Die Last der falschen Identität
Hey Leira, ich liebe Wortgefechte mit dir. Klar find ich es 'blöd', wenn du Shin-ichi und Ran trennst. Ist ja nicht meiner Fic. *grins* Da darf man das. Und ganz im Vertrauen, *flüster* bei mir ist das doch auch vorgekommen. *ihrzuzwinker*
Nun kommen wir zu einem ganz anderen Thema. Ich weiß nicht ob ihr es bemerkt habt, aber Weihnachten steht vor der Tür. Und deshalb, werd ich mich jetzt mal zurückziehen. (auch wenn ich es in der letzten Zeit schon mehr als genug getan hab *grins* *sorry*) Na jedenfalls wird dieses Kap das letzte sein, welches dieses Jahr online geht. Ich melde mich dann erst im neuen Jahr wieder. Und deshalb wünsche ich allen frohe Weinachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Mit diesem Kapitel beende ich auch mal wieder eine Wunschliste. Ich glaube es ist die vierte gewesen. Der letzte Wunsch ist die Nummer 23 und wurde von SonjaArika genannt.
Im neuen Jahr starten wir mit Liste 5(?) und der Wunschnummer von Leira. Also bis dahin verbleibe ich eure Koko-chan
__________________________________________________________________________________
Conan schaute aus dem Fenster. Sein Kinn auf seine linke Faust gestützt, sah er zu, wie die Sonne Stück für Stück hinter dem Horizont verschwand. Er fühlte sich elend. Seine unfreiwillige Kindheit hatte heute wieder einmal dazu geführt, dass er ein Stück mehr von Rans Geheimnis erfahren hatte. Warum, fragte er sich, warum konnte sie mit einem Kind über Gefühle reden, aber nicht mit ihm als erwachsenem Menschen. Er konnte sich nicht erinnern, das Ran jemals einen ernst zu nehmenden Gefühlsausbruch ihm gegenüber gezeigt hatte. Erst als er zu Conan wurde, hatte er von ihrer tiefen Zuneigung zu ihm erfahren. Also warum sprach sie mit ihm über Gefühle? Am Geschlecht konnte es nicht liegen. Sie erwähnte die Gefühle für ihn nicht einmal gegenüber ihrer besten Freundin Sonoko. Und er als Conan und er als Shin-ichi waren in ihren Augen beide Jungs. Mit einem sprach sie darüber, mit dem andere nicht. Die einzige Gemeinsamkeit, welche Shin-ichi mit Sonoko und Ran verband, war ihr Alter. Sollte es am Alter liegen? Glaubte Ran, ein Kind würde die Zusammenhänge nicht verstehen wenn sie von ihnen sprach? Ein Kind würde die Gefühle und Sehnsüchte nicht erkennen? Ein Kind wird die weiteren Folgen nicht bedenken können? Ein Kind würde die Dimension, die eine Liebe mit sich führt, nicht überblicken? Tja bei einem Kind, einem richtigen Kind würde sie durchaus Recht behalten. Was aber, wenn es ein Kind gab, welches in der Lage war, allen Ausführungen zufolgen, welche sie von sich gab. Was, wenn es ein Kind gab, das Zusammenhänge durch schlussfolgern zusammenführen konnte? Ein Kind, welches in der Lage war ihre Gefühle zu verstehen, weil es die gleichen Sehnsüchte besaß wie sie, weil es genauso fühlte wie sie, weil es genauso liebte wie sie. Ein Kind, so wie er eines war. Ein Kind das eigentlich kein Kind ist, sondern ein Teenager in ihrem Alter. Ein Teenager, der zufälliger Weise ihr Lebensbegleiter seit dem Sandkasten war. Ein Freund, der sie liebte. Ein Freund, der ihr Freund war.
Die Sonne war untergegangen. Nur noch der Horizont war leicht erhellt. Die Dunkelheit schickte sich an, den Tag abzulösen. Im Fensterglas begann sich das Lichte der Lampe wiederzuspiegeln und mit ihr konnte Conan Ran sehen, die am Schreibtisch saß und ihre Hausaufgaben machte. Er fühlte sich schlecht, wie immer nach diesen Gesprächen mit Ran. Er schämte sich regelrecht, weil er Ran mit seiner falschen Identität, von der sie nichts wusste, anlog. Er fühlte sich, als würde er den liebsten Menschen in seinem Leben gnadenlos hintergehen. Und in dem Maße, wie er sich schlecht fühlte, so sah er wie sie nach diesen Gesprächen sich erleichtert fühlte. Wenigstens sie war für einen kurzen Moment glücklich, bevor sie ihre Sorgen wieder einholten. Dennoch wäre es ihm am liebsten, sie würde ihre Geheimnisse behalten. Sie war ein Mädchen und jedes Mädchen hatte ein süßes Geheimnis. Erst recht ihrem Liebsten gegenüber. Doch er kannte ihres zum größten Teil. Das Geheimnis welches sie sicher glaubte. Von dem sie glaubte, das Shin-ichi nichts so schnell erfuhr. Das sie es ihm freiwillig erzählt hatte, war sein Geheimnis, welches er nie haben wollte.
Langsam erhob er sich und lief auf Ran zu. Ich möchte wieder Shin-ichi sein, dachte er. Ich möchte wieder für dich da sein. Und ich will dich erobern. Nur mit dem Wissen, welches ich bis dato besitze, scheint es mir unmöglich zu werden, mich jemals unbefangen dir zu nähern und so zu tun, als wüsste ich nichts.
Ran sah auf. "Was ist Conan?", fragte sie besorgt, als sie sein ernstes Gesicht sah. "Bedrückt dich etwas?"
Conan schüttelte den Kopf. "Nein.", sagte er und versuchte zu lächeln. "Ich habe nur Hunger."