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Das Kind und der Mond

Ein Märchen
von

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Ein Kind saß jeden Abend auf einem kleinen Hügel vor seinem Haus. Und sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, kam der Mond zum Vorschein und das Kind erfreute sich an ihm, Nacht für Nacht. Es betrachtete ihn, wie er so silbrig, rund und wunderschön dort oben am nachtblauen Himmel hing und sanft herablächelte, das gefiel dem Kind. Und oft stellte es dem Mond fragen: „Mond, warum bist du rund und glänzt so silbern?“

Der Mond lächelte überrascht auf das Kind herab: „Gefalle ich dir denn?“, fragte er.

Ohne lange nachzudenken rief das Kind zu ihm hinauf: „Ja, du bist wunderschön.“

Es hörte das Lachen des Mondes. „Dann bin ich es nur für dich.“

Am darauf folgenden Abend stellte das Kind wieder eine Frage: „Mond, warum hängst du so weit oben und ganz allein? Fühlst du dich denn nicht einsam?“

„Nein“, antwortete der Mond, „du besuchst mich doch jeden Abend.“ Und er lächelte wieder. Da streckte das Kind plötzlich seine Hand gen Himmel aus und machte seinen Arm so lang wie möglich.

Erstaunt fragte der Mond: „Was machst du da?“

„Ich versuche dich zu greifen“, antwortete das Kind.

„Warum willst du mich greifen?“, fragte der Mond.

„Dann kann ich dich in meine Jackentasche stecken und du kannst immer bei mir sein“, erklärte das Kind.

Der Mond aber lachte nur. „Aber ich bin viel zu weit weg von dir. Und ich kann hier nicht weg. Die Menschen brauchen mich, damit ich ihnen in den finsteren Nächten Licht spende.“

Eines Abends fand der Mond das Kind nicht auf dem kleinen Grashügel vor dem Haus. Besorgt suchte er nach ihm. Er fand es vor einem See, der am Fuße des kleinen Hügels lag. Dort saß das Kind und blickte zum Mond hinauf.

Der Mond fragte: „Warum bist du nicht auf deinem kleinen Hügel am Haus?“

Das Kind antwortete: „Du sagst, du kannst nicht weg von dort. Deswegen komme ich zu dir.“

„Aber du bist immer noch so weit von mir entfernt“, stellte der Mond fest.

„Ich bin noch nicht weit genug gelaufen“, erklärte das Kind altklug.

Am nächsten Abend fand der Mond das Kind wieder nicht auf dem kleinen Hügel am Haus. Er suchte als nächstes am See, doch auch dort war es nicht. Da hörte er den verzweifelten Ruf des Kindes: „Mond! Hilf mir! Ich wollte zu dir laufen, aber nun finde ich aus dem finsteren Wald nicht mehr heraus“, und es weinte und klagte so herzzerreißend.

So half der Mond dem Kind aus dem Wald heraus. Er leuchtete ihm den Weg und brachte es sicher nach Hause.

„Ich dachte, hinter dem finsteren Walde werde ich dich finden“, schluchzte es und der Mond tröstete das Kind, aber ermahnte es auch: „Versuche nie wieder, mich zu erreichen. Wenn du es wünscht, mich zu sehen, so schau hinauf in den Nachthimmel und ich werde immer für dich scheinen.“

Von da an saß das Kind wieder jeden Abend auf dem kleinen Hügel vor dem Haus, betrachtete den Mond und erfreute sich an ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-10-20T22:19:32+00:00 21.10.2007 00:19
Hier habe ich zwei Sachen zu beanstanden...
1. Das ist doch kein Märchen... Eher ne Fabel oder ein Gleichnis...
2. Es ist viel, viel zu kurz...

So, mehr habe ich nicht zu meckern...
Stil ist wie bisher klasse... Du benutzt eher einen beschreibenden Stil... Im Gegensatz zu dem, was ich mache... Sehr schön...
Das Thema erinnert mich an die Geschichte von Ikarus... Aber wunderbar umgesetzt... Auch Rechtschreibfehler oder Ausdrucksschwächen sind mir nicht aufgefallen... Super, super, super...
Dieses Mal hast du auch eine herrliche Satzmelodie benutzt... Mir fehlen die passenden Worte der Beschreibung... auf jeden Fall top...

vlG
Alex


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