Ein verlockendes Angebot
Hello!
Bin mit dem Kapitel endlich fertig geworden.
Jedenfalls wünsch ich euch noch viel Spaß beim Lesen!! ;-)
Kapitel 2 - Ein verlockendes Angebot
Tea rannte blitzartig in eine schmale Seitengasse, wo eine ziemlich düster aussehende Gestalt Mokuba an die Wand drückte und ihm ein Messer unter die Nase hielt.
„So jetzt wollen wir doch erst mal sehen, was sich Schönes in ...“, weiter kam er nicht, da hatte ihm Tea auch schon eins mit dem Deckel einer Mülltonne übergezogen.
„Lauf Mokuba!“ Der Typ lag zwar anscheinend bewußtlos auf dem Boden, doch Tea wollte kein Risiko eingehen, also liefen sie so schnell sie konnten.
Nach einer ganzen Weile, in der sie mehrmals abgebogen waren um ihre Spur zu verwischen, gelangten sie zum Pier.
„So, ich glaube wir sind jetzt in Sicherheit.“, stellte sie atemlos fest.
„Tea?“, Mokuba keuchte. „Ja?“
„Danke, ich weiß nicht was passiert wäre, wenn du nicht gekommen wärst.“
Sie machte eine ablehnende Handbewegung. „Ist schon in Ordnung, ich bin mir sicher, du hättest das Selbe auch für mich getan. Aber jetzt mal eine andere Frage. Wieso bist du eigentlich um diese Zeit noch nicht zu Hause, schließlich wird es in einer knappen Stunde dunkel?“
„Ähm ... naja, ich hab mich heute mit ein paar Jungs aus meiner Klasse getroffen. Eigentlich hätte ich Roland anrufen sollen, sobald ich zum abholen bin, das wollte ich ja auch, aber ...“ Er zögerte. „Aber?“, wollte Tea wissen. Mokuba seufzte. Anscheinend wollte er nicht darüber sprechen.
„... die anderen haben mich ausgelacht und gefragt, ob ich Angst davor habe alleine nach Hause zu gehen. Naja, das wollte ich dann auch nicht auf mir sitzen lassen, also habe ich mich alleine auf den Weg gemacht.“
„Verstehe.“ Das tat sie auch. Sie wusste zwar, dass es besser gewesen wäre, wenn er Roland oder zumindest Kaiba angerufen hätte aber trotzdem konnte sie nachvollziehen warum er es nicht getan hatte. Als sie wieder zu Mokuba blickte fiel ihr sein erstaunter Blick auf.
„Keine Moralpredigt?“, fragte er.
Tea schmunzelte. „Nein, du weißt ja bereits, dass es falsch war Roland nicht anzurufen, oder?“ Er nickte. „Und da ich weiß das du daraus gelernt hast und so etwas nicht wieder tun wirst, können wir auch auf eine Moralpredigt verzichten.“ Tea lächelte ihn aufmunternd zu, worauf Mokuba erleichtert aufatmete.
Ein Blick auf ihre kleine Armbanduhr genügte um Tea zu sagen, dass es Zeit war nach Hause zu gehen. „Wir sollten uns dann mal langsam auf den Weg machen.“ Sie machte ein paar Schritte. Als sie jedoch bemerkte, dass Mokuba noch zögerte, drehte sie sich um und lächelte ihm noch einmal zu. „Na komm, gehen wir.“
Das taten sie dann auch. „Tea?“ „Ja?“
„Warum bist du eigentlich noch nicht zu Hause?“
„Naja, ich musste nachdenken.“ Sie lächelte womit sie der Frage eigentlich ausweichen wollte, doch Mokuba wollte anscheinend nicht locker lassen. „Und worüber?“
Sie überlegte. Sollte sie es ihm denn wirklich sagen? Aber warum eigentlich nicht, es war doch nur Mokuba, außerdem würde er es sowieso irgendwann erfahren.
„Über meinen Job. Mein ... Chef hat mich heute gefeuert.“, irgendwie fühlte sie sich besser nachdem sie es ausgesprochen hatte. ,Siehst du Tea, war doch gar nicht mal so schwer.’
„Und wieso?“
„Naja, ich hab einen Kunden eine geschmiert als er mich ...“, sie stockte. Irgendwie war es ihr doch peinlich gerade mit Mokuba darüber zu sprechen, schließlich war er gerade mal 13. „Angefasst hat?“, beendete dieser fragend.
„Ja.“, gab sie zu. „Aber dann hat er es doch verdient.“
Sie seufzte. „Das fand ich ja auch Mokuba, aber mein Chef hat das leider etwas anders gesehen. Tatsache ist, dass ich keinen Job mehr habe, obwohl ich das Geld für die Tanzschule in New York brauchen würde.“ Sie senkte den Blick, hob ihren Kopf dann aber wieder und lächelte. „Aber egal, ich werd schon wieder was finden.“
Den Rest des Weges schwiegen sie. Jeder ging seinen Gedanken nach, Tea den ihren und Mokuba den seinen, wobei Mokuba allerdings eine mögliche Lösung für Teas Problem einfiel.
Nach einer Weile standen sie dann vor dem Kaiba Anwesen. Als das Tor sich langsam öffnete, bemerkte Tea, dass Mokuba noch zögerte.
„Kopf hoch Mokuba, Seto wird schon nicht allzu streng mit dir sein.“, sie legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter.
Gerade als sie gehen wollte hielt Mokuba sie am Arm zurück.
„Ach ja, Tea, du musst dir keine Sorgen machen. Du wirst bald wieder einen Job haben, dafür sorge ich schon.“ Er lächelte ihr noch einmal zu, verschwand dann aber, noch bevor sie etwas sagen konnte.
Sie stand noch eine geraume zeitlang wie angewurzelt vor dem großen, schmiedeeisernen Tor, das sich bereits wieder schloss. Als sie sich letztendlich auf den Weg nach Hause machte, dachte sie noch eine ganze Weile über Mokubas Worte nach.
Als Mokuba die Tür geöffnet wurde, blieb er kurz stehen, atmete tief ein und ging dann weiter. Was er jetzt vorhatte, dürfte nicht allzu leicht werden.
Anscheinend hatte ihn Seto schon erwartet, denn dieser stand mit verschränkten Armen im Vorzimmer. „Mokuba! Wo zum Teufel warst du solange? Und warum hast du nicht angerufen?“
Er seufzte. „Also weißt du, das war so ...“ Wenn er wollte, dass sein Plan klappte, dann durfte er sich jetzt keinen Fehler erlauben und das hieß, dass er Seto die ganze Geschichte erzählen musste.
Als er seine Geschichte beendet hatte atmete er noch ein weiteres Mal tief durch. Jetzt würde erst der schwierige Teil seines Vorhabens kommen.
„Na ja, eigentlich wollte ich mit dir noch über etwas anderes reden.“, begann er.
„Und worüber?“ Seto zog eine Augenbraue hoch, etwas das er immer tat, wenn er wusste, dass noch etwas Größeres auf ihn zukommen würde.
„Ja also, du hast doch vor kurzem deine Assistentin gefeuert und da dachte ich mir, da du ja ohnehin eine Neue brauchst und Tea heute ihren Job verloren hat, dass du ..“ „Moment mal.“, unterbrach er ihn. Ihm gefiel das was Mokuba da gerade vorhatte nämlich ganz und gar nicht. „Erstens wissen wir nicht ob sie für den Job geeignet ist und zweitens ob sie ihn denn überhaupt will.“ „Das Einzige was du machen musst, ist ihr die Firma zu zeigen, damit sie weiß wo alles ist und ihr ihre Aufgaben erklären. Und außerdem weiß ich, dass sie ihn annehmen wird. Schließlich braucht sie das Geld. Ach komm schon großer Bruder.“
Seto seufzte, etwas das er sehr selten tat. Für Mokuba ein gutes Zeichen, es bedeutete nämlich dass Seto über seinen Vorschlag nachdachte und um ihn noch einmal darin zu bestärken, Tea doch noch einzustellen, setzte er noch ein weiteres Argument hinzu, nämlich sein Bestes.
„Seto, Tea hat mir vorhin erst noch das Leben gerettet und da willst du ihr nicht einmal helfen, obwohl du sowieso jemanden für diesen Job brauchst?“
Ein erneuter Seufzer kam Seto über die Lippen. Er fand zwar nach wie vor, dass es keine sonderlich gute Idee war Tea Gardner diesen Job zu geben, aber schließlich wollte er auch
nicht in der Schuld von Yugi Mutos persönlichem Cheerleader stehen.
„Und?“, hakte Mokuba noch mal nach.
„Sag ihr sie kann morgen anfangen.“ Mehr brauchte Seto auch nicht zu sagen. Mokuba rannte gleich mit einem freudigen Lachen die Treppen hinauf, blieb am oberen Ende aber doch noch mal stehen und rief seinem Bruder ein „Danke, Seto. Du wirst es nicht bereuen.“ zu. Dann war er aber auch schon in seinem Zimmer verschwunden.
„Das hoffe ich.“
Tea schreckte aus ihrem Bett hoch. Ihr Handy klingelte.
„Wer ruft denn jetzt noch an?“, fragte sie sich gähnend, ging dann aber doch zum Schreibtisch und den Anruf entgegenzunehmen. „Hallo?“
„Tea, du wirst nie erraten, was für einen Job ich dir gerade verschafft habe.“, sprudelte aus einem freudig wirkenden Mokuba heraus.
„Job? Mokuba? Moment mal, wovon spricht du da eigentlich, ich habe doch schon ...“, sie brach den Satz abrupt ab. Jetzt erinnerte sie sich wieder. Sie hatte ja keinen Job mehr.
„Von was für einem Job sprichst du überhaupt?“, fragte sie dann doch interessiert.
„Also, vor kurzem hat Seto seine Assistentin entlassen und da er ja sowieso eine Neue braucht, habe ich mir gedacht du könntest doch gleich diese Stelle annehmen. Seto hat schon zugesagt. Und was hältst du davon, Tea?“
Hätte Tea mit irgend etwas auf der Welt nicht gerechnet dann damit, dass ihr Seto Kaiba den Job seiner Assistentin anbieten würde. Aber ja, anscheinend kam im Leben ja immer alles anders als erwartet.
„Na ja, ich weiß nicht so recht.“, und das wusste sie auch wirklich nicht. „Aber Tea, du könntest dadurch deinen Traum verwirklichen, du verdienst sogar mehr als das Dreifache.“ „Was?“ Tea glaubte sich verhört zu haben. Mehr als das Dreifache? Gut, sie hatte ja von Anfang an gewusst, dass ihr alter Job nicht gut bezahlt wurde, aber gleich mehr als dreimal soviel? Konnte sie da überhaupt nein sagen? Schließlich brauchte sie doch das Geld? ,Wenn ich jetzt ablehne, kann ich meinen Traum auch gleich aufgeben. Aber will ich wirklich die Assistentin von Seto Kaiba werden?’ Sie war sich noch immer nicht ganz sicher.
„Tea, bist du noch dran?“ Mokubas Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken. ‚Tea jetzt entscheide dich doch endlich. Willst du später Mal nach New York oder nicht?’ Und plötzlich konnte sie eine Entscheidung treffen.
„Ja, ich bin noch dran. ... Ich nehme den Job.“
„Gut, dann bis Morgen. Du fängst nach der Schule an, Seto wird dich mit zur Arbeit nehmen. Gute Nacht noch.“ „Aber Mokuba, ...“ Zu spät, er hatte schon aufgelegt.
Was hatte sie da bloß gesagt? Sie war zwar noch im Halbschlaf gewesen, aber war das denn wirklich eine plausible Erklärung? Sie seufzte. Wahrscheinlich nicht, das Angebot hatte sich einfach zu gut angehört um es abzulehnen. Außerdem was war denn schon so schlimm daran? Gut, sie musste für Seto Kaiba arbeiten und wenn sie an seine Launenhaftigkeit dachte, war er nicht gerade der sympathischste Mensch den sie kannte, aber vielleicht ... Nein. Sie schüttelte abrupt den Kopf. Kaum vorstellbar, dass er gerade im Berufsleben, vor allem wenn es um seine Firma ging, halbwegs erträglich war. Aber andererseits konnte die Tatsache, dass sie eine Zeit lang direkt seinen schlechten Launen ausgesetzt sein würde, doch kein allzu großes Opfer dafür sein, sich ihren größten Traum erfüllen zu können. ... Oder etwa doch?? Sie seufzte erneut.
„Ach was soll’s, so schlimm wird’s schon nicht werden.“ Mit diesen Worten schlief sie auch ein.
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
Werd mich bemühen das nächste möglichst bald hochzuladen.
Glg Eure Heli