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Blinde Liebe

von

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Kapitel zehn zensiert

Nachdem Carl mit meinem Vorschlag einverstanden war, hob ich vorsichtig meine Hände und führte sie zu seinem Gesicht. Zumindestens ging ich davon aus. Doch hielt ich mitten in der Bewegung inne. Was wenn ich plötzlich seine Nase traf? Oder noch schlimmer sein Auge?

Gut, mir konnte es egal sein, immerhin hätte er es verdient, wenn ich ihm ein wenig wehtun würde. Schließlich war er der Grund, weswegen ich jetzt von Michael getrennt war. Aber andererseits, war er bisher immer nett zu mir.

Ja. Und wie nett er war. Auf Schritt und Tritt beobachtete er mich. Ließ dabei keine Gelegenheit aus mich zu berühren, wo mich normalerweise bisher nur ein Mann angefasst hatte und schien wie Honig an mir zu kleben.

Meine Gedanken wurden dadurch unterbrochen, als Carl meine Hände nahm und sie zu seinem Gesicht führte. Und als ich anfing, die harten Konturen von ihm zu ertasten, bestätigte es sich, dass ich gerade seine Wangenknochen berührte. Leicht drückte ich dagegen und fuhr mit meinen Fingern dort entlang, runter zu seinem Kinn. Er hatte keinen Bart, was aber nicht hieß, dass er überhaupt keinen besaß. Denn ich fühlte den leichten Ansatz von seinen Bartstoppeln. Auch wenn es so gut wie nicht zu bemerken war, spürte ich trotzdem den Unterschied.

Sie waren nicht so hart, wie andere Bartstoppeln bei einem Mann. Nun, eigentlich kannte ich nur den von Michael. Schließlich fragte ich nicht jeden Mann, ob ich mal sein Kinn betatschen dürfte. Wenn es bei ihm der Fall war, rasiert sich Michael immer, damit er mich nicht ständig pickt, wenn wir kuschelten. Auch wenn er bald merkte, das ich sehr kitzlig war und diese kratzigen Dinger in seinem Gesicht, mir ständig Lachtränen entlockten, weswegen ich ihn erst bitten musste, dass er sich wieder rasierte.

Carls Härchen hingegen, waren irgendwie weich. Sie erinnerten mich an das Fell eines Hundes, wenn man in mit dem Strich entlang fuhr. Und irgendwie fand ich, passte es zu ihm. Zeigte mir doch, dass er anders war. Das er Carl war und seine eigene Marke hatte. Sein eigenes Aussehen.

Ich wollte mich gerade zu seinem Mund hocharbeiten, als ich geschockt inne hielt. Mein Gott. Was dachte ich da eigentlich? Verglich ich tatsächlich Carl mit Michael? Und gefiel mir das was ich sah? Beziehungsweise fühlte?

Na ganz toll, Jo, gratulierte ich mich in Gedanken sarkastisch. Was war bloß in mich gefahren? Wie kam ich eigentlich auf die schwachsinnige Idee, Carl zu ’sehen’? Ihn freiwillig anzufassen? Eigentlich sollte es mir doch egal sein, wie mein Entführer aussah. Wer er war. Immerhin hatte ich nicht vor, hier einzuziehen und für immer bei ihm zu bleiben. Ganz sicherlich nicht, dachte ich entschlossen und schüttelte energisch den Kopf.

Und doch, seufzte ich betrübt aus, konnte ich nicht leugnen, dass es mich schon interessierte, wer Carl war. Okay, was blieb mir anderes übrig. Er war schließlich die einzigste Person hier, mit der ich zu tun hatte. Wenn auch unfreiwillig.

Wollte ich denn immer mit einem Gespenst reden, ohne wirklich den Mann zu dieser geheimnisvollen, tiefen Stimme zu kennen? Nicht wirklich, gestand ich mir leise.

„Jo? Alles in Ordnung?“ fragte mich Carl ruhig und riss mich dabei aus meinen Gedanken. Dabei konnte ich seinen besorgten Unterton heraushören.

„Nein... ähm, ja schon... also was ich meine ist, es... es tut mir leid“ versuchte ich ihm stotternd zu erklären. „War ne blöde Idee von mir. Vergiss es einfach, okay?“

„Was, Honey?“ hackte Carl sanft nach und zog mein Kinn mit einer Hand in seine Richtung. Anscheinend wollte er mir dabei in die Augen sehen. Hm, witzig. Schade nur, dass ich darüber nicht lachen konnte. „Was genau meinst du?“

„Na, ich meine das HIER“ meinte ich nun verlegen und fuchtelte dabei mit meinen Händen herum, da ich keine Ahnung hatte, wie ich es am besten erklären konnte. Es war mir dann doch peinlich, die Dinge beim Namen zu nennen. Wo Carl anscheinend keine Hemmschwelle kannte. „Ich finde, wir sollten das lassen. Ich meine ICH sollte das lassen.“

Damit befreite ich mich von Carls Griff und wollte gerade aufstehen, denn mir war wieder bewusst geworden, WO ich eigentlich hier saß und das war ganz gewiss nicht der Grund von der Badewanne gewesen. Doch bevor ich richtig stehen konnte, hatte mich Carl auch schon wieder am Arm festgehalten und zu sich runtergezogen.

„Nicht so schnell, Honey“ meinte er bloß und zog mich nah zu sich und hielt mich dann fest umschlungen. Meine Gegenwehr, mich aus seiner Umarmung zu befreien, entgegnete er mit einem amüsierten Lächeln. „Das war überhaupt keine blöde Idee. Und ich möchte nie wieder hören, dass irgendetwas an dir DOOF ist. Denn das bist du ganz und gar nicht.“

Aha. Nettes Kompliment, musste er mich aber deswegen gleich näher zu sich ziehen? Und dann strich er mir mal wieder über meine Wange. Energisch strich ich sie weg und murmelte mürrisch: „Lass dass.“

Carl schien das weniger zu ärgern und er hauchte mir bloß amüsiert entgegen: „Na, da kommt wohl mein süßes Kätzchen hervor, was?“ Dann fügte er etwas ernster hinzu: „Nein Jo. Ich finde es okay. Und außerdem wäre es schön, wenn du weißt, wie ich aussehe. Für dich muss ich doch bestimmt immer noch ein Fremder sein oder?“

„Willst du wirklich darauf eine Antwort haben?“ fragte ich ihn trocken.

„Nein“ entgegnete er mir leise. „Aber weißt du, mit einer Sache hast du allerdings recht.“

„Ach ja?“ fragte ich ihn verwundert und blickte ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

„Mhm“ schnurrte er mir entgegen. „Wenn wir noch länger hier drin bleiben, holen wir uns bestimmt noch eine Erkältung, wenn wir nicht schon vorher erfroren sind.“
 

٭
 

Genau. Auch wenn wir dem Regen gut entgangen waren, musste ich es ja nicht unbedingt darauf anlegen, dass wir uns bei der nächst Besten Gelegenheit etwas weg holen.

So stand ich auf, mit Jo auf meinen Armen und stieg dann aus der Wanne heraus. Jo stellte ich wieder auf den Teppich ab und sofort versuchte er, seine Männlichkeit mit seinen Händen zu bedecken.

„Hey, könntest du mir bitte ein Handtuch geben“ fragte mich Jo aufbrausend, während er rot anlief.

„Für dich würde ich alles tun, Honey“ meinte ich bloß amüsiert und nahm ein frisches Handtuch vom Halter. „Das weißt du doch.“

Doch statt es Jo zu geben, ging ich zu ihm herüber und fing an, sein Gesicht trocken zu tupfen. Mit langsamen und sanften Bewegungen, trocknete ich seine rechte Gesichtshälfte, ehe er sich das Handtuch schnappte und es sich rasch um die Hüfte schlang.

„Du sollst dich doch abtrocknen Honey“ meinte ich schmunzelnd, da ich mir schon denken konnte, weshalb er sich so benahm. Dabei hatte er gar keinen grund, schüchtern zu sein. Er war wirklich schön und es gab bestimmt nichts, was ich nicht schon an ihm gesehen hätte. Und das was ich gesehen hatte, hat mir wirklich gut gefallen.

„Hier ist noch ne frische Hose zum anziehen“ lenkte ich ab und gab Jo seine neue Hose, die er anziehe würde.

Er könnte natürlich auch nackt durch die Wohnung rennen, was mich nicht stören würde. Im Gegenteil. Aber ich glaube, da würde mein kleiner Schatz nicht mitmachen. Seine alte Hose, lag jetzt in der Wäsche, die ich bald noch mit den anderen Sachen waschen werde.

Jo hatte sich umgedreht und sich mehr schlecht als recht abgetrocknet, ehe er sich schnell die weiße Hose übergezogen hat. Und wie nicht anders zu erwarten, saß sie perfekt bei ihm.

„Wem gehören eigentlich diese Klamotten, die ich trage?“ fragte mich Jo, als er fertig war und sich zu mir umdrehte. Dabei zupfte er etwas an der Hose rum, bis sie ihm etwas keck um die Hüften saß.

Egal, ob er wusste was er da tat oder nicht, ich musste schon sagen, dass dieser Anblick, mehr als verboten gut war. Und er war nur für mich vorbehalten, wie ich hier noch einmal erwähnen möchte. Schließlich gehörte dieser wundervolle Körper mir.

„Dir“ entgegnete ich ruhig und ließ meinen Blick weiter ungeniert über seinen Körper schweifen.

„Aber… ich meine, sonst trage ich doch Jeans oder so, aber Seide?“ fragte mich Jo verwirrt. „Das gehört bestimmt nicht mir und… äh, gab es… also, hattest du schon mal… ich meine, holst du dir oft Leute nach Hause?“

„Nun mal langsam, Honey“ meinte ich ruhig und versuchte aus Jos Frage einen Zusammenhang zu finden. Aber, ich hatte da schon so eine Ahnung, was er meinte. „Nein, ich nehme nie jemanden mit nach Hause“ erwiderte ich sachlich. „Und Klienten schon gar nicht. Du bist der erste, dem dieses Privileg zu teil wurde.“

„Na super, muss ich mich jetzt geehrt fühlen?“ fragte mich Jo sarkastisch und stemmte seine Hände in die Seiten.

Er wurde ja langsam richtig frech, der Kleine. Doch das würde sich bald noch ändern, wenn wir hier mal klar gestellt hätten, wer das sagen hat. Schmunzelnd ging ich zu ihm hinüber und konnte sehen, wie er sich dabei leicht anspannte. Also hatte er immer noch ein wenig Angst vor mir.

Was mir wieder erschwerte ihn ins Bett zerren zu wollen und mit ihm dann zu schlafen. Schließlich wollte ich ja auch, dass er es von sich aus wollte und nicht, weil er sich vor mir fürchtet und was ich sonst tun könnte, wenn er mir nicht horcht.

Nein, ich wollte ihn vor Lust räkeln sehen und wie er mit meinem Namen kam. Oh ja, das war doch mehr als heiß. Da machte der ganze Sex doch gleich viel mehr Spaß, wenn sich Beide in dieser Beziehung wohl fühlten und zu nichts gedrängt wurden.

„Mhm“ stimmte ich ihm bloß zu und ging zu ihm rüber. In der Zwischenzeit hatte ich mich schon abgetrocknet und eine Boxershorts angezogen.

„Schließlich bist du für mich mein ganz besonderer Schatz“ erklärte ich ihm ruhig und legte ihm dabei meine Arme um seine Hüften, damit ich ihn näher zu mir ziehen konnte. „Tja und die größe der Hosen rauszufinden, war auch nicht schwierig. Ich hatte es noch gut in Erinnerung, seit unserer ersten Begegnung.“ Leicht fuhr ich über sein Gesicht und strich ihm einige Strähnen nach hinten, nur damit ich besser an sein Ohr ran kam, um noch hinzuzufügen: „So, ich denke, wir sollten jetzt mit etwas anderes weitermachen, nicht?“

Erst wartete ich ab, ob mich mein süßer Schatz verstehen würde. Und als Jo tatsächlich rot anlief, war mir das Antwort genug. Okay, dann konnte es ja weitergehen. So hob ich Jo wieder hoch und brachte ihn rüber zum Bett.

Ich setzte ihn dort vorsichtig ab und gesellte mich dann zu ihm, so dass ich direkt ihm gegenüber saß.

„Machen wir dann weiter?“ fragte ich ihn ruhig nach.

„Mhm… ja“ entgegnete Jo zaghaft.
 

٭
 

Schließlich wollte ich endlich wissen, wer mein Entführer war. Wem diese tiefe und zugleich sanfte Stimme gehörte. Ich wollte mehr über ihn wissen. Das einzigste was ich genau sagen konnte war, das er große Hände hatte und einen muskulösen Oberkörper. Doch davon konnte man sich noch lange kein Bild von ihm machen. Zumindestens ich nicht.

Carl nahm meine Hände und setze sie dort ab, wo ich sie abrupt fortgenommen hatte und überließ mir dann denn Rest. Okay, jetzt konnte es losgehen. Vorsichtig begann ich meine Finger zu bewegen und tastete seinen Mund ab. Er hatte viel breitere und rauere Lippen als ich. Deswegen konnte er immer meinen ganzen Lippen gleichzeitig in Beschlagnehmen.

Leicht öffnete Carl seine Lippen und glitt mit seiner Zunge heraus, wobei er meine Finger einwenig damit anstupste, ehe sie wieder in seinem Mund verschwand. Seine Lippen waren danach weiterhin einwenig geöffnet.

Nun, es war bestimmt eine Einladung, die ich aber gekonnt ausschlug, als ich mich weiter hoch arbeitete und langsam seine Nase begutachtete. Dabei glitten meine Finger, über seine Oberlippe, zu seinen Wangen rüber, ehe ich mich zu seiner Nase rantastete.

Carl hatte eine eher flache Nase und vorne verlief sie mehr kantig zusammen, nicht spitz. Irgendwie passte es zu ihm, da bei ihm alles irgendwie eckig und kantig war.

Dann ging ich weiter und tastete mich weiter hoch, über sein Nasenbein zu seinen Wimpern. Er besaß ein paar geschwungene Augenbrauen. Sie waren nicht zu buschig und kitzelten mich sanft, an den Fingerspitzen.

„Welche Augenfarbe hast du eigentlich?“ fragte ich ihn dabei und untersuchte seine Stirn.

„Blau“ erwiderte Carl sanft. „Dunkelblau, mit einem Stich ins Grüne wenn du es genau wissen willst.“

„Also genauso verkorkst wie Michael“ meinte ich lächelnd und merkte erst zu spät, wie mir der Satz ausversehen rausgerutscht war. Mhm, schlug ich mich innerlich an den Kopf. Ich Idiot. Aber ich musste wirklich an Michael denken und wie er mir mal eins erzählt hatte, dass er Braune Augen hätte, mit einem Stich ins Gelbe.

Doch Carl sagte dazu nichts. Selbst ein brummen oder schnaufen war nicht von ihm zu hören. Ich zuckte bloß mit meinen Schultern und fuhr dann fort zu seinem Haar.

Er hatte kurze Haare, welche ihm wild vom Kopf abstanden. Es fühlte sich gar nicht mal so schlecht an, durch diese Haarpracht zu fahren. Sie fühlten sich kräftig an und zugleich umschmeichelten sie meine Finger und ließen sie sanft durchgleiten.

„Schwarz oder?“ fragte ich ihn und legte leicht meinen Kopf schief. Ich würde wetten, dass ich damit richtig liege.

„Ja“ meinte Carl erstaunt, ehe er wieder lächelte. „Woher weißt du das?“

„Geraten“ meinte ich schlicht. „Irgendwie passt es zu dir.“

„War das jetzt ein Kompliment?“ fragte mich Carl amüsiert.

„Nö“ meinte ich bloß trotzig und machte dann weiter mit meiner Erkundungstour.

Dabei fuhr ich weiter und staunte nicht schlecht, als ich seine Ohren berührte. Sie zuckten leicht, als ich langsam daran entlangfuhr. Ich wollte ja jetzt mal nicht sagen, dass sie groß waren, aber auf jeden Fall verstand ich jetzt, wenn er mich so gut hören konnte.

Mit einem kopfschütteln ging ich dann wieder runter über seinen Hals, zu seinen Schultern. Und was für welche. Sie waren ziemlich breit und kräftig. Ich fuhr dabei über Muskeln entlang, die mir sagten, entweder aß er reichlich Aufbaustoffe oder er ging regelmäßig ins Fitnessstudio.

Dabei lief mir ein kalter Schauer über meinen Rücken. Als ich dann über seine Arme entlang fuhr, schauderte es mich immer mehr. Er könnte damit leicht jemanden töten, ohne seine Waffen in Gebrauch zu nehmen. Oh Gott, da war ich ja wirklich ein leichter Fang für ihn gewesen.
 

٭
 

Und dann passierte es. Jo setzte seine größte Waffe ein, wodurch ich dann doch nicht anders konnte, als aufzuhören. Denn, auch wenn seine perlenähnlichen Tränen mich faszinierten, so versetzten sie mir auch einen Stich ins Herz.

Schließlich hatte ich nicht vor, meinen kleinen Schatz zu verletzen. Und das ich der Auslöser, für seine Tränen war, brachte mich verdammt schnell zurück in die Realität und einer bitteren Erkenntnis. Jo gehörte mir nicht. Nein. Jo gehörte mir NOCH nicht, korrigierte ich schnell. Deswegen musste ich es schaffen, dass er sich mir öffnete und dann freiwillig entgegenkam.

Der Gedanke daran, wie es wohl wäre, wenn er sich willig unter mir räkelte, war mehr als heiß. Und wenn ich schon in Gedanken so erregt war, dann wollte ich mir nicht ausmalen, wie es wohl erst sein würde, wenn wir beide es dann richtig taten.

„Na gut. Du hast gewonnen Honey“ flüsterte ich ihm sanft zu.

Ich atmetete seufzend aus und bettete meinen Kopf in seiner Halsbeuge. Dabei behielt ich meine Arme weiterhin um seinen Körper geschlungen und drückte ihn fest an mich.

„Schlaf gut, Honey“ meinte ich sanft und schloss dann selbst die Augen.
 

٭
 

Jetzt waren schon zwei Tage her, seit Jo entführt wurde. Verdammt und bisher blieben alle Spuren im Dunkeln. Dabei hatte ich extra die Sicherheitsmaßnahmen, seit dem ersten Einbruch vor gut drei Wochen noch erhöht. Ich hatte nicht nur das Haus absichern lassen, sondern auch noch extra Wachpersonal um und auf dem Gelände postiert.

Jetzt wünschte ich mir einfach, an jenem Abend die Konferenz nicht aufgesucht zu haben. Dann wäre dass alles vielleicht nicht passiert und Jo könnte jetzt wieder bei mir sein. Verdammt! Nachts wurde es mir schmerzlicher bewusst, als am Tag. Denn mir fehlte der warme Körper, seines geliebten Partners, seine ruhigen und gleichmäßigen Atemzüge, wie er sich immer an mich kuschelte und dabei so süß aussah, dass man eigentlich gar nicht ans Schlafen denken konnte.

Doch gestern war meine Bettseite leer gewesen. Es roch noch etwas nach meiner kleinen Perle. Das war aber auch das einzigste was mir geblieben war.

Stop! Wir reden hier nicht in der Vergangenheitsform. Jo lebt noch, davon war ich überzeugt und ich würde meine süße Perle wiederfinden. Genau. Und wenn ich dafür die ganze Welt durchkämen müsste, ich würde ihn finden und dann, dann würde ich ihn nie wieder gehen lassen.

Überhaupt, was hatte ich mir da als Wachpersonal engagiert? Die meisten von ihnen wurden ausgeknockt, bevor sie mitbekamen, was eigentlich mit ihnen geschah. Einige von ihnen, hatten das sogar mit ihren Leben bezahlt.

Laut den Berichten, von den Überlebenden von ihnen, handelte es sich nur um einen Mann, der sich McGaywer ähnlich ins Haus geschlichen hat und dabei die Wachen überraschte.

Oh ja, es würde mir eine große Freude bereiten, diesen Unbekannten in die Finger zu kriegen und ihm dann eigenhändig den Hals umzudrehen. Ihn langsam leiden zu lassen und… nein, verdammt. Jetzt redete ich glatt wie mein Vater. Und das war eindeutig falsch. Also der Verbrecher würde dafür büßen, dass er mir meine süße Perle genommen hatte. Aber auf gerechte Weise.

Meine Güte, dieses Phänomen war wirklich erschreckend. Auch wenn wir immer sagen, dass wir nie so werden wollen, wie unsere Eltern, kommt doch ein bestimmter Teil irgendwann in uns durch. Und meisten sind es dabei nicht gerade die guten Eigenschaften.

Vielleicht sollte ich aber hier mal eine Ausnahme machen, um den Kleinen schneller wiederzufinden. Auch wenn ich es nur sehr ungern machte, aber was tat man nicht alles, für die Person, die einem am meisten bedeutete, ja sogar liebte.

Jetzt konnte die Jagd beginnen.
 

TBC
 

Hier die etwas verkürzte Version für diejenigen, die noch nicht 18 sind. Und GOMENNASAI Luci-Maus, hoffe es gefällt dir trotzdem. **grins**



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Luci-Maus
2007-10-30T19:10:49+00:00 30.10.2007 20:10
*hüpf*freu*
Ganz lieben Dank, dass du an mich gedacht hast, ich hatte schon geschmollt, als ich das 'adult' gesehen habe, aber jetzt bin ich happy -^.^-
Das Kapi war echt super klasse, süß dass der Kleine sich seinen Entführer mal richtig 'angeschau' hat ^^
Ich war zwar kurz erschrocken, als nach der Erkundung im nächsten Absatz plötzlichen Tränen ins spiel kamen, hab aber schnell begriffen, dass dazwischen der cut war.

Bins chon riesig gespannt wie es weitergeht, besonders ob Michael Jo irgendwann findet und ihn Carl wirklich wieder entreißen kann ^^
*flausch*

ganz viele liebe Grüße
luci-mausi


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