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Orange Juice

Über das verzwickte Gefühlsleben starrsinniger Piraten
von

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Orkan

Man, ich bin in letzter Zeit fauler als die Polizei erlaubt und ich möchte das ihr wisst, dass es mir echt Leid tut, das ich jeden Monat so hinterher hänge, ich versuche mich so gut es geht zusammen zu reißen, ehrlich!

Bis dann also in hoffentlich nicht alzu langer Zeit.

Vanadie
 


 

Orkan
 

»Du .. du willst was?«

Noch immer klangen Ace klar verständliche Worte unbegreiflich.

»Ich gehe zurück in den East Blue.« »Wie meinst du das?«

Nicht nur sein Bruder, auch der Rest dessen gloreicher Mannschaft schaute ungläubig und schienen so unendlich traurig, als würden sie einen langjährigen Freund verlieren. Dabei kannte er doch zwei von ihnen erst seit ein paar Tagen. Der Schwarzhaarige konnte über diese Tatsache nur schmunzeln.

»So wie ich es gesagt habe, ich gehe zurück auf unsere Heimatinsel, werd die anderen Meere ein bisschen befahren, gucken was für Abenteuer da auf mich warten.«
 

»A- aber ich dachte, das wäre nur ein Scherz.«

Flüsterte Ruffy entsetzt und erinnerte sich kurzweilig an das Gespräch vom gestrigen Tag wo sein Gegenüber bereits dieselbe Behauptung geäußert, ihm aber keiner Beachtung geschenkt hatte.

Die orangehaarige war vollkommen erschlagen von der Bemerkung des mutigen Piraten, zählte sie doch mit dem Schwertkämpfer zu beiden, die an dem Gespräch vom Vortag nicht teilgenommen hatten. Auch ihr attraktiver Kamerad blickte ungläubig drein. Immerhin sagte sein Kumpel gerade er wolle das Piratenleben vorerst hinter sich lassen. Dieser schüttelte sachte den Kopf und wand sich dann allgemein an die Anwesenden:

»Man, ihr tut ja gerade so als fahre ich nicht nach Hause, sondern zu meiner eigenen Hinrichtung.«
 

»Na hallo? Das ist ja wohl auch fast dasselbe, stell dir das mal nicht so leicht vor, einfach umzudrehen und schwups wieder vor Mamis Türchen stehen. Wir sind hier auf der Grand Line, vergiss das nicht!« Namis Worte klangen unruhig und scharf zugleich. Sie mochte Ace, irgendwie, und konnte sich nicht so recht vorstellen sein lachendes Gesicht womöglich nie mehr wieder zu sehen. Obwohl vor allem hier im Grab der Piraten ein Freibeuter fast täglich sein Leben aufs Spiel setzte, war es doch etwas ganz anderes, wenn er versuchte diesem Dasein zu entkommen.

Die wenigsten Piraten, die zur Grand Line aufgebrochen waren, sahen ihre Familien je wieder und die orangehaarige Diebin bezweifelte keinen Augenblick, dass dies auch an dem holprigen Rückweg lag. Man konnte hier keinen Rückzieher machen, es sei denn man fahre bis zum Ende des Meeres, nach Unicorn. Doch das hatte ja bekanntlich außer Gol D. Roger noch niemand geschafft.
 

Ace kräuselte seine von Sommersprossen gescheckte Nase.

»Dann vergiss du bitte nicht wer ich bin Nami, nur weil ich jetzt eine Niederlage eingesteckt habe heißt das noch lange nicht, dass ich einfältig und schwach bin. Denk dran, ich bin schon 3 Jahre länger als ihr in diesem Teufelsgewässer.«

Nami biss sich auf die Lippen. Natürlich, das wusste sie ja auch und doch .. die Vorstellung Ace nie mehr wieder zu sehen machte wohl nicht nur ihr zu schaffen. Er war für sie seit dem ersten Treffen in der Wüste Alabastas wie ein Bruder geworden. Ein großer Bruder, den sie nie hatte. Dann war da ja auch noch Nojiko, ihre große Schwester, aber die hatte sie ja sogar aus freien Stücken verlassen.
 

Nojiko, ob es ihr wohl gut ging?

So ganz allein auf der riesigen Plantage in dem monströsen Holzhaus? Nami hatte alles auf einmal viel größer in Erinnerung, als es wahrscheinlich eigentlich war. Es erschien ihr wie ein verzwickter Alptraum, der sie nächtelang begleitete, seine grausige, kalte Hand nach ihr ausstreckte und sie mit sich in die Welt des Horrors zog.

Die junge Frau erschauderte bei dem Gedanken ihre Adoptivschwester wäre in einer ähnlich prekären Lage, wie sie es sich in ihren erschütternden Träumen bereits sooft vorgestellt hatte. Nojiko und das Dorf tot unglücklich, verwüstet und von Sklaventreibern besetzt. Ja womöglich, Vergewaltigern. Das ganze war doch schon einmal passiert, warum nicht auch gleich ein zweites, drittes, achtes, dreizehntes Mal?

Namis Kopf pochte ihr als hätte sie zulange in der Sonne gebrutzelt und ihre Augen kreiselten wie Dialschnecken, die man falsch herum aufgestellt hatte. Bei dem ganzen Ärger den sich ihr Hirn über das Jahr hinweg ausgematert hatte, konnte doch nur irgendwas schief gegangen sein. Wozu hieß es sonst Frauen besaßen eine gewisse weibliche Intuition. Die Piratenbraut hatte bisher davon zwar noch wenig Gebrauch gemacht und sich lieber auf ihr Köpfchen verlassen, aber he .. weiblich war weiblich.
 

Eine plötzliche Eingebung durchstieß sie wie ein Pfeil Amors, nur das die Wirkung gänzlich anders ausfiel, als es bei dem griechischen Liebesengel der Fall gewesen wäre. Ihr Kopf schoss vor und sie fixierte Ace mit ihrem starren Augenmerk. Selbst sie würde wohl bei ihrem eigenen Anblick das Grausen bekommen.

»Ace, wenn du wirklich in den East Blue zurückgehst, könntest du mir dann einen Gefallen tun?«
 

Der Angesprochene wirkte weniger überrascht als die Orangehaarige es vermutet hätte. Sein Blick war verschmitzt und dennoch waren seine Augen wachsam auf ihre gerichtet, er verhielt sich wie ein listiges Tier, das auf den verzweifelten Angriff des Opfers wartete. Schließlich gab er nach und nickte ihr stumm entgegen, neugierig auf die kommende Bitte seiner Freundin. Auch der Rest der Crew sah gespannt dem Schauspiel entgegen. Was konnte sie jetzt schon von ihm wollen, dass Nami so beachtlich schnell klein beigegeben hatte?

»Würdest du meinem Heimatdorf einen Besuch abstatten und dich vergewissern, dass dort noch alles mit rechten Dingen zugeht? Es würde mir eine Menge bedeuten.«

Alle sahen auf und nachdem die Frage bei den ersten Eingerastet war wie Kanonen im Rohr brach auf dem Deck das reinste Chaos aus. Sowohl der Kapitän, wie auch Zorro, Lysop und Sanji stürmten wie vom Hafer gestochen auf ihren Gast zu, überhäuften ihn mit Bitten, Anweisungen und gar Anleitungen wie er auch ihre Heimatdörfer zu besuchen hatte, das sich dieser gar nicht so schnell hätte in Deckung begeben können. Selbst Ruffy, der seinen Bruder von derselben Insel um einen solchen Gefallen doch gar nicht fragen brauchte, hing orientierungslos in dem Wirrwarr aus Armen und Beinen.
 

Ungläubig schüttelte die Schuldige ihr Haupt und zeigte dem Menschenknäuel entnervt einen Vogel.

»Ihr habt auch den Schuss nicht mehr gehört oder?«

Sofort war der langnasige unter ihnen in Alarmbereitschaft.

»Was, welcher Schuss? Achtung, Achtung wir werden angegriffen, bitte verlassen sie auf der Stelle das Schiff, begeben sie sich ruhig zu den Rettungsboten und .. rudern sie um ihr Leben!«
 

Chopper, der von dem Theater wenig mitbekommen hatte, wurde erst durch die Ansprache des Lockenkopfes aufmerksam und begann eben so wild wie der Unruhestifter schreiend auf und ab zu rennen. Während die restlichen, normal gebliebenen ungläubig, ja schon fast lachend der Aktion folgten, stand Nami kurz vor dem Ausbruch.

Sie war in jüngster Zeit besonders anfällig, wie ein unausgeschlafener Seekönig und da kam die Hirnlosigkeit ihrer Teamkollegen nicht gerade hilfreich. Sanji und Ruffy noch um Ace Aufmerksamkeit streitend und Lysop und der Elch schon halb aus dem Schiff hängend, war das gewohnte Durcheinander an Bord wieder einmal perfekt verlaufen.

Zorro trat neben die junge Frau und streckte sich der Kleineren wagemutig entgegen. Entweder ahnte er noch nicht von der baldigen Supernova oder es interessierte ihn herzlich wenig, dass die Orangehaarige mit dem feurigen Temperament einer South Blue Insulanerin, ihr ohnehin schon loses Mundwerk nur noch schwer unter Kontrolle halten konnte.

»Na, deine Sprüche bringen einen einfach um den Verstand, Schätzchen.« Es klang verletzend und war der Situation unpassender als es nur ging, doch gleichzeitig waren sie ein Ansporn. »Dann pass bloß auf das du nicht auch noch deinen Kopf verlierst, Süßer, das würde es zu einfach machen.«
 

Er hob unwissend eine Augenbraue, Vorfreude blitzte in seinen Augen.

»Was denn, ich bin ganz Ohr.«

Nami ließ bewusst männlich ihre Finger knacksen und hob arrogant das Gesicht, in dieser Haltung glich sie mehr dem verwöhnten Marinesohn Helmeppo, als sich selbst. »Dich heb ich mir bis ganz zum Schluss auf.«

Waren die Andeutungen am Anfang noch ins Verführerische gezogen worden, punktete die kecke Diebin jetzt durch ein ungewohnt halbstarkes Auftreten. Dem ehemaligen Piratenjäger schien es zu gefallen, denn das typische schiefe Lächeln legte sich auf seine schmalen Lippen. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie hatte es etwas Beruhigendes. Nami spürte förmlich wie ihr Blutdruck wieder in Richtung grünen Bereich sank.

Komisch, dabei hatte sie noch zu Beginn ihres Gespräches vermutet er wolle sie wieder nur auf die Palme bringen.

Achselzuckend wand sie sich ab, marschierte auf den Schiffszimmermann zu und fragte diesen übertrieben freundlich ob er ihr nicht wohl seine Blechnase ausleihen könne. Empört wich der Cyborg ein wenig zurück, während sich Zorro, von ihrem Vorhaben mitreißen ließ und sich ein allzu auffälliges Grinsen verkneifen musste.

»Entschuldige mal, aber das ist meine Nase, bastel dir selbst eine, wenn du eine zweite brauchst!«

Wollte sie hier eigentlich keiner verstehen? Sie warf Franky einen viel sagenden Blick zu und deutete in die Richtung der Chaotentruppe.
 

Der Abend kam schleichend. So schnell wie die Zeit jüngst rann, hatte man das Gefühl etwas schien falsch zu ticken. Die Orangehaarige schien das nicht zu stören. Summend saß sie an ihrem Schreibtisch und miss die Dauer für ihre nächsten Aufenthaltsorte. Draußen auf dem gang hörte sie das Jaulen ihrer Kameraden, die verzweifelt versuchten ihre von Franky´s Blechnase zerbeulten Köpfe zu kühlen.

Nami grinste.

Oh ja, es war doch immer noch am besten die Wut an anderen auszulassen, als sie mit sich damit herum zuquälen.

Müde streckte sie ihre Glieder und beschloss auch den heutigen Tag endlich hinter sich zu lassen und schlafen zu gehen. Passend zu diesem Beschluss trat ihre Zimmergenossin in den Raum. Fragend blickte diese sie an und die Angesprochene erwiderte den Augenkontakt ebenso stumm mit einem bloßen Nicken.

Robin war seltsam, das war sie schon immer gewesen, trotzdem überraschte ihre Art die hübsche Frau jedes Mal aufs Neue. Seit ihrer Befreiung von der CP9 auf Enies Lobby waren es schon einige Monate vergangen und man hatte die Veränderung, welche dieses Abenteuer mit sich brachte, vor allem bei der Archäologin sehr deutlich erkennen können. Plötzlich war Leben in dem schönen Körper und Nami hatte sie in dieser Zeit zum ersten Mal als ein Mitglied ihrer Crew gesehen und nicht nur als vorläufigen Gast.

Lächelnd begab sie sich zum Bett. Robin war eine gute Zuhörerin, wenn es um Probleme ging, doch noch besser konnte man sich mit ihr ernsthaft unterhalten.

Kichernd vergrub sie sich unter der Federdecke.
 

Das Eis zwischen ihnen schien endlich gebrochen und die Orangehaarige hatte endlich eine weibliche Vertrauensperson, eine Freundin, an Bord gefunden. Woran sie nach Vivis Weggang nicht mehr wirklich geglaubt hatte, war die Prinzessin doch ihre beste Freundin gewesen.

Die Müdigkeit bannte ihre Bewegungen und hielt sich wie ein ungeheuer fest umschlossen. Ein Traum machte sich in ihrem Kopf breit, nein, mehr noch, eine Erinnerung, und schien sie mit sich in den Schlaf zu ziehen.
 

~Flashback~
 

Der Wind pfiff einem ordentlich um die Ohren und wenn sie könnte, dann schwur Nami, würde sie die Verantwortlichen umbringen. Es sah dem Smutje gar nicht ähnlich, dass er so etwas zuließ, auch wenn die junge Diebin wusste, dass man sich nicht davor drücken konnte. Sie saß vor Kälte schlotternd im Krähennest und hielt Ausschau nach ungewöhnlichen Ereignissen der Nacht.

Hier war nichts und hier auch nicht.
 

Am liebsten hätte sie sich einfach ins Bett begeben und geschlafen, in der Hoffnung, dass an einem so lausigen Tag, sowieso nichts passieren würde. Die Luft war trotz des herbstlichen Wetters so verdammt kalt, dass nicht einmal alle zehn Klamotten sie sie auf der Haut trug, sie vor einer Gänsehaut beschützen konnten. Zitternd zog sie die Knie an und legte das Fernglas entkräftet beiseite, man sah in dieser Brühe ja eh nichts.

Erschrocken fuhr die Frau auf. Hatte sie nicht gerade was gehört? Noch ehe sie wieder zum Ausguck hatte greifen können, erschien vor ihren Augen ein dunkler Haarschopf und sie sah überrascht mit an, wie Robin zu ihr in die beängstigende Höhe gestiegen war. Höflich machte sie der lächelnden Frau platz, die ihr wortlos eine dampfende Tasse entgegen hielt. Erstaunt zog die Navigatorin die Luft ein und ein süßlicher Geruch stieg ihr in der Nase auf.
 

Hm, Kakao. Dachte sie freudig und schon während die heiße Flüssigkeit ihre Kehle hinab glitt fühlte sie eine sanft Wäre in sich aufsteigen, die alle Kälte und Müdigkeit vertrieb. Der schokoladige Geschmack auf der Zunge war angenehm und seltsam beruhigend. Obwohl das auch die Anwesenheit der anderen Frau sein konnte.

»Danke Robin.« Flüsterte die Orangehaarige leise und schenkte ihrer Nachbarin ein ehrliches Lachen. Diese erwiderte es mit eben solchem Gesichtszug auf den Lippen, den sie zum ersten Mal bei der Älteren sah. Ausgeruht kuschelte sie sich in die dargebotene Wolldecke und legte vorsichtig ihren Kopf auf Robins Schulter.

Scheu, Angst davor eine Grenze überschritten zu haben, wartete sie mit großen Augen auf eine abwertende Reaktion der anderen. Nami hätte es ihr nicht verübelt, sie hatte sich nie um eine bessere Beziehung zu der neben ihr einzigen Frau auf dem Schiff bemüht, selbst dann nicht, als sie die Wahrheit über ihre schreckliche Kindheit erfuhr.
 

Jedoch geschah selbst nach einer Weile nichts und die hübsche Piratin atmete erleichtert aus. Sie fing den Blick von ihrer Kameradin auf, der so viel Güte ausstrahlte, wie sich ein Kind von seiner Mutter hätte wünschen können. Diese legte sanft einen Arm um die andere und zog die junge Frau noch näher an sich heran. Vielleicht, hätte sie jemand, sollte er die beiden in jener Nacht beobachtet haben, für ein Liebespaar gehalten, dabei haben die zwei zu jener späten Stunde doch ein ganz anderes Band geknüpft.

Das Band der Freundschaft.

Worte waren fehl am Platz, Gestiken allein genügten.
 

~Flashback Ende~
 

Nami schlug die Augen auf.

War sie eingeschlafen? Ihr Blick wanderte suchend durch den Raum und blieb an der atemberaubenden Statur ihrer Genossin hänge. Die Lampe war noch nicht mal halb herunter gebrannt, es konnten höstens einige Minuten vergangen sein.
 

»Ich dachte du würdest schlafen?« Die melodische Stimme Robins erklang in ihrem Ohr.

»Hm, ich bin wieder aufgewacht .. denke ich.«

»Falls ich dich geweckt haben sollte, tut es mir Leid.«

»Keine Sorge, hast du nicht.« Ihre Stimmbänder klangen im Gegensatz zu der Blauhaarigen kratzig wie ein alter Besen und die Braunäugige konnte den darauf folgenden Neid nicht unterdrücken. Scham brannte sich rot auf ihre Wangen und sie sah schnell zur Wand. Die Andere schwieg, beide Frauen krochen sich tiefer ins Bett hinein und während die Jüngere schon glaubte ihre Freundin sei bereits eingeschlafen, erhob sich plötzlich doch noch einmal Robins Stimme neben ihr.

»Nami, kann ich dich etwas fragen?«

Überrascht hob die Navigatorin den Kopf um ihrer Gegenüber in die Augen sehen zu können. Seit wann fragte man denn um jemanden zu fragen?

»Bist du in Zorro verliebt.«
 

Ihre Bewegung erstarrte und im Nachhinein konnte die Orangehaarige gar nicht mehr so genau sagen wie sie sich aus der Affäre gezogen hatte. Hatte sie überhaupt etwas gesagt? Das einzige woran sie festhielt war, das es still wurde und sie den regelmäßigen Atemzügen ihrer Teamkollegin lauschte, während das eigene Herz in ihrer Brust so laut galoppierte wie das Pferd eines Marinesoldaten auf der Teerstraße. Sie wollte sich beruhigen, doch irgendwie fehlte ihr die Kraft und als sie dann zum nächsten Mal aus dem Bullauge starrte, war es bereits kurz vor dem Morgengrauen.

Hatte sie überhaupt geschlafen, geschweige denn die Augen geschlossen?

Ihrem Körper nach zu urteilen nicht, denn ihre Knochen fühlten sich so an, als seien sie aus Blei gegossen.
 

»Guten Morgen Miss Navigatorin.«

Es war seltener geworden das Robin sie bei diesem Namen nannte und wohl auch der Grund warum die Piratin ihr deshalb einen weniger freundlichen Blick schenkte als sonst. Die Angesprochene ließ sich davon nicht beirren.

»Was ist? Haben wir etwa nicht gut geschlafen?«

»Gar nicht kommt da schon näher ans Ziel und jetzt rate mal wessen Schuld das ist. Du hast einen Versuch.«

Die Antwort der Blauhaarigen kam prompt, obwohl sie wusste, dass sie falsch lag. »Zorros.«

Sprach sie frei heraus und lächelte ein wenig zu sarkastisch wie die zweite Frau fand. »Nein, deine!«
 

Schrie sie bissig und machte sich in Windeseile fertig für den Tag. Das würde ja noch heiter werden. Wie bereits am letzten Tag zog sich auch dieser dahin wie eine zähe Masse, die Sekunden wurden Minuten, die Minuten zu Stunden und Nami war während keiner Zeit richtig bei der Sache. Bei dem Essen gruben sich tiefe Sorgenfalten auf ihre glatte Stirn und sie sprach kein einziges Wort, zu sehr war sie gefesselt von den eigenen Gedanken, immer nur schwirrend um einen Satz. Bist du in Zorro verliebt? Es war irrsinnig und dumm sich darüber Sorgen zu machen, immerhin kannte sie ihre eigenen Gefühle wohl am besten. Trotzdem ließen sie die Worte nicht los, warum sollte Robin falsch liegen und dann noch darauf herum reiten, war es so offensichtlich?
 

Zwischen dem Orkantief in ihrem Kopf war es nur eine Frage der Zeit bis ihr etwas entgehen würde und schließlich brach er los. Ein Gewittersturm auf der Grand Line war keine Seltenheit und passend zu dem eigenen Chaos handelte es sich um einen Sommerorkan. Die Bewohner der Thousand Sunny schienen allesamt ebenso überrumpelt wie das Schiff selbst, als es wild schaukelnd auf den Wellen dahin glitt. Grelle Blitze zuckten am Himmel und zogen sich durch die Wolken wie farbige Schnüre. Hektik machte sich an Bord breit, doch an der Navigatorin flog alles vorbei, wie ein Schwarm South Birds. Es war als stünde sie nicht mittendrin, sondern betrachtete das Geschehen wie eine außen stehende Person, als Zuschauer.

Ein unbekanntes Minderwertigkeitsgefühl stieg in ihr auf und ergoss sich über ihr wie saurer Regen, die Säure ätzte sich in ihre Haut. Wütend biss sie die Zähne zusammen und sah schließlich zu den restlichen Mitgliedern und stellte fest dass sie auch gut ohne Anweisungen wusste, was sie zu tun hatten.
 

Jetzt reiß dich zusammen!
 

Schallt sie sich innerlich, doch es war etwas anderes was sie aus den Gedanken riss. Der Schrei eines gefallenen Engels dröhnte über das Getöse der Naturgewalt hinweg und Namis Augen sahen wie ihre Kameradin durch ein Schwenken des Bugs von der Planke gerissen wurde und in die Tiefen der See stürzte.
 

Alles in ihrem Kopf rebellierte gegen ihr Vorgehen, doch als sie die Situation erst richtig erfasst hatte, war es bereits zu spät. Sie konnte Robin einfach nicht sterben lassen. Kopfüber fiel sie die sechs Meter von der Schiffskante bis zum Meer und während der schwarze Abgrund vorfreudig ihren Namen rief, hielt sie nur ein Gedanke bei Bewusstsein.
 

Das war es wert!



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuki-chan64
2008-03-02T18:00:47+00:00 02.03.2008 19:00
Hey!!
Klasse Kapi ^^
Ich finds gut das auch mal die Beziehung zwischen nami und Robin deutlich geworden ist
Eigentlich mag ich Robin nich ganz so
Aber mit ner Zeit hab ich mich an sie gewöhnt xD
Und jetzt find ichs klasse das sie und Nami Freundinnen sind

Bin schon voll aufs nächstes Kapi gespannt
HDGDL bye bye
Von: abgemeldet
2008-03-02T15:31:00+00:00 02.03.2008 16:31
toll!!
freu mich schon auf die Fortsetzung!!!!!!!!!
lg
Tine
Von:  Kleine_Goldie
2008-03-02T09:39:45+00:00 02.03.2008 10:39
Sry das ich erzt jetzt schreibe hatte kaiiine Zeit zum lesen ^^'

Echt gaiiL! Hab mich echt gewundert über Robin und Nami xD Aber ist echt gut geworden schreib mir wenn s weiter geht! Und bidde beeiL dich ma nen bissel will wiszn wies weiter geht xD
Von:  Bernsteinseele
2008-03-01T15:52:35+00:00 01.03.2008 16:52
das Kapi war mal wieder super ... aber die Stelle die du fürs Kapiende gewählt hast ist besch....eiden :p

Aber fand ich genial, dass Robin wieder die richtige Frage zum richtigen Zeitpunkt stellte. XD
Von:  littleKyo
2008-03-01T15:13:00+00:00 01.03.2008 16:13
echt klasse das Kappi
mach so wieter und du weißt das das mit der verspätung nicht schlimm ist
daür hat sich das warten gelont. XD

Bis zu nächsten mal
LG -Anko-
^^
Von: abgemeldet
2008-03-01T14:18:34+00:00 01.03.2008 15:18
Heyyy!!^^
war wirklich ein super gutes kapi!!
ich fand die stelle so schön wo nami und robin im Krähennest sitzen und das band der Freundschaft schliessen! wirklich toll geschrieben!
genauso wie der rest des kapis auch!^^
und dann wo robin sagt:bist du in Zorro verliebt? war ich so: ....!!!!
ich war grad genauso überrascht wie nami!haha aber das sie nicht geantwortet hat, sieht ihr so gar nicht änlich!
und ausserdem ist es doch sicher sehr verdächtig!
tja... robin weiss jetzt so oder so bescheid!
falls sie den sturm übersteht..!
hoffe nami kann sie retten!!
und den schlusssatz fand ich auch so toll! wo sie sich denkt: das wars wert!
dazu sag ich freundschaft!*daumenhoch* XD
also wirklich ein klasse kapitel geworden!
und macht auch nichts dass es ein bissl länger dauert manchmal!
wenn das dazu beiträgt dass sie so klasse geschrieben sind dann was solls herr schultz!XDD
weiter so! bis bald
kuss Cherry200
Von: abgemeldet
2008-03-01T12:44:05+00:00 01.03.2008 13:44
*durch den raum tanz*
Echt genial! *alle kapis bis jetzt durchgelesen und einfach net mehr einkrieg*
Das paaring zoroxnami wird bei dir wirklich richtig gut beschrieben. Ich find es großartig, dass in jedem kapi die beiden, nach und nach zueinander finden. Die Art wie du den umgang zwischen ihnen beschreibst ist fantastisch.
Ok bevor ich hier noch aus dem schwärmen net mehr rauskomme, beende ich das jetzte.
Ich hoffe es geht schnell weiter. sodass ich mich aufs nächste kapi freuen kann!
LG
Unschuldsengelchen
Von:  Dark-Nami
2008-02-29T21:10:44+00:00 29.02.2008 22:10
*~*
Ui, es geht weiter xDDDD
Und es sei dir verziehen, dass du so lange brauchst oô Is doch keine Schande xDD Dafür sind deine Kaps immer qualitativ hochwertig! *das heute inner Schule schon sagen wollte* *ignore me* XDDD

Das Kap war cool, Ace tut mir ja irgendwie Leid, als ihm alle um den Hals gefallen sind xDDD Was muss Nami auch mit der Idee kommen, ihn darum zu bitten, auf ihre Heimatinsel zu segeln um dort nach dem Rechten zu sehen?!
*g* Trotzdem fand ich das lustig, jaja~ SO schnell kann das gehen *g*

Und dann Robin und Nami oo
Also, hätte ich nich gewusst, dass das ne ZoNa FF is, hätt ich jez auch gedacht, da liefe was XD Aber die Freundschaft find ich klasse, so stellt man sich das doch vor ^-^ Auch wenn Fräulein Archäologin wohl mit ihrer Frage eine kleine Unstimmigkeit in Namis Gefühlsleben getrieben hat xDDD *wechlol*
So einfach die Frage, aber Nami kriegt nix mehr mit, richtig klasse xDDD

Aber auch die Abenteuerlustige Auseinandersetzung von Nami und Zorro xD
Einfach göttlich, jaja~
Zorro hat trotz allem ne beruhigende Wirkung xDD Und die Sache mit der Nase war auch richtig genial xDD
*wechlol*

Guuuuuut.. Mehr weiß ich nich, das Kap war wieder richtig geil xD Beeil dich und schreib schneeeeeeell weiter, klar?!
Ich will nämlich wissen, was jez mit Nami und Robin passiert oo""""
*flausch*
Darki~


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