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Waitin'

Schmalzoneshot mit Tsukasa und Karyu
von

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In Gedanken versunken sitze ich am Fenster. Draußen ist es kalt, Winter eben. Schneeflocken fallen langsam zu Boden und werden kaum von ihrem Weg abgelenkt, da es nahezu windstill ist.

Hin und wieder fahren vereinzelte Autos vorbei und ziehen dunkelgrau-braune Streifen durch den frisch gefallenen und noch makellosen, weißen Schnee auf der Straße.

Im Großen und Ganzen ist es jedoch still. Für meinen Geschmack zu still. Mir fehlt nämlich etwas wichtiges.

Ich lasse den Blick über die verschneiten Häuser vor dem Fenster streifen. Ihre Dächer sind weiß, die Gärten ebenfalls. Eigentlich alles. So zugeschneit machen die Nachbarhäuser den Eindruck, als wären sie kleine Lebkuchenhäuschen.

In vereinzelten Fenstern brennt noch Licht, doch auch diejenigen, die in diesen Wohnung leben, gehen sicher bald zu Bett.

Gedankenverloren sehe ich ihnen zu, wie sie in den Zimmern auf und ab gehen, sie verlassen und wieder betreten, ihren Aufgaben nachgehen.

Ich weiß nicht, wie spät es ist und ich weiß nicht, wie lange ich hier schon sitze. Aber bei einer Sache bin ich mir sicher. Ich werde hier so lange warten, bis du wieder kommst. Vor zwei Wochen bist du mit Zero auf Promotiontour für unser neues Album gegangen. Noch jetzt kann ich deine Lippen auf meinen spüren, als wir uns am Flughafen verabschiedet haben. Du hast mich in den Arm genommen und gesagt: „Bis bald, mein Schatz“. Dann bist du gegangen... hast dich noch einmal zu mir umgedreht, gelächelt und gewunken. Ich habe diese Geste erwidert.

Von da an mussten wir zwei Wochen ohne den jeweils anderen auskommen. An sich ist das keine lange Zeitspanne, aber für zwei Liebende zieht sich selbst ein Tag so lang, wie eine Woche, wenn sie ohne den anderen sind.

Zum Glück hatte ich über die zwei Wochen auch reichlich zu tun, sonst wäre ich wohl verrückt geworden.

Hizumi und ich war nämlich nicht minder fleißig, als du und Zero. Wir haben auch brav Interviews gegeben und mit sämtlichen Leuten über das neue Album gesprochen.

Sofern die Zeit es zuließ, haben wir zwar telefoniert, aber aus absehbaren Gründern waren wir beide jeden Abend zu fertig, als dass wir noch lange reden hätten können. So hatte wir – abgesehen von den SMS, die wir uns geschrieben haben – kaum Kontakt zueinander.

Ich stehe auf und gehe durch die größtenteils im Dunkeln liegende Wohnung. In der Küche öffne ich ein Hängeschränkchen und nehme eine Packung Zigaretten heraus. Nachdem ich die Folie entfernt und weggeschmissen habe, rüste ich mich mit einer Zigarette und einem Feuerzeug aus. So begebe ich mich in Hausschuhen auf den Balkon der Wohnung. Zwar ist es eigentlich zu kalt, um ohne Jacke raus zu gehen, aber das kümmert mich im Moment wenig.

Leich fröstelnd entfache ich die Zigarette, stecke das Feuerzeug in meine hintere Hosentasche und schlinge dann den freien Arm um meinen Körper, um mich wenigstens halbwegs warm zu halten.

Während ich da so stehe und rauche, denke ich daran zurück, wie unsere Beziehung ihren Anfang genommen hat. Prinzipiell war es eigentlich langweilig. Es war weder besonders dramatisch, noch auf eine andere Weise weltbewegend. Für alle anderen zumindest nicht. Dafür für uns beide umso mehr.

Vor etwas mehr, als einem halben Jahr hast du mich vor einem Konzert in der Garderobe zur Seite genommen. Du sagtest etwas davon, dass du es mir lieber unter anderen Umständen gestehen würdest, doch du könntest nicht mehr warten.

Als ich daran zurückdenke, wie unverblümt du mir deine Liebe gestanden hast, muss ich lächeln.

Während ich wiederholt an meiner Zigarette ziehe, rufe ich mir meine Reaktion damals in Erinnerung.

Ich war überfordert und überrascht – aber ich war dir keineswegs abgeneigt. Allerdings musste ich dich enttäuschen. Zwar empfand ich etwas für dich, was mehr, als Freundschaft war, jedoch konnte man es (noch) nicht Liebe nennen.

Ich bat dich, dich zu gedulden, bis ich mir über meine Gefühle im Klaren sei. Du hast zugestimmt. Du hast dich geduldet. Fast zwei Wochen lang. Dann war ich es, der dich zur Seite nahm. Ich bat dich, mit dir unter vier Augen sprechen zu können. Am folgenden Abend trafen wir uns dann in einem Restaurant, wo ich dir sagte, dass ich mich wohl im Laufe der letzten beiden Wochen ebenfalls in die verliebt habe. Erst konntest du meine Worte gar nicht glauben. Aber dann ist dieses Glitzern in deine Augen getreten. Dieses freudvolle, dankbare Glitzern. Bis heute bin ich der Meinung, dass dieser Moment einer der schönsten in meinem Leben war.

Ich nehme einen letzten Zug an der Zigarette, dann drücke ich sie aus und betrete die Wohnung wieder.

Auch, wenn ich äußerlich komplett ruhig wirke, herrscht in mir ein einziges Gefühlschaos. Ich muss mich richtig zusammenreißen, dass ich meiner Freude nicht freien Lauf lasse und singend durch die Wohnung springe.

Heute Mittag kam eine SMS von dir, in der du mir mitgeteilt hast, wann du am Flughafen ankommst.

Jetzt ist es schon Abend – eigentlich Nacht – und dieser Zeitpunkt rückt immer näher.

Je weiter der Zeiger meiner Armbanduhr wandert, desto unruhiger werde ich.

Hibbelig pendle ich von der Küche ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch setze. Ich versuche, mich abzulenken, in dem ich etwas fernsehe. Leider erwische ich nur das Nachtprogramm. Leicht angeekelt schalte ich den Fernseher wieder aus. Erneut wandert mein Blick zur Uhr.

Exakt in diesem Moment bist du am Flughafen angekommen. Ich stelle mir vor, wie du in ein Taxi einsteigst, dem Fahrer sagst, wohin du willst und wie das Auto losfährt. Deinen Heimweg überspringen meine Gedanken dezent.

Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich auf dem Sofa zurück. Ich sehe dich deutlich vor mir, wie du die Tür aufsperrst – ja, ich kann es förmlich hören. Wie in einem Film beobachte ich dich, wie du deine Reisetasche abstellst, den Schlüssel ans Schlüsselbrett hängst, noch mit Jacke und Turnschuhen bekleidet durch den Flur läufst, zu mir hereinkommst...

„Karyu?“

Erschrocken fahre ich auf und blicke in dein lächelndes Gesicht. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Du hast deine Hände an der Rückenlehne des Sofas rechts und links von mir abgestützt und schließt mich so auf eine angenehme Art und Weise ein.

Mit einem breiten Lächeln und einem „Tsukasa... endlich!“ auf den Lippen falle ich dir um den Hals.

Lachend schließt du mich in die Arme.

„Ich war also nicht der Einzige, der hier jemanden vermisst hat“, stellst du fest.

„Definitiv nicht“, stimme ich zu, dann kuschle ich mich an dich. Es tut so gut, dich zu spüren, dich zu riechen, die wieder zu haben. Nur eins fehlt noch: das Schmecken.

So löse ich mich etwas von dir und nehme dein Gesicht in meine Hände. Unsere Blicke begegnen sich, als wir uns näher kommen und als sich unsere Lippen schließlich zart berühren, ist auch für mich die Welt wieder in Ordnung. Bis vor kurzem fehlte ja noch ein entscheidender Teil meines perfekten Weltbildes. Doch jetzt bist du wieder bei mir, ich bin bei dir und wir sind wieder zusammen.

Das ist für uns alles, was zählt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2009-08-05T15:42:44+00:00 05.08.2009 17:42
aww~
wie niedlich die beiden sind
Von:  Niya_Naitomea
2008-01-17T10:27:48+00:00 17.01.2008 11:27
wie süß!!!!!
Das is voll schön geschrieben^^
Von: abgemeldet
2007-11-21T12:17:54+00:00 21.11.2007 13:17
voll niedlich XD
gefällt mir echt, auch dein schreibstil ^-^
mach weiter so und halt die ohren steif XD

mana-chan
Von:  Gedankenchaotin
2007-10-02T17:56:19+00:00 02.10.2007 19:56
Hai, das ist richtig süß und dir ist gefühlsmässig etc. total gut gelungen.

Lg Aki
Von: abgemeldet
2007-09-24T04:41:26+00:00 24.09.2007 06:41
wie niedlich is das denn mal
°____________________________________°
boahh...
so waiiii~~~
*lob*
Von: abgemeldet
2007-09-19T18:27:19+00:00 19.09.2007 20:27
Wie süüüüüüüüüüüüüüüßßßßßßß! Ich finds total niedlich. Die beiden sind einfach kawaii!!!


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