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insane

RenxHoro - Epilog online
von

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Kapitel 5
 

Er stöhnte leise, als er auf dem Rücken in seiner Zelle landete. Wegen den Schmerzen konnte er sogar kaum atmen. Diese Frau kannte ihr Handwerk.

Der Fettwanst schloss die Tür und ging einen Schritt weiter. Ein besonders grässliches Grinsen zog durch sein Gesicht.

„Na? Darf ich den Liebling bestrafen?“

Allerdings kam er nicht mehr dazu. Er schreckte auf einmal zurück, stolperte fast über seine eigenen Füße.

„Sieh mich nicht so an!“

Horo schleppte sich an die Gitterstäbe, und sah nun wie angstverzerrt das Gesicht war. Und in seinem eigenen Kopf explodierte ebenfalls so plötzlich ein Schmerz, dass er aufschreien musste.

Das waren keine normalen Kopfschmerzen, es fühlte sich an als würde man sein Gehirn zerquetschen. Und nicht nur ihm ging es so.

Alle aus dem Kerker stimmten in seinen Schmerzenslaut ein; Der Einarmige, die Nymphe, seine Schwester und selbst der fette Kerl.

Dann hörte es auf.
 

„Das werde ich erzählen! Wagst du es? Spinnst du? Sieh dich an! Ohne die Pillen stirbst du!“

Dann sprach diese Person aber mit einer völlig anderen Stimme. Sie war dunkel und rau, tief grollend, wie die einer alten Person. Und sie enthielt so viel Autorität, dass man sich am liebsten sofort ducken wollte. Sie schallte an den Wänden wieder, sodass jeder sie vernahm.
 

„Wage es, es ihr zu erzählen, und deine schlimmsten Alpträume werden wahr!“
 

Aber selbst diese Stimme fand Horo noch schön. Der Kerl schob seinen fetten Hintern aus seinem Gesichtsfeld, bis er schließlich die Treppe hoch rutschte. Dann war er weg.

Und sie alleine.

Seine Zellengenossen kannten das anscheinend, aber sie wimmerten noch immer. Pilica rappelte sich auf, kroch zu den Gitterstäben und lugte durch sie hindurch.
 

„Tut’s sehr weh, Ren?“
 

Hieß das, er war verletzt?

Seine eigenen Verletzungen waren im Moment egal, als er hörte wie es ihm anscheinend ging.

„Pilica? Wie geht es…?“

Er wusste ja noch immer nicht ob männlich oder weiblich.

„Ihm geht es schlecht, er ist verletzt und schwach. Hörst du ihn nicht?“

„Hören?“

Er lauschte. Allerdings hörte er nur rascheln, atmen, keine weitere Stimme.

Er schüttelte den Kopf.

Sie legte fragend den Kopf schief.

„Komisch.“

„Na ja… ich versuche zu schlafen, tu das auch, OK?“

Nach seiner inneren Uhr musste es schon spät nachts sein.

Und er war auch so kaputt.

Er legte sich auf die kalten Steine, und war wirklich schnell eingeschlafen, was wohl mehr an der Erschöpfung als an der Umgebung lag. Das seine Schwester leise vor sich hinsummte tat sein übriges.
 

Im Traum erschien es ihm, als höre er etwas. Er dachte erst er wäre wach, aber als er diese weiße Gestalt, es war ja ein er, er wusste es nun, vor dem Käfig seiner Schwester hockte. Er sah abermals nur die schwarzen Haare, die weiße Kleidung, allerdings mit einigen roten Flecken.

Und er hatte die Hand auf den Bauch seiner Schwester gelegt. Sie schlief, murmelte etwas im Schlaf. Er tat ihr nicht weh, das spürte er. Dann verschwamm das Bild schon wieder. Eine süße Stimme schien direkt in sein Ohr zu murmeln, zu süß als das man nicht wieder hinweg gleiten konnte.
 

„Schlaf, schlaf. Werde gesund, ich brauche deine Hilfe bald. Werde gesund. Und kümmere dich um deine Schwester.“
 

Er glitt abermals in den Schlaf. Es war fast so, als wäre noch jemand bei ihm. Eine Wärme neben sich, ein süßlicher Geruch in seiner Nase, die weichen Federn eines Bettes…
 

Als er wieder aufwachte, traf in die Realität, allerdings ohne Schmerz. Er sah seine Hände an, und staunte. Er hatte keine einzige Wunde mehr. Dafür nur ein winziges schmerzhaftes Pochen im Kopf, wie von einer Nadel. Seine Schwester schlief noch. Aber andere waren anscheinend noch oder schon wach. Er wusste nicht wie spät es war, drang hierher doch kein einziger Sonnenstrahl. Er fühlte sich gesund und stand auf. Er fühlte sich so stark, dass er die Gitterstäbe hätte zerbrechen können. Aber natürlich tat er das nicht.

Er besah sich seine Lage noch einmal. Es war Unglaubliches hier geschehen, Verrücktes. Entweder wurde er selber wahnsinnig, oder es passierten hier wirklich Dinge.
 

Sein Blick blieb auf seiner Schwester hängen. Die Arme trug wirklich ein Kind aus. Allerdings war er sich nicht sicher, in welchen Monat sie war. Sah man ihren Bauch nicht schon deutlicher als erst gestern?

Oder hatte er zu lange geschlafen?
 

Er sah sich in seinem Raum um, und entdeckte, wie verwüstet dieser war. Kratzer an den Wänden, an einigen Stellen sah es so aus als wäre etwas dran gedonnert. Er konnte sich nicht erinnern, dass das vorher schon so war.

Wurde er wirklich verrückt? Und hatte gerade einen klaren Moment?

Dann hörte er ein lachen das seine Gedanken unterbrach.
 

„Na, wach kleiner?“

Der alte Typ mal wieder. Heute schien er das Essen auszuteilen.

„Warst ja lange weg. Mal einen klaren Moment? Du hast die letzten zwei Monate nur rum geschrieen als hätte ich dich etwas gebissen. Gesund?“

Er lächelte sein zahnloses Lächeln. Allerdings wirkte es nicht so freundlich wie es scheinen sollte.
 

„Scheint so…“

Was sollte er anderes sagen? Hatte er wirklich zwei Monate lang geschlafen?

Ihm wurde schlecht bei den Gedanken. Das Essen wurde ausgeteilt, nur Horo merkte das nicht wirklich. Erst, als sein geheimnisvoller Nachbar nichts bekam.

„Bekommt Ren nichts?“

Der Alte erstarrte und lachte dann.

„Ne, bei der Arbeit isst der nichts. Du siehst das nicht, er ist hier vorne beim Neuen. Der alte Kasper ist gestorben, dafür haben wir jetzt einen verstümmelten. Willst gucken?“

Er deutete in die Richtung, und eigentlich hätte Horo nichts aus der Bahn mehr bringen können. Er war verrückt, seine Schwester schwanger und er hatte zwei Monate verschlafen. Aber die Gegensätze die er sah waren zu krass.
 

Ren hatte noch immer weiße, wenn auch nicht rein weiße Sachen an. Er kniete vor einem der Gitterstäbe. Seine Handflächen gingen durch diese und berührten die Haut einer unsagbar hässlichen Kreatur. Sie schien nicht menschlich zu sein, sie glich einem Skelett, welches verbrannte schwarze Haut trug. Allerdings schien sie nicht zu stinken. Jedenfalls nicht mehr als die anderen.

Ren hatte anscheinend den Kopf an die Gitterstäbe gelehnt. Nun sah Horo erst, das der Schwarzhaarige mal wieder angekettet war. Wie herzlos.
 

Aber was machte er da? Die Kreatur bewegte sich nicht, war still wie die Wände um sie. Als Ren sich aber löste zappelte sie, klapperte mit den Zähnen. Die schöne Gestalt dagegen hielt sich an den Stäben erneut fest, nun bemerkte auch Horo das er schwer atmete und schwitzte. Er konnte aber nicht von seinem Platz weg, da sein Halsband ihn an der Stelle hielt.

Horo schluckte. Er wollte Ren bei sich hier haben, und nicht dort bei dieser Gestalt. Der alte Mann, der seinen Gesichtsaudruck sah und sein bleiches Gesicht, lachten abermals.

„Was hast du denn? Noch nie jemand Verbrannten gesehen? Der Arme. Und Ren wird mal wieder dessen Schuld auf sich laden. Er hatte übrigens nur erzählt, dass du deine Eltern umgebracht hast. Nichts weiter?“

Er schien wirklich neugierig zu sein.

Horo wollte das Thema allerdings nicht ansprechen. Für ihn, der die letzten Monate im Schlaf erlebte, war es noch keine Woche her.

„Sag mal, wirklich nicht? Die anderen haben alle so viele Sünden, das Ren fast Blut heult. Nachdem er aber bei dir war, warst du…“

„Aufhören!“

Horo hob den Kopf. Diese Stimme konnte er ja nicht vergessen. Wie auch. Er spürte zwar keine Schmerzen mehr, aber er konnte sich nur gut an die Verletzungen erinnern, die sie ihm zugefügt hatte.

Die Frau stampfte herein, allerdings schien sie wie vor Stress gealtert zu sein. Sie schnaufte und gab Ren im vorbeigehen einen klaps auf den Hinterkopf. Von nahem sah Horo, das sie mindestens 20 Jahre gealtert zu sein schien.

„Was erzählst du ihm da? Kannst du nicht dein Maul halten, Herbert?“

Der Alte gluckste, wusste er doch aber, dass sie ihm nichts tun würde.

Horo sah nur von einem zum anderen. Wie ein altes Ehepaar.
 

„Wie dem auch sei, Ren, bist du fertig?“

Er saß inzwischen nur noch, weil das Halsband ihn so nah an den Gitterstäben hielt. Er atmete röchelnd, dann erleichtert, als er freikam. Oder wenigstens nicht mehr erwürgt wurde. Die Gestalt in der Zelle klapperte wieder mit den Zähnen als würde es frieren. Horo sah dem Schauspiel abermals zu.

Wie konnte sie ihm das nur antun?

Er schien seinen Glanz verloren zu haben. Aber nicht die Anziehung auf ihn.

Er wurde förmlich zurückgezogen, sodass Horo als er vorbeikam kurz einen Blick auf sein Seitenprofil bekam. Er war schrecklich dünn, und seine haut nun ungesund bleich, nicht weiß. Seine schwarzen Haare waren Dreck verfilzt, es schien als hätte er lange keine Badewanne gesehen.

Aber was dachte er da? Er musste selbst ja höchstens einen Eimer Wasser abbekommen haben.
 

Dann machte es klick und Ren war wieder eingesperrt. Allerdings schien diese Frau nun einen anderen kühlen Blick zu erwidern.

Pilica war in der Zeit aufgewacht und sah fast zornig zu. Nun zischte sie, als wäre sie eine Schlange. Die Dame zog die Augenbraue hoch.

„Siebter Monat, was? Ein Wunder das die Missgeburt noch lebt. Aber das Ding wird eh sterben, hier unten. Wir kümmern uns um keine Bälger.“

Horo knurrte ebenfalls. Er wusste, dass sie zu ihnen schrecklich unmenschlich waren, aber zu Babys? Solche Unmenschen.

Sie mussten schnell hier raus. Und er hatte das gute Gefühl das Ren ihnen dabei helfen würde.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sweden_
2009-06-04T00:02:33+00:00 04.06.2009 02:02
Hart o_ov
Echt krass, was die da abziehen o_o;
Zwei Monate 'verschlafen'?...
HuiuiuixDDDD
Bah o_o jetz bin ich aber echt gespannt, was da noch abgeht><''XD
(kapitel 5>D)
Von: abgemeldet
2008-05-12T12:59:14+00:00 12.05.2008 14:59
oh je da geht es wirklich brutal zu, aber spannend es zu lesen ^^
Von:  Mikako-chan
2008-04-06T15:05:34+00:00 06.04.2008 17:05
Njo~
Hier hast du schon mehr herrausgeholt, mehr Gedanekn, Gefühle etc. Dass ich die Story mag hab ich ja hscon oft genug gesagt xD Auch find ich den Teil wo ren mti veränderter Stimme spricht toll~ :3 Erinnert mich etwas an herr der Ringe und die Herrin vom See da xD
Na wie auch immer...
Sonst ist es ähnlih wie im letzen Kapitel eben die Umgangssprache die da ewas zieht. Dafür passt diese Art aber usmo besser zu den Dialogen ^^
Und was mir hie rnoch aufgefallen ist: du benutzt längere udn kürzere Sätze im Wechsel, was auch vollkommen in ordnugn ist nur könntest du dir kurzen Sätze sogar noch kürzer fassen. Also z.B. anstatt "und er ging" nur "er ging". Solche "Sätze" find ich persönlich schöner, mag alles ansichtssache sein, vielelicht bin ich auch schon etwas stepehn Kind vorgeschädigt aber das ist mri eben noch so aufgefallen ^^ ist an sich aj auch kein Weltuntergang, reine formsache sozusagen xD
Ach ja, und solche Beleidigungen lassen sich auch auch etwas "schöner" fassen... also anstatt "fettwanzt" eben seinen gewichtsbedingen gang beschrieben oder ähnliches
"Sein Doppelkinn begbte bei jedem lachen dun schien den Takt für die wallenden Bewegungen des restlichen Körper anzugeben" ... sowas würde mit da einfallen, also das man das etwas mehr verbildlicht, ich finde sowas klingt dann teils noch abwertender als so ein "einfaches" wort :3 Udn es hilft natürlich sich alles besser vorzustellen~ ^^

Ich weiß die Kommentare kommen spät udn so konntest du auch cnihts mehr an deinem stil oder anderes verändern, ist ja uch nicht schlimm~ von selbst würde es mri ja auch nicht einfallen so kritsch an alles herranzugehen aber aus gegebenem Anlass versuche ichs eben =)
Ich hoffe wirklich ich kann dir helfen und wiederhole mich nciht zu sehr xD
*knuddel*

Bye, Mika ^^
Von: abgemeldet
2008-03-24T08:33:27+00:00 24.03.2008 09:33
Hey!

Lange nichts mehr von dir gehört^^. Umso mehr freue ich mich, dass du dich entschieden hast, mal wieder ein neues Kapi hochzuladen.

Das Kapitel gefiel mir sehr gut. Du hast die Stimmung, die Verzweiflung, die da unten zu herrschen scheint sehr gut rüber gebracht, aber auch den Schmutz und Dreck. Ich habe schon durchs blosse Lesen das BEdürfnis nach einem Bad bekommen...
Nur eines ist mir nicht ganz klar... du sagst, die Menschen die Horo umgebracht hat, sind seine Eltern, sein Vater aber ist doch derjenige, der dafür gesorgt hat, dass er dort unten eingesperrt wird. Also müsste der doch noch leben? Oder hab och da was flasch verstanden bzw. überlesen?

Nun, ich hoffe auf jede Fälle dass du weiterschreibst, denn du kannst das sehr, sehr gut. ^^

Bis hoffentlich bald mal wieder,

mfg, einfaso


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