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Wenn Dämonenblut fließt...

...werden aus Todfeinden Verbündete
von

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...der Schwertmeister fällt...

XD jetzt gehts mir sogar selber schon so, dass ich an so einer Cliffhanger-Stelle weiterschreiben will! *seufz* manchmal verstehe ich mich selber nicht...

Also das ist ein Kapi, in dem Seneca zum Erzähler wird, da Dante ja anfangs nicht vorkommt. Ich hoffe, ich kann dadurch etwas Klarheit in seine verworrenen Charakterzüge bekommen!
 

Seneca ging vorsichtig weiter. Immer wieder drohten seine Füße auf dem matschigen Boden auszugleiten, doch er schaffte es, auf den Beinen zu bleiben. Er richtete den Blick zurück auf das Dorf. Hier irgendwo musste es gewesen sein. Vielleicht fand er Vergils Spuren und konnte erkennen, wo er den Weg nach oben genommen hatte? Aufmerksam machte er sich daran, nach Spuren des Halbdämonen zu suchen.

Etwa eine halbe Stunde später lehnte er sich fluchend an den Stamm einer dürren Birke. Es war, als hätte Vergil sich in Luft aufgelöst! Er hatte das Dorf umrundet, doch war er nirgends auf Spuren gestoßen!

Da drang ein Laut an sein Ohr. Seneca legte den Kopf in den Nacken und lauschte. Da war es wieder! Es klang... schwach. Ein leises Wimmern, irgendwo in der Nähe! Seneca sah sich um, entdeckte aber kein mögliches Versteck. War es ein Tier? Oder war es etwa der kalte, abweisende Halbdämon, der ihn vor irgendetwas warnen wollte? Der Dämonenjäger beschloss, dem Geräusch zu folgen. Als er wieder in den strömenden Regen trat und eisiges Wasser in sein Genick lief, stieß er einen leisen Fluch aus. Er würde sich noch den Tod holen hier draußen!
 

Seneca stieg ein paar Stufen, die aussahen, als stammten sie von Menschenhand, hinauf. Ein paar Ruinen lagen vor ihm. Menschen hatten sie einst wohl als stolze kleine Häuser erbaut, doch nun waren sie zerfallen und boten niemandem mehr Schutz. Niemandem... Seneca trat zwischen die Ruinen und meinte, auf dem Boden so etwas wie Stoff zu erkennen. Besorgt trat er näher und erkannte, wer hinter der verfallenen Mauer lag. Es war tatsächlich der, den er suchte.

Vergil war nur noch ein Schatten seiner selbst. Blutend kauerte er sich in den winzigen Windschatten des Gemäuers, zitternd in der Kälte des Regens. Seneca warf alle Abscheu vor ihm über Bord und trat näher. Der Halbdämon blickte mit irrlichternden Augen zu ihm auf, zuckte zusammen und wich zurück. Er erkannte ihn nicht! Seine bebenden Hände umschlossen Yamato so fest, dass seine Knöchel - zumindest dort, wo sie nicht wund und aufgeschürft waren - weiß wurden. Entsetzt erkannte Seneca, dass Vergils Mantel mehr rot war als blau. Blut rann ihm aus dem Mundwinkel über das Kinn, den Hals und versickerte schließlich, vermischt mit dem Regenwasser, in seiner Weste. Seneca kniete bei ihm nieder und legte ihm vorsichtig - Vergil zuckte zurück und wollte Yamato ziehen, hatte aber nicht mehr die Kraft dazu - die Hand auf die Schulter.

"Erkennst du mich? Vergil? Ich bin es, Seneca! Kannst du aufstehen?" Vergil sah ihn verwirrt an und nickte. Seneca war klar, dass ihn der Halbdämon nicht erkannte, er sah in ihm nur jemanden, der ihm helfen konnte. Vorsichtig nahm er Vergil das Schwert aus der Hand und zog ihn auf die Füße.
 

Ein fataler Fehler, denn sogleich kippte ihm der blaugewandete Dämon entgegen, unfähig, das Gleichgewicht zu halten. Seneca ächzte, als er Vergils größeres Gewicht auffing und auf sich stützte. Der Halbdämon war fast einen halben Kopf größer als er und besaß breitere Schultern. Dementsprechend war er auch schwerer als Seneca selbst. "Versuche, einen Teil deines Gewichtes selbst zu tragen, ich werde dich stützen!", bemühte er sich zu sagen. Dann begann er, sich mit seiner Last den Berg hinaufzukämpfen.
 

Mehrmals mussten sie ihren Weg unterbrechen, wenn Vergils Beine ihn einfach nicht mehr tragen wollten. Dann setzte Seneca ihn unter dem Dach eines Baumes - viel brachte es nicht, aber dennoch genug, um ihm sinnvoll zu erscheinen - ab und ließ ihn leidlich zu Atem kommen. Stets besah er sich dann die Wunden des Halbdämonen, nur um immer wieder festzustellen, dass die tiefen Schnitte, Kratzer und Einschüsse weder heilen mochten, noch aufhörten zu bluten. Seneca schauderte. Er hatte viele Dämonen verwundet, doch ihre Verletzungen hatten sich immer selbst geheilt, zu schnell, als dass es ihm richtig aufgefallen wäre. Vergil hingegen war nur ein Halbdämon, was bedeutete, dass seine Wunden sehr wohl bluteten, auch wenn sie schnell wieder heilten. Die Substanz der Projektile, die die Wundheilung verzögerte, hatte schreckliche Folgen für Spardas Sohn. Seneca wusste, dass sie die Höhle, in der Dante und Nero hoffentlich auf sie warteten, bald erreichen mussten, wenn er Vergil vor dem Verbluten retten wollte.

Bei diesem Gedanken horchte er auf. Er wollte Vergil retten? Einen Dämonen? Seneca lachte freudlos auf. Was war er denn für ein Dämonenjäger? Doch dann gestand er sich ein: ja, er wollte ihn retten. Und zwar deshalb, weil er ihn später zum Duell fordern würde, um ihm mit eigener Hand den Gnadenstoß zu geben. Es war einfach nicht seine Art, sich neben einen Verletzten zu setzen und zu warten, bis dieser sein Leben aushauchte. Lieber gab er Vergil die Chance, ihn im Kampf umzubringen oder zu fliehen, als dass er ihn jetzt, wo er wehrlos war, zu töten.

Vergil stöhnte auf und Seneca sah zu ihm hinüber. Der Halbdämon lehnte halb am Stamm einer Buche und hielt die Hände auf eine besonders tiefe Wunde in seinem Bauch gepresst. Noch immer sickerte Blut durch seine Finger. Seneca nahm seinen wirren Blick als Zeichen, dass es Zeit war, weiterzugehen. Mühsam lud er sich den Verletzten auf die Schulter. Dann trat er mit seiner Last wieder hinaus in den nicht enden wollenden Regen...
 

Als sie oben bei der Höhle ankamen, erwartete Nero sie bereits. Seneca war froh, dass zumindest Dante und Nero geblieben waren, wo sie waren. Ein Verletzter reichte. Vergil hatte auf der letzten Etappe das Bewusstsein verloren und Seneca hatte sein ganzes Gewicht den Berg hinaufschleifen müssen. Nero sah sie und eilte ohne zu zögern zu ihnen hinaus in den Wolkenbruch. Er nahm Vergils anderen Arm und lud ihn sich auf. Zu zweit gelang es ihnen sehr schnell, den verletzten Halbdämonen ins Trockene zu schaffen.

Drinnen schlug Seneca eine zögerliche Wärme entgegen und er sah, wie Dante sich von einem winzigen, rauchenden Feuerchen aufrichtete und ihnen entgegensah. Als er Vergil reglos zwischen Seneca und Nero erkannte, erbleichte er. "Was ist los?" , fragte er.

Seneca und Nero luden ihre Last am Feuer ab und der Halbdämon mit der Teufelsklaue begann geschickt, Vergils Mantel und Weste auszuziehen. Seneca erzählte: "Ich war im Dorf und habe zu Mittag gegessen, um mich umzuhören. Da wurde Vergil entdeckt und die Soldaten verfolgten ihn. Sie haben mit speziellen Waffen, die die Wundheilung durch dämonische Kräfte unterbinden sollen, auf ihn geschossen. Ich habe ihn gesucht, nachdem er geflohen ist und ihn dann hier herauf gebracht."

In ebendiesem Moment öffnete Nero die Weste, die Vergils Oberkörper bedeckte. Er stieß einen Laut des Entsetzens aus und starrte hinab auf den Verletzten. Seneca und Dante gesellten sich zu ihm und auch sie erkannten betroffen das Ausmaß der Mittel. Vergils Brust war eine einzige blutige Kraterlandschaft von Einschüssen. Die Soldaten hatten ihn offenbar doch noch erwischt, als er aus Senecas Blickfeld entkommen war, denn mehrere tiefe Schnitte von Messern und Schwertern klafften sowohl an seinem Oberkörper, als auch an Bauch und Armen. Es war Seneca ein Rätsel, weshalb der Halbdämon überhaupt noch lebte. Ein Mensch, und dessen war er sich vollkommen sicher, wäre längst an solchen Wunden zugrunde gegangen.

Nero hob den Blick und sah Seneca und danach, länger, Dante in die Augen. Er schluckte. Seneca ahnte bereits was er sagen würde.
 

"Er wird wahrscheinlich sterben."
 

Dante richtete den Blick auf seinen Zwillingsbruder und meinte leise: "Warum? Du Narr! Es hätte gereicht, wenn der Mensch gegangen wäre..." Seneca spürte, dass Dante seine Abneigung ihm gegenüber noch immer nicht abgelegt hatte. Aber er sah auch, wie sich die Augen des Halbdämonen mit Tränen füllten. "Dante... ich habe noch Medikamente... Vielleicht..." Der Dämon mit dem roten Mantel wandte sich schroff ab. "Tu was du nicht lassen kannst! Ich werde dich nicht daran hindern!"

So mühsam er seine Stimme ruhig halten wollte, Seneca hörte deutlich heraus, dass Dante unter dem Zustand seines Bruders litt. Mit einem harten Knoten in der Brust nahm er sein Gepäck vom Rücken und nahm den Erste-Hilfe-Kasten heraus. Nero sah ihn an und nickte. Dann machten sie sich daran, sich um den Verletzten zu kümmern...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Katja12133
2009-03-09T05:25:37+00:00 09.03.2009 06:25
der arme
er soll nicht sterben.
dante wäre am boden zerstört.
ich denke wir können dem menschen jetzt vertrauen,er hat ihn gerettet.
Von:  Rooro
2008-05-23T11:02:22+00:00 23.05.2008 13:02
also irgendwie hab ich Mitleid mit Vergils Zustand. du hast ihn ja wirklich schlimm zugerichtet!
hast Recht, jetzt versteh ich Senecas Motive auch besser. scheint ja totz allem ein ehrenwerter Mann zu sein.
Von: abgemeldet
2008-03-04T23:03:36+00:00 05.03.2008 00:03
ich weiß, ich wiederhole mich langsam, aber: wie konntest du das vergil nur antun!? oder besser gesagt jedem vergilanhänger dort draußen XD
Von:  KeksFrosch
2007-07-25T12:23:49+00:00 25.07.2007 14:23
Willst du ihn wirklich umbringen???... naja ich mag ihn nicht besonders aber trotzdem........
gutes Kapitel wie immer^^ mach schnell weiter!!!
deine Latishja


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