hm...ja - wieso auch nicht?! Vielleicht war er ja wirklich krank? Eventuell schon die ganze Zeit, war eigentlich total weggetreten und bildete sich das alles hier nur ein? In Wirklichkeit war es vermutlich Hinata, die gerade Panik schob, weil ER komplett von der Rolle war? Das alles war also vielleicht nicht mehr, als ein verdrehter Alpraum?

Er rollte ob dieses absurden Gedankens sofort mit den Augen. Einmal mehr sah die Realität wohl anders aus, als er sie gern hätte.

Schüchtern aber dennoch besorgt schielte er auf die Person neben sich. So unangenehm ihm das Ganze auch war, so konnte er nur hoffen, dass es, wenn überhaupt, dabei blieb und sie auch weiterhin „nur" etwas von der Rolle war. Es würde um einiges komplizierter werden, wenn ihr plötzlich doch noch etwas Schlimmeres widerfuhr. Beispielsweise eine weitere versteckte Nebenwirkung des „Giftes"...

Eine kühle Briese rief ihn schließlich in die Wirklichkeit zurück und als hätte ihn jemand dazu aufgefordert, richtete er seine Augen sofort gen Himmel.

Das Rot von vorhin war nun beinahe gänzlich einem nächtlichen Blau gewichen und nur noch vereinzelt schimmerte ein abtrünniger Lilaton hervor. Auch ein paar Sterne hatten bereits ihren „Stammplatz" da oben eingenommen.

Ein leises Kichern neben sich drängte ihn erneut dazu auf seine Teamkollegin zu blicken, die den Himmel ebenso fixierte, wie er selbst, wenn auch um einiges amüsierter. „Irgendwie sehen die Sterne heute viel größer aus, als sonst...", kommentierte sie heiter und einmal mehr konnte er nur skeptisch die Stirn runzeln. Ach taten sie das?

Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. Völlig egal... Sie fand im Moment ja eh alles „total toll". Es würde ihn auch nicht wundern, wenn sie sich in einem unbeobachteten Augenblick eine der Klippen nach unten stürzte in der Illusion, unten stünde ein Prinz in strahlender Rüstung und würde sie auffangen - gruselig.

Hn, und er konnte sich auch nur zu gut vorstellen, wer dieser so genannte „Prinz" sein würde.

Naruto, diese Flachpfeife... Nur gut, dass er jetzt nicht hier war. Er bezweifelte, dass er all zu lange dabei zusehen könnte, wie sie sich dem Blondschopf an den Hals warf. Obwohl...irgendwie wäre es ihm auf einmal doch ganz lieb...

Er schluckte schwer und von einer Minute auf die andere hatte sich seine Meinung geändert. Kein Wunder, denn aus heiterem Himmel kuschelte sie sich plötzlich seitlich an seinen Arm, das gleiche „Heile-Welt-Lächeln" aufgesetzt, wie schon den Rest des Abends.

Unsicher wich er etwas zurück und einmal mehr drohten sich seine Wangen seinen Clanzeichen anzupassen, dennoch wollte er den Grund für ihr Handeln gar nicht erst wissen. Viel wichtiger war es, wie er sie jetzt wieder von sich los bekam!

Eine leise Stimme in seinem Hinterkopf bat ihn innigst darum, dies gar nicht erst zu versuchen, doch er ignorierte sie gekonnt, auch wenn ihm dies zugeben schon etwas an Überwindung kostete.

„W-Wi-Willst du nicht lieber wieder zu Akamaru gehen?" stammelte er und wendete seinen Blick strikt in die entgegengesetzte Richtung ab." E-Er ist sicher lieber an deiner Seite a-als...", er unterbrach sich selbst, wusste allerdings hinterher nicht so recht warum. Vielleicht lag es ganz einfach daran, dass der letzte Teil seines Satzes so überhaupt nicht der Wahrheit entsprach?

Gedanklich schüttelte er den Kopf. Nein, vermutlich hatte er nur Angst gehabt erneut wie wild zu stottern.

...

Tse, irgendwie klang diese Erklärung genauso mies wie die andere und er wurde das Gefühl nicht los, dass es nur eine Ausrede war.

Als er neben sich plötzlich wieder dieses leise Giggeln vernahm, zuckte er erneut zusammen und lediglich einen Seitenblick warf er dem Mädchen zu. „Akamaru-kun ist doch hier. Er fühlt sich nicht einsam."

Wehleidig beugte er sich etwas nach vorn und sah zu seinem Bedauern den weißen Vierbeiner zur anderen Seite Hinata's liegend und sich von ihr kraulen lassend.

Das konnte doch wohl alles nicht wahr sein! Seine letzte Hoffnung - dahin! Alles, was er jetzt noch tun konnte, war wohl lediglich, sich glücklich zu schätzen, dass sie so zumindest nicht ihn selbst mit Streicheleinheiten zu verwöhnen brauchte.

Allein durch diesen Gedanken wurde er noch röter, als er es eh schon war. Nur gut, dass er dank der Dunkelheit nun keinerlei Angst mehr vor Hinata's besorgten „Stirnfühlattacken" haben musste.

Er seufzte schwer (Mann, das schien echt seine neue Lieblingsbeschäftigung zu sein), lehnte seinen Kopf in den Nacken und stemmte ihn so gegen die hinter ihm liegende Felswand. Gott, wie sollte er da nur wieder raus kommen?!

Die bebende Hitze in ihm wurde immer unerträglicher und dass Hinata ihren Körper ständig - unruhig wie sie war - aufs Neue an den seinen rieb, half nicht gerade dabei, dies zu ändern. Er war nahe dran sie einfach von sich zu stoßen und sich im Anschluss allein in dem Zelt zu verbarrikadieren, beschloss dann aber doch, dass dies unter seiner Würde war. Sofern von dieser seit dem heutigen Tage auch nur noch ein Fünkchen übrig war.

Ungeduldig tippte er mit den Fingerspitzen immer wieder auf den Boden und dachte nach. Worüber genau? Keine Ahnung - irgendwas halt! Ein Gesprächsthema - nicht, dass er momentan wirklich vorhatte mit ihr zu sprechen -, über den kommenden Tag, den weiteren Verlauf ihrer Mission, Hinata... Argh, nein! Das war doch genau der Punkt, den er hatte auslassen wollen!

Abermals stöhnte er leicht verzweifelt auf und erst jetzt bemerkte er, wie ruhig es neben ihm doch schon seit einer ganzen Weile war. „Ruhig" jedoch im Sinne von „nichts regt und bewegt sich".

Neugierig versuchte er einen Blick auf das Gesicht des Mädchens zu erhaschen, allerdings wurde ihm dies sowohl durch ihre Haare als auch die Dunkelheit verwehrt. Er war nahe dran sie darauf anzusprechen, jedoch überzeugte ihn ihr regelmäßiger Atem bereits von selbst von seiner Theorie - sie schlief.

Er wusste nicht, welcher Gedanke ihm jetzt rechter war. Ein erleichtertes „Na endlich!" oder doch eher das beunruhigte „Ou~, Mist!". Irgendwie traf es beides ganz gut.

Er war erleichtert - ja! Einerseits.

Jetzt musste er nicht mehr ganz so sehr darauf achten, wie er sich benahm und konnte sich ruhig so viel Blut in den Kopf pumpen und vor Hitze schwitzen und dampfen, wie er wollte. Auf der anderen Seite aber fühlte er sich nun beinahe noch mehr eingeengt und in seinen Möglichkeiten begrenzt.

Keinesfalls wollte er sie wieder aufwecken, einen anderen Weg von ihr wegzukommen würde es aber wohl kaum geben. Würde er jetzt versuchen von ihr wegzukriechen täte die Schwerkraft ohne Zweifel das Nötige um ihn vollends unter ihr zu begraben.

Aber das Schlimmste, wirklich allerschlimmste war: /Gottverdammt, wozu hab ich dann bitte vorhin dieses bescheuerte Zelt aufgebaut?!!/

...

Ok...zugegeben, das war Schwachsinn, aber dennoch tat es ihm leid. Da hatte er sich nun schon zum zweiten mal die Mühe gemacht dieses Ding aufzubauen und eine weitere Nacht lang würde es ihm nichts nutzen! Schon gestern hatte er fast kein Auge zugetan und heute würde es nicht anders werden, das wettete er!

In Gedanken weiter vor sich hingrummelnd schloss er schließlich die Augen und verbrachte noch eine ganze Weile damit sich und die Welt zu verfluchen. Tja und letztendlich war alles, was zu sagen blieb - Wette verloren.
 

Keine zehn Minuten hatte es gedauert, hatte sich auch sein Geist verabschiedet, war eingetaucht in eine völlig andere Welt und gegen alle Erwartungen blieb er von der nächtlichen Kälte unbeeindruckt - sie alle.

Erst die wärmende Morgensonne ließ ihn unruhiger werden, kitzelte sein Gesicht und ganz gleich, womit er auch versuchte sich vor ihr zu schützen, es half nichts. Unerbittlich schimmerte ihr gleißendes Licht selbst durch seine geschlossenen Lider hindurch und allmählich wurde ihm durch das Flackern leicht übel. Es half wohl nichts...

Langsam öffnete er die Augen, musste sie jedoch sofort wieder schließen, da das heimtückische Licht ihn selbst jetzt, wo es erreicht hatte, was es wollte, nicht verschonte. Ein paar mal blinzelte er und wunderte sich, dass das Blenden bereits schon nach dem ersten Wimpernschlag um einiges angenehmer geworden war. Etwas später war nicht schwer zu erraten, wieso.

Mit einem mal hatte er die Augen weit aufgerissen und durfte direkt in die fliederfarbenen der jungen Hyuuga blicken, die ihn, umrahmt von einem Lächeln, fröhlich musterten. Sie hielt eine ihrer Hände nicht weit von seinem Kopf entfernt in der Luft und hinderte die Sonne so daran sein Gesicht noch weiter zu blenden. „Ohayo, Kiba-kun."

Der blanke Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben und im ersten Moment war er unfähig sich zu bewegen. Erst als ihm einmal mehr die Röte in den Kopf schoss, setzte er sich auf und rutschte ein Stückchen von ihr weg. „M-Morgen...", brabbelte er verworren und man hatte Mühe ihn überhaupt zu verstehen, doch schien dies seine Gegenüber nicht zu stören.

Sofort machte sich daraufhin wieder Skepsis in ihm breit und heimlich warf er ihr einen prüfenden Seitenblick zu.

Tse, was hieß hier „heimlich"?! Sie hatte es natürlich sofort bemerkt und musterte ihn nun ebenso interessiert, wie er sie. Nachdem er seinen Blick daraufhin wieder schlagartig abwendete, vernahm er aufs neue ein leises Kichern neben sich und erneut jagte ihm dies einen kalten Schauer über den Rücken. Aber eins war wohl jetzt klar: Sie war noch immer genau so neben der Spur, wie gestern. Ou~, womit hatte er das verdient?!

Eine berechtigte Frage, denn langsam hatte er echt den Eindruck irgendjemand oder -etwas hätten sich gegen ihn verschworen.

Innerlich enttäuscht seufzend stand er auf, klopfte sich den angelagerten Staub von der Hose und warf einen letzten kurzen Blick auf Hinata, ehe er sich pflichtbewusst dem Zelt zu seiner Rechten zuwandte.

Es war ihm unangenehm das Mädchen so neben sich stehend zu sehen, diese Art passte einfach nicht zu ihr! Es war als hätte man ihm plötzlich einen ganz anderen Menschen an seine Seite gestellt! Um so mehr war er sich nun sicher, dass sie sich kein bisschen zu ändern brauchte...nicht für ihn... Tse, nur zu dumm, dass es leider nie um ihn selbst gegangen war...

Ein kurzes Bellen holte ihn schließlich in die Wirklichkeit zurück und erst jetzt bemerkte er, dass er gut eine Minute nur untätig herumgestanden und auf das Zelt gestarrt hatte. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu erahnen, dass die beiden anderen schon wieder nur etwas „herumtollten" und davon abgesehen hatte er dafür auch gar keine Zeit. Er musste endlich beginnen sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Es galt nun einzig und allein alles zusammenzupacken und dann so schnell wie möglich die anderen einzuholen. Sein momentan wichtigstes Ziel, denn es war wahrhaftig beunruhigend, dass die Wirkung dieser Pflanze bisher noch nicht von allein wieder abgeklungen war...
 

*
 

Es war seltsam. Die beiden anderen hätten ihnen schon längst über den Weg laufen müssen, es sei denn, sie hatten es sich tatsächlich in den Kopf gesetzt bereits voraus zu gehen. Nur..., wenn dem so wäre, ergäbe es keinen Sinn. Er kannte seine zwei Kollegen genau, sie beide wussten, dass ihnen eine solche Aktion keinen Nutzen brachte und selbst, wenn es noch immer Kiba's Sturkopf war, der die beiden zum Weiterlaufen antrieb, Hinata war bei ihm. Ein paar Worte mit ihr und er hätte sich wieder beruhigt.

Es war inzwischen gewiss unzählbar, wie oft er sich schon diese Gedanken durch den Kopf gejagt hatte. Seine Hoffnung aber, so eine logische Erklärung für den Verbleib vom Rest seines Teams zu finden, blieb ein einfacher Wunsch.

„Bist du dir echt sicher, dass wir richtig gelaufen sind? Irgendwann müssten wir den beiden doch nun mal begegnen..." Exakt 7 mal war ihm diese Frage nun schon gestellt worden, doch auch jetzt hatte der Aburamesprössling nicht vor dem Quengler neben sich eine Antwort zu geben. Er hatte ihm beim ersten mal erklärt, dass er es nicht wusste, der Blonde sich gedulden solle. Es war nicht von belang, dass er ihn noch einmal darauf hinwies. Er würde es auch so verstehen.

Er musste sich allerdings dennoch eingestehen, dass sein Plan, ihr Team wieder zu vereinen, gescheitert und es dumm gewesen war, es für dieses Vorhaben zu trennen. Und dennoch..., selbst wenn dies stimmte, es gab keinen Grund sich Sorgen zu machen. Sicher hatten Hinata und Kiba einander. Sie würden wissen, was zu tun ist. Und auch, wenn sie sich bis zum Ende der Mission nicht wiederfänden, sie hatten trotz allem nichts zu befürchten. Solange der Auftrag erfüllt und das Schreiben rechtzeitig abgeliefert würde, war alles im grünen Bereich.
 

*
 

Echt nicht zu fassen! Hörte ihm der Spinner überhaupt zu?! Ach, aber warum versuchte er es auch immer wieder? Ganz gleich wie hartnäckig er war, diese Eigenschaft würde ihn bei dem Aburame gewiss nicht weiterbringen.

Er seufzte schwer, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und einmal mehr sah er sich gelangweilt in der Gegend um.

Echt zum Verrücktwerden. Dieser Trip war stinklangweilig, von der versprochenen Action Tsunades hatte er bisher noch nicht all zu viel erlebt. Das einzige bisschen Spannung war ihm ja sofort wieder durch den Typ neben sich geraubt worden. Dabei hatte er anfangs echt gedacht Shino würde ihn machen lassen, aber da war er wohl schief gewickelt gewesen.

Aber nicht nur, dass er ihm diesen Spaß vermasselt hatte! Er hätte ihn auch beinahe noch umgebracht!

An der Klippe hatte der Kerl ihm doch tatsächlich seine Killerinsektenarmee auf den Hals gehetzt und das, wo er schon ein ganzes Stück hinter sich gehabt hatte! Hah, was hieß hier ein ganzes Stück!? Einer wie er musste kurz vor der Spitze des Berges gewesen sein! Hn, aber kaum dass er sich vom ersten Schock erholt hatte und somit auch der ersten Todesmöglichkeit entgangen war, wartete bereits das nächste Attentat! Diese Viecher hatten doch tatsächlich damit begonnen ihm das Chakra auszusaugen! Nicht, dass er davon nicht genug hätte, aber irgendwann war auch er einmal erschöpft und wirklich angenehm war es auch nicht gewesen diese Krabbelteile an sich kleben zu haben... Nur zu gut, dass sie ihn wenigstens, nachdem sich seine Füße ungewollt von der Felswand gelöst hatten, vor einem Sturz mit schlimmeren Folgen bewahrten und sicher auffingen bevor er den Boden erreichen konnte.

Natürlich hatte er dem Größeren nach dieser Aktion gehörig die Leviten gelesen, auch wenn der andere nicht wirklich so reagiert hatte, wie erhofft. Nicht, dass er überhaupt reagiert hätte... Naja, aber seine Klettertour hatte er sich von da ab abschminken können.

Jeder, der jetzt begann zu denken, dass danach alles in Ordnung gewesen sei, irrte jedoch. Shino schien wahrhaftig etwas gegen ihn zu haben und nur so darauf zu warten, bis er zugrunde ging! Denn nach all diesen Strapazen folgte auch noch ein eiskalter Lebensmittelentzug! Geknüpft mit der darauf folgenden schlaflosen Nacht fühlte er sich nun dem Tod echt näher als je zuvor...

Aber was verlangte man auch von ihm?! Wie sollte er zusammen mit SO jemandem in EINEM Zelt zur Ruhe kommen, noch dazu, wo ihn doch schon sein Magen allein wach gehalten hätte?

Erneut warf er seinem Peiniger nach diesen Gedanken einen finsteren Blick zu. Das würde er ihm noch heimzahlen...irgendwann. Und wenn er ihn mit einer Flasche Insektenspray überfiel und dafür sorgte, dass alle Brillenläden in Konoha schlossen!

Er musste sich jäh in seinen Racheplänen unterbrechen, als die Person neben ihm auf einmal halt machte. Fragend sah er sich zu besagter um, war drauf und dran nach sich dem Grund für sein plötzliches Stehenbleiben zu erkundigen, schloss seinen Mund aber sofort wieder, nachdem er ihn kurz geöffnet hatte. Der Kerl würde ihm ja sowieso keine Antwort geben. Er wollte ihm nicht noch länger die Genugtuung gönnen, er könne nicht begreifen.

Seine Aufmerksamkeit sprang schlagartig auf etwas ganz anderes über, als er aus den Augenwinkeln bemerkte, wie sich jemand auf sie zu bewegte. Ein großes weißes „Ding" steuerte in Höchstgeschwindigkeit aus der Richtung, aus der sie eben selbst gekommen waren, direkt auf sie zu und endlich begriff er auch, um wen es sich handelte.

„Akamaru?" brabbelte er mehr zu sich selbst, als seinem Begleiter, aber dennoch nickte dieser zustimmend. Er wusste nicht, ob er sich auf die Meinung des Aburames verlassen sollte, starrte dieser ja schließlich noch immer nach vorn und nicht dorthin, wo der Vierbeiner herkam, aber egal... Es war definitiv Akamaru!

„Yo!" In einer riesigen Staubwolke kam das wolfsähnliche Ungetüm schließlich schlitternd vor ihnen zum Stehen, sein Herrchen, als auch die junge Hyuuga auf dem Rücken tragend.

„Yo?!" wiederholte der Blonde fassungslos und sah den Inuzuka ebenso perplex an. „Was heißt hier 'yo' - wo wart ihr?!" „Ihr kommt spät...", erklang es monoton neben ihm und irgendwie hatte er das Gefühl sie alle würden die Situation herunterspielen. „Ich weiß, tut mir leid. Es gab ein paar Schwierigkeiten... Das nächste mal lass ich wohl besser dich die Karte lesen..."

Er konnte deutlich ein gezwungenes Lächeln im Gesicht des Neuankömmlings sehen und leicht beschämt strich sich besagter über den Hinterkopf. Er war drauf und dran erneut nach dem genauen Grund für ihr verspätetes Auftauchen zu fragen, beließ es aber dabei als ihm Hinata förmlich ins Auge stach.

Er war schon allein darüber verwundert, dass Akamaru in der Lage war die beiden zur gleichen Zeit zu tragen, aber wieso schlief das Mädchen?

Grübelnd zog er eine Augenbraue in die Luft und verbrachte Sekunden damit die drei vor sich einfach nur anzustarren, bis er endlich zu dem Schluss kam, dass ihn das wohl nicht weiterbrachte. „Sag mal..., wieso pennt Hinata jetzt noch? Habt ihr euch die Nacht um die Ohren geschlagen, um uns zu finden oder wie?" Wenn man sich überlegte, dass die beiden erst jetzt bei ihnen aufgetaucht waren, konnte dies wohl kaum der Fall sein.

Leicht verwundert sah ihn der Angesprochene an und blickte dann auf das Mädchen hinter sich. „Ach deshalb war sie so still..." „Sag bloß du hast das nich mitgekriegt!" „Verdammt ich war froh, dass sie überhaupt mal die Klappe gehalten hat! Da konnte ich nicht riskieren mich wieder zu ihr umzudrehen... Sie hat den ganzen restlichen Weg irgend 'ne Scheiße gelabert. Ich war echt drauf und dran ihr eine zu scheuern..."

Fassungslos sah er den Jungen vor sich an. Das war nicht sein ernst oder? Wenn er so was über IHN sagte, kein Problem, aber über Hinata?! „Ich rate dir, dass du sie nicht angepackt hast, sonst-!" Er unterbrach sich selbst, vor allem, da er plötzlich sämtliche Augen um sich herum auf sich spürte. Normalerweise störte ihn das ja nur wenig, aber irgendwie... Diesmal war es anders. Sicher musste es einen Grund für den Kerl geben solche Dinge zu sagen, selbst wenn er sich beim besten Willen keinen vernünftigen vorstellen konnte.

Er murmelte kurz etwas unverständliches in sich hinein und setzte dann erneut an. „Nun lass dir nicht alles aus dem Arsch ziehen, sondern sag, was Sache ist! Wenn du so etwas sagst, muss es ja auch einen Auslöser dafür geben."

Die Verwunderung im Gesicht seines Gegenübers verschwand schnell und ein leichtes Lächeln machte sich darauf breit, was ihm unmissverständlich sagen wollte, dass er beeindruckt von der „Scharfsinnigkeit" des Blonden war. Aber ebenso genau wusste er, dass er dies keinesfalls als Kompliment ansehen brauchte.

„Deswegen bin ich hier...", begann der Braunhaarige schließlich, den Blick auf Shino gerichtet und seine Züge nahmen wieder ernstere Formen an. „Hinata, sie muss sich beim 'Flirten' mit einer Pflanze irgendwie vergiftet haben, jedenfalls benimmt sie sich echt sonderbar, seitdem ihr ein Stachel die Hand aufgeschlitzt hat." „Vergiftet?" wiederholte Naruto sofort ungläubig und erhielt zur Antwort ein einfaches Nicken. „Keine Ahnung, es hört sich vielleicht schlimmer an, als es eigentlich ist, aber langsam...mach ich mir doch leicht Sorgen. Gestern war sie nur etwas neben der Spur, aber heute... Ihrem 'Laufstil' nach zu urteilen ging es ihr gar nicht gut, es war ihr unmöglich einen Fuß vor den anderen zu setzen und noch dazu dieses Gebrabbel von sämtlichem Zeug... Bunten Lichtern und was weiß ich nicht alles... Ich hab' nach 'ner Weile auf Durchzug geschaltet."

Ebenso wie der Inuzuka warf auch er dem Mädchen nun einen besorgten Blick zu. Das hörte sich ja...echt seltsam an...

„Mit Hilfe der Kikkaichu dürftest du doch dafür sorgen können, dass das Gift wieder aus ihrem Körper rauskommt oder?" Erneut war es Kiba, der gesprochen hatte und nun abwartend den Aburame ansah. Dieser nickte leicht und trat dann näher an das weiße Ungetüm heran, um sich das Mädchen genauer anzusehen. „Rein theoretisch, allerdings... Wenn du von einer Pflanze sprichst, wird es sicherlich nur eine geringe Menge sein, die in ihren Körper eingedrungen ist. Eigentlich von Vorteil, doch da du erst jetzt hier auftauchst... Es ist schier unmöglich dieses Bisschen nun, nachdem es quasi in ihrem gesamten Körper verteilt ist, noch herauszufiltern..." „Na klasse - und was heißt das jetzt?!" Etwas, was auch ihm selbst auf der Zunge gelegen hatte. „Dass in ihrem Fall wohl ein Gegengift angebracht wäre", erklang sofort die monotone Antwort, gefolgt von einem leichten Zähneknirschen Kiba's. „Das ist ja mal wieder super, denn haben wir eins? Nein!"

Einen Moment lang herrschte bitteres Schweigen. Allem Anschein nach würde es wohl schwierig werden die Mission jetzt noch so ohne weiteres hinter sich zu bringen. Im dümmsten Fall mussten sie sich wohl wieder trennen oder den Auftrag gar ganz hinschmeißen.

Aus den Augenwinkeln vernahm er schließlich, wie der Inuzuka etwas aus seiner Tasche herauszog. Seiner Vermutung nach, musste es sich dabei um die Karte handeln, auch wenn er nicht wirklich wusste, wie diese ihnen jetzt weiterhelfen sollte. Diese Frage schien ihm der Hundejunge jedoch gerade beantworten zu wollen, wurde allerdings vorher von Shino's Stimme unterbrochen.

„Du sagtest sie sei plötzlich eingeschlafen?" sprach er schier desinteressiert, die Augen weiterhin wie gebannt auf das Mädchen gerichtet, aber dennoch das Nicken des Inuzukas in sich aufnehmend. „Ich vermute eher...sie ist ohnmächtig."
 

******************
 

Jaja, ohnmächtig isse... Nicht, dass das bei Hina etwas Weltbewegendes oder gar Neues wäre XD

Ich kann noch nicht vorhersagen, wann das nächste Chapter kommt, aber ich hoffe, dass ich Anfang nächster Woche wieder eins on stellen kann. Bin momentan wieder total im Schreibfieber, von daher stehen die Chancen gut, nur wenn das Teil schon wieder länger wird, als alle bisherigen könnte es sich etwas hinziehen^^°
 

Jo, für Vorschläge zum weiteren Storyverlauf bin ich wie immer offen, auch wenn ich derzeit ein grobes Konzept im Kopf habe, aber eine Idee hier und da zusätzlich kann nie schaden ;)
 

Na dann, bis zum nächsten Chapter!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Natsumi_Ann_
2007-08-29T04:21:27+00:00 29.08.2007 06:21
Ihm wird heiß :p
haha so dein unterbewusstsein wird dir jetzt langsam klar xDDDDDD#
Das war toll und hinas Mädchentour is zu geil xD
Von: abgemeldet
2007-08-22T20:02:49+00:00 22.08.2007 22:02
wow! ich bin wiedermal absolut begeistert und zufrieden gestellt!
das war ein echt lustiges kapitel, besonders, als hinata ihr wasser über die blume geleert hat^^
aber diese blumen scheinen ja schon so ein bissel komisch zu sein, hoffentlich wird hinata wieder "normal", obwohl ich ihre momentane art sehr belustigend finde^^
suuuper gemacht! kannst stolz auf dich sein!
lg kirschbanane
Von:  LadyHinata
2007-08-22T16:59:31+00:00 22.08.2007 18:59
Wirklich super Kapitel,mach bitte so schnell wies irgend geht weiter


Zurück