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Endlich frei!

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Kapitel 7

Schwankend machte Erika sich auf den Heimweg. Die Haltestelle war nur fünf Minuten von ihrem Elternhaus entfernt. Mit zitterndem Zeigefinger drückte sie die Klingel. "Ja?" Die Stimme ihrer Mutter klang nervös. "Ich bin's." Einen Moment herrschte Stille, dann wurde die Tür geöffnet. "Wo warst du?! Ich habe mir ja solche Sorgen gemacht, Erika. Ich dachte, ich und dein Vater hätten dich gut erzogen", rief sie aus und zerrte ihre Tochter an dem Handgelenk in nach drinnen. "Es, es tut mir leid, Mama . . . " "Wo warst du denn?" "Ich bin mit", sie zögerte, "einer Freundin nach Hause gegangen." Frau Meyer stutzte und fing an zu schnüffeln. "Hauch mich mal an." Erika gehorchte. "Du hast geraucht!!" Erika wurde rot und schüttelte wild den Kopf, dass ihre Haare in ihr blasses Gesicht peitschten. "Nein! Ihre Eltern raucht. Das muss davon kommen", redete sie sich raus und ihre Mutter warf ihr einen misstrauischen Blick zu.

"Ich hoffe für dich, dass du die Wahrheit sagst. Deinem Vater wollen wir heute mal nicht's davon erzählen." Erika seufzte erleichtert auf. "Und jetzt ab auf dein Zimmer - Hausaufgaben." Erika lief die alte Treppe hoch und warf ihren Rucksack auf ihr Bett. "Das war ganz schön knapp", dachte sie und kramte ihr Tagebuch unter dem Bett hervor um den Tag auf das Papier zu bringen.
 

Sie war noch nicht ganz fertig, da rief ihre Mutter sie zum Helfen. "Erika, komm runter!" Innerlich stöhnte sie auf, versteckte das Buch schnell und ging zu ihrer Mutter, die draußen im Garten war. "Der Rasen muss gemäht werden", bemerkte sie und wies mit einer Geste der Hand auf den alten Rasenmäher. "Sag bescheid, wenn du fertig bist." Erika nickte wiederstrebend. Sie hasste Gartenarbeit wegen ihrem Heuschnupfens. Und ausgerechnet heute hatte sie ihre Allergietabletten vergessen. Frau Meyer verschwand im Haus und Erika venahm die nervtötenden Geräusche des Fernsehers.

Erika drehte gerade ihre erste Runde über die Wiese, als sie jemanden amüsiert lachen hörte. "Na, Fräulein Nachbarin?" Sie sah genervt auf und erblickte den Nachbarsjungen am Zaun. "Hallo Timo", eriwederte sie kühl und versuchte ihn zu ignorieren. "Missgestimmt?" Er warf ihr ein schelmisches Grinsen zu und schwang sich einfach über die Grundstücksberenzung. "Dass darfst du nicht", wies Erika ihn hin und kam sich dabei vor, als sei sie seine Mutter. Timo hatte rotbraune Haare und Sommersprossen auf dem ganzen Gesicht. Seine Nase war, nach Erika's Meinung, zu groß geraten und seine Lippen waren wohl eher zwei schmale Striche, die jemand ihm in's Gesicht gemalt hatte. "Mir geht's gut, danke der Nachfrage", sagte Timo und ließ sich auf einen der Gartenstühle fallen. Wenn Erika's Mutter das sehen würde, wären ihr glatt die Lockenwickler aus den aschbraunen Haaren gefallen. Erika versuchte nicht zu kichern und konzentrierte sich auf die Arbeit. Sie nieste laut. "Soll ich dir helfen?" Verwundert fiel Erika's Blick auf den gleichaltrigen Jungen. Er hatte die Augenbrauen hochgezogen und stand ein paar Meter neben ihr. Sie nickte und bedankte sich höflich.

Timo war schneller mit dem Mähen fertig, als sie gedacht hatte. Bereits wenige Minuten später hatte er den Rasenmäher im Schuppen verstaut und stellte sich erwartungsvoll vor Erika hin. "Vielen Dank. Ich glaube, mit diesem verrückten Heuschnupfen, hätte ich das nicht lange überlebt", lachte sie und hielt Timo ihre Hand hin. Er schlug ein und sagte: "Ok, ich glaub', ich geh dann mal wieder. Hat mich gefreut." Mit betonter Leichtigkeit schwang er sich wieder auf das Grundstück seiner Eltern und verschwand im Haus. Aber nicht, ohne Erika nochmal zum Abschied zu winken. "Eigentlich ist er ja ganz ok, der Timo", dachte sie und sah dem Jungen hinterher.



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