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Zeit los zu lassen...

von

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...und zu vergessen

Anna saß dem lila haarigen jungen Mann gegenüber und beobachtete ihn mit einem kalten Blick. Sein Blick war leer und zeigte keine Gefühlsregung. Er schaute die junge Frau nicht an, schien sie zu ignorieren. Die schwarzen Klamotten, in denen er so verloren aussah, ließen ihn noch blasser wirken, als er sowieso schon war. Die Stimmung war gedrückt. Keiner schien ein Wort zu sagen, doch vorher war in der Küche ein riesen Geschrei gewesen. Allerdings nur von ihrer Seite. Der Junge schwieg. Bereits seit einer Woche. Auf dem Boden lagen noch jede Menge Glassplitter, von dem Glas was Anna an die Wand geschmissen hatte.
 

Sie hatte alles akzeptiert. ALLES! Und was tat der Junge ihr gegenüber? Er zerstörte alles. Sie hatte kein Mitleid mit ihm. Noch nicht. Zu sehr war sie in ihrer Trauer gefangen. Sie wollte ihn anschreien, ihn fertig machen und sie wollte dass er niemals vergaß was er getan hatte. Doch gerade sagte selbst sie nichts. Es dauerte eine ganze Weile. Dann stand sie auf ging zum Radio und schaltete es ein. Sie hörte kurz, was für ein Lied kam, dann entschied sie das Ding wieder aus zu schalten, denn erstens: sie hatte keine Lust mehr und zweitens: es kam gerade ein sehr unpassendes Lied im Radio und sie hatte keine Lust, den Sender zu ändern. Sie setzte sich wieder hin. „Sag mir, was soll ich tun?“ Sie starrte ihn wieder an. Er sagte immer noch keinen Ton, schaute sie nicht an. Sie stand wieder auf und verließ den Raum.
 

Die junge blonde Frau ging in das Wohnzimmer, ließ sich auf die Couch sinken und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie fing bitterlich an zu schluchzen. Ein Mann, dessen Parfüm sie nur zu gut kannte, nahm sie in den Arm. Sie krallte sich an seinem Shirt fest und ließ ihren Tränen freien Lauf. Wie in der letzten Woche so oft. Er war mehr für sie da gewesen, als sonst jemand. Denn auch er hatte jemanden verloren, den er sehr liebte. Zwar nicht richtig, er lebte noch, aber man könnte meinen geistig war er nicht mehr ganz da. Anna musste wieder an das eine Gespräch denken.
 

Flashback
 

Anna saß auf dem Balkon des Gasthauses und trank ihren Tee. Ein braunhaariger junger Mann kam dazu und setzte sich neben sie auf einen der anderen Stühle. „Anna wir müssen reden. Es geht darum...“ weiter kam er nicht denn sie bedeutete ihm mit der Hand zu schweigen. „Ich weiß es schon.“ Auf einmal war Yoh kreide bleich. Sie wusste es?, schoss ihm der einzige Gedanke durch den Kopf. „Ich habe euch gesehen.“ Sie hat uns gesehen? Man könnte meinen er wäre noch bleicher geworden. „Es ist in Ordnung. Ich akzeptiere es.“ Sie akzeptiert es? Er wurde immer entsetzter. Kein Gebrüll. Keine Ohrfeige? Kein Ekel? „Aber wie, wieso...?“ „Ich will das du glücklich wirst. Ich habe es schon länger geahnt. Und letztens habe ich es dann gesehen. Yoh“, sie schaute ihn an „Viel Glück.“ Damit stand sie auf. „Sag Ren einen schönen Gruß von mir.“ Sie wollte schon gehen. „Aber Anna. Warum lässt du das so einfach zu? Solltest du nicht schreien oder böse auf mich sein?“ „Vielleicht ja. Aber ich denke mir, wieso sollte ich? Du sollst glücklich werden. Ich wünsch mir nichts mehr. Und gegen die Liebe kann man nichts machen. Also werde glücklich. Ich liebe dich zwar, aber wenn du Ren liebst dann ist das OK. Ich mein, ist doch egal, wer von uns nun seine Liebe aufgibt, oder? Und jetzt bin ich dran. Du hast genug für mich getan. Geh und werde glücklich.“ Sie beugte sich runter zu ihm und gab ihm einen letzten Kuss. „Ich denke damit hat sich das dann, mit der Verlobung oder?“ „Ja.“ „Das ist gut. Ich hab sowieso nichts für arrangierte Verlobungen übrig.“ Mit diesen Worten ging sie wieder rein und legte sich hin. Sie schloss ihre Tür ab und legte sich in ihr Bett. Sie weinte, doch das hatte Yoh nie erfahren. Er wusste nicht wie sehr sie gelitten hatte.
 

Flashback Ende.
 

Ja an dieses Gespräch würde sie sich ewig erinnern. „Horo“, schluchzte sie. „Ich will nicht mehr.“ „Ja ich weiß. Nicht aufgeben. Nicht du auch noch.“ „Ja.“ Und dann weinten sie beide.

Genossen einfach die Nähe des anderen. Zwei Leute, die beide Menschen verloren hatten, die ihnen wichtig waren. Anna für ihren Teil, hatte Yoh verloren. Er würde allerdings nie mehr wieder kommen. Für Ren gab es noch Hoffnung. Er würde sich irgendwann davon erholen, was er getan hatte. Doch bis es soweit war, war er irgendwie geistig nicht ganz auf der Höhe. Er sprach seit einer Woche nicht mehr und er schien auch nicht zu zuhören. Anna hatte es versucht. Seit einer Woche, doch er reagierte nicht einmal. Ja, Horo hatte auch jemanden verloren, aber sie hoffte inständig, dass Horos bester Freund wieder zur Besinnung kam. Doch bis es soweit war, hatten Anna und Horo sich gegenseitig.
 

Dieser jemand saß immer noch in der Küche und kriegte alles mit, was um ihn herum geschah. Er war ja nicht blöd. (ja ja das denken viele Leute von sich XDD) Er wusste was er getan hatte. Und Anna quälte ihn trotzdem weiter. Jedesmal erinnerte er sich daran wenn er diese Frau nur sah. Die Frau, die diese Beziehung, die er zerstört hatte, so akzeptiert hatte. Einfach so wie sie war. Und sie hatte nichts dagegen gesagt, obwohl sie Yoh sehr liebte. Ja er hatte einen Fehler gemacht. Einen sehr großen. Und dann kamen alle Erinnerungen an DIESEN Tag zurück.
 


 

Flashback
 

Ren schaute sich hektisch um. Dann mischte er weiter das Zeug in sein Glas. Alles mögliche schmiss er rein. Drogen, Schlafmittel. In die weiße Flüssigkeit, wo man nicht erkannte das es Wodka war, statt Wasser. Ja er wollte sich selbst umbringen. Er hatte es fest vor. Die Tür war abgeschlossen, doch trotzdem sah sich Ren immer wieder hektisch um. So als ob gleich irgend jemand durch die geschlossene Tür käme. Er wusste selber wie unwahrscheinlich das war, aber trotzdem. Man wusste ja nie. Er sah zu, wie sich alles miteinander vermischte.

Ja, er war es leid. Es hatte keinen besonderen Grund. Er wusste selbst nicht, warum er das jetzt tun wollte. Es war ein Zeichen von Schwäche. Aber das war ihm egal. Vielleicht lag es daran. Er wollte vielleicht seinem Vater mit dieser Geste zeigen, wie er wirklich fühlte. Er wollte vielleicht aber auch nur endlich Aufmerksamkeit. Endlich einmal, dass sein Vater ihm Beachtung schenkte. Das alles konnte sein doch sicher war er sich nicht.
 

Klar er hatte Freunde und er hatte einen wunderbaren Freund. Er liebt Yoh wirklich. Doch jetzt war sein Leben vorbei. Das wusste er einfach. Er stellte das Glas noch einen Moment auf den Schreibtisch und seufzte. Noch mal guckte er sich dieses vermischte Todeszeug an. Es würde einen hoffentlich sehr schnell sterben lassen. Es musste einfach. Ren wusste schon jetzt nicht mehr was er eigentlich rein getan hatte. Er beschloss noch ein letztes mal durch das leere Gasthaus zu gehen. Die anderen waren auf dem Jahrmarkt. Er war daheim geblieben, mit der Entschuldigung es ginge ihm nicht gut. Und sie hatten es akzeptiert. So wie alles an ihm. Er war ihnen dankbar. Wirklich sehr. Aber es gibt einen Punkt im Leben, da will man nicht mehr. Und er war dort. Er wollte nicht mehr leben und er war sich der Tragweite von dieser Entscheidung bewusst. Der lila-harrige Junge Mann wusste voll und ganz was er tun wollte. Und das war gut so. So konnte er sich sicher sein. Er ließ sich auf Yohs Futon nieder. Er legte sich darauf und sog seinen Duft tief ein. Diesen Geruch den er so liebte. Das einzige was er an seiner Entscheidung bereute war, Yoh allein zu lassen. Er liebte ihn so sehr. Und doch konnte er darauf eigentlich keine Rücksicht nehmen. Also stand er wieder auf. Ging systematisch alles ab. Hinterließ überall seine Spuren.
 

Plötzlich ging unten die Haustür. Ren stand oben an der Treppe und schaute runter. Schaute auf seinen Freund. Schaute auf die orange Kopfhörer. Schaute in das Gesicht, was ihn anstarrte, als habe er einen Geist gesehen. Dann erhellte sich sein Gesicht. „Ren. Geht’s dir wieder besser?“ Er rannte die Treppe rauf und stand dann vor ihm. Ren starrte ihn an. Kalt. Und Emotionslos. „Ren ist alles in Ordnung? Geht’s dir doch nicht gut?“ Doch Ren hörte ihm gar nicht zu. Ihm ging nur eins durch den Kopf. Yoh darf dieses Glas nicht trinken. Plötzlich drehte sich Ren um und rannte in sein Zimmer zurück. Yoh folgte ihm jedoch. Bevor Ren die Tür zuschlagen konnte, stellte Yoh seinen Fuß dazwischen. Er betrat den Raum. Ren wich vor ihm zurück. Der konnte nur auf das Glas starren was ihn höhnisch anzulachen schien und auf einmal in unendlich Ferne gerückt war. „Ren was ist denn los mit dir?“ Yoh ging auf das Glas zu. „Du tust ja grad so, als ob ich dir angst machen würde.“ Und dann geschah alles ganz schnell. Ren konnte sich nicht bewegen. Er konnte nur zuschauen. So als ob plötzlich sein ganzer Verstand aus ihm gewichen war. Yoh setzte das Glas an die Lippen. Trank es mit wenigen Zügen leer. „Ren, was wolltest du da nur trinken? Das schmeckt ja abartig.“
 

Yohs ließ das Glas fallen.

Er fing an zu röcheln.

Taumelte.

Fiel hin.
 

Und Ren schaute zu. Er rannte auf seinen Freund zu. Völlig automatisch.

„Yoh.“, flüsterte er leise. Doch es kam keine Antwort.

Yohs Körper zuckte. Unkontrolliert. Dann auf einmal holte er noch mal Luft. „Yoh, bitte stirb nicht. Ich ruf einen Krankenwagen. Es tut mir leid. Es sollte für mich bestimmt sein.“ Ren liefen Tränen über die Wangen. „Bitte Yoh.“ Yohs Augen wurden leer. Er hob noch mal eine Hand an Rens Wange. „Ren es ist in Ordnung. Ich verzeihe dir. Bitte, wenn ich jetzt gleich sterbe. Tu dir nichts an. Bitte. Ich weiß es ist schwer. Und ich weiß nicht, warum du das tun wolltest. Aber ich habe dich gerettet. Habe dich bewahrt vor einer Dummheit. Also bitte. Tu nichts. Du weißt ich liebe dich. Bitte.“ Eine Träne fiel auf Yohs Gesicht. Yohs Hand glitt von Rens Wange. Seine Augen wurden leer. „Yoh.“, hallte es durch das Gasthaus. Und dann ging unten die Haustür und auf einmal stand Anna im Zimmer. Schaute die beiden an. Konnte nicht sprechen. Wusste nicht, was dort geschehen war. Wusste nur eins. Yoh war tot. Für immer.
 

Flashback Ende.
 

Ja so war es gewesen. Dann stand Ren auf. Schüttelte diese schrecklichen Gedanken von sich ab.

Ging ins Wohnzimmer zu den beiden anderen. Setzte sich hinter Anna und legte die Arme um sie. „Es tut mir leid Anna.“ In dem Moment, wo Ren diese Worte sagte, wusste Anna, es war vorbei. Sie hatten das Eis durchbrochen. Und sie wusste, sie konnte ihm verzeihen was auch immer dort passiert sein musste.
 


 

So das war sie nun.^^

Ich hoffe sie hat euch allen gedfallen.

wäre schön wenn ihr Kommis schreibt.

Ich wäre euch sehr sehr dankbar.

noch mal danke an alle.

Und danke das es dich gibt.

du bist was ganz besonderes.

hab dich lüb joyce.
 

und euch auch^^

Eure Blanche-Neige



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Chimi-mimi
2008-12-31T09:25:49+00:00 31.12.2008 10:25
*schnief*
*noch mehr schnief*
verdammt, ich brauch ein taschentuch!
*hektisch umschaut*
T.T
ich hab keiiiiiins...
Es war schön, aber jetzt muss ich erst auf taschentuchsuche gehen.
es war so schön Q____Q
Von: abgemeldet
2008-04-27T10:43:41+00:00 27.04.2008 12:43
Heeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeey

Eigentlich stehe ich im grunde gar nicht auf King
aber deine hat es bei mir hinterlasse
das war sooooo traurig.....aber ich bin gbegeistert
echt klasse story
gefehlt mir voll und auf meine Favos braucht es erst recht nicht lange mehr warten
*KNUTSCHA+
iMMEer weiter so süße x3
Von: abgemeldet
2008-04-17T17:18:05+00:00 17.04.2008 19:18
*schnief*
d-das war sooo traurig..
wow.. echt jetzt!! das war voll gut,
ich hab richtig mit anna, ren und sogar yo mit gefühlt!
drei daumen nach oben!! (häh, ich hab doch nur zwei!)
LG ItasLieblingsCookie
Von:  MichaelisSebastian
2007-11-05T13:44:12+00:00 05.11.2007 14:44
das ist soooooo traurig und auch echt rührend,ich musste voll weinen!!!
das ist soooo klasse,schon deswegen,das ich das paaring mag!

ab in den favos!!

echt klasse!!
Von: abgemeldet
2007-11-05T05:11:04+00:00 05.11.2007 06:11
*heul*
das is voll traurig
aba auch wunderschön ^^
das is wirklich hinreißend ^^
guuuuuuuuuut gemacht x]
Von:  Calysto
2007-10-31T17:57:01+00:00 31.10.2007 18:57
dankööö x3
ich hab dich auch lüb
*umknuddl*
du weißt wie toll ich die ff
finde x3
also nochma danke
und mach weiter so tolle ffs
Deine Cal^^
Von:  Lysette
2007-10-31T16:54:05+00:00 31.10.2007 17:54
Hi^^
ich find sie wirklich klasse, hast du toll gemacht^^
lass den Kopf net hängen^^
Ich find sie voll yoh^^
bin stolz auf dich.

hdggggggggggggggggggdl


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