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Die neue Lehrerin

Teil 2 des Detektiv Conan-Noir Crossovoers
von

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Le petit Prince dans Le Grand Succès

Hallo an alle Leser,
 

Ich begrüße persönlich meine Kommischreiber:

Shelling__Ford

Shi_Ran-chan

Vertschl
 

und würde mich natürlich über weitere Kommis, sowohl von ihnen als auch anderen freuen.

So ganz schwer war die Sache mit dem geheimnisvollen Mädchen wohl nicht, aber ich fand es irgendwie ein passender Absatz.

Deshalb habe ich auch ihr Bild noch nicht hineingestellt gehabt, folgt jetzt selbstverständlich. Mir fiel allerdings auf, dass das Bild von Mireille relativ klein ist im Animexx-Format.

Wenn es diejenigen, die sie noch nicht kennen, interessiert, kann ich es gerne in meinem Steckbrief hochladen.

So genug der Nebensächlichkeiten, zum Wesentlichen: ich hatte es einigen versprochen, ich versuche mich diesmal an einem echten Conan-Kriminalfall - das fehlte ja in der ersten Geschichte - und der beginnt in diesem Kapitel.
 

Viel Spaß beim Lesen,

bis nächste Woche,

Diracdet

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Kapitel 2: Le petit Prince dans Le Grand Succès
 

Araide: „Kirika? Kirika Yuumura?“

Kirika: „Oh guten Tag, Doktor Araide. Sie arbeiten noch hier?“

Araide: „Äh nein, ich habe mittlerweile eine eigene Praxis, ich mache hier nur öfters Untersuchungen bei den Schülern. Aber seit wann bist du wieder in Japan?“

„Nun...“

„Ähem!“ kam es von den beiden anderen Schülerinnen.

Sonoko: „Herr Doktor? Könnten Sie uns bitte zu erst vorstellen, bevor Sie ihren Small Talk fortführen?“

Kirika: „Du? Bist du nicht... diese Tochter von einem Konzernbesitzer oder so? Damals, als ich hier war, ging zur Mittelschule doch so eine reiche Erbin. Die Andern meinten immer, sie sei sehr zickig gewesen.“ Sonoko's Blick verzog sich beim letzten Satz doch stark zum Negativen, während die anderen sich ein Kichern nicht verkneifen konnten.

„Wer ist hier zickig, Fräulein?“, doch Kirika schien sie schon gar nicht mehr zu beachten und drehte sich zu Ran.

„Dich kenne ich auch! Du warst damals in der Mittelschule die Freundin vom Kapitän der Fußballmannschaft.“

Ran's Gesicht färbte sich augenblicklich rot und sie versuchte das 'Missverständnis' schnell zu klären.

„Nein, nein! Wir waren nur befreundet, aber ich doch nicht 'seine Freundin', falls du das dachtest.“

„Ach so? Ich weiß nur, dass du bei jedem Spiel und bei jedem Wetter dabei warst und immer nur ihn angefeuert hast, so oft ich es beobachten konnte.“

Alle ihre Worte waren mit dieser Ruhe verbunden, als würde sie nichts dabei empfinden. Dann wieder so traurig, als hätte sie einfach keinen Platz dafür, als wären andere Ereignisse ihr dabei im Weg.

Araide: „Also, zur Vorstellung: Ran, Sonoko, das ist Kirika Yuumura, 20 bist du jetzt, oder?

Sie war bis vor vier Jahren hier bei uns an der Schule...“

Sonoko: „Jetzt erinnere ich mich! Ran hast du das vergessen? Das Mädchen damals, von der die Oberschülerinnen erzählt haben, dass immer nur trübsinnig war und nie mit ihnen etwas unternahm.“

„Hm...Ja, dunkel. Stimmt.“

Conan: 'Ja, ich erinnere mich auch, die stille Kirika haben sie sie genannt.'

Sonoko: „Das warst du. Ich habe dich einmal auf dem Nachhauseweg gesehen und sie gefragt.“

Ran: „Du hast, wenn ich mich recht erinnere, vor vier Jahren nicht nur die Schule, sondern auch Japan verlassen, Richtung...“

Araide: „Frankreich.“

Die Angesprochene nickte nur stumm und Sonoko fasste sich mit beiden Händen an den Kopf.

„Ah! Nicht schon wieder Französisch!“ Sie ahnte wohl, dass der Tag noch einiges für sie bereithielt. Jodie schlich sich nun an den Anderen vorbei, um auch endlich die Ehemalige begrüßen zu können.

„Hello. I am, ich meine, ich bin Jodie Saintemillion. Englisch-Lehrerin an dieser Schule.“

„Das überrascht mich.“

Eigentlich war es dieser plötzliche Sarkasmus, der nun Jodie überraschte. Aber sie versuchte, ruhig zu bleiben.

„Well, die Schülerinnen müssen mich, zumindest während des Unterrichts Miss Saintemillion nennen. Aber, da du wohl schon eine Alumni („Absolventin“, ist sie ja nicht wirklich) bist, kannst du mich auch Miss Jodie nennen.“

„Dann werde ich sie wohl besser mit Miss Jodie anreden.“

'Besser?' ging es allen durch den Kopf und für einen Moment schien der Ruhepol auf die Umstehenden abzufärben.

Araide unterbrach nach einer Weile neugierig das Schweigen.

„Also, nun sag schon, Kirika! Warum bist du damals eigentlich weggegangen?“

„Ich habe eine Pilgerfahrt in die Vergangenheit gemacht.“

„Du hast WAS WOHIN gemacht?????????“ kam es von allen gleichzeitig. Erneut fiel ein schüchternes Lächeln auf ihre Lippen.

„Sagen wir mal, ich musste einiges über mich selbst herausfinden.“

Sonoko: „Und dazu musstest du nach Frankreich?“

„Dort lebte die einzige Person, die mir dabei helfen konnte. Und sie kam auch jetzt wieder mit mir mit zurück nach Japan. Genau genommen warte ich jetzt gerade auf sie.“

Ran: „Moment. Sagtest du, du wartest hier,... auf eine Freundin,... aus Frankreich? Doch nicht etwa...“

„Kirika!“

„Mireille!“ sie konnte ihre Freude nicht zurückhalten, vergaß Ran und die anderen, lief an ihnen vorbei und fiel in der an der Tür stehenden Lehrerin um den Hals.

„Schön, dass du mich heute abholen kommst.“

Ein unwohliger Schauer überkam die Umstehenden.

„Mireille?!“

Sonoko trat zu Ran.

„Glaubst du, die beiden sind ein...“, diese stieß ihr aber leicht mit dem Ellenbogen in die Seite, um ihr deutlich zu machen, dass sie besser nicht weiterreden sollte.

Jodie: „Well, Sie haben interessante Freunde, Miss Bouquet.“ Sie überspielte ein leichtes Unbehagen durch ihren aufgesetzten Akzent, der Mireille's Ohren sichtlich Schmerzen bereitete.

„Bitte, Miss Jodie! Nennen Sie mich bei meinen Vornamen, so wie ich Sie. Es spricht sich wie die englischen Worte für mich - „me“ und Strahl - „ray“: „Me-ray“, Mireille.“

'Diese eingebildete... Nur, weil sie einen ein bisschen besseren Ausdruck hat. Das könnte ich auch, wenn ich damals den Schülern nicht diese Nummer vorgespielt hätte.'

Jodie's verstimmter Blick wurde von einem kaum zu erkennenden Lächeln gekontert, dass wirkte, als wüsste sie, was Jodie gerade dachte.

Erst jetzt wurde Mireille Conan gewahr, der an der Tür stand und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen die Szenerie stumm verfolgte. Sie bewegte sich die zwei Schritte, die sie eben noch auf ihre Freundin zu ging, wieder zurück und beugte sich mit fröhlicher Miene zu ihm runter:

„Salut. Je m'appelle Mireille.“

(Hallo. Ich heiße Mireille.)

„...Et...je... AAUUUUAAHH!!!!“

Seine Finger wurden hinter ihm in den Türspalt eingeklemmt.

Ran: „Oh mein Gott, Conan. Ist dir was passiert? Das tut mir schrecklich Leid! Ich muss mich an die Tür gelehnt und sie dabei bewegt haben.“

Sie sah sich sehr besorgt seine rot angelaufenen Finger an.

'Seit wann stand Ran denn hinter mir?'

„Ach, es ist nicht so schlimm.“

Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, Mireille zuckte für einen Augenblick und folgte dann wieder Ran's Ausdruck.

„Schon gut, kleiner. Du heißt also Conan, habe ich das richtig verstanden?“

Er nickte nur erstaunt. Jetzt erst begriff er, was Ran damit meinte, dass sie so anders spräche als Jodie. Er dachte immer, sie würde statt des breiten amerikanischen einen starken französischen Akzent haben. Aber, nein! Sie sprach perfekt japanisch, ohne die geringsten Probleme. Es schien sogar ein leichter Dialekt, wie in Tokio üblich, durch zu schimmern. Wenn man nicht ihr Gesicht kennen würde, müsste man glauben, sie wäre Japanerin.

Sie beugte sich langsam wieder hoch und holte ihre Uhr aus der Tasche. Ein kurzzeitiger Trauerblick überkam sie, als sie sie öffnete und die Zeit ablas.

Conan konnte das Emblem auf dem Deckel erkennen: Zwei kniende Frauen mit Schwertern in den Händen. Und er sah, dass die Glasabdeckung der Innenseite halb rausgebrochen war.

Ran: „Ihre Uhr... ist ja kaputt!“

Dieser Einwand bewirkte, dass die Lehrerin die Uhr erstmals in Anwesenheit der Schülerinnen länger als ein paar Sekunden geöffnet hielt und dadurch die Musik darin anfing, zu spielen. Eigentlich erwarteten Ran und Sonoko, dass sie die Uhr nun zuschlagen und sie belehren würde, sie nicht darauf anzusprechen, jedoch sie blieb stehen, ruhig stehen, verharrte, bis der Zyklus endete. Dann erst schloss sie den Deckel langsam wieder und steckte sie zurück, ohne einen Moment das Gesicht zu verziehen.

Conan: „Das ist ein Erbstück, oder?“

Die Lethargie der Anderen, die durch die Musik ausgelöst wurde, war jäh unterbrochen.

Mireille: „Wie kommst du darauf?“

„Zum einen der Blick. Die Uhr erinnerte Sie offensichtlich an ein trauriges Ereignis. Das lässt zwei Schlüsse zu. Entweder ein Familienerbstück von einem Verwandten, an dessen Tod sie dachten, oder ein Geschenk eines verflossenen Freundes.

Aber die Uhr sieht sehr wertvoll aus, obwohl ihr Glas gesplittert ist. In so einem Zustand gerät ein Geschenk aus nicht allzu ferner Vergangenheit eher nicht. Außerdem wirkt die Musik nicht wie für eine Junge Dame aus heutiger Zeit gemacht. Daher tippe ich auf die erste Variante.“

Ran: „Also, Conan, bitte! In beiden Fällen sollte man nicht nach so etwas fragen!“

Eine Art Resignation ging durch Mireille's Augen.

„Schon gut, Ran. Er hat recht.“

'Natürlich hat er Recht, Mademoiselle Bouquet, wie immer. Wie...immer...'

„Diese Uhr gehörte meiner Mutter, die, als ich noch ein Kind war, unglücklich verstarb. Sie ist die letzte Erinnerung, die ich noch an sie habe.“

Sie schloss am Ende des Satzes ihre Augen, um symbolisch das Gespräch zu diesem Thema zu beenden.

„Kirika. Wir sollten jetzt gehen.

Au revoir, mes Amis.

Et... Au revoir,... mon petit prince!“

Diese letzte Wendung, bei der beide bereits die Aula verlassen hatten und sich nur kurz noch umdrehten, galt eindeutig Conan.

Sonoko: „...mon...petit...prince??? Mein kleiner Prinz???“

Ran: „Heißt so nicht dieses Kinderbuch von Antoine de Saint-Exupery? Worum ging es da noch gleich?“

Araide: „Um eine kleinen Jungen, nicht von dieser Welt, der durch das All reiste.

Er traf dabei auf die Erwachsenen und durch seine scheinbare Naivität, seine Kindlichkeit, deckte er ihre Schwächen auf, ihre Fehler. Da gibt es doch auch ein berühmtes Zitat aus diesem Buch:
 

'On ne voit bien qu'avec le cœur. L'essentiel est invisible pour les yeux.'

'Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.'“
 

Sonoko: „Aaaahhhh! Kann es nicht endlich gut sein mit französisch für heute?“

Jodie: „Oh, du scheinst nicht unbedingt in Stimmung für französische Kultur zu sein, was Sonoko? That would be sad!“

Sie kramte in ihrer Tasche und zog ein längliches, weißes Papier hervor.

„Das war heute Morgen in meiner Post. Ein Gutschein für vier Personen für ein gratis Abendmenue in einem sehr feinen Restaurant für französische Küche: dem „Le Grand Succes“.“

Ran: „Wow, das ist aber so weit ich weiß nicht nur ein feines, sondern ein richtig feines Restaurant und entsprechend teuer. Gleich für vier Personen! Man, haben Sie ein Glück!“

Conan: 'Glück? Komisch, es steht doch eigentlich dran bei ihr, dass sie alleine lebt. Außerdem ist aus ihrem Namen ersichtlich, dass sie keine Japanerin ist. Man wusste also nicht, ob sie japanisch großartig verstehen würde. Dann ein Werbegutschein gerade für ein Französisches Restaurant? Und gleich ein Gutschein für vier?'

“Dann hättest du also keine Lust heute Abend mit Ran, Conan und mir dahin zu gehen, Sonoko?“

Ran: „Was, Sie wollen uns dahin einladen? Oh, man Sonoko! Du bist doch ab und zu mit deiner Familie da gewesen und sagst immer, dass das Essen da toll ist.“ Sie sah ihre Freundin begeistert an, bekam aber nur ein bedröppeltes Gesicht als Antwort.

„Miss Jodie, wollen Sie nicht lieber mit Dr. Araide gehen? Es ist wirklich ein sehr schönes Restaurant im Haido-Tower. Mit toller Aussicht und einer interessanten Deko.“

Sie sah auf ihre Uhr.

„Sag mal, hast du sonst noch irgend etwas vor, Sonoko?“

Deren einzige Reaktion war ein sich Umtun.

„Also, naja, äh, nein, eigentlich nicht. (zu sich selbst) Ach was soll's!

Miss Jodie, steht das Angebot noch? Oder haben Sie sich jetzt schon gefreut, Dr. Araide?“

„Nein, Nein, Sonoko! Sie hatte doch euch eingeladen. Außerdem schulde ich eher Jodie noch eine Einladung.“

Dafür erntete er verwirrte Blicke von den Mädchen und Böse Blicke von Jodie und Conan.

Jodie: „Sie sind halt viel zu bescheiden, Mr. Araide!

Also, dann ist das abgemacht: Ich hole euch bei Ran um halb acht ab, OK?“ Nach Ran's stummer Zustimmung ging sie noch auf die immer noch leicht betrübt dreinschauende Sonoko zu.

„Na, war doch ganz gut, dass ich wieder da bin, right?“ meinte sie mit einem Zwinkern.

Sonoko quittierte es mit einem Lächeln, erschrak aber plötzlich.

'...Warum ist Jodie Saintemillion zurück an die Teitan-Schule gekommen...'
 

Wie versprochen, holte Jodie um halb acht die drei bei der Detektei Mori ab und fuhr sie in ihrem Sportwagen zum Haido-Tower. Dieser Wolkenkratzer war von einer Konkurrenzfirma als Gegenpol zum Beika-Center kurz nach diesem gebaut wurden.

Das „Le Grand Succes“ machte die gesamte 33. Etage aus und bietete einen Rundblick auf nahezu alle weiteren Hochhäuser der Skyline Tokios sowie auf die Bucht von Kawasaki im Süden.

„Bonsoir!“, ertönte es sofort am Eingang, von welchem aus sie eine Kellnerin namens Sayuki Kumino, die Sonoko wohl bekannt war, zu ihrem Tisch führte. Dieser befand sich auf Südöstlicher Seite an der Fensterfront, mit Blick auf die Rainbow-Bridge und den Hafen dahinter.

Sie wollten sich gerade setzen, als ein übertrieben lautes Lachen die sonst gedämpfte Stimmung unterbrach. Um einem zentraleren großen Tisch dinierte offensichtlich eine Gruppe von Geschäftsleuten, angeführt von einem Herrn, Mitte 50, mit Halbglatze, der wohl den Chef darstellte.

Sayuki schien sich daran überhaupt nicht zu stören oder es zumindest zu ignorieren, während Sonoko nur einen abwertenden Blick aufsetzte.

Ran: „Entschuldigung, kennen Sie diesen Herren?“

Sayuki: „Ja, das ist ein Stammgast hier, ein Konzernchef. Sein Name ist...“

Sonoko: „Nabuko Higunara. Der Chef eines Telekommunikationskonzerns mit Sitz in Yokohama.“

Ungläubiges Anstarren war die Reaktion auf diese Erläuterung.

„Mein Vater, also der Suzuki Konzern selber, hatte eine Kooperation mit diesem Konzern bis vor etwa vier Jahren, als dieser Kerl vom Vizedirektor zum alleinigen Direktor, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden wurde. Ein widerliches Ekel von einem ungehobelten Klotz und zerfressen von Profitgier. Es hat unsere Firma damals rechtliche Schritte und mehrere Milliarden Yen gekostet, um die Verträge zu lösen. Er ging skrupellos bis zum Äußersten. Kleinere Konzerne hat er bei ähnlichen Aktionen heruntergewirtschaftet und dann aufgekauft.“

Man merkte deutlich die Wut und Verachtung in ihren Worten.

Jodie: „Ein geselliger Zeitgenosse, was?“

Ran: „Und das ist dann also sein Vorstand?“

Deren Gesichter zeigten eher berührte Peinlichkeit, als die Freude ihres Vorsitzenden zu teilen.

Sayuki: „Ja. Er schleift sie einmal pro Woche hier her. Dabei zahlt nicht mal er, sondern die Vorstandskasse, in die er laut Aussage von einem der anderen selbst nie einzahlt!“

Conan: 'Ja, ein echter Mann von Welt.'
 

„Bonsoir, Sayuki!“

Alle drehten sich erstaunt zur Seite, da sie die Stimme sehr gut kannten.

„Bonsoir, Mademoiselle Bouquet. Bonsoir, Mademoiselle Yuumura.“

Mireille und Kirika wirkten sichtlich überrascht, Jodie und die anderen zu erblicken. Diese aber waren, spätestens nach dieser namentlichen Begrüßung, ...schockiert.

Jodie: „Guten Abend, Mireille. Sie habe ich hier nicht erwartet.“

„Dito, Jodie. Sonoko. Ran. Conan.“ war schon fast ihre einzige Reaktion.

„Ich wünsche einen angenehmen Abend.“ Damit wandte sie sich auch schon wieder der Kellnerin zu.

„Ihr Tisch steht natürlich bereit, Mademoiselles. Ich komme sofort.“

Mireille ging ohne ein weiteres Wort Richtung Südseite, während Kirika sich kurz verbeugte, um sich zu verabschieden und ihrer Freundin zu folgen.

Jodie: „Sagen Sie jetzt nicht, die ist auch ein Stammgast!“

„Oh, doch. Die beiden sind jeden Abend hier.“

„Jeden Abend?!?“ Diesmal waren sie etwas laut geworden, zwangen sich selbst aber wieder zur Ruhe.

„Diese Frau ist eine Kollegin von mir. Wie kann sie hier jeden Abend dinieren?“

„Nun ja, sie nimmt hier, so schätze ich, nicht ihre Abendmahlzeit ein.“ Sie räusperte sich etwas. Mittlerweile konnten sie sehen, wie Mireille und Kirika am Tisch genau zur Südseite Platz nahmen.

Conan: „Und was macht sie dann jeden Abend hier? Und warum hatte sie einen reservierten Tisch?“

Sayuki schien ihre Gedanken zu ordnen.

„Na ja. Es war so, dass sie vor etwa zwei Wochen das erste Mal herkam und dem Restaurant eine besondere Spende übergab. Sie besitzt in Südfrankreich wohl ein Weingut und nun hatte sie 1000 Flaschen des letzten Jahrgangs dem „Grand Succes“ geschenkt.“

Ran: „TAUSEND FLASCHEN? Von einem eigenen Weingut?“

Jodie: „Ja, stimmt. Ich hatte gehört, sie hätte vor knapp vier Jahren von einem entfernten Verwandten ein solches Gut in den Pyrenäen geerbt. Zwei, drei Flaschen hatte sie auch mitgebracht. Allerdings hatte sie nie erwähnt, dass sie noch 1000 in Reserve hatte.“

„Jedenfalls bat sie darum, einen bestimmten Tisch für sie und eine weitere Person jeden Abend zwischen Acht und Zehn zu reservieren. Den Tisch zur Südseite.“

Sonoko: „Aber dort sieht man doch gar keine der schönen Gebäude oder Monumente der Stadt, nur die Bucht.“

Conan: „Vielleicht wollten sie ja gerade die Aussicht genießen, den Weitblick, wie in den Pyrenäen, der hier sonst immer von Wolkenkratzern verdeckt wird. Ich habe mal von jemandem gehört, der in Paris lebt und den Eiffelturm als Gebilde nicht mochte. Trotzdem ist er jeden Tag hinaufgeklettert, da dort oben der einzige Punkt der Stadt war, von dem aus man den Eiffelturm nicht sehen konnte. Und in Tokio muss man auf einen Wolkenkratzer klettern, wenn man etwas anderes als diese sehen will. Nicht wahr?“, grinste er Sayuki an.

Sonoko: 'Kleiner Neunmalklug! Für wen hältst du dich eigentlich?'

Sayuki: „Eigentlich... ging es wohl darum,... den... Mond... zu... sehen.“

„Den Mond?“, gab Jodie ungläubig zurück.

„Das war zumindest ihre Reaktion, als ich sie genau deswegen fragte. Darum soll dort auch immer das Licht gedimmt werden, damit sie das Mondlicht besser mitbekommen.“

Sonoko: „Seit wann darf uns eigentliche eine Verrückte unterrichten, Miss Jodie?“

Diese lächelte ihr unschuldig entgegen.

„Lass doch jedem seinen Spleen, Sonoko.“

'Ich halts nicht aus! Die ist wohl genau so. Ach ja, ihre Videospielexzesse... '

Ran: „Schön und gut, aber was machen sie denn hier nun?“

„Sie trinken Tee und essen Kuchen.“

Das allgemeine Staunen wurde bei dieser Antwort nicht wirklich geringer.

„Sie kommen jeden Abend um diese Zeit hierher, Mademoiselle Yuumura wählt einen Tee, Mademoiselle Bouquet ein Stück Kuchen. Dann sitzen sie etwa eine Stunde daran, bezahlen und gehen wieder.“ Man merkte Sayuki deutlich an, dass sie genauso wenig verstand, was das alles sollte. Aber die mittlerweile eingetretene Gewöhnung erlaubte es ihr zumindest, es relativ emotionslos wiederzugeben und damit bei ihren Zuhörern eine ähnliche Wirkung zu erzielen, wie Mireille und Kirika.

Conan: 'Spleen? Klingt eigentlich eher wie eine Art Ritual, eine Angewohnheit, die ihnen den Preis wert ist. Aber, wenn sie nur eine Stunde brauchen, warum nehmen sie sich dann zwei?'

„Apropos, ich muss zu den beiden. Madmoiselles et Monsieur! Au revoir!“

Jodie: „Äh, müsste sie nicht eigentlich erst unsere Bestellung aufnehmen?“

Sonoko: „Nein, nicht in diesem Restaurant und überhaupt in großen französischen Gasthäusern. Das Essen ist durch die Menues so weit ausgedehnt und fängt sowieso mit Aperitif an, da lässt sich dafür noch oft genug Zeit finden.

Aber als Stammgast kann man da wohl eine Ausnahme beantragen!“

Sie sah zu erst zu Mireille und Kirika hinüber, dann auf ihre Uhr und murmelte leise vor sich hin.

„Ich sollte mir merken, zwischen acht und neun nicht mehr hier her zu kommen!“

Ran: „Sonoko! Du trägst ja immer noch dieses Armband von heute Morgen!“

„Also, naja, Ran... das ist so, ich... hatte... keine...Zeit? Ja, keine Zeit! Zu viel zu tun.“

„Was heißt bitte 'keine Zeit'? Du bist doch nach dem Eis, wie du sagtest, noch durch die Stadt schlendern gegangen. Wieso hast du denn kein neues Armband gekauft?“

Sie sah leicht frustriert nach unten, wollte Ran jetzt nicht ins Gesicht blicken. Es schien zunächst, als wollte sie die Uhr wieder unter ihrem Ärmel und diese unter den Tisch verschwinden lassen, riss ihre Arme dann aber wieder hoch, stellte die Ellenbogen auf den Tisch und lehnte ihr Kinn auf die Handflächen.

„Ein Anruf.“ sagte sie schließlich mit einem Seufzer.

„Ein Anruf?“

„Ja. Er kam kurz nachdem wir uns vorhin getrennt hatten.“ Leichte Röte stieg in ihr Gesicht.

„Was – etwa von Makoto?“

Jodie: „Makoto? Who's that?“

Conan: „Das ist Sonokos Freund. Makoto Kyogoku.“

„Oh, the famous Karate Champion? Das ist Sonokos Freund?“

„Mehr als das.“, zwinkerte er ihr noch zu und sie gab ihr Verständnis mit einem Handzeichen unter dem Tisch zurück.

Bis zu diesem Moment hatte sich dann auch Sonoko zu einem Nicken auf Ran's Frage durchgerungen.

„Er hat schon eine Weile nicht mehr angerufen, weil er im Turnierstress war. Na und plötzlich fand ich mich eine Stunde später vor unserer Villa wieder...“

Jodie: „Ah, die junge Liebe... Dafür muss man doch Verständnis haben, Ran.

By the Way, wie lange telefonierst du eigentlich mit deinem Freund, diese cool Detective?“

„Ach, meistens nur so Zehn, Fünfzehn...

Moment, Miss Jodie, wie kommen Sie darauf, das zu vergleichen? Shinichi und ich sind doch nur Freunde!“

Obwohl die aufsteigende Röte ihres Gesichtes Bände sprach, kam Jodie nicht umhin, in ihrer Rolle aufzugehen.

„No, not? Ich dachte. Sonoko?“ Sie blickte sie fragend an. Diese beugte sich zu ihr hinüber und tat so, als würde sie flüstern, wobei sie genau wusste, dass Ran sie hören würde.

„Eigentlich schon. Aber ich glaube, seit er so lange wegen seines Falles weg ist, hat sie sich auf die jüngere Generation verlegt.“

„SONOKO!!“ Jetzt musste Ran aufspringen und laut werden, auch wenn sie, durch Blicke der anderen peinlich berührt wieder zurück in ihren Stuhl versank.

Jodies Blick fiel, Sonokos folgend, auf Conan, der mittlerweile ein genauso rotes Gesicht hatte wie Ran und versuchte, dieses so tief es nur ging nach vorne zu beugen, um es zu verstecken.

Jodie: „Oh, how sweet! Like brother and sister.“

Sonoko: 'Was denn, empfindet er etwa auch etwas – für Ran? Und versteht er das sogar als etwas, dass ihn berührt?

...Warum benimmt sich Conan Edogawa praktisch NIE so kindlich, wie man es von ihm erwarten würde?...'
 

Der kleine Junge wusste, dass er nun irgendwie das Thema wechseln musste.

„Du sag mal, Sonoko?“ begann er, sich wieder aufraffend und mit der unschuldigsten Miene, die ihm im Moment möglich war.

„Was ist das eigentlich für ein komischer Igel da auf dem Tisch?“

Ran: „Stimmt, der ist mir auch schon vorhin aufgefallen.“

Ein Hölzerner Zylinder, etwa zwanzig Zentimeter hoch stand auf dem Tisch in der Mitte, auf dem ein weiteres metallenes Objekt saß, welches an ein Nähkissen erinnerte: eine abgerundete Fläche mit vielen, verteilten Löchern, in denen kleine Holzstäbchen steckten – offensichtlich Zahnstocher.

„Das ist eine der dekorativen Ideen, von denen ich sprach. Der Chefkoch hatte diesen Einfall vor ein paar Jahren. Das hiesige Essen und die Klientel haben zu häufigem Gebrauch von Zahnstochern geführt. Nur leider lassen sich diese danach nicht allzu gut auf den Tellern transportieren, sie rutschen zu leicht, sogar für einen ausgebildeten Kellner, wenn dieser zu viele Teller tragen muss.

Deshalb dieses Gerät. Die Zahnstocher sind markiert.“

Sie wies auf einen kleinen, grünen Gummiring auf der einen Seite eines jeden Zahnstochers hin, holte einen heraus und legte damit einen weiteren roten Ring offen.

„Man nimmt einen, benutzt ihn, steckt ihn dann wieder umgekehrt hinein, damit kein anderer ihn benutzt und nach jeder Mahlzeit nimmt der Kellner lediglich diesen Zahnigel, wie sie ihn nennen, mit zum Austausch. Seitdem wurden auch einige Gerichte für Kinder, bezogen auf dieses Gerät eingeführt. Und das soll sich wohl ziemlich gut verkaufen.“

„Das scheinen hier ja alles Geschäftsleute zu sein, Kellner und Köche inklusive.“

„Tja, man passt sich nicht nur der Nachfrage, sondern auch dem Nachfragenden an. Sowas sagt mein Vater öfters, wenn er über, seiner Meinung nach, gut organisierte Firmen und deren Vorstände spricht.

Oh ich glaube, Sayuki kommt.“

Die junge Kellnerin servierte am Tisch von Nabuko Higunara gerade Kaffee zum Dessert, verbeugte sich und begab sich geradewegs auf die vier zu.

Sayuki: „Voila. Pardonnez moi. Es hat etwas länger gedauert, aber dafür werden die Getränke und die Salate, sofern Sie welche wünschen, jetzt sofort fertig gemacht.“ Sie holte lächelnd ihren Schreibblock hervor, um sich alles zu notieren, als Unruhe den Raum durchfuhr.

Rufe, wie „Chef, was ist mit Ihnen?“ kamen vom Tisch, den sie eben verlassen hatte und als sie sich samt den anderen dahin wendete, lag Herr Higunara bereits leblos am Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2007-11-25T00:27:02+00:00 25.11.2007 01:27
Super geschrieben. Dein Schreibstil gefällt mir.
Obwohl ich glaube, dass du einen kleinen Fehler im Französischen gemacht hasst.
Es heißt:Quelle heure il est.
Schreib ganz schnell weiter kommt sofort auf meine Favo Liste.
Hoffentlich kommen Mireille und Kirika noch ganz oft vor.
*Noir Fan sei*

ciao ciao catgirl

Von:  Vertschl
2007-11-21T19:02:29+00:00 21.11.2007 20:02
Hallo :)

Wieder ein tolles Kapitel;
die neue Französischleherin wird irgendwie immer geheimnisvoller (oda kommt das nur mir so vor?)
Bin schon gespannt wie du das mit dem Mordfall schreibst

Lg Vertschl
Von:  Leira
2007-11-21T15:17:41+00:00 21.11.2007 16:17
Hallo!
Jetzt muss ich doch auch mal hier etwas hinterlassen :)

Alles in allem finde ich die Geschichte bis jetzt ganz interessant- wie du das mit der Uhr wiederaufgenommen hast, vom ersten Kapitel mit Sonokos Uhr und dieser kaputten Uhr im zweiten Kapitel, war nicht schlecht. :)

Das einzige, was mich ein wenig stört, ist, dass sich die Fic bei den Dialogen fast wie ein Drehbuch liest. Du schreibst meistens einfach nur den Namen des Sprechenden, dann Doppelpunkt - und das nimmt ihr das 'romanhafte' ein wenig.

Und dieser Satz war nicht ganz klar für mich: "Deren einzige Reaktion war ein sich Umtun."
Meinst du damit, sie wollte sich beeilen, wurde hektisch?

Ansonsten freue ich mich auf das Nächste Kapitel, bin schon sehr gespannt, was es mit dieser höchst mysteriösen Französischlehrerin zu tun hat ;)

MfG, Leira ;)
Von: abgemeldet
2007-11-21T15:14:13+00:00 21.11.2007 16:14
Hayy =)

Also was soll ich sagen, außer das ich im Moment noch ziemlich verwirrt bin ^.~
Mich interessiert sehr, was es denn jetzt genau mit der neuen Lehrerin und ihrer Freundin auf sich hat.
-> Gespannt, bin ich natürlich auch, auf den Krimifall, von dem ich ja schon vage etwas gewusst habe :P

Was ich toll finde, ist die Tatsache, das Sonoko's Gedanken beschrieben werden. Das ENDLICH mal jemand auch schreibt, wie sie über Conan denkt.
Was sie so über den kleinen Knirps schon herausgefunden hat, ob sie nicht evt. auch irgendwelche Vermutungen oder Verdächte hat ^^
Sehr schön gefallt mir =)
-> Ach ja was mir sehr gut gefallen hat, ist z.B. wie du die Umgebung beschrieben hast. >.< Ich kann es mir irgendwie perfekt bildlich vorstellen, wie es in diesem Restaurant aussieht xD

Tja..... was soll ich noch großartig sagen *ratlos ist*
Deswegen sag ich jetzt einfach mal,
Liebe Grüße ♥
Deine Dajana =)


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