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insane

RenxHoro - Epilog online
von

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Kapitel 3
 

Nun saß er hier, auf dem nassen Boden, die Arme um die Beine geschlungen. Es musste inzwischen Mittag sein. Unter der Erde in einer Zelle, wie konnte man da die Zeit abschätzen?

Wenigstens hatte er einen kühlen Kopf bekommen. Er wollte hier heraus, das war klar. Und er wollte seine Schwester mitnehmen, die noch immer bewusstlos am Boden des fast gegenüberliegenden Gefängnisses war.

Er ahnte was mit ihr war. Aber er ahnte es auch nur.
 

Aber das schlimmste war ja; wie sollte er hier heraus kommen?

Wenn dieser blöde fette Idiot das Essen ausgab, würde er es nie schaffen. Alleine schon gar nicht. Aber er bezweifelte, das einer der schwersten Fälle hier unten ihm irgendeine Hilfe sein würden. Außer vielleicht die Person, die rechts neben ihm saß.
 

Diese wusste anscheinend, was er getan hatte. Die letzten Stunden war von diesem Platz aus kein Laut entwichen, es schien als atmete dort nicht einmal jemand. Dennoch fühlte Horo es so, als wenn sich dort eine Präsens befände.

Er musste warten. Überstürztes handeln wirkte sich im Moment nur negativ aus.
 

Da geschah dann zum ersten Mal etwas Erfreuliches. Seine Schwester regte sich und stöhnte leise, krabbelte und saß dann auf den Knien am Gitter. Sie blinzelte wie verwirrt, als würde sie sich an einem unbekannten Ort wieder finden.

Dabei war sie schon mehr als 2 Wochen hier.

Horo stützte sich sofort auf und rüttelte an seinen eigenen Gitterstäben.

„Pilica!“

Diesmal erkannte sie ihn.

„Nii-san?“

Horo lächelte zum ersten Mal richtig. Kurz durchzuckte ihn die Angst, das die Stimme erneu etwas sagen würde, aber sie blieb still.

Pilica lächelte. Wurde dann ängstlich.

„Nii-chan, wie bin ich hier her gekommen, was machst du hier, was…?“

Sie fasste sich überrascht an den Bauch.

Ihre Augen weiteten sich.

„Was…?“

Horo ahnte was passieren würde.

„Heh, ganz ruhig, Pilica, sieh mich an, heh, sieh mich an!“

Sie tat es, wenn auch zögerlich. Ihre dunklen Ringe unter den Augen gaben ihr einen noch wirreren Eindruck als sie ohnehin schon wirkte.

„Mach dir keine Gedanken, bitte, ich hol uns schon hier raus, keine Angst, OK?“

Bei seiner Schwester war er ein ganz anderer. Dort war er der große liebe Bruder.

Sie nickte, wenn auch etwas zögerlich.
 

Dann klingelte es. Eine kleine Glocke, es war fast als wäre es Stundenbeginn in der Schule. Ein älterer Herr, mit wie es schien ewig weißen Bart, klopfte an den Stäben und rief: „Fressenszeit!“

Horo schnaubte. Tolle Aussichten.

Aber die anderen Menschen, wenn man sie überhaupt noch so nennen konnte, schienen wirklich bereit zu fressen.

Der Typ gab kaum welchen Tellern oder gar Besteck, manchen schmiss er einfach ein Stück Fleisch an die Gitterstäbe, man hörte schon die schmatzenden Geräusche.

Nur 2 Teller blieben am Ende übrig. Was nicht ganz passte.
 

Sowohl Horo oder Pilica wurden 2 Teller wässriges Etwas zugeschoben, während der Mann am Ende mit seinen Schlüsseln rumsuchte. In ihren Schüsseln war so wenig Inhalt, und die Teller so niedrig, dass man sie unter die kleine Lücke der Zellentür schieben konnte. Man brauchte keine Tür zu öffnen. Horo schaute genau zu, als zittrige Hände an den bronzenen Schlüsseln rumfummelten, einer schien anders zu sein als der andere, ohne System. Einige der Schlüssel waren groß und klobig, andere winzig, dabei sahen die Schlüssellöcher alle gleich aus!
 

Für die Tür seines anscheinend unsichtbaren Nachbarn war ein silberner Schlüssel vorgesehen. Es machte ein kleines klickendes Geräusch, und die Tür öffnete sich ohne ein Quietschen. Der Typ kramte eine Art Halsband heraus, abgeschabtes Leder. Im Moment war das ganze sogar interessanter als seine Schwester.

Man hörte nur die Schritte des Mannes. Horo sah durch seinen Blickwinkel auch nur jenen. Er sah schlohweiße Haut, genauer gesagt nur die weiße Haut der kleinen Füße der Person. Der Rest wurde durch die viel zu weiten Klamotten des Typen verdeckt. Horo konnte nur die restlichen Maße erahnen.

Pilica aber sah sie ganz. Sie guckte mit runden Augen zu, hatte ihre Suppe noch nicht angerührt.
 

Die Tür wurde geschlossen, die Schlüssel klapperten, aber abermals hörte man nichts von der Person. Als sie ein paar Schritte gegangen waren, konnte Horo die vollkommen schwarzen Sachen erkennen, die sich an die weiße Haut schmiegten.

Und die schwarzen Haare, die sogar in diesem dämmrigen Licht leuchteten.
 

Kurz gesagt war es, er oder sie, für Horo das schönste Wesen was er jemals sah.
 

Er sah den Beiden hinterher, der deutlich Jüngere, so schien es, wurde an dem Halsband geführt. Keiner der Gestalten in den anderen Käfigen machte irgendeine Regung, als er vorbeilief. Als hätten sie Angst.
 

Als außer seiner Sichtweite war, atmete Horo auf. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte. Er war vollkommen von den Socken, er fühlte sich wie nach einem Rausch.
 

„Was war das?“, fragte er zu keinem bestimmten. Aber seine Schwester antwortete.
 

„Er ist verflucht… und einsam…“
 

Horo sah zu seiner Schwester, sie wirkte ernst, gar nicht mehr verwirrt, sich dem Augenblick bewusst. Aber ihr Bruder konnte dazu nichts sagen. Wie konnte ein so reines Wesen verflucht sein?
 

Sein knurrender Magen machte ihm eine andere Sache wieder gewahr. Er hatte Hunger, und das Essen würde wohl kaum langen das er überhaupt satt werden würde. Er schlürfte die Suppe aus, was mit kaum mehr als 2 Schlucken getan war. Wenn sie hier auch keine andere Art von Essen oder Hygiene zu sehen bekamen, würde er wahrscheinlich noch schlimmer als seine Schwester enden.

Wenn man bei sich war, waren Hunger und Durst noch schlimmer.
 

Aber er wusste auch etwas anderes, als das er hier raus wollte. Er wollte, wenn die Person wiederkam, mit ihr reden, und ihr Gesicht sehen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie die Züge sein könnten. Sie mussten unheimlich rein sein. Und wenn die Person lächelte musste man sie im Himmel auf Erden fühlen.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sweden_
2009-06-03T23:49:59+00:00 04.06.2009 01:49
Ach, nein, wie knuffig*_________*x3
Schöne Vorstellung ein so reines Wesen in dem tristen... MistxD da zu haben oov
xDDDD
Ma schaun, wie er reagiert, wenn er ihn dann sieht!xD
(Kapitel 3o_O; ich schaffs vllt tatsächlichxD)
Von: abgemeldet
2008-05-12T12:58:38+00:00 12.05.2008 14:58
das sind ja ein paar Verhältnisse dort, aber sicher nicht anders, als wie in irgendwelchen anderen Irrenhäusern oO’
ich stell mir so was schrecklich vor >.<
Aber wieder toll geschrieben ^^

Von:  Mikako-chan
2007-12-20T19:03:01+00:00 20.12.2007 20:03
Cool ^^
In der version wirkt es gleich mystischer =D
Sorry dass ich erst jetzt zum shrieben komme aber naja... ^^°
Find die Version wie gesagt voll toll ^^ Und auch interessant das nun auch schon mehr oder weniger schon klar ist was Pilica hat... also von wegen an den Bauch fassen suw.
Auch wenn es andererseits wieder völllig anders ist als dein bisheriger stil... eben eher knappere beschreibungen und alles... aber find ich halt auch gut... erzeugt mal ne andere stimmung =)
*knuddel*

Bye, Mika ^^


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