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Strange Relationship

From a different point of view
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Road Trip: Leg 7 – Tschechien

Alex hatte sehr wohl bemerkt, dass mit Rico etwas nicht stimmte, als er ihm ins Badezimmer gefolgt war. Dieser Blick war ziemlich gruselig gewesen. Als könnte man durch seine Augen direkt in seine leere Seele sehen. Aber in der hintersten Ecke dieser leeren Seele fand Alex einen frierenden kleinen Jungen, der ihn mit seinen traurigen braunen Augen ansah und bitterlich weinte, als hätte er sich nachts im Wald verlaufen. Er sah ihn nur einen Moment lang, dann schloss der erwachsene Rico die Augen, zog seinen Freund an sich und küsste ihn voller Verzweiflung. Das hier war der echte Rico; er hatte ihn endlich wiedergefunden. Und dieser Mann brauchte ihn jetzt mehr denn je in seiner Nähe. Sie verschwanden unter der Dusche und von da an tat Alex alles, was er von ihm verlangte. Auch als er ihn dazu aufforderte, ihm wehzutun kam der Größere ohne Widerrede (aber widerwillig) seinem Wunsch nach. Er wusste nicht, ob Rico´s ständiges Schaudern etwas Gutes oder etwas Schlechtes bedeutete, wusste nicht ob die Tropfen, die sein Gesicht hinunterliefen, Tränen waren oder das Wasser der Dusche. Und vor allem wusste er nicht mehr, wer der echte Rico eigentlich war. Der gut gelaunte Typ, der immer alle verarschte oder der kleine verzweifelte Junge, der in seinem Leben schon so viel Leid gesehen hatte? Oder vielleicht doch der fürsorgliche sanfte Musiker, der sich immer um alle sorgte? Wie viele Gesichter hatte er eigentlich? Und Alex war mal so dumm gewesen zu glauben, er würde ihn wirklich kennen und könnte seine Launen und Zustände voraussehen. Jetzt hatte er festgestellt, dass das praktisch unmöglich war. Rico war unberechenbar. Das hatte zwar den Vorteil, dass es nie langweilig wurde mit ihm eine Beziehung zu führen, egal welcher Art, aber es war auch anstrengend und kostete viele Nerven. Man musste Rico wirklich mögen, um auf die Dauer mit seinen üblen Stimmungsschwankungen klarzukommen und man musste ihm auch immer wieder verzeihen können, wenn er seine schwierigen fünf Minuten hatte und mal wieder redete ohne zu überlegen. Aber Alex mochte ihn nicht nur; er liebte ihn und hatte mit der Zeit gelernt mit jeder seiner Launen umzugehen. Er kannte auch diesen vollkommen verzweifelten Teil seiner Persönlichkeit schon ganz gut, aber dieser liebeshungrige Junge, der so verloren wirkte, war ihm bis jetzt noch fremd gewesen. Er wollte den Kleinen bei der Hand nehmen, aus der Dunkelheit führen und mit einer warmen Tasse Tee und einer Decke vor den Kamin setzen. Chibi-Rico weckte ernsthafte Vatergefühle bei ihm. Aber war dieser Junge überhaupt echt, oder war er nur ein Trugbild, das die Drogen geschaffen hatten? Er würde es erfahren, wenn sein Freund ihn wieder ansah. Aber das tat er vorerst mal nicht. Er stand da, hatte sich lässig gegen die kalte Kachelwand gelehnt und die Augen geschlossen. „Mann, ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal soweit kriege, dass du mir tatsächlich wehtust. Das könntest du öfters machen“, sagte er mit dieser ihm eigenen Coolness, die viele Menschen aus dem Konzept bringen konnte, und einem leicht spöttischen Lächeln. Das war der normale Rico, so wie Alex ihn kannte und so wie sie ihn trotz seiner ganzen Ecken und Kanten alle liebten. „Rico... guck mich mal an“, meinte Alex vorsichtig. Er musste einfach in diese Augen sehen. „Wieso? Hast du Angst, ich könnte lügen?“, fragte der Angesprochene immer noch cool. Er wusste selbst sehr gut, dass seine Augen die Angewohnheit hatten ihn beim Lügen zu verraten. „Ich will endlich wissen, wo der echte Rico geblieben ist und wo die Drogen die guten Teile seiner Seele eingesperrt haben. Ich sehe dich an und ich finde nur noch Verzweiflung“, antwortete Alex ehrlich. Geschockt riss Rico die Augen auf und sah seinem Freund direkt ins Gesicht. Einen Moment lang konnte man förmlich sehen, wie die Fassade wackelte, aber dann fiel die verteidigende Kälte von ihm ab und der kleine Junge tauchte wieder in seinen Augen auf. Alex konnte Rico fast innerlich schreien hören und er sah, wie der Junge hilfesuchend die Hand nach ihm ausstreckte. „Ich bin doch... was?... du hast ihn gesehen?... Den Kern von meiner Seele?“, fragte er schwach. „Klar und deutlich. Und ich hab mich gefragt, wo wohl der Rest davon hingekommen ist“, entgegnete der Größere und wollte diese bemitleidenswerte Gestalt in seine Arme schließen. Aber er wusste, dass er warten musste, bis Rico von selbst zu ihm kam. „Sie liegt in Scherben... schon so lange... und ich weiß nichtmal genau wieso. Und... ich dachte ich hätte sie gut versteckt... aber du hast sie gefunden“, flüsterte er und diesmal waren es Tränen, die durch sein schönes Gesicht rannen. „Ich bin eben einer von den Wenigen, die dich so oft ohne deine Maske gesehen haben, hinter der du dich immer so verzweifelt versteckst, damit keiner merkt, wie du wirklich bist... so zerbrechlich wie Glas, so verletzt und einsam“, sagte sein Freund und so langsam wurde die Verzweiflung greifbar. Rico machte einen unsicheren Schritt auf ihn zu. „Alex, bitte... halt mich fest... nur ganz kurz“, flüsterte er unter Tränen. „So lange du willst“, antwortete der Angesprochene und nahm ihn endlich in seine Arme, wo er in erleichterndes Schluchzen ausbrach. „Du musst dich nicht mehr verstecken... du darfst weinen so viel du willst und ich bleibe bei dir so lange du willst“, sagte Alex sanft und streichelte den narbenbedeckten Rücken seines Freundes, der sich wie ein Ertrinkender an ihn klammerte und haltlos weinte. Endlich hatte er Rico´s Seele aus ihrem Gefängnis befreit. Aber wie lange würde dieser Zustand anhalten? Vielleicht verschloss er seine Gefühle in fünf Minuten schon wieder und tat so als ginge es ihm besser. Aber immerhin hatte Alex ihn dazu gebracht sich zu offenbaren, was auch schon viel wert war. Tatsächlich richtete Rico sich nach wenigen Minuten schon wieder auf und ließ seinen Freund los. Er sah zu ihm hoch und schenkte ihm sein erstes ehrliches Lächeln seit langer Zeit. „Danke...“, flüsterte er, „Wir sollten hier raus, bevor wir noch anfangen durchzuweichen“ Alex konnte nur zustimmen und nachdem sie schnell fertig geduscht hatten gingen sie wieder in das andere Zimmer, wo Chris sie schon ungeduldig erwartete, damit er endlich das Bad benutzen konnte. Ihm fiel die seltsame Stimmung zwischen den Beiden auf und er beschloss sich Zeit zu lassen, damit sie ihre Probleme in Ruhe aussortieren konnten. „Willst du drüber reden?“, fragte Alex als sie allein waren. „Weiß nicht... Sag mal, du hast eben gesagt du siehst bei mir nur noch Verzweiflung... Was hast du denn früher gesehen? Die Verzweiflung ist doch schon lange da“, fragte Rico. „Ja, aber... früher war da nicht nur Verzweiflung. Auch wenn du traurig warst konnte man in deinen Augen noch den fröhlichen Rico finden. Und wenn du wütend wurdest war ein Teil von dir immer noch sanft... Du wurdest nie nur von einem Gefühl beherrscht. Aber heute... Als die Mauer um deine Seele verschwunden war, fand ich in deinen Augen nur noch die Verzweiflung, keine Spur mehr von irgendwelchen anderen Emotionen. Und ich frage mich wirklich, wo sie hingekommen sind“, erklärte sein Gegenüber, während er sich neben ihm auf dem Bett niederließ. „Ich weiß nicht, wo sie die ganze Zeit waren, aber ich glaub´ jetzt sind sie wieder da. Und das hab ich dir zu verdanken“, meinte Rico lächelnd. Er hatte Recht. Sie waren alle wieder da. Die ganzen Facetten seiner in der Tat sehr komplexen Persönlichkeit sahen Alex aus seinen Augen entgegen. Verzweiflung, Fröhlichkeit, Liebe, Verrücktheit... die verschiedensten Teile dieser sensiblen Seele waren wieder aufgetaucht. Rico hatte genug Persönlichkeit für drei Leute! Trotzdem dominierte immer noch die Depression seine Stimmung. „Aber wie ist es dazu gekommen? Wie wurdest du zu dem, was du bis eben warst? Und wieso konnte ich dich vorher nicht finden?“, fragte Alex. „Ich weiß es nicht so genau. Ich weiß nur, dass die Verzweiflung immer größer wurde. Immer wenn etwas Schlimmes passierte, wurde es von meiner Seele praktisch aufgesaugt. Es reichte schon, wenn ich irgendjemand Trauriges sah... Normalerweise, wenn man deprimiert ist oder wenn einem was passiert kommt man irgendwann drüber hinweg, aber bei mir ist die Funktion wohl ausgeschaltet. Die ganze Traurigkeit und das ganze Leid, das ich in meinem Leben bei anderen sehen und auch selbst ertragen musste ist in meiner Seele geblieben und wurde zu einem großen schwarzen Loch. Mit der Zeit hat dieses schwarze Loch alle anderen Gefühle verschluckt und mich mit einer Verzweiflung zurückgelassen, die so langsam größer wurde als ich selbst. Eines Tages letzten Winter sagte ich mal wieder ohne zu überlegen etwas Blödes zu jemand. Der nahm es mir zwar nicht übel, aber ich hasste mich selbst so dermaßen in diesem Moment...“ Rico hörte auf zu sprechen und begutachtete die tiefe Narbe an seinem linken Handgelenk, dann fuhr er fort: „Das hat mich dann endgültig umgehauen. Die Verzweiflung wurde zu groß und ich versuchte... mich umzubringen. Wie du siehst klappte es nicht... Als ich mich so weit wieder gesammelt hatte, dass ich klar denken konnte fing ich an, diese Mauer aufzubauen. Ich wollte nicht, dass irgendjemand bemerkte, wie schwach ich war. Seitdem hing ich wieder an der Nadel, um mir selbst wenigstens ab und zu eine heile Welt vorzumachen und nicht ganz wahnsinnig zu werden. Aber als wir von zu Hause weggefahren sind hab ich beschlossen, doch wieder clean zu werden, damit ich meine letzten Tage auf dieser Erde mit einem klaren Kopf verbringen kann. Gestern hab ich mir meinen letzten Schuss gesetzt, seitdem nehme ich andauernd Schmerztabletten, um die Entzugserscheinungen zu verstecken und die Schmerzen loszuwerden. Du konntest mich nicht finden, weil... die Drogen und der Selbstbetrug meine Mauer stabil gehalten haben. Aber wo ich wieder runterkam konnte ich dieses Gefühl nicht länger unterdrücken... Du hast ihn auch gesehen, oder? Den Kleinen, der da in meiner Seele saß und einfach nicht mehr konnte. Jedes Mal, wenn ich die Augen zugemacht hab, hab ich ihn gesehen... Er hat geweint und geschrien. Er wollte, dass irgendjemand ihm hilft und ihn endlich da rausholt... Dieser Jemand warst du, Alex. Du hast diese Verzweiflung in deine Arme genommen und ganz festgehalten, bis endlich die Tür für die anderen Gefühle wieder aufging und sie zurückkamen... ich bin dir so unglaublich dankbar“ Rico´s Stimme versagte und er sah den geschockten Alex mit einem melancholischen Lächeln an. „Die ganze Zeit, die ganzen Jahre hast du so gelitten... und nie was gesagt“, flüsterte dieser kopfschüttelnd. „Na hör mal... ein bisschen Stolz hab sogar ich“, meinte Rico fast beleidigt. „Ja~, nicht nur ein bisschen... Komm her, du Sturkopf“, sagte sein Freund und zog ihn in eine sanfte Umarmung. Sie verblieben eine lange Zeit in dieser Position, bis Rico schließlich erschöpft einschlief. Alex legte ihn auf das Bett und deckte ihn zu. In diesem Moment betrat Chris wieder den Raum und sah ihn erwartungsvoll an. Der Ältere stand auf, schob seinen Bruder zurück ins Badezimmer und erzählte ihm, was vorgefallen war. Chris war mindestens genauso geschockt wie er und machte sich Vorwürfe, weil er nichts bemerkt hatte. „Wie hättest du es bemerken sollen? Er hat es wirklich gut versteckt und auch ich konnte es erst sehen als ich direkt vor ihm stand und als die Drogen nachgelassen haben... Aber jetzt ist er wieder unser geliebter Rico, der uns nichts mehr vormachen kann“, sagte Alex. „Trotzdem verheimlicht er noch was. Vielleicht erzählt er es uns ja bald“, erwiderte Chris. Sie wechselten das Thema und kamen auf die Sache zu sprechen, die Chris noch vorhatte. Es würde nicht einfach werden...
 

Am Nachmittag besuchten die drei Männer das heruntergekommene Haus. Rico ging es wieder besser und er wollte unbedingt mitgehen, weil er es sonst vor Sorge nicht ausgehalten hätte und weil er Chris im Notfall helfen wollte. Der Jüngste erschauderte, als er in das Haus ging. Er zweifelte einen Moment lang an seinem Vorhaben, dann betrat er als Erster den Raum mit dem „R“. Die ganzen mühsam überwundenen Ängste brachen wieder über ihn herein, als er seinen Peinigern gegenüber stand, die ihn überrascht musterten. „Chris?... Bist du endlich vernünftig geworden und kommst jetzt um Vergebung betteln?“, sagte einer der Männer eiskalt. Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig, als Rico und Alex eintraten. „Nein. Ich bin hier, weil ich sehen will, ob du immer noch so ein furchtbarer Feigling bist, der Schwächere unterdrückt und quält... und wie ich sehe hat sich nichts geändert“, entgegnete Chris, der seine Ruhe wiedergefunden hatte. „Wollen wir nicht mal kurz unter vier Augen reden und sehen, ob du dich geändert hast, oder ob du es immer noch so geil findest dich von mir quälen zu lassen und noch genauso laut stöhnst, wenn ich dich verge-...“ Der Mann stoppte abrupt, denn Chris´ Hand war in seinem Gesicht gelandet und hatte eine flammend-rote Spur auf seiner Wange hinterlassen, was ihn aus allen Wolken fallen ließ. „Ich bin nicht mehr der kaputte kleine Junge, den du rumschubsen kannst, wie es dir passt. Das ist auch eigentlich alles, was ich dir zu sagen habe... Und du“, wandte er sich an den anderen Mann, „Dir ging es eh immer nur ums Geld. Du bist genauso unverbesserlich“ Mit einem überlegenen Grinsen sah Chris nochmal von einem zum anderen. „Ihr seid so erbärmlich. Ich hoffe, wir sehen uns nie wieder“, sagte er dann und drehte sich um, um das Haus endgültig zu verlassen. „Wir sehen uns in der Hölle!“, rief einer der Männer ihnen hinterher. Als sie auf der Straße standen lehnte der Jüngste sich erleichtert an die Hauswand. „Das war ja einfacher als ich gedacht hatte... Kaum zu glauben, dass ich den Scheißkerl mal geliebt hab... aber wenn ihr nicht dabei gewesen wärt, würde ich jetzt schon wieder hinter der blauen Tür sitzen und auf einen Freier warten“, sagte er mit geschlossenen Augen. „Das glaub´ ich nicht. Du hattest Recht; du bist wirklich nicht mehr der kaputte kleine Junge von damals, den ich hier raus schleppen musste“, meinte Rico und als Chris in seine Augen sah, meinte er ein bisschen Stolz durchschimmern zu sehen. „Vielleicht... Aber ich muss an die ganzen anderen Jungs denken, die nicht so einen Retter haben wie dich... Könnte mir mal einer von euch sein Handy leihen?“, antwortete der Jüngere und richtete sich voller Entschlossenheit auf. Er telefonierte einige Minuten. Wenn Rico es richtig verstanden hatte, sprach er mit der Polizei. „Das ist doch nicht zu fassen! Die Bullen glauben mir nicht!... Sie sagen, dieses Haus wäre überprüft worden und sie hätten nichts gefunden. Das darf doch nicht wahr sein! Diese verdammten korrupten Bullenschweine!“, regte Chris sich auf, nachdem er aufgelegt hatte, „Was mach ich denn jetzt? Wenn die mir schon nicht glauben...“ Die beiden Anderen sahen sich ratlos an. „Vorerst können wir nichts tun. Aber wir könnten eine internationale Behörde fragen. Ich hab da so meine Kontakte. Jetzt lass uns endlich hier verschwinden“, sagte Rico dann und sie kehrten in ihr Hotel zurück. Dort telefonierte er lange mit einer Person, mit der er Spanisch sprach. Am Ende bedankte er sich enttäuscht und murmelte noch einige Schimpfwörter vor sich hin, als der andere schon aufgelegt hatte. „Die können uns auch nicht helfen. Zuerst hat er gesagt, er braucht einen Zeugen. Ich hab ihm gesagt, ich hätte einen. Dann hat er gesagt, er braucht Beweise. Ich hab gesagt, die könnte ich besorgen. Und dann hat er gemeint, er braucht die Bestätigung der lokalen Polizei. Na ja, ab dem Punkt war wohl alles verloren. Wir müssen uns was Anderes einfallen lassen“, erklärte er. „Uns fällt schon was ein. Belaste du nicht schon wieder deine Seele mit so was“, sagte Chris und sah ihn besorgt an. „Zu spät“, meinte Rico nur und ging zum Fenster, wo er gedankenverloren raussah, bis sich zwei schlanke Arme um seine Mitte legten und die dazugehörige Person sich an seinen Rücken drückte. „Tut mir leid... Ich wollte dich doch nicht schon wieder... du weißt schon“, murmelte Chris geplagt von Schuldgefühlen. Rico drehte sich um und nahm ihn in den Arm. „Das hast du nicht. Mach dir keine Sorgen um mich“, sagte er sehr überzeugend.
 

Der Abend war schnell gekommen und wieder landeten sie in einer Kneipe. Diesmal hielt sich zumindest Chris nicht so zurück wie am Vortag. Sie mussten ihn schließlich beim Nachhause gehen unterstützen, weil er nicht mehr gradeaus laufen konnte. Er selbst kam erst wieder zu sich, als er auf dem Bett abgelegt wurde und Rico ihn dazu aufforderte, seinen Rausch auszuschlafen. Am nächsten Morgen ereilte ihn ein schmerzhaftes Erwachen. Zum Einen, weil er einen Kater hatte und zum Anderen, weil Alex die ganze Nacht auf seinen Beinen geschlafen hatte. Er musste seinen Bruder ziemlich unsanft aus dem Schlaf reißen, damit er endlich aufstehen und ins Badezimmer schleichen konnte. Zuerst hielt er es für eine Sinnestäuschung, aber als er genauer hinsah merkte er, dass es echt war: Da war Blut auf dem Boden. Auch in der Dusche fand er ein paar rote Flecken. Er schwankte ins Schlafzimmer zurück und sah sich die beiden Männer auf dem Bett genauer an. Keine äußerlichen Verletzungen waren zu erkennen und sie sahen auch beide nicht aus als hätten sie irgendwelche Schmerzen, ganz im Gegenteil. Aber Chris wollte es unbedingt wissen, also weckte er die Beiden, die ihn verpeilt ansahen. „Da ist Blut im Badezimmer. Und es ist nicht meins“, sagte er und wartete auf eine Antwort. Beide sagten ihm, sie hätten keine Ahnung und so beschloss er, dass es zwecklos war, noch länger drüber nachzudenken. Sie verließen kurze Zeit später das Hotel und fuhren wieder Richtung Westen. Nach zwei Stunden fing es an zu regnen und dieser Regen verwandelte sich langsam in Schnee, bis er zu einem ausgewachsenen Schneesturm geworden war. Es schneite so stark, dass sie nicht mehr weiterfahren konnten und es nur mit Mühe und Not in den nächsten Ort schafften. Mittlerweile war schon alles von einer weißen Schicht bedeckt, die einige Zentimeter hoch war. Sie parkten unter einem großen Baum, der sie einigermaßen vor den Schneemassen schützte. „Was machen wir jetzt?“, fragte Chris, dem dieses Wetter zu dieser Jahreszeit nicht so ganz geheuer war. „Wie wär´s mit einem Winterspaziergang. Wir müssen eh rausfinden, wo wir hier übernachten können, weil weiterfahren bei dem Wetter ist unmöglich“, antwortete sein Bruder, dem das alles anscheinend nichts ausmachte. Aber er hatte Recht. Ordentlich fahren konnte man nur noch, wenn man in einem Schneepflug saß. Sie holten ihre Jacken aus dem Kofferraum und machten sich auf den Weg durch die kleine Stadt. Bald waren sie vollkommen durchnässt und halberfroren, weil keiner von ihnen dran gedacht hatte, dass sie möglicherweise auf ihrer Reise auch mal schlechtes Wetter erleben könnten. Als sie die Hoffnung schon aufgeben wollten standen sie endlich vor einer Art Gasthaus. Sie gingen rein und es war überfüllt mit Touristen und Einheimischen, die der Sturm wohl auch kalt erwischt hatte. Chris fragte nach, ob man dort übernachten konnte, aber der Wirt sagte, sie seien ausgebucht. Er telefonierte mit einem befreundeten Hotelbesitzer im Nachbarort, der auch nur noch ein Zimmer frei hatte. Sie hatten sich ja schon öfters ein Doppelbett geteilt, insofern war das kein Problem. Aber wie sollten sie dorthin kommen? Der Schnee lag schon so hoch, dass man die Straße nicht mehr erkennen konnte und sie besaßen keine Schneeketten. Nach einigem Hin und Her meinte der Wirt, er hätte Schneeketten im Auto. Er bot ihnen bereitwillig an, dass sie sich diese leihen könnten und Chris versprach, sie so bald wie möglich zurückzubringen. Sie kämpften sich zum Auto zurück und bastelten eine Ewigkeit mit den Ketten herum. Alex war schon oft in solchen Wetterbedingungen gefahren und brachte sie relativ entspannt auf die Straße zurück (oder zumindest dahin, wo er diese vermutete). Sie konnten nur sehr langsam fahren, aber es war immerhin besser als zu Fuß zu gehen. Noch bevor sie den Ortsausgang erreicht hatten wurde der Schneefall so heftig, dass man keine Hand mehr vor den Augen sehen konnte und sie mussten am Straßenrand anhalten, was fast dazu führte, dass sie in den Graben rutschten. Sie saßen einige Minuten ratlos im Auto, bis sie von hinten ein sehr beruhigendes Geräusch hörten. Ein Schneepflug näherte sich und passierte sie. Das war die Chance. Sie fuhren langsam hinterher. Das orange Blinklicht war ihr einziger Anhaltspunkt und sie folgten ihm über die ohnehin schon schwierigen Landstraßen bis in die nächste Stadt. Dort parkten sie bei der erstmöglichen Gelegenheit und gingen zu Fuß das Hotel suchen. Nachdem sie lange durch den Ort geirrt waren beschlossen sie, doch endlich einen von den wenigen Passanten zu fragen. Der teilte ihnen mit, dass sie ganz an das andere Ende der Stadt mussten. Zum Glück war diese nicht besonders groß. Als sie die angegebene Adresse schließlich gefunden hatten, stellten sie entsetzt fest, dass sie auf der anderen Straßenseite geparkt hatten und nun für nichts und wieder nichts eine Stunde durch den Schnee gelaufen waren. Frustriert und klatschnass betraten sie das Gebäude, das von außen nicht besonders einladend wirkte. Hinter der Rezeption saß eine Frau, die sie freundlich begrüßte. Ihr Chef betrat sogleich den Raum und musterte die drei Neuankömmlinge. Als Chris ihn in seiner Sprache ansprach hellte sich sein Gesicht auf und er erkannte, dass sie die drei Männer waren, wegen denen sein Kumpel angerufen hatte. „Es überrascht mich, dass Sie so schnell hierher gefunden haben. Wir haben Ihr Zimmer schon hergerichtet“, sagte er und gab ihnen einen Schlüssel. Sie begaben sich in die obere Etage und wurden erstmal ihre durchweichten Klamotten los. Chris drehte die Heizung ganz auf, aber die gab kein Zeichen einer Funktionstüchtigkeit von sich und so blieb es im Zimmer eiskalt. Er ging an die Rezeption und fragte danach, und die Frau erklärte ihm, das Heizöl sei ausgegangen und der Tankwagen würde im Schnee feststecken. Aber sie bot ihm eine Flasche Wodka an, mit der Begründung, dass man davon auch warm würde. Dankend kaufte er ihr das Getränk ab und kehrte ins Zimmer zurück. Er fand seine Mitreisenden zitternd vor Kälte unter der Bettdecke. Grinsend füllte er die mitgebrachten Gläser und sie tranken auf besseres Wetter. „Hey Jungs, wisst ihr was das beste Mittel gegen die Kälte ist?“, fragte Rico irgendwann mit einem teuflischen Grinsen. „Ja... guter Sex!“, antwortete Chris, der in diesem Moment denselben Gedanken gehabt hatte. „Dann sollten wir doch aus unserer Notlage was Gutes machen“, meinte sein Bruder. Na ja, gut war wohl noch untertrieben...
 

Sie erwachten von ihrem eigenen Zittern. Es war sehr dunkel, obwohl es erst vier Uhr nachmittags war und vor dem Fenster fiel der Schnee immer noch unaufhörlich. Wo sollte das noch hinführen? Irgendwann waren sie dann bestimmt eingeschneit und mussten verhungern. Hunger war ein gutes Stichwort. Sie hatten alle schon länger nichts mehr gegessen und an diesem Tag praktisch nur vom Wodka gelebt, was keinem von ihnen wirklich gut bekommen war. Nachdem sie duschen gewesen waren (das Wasser war eiskalt) gingen sie runter, um rauszufinden ob noch etwas vom Mittagessen übrig war. Die Frau von der Rezeption bedauerte ihnen mitteilen zu müssen, dass sie nur noch Brot im Haus hatten, weil einfach keine Lieferungen zu ihnen durchkamen. Es war praktisch ein Wunder, dass der Strom noch nicht ausgefallen war. Die drei Gäste waren so langsam aber sicher wirklich frustriert. Sie kehrten zwar mit weniger Hunger in ihr Zimmer zurück, aber trotzdem waren diese Zustände Besorgnis erregend. Weil sie nichts Besseres zu tun hatten legten sie sich wieder ins Bett und machten den Fernseher an. So erfuhren sie, dass im ganzen Land Schneechaos herrschte und überall Menschen von der Außenwelt abgeschnitten waren. Die nächste Nachrichtenmeldung versetzte vor allem Chris einen riesigen Schock. Es hatte einen Doppelmord in Prag gegeben, in dem Haus wo sie am Vortag noch gewesen waren. Die Mordopfer waren Chris´ perverser Ex-Freund und sein geldgeiler Geschäftspartner. Offensichtlich war es ein Raubmord gewesen, begangen mit einer handelsüblichen Pistole. Das war einfach unglaublich. Sie hatten die Jungs aus dem Haus von der Herrschaft dieser Tyrannen befreien wollen, aber jetzt hatte das wohl jemand anders für sie übernommen. „Was passiert jetzt wohl mit... meinen „Kollegen“? Die streunen vollkommen pleite im Schnee rum. Wenn sie nicht erfrieren geraten sie an den nächsten Zuhälter, der ihnen das Blaue vom Himmel verspricht und sie wieder einsperrt. Ich wünschte, ich könnte irgendwas für sie tun...“, sagte Chris traurig. „Du hast versucht, etwas für sie zu tun... Sie kommen bestimmt zurecht, sie haben gelernt zu kämpfen“, meinte Rico beruhigend und man konnte hören, dass er selbst nicht so ganz daran glaubte. Mit einem Schlag wurde es dunkel und der Fernseher ging aus. „Na toll. Jetzt sind wir ganz zugeschneit“, sagte Chris genervt und ließ sich mit einem Seufzer zurück auf das Bett fallen. Irgendwann mussten sie eingeschlafen sein, denn als sie die Augen öffneten war es hell. Rico saß schon auf der Fensterbank und sah dem Schnee zu, der schon wieder in dicken Flocken vom Himmel fiel. Es lag möglicherweise am Licht, aber Rico´s Hautfarbe schien sich nicht mehr wirklich von der Schneedecke zu unterscheiden und wenn man genau hinsah konnte man ein leichtes Zittern erkennen, das nicht von der Kälte ausgelöst wurde. Als Chris seinen Freund grade fragen wollte, was los sei, klingelte ein Handy und ließ sie alle zusammenzucken. Der Jüngste suchte nach dem Telefon und ging dran. Sabine meldete sich am anderen Ende der Leitung. Durch das Rauschen konnte er sie kaum verstehen. Er erzählte ihr kurz, wo sie festsaßen. „Chris, hör zu... *rausch*... wichtiges erzählen... *rausch*... ist tot!“, sagte sie kaum verständlich. „Was, wer ist tot?! Ich versteh dich nicht“, rief er. „Frank... Onkel Frank ist tot. *rausch*... ihr da wart erschossen“, antwortete sie und die Leitung brach zusammen. Chris wandte sich an seine Mitreisenden. „Onkel Frank wurde erschossen während wir da waren. Das alles kann kein Zufall sein...“, sagte er und wandte sich an Rico. Eine Sekunde später fiel dieser praktisch von der Fensterbank. Er zitterte haltlos und konnte kaum stehen. „Rico, was hast du?“, fragte Chris geschockt, während Alex den Älteren stützte, damit er nicht umfiel. Er versuchte ihn zum Reden zu kriegen, aber Rico bekam kein Wort heraus. „Wo sind deine Tabletten? Komm schon, Mann. Sag´s mir“, sagte Alex eindringlich und sah ihm in die Augen. „D-die sind... leer... Hilf mir“, flüsterte Rico und klammerte sich mit aller Macht in den Pulli des Größeren, der seinem ebenso ratlosen Bruder einen verzweifelten Blick zuwarf. „Chris, besorg irgendwas! Mach schnell“, sagte er flehend und warf dem Kleinen den Geldbeutel zu. „Warte, vielleicht hab ich noch...“, murmelte Chris, während er in Rekordzeit alle seine Taschen und Hosentaschen durchsuchte. In der Zwischenzeit waren die beiden Anderen auf den Boden gesunken. Rico biss die Zähne zusammen, um sich selbst vom Schreien abzuhalten. Es war auch von außen schon offensichtlich, dass seine Schmerzen unerträglich sein mussten. Sein Zittern war nun so stark, dass es eher einem Zucken glich und Tränen voller Schmerz liefen unaufhörlich durch sein Gesicht. Gerade als Chris rief: „Ich hab sie!“, kippte Rico nach der Seite um und schrie schmerzerfüllt auf. Er krallte sich in den Holzboden und hinterließ tiefe Kratzer in ebendiesem. Sie beeilten sich, ihm das Schmerzmittel einzuflößen. „Komm schon, Rico! Du musst das Scheiß-Zeug schlucken! Runter damit!“, rief Alex, der ihn festhielt, während Chris versuchte, die in Wodka aufgelösten Tabletten irgendwie in seinen Mund zu bekommen. Tatsächlich schaffte Rico es, das halbe Glas zu trinken (die andere Hälfte ging daneben). Eine Minute später zitterte er schon nicht mehr so stark. Jetzt rannte Chris endlich los, neue Tabletten besorgen. Er wusste, dass sie bald wieder in dieser Situation wären, wenn er erfolglos blieb. Die Frage, die er Rico eigentlich stellen wollte und die möglicherweise alles verändern würde, konnte warten. Er lief wie verrückt durch den unaufhörlichen Schneesturm, bis er eine Apotheke gefunden hatte, wo er verzweifelt gegen die verschlossene Tür hämmerte. „Ich brauch Schmerztabletten... viele“, keuchte er, als der Apothekenbesitzer endlich vor ihm stand. „Tut mir leid, mein Junge. Die kann ich Ihnen nicht einfach geben ohne ärztliches Rezept“, sagte der ältere Mann. „Bitte, ich flehe Sie an... die sind für meinen Freund... er ist krank und hat so schreckliche, furchtbare Schmerzen... er hält es nicht mehr aus... bitte, ich tu alles, nur geben Sie mir das Zeug. Bitte!“, flehte er und wäre fast vor dem Mann auf die Knie gefallen. „Das müssen Sie nicht... Hier nehmen Sie. Das ist alles, was ich hab“, antwortete dieser und gab ihm einige große Packungen aus einer Schublade im hinteren Teil der Apotheke. Chris wollte ihn grade bezahlen, da schüttelte der Mann den Kopf. „Ich hab Ihren Freund gesehen. Es steht schlimm um ihn... Das hier will ich für ihn tun. Wenn es ihm irgendwie hilft...“ Er sprach nicht weiter, denn Chris war ihm um den Hals gefallen und bedankte sich unter Tränen. Dann packte er die Tabletten in seine Tasche und eilte zum Hotel zurück, wo er seinen Bruder immer noch auf dem Boden sitzend fand und mit einem hoffnungslosen Blick begrüßt wurde. Alex hatte geweint, das war offensichtlich. Er hörte lautes Schluchzen aus dem Badezimmer. „Er hat sich eingesperrt, mitsamt der Wodkaflasche“, flüsterte Alex besorgt und stand auf. Er klopfte an die Tür. „Rico. Bitte, mach nichts Dummes da drinnen... Hörst du mich? Bitte, komm raus...“, sagte er scheinbar ruhig. Die Tür öffnete sich und Rico stand ihnen gegenüber, der immer noch furchtbar weinte. Als er sah, dass Alex auch die Tränen kamen wich er zurück und wollte die Tür wieder zuschlagen, was ihm aber erst gelang, als Chris an ihm vorbeigeschlüpft war. Rico erschrak als er sich umdrehte und sein Freund auf einmal hinter ihm stand. Chris ging auf ihn zu und wollte ihn beruhigen, aber Rico drückte sich panisch in die Ecke und versuchte aus seiner Reichweite zu kommen. „Geh weg!... Lass mich!“, rief er und schob den Kleineren von sich. „Rico, was soll das? Warum hast du Angst vor mir?“, fragte dieser verwirrt. „Lass mich doch einfach allein... Ich... ich bin es nicht wert, dass... du dich um mich kümmerst... Was hab ich euch bloß angetan?! Ihr verschwendet eure ganze Kraft an mir“, sagte er und wehrte sich immer noch. Chris kniete sich vor ihn auf den Boden und sah in die verzweifelten braunen Augen. „Rico... Du bist keine Verschwendung. Wenn unsere Kraft für dich gebraucht wird, dann wird sie für etwas Gutes gebraucht... Wir lieben dich doch beide“, sagte er leise. „Aber warum denn?“ Das war die schwierigste Frage, die jemand stellen konnte. „Wir tun es einfach, ohne irgendwas in Frage zu stellen. Und obwohl du manchmal echt schwierig bist, lieben wir dich bedingungslos und das wird immer so bleiben, egal was du getan hast“ Chris wusste, dass das die Wahrheit war und auf einmal war die Antwort auf seine wichtige Frage gar nicht mehr so wichtig. „Chris, ich... ich wollte niemals, dass ihr mich so seht. Ich bin so ein schwacher Mann und ihr musstet meine Schwäche mit ansehen und dagegen kämpfen, weil ich es selbst nicht konnte. Es tut mir so leid“, sagte Rico. „Es war nicht deine Schuld. Die Medikamente und der Schnee waren dran schuld. Mach dir bitte keine Vorwürfe... Das wird nicht nochmal passieren. Ich hab dir Tabletten besorgt... Jetzt komm, steh auf. Es ist doch viel zu kalt hier auf dem Boden“, entgegnete Chris, erhob sich und streckte ihm die Hand hin, die Rico zögerlich nahm und sich auch aufrichtete. Sie verließen das Badezimmer wieder. Alex erwartete sie strahlend. „Es hat aufgehört zu schneien. Und die Heizung geht wieder. Das ist ein Zeichen“, sagte er und seine Laune besserte sich noch mehr, als er sah, dass sein Freund nicht mehr weinte. Rico ging auf ihn zu und umarmte ihn. „Es tut mir so leid... Ich hab dich zum Weinen gebracht...“, sagte er leise und hätte fast selbst wieder damit angefangen. „Ist schon gut. Jetzt ist es ja alles wieder vorbei. Du solltest dich ausruhen“, antwortete Alex. Rico nickte und ließ sich auf dem Bett nieder. Dann sah er Chris durchdringend an. „Du wolltest mich doch noch was fragen. Dann mach schnell, bevor ich´s mir anders überleg“, sagte er. Chris dachte nicht länger nach, wie er diese Frage am geschicktesten stellen sollte. „Warst du es? Hast du all diese Leute erschossen, mit der Pistole, die du deinem Vater geklaut hast, als wir da waren?“, fragte er. „Ja. Ich erkläre es euch später“, antwortete Rico geradeheraus und legte sich schlafen. Und obwohl sie wussten, dass er ein Mörder war, legten Alex und Chris sich ohne zu zögern zu ihm, um ihn warm zu halten.

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The mighty Autorenkommentar:

;______________; Ich hab Rico gequält!

Obwohl ich ihn doch so lieb hab... Aber an irgendwem musste ich meine schlechte Laune auslassen.

Kam die Wendung am Ende eigentlich überraschend? *Andeutungen gemacht hat*



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