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TALE I - Vampire de Princesse

~Princess Vampire~
von

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Ma Chérie Part I

>>Kapitel 1: Ma Chérie«

Kapitel 2: Ma Chérie

Kapitel 3: Je t’aime

Kapitel 4: ♥ ~ Princess Vampire
 

Genre: Horror; Vampire; Romantik; Shonen- ai

Hintergrund: Evanescence; An Cafe; Within Temptation; Tanz der Vampire; Lacrimosa, Rammstein; Dir en grey
 

~
 

„Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.“

Und ficken. Warum schreibt man das nicht mit in die Märchen? Es gehört doch schließlich dazu. Wie kriegen die denn sonst ihre ganzen Kinder, um ihr perfektes Leben zu ergänzen? Aber wenn man dieses Zeug den kleinen Kindern vorliest lässt man’s natürlich weg. Naja, ich hab ja genug Fantasie.

Das Buch wird zugeklappt, ein professionelles Lächeln aufgelegt und dann Gute Nacht gesagt. So wie immer. Das Kind, welches bis zum Kinn zugedeckt in dem Bett lag, schaut ängstlich zu der Frau hoch, eine Aufseherin, oder wie sie sich nennen. Sie erinnert mehr an eine der weiblichen Knastaufpassern. Ich lehne mich gemütlich an den Stamm hinter mir, streiche den schwarzen Rock den ich trage glatt. Denn da ich die Zwei nicht stören will, sitze ich auf der großen Eiche, deren einer Ast so perfekt vor ihrem Fenster endet, das es ein guter Beobachtungsplatz für mich ist.

Und dann sagt das Kind den Satz, der mich leise lachen lässt.

„Gehen sie bitte nicht... der schwarze Mann kommt wieder. Ich habe Angst...“, flüstert es. Schwarzer Mann, ja damit bin ich gemeint. Denn ich besuche das Mädchen dort im Zimmer oft. Ich bin nicht einer der komischen Perversen, die kleine Kinder entführen. Ich hasse solche Menschen. Doch es gibt einen Grund, weshalb ich immer ein Auge auf sie habe.

Wie immer, lächelt die Frau noch professioneller und falscher, streicht ihr abwertend über den Kopf und sagt einfach „Es gibt keinen schwarzen Mann.“ Dann geht sie. Es ist nur komisch, dass das Mädchen nicht mehr wirklich ängstlich, sondern eher so schaut, als würden alle sie missverstehen. Die Tür wird geschlossen. Stille und Dunkelheit erfüllen jetzt den Raum.

Für mich ist es einfach das Fenster, auch wenn es verschlossen ist, zu öffnen und das Zimmer lautlos zu betreten. Ich habe es vielleicht noch nicht erwähnt... ich bin ein Vampir. Mein Blick gleitet über das Bett, bis ich direkt in die Augen der Kleinen sehe. Schniefend sieht sie mich an.

„Magst du mich nicht mehr?“ Langsam gehe ich zu dem Bett, setze mich auf den Rand und streiche ein paar Falten auf der Decke glatt. „Das ist aber gar nicht nett, ich tue dir doch gar nichts.“

„Die Anderen sagen es gibt dich nicht...“, gibt es leise als Antwort. Verschüchtert sieht sie meine Hand an. Sie mochte die langen Nägel noch nie.

„Seit wann schenken wir denen Gehör?“, sage ich locker, meine Finger gleiten bis zu ihrem Kinn, dann streichle ich über ihre blasse Wange, „Isst du auch genug?“

Schnell nickt sie, aber ich weiß das sie lügt.

„Du willst doch nicht, dass der `schwarze Mann` böse wird, oder?“ Ich lächle, wohl einen Tick zu fies, ihrer Meinung nach, denn sie zieht den Kopf ein. Mit einem knallen wird die Tür aufgerissen.

„Wer bist du??“, werde ich plötzlich angebrüllt. Nicht das ich ihn nicht bemerkt vorher bemerkt hätte. Aber ich habe momentan anderes zu tun.

Ich stehe langsam auf, sehe zur Tür. Ein fremder Junge starrt mich an, ein Besen in den Händen und diesen drohend erhoben. Warum muss gerade heute das Heim einen neuen Angestellten bekommen?? Eigentlich wäre das kein Problem. Aber ich kann nicht gerade behaupten, dass es mir gefällt mit einem Besen verprügelt zu werden. Und bevor die Kleine sieht, was ich wirklich mit Menschen machen kann (und mich tatsächlich für den schwarzen Mann hält) verschwinde ich lieber. Ich komme noch nicht einmal dazu, ihn genauer zu betrachten, aber eins bemerke ich schnell, er gefällt mir. Jedenfalls sein Aussehen, nicht aber sein benehmen. Ich bewege mich möglichst schnell zu dem Fenster, spüre noch wie der Stiel auf meinen Rücken knallt und drehe mich knurrend um.

„Hör auf du-!!!“ Das nächste was ich fühle ist die Fensterbank in meinem Rücken, kippe blöderweise nach hinten, da er nochmals nach mir schlägt und fliege kurz darauf direkt aus dem Fenster, bis ich unten auf der Wurzel des hohen Baumes lande. Ich bringe nur noch ein ersticktes Keuchen hervor. Die Nacht fängt ja gut an.
 

Keine fünf Minuten später sitze ich grummelnd auf einem in Stein geschlagenen Engel, in dem Friedhof der Stadt. Mein Rücken schmerzt schon nicht mehr, in mir ist nur noch diese Wut auf den Jungen, der es wagt mich mit einem Besen (?!) aus dem Zimmer zu jagen. Ich hoffe nur, dass das Mädchen nicht zu viel redet...

Mein Blick schweift in den Himmel, ich seufze leise. Wenn ich Pech habe, schiebt der jetzt jede Nach wache bei ihr.

„Na, nicht gut gelaufen, was?“ Zarte Finger fahren über meinen Bauch.

„Bonsoir, Rayne.“, murmle ich nur, schiebe ihre Hände zur Seite, die gerade Versuchen unter das Corsage zu gleiten, „Und ja. Sie hat einen neuen Aufpasser.“

„Warum quälst du dich noch immer mit diesem Mädchen ab?“ Elegant setzt Rayne ein Bein über den Arm der Statue, lässt sich auf diesen Sinken, verschränkt die Arme auf deren Kopf und bettet ihren darauf.

„Das weißt du ganz genau.“ Ich sehe zu ihr hoch. Wie unschuldig sie aussieht, wenn sie mit ihren hellen Augen zu mir runter schaut. Dabei verspielt lächelt.

„Ach ja~, nur weil er dieser eine war, musst du dich doch nicht mit seiner Nichte herumschlagen.“ Ihr Fuß baumelt hin und her, ihre Finger spielen mit ihren langen lilaschimmernden Haaren.

„Ray~yne...“

„Ah, ja es ist ja nicht mal seine Nichte, sonder seine Urururururnichte.“ Sie kichert. „Gibt es das denn?“

„Ich hab jetzt keine Lust, es dir zu erklären.“, murmle ich, verschränke beleidigt die Arme. Warum muss sie immer Witze über ihn machen?

„Wollen wir etwas trinken gehen?“, fragt sie nach einer Pause.

„Ja... und danach sehe ich noch mal nach ihr.“ Ich springe von dem Engel, gehe voraus.

„Jaja...“ Sie verdreht die Augen, folgt mir dann leise.
 

Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ihr wisst ja bereits, dass ich ein Vampir bin. Genau wie Rayne, sie ist eine Art Gefährtin, auch wenn wir nur befreundet sind. Ich wurde mit 24 zu einem Wesen der Nacht gemacht, und müsste jetzt 265 Jahre alt sein. Zu meiner Zeit war ich der Sohn eines großen Grafen, dessen Geschlecht jedoch nach und nach verschwand und schließlich blieb das Land als unbekanntes Gebiet zurück. Ich habe es damals miterlebt, aber was soll ich schon allein mit so viel Geld und Sklaven um die ich mich kümmern sollte? Wobei ich zugeben muss, dass Geld trotzdem gebunkert und mitgenommen zu haben.

Ich reiste lieber durch die Länder, so kam ich bis nach London. Dort lernte ich auch >ihn< kennen. Er war Vampir, doch das, dass mich so an ihm faszinierte war, das sein Bruder menschlich war, und er ihn trotz allem liebte. Die Kleine, die übrigens Sarah heißt, ist die Tochter von dem Sohn des Sohnes... Ach, er ist ihr Urururururgroßvater, um es kurz zu machen. Als er starb, bat er mich auf sie aufzupassen. Das ist der Grund, weshalb ich jede Nacht vor ihrem Fenster hänge und in ein Heim einbreche. Und auch wenn ich Kinder eigentlich überhaupt nicht mag, ich bin es ihm schuldig.

Jedenfalls lernte ich noch lange vor ihrer Geburt besagte Rayne kennen. Und nun bin ich hier, in London, 2008.
 

„Ach, ich liebe Dracula!“, schwärmt Rayne neben wir, gerade als wir das Kino verlassen. Es lief Bram Stoker’s Dracula. Und wie man hört, ist sie ganz vernarrt in den Film. Was wohl ein wenig daran liegt, das sie den Herrn Vlad Tempes (oder eher Vlad III. Drăculea) noch persönlich kannte. Er war ja auch wirklich kein schlechter Kerl. Ich kannte ihn ja auch...

„Hm, jaaa... er ist ganz nett.“, gebe ich zurück. Eigentlich mag ich den Film sehr. Mir gefällt die Darstellung Draculas, als großen Kriegsherrn, der durch den Tod seiner Frau zu einem, also dem `ersten` Vampir wird. Eine schöne romantische Vorstellung. Wobei es damals tatsächlich so gewesen war...

„Wolltest du nicht zu Sarah?“, fragt sie plötzlich.

„Ach ja...“ Ich nicke langsam.

„Na dann hau schon ab! Du nervst nämlich, wenn du so nachdenklich neben mir her dackelst!“ Sie lächelt mich süß an. „Und außerdem will ich jetzt allein jagen. Bye.“ Und schon ist sie weg. Sie ist wirklich der perfekte Vampir. Immer hungrig und verspielt.

Es dauert nicht besonders lang, bis ich wieder bei dem alten Gebäude ankomme. Es ist nun vollkommen finster, kein Wunder, schließlich ist es auch schon nach 2 Uhr Nachts. Ich gehe den gewohnten Weg, klettere mit Leichtigkeit den Baum hoch und setzte mich auf den Ast, auf welchem ich immer Platz nehme, um sie ein wenig zu beobachten. Was mich allerdings stark wundert ist, dass dieser Junge neben ihr sitzt und mit ihr redet. Schlagartig verfinstert sich meine Mine. Was hat der noch bei ihr zu suchen?

„Es gibt keinen schwarzen Mann. Nur böse Männer. Und ich verjage jeden, der dir was tun will. Und der kommt bestimmt nie wieder.“ Ha, das glaubst auch nur du.

„Eigentlich ist er ja nett...“, flüstert sie, was mich aufhorchen lässt, „Aber keiner hört mir zu... Sie sagen alle es gibt ihn nicht, aber du glaubst mir doch, nicht?“

„Er und nett?“ Er zieht eine Braue hoch. „Hm... aber wenn er nett ist, warum sahst du dann so verängstigt aus?“

„Ich weiß nicht... ein bisschen fürchte ich mich ja schon...Aber er hat mir ja bis jetzt nie was getan.“ Mit ihren großen, braunen Augen schaut sie zu dem, für mich Fremden, hoch. Na wenigstens stellt sie keine falschen Behauptungen auf...

„Was macht er denn überhaupt immer hier?“

„Er kommt mich immer besuchen.“, ist ihre kurze Antwort. Stimmt ja auch, denn sonst, außer sie anstarren und mit ihr über dummes Zeug reden, mache ich ja gar nichts.

„Und warum?“ Wie er sie ausfragt... ich sag ja, ist eher wie im Knast, hier.

„Vielleicht hat er mich ja lieb.“

„Warum nimmt er dich dann nicht mit sich?“

„Er kann vielleicht nicht.“

„Warum kann er nicht?“

Sie sieht ihn fragend an und überlegt.

„Vielleicht weil er Angst hat.“

„Wovor denn?“

„Warum fragst du ihn nicht selbst?“

Er zuckt zusammen, sieht sie ungläubig an.

„Er kommt morgen bestimmt wieder. Er kommt ja immer. Dann kannst du ihn fragen. Außer er mag dich nicht, und kommt wegen dir nicht mehr.“ Breit grinsend betrachtete ich seinen Gesichtsaudruck. Er sieht wirklich bleich aus. Wobei... woher weiß sie, das mir nichts passiert ist?

„Willst du denn das er wiederkommt?“, fragt er dann unsicher.

„Ja... er erinnert mich an Großpapa.“ Ach, ich liebe dieses Kind...

„Aha...“, kann er nur noch leise zurückgeben, als die Tür plötzlich aufgerissen wird. Die Aufseherin stürmte hinein, riss den Jungen von dem Bett und scheuchte ihn nach draußen. Mit einem „Und du schläfst!“ verschwindet sie wieder Türeknallend. Was für eine Furie... Aber was soll’s. Der Junge kann sich drauf verlassen, dass ich ihn morgen Nacht wieder beehre.

Auf dem Weg zum Friedhof bin ich am überlegen, ob ich die Kleine nicht vielleicht mitnehme sollte. Bei mir hätte sie es doch sicher besser, als bei diesen komischen Weibern. Aber was sollte sie Tagsüber machen? Da konnte ich schließlich nicht auf sie aufpassen... Und trotzdem war es überall besser, als bei den Hexen. Wobei ich Hexen ganz gerne hab, jedenfalls die echten...
 

„Wach auf~. Das Prinzeschen wartet sicher.“, säuselt mir ein gewisser jemand ins Ohr. Diese Person hat gleich meinen Sargdeckel mit entwendet und mir die weiche Decke weggezogen. „Mensch, bist du verweichlicht. Mit ner Decke im Sarg zu pennen.“ Sie kichert. Momentan regt mich Rayne wirklich tierisch auf.

„Nerv nicht...“, grummle ich nur zur Antwort, drehe mich zur Seite, taste dabei nach meiner geliebten Decke. Die sie natürlich vorsichtshalber aus weggeräumt hatte. Warum verdammt, gehöre ich noch zur alten (okay, sehr alten) Generation??? Sonst hätte ich ihr jetzt einfach eine reingehauen. Aber da ich netter Mensch, äh Vampir, bin, erhebe mich gezwungenermaßen, klettere genervt aus meinem Sarg. Das Magenknurren meinerseits lässt sie in Gelächter ausbrechen. Warum habe ich gestern Nacht nichts gegessen? Nebenbei sehe ich nachdem aufstehen auch etwas wüst aus, verschmiertes Make up, die langen Haare völlig durcheinander und teils verknotet und zusätzlich sieht man mir die Müdigkeit auf 30 Meter Entfernung an. Kurz gesagt: Ich sehe scheiße aus.

Mein erster Weg, wie jeden Morgen, führt mich in den kleinen Raum, in dem meine Klamotten verstaut sind. Wie so oft fällt mir auf, das wir endlich umziehen müssen. Wir wohnen nämlich unter dem Leichenaufbewahrungshäuschen auf dem Friedhof. Wobei der unterirdische Bereich natürlich ausgebaut ist. Und trotzdem zu klein. Aber findet heutzutage erst mal ein verlassenes großes Haus, in dem man ungestört leben kann...

Es dauert, wie immer, eine Weile bis ich mit ankleiden fertig bin, tapse dann müde zurück in die Gruft.

„Wie spät ist es überhaupt?“, frage ich Rayne, die es sich auf ihrem geschlossenen Sarg bequem gemacht hat und ein Buch las. Die Chronik der Vampire.

„Ahm, 10 Uhr.“, gibt sie gelassen zurück.

„Erst???“ Ich hasse sie.

„Dann hast du mehr Zeit für das Prinzeschen.“

„Lass sie da raus.“, knurre ich mies gelaunt und stapfe entnervt aus dem Haus. Manchmal treibt mich dieses Weib zur Weißglut...

Es ist kalt, fällt mir auf, als ich einen Fuß nach draußen setze. Und das obwohl Vampire Temperaturen nicht unterscheiden können. Bei mir ist eben noch viel vom Mensch hängen geblieben... Ziemlich schnell komme ich an dem Haus an, sehe an der von Moos bewachsenen Wand nach oben. In ihrem Zimmer brennt Licht. Neugierig, ob das die Alte oder der Junge von Gestern ist, klettere ich an dem Baum leichtfüßig hoch, hocke mich auf den dicken Ast und schaue durch das Fenster. Sehr gut. Er ist es. Und natürlich Sarah, die ihn mit großen Augen ansieht. Endlich habe ich Zeit ihn mir genauer anzusehen... Seine Haare sind etwa Schulterlang und pechschwarz, die Augen ebenso dunkel, die Haut bleich und der Körper zierlich. Er ist auffällig gekleidet, Nieten, Ketten und verschiedene Bänder schmücken seine größtenteils schwarzen und ansonsten roten Sachen. Ich muss sagen... mir gefällt sein Geschmack.

Nachdem ich die Musterung beendete, klopfe ich erst höflich an die Scheibe, öffne diese und hüpfe in das Zimmer. Der Junge springt sofort auf, sucht etwas mit dem er sich bewaffnen konnte. Ich lächle nur mild, setze mich wie gewohnt auf den Bettrand.

„Guten Abend, ma Chère. Hattest du einen schönen Tag?“ Ich streiche ihr ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht, worauf sie dank meiner kalten Finger zusammenzuckt.

„Geh weg von ihr!“, werde ich plötzlich angekeift. Was will der denn jetzt?

Eigentlich hatte ich vor etwas zu erwidern, stoppe aber. Schaue genau in seine Augen, die mich mit einer Mischung aus Angst und dem Willen die Kleine zu beschützen anstarren. Eine nette Mischung, die mir sehr bekannt vor kommt...

„Warum sollte ich? Weil du das sagst?“, gebe ich unbeeindruckt zurück.

„Du sollst von ihr weggehen!!“ Meine Güte, versteht der gar nichts?

„Was willst du denn dann machen? Schreien, oder holst du dir wieder einen Besen?“ Ich grinse ihn hochmütig an. Elegant erhebe ich mich von dem Bettrand gehe auf ihn zu. Sarah scheint das alles sehr interessant zu finden, denn sie sieht uns die ganze Zeit schweigend an.

„Ich kann dich auch so loswerden!!“, beharrt er, worauf ich nur eine Braue hebe.

„Soso. Da bin ich aber gespannt, mein Freund.“

„Nenn mich nicht mein Freund, Monster!“ Also wirklich, Unhöflichkeit hat keine Grenzen, he?

„Soll ich mich jetzt fürchten?“ Ich grinse wieder überheblich. Er denkt wohl, nur weil ich Gestern dank ihm aus dem Fenster gefallen bin, heißt dass das er ach so stark ist? Er ist nur ein Mensch.

Ohne zu Antworten stürmt er auf mich zu, stoppt gerade noch ab, da er sonst gegen die Wand gerannt wäre. Ich bin schließlich nicht so blöd und bleibe einfach stehen, wenn der auf mich zurennt wir ein Irrer.

„Du bist unhöflich. Möchtest du dich nicht erst mal vorstellen?“ Damit verbeuge ich mich, werfe meinen Umhang dabei zurück. „Der Vampir Alexej de Lioncourt. Ich grüße euch. Und wer seid ihr?“

„Was geht dich das an??“ Oh, er weigert sich. Jetzt kommt der schöne Teil. Er kann nicht mal mehr erschrocken aufkeuchen, als ich plötzlich hinter ihm auftauche, drücke ihm meine kalte Hand auf den Mund. Den noch freien Arm schlinge ich um seine Hüfte.

„Aber, aber. Wer wird denn gleich so laut werden?“ Ich senke meinen Kopf, stütze das Kinn leicht auf seine Schulter. „Das ist doch nicht nett, nicht wahr Sarah, Liebes?“ Zu meiner Überraschung nickt sie zustimmend, sieht den Jungen böse an.

„Das ist wirklich unhöflich.“, fügt sie noch hinzu. Ich muss grinsen.

„Seht ihr?“ Ich merke das er ruhiger wird, also ziehe ich langsam meine Hand von seinem Mund zurück. Er starrt mich wütend an.

„Lass mich los!“, keift er.

„Wie heißt das?“, säusle ich nur lächelnd in sein Ohr.

„Lasst mich los.“, sagt er dann leiser. Es geht doch. Auch den anderen Arm nehme ich von ihm, worauf er schnell ein paar Schritte nach vorne aus meiner Reichweite macht. Als ob das was nützen würde...

„Seit ihr nun gewillt mir euren Namen zu verraten?“, versuche ich es erneut, gehe gemächlich an ihm vorbei, setze mich wieder auf das Bett und schlage elegant die Beine übereinander.

„Jay.“

„Bitte?“

„Ich heiße Jay.“

„Ah.“ Zum ersten Mal seit ich ihn kenne lächle ich ihn ehrlich an. „Also, wie geht es dir jetzt?“, frage ich an Sarah gewandt.

„Es ist doof hier. Alle sagen ich bin verrückt.“, gibt sie mit einem schmollenden Blick zurück.

„Oh, wirklich? Sie sind eben dumm.“ Ich streiche ihr über den dunklen Schopf.

„Ja. Egal was ich sage, sie glauben mir nicht.“

„Aw, da kannst du mal sehen, du hast einen imaginären Freund.“ Ich lache, sie sieht mich nur fragend an. „Das erkläre ich dir später...“ Sie nickt daraufhin freudig.

Mein Blick schweift wieder zu Jay, er steht noch immer stumm im Raum.

„Was ist?“ Ich ziehe eine Braue hoch, mustere ihn fragend.

„Nichts.“

Ich wollte etwas erwidern, aber ich konnte schon den nächsten ungebetenen Gast hören. Schnell glitt ich von dem Bett, sah suchend durch das Zimmer. Und verschwand schließlich wieder aus dem Fenster, wo ich mich auf dem Ast niederließ und das Geschehen beobachtete.

„Was machst du schon wieder hier??“ Es ist die Alte von Gestern... „Geh nach Hause, sofort!“, befiehlt sie dem Jungen, der sie nur wütend anstarrt, Sarah noch eine Gute Nacht wünscht und dann aus dem Zimmer rauscht.

„So, ist das dieser schwarze Mann? Hör endlich auf so einen Blödsinn zu erzählen!“ Ich gebe ei n dumpfes Grollen von mir. Wie kann sie es wagen, die kleine Sarah so anzuschreien? Am liebsten hätte ich sei erledigt, oder einfach getötet. Gerne auch ausgesaugt. Wobei bei allem ja so ziemlich das gleiche rauskommt. Aber ich kann nicht, ich will ihr nicht ihr Unwissen über manche Dinge nehmen... Also sehe ich stumm zu, wie sie die Tür schließlich zuknallt.

Wieder diese Dunkelheit und Stille...

Leise schleiche ich mich zurück in das Zimmer, zu dem Bett.

„Sarah?“, flüstere ich.

„Sie ist gemein...“ Ich höre wie sie leise schnieft.

„Keine Angst, irgendwann wird sie sehen, was sie davon hat.“ Zum ersten Mal seit ich sie kenne, beuge ich mich zu ihr und gebe ihr einen sanften Kuss. „Und jetzt schlaf, okay?“

„Ja... gute Nacht.“
 

Warum... Wer ist dieser Junge? Es hat sich etwas geändert, seit ich ihn kenne. Ich weiß das Sarah sich nicht vor mir fürchtet. Und ich habe dieses furchtbare Gefühl wieder, welches die Ewigkeit mit sich bringt...

Der Park in dem ich wandle ist dunkel, nur ein paar Laternen flackern träge. Es ist eine schöne Nacht, der Mond strahlt hell auf den Boden, einzelne Sterne leuchten am Himmel. Warum nur mögen die meisten Menschen diesen Anblick nicht? Vielleicht, weil sie den Tag genießen dürfen...

Ein Aufschrei reißt mich aus meinen Gedanken. Diese Stimme... Jay. Ohne noch weiter nachzudenken renne ich los, brauche auch nicht lange um den Besagten zu finden. Er schreit nicht mehr, nein, er kann gar nicht mehr schreien, denn ein Mann drückt ihm den Mund zu. Zwingt sich zwischen die dünnen Beine des am Boden Liegenden. Unglaubliche Wut lodert in mir auf. Wie kann er es wagen?? Ich weiß nicht, warum mich das so zornig macht, doch ich rede mir ein, dass ich es sein will, der den Jungen bekommt. Ich will ihn nicht beschmutzt, sondern so wie er jetzt ist.

Meine langen, scharfen Nägel bohren sich in den Nacken dieses fetten Menschen, reißen ihn schwungvoll von dem Kleineren runter. Er kreischt schmerzerfüllt auf, aber was interessiert es mich? Ich hasse dieses Wesen. Weil er mir ihn wegnehmen wollte. Ich höre wie hinter mir etwas knackt. Er hat sich wohl was gebrochen als er gelandet ist. Noch immer wütend drehe ich mich um, bemerke den geschockten Blick Jays gar nicht. ich beuge mich über den Mann, der nur keuchend am Boden liegt, mich mit Angstgeweiteten Augen anstarrt, hebe meine Hand und halte inne.

„Hör auf!“, wiederholt sich der Junge. Ich sehe nach hinten, wo er wackelig aufsteht.

„Warum? Weißt du nicht was er tun wollte?“, frage ich, erhebe mich aber trotzdem von diesem widerwärtigen Etwas am Boden.

„Er... ist es nicht wert...“, flüstert er mit brüchiger Stimme. So ein dummer Spruch. „Und... du hast ihm das Rückrat gebrochen... es wäre doch nur eine Erlösung für ihn, wenn du ihn tötest.“

Überrascht sehe ich zu ihm. Direkt in diese dunklen Augen. Sie fesseln mich... auf eine seltsame fremde Weise, die mich meinen Zorn vergessen lässt.

„Wenn du... es möchtest, lasse ich ihm sein Leben.“ Ich gehe ein Stück auf ihn zu. „Aber... wenn er ihnen sagt, dass du es warst?“

„Dann kannst du ihn immer noch umbringen...“ Jay zwingt sich zu einem lieben Lächeln. Und ich nicke einfach nur. Warum kann ich ihm bloß nicht widerstehen?

„Es tut mir Leid...“, sagt er plötzlich nach einer Weile der Stille.

„Was?“ Verwirrt sehe ich ihn an. Er nimmt meine Hand, zuckt aufgrund der Kälte zusammen, hält sie aber weiterhin fest und zieht mich von dem noch immer leidend keuchenden Mann weg.

„Das ich dich geschlagen habe, und du aus dem Fenster gefallen bist...“, gibt er leise von sich.

„Ist schon gut, mir ist ja nichts geschehen.“ Ich lächle nun auch, versuchte freundlich auszusehen, doch meine spitzen Eckzähne blitzen dummerweise hervor.

„Bist du... wirklich einer?“, fragt er noch leiser als zuvor.

„Wie sonst hätte ich das alles bis jetzt überstehen können?“ Diese süße Unschuld macht mich schier Wahnsinnig...

Wir schlendern schweigend durch den Park, er starrt den Boden vor seinen Füßen an, während ich den Kopf gehoben habe um weiter die Schönheit des Nachthimmels betrachten zu können.

„Wie alt seit ihr?“, fragt er plötzlich, sieht zu mir. Ich senke den Kopf, erwidere seinen Blick. „Entschuldigt, das war sicher unhöflich...“

„Ihr könnt mich ruhig weiter mit Du anreden. Und ich denke es sind mittlerweile 265 Jahre. Wenn man die Ewigkeit durchlebt interessiert man sich schnell nicht mehr für diese Zahlen...“ Ein lauer Wind erhebt sich, spielt mit seinen schwarzen Haaren und lässt einige Strähnen immer wieder in sein Gesicht fallen.

„Dann kannst du mich aber auch einfach duzen.“ Ich lächle wieder, er scheint sich an meine Zähne zu gewöhnen, der er erwidert es. Nun ja, bald sind die Spitzen ohnehin verschwunden, sie erscheinen ja nur wenn ich mich aufrege oder trinken will.

„Es ist eine schöne Nacht.“ Langsam nickt er.

„Magst du Nächte?“, will ich darauf wissen, sehe ihn an.

„Ja sehr. Es sei denn so etwas wie eben passiert.“ Sein Lächeln nimmt einen gequälten Ton an.

„Ich verstehe... Das freut mich. Dass du die Nacht würdigst.“

„Was soll so schlimm an ihr sein?“

„Frag das die Menschen.“, murmle ich. Ein Kribbeln zieht sich plötzlich durch meinen Magen. Ach ja... Ich habe ja immer noch nichts gegessen... bzw. getrunken. „Schaffst du den Rest des Weges allein?“ Ich bleibe stehen, warte bis er es mir gleichtut, sich zu mir umdreht.

„Natürlich.“, sagt er knapp. Er scheint zu wissen, warum ich so plötzlich weg möchte.

„Wir sehen uns sicher morgen. Wünsche noch eine angenehme Nacht.“ Damit verbeuge ich mich, verschwinde ohne ein weiteres Wort in der Dunkelheit. Wie sehr ich hoffe, das wir uns wiedersehen...
 

Dunkles Blut rinnt über mein Kinn, Rayne reicht mir ein schwarzes Taschentuch, mit dem ich mein Gesicht säubere.

„Nett, dass wir mal wieder gemeinsam essen.“, sagt sie, lächelt dabei auf ihre verspielte, aber böse Weise.

„Nett, dass du auf mich gewartet hast.“, gebe ich höflich zurück, deute eine Verbeugung an. Was ihm sitzen relativ schlecht geht.

„Hach ja. Das sollten wir schnellstmöglich wiederholen.“ Sie kichert, schiebt zwei Weingläser in die Tischmitte, nimmt die Blutkaraffe in die sie vorher Blut gefüllt hatte und schüttet in beide etwas hinein. „Bitte, der Herr.“

„Ich danke euch, ma Chère.“ Es ist wirklich angenehm, mit ihr hier in der Gruft zu sitzen und gesittet Blut zu trinken...

„Und, was brachte euch die heutige Nacht?“, fragt sie, nachdem sie etwas getrunken hatte, stützt ihre Ellbogen auf dem Tisch ab und platziert dann ihr Kinn auf den gefalteten Händen.

„Hm, interessante Bekanntschaften. Und euch?“ War meine knappe, und meiner Meinung nach vollkommen ausreichende Antwort.

„Oh, Bekanntschaften?“ Natürlich ist sie jetzt neugierig. Doch ich lächle nur beschwichtigend.

„Niemand, der von Interesse für dich wäre.“ Schmollend sieht sie mich an, sie weiß dass das eine Art letztes Wort bei mir ist.

„Und die Prinzessin?“, fragt sie in einem beleidigten Tonfall.

„Ihr geht es der Situation entsprechend.“ Das ich darüber nachdenke sie zu mir zu nehmen, lasse ich geflissentlich weg.

„Ah. Nun denn. Ich habe das Abendessen beschafft, also dürft ihr es entsorgen.“ Damit steht sie auf, dreht sich schwungvoll um und verlässt das Zimmer. Oh ja und wie eingeschnappt sie ist. Aber das hätte mir ja klar sein müssen.

Ich erwidere nichts, erhebe mich ebenfalls und räume, wie mir geheißen, die Leichen weg. Danach betrete ich leise das Schlafzimmer. Ihr Sarg ist bereits fest verschlossen, ein Zeichen dass ich es nicht wagen sollte sie jetzt zu stören. Also tapse ich nur zu meinem Sarg, schiebe den Deckel beiseite Ah, wie gut, sie hat meine Decke vorhin wieder zurückgelegt. Ich steige in ihn, hebe den Deckel wieder richtig auf ihn und ziehe den weichen Stoff über mich. Wenig später versank ich auch schon in den totenähnlichen Schlaf, der mich nichts mehr spüren lässt.
 

Gähnend strecke ich mich, stoße dabei mit meinen Händen an die Sargwände. Wie lang konnte ich schon nicht mehr ausschlafen? Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, welches kurz darauf wieder erstirbt. Moment, ich habe ausgeschlafen? Dann ist sie wohl noch immer wütend auf mich... Wie nachtragend kann man sein? Kopfschüttelnd schiebe ich den schweren Deckel zur Seite.

„Und schon liegt das Geheimnis offen vor uns. Der junge Herr ist verliebt, ihm klopft und pocht das Herzchen bis zum Hals, wie eine Ratte in einem Käfig.“ Rayne grinst zu mir runter, ich lasse darauf meinen Kopf nur wieder zurück auf die Polsterung fallen. Seufze etwas genervt auf.

„Woher?“ Sie wusste bereits zu viel. Erstens das ich jemanden mochte, zweitens das es ein Junge war. Denn immer wenn ich Interesse an einem männlichen Wesen hatte, sagte sie diesen 41 Jahre alten Satz.

„Hm, schon vergessen, dass du im Totenschlaf redest?“, fragt sie, breiter grinsend.

Verdammt. Warum heißt es dann Totenschlaf, wenn ich es selbst bei selbigem schaffe zu reden?

„Also, wer ist es?“, hakt sie weiter nach, schaut mich mit ihren großen, blauen Augen an, „Etwa dieser junge Aufpasser deiner Sarah?“

Und woher wusste sie das nun wieder?? Manchmal ist sie mir direkt unheimlich...

„Du kannst wirklich gut raten...“, gebe ich leise zurück, schiebe sie zur Seite und steige aus meinem Sarg. Streiche durch meine langen schwarzen Haare, versuche sie etwas in Ordnung zu bringen. Was eher misslang, da sie zurückbebunden waren.

„Gehe ich recht in der Annahme, dass du dich heute besonders schick machen wirst?“ Super, jetzt dackelt sie mir schon in meinen Kleiderschrank nach. Ich ziehe ohne zu Antworten einen langen schwarzen Rock heraus, ein gleichfarbiges Rüschenhemd, hohe Stiefel, sowie einen Mantel. Legte dann noch ein gerüschtes Lilafarbenes Band auf die Sachen.

„Ja, und?“, gebe ich murrend zurück. Sie weiß das meiste sowieso schon. Also weshalb wiedersprechen? Das sie mir zusieht wie ich mich umziehe ist mir auch egal. Sie weiß, dass ich kein Interesse an ihr hege, und ich, das sie nichts an mir findet. Ich öffne meine Haare, worauf ein Teil mir über die Schulter fällt, ich kämme sie kurz durch, binde die Strähnen zum Schluss mit dem Seidenband zusammen.

„Hm~, das sieht hübsch aus. Dann hoffe ich für dich, dass er ein Gleichgesinnter ist.“ Und sie meint damit sicher nicht, dass er ein Vampir sein sollte. Wieder gebe ich nichts zurück, trug noch etwas Make up auf.

„Okay. Dann redest du eben nicht mehr mit mir.“ Schwungvoll dreht sie sich weg, verlässt die Gruft.

Ich hoffe doch sie erwartet jetzt nicht, das ich ihr folge und sie um Verzeihung bitte. Dafür war ich irgendwie zu gut drauf. Und das weil mir gerade bewusst geworden war, wen ich heute wiedersehen würde. Und auf den freute ich mich schon.
 

Man konnte von unten bereits sehen, dass die Beiden heute nur Kerzen angezündet hatten. Kein Wunder, durch das helle Deckenlicht wurden sie ja schon öfters zusammengestaucht. Flink wie immer, klettere ich den hohen, dicken Baum hoch, warte diesmal gar nicht erst, sondern steige gleich durch das Fenster in das Zimmer ein. Ich grinse, als mich die Zwei trotzdem überrascht ansehen.

„Einen wunderschönen Abend.“ Mein Blick glitt erst über Sarah, weiter zu ihm und blieb abrupt an Jay hängen. Er war wohl beim Friseur gewesen, denn leuchtend rote Strähnen zieren die ansonsten pechschwarzen Haare. Er trägt einen langärmligen Pulli, der ihm scheinbar viel zu groß war, darunter eine schwarze Hose die seine Beine zu sehr betonte. Er rutscht verlegen zur Seite, da er auf meinem Platz am Bettrand hockt, wobei die vielen Ketten leise klirrten. Und ich muss zugeben, mir gefiel dieser Anblick definitiv...

„Guten Abend.“, erwidert Sarah, sie schiebt sich nach hinten, bis sie stoppt und sich an der Wand anlehnen konnte. Als Jay nichts sagt stößt sie ihm in die Seite, worauf auch von ihm ein „Hallo.“ kommt.

Hm, gestern war er aber nicht so verkrampft gewesen, stelle ich grinsend fest, setze mich auf die freigewordene Stelle, streichle liebevoll über die Wange der Kleinen.

„Na, wie geht es dir?“, frage ich dabei, untersuche ihr blasses Gesicht.

„Onkel, kannst du mich mitnehmen?“ Verwirrt ziehe ich die Hand zurück, sehe sie fragend an.

„Was?“

„Ich möchte hier nicht mehr bleiben...“, gibt sie überzeugt zurück. Dabei schaut sie mich mit ihren dunklen Augen fast flehend an.

„Ich... kann dich nicht mitnehmen... verzeih...“, sage ich leise, obwohl ich ihr wirklich gern den Gefallen getan hätte...

„Aber warum nicht?“ Sie redet weiter in einem leisen Ton, sicher weil sie Angst hat, das die Erzieherin mich entdecken könnte.

„Ich kann nicht.“ Damit sehe ich zu Jay, der bis jetzt nur schweigend neben uns saß. Er erwidert stumm meinen Blick. „Könntest du...?“, frage ich an ihn gerichtet.

„Ich... wohne in einem Studentenheim...“, gibt er leise zurück.

„Dann zahle ich dir eine Wohnung! Alles was du brauchst, ich sorge auch dafür das du einen besseren Job bekommst...“ Hätte ich das bloß nie gesagt. Denn Sarah sieht mich geschockt an. Verständlich, da ich das Geld für sie habe, sie aber nicht mit mir nehme. Es wird wirklich Zeit, das ich ihr erkläre weshalb sie nicht mit zu mir kommen kann...

„Das hat nichts mit dir zu tun, ma Chère. Es ist nur... du kannst nicht zu mir, das könnte ich nicht verantworten...“, versuche ich sie zu beruhigen. Ich hoffe sie versteht es... sonst ist sie doch auch so erwachsen...

„Sarah, er kann sich wirklich nicht um dich kümmern. Weißt du denn nicht, warum er nur Nachts kommt, um dich zu Besuchen?“ Jay wartet bis sie langsam den Kopf schüttelt, ich sehe ihn fragend von der Seite an. „Weil er krank ist. Er kann nicht in die Sonne, das tut ihm weh... Deswegen kann er nur so spät zu dir kommen. Aber wenn du bei ihm lebst, bist du Tagsüber immer allein. Das willst du doch nicht oder?“ Sarah überlegt, bevor sie verneint, mich dann tröstend anschaut.

„Das wusste ich nicht...“, sagt sie leise, krabbelt auf mich zu und tätschelt meine kalte Hand, „Bist du deswegen immer so blass? Weil du dich nicht sonnst?“

Ich muss lächeln. „Ja, deswegen...“ Werfe Jay einen unauffälligen, dankbaren Blick zu.

„Und... also ich versuche mir eine Wohnung zu suchen. Wenn alles klappt, nehme ich sie...“ Jay schaut etwas unsicher zu mir.

„Wie gesagt, Geld habe ich...“ Doch er schüttelt den Kopf.

„Ist schon gut, irgendwie kriegen wir das hin. Nicht?“ Damit streicht er ihr über den Kopf.

„Ja!“ Quietscht Sarah, legt sich in meine Arme und zieht einen eng um sich, strahlt mich dabei an. Und genau zu diesem Zeitpunkt höre ich Schritte auf dem Gang hallen.

„Ich muss gehen... Gute Nacht, Liebes. Auch dir eine Gute Nacht.“ Damit erhebe ich mich von dem Bett, gehe leise zum Fenster und bleibe stehen. Jay hat nach meiner Hand gegriffen, hält mich zurück.

„Warte bitte unten, ich komme gleich.“ Dann lässt er los, wartet bis ich das Zimmer verlassen habe. Ich merke noch wie kurz darauf die Erzieherin den Raum betritt, sich misstrauisch umsieht. Aber darauf war ich auch schon unten, schreite ein Stück von dem Haus weg, bis zu dem großen Tor, das es umzäunt, lehne mich an die mächtigen Eisenstangen und warte. Die Zeit vergeht viel zu langsam... noch langsamer als sonst. Ich merke wie ich sogar anfange nervös zu werden. Aber warum? Er ist nur ein Mensch, an dessen Blut ich, bis jetzt jedenfalls, nicht mal interessiert bin... Da ist etwas anderes... Nur weiß ich es entweder noch nicht, oder will es nicht wissen.

Als Jay endlich aus dem Grundstück tritt, atme ich erleichtert auf. Er sieht schüchtern lächelnd zu mir.

„Du hast ja echt gewartet...“, ist das einzige was er dazu sagt. Danke.

„Natürlich, wieso sollte ich auch gehen, wenn du mich schon bittest?“ Ich lege ein verführerisches Lächeln auf, stoße mich von den Stangen ab und gehe zu ihm. „Also, wegen was möchtest du mich denn bei dir haben? Hast du Angst?“

„Ach, quatsch... Ich hab keine Angst.“, gibt er nur zurück, sieht sofort von mir weg, auf den Boden, „Und ich hatte ganz vergessen mich zu bedanken...“

„Bedanken? Aber das war selbstverständlich.“ Ich mache einen Schritt, warte darauf das er mir folgt und gehe langsam. Schnell holt er auf, läuft schweigend neben mir her.

„Würde es dich stören sie zu dir zu nehmen?“, frage ich, schließlich will ich ihm Sarah nicht aufzwingen.

„Das bin ich dir schuldig. Außerdem ist sie doch ganz lieb.“

„Nur weil du in dem Irrglauben bist, mir einen Gefallen tun zu müssen, musst du sie doch nicht bei dir aufnehmen...“ Langsam schweift mein Blick zur Seite, er ist stehen geblieben, sieht mich an. Ich bin froh, dass er nichts sagt, da ich längst wieder in diesen unglaublich tiefen Augen versunken bin.

„Und... weil ich dir gerne einen Gefallen tue.“, fügt er leise hinzu. Ich verstand das nur, da ich sehe wie sich sein Lippen bewegten. Warme rote Lippen...

„Danke.“, gebe ich knapp zurück. Lächle dankend.

„Ich hätte auch nicht gedacht, das ihr nett sein könnt...“ Ei n leichter Wind durchfährt sein Haar. Langsam hebt er seine Hand, um die störenden Strähnen aus seinem Gesicht zu streichen, doch sie suchen sich hartnäckig immer wieder den Weg vor seine Augen.

„Ihr? Vampire?“

Er nickt schwach, schaut entschuldigend zu mir.

„Wir können eben auch überraschen.“ Ich drehe meinen Körper ganz zu ihm, gehe langsam auf ihn zu. „Hast du keine Angst mehr?“ Nicht einmal wendet er den Kopf ab, schüttelt diesen langsam. „Das freut mich... ich möchte nicht das du Angst vor mir hast.“

„Warum... warum beißt du mich nicht?“, fragt er nach einer kurzen Stille. Legt dabei ganz leicht den Kopf zur Seite. Ich weiß nicht, ob er merkte, dass er mir so seine Halsschlagader präsentierte, ich das Blut in seinen Adern pochen sehen konnte.

„Ich möchte es nicht.“ Natürlich gibt er sich damit nicht zufrieden. Die starren Augen bohren sich immer tiefer in mich. Bis jetzt dachte ich, so etwas können nur Vampire...

„Warum? Weil du einen Menschen brauchst, der auf Sarah aufpasst?“

„Nein. Weil ich den Menschen für mich brauche...“, gebe ich leise zurück. So ein dummer Satz. Dabei ist in ihm so viel Wahrheit... „Ich möchte dir nicht die Qualen bereiten, die ich seit Jahrhunderten erleide.“ Das scheint ihn tatsächlich zufrieden zustellen. Denn er lächelt plötzlich, beugt sich ein Stück nach oben und haucht mir einen Kuss auf die kalten Lippen. Ich reiße mich zusammen, damit ich ihn nicht packe und fest umklammere. Also mache ich nichts, stehe nur da, genieße den Augenblick.

„Das hat sich schön angehört.“ Jay geht ein paar Schritte zurück, legt den Kopf wieder leicht schief, nur lächelt er dabei lieb.

„Ich hatte auch viel Zeit um richtiges Reden zu lernen.“ Er lacht kurz (was mir übrigens sehr gefällt), dreht sich dann zur Seite und läuft ein Stück voraus.

„Heute ist die Nacht besonders schön, nicht?“, fragt er, sieht dabei unentwegt in den Himmel.

„Ja.“ Ich hole ihn wieder ein, gehe gemütlich neben ihm her, den Blick ebenfalls nach oben gerichtet.

„Darf ich dich was fragen?“ Ich reiße mich von der Dunkelheit über mir los, schaue zu ihm, der mich fragend ansieht.

„Natürlich.“

„Wo wohnst du eigentlich? Doch sicher nicht in einem Apartment.“

Ich lache kurz. „Wäre schön wenn. Nein, ich lebe auf dem Friedhof hier in der Nähe... Da ich auf Sarah aufpassen muss, muss ich in der Nähe bleiben. Und hier gibt es leider keine großen, leeren Herrenhäuser.“

„Und... wenn ich dann auf Sarah aufpasse, könntest du dann nicht etwas größeres suchen?“

„Aber nein, ich bleibe immer in Sarahs Nähe.“

„Warum eigentlich?“ Sehr neugierig...

„Ich wurde von einem alten Freund darum gebeten.“

„Ihr Großvater?“

„Um genau zu sein ein ihr Urururururgroßvater. Ja, und wir sind heute sehr neugierig, hm?“ Ich muss lächeln, denn er sieht errötend zur Seite.

„Entschuldigung...“, fügt er leise hinzu.

„Ach, ist schon gut.“

Wieder kam eine Stille zwischen uns auf, die allerdings nicht gebrochen wurde. Ich merke nicht das wir bereits am Friedhofstor angelangt waren, doch er hielt mich plötzlich am Arm zurück.

„Oh.“, gab ich nur von mir.

„Ich möchte ja nicht weiter stören.“ Jay lächelt mich lieb an.

„Aber das tust du doch gar nicht.“ Unschlüssig sah ich zu ihm, er erwiderte den Blick, blieb starr auf der Stelle stehen, als würde er auf etwas warten. Langsam beuge ich mich nach unten, er weicht nicht aus.

„Eyyyyy!!!!“ Sofort reiße ich den Kopf wieder hoch, Jay weicht verängstigt ein paar Schritte zurück. Ich sehe wie Rayne verärgert auf mich zugestapft kommt. „Du weißt schon, dass du heute dran bist??“, meckert sie beim laufen. Ihr Blick fällt auf Jay. Und schon lächelt sie wieder. „Oh, du hast ja doch was mitgebracht...“ Sie kichert böse, schleicht um mich herum, in Richtung Jay. Wütend faucht sie auf, als ich ihren Nacken packe und sie zurück ziehe. „Was soll das denn??“

„Rayne, lass ihn in Ruhe, er ist nicht zum Essen da.“, knurre ich. Der Junge gehört mir!

„Essen tu ich ihn doch eh nicht!“, keift sie zurück, reißt sich dabei los.

„Du weißt was ich meine!!!“ Wir stehen uns gegenüber, achten nicht auf Jay, der verängstigt von Rayne zu mir und zurück sieht.

„Ich gehe besser...“, flüstert er, geht wieder ein Stück nach hinten.

„Ach, ist ja gut! Bloß weil du in ihn verknallt bist, musst du nicht gleich so ausflippen!“, knurrt sie, wendet sich Mantelwehend um und stapft zurück in das Häuschen. Spätestens jetz weiß ich wieder wer da hinter mir steht. Bzw. hinter mir stand. Denn als ich mich umdrehe, ist Jay weg. Oh nein... warum muss sie auch immer so eine große Klappe haben??

Ich renne wieder aus den Toren, sehe ich mich suchend nach dem Jungen um. Bitte, er darf jetzt nicht sauer auf mich sein... Es dauert meiner Meinung nach mal wieder viel zu lange, bis ich Jay wieder finde. Doch ich bin froh, das ich ihn überhaupt entdeckt habe.

„Jay...“, beginne ich leise. Gehe langsam auf ihn zu.

Er dreht sich zu mir um, schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an.

„Stimmt das?“, fragt er knapp, legt den Kopf wieder auf diese niedliche Weise schief.

„Ich fürchte ja.“ Stocksteif stand ich vor ihm, hatte keine Ahnung wie ich mich benehmen sollte und starrte ihn nur an.

„Es ist spät... ich muss langsam zurück, sonst drehen die im Wohnheim noch am Rad.“, sagt er, lächelt süß, „Gute Nacht.“ Jay beugt sich zu mir, haucht einen sanften Kuss auf meine Lippen.

„Bonsoir...“ Lächelnd drehte er sich weg, lief über den leicht vermoderten Weg.

„Jay?“ ich folge ihm nur langsam, in gehörigem Abstand, auch wenn ich innerlich teils vor Ungewissheit sterbe und andererseits Luftsprünge mache. Schließlich hat er mit keinem Wort gesagt, dass er keine Gefühle für mich hat...

„Ja?“ Fragend wendet er sich wieder zu mir um.

„Ah, jetzt da Rayne dich kennt, könntest du mich doch mal besuchen... oder so...“ Erwartungsvoll sehe ich ihn an, er scheint zu überlegen, da er den Kopf leicht senkt, den Boden mustert.

„Gerne.“, gibt er schließlich zurück, „Aber heute nicht... Ich bin müde.“ Er geht daraufhin weiter, bis er irgendwann aus meinem Blickfeld verschwindet.

„Da hast du dir aber einen Süßen ausgesucht.“, ertönt es anerkennend hinter mir.

„Gut erfasst ICH habe ihn MIR ausgesucht.“, setze ich hinzu, drehe mich misstrauisch zu ihr um.

„Ach, komm. Wie viele Typen hab ich dir bis jetzt ausgespannt, he?“ Sie grinst, klopft mir freundschaftlich auf die Schulter.

„Hm....“

„Hey~.“ Damit zieht sie mich in ihre Arme, zerrt mich zurück in Richtung unserer Gruft. „Ich bin ganz lieb, ich versprech’s!“ Kalte Lippen drücken sich auf meine Wange, bringen mich wohl oder übel zum Lächeln.

„Weiß ich doch. Da fällt mir ein... Ich muss doch noch Abendessen besorgen...“ Sofort lässt sie mich wieder los. Natürlich, beim Essen versteht sie keinen Spaß.

„Na dann weißt du ja, was du zu tun hast!“ Schwungvoll wie immer dreht sie sich weg, geht zurück in die Gruft.

So ist sie eben. Ein wenig wie eine Gräfin. Wobei ich von uns beiden eigentlich der Graf bin...

Schulterzuckend wende ich mich dem Friedhofstor, welches noch in einiger Entfernung liegt zu, schreite langsam, die Hände auf dem Rücken verschränkt, au dieses zu. Ich versinke beim gehen immer mehr in meine Gedanken, den Blick dabei starr auf den Boden vor meinen Füßen gerichtet. Kalter Wind umspielt mein Haar, weht es beharrlich nach vorne, worauf die langen Strähnen vor meinem Gesicht tanzen. Jetzt wäre ich gerne für wenigstens einen Tag ein Mensch. Am liebsten für immer. So konnte ich Sarah zu mir nehmen und ihn... Aber es sollte eben nicht sein.

Mein mehr oder weniger selbst erwählter Weg führt mich tiefer in London. Sie war obwohl der späten Zeit noch hell erleuchtet, von Reklametafeln, Licht fiel aus den Schaufenstern auf den Boden, drang von überall her auf die Straßen. Nicht mal die schönen alten Laternen des vorigen Jahrhunderts hatten sie gelassen. Ich vermisse diese Zeit. Erst als mich irgendetwas, oder eher irgendwer am Arm nimmt, mich leicht mit sich zieht, schiebe ich meine Gedanken beiseite, schaue zu dem Unbekannten. Der sich als ein leichtes Mädchen, wenn ich es so ausdrücken darf, herausstellt. Sie schenkt mir ein bezauberndes Lächeln.

„Guten Abend, der Herr.“ Sie macht einen höflichen Knicks. Scheinbar denkt sie ich bevorzuge die alte Sprechweise von damals.

„Guten Abend.“, erwidere ich, verbeuge mich leicht, hebe dabei meinen Arm in ihre Richtung, damit sie sich einhaken kann. Sie kommt mir nicht mehr so `leicht` vor wie gerade. Denn eigentlich ist sie nur etwas aufreizend gekleidet, enges Corsage, gekürzter, an den Seiten aufgeschnittener Rock, Stiefel und sonst unbekleidet. Mir gefällt es, dann die dominierende Farbe ist schwarz. Zwar lenkt sie nicht wirklich erfolgreich von einem, gewissen Jungen ab, aber zum, Abendmahl würde sie allemal reichen.

„So spät noch unterwegs?“, frage ich, als sie ihren schmalen Arm zwischen meinen und meiner Brust hindurch schiebt.

„Ja. Ich bin ein Nachtvogel, des Tags nicht zu gebrauchen.“, gibt sie lächelnd zurück. Das lässt mich stutzen.

„Roman Polanski, soso.“ Ich nicke leicht, sehe wieder zu ihr. Ein seltsames Glimmen erscheint in ihren Augen. Meine Ahnung bestärkt sich. „Ich schätze, du wirst mir nicht viel als Abendmahl bringen. Eher als Gast, wenn ich richtig sehe?“, füge ich hinzu.

Plötzlich strahlt sie mich noch mehr an. Nickt und zeigt mir mit einem lieben Lächeln ihre spitzen Eckzähne. Es überrascht mich, einfach so eines Nachts auf einen Vampir zu treffen.

„Ja, mein Herr. Das denke ich auch.“

„So. Meine `Gastgeberin` hat sicher nichts dagegen, wenn ich einen weiteren Gast mitnehme.“

„Das wäre aber nett von ihnen.“ Ich weiß nicht warum, aber ich mag sie. Sie ist, was ich bis jetzt sagen kann, nicht so vorlaut wie Rayne, auch nicht so herrisch.

„Solch jungen Damen wie euch tue ich doch gerne einen Gefallen. Darf ich den Jahrgang der Dame erfahren? Und den Namen?“

„Aber gern. 13.05.1898, Eleonore Drăculea.“ Sie kicherte auf meinen überraschten Blick. „Tochter von Mina und Vlad Drăculea.“, fügte sie hinzu.

„Ach?“ Die Beiden hatten also eine Tochter... Aber wie kam sie, noch dazu allein, hierher? Eine gewisse Person würde sich sicher nicht darüber freuen. Ein vorwurfsvoller Blick ihrerseits riss mich aus den Gedanken. „Verzeiht, 28.10. 1743, Alexej de Lioncourt.“

„Oh, alter Adel.“, stellt sie fest, „Und viel älter als ich.“

„Nun ja. Sind eure Eltern denn auch hier in London?“ Wir setzen unseren Weg fort, noch immer eingehakt.

„Aber nein. Sie reisen, aber ich war es Leid, so setzte ich mich in der nächstbesten Stadt ab. Und nun bin ich hier.“

„So ist das.“

„Wollten sie nicht etwas für den Abend besorgen?“, fragt sie plötzlich.

„Oh, aber natürlich.“

Es dauerte nicht einmal mehr sonderlich lang, bis ich etwas passendes fand. Zwei hübsche Mädchen, die wohl auch bei Rayne anklang finden würden. Die Vorstellung der Beiden verlief auch besser als erwartet. Zwar zuckte Rayne merklich zusammen, als Eleonore erwähnte, dass sie die Tochter Vlads war, schien sie aber ansonsten lieb zu gewinnen. Die Jüngere begeisterte sich ebenfalls schnell für ihre neue Freundin. Ich hoffe nur, dass sie nicht denselben herrischen Ton bekommt... Denn zwei solcher Frauen in einer Gruft, da wäre ich geliefert.
 

„Vlad und Mina heirateten und lebten glücklich bis das ihre Ewigkeiten ein Ende findet. Und wie ich aus verlässlicher Quelle weiß haben sie eine Tochter.“ Damit hören meine Finger auf über den Einband des Buches Dracula herumzutippeln, lächelnd sehe ich Sarah an.

„Das ist ein schönes Märchen.“, stimmt sie mir zustimmend nickend hinzu, „Aber du hast es erfunden.“

„Was? Wie kommst du darauf, ma Chère? Es ist zugegeben kein Märchen, aber es ist wahr.“, gebe ich gespielt beleidigt zurück.

„Oh, wirklich?“, hakt sie weiter nach.

„Ja, ich kann dir ihre liebliche Tochter gerne mal vorstellen.“

„Wirklich?“, fragt sie erneut, nur begeisterter.

„Aber ja.“ Ich lache, streichle über ihre dunklen Haare. Ein unterdrücktes Grummeln ließ mich den Kopf drehen. Jay liegt in einiger Entfernung auf dem Sessel, kuschelt sich in eine Decke und schläft tief und fest. Ein einfach niedlicher Anblick. Er ist zu süß... Unmengen schwarzer bzw. roter Strähnen hängen in seinem Gesicht, bedecken es an manchen Stellen vollkommen. Und er trägt wieder diesen gestreiften, ihm viel zu großen Pulli.

„Warum schaust du ihn so an?“ Ich zucke zusammen, sehe schnell von ihm weg.

„Naja... ich... mag ihn.“, gebe ich zögernd zurück.

„Wie sehr?“, bohrt sie weiter.

„Sehr.“

„Hast du ihn so sehr lieb, wie Mummies die Daddys lieb haben?“ Ich kann nicht verhindern, dass meine Wangen ungewohnt heiß werden.

„Ahm, ja...“ Errötend senke ich den Kopf.

„Dann werdet ihr auch heiraten?“ Okay, jetzt schießt mir wirklich extrem das restliche Blut aus meinen Adern in meinen Kopf.

„Das denke ich eher nicht.“, gebe ich nach einer langen Pause leise zu.

„Wieso nicht?“

„Könntest du bitte aufhören so viel zu fragen? Das ist mir... also das ist privat.“ Möglichst streng sehe ich auf, sie nickt brav, krabbelt aus dem Bett und legt sich auf meine Beine, da ich dieses Mal ganz auf der etwas harten Matratze sitze.

„Er hat gesagt, das er dich auch sehr doll lieb hat.“, fügt sie noch hinzu, bevor sie ihre Augen schließt und scheinbar versucht einzuschlafen. Abwesend streichle ich weiter durch ihre langen Haare. Sie ist ihm so unglaublich ähnlich... Und das obwohl Jahrhunderte zwischen ihnen liegen.

„Hast sie echt gern, hm?“ Ich zucke leicht zusammen, als ich diese vertraute (und geliebte) Stimme höre. In letzter Zeit sind meine vampirischen Fähigkeiten wirklich nicht zu gebrauchen...

„Ja...“ Ich schaue unauffällig zu ihm, hoffe das er sich ebenfalls neben mich setzt, oder gar auf meinem Schoß platz nimmt. Aber wie erwartet bleibt mir dieser Wunsch versagt.

„Übrigens kannst du gut Märchen erzählen.“, fügt er noch hinzu, grinst dabei.

„Woher weißt du das, du hast doch geschlafen?“

„Tja, den Anfang habe ich ja noch mitbekommen... woher weißt du das denn? Beobachtest du mich etwa?“ Er rutschte näher zu mir, grinste breiter.

„Nein, sie hat es mir gesagt.“

„Soso.“, sagt er, wobei er fast perfekt meinen Tonfall nachahmt, wenn ich dieses Wort in den Mund nehmen.

„Hast du dich schon um eine Wohnung gekümmert?“, frage ich um abzulenken. Denn wieder nähert er sich mir.

„Oh, nein... ich wusste nicht ob du es wirklich ernst meinst.“ Er stoppt, als er bei mir ankommt, setzt sich in den Schneidersitz.

„Natürlich meine ich es ernst. Hast du eine Zeitung hier?“ Er nickt schnell, schiebt sich wieder aus dem Bett und verschwindet kurz darauf aus dem Zimmer. Etwas verwirrt sehe ich ihm nach. Doch keine Fünf Minuten taucht er wieder auf, in den Händen die Tageszeitung, wie ich feststelle, nachdem er sie mir übergeben hat.

„Willst du nicht selbst nach einer suchen?“ Ich schlage sie auf, suche die Anzeigen und überfliege ein paar.

„Na ja... ich will mit meiner Wahl nicht unverschämt sein.“

„Mein lieber Jay, ich bin, oder eher war, ein Graf. Es mag sein, dass die Grafschaft nicht mehr existiert, aber Geld habe ich dennoch, mach dir da mal keine Sorgen.“ Damit reiche ich sie ihm wieder.

„Danke...“, gibt er kleinlaut zurück, nimmt sie und blättert ebenfalls in ihr herum. Eine Weile liest er schweigend, bis er den Kopf hebt, mir eine bestimmte Anzeige zeigt. „Das hört sich gut an.“ Wieder überfliege ich sie nur. Es ist eine kleine Zweizimmerwohnung, ganz in der Nähe des Stadtrandes, also kann ich weiterhin Sarah besuchen. Und sie ist nicht teuer. Ich nicke bestätigend.

„Ja, klingt gut.“

„Ein Problem wäre da aber noch...“ Fragend sehe ich ihn an. Bis es mir selbst einfällt. Sarah...

„Ich bin minderjährig... ich denke sie werden mir Sarah nicht einfach so geben.“

„Darum kümmere ich mich.“ Ich lege meine Hand auf seine. Er zuckt kurz wegen der Kälte, sieht zu mir mit seinen wunderbaren braunen Augen.

„Und wie?“ Ich weiß nicht ob er merkt, dass er sich langsam zu mir beugt.

„Lass das meine Sorge sein, bestell bitte einen Termin von dem mit der Anzeige. Aber erst gegen Abend damit ich die Wohnung bezahlen kann.“ Unbeirrt nähert er sich weiter. Solang bis er nur noch schwach nickt, die Augen schließt und mich sanft küsst. Oder war ich es, der sich plötzlich an seine Lippen gehängt hatte? Es war egal, jetzt gab es wichtigeres. Immer darauf bedacht Sarah nicht aufzuwecken legte ich mich nach hinten, zog Jay dabei mit mir. Mein Arm strich nach unten, zu seinem Becken, streichelte leicht über dieses. Auf meinem Schoß regte sich etwas, was mich fast unhörbar aufseufzen ließ. Doch auch wenn ich es nicht wollte, schob ich Jay vorsichtig von mir herunter. Mit müden Augen schaut Sarah erst den Jungen, dann mich an.

„Was macht ihr?“, fragt sie leise, gähnt dabei.

„Nichts, mein Herz.“, murmle ich, lächle aber gezwungenermaßen, „Schlaf jetzt.“ Damit strich ich ihr noch mal über den Kopf. Rutsche dann aus dem Bett, wobei ich Jay mit mir ziehe. Wieder stehend decke ich die Kleine zu. „Bis morgen.“ Wie in der letzten Nacht gab ich ihr einen sanften Kuss, vielleicht wird das ja doch zur Gewohnheit. „Und wenn du ganz lieb bist, nehmen wir dich bald mit.“

„Das ist schön...“, murmelt sie noch, bevor sie auch schon wieder einschlief.

„Wenn ich fragen darf... wie willst du das machen, mit der Adoption?“, flüstert Jay leise, wartet bis ich zu ihm gehe, da er wieder in dem Sessel Platz genommen hatte.

„Ganz einfach, ich werde sie adoptieren.“ Ich setze mich auf die Lehne des Sessels.

„Wie?“

„Ich mache nachher einen Termin aus. Sie werden, denke ich, nichts finden, dass sie daran hindern sollte mir Sarah nicht zu überlassen. Ich könnte Rayne als meine Frau ausgeben.“ Jay nickt zustimmend.

„Und dann bekomme ich sie?“

„Sie und eine Wohnung. Kann ich mich dann auch auf dich verlassen?“, füge ich hinzu, sehe ihn ernst an.

„Ja, kannst du.“ Wieder ein Nicken.

„Gut. Ich gehe jetzt und komme dann wieder. Einen Termin ausmachen.“ Damit stehe ich wieder auf, streiche meine Sachen glatt. Sofort springt er auf, läuft mir ein Stück bis zum Fenster nach. Ich öffne es, lehne mich gegen das Fensterbrett. Warte auf etwas bestimmtes. Das auch kurz darauf eintrifft, denn er küsst mich zum Abschied. Ich erwidere, lächele ihn freundlich an, als er sich wieder von mir löst.

„Bis morgen.“, flüstert er. Sieht mir zum ersten Mal dabei zu, wie ich aus dem Fenster steige, mich nach unten gleiten lasse und unten schließlich zum stehen komme. Noch einen Blick werfe ich nach oben, bevor ich mich mit einer Verbeugung abwende, nach vorne zum regulären Eingang gehe. Mein Klopfen hallt laut in der Eingangshalle wieder. Es dauert etwas bis die Tür geöffnet wird, eine Frau sieht mich misstrauisch an. Nun ja, kurz vor Zehn ist schon etwas spät...

„Was wünschen sie?“, fragt sie mit einer ungewöhnlich hohen Stimme. Am liebsten hätte ich mir stöhnend die Hände auf die Ohren gepresst.

„Bitte entschuldigen sie diese Störung zu so später Stunde.“ Ich verbeuge mich tief, greife nach der Hand der Frau und hauche, so wie es damals zur guten Erziehung gehört hatte, einen Kuss auf den Rücken. Sie erschrickt, da meine Lippen, sowie Finger kalt sind. „Doch meine liebe Frau bat mich sie aufzusuchen.“

„Oh, kommen sie doch erst mal rein...“, flüstert sie leise, zieht sofort die Tür weiter auf und lässt mich eintreten. Das ist zwar leichtsinnig ihrerseits, aber warum sonst haben wir Vampire diese gewisse fesselnde Ausstrahlung?

„Ich danke ihnen.“, füge ich freundlich hinzu. Als ich eintrete sehe ich Jay schon auf der Treppe stehen. Er lächelt zaghaft. Schweigend folge ich der Dame vor mir zu einer Sitzecke. Sie bedeutet mir mich zu setzen, doch ich bleibe stehen, bitte erst sie mit einer höflichen Geste dazu sich niederzulassen. Es zeigt Wirkung, sie legt ein freundliches Lächeln auf, bevor sie der Aufforderung nachkommt. Dann setze auch ich mich.

„Also, was führt sie hierher?“, beginnt sie schließlich, faltet die Hände auf dem Schoß.

„Ich, also eher meine Frau und ich möchten ein Kind. Aber leider können wir aus bestimmten Gründen keine eigenen Erwarten... ich wollte jetzt auch erst mal einen Termin vereinbaren. Wir sind gerade erst hergezogen, sie wird froh sein, wenn ich wieder bei ihr bin.“ Die ganze Zeit über Lächle ich professionell.

„Ah, wenn das so ist... machen wir es natürlich anders. Wann wünschen sie denn einen Termin?“ Ob sie es bemerkt, dass ich nur aus dem Willen, Sarah zu bekommen so höflich bin? Denn sie verhält sich, als hätte sie selbst ihre Gestik und Mimik auswendig gelernt.

„Morgen Abend, Neun Uhr?“ Sie überlegt kurz, wieder wie gelernt, dann nickt sie.

„Das ginge selbstverständlich.“

„Sehr gut.“ Wieder ein Lächeln. Ich stehe wieder auf, reiche ihr die Hand. Denn langsam bekomme ich zusätzlich auch noch Hunger... Ich nehme ihre Hand, verabschiede mich, wie ich sie begrüßt hatte. „Einen wunderschönen Abend noch.“ Damit drehe ich mich weg, werfe Jay noch ein liebevolles Lächeln zu.

Kaum habe ich das Gebäude verlassen taucht Jay auch schon hinter mir auf.

„Alexej?“ Seine dunklen Augen suchen meine, finden sie und fangen sie sofort ein.

„Ah, ma Chérie. Möchtest du mir Folgen?“ Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben, während ich die Hand ausstrecke, sie ihm anbiete.

„Wenn ich darf...“

„Sicher. Ich denke nicht, dass wir die Beiden stören.“ Er nimmt meine Hand, gemeinsam gehen wir in Richtung der Tore.

„Die Beiden?“ Ah, er kannte ja Len noch gar nicht.

„Ja, Rayne und Eleonore, welche neuerdings bei uns lebt.“ Er wirft mir einen verunsicherten Blick zu. „Keine Sorge, an Eleonore darf ich nicht mal in meinen Träumen Hand anlegen.“

„Wieso das?“

„Ah... da musst du Vlad fragen, sollte er vorbeikommen.“ Ich lächle ihn aufmunternd an. Merke dass er den Satz nicht verstanden hat, schüttle den Kopf. „Ist nicht so wichtig.“

„Okay...“

Der Rest des Weges verläuft schweigend. Als wir die Gruft betreten finden wir nichts vor. Rayne und Len sind scheinbar gar nicht da... Worüber ich mich wirklich freue. Dann haben wir mehr Ruhe...

„Es ist staubig und verdreckt, ich weiß. Verzeih...“ Ich hätte daran denken müssen, ein wenig aufzuräumen...

„Ist okay. Ich find das... schön.“ Schön? Nicht einmal ich finde es hier unten besonders berauschend. „Darf ich deinen Sarg sehen?“ Interessiert schaut er zu mir hoch.

„Natürlich.“ Ich nicke. Wieso denn auch nicht? Schlafen wird er bei mir so oder so nicht können...

„Das ist er?“ Wir stehen vor meinem schwarzgestrichenen Eichensarg. Der Deckel ist fest verschlossen, nur die Spitze meiner geliebten Decke lugte aus einem Spalt hervor.

„Ja... das ist er.“

„Kannst du ihn mal aufmachen?“ Ich nicke schweigend. Schiebe langsam den Deckel zur Seite. Neugierig mustert er die weiche dunkelrote Polsterung, zupft fragend an der Decke. „Ist das deine?“

„Ja... die ist... noch von meiner Mutter.“ Ich erschrecke ein wenig über mich selbst. Nicht mal Rayne weiß, weshalb ich diese Decke so liebe...

„Deiner Mutter? Ist sie dann nicht schon sehr alt?“ Er strich mit der Decke über sein Gesicht.

„Sie ist alt, aber wenn man... sie liebt achtet man eben mehr auf so was. So wie ich jetzt darauf achte, dass du nicht kaputt gehst.“ Überrascht über diese Wendung dreht er sich zu mir um, die Spitze der Decke noch in der Hand.

„Das... klingt schön.“, sagt er leise.

Ich nicke nur schweigend, gehe auf ihn zu. Es geschah irgendwie ganz automatisch, dass er seine Arme um meinen Hals legte, ich meine um seine Hüfte, bevor wir uns küssten.

„Ich liebe dich...“, flüstere ich leise in sein Ohr, nachdem wir uns wieder getrennt hatten. Es verunsichert mich, dass er sich versteift und schweigt. Doch ich sage nichts.

„Bringst du mich nach Hause?“, fragt er leise, sieht mich bittend an.

„Natürlich, wenn du mich hinbringst.“ Ich nicke langsam, führe ihn stumm aus der Gruft, sowie aus dem Friedhof. So sehr wie er mich vorhin verletzte, umso glücklicher stimmte mich diese indirekte Entschuldigung von ihm. Denn er wusste, ich konnte problemlos in jedes Haus eindringen. Auch in seines, versteht sich, es sei denn ein Knoblauchverrückter Vampirjäger wohnt in diesem.

Wir laufen schweigend nebeneinander her. Wieder wünsche ich mir Mensch zu sein. Wie sehr schwärmen sie doch von diesen wunderschönen Sonnenaufgängen. Ich möchte einen mit ihm ansehen...Aber es geht nicht.

„Wir sind da.“ Aus meinen Gedanken gerissen sehe ich auf, erblicke das riesige Gebäude vor mir.

„Welches ist dein Zimmer?“

„Ein Rätsel.“ Er lächelt mich auffordernd an.

„Ich finde dich, egal wo.“, gebe ich gespielt ernst zurück. Er lacht darauf.

„Ich wohne drüben im Neubau. Zweiter Stock, das Zimmer mit den dunkelroten Vorhängen.“ Damit gibt er mir noch einen letzten Kuss, bevor er sich abwendet. „Gute Nacht.“ Noch ein Lächeln, dann lief er die Treppe hoch, in die Eingangshalle.

„Ich hätte dich auch so gefunden...“, flüstere ich noch, warte bis er aus meiner Sicht verschwindet, bevor ich mich umdrehe und zurück gehe. Was für komische Wendungen das Leben doch für einen bereit hält. Doch jetzt ist mir nicht danach, mehr darüber nachzudenken. Momentan ist es an der Zeit über ihn nachzudenken. Und wann ich Zeit finde ihn mal zu besuchen.
 

Als ich wieder dir Gruft betrete bemerke ich das Rayne und Len wieder da sind. Sie sitzen an unserem veralteten Holztisch, auf diesem stehen Blutkaraffen verteilt, sowie Weingläser. Zwei der Drei sind bereits gefüllt.

„Guten Abend die Damen.“ Damit gehe ich auf sie zu, setze mich elegant auf den letzten leeren Stuhl und lasse mir von Rayne ein Glas füllen.

„Guten Abend der Herr.“, erwidern beide fast wie aus einem Mund.

„Ach, meine Schöne, morgen haben wir einen Termin.“ Ich nehme einen großzügigen Schluck.

„Termin?“, fragt Rayne, die sich sofort angesprochen fühlt.

„Ja, denn morgen bekommen wir eine Tochter.“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Loloko
2007-11-09T19:44:01+00:00 09.11.2007 20:44
woooooooow
is mal ein langes und sehr schönes kapi
hoffe zum einstieg und das die geschichte weiterhin so toll läuft^^

lg Serenes


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