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The Bad and the Beautiful

von

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Ein Ende

Kapitel 11 - Ein Ende
 

Er starrte hinaus auf den See, fühlte die Kühle der Nacht, die langsam durch seine Robe glitt, während die Sterne sich kalt und klar im schwarzen Wasser spiegelten. „Sie können nicht zurück, nicht wahr?“

„Nein. Nein, das kann ich nicht. Nicht nach zwei Monaten.“ Es war keine Frage gewesen, aber sie hatte trotzdem geantwortet, vielleicht, um die unbehagliche Stille zu durchbrechen, doch nun schwieg er, starrte auf seine Zehenspitzen, die er schemenhaft in der Dunkelheit vor sich erkennen konnte. Sie wusste nicht, wohin sie sollte...

„Sie könnten hierbleiben.“ Er hatte die Worte ausgesprochen, bevor er überhaupt den bewussten Entschluss dazu gefasst hatte, und doch, er fühlte, dass sie richtig waren. Natürlich würde sie zusagen, würde im Schloss bleiben wollen, weiter von ihm unterrichtet werden... und vielleicht hatte er dann jemanden, mit dem er sprechen konnte, eine Frau, die die Einsamkeit vertrieb...

Sie antwortete nicht, Stille breitete sich zwischen ihnen aus, und er spürte, wie die Angst in seiner Brust hochkroch, langsam, mit kalten Spinnenfingern, die Klavier auf seinen Rippen spielten, nach oben wanderten, bis sie seine Kehle erreichten, sie zuschnürten...

Er kannte das Gefühl, hasste es, hatte jedoch vergessen, wie es sich anfühlte, während er jede Regung tief in sein Innerstes verbannte, doch jetzt brach es heraus, gemeinsam mit der Tatsache, dass er diese Frau mochte, sehr mochte...

„Ich habe darauf gewartet, dass Sie das sagen...“, wisperte sie, ihre Stimme ein bloßer Hauch, er war sich nicht sicher, ob sie wirklich gesprochen hatte, und sachte blickte er zu ihr hinüber.

Regungslos saß sie da, das halb gefüllte Weinglas noch immer in der Hand, und blickte in seine unendlichen, dunklen Tiefen, während sie es fast unmerklich schwenkte.

„Ich habe sogar gedacht, dass sie es früher sagen würden... vielleicht auch ein wenig gehofft.“ Ihre Stimme überbrückte noch immer leise den Abstand zwischen ihnen, doch sie klang fester, so, als ob sie eine Entscheidung getroffen hatte.

Fast unmerklich zuckte er zusammen, als sich ihre Finger um seine Schulter schlossen, vorsichtig und zögernd, er spürte die Kälte durch den Stoff seiner Robe, war merkwürdig berührt von der Zerbrechlichkeit, die ihre Berührung ausstrahlte.

„Ich... ich mag Sie sehr, Severus...“ Sie blickte ihn an, und Tränen schimmerten in ihren Augen, doch er unterdrückte den Impuls, sie abzuwischen. „Ich weiß nicht warum, aber... aber ich tus.“

Sie mochte ihn. Die Worte drangen nicht in seinen Kopf, aber seine Seele begriff, was sie bedeuteten, wisperte, flüsterte aufgeregt, freudig, doch er zwang sich, ruhig zu bleiben, sie anzusehen, während Tränen sanft über ihre Wangen liefen.

„Ich... wahrscheinlich bin ich einfach der Typ Mensch, der sich um alles kümmert, was verletzt wurde...“

In ihm regte sich Widerspruch, doch ihre Hand an seiner Schulter drückte federleicht zu, ließ ihm die Worte auf den Lippen ersterben.

„Und verletzt wurden Sie... ich... ich hab mich gefragt, was mit Ihnen passiert ist, dass Sie mich so behandeln, wie Sies getan haben... und ich hab mit... mit den Hauselfen gesprochen, und sie haben mir davon erzählt... von... von Du-weißt-schon-wem und den Todessern, und davon, wie Sie für ihn spioniert haben...“ Sie blickte in seine Augen, und die Angst fehlte in ihrem Blick, die Furcht, die er von den Schülern kannte, von der magischen Welt. Sie alle schienen nur darauf zu warten, dass er sich zu seinem wahren Herrn bekannte, sich auf die Seite von Lucius Malfoy schlug... Und sie war so anders, lächelte nur leicht, sah ihn an, und da war Respekt, Respekt für ihn, seine Leistung, Respekt und Verständnis...

„Und ich weiß, was Schmerz und Angst und... Hass aus einem Menschen machen können... und ich wollte hierbleiben, weil... weil ich gesehen habe, dass es Ihnen etwas bedeutet.“

Sie schwieg, wandte den Kopf ab und starrte zu Boden. „Aber ich kann nicht.“

Eiseskälte ließ sein Innerstes erstarren, breitete sich aus, tötete jegliche Regung ab. „Was heißt das, Sie können nicht.“ Er hatte sie anschnauzen wollen, doch die Erwiderung gerann zu einer erschöpften Frage.

„Ich... am Anfang... da hat es mir nichts ausgemacht, wenn Sie mich angefahren haben... ich hatte vielleicht ein wenig Angst, aber es hat nicht... es hat nicht weh getan.“ Sie blickte ihn an, schweigende Tränen flossen über ihre Wangen, und er wusste nicht, was er tun sollte, war wie erstarrt, während Schmerz und Wut mit der leisen Stimme der Zuneigung kämpften.

„Aber dann... dann hab ich begonnen, Sie zu mögen, sehr... und wenn Sie grundlos wütend waren, war ich plötzlich traurig... und verletzt... und hab mich gefragt, was ich falsch gemacht habe...“

Leere, stille, vakuumgleiche Leere in seinem Inneren, das Eis seines Panzers hatte die Kämpfenden vertrieben, doch sein Schweigen schien auch sie zu verunsichern. „Wenn... wenn Sie jetzt sagen wollen, dass Sie sich doch ändern können, dass Sie damit aufhören können, mir wehzutun... ich würde Ihnen nicht glauben. Das haben mir zu viele Männer zu oft gesagt...“

Sie sagte nichts mehr, und trotzdem, sie schien noch etwas auf dem Herzen zu haben, denn sie bewegte sich nicht, nahm nur langsam und vorsichtig die Hand von seiner Schulter. „Ich... ich kann nicht bleiben, weil ich dabei bin, mich in dich zu verlieben, Severus Snape. Liebe macht mich verletzlich. Und noch einmal so verletzt zu werden würde ich nicht überstehen.“ Sie holte tief Luft, schüttelte sich wie nach einem schlechten Traum, den sie durch die Bewegung, durch das Leben des Tages vergessen konnte. „Das ist es, was ich dir sagen wollte.“

Er nickte vorsichtig, so als ob er ausprobieren wollte, wie sich die Bewegung anfühlte, keine Zustimmung, nur eine einfache, kleine Geste, dass er verstanden hatte. Steif erhob er sich und klopfte sich Gras und Erde von seiner Robe. „Ich denke, Sie wollen jetzt gehen.“

Er sah ihr zu, wie sie auf die Füße kam, langsam und schwerfällig, so als ob das Gespräch ihr die gesamte Energie geraubt hatte. Haar und Kleid waren getrocknet, klebten steif an ihrem Körper, doch es schien ihr nichts auszumachen, sie blickte ihn nur an, vorsichtig, fast scheu. „Ja... ich denke, das ist das Beste“, antwortete sie leise und vorsichtig, setzte sich in Bewegung, ihre bloßen Füße strichen über das kalte, schon nasse Gras.

Er fühlte sich betäubt, seine Seele wie in Eis gepackt, dessen frostige Kälte seinen Schmerz von innen heraus abtötete. Gestesabwesend verstaute er die Weinflasche in dem Picknickkorb, dann richtete er sich auf und folgte ihr, überbrückte den Abstand zwischen ihnen mit langen Schritten.

Seine schwarze Robe bauschte sich hinter ihm auf, wehte um seine Schultern, ein Anblick, der seine Schüler meist mit Angst und Schrecken erfüllte. Doch McAngus blieb stehen und wandte sich um, sah ihn an, schien auf ihn zu warten, bewegte sich nicht, bis er zu ihr aufgeschlossen hatte und neben ihr ging. Sie musste sich beeilen, um mit seinen langen, energischen Schritten mithalten zu können, doch sie beschwerte sich nicht, fiel nicht zurück, sondern betrachtete nur unverwandt das Schloss, das über ihnen anwuchs, bis sie das Gebäude nicht mehr überblicken konnte.

Er öffnete das große Tor und verschloss es wieder, nachdem sie hindurchgetreten waren, sie ließ ihren Blick durch die Eingangshalle wandern, so als ob... als ob sie sich verabschieden wollte.

Unwillig scheuchte er sie weiter, die Treppen hinab bis in die fackelbeleuchteten Kerken, in denen sich die Hitze des Tages fast spurlos verlor. Jetzt fröstelte sie, als sie mit ihren nackten Füßen über die kalten Steinplatten tappte, sie kannte den Weg zu seinen Räumen, lief voran.

Leise, fast ehrfürchtig öffnete sie die schwere Tür, durchquerte sein Büro, trat in sein Arbeitszimmer und wandte sich sofort zu dem kleinen Sofa um, auf dem sie im letzten Monat geschlafen hatte.

Sie griff nach ihrem Zauberstab, der auf einem kleinen Bücherstapel daneben lag, während er sich abwandte, dann hörte er, wie sie in ihren Pergamentrollen kramte. „Ich schicke sie nach“, bemerkte er abwesend, entfachte ein Feuer in dem geräumigen Kamin und griff nach einer kleinen Pulverdose auf dem Sims.

Still trat sie neben ihn, blickte zu ihm hoch, und er warf eine Prise in die Flammen, die sich augenblicklich grün färbten. „Steigen Sie in den Kamin und sagen Sie 'Fuchsbau'“, erklärte er unwillig, doch sie rührte sich nicht, betrachtete ihn nur unverwandt.

Und dann, ganz langsam, hob sie ihre Hand an seine Wange, und für einen Augenblick war ihm, als ob das Eis seinen ganzen Körper erfasst hätte. Er konnte sich nicht rühren, nicht bewegen, nicht denken, und trotzdem bäumte sich sein gesamtes Selbst dagegen auf. Starre bedeutete Verwundbarkeit, Verwundbarkeit bedeutete den Tod.

Der Bann brach, und abrupt schlug er ihre Hand weg, bevor sie ihn erreichte, betrachtete McAngus kalt von oben, sagte kein Wort.

„Es tut mir leid“, wisperte sie, Schmerz in den Augen, dann trat sie ins Feuer, den Zauberstab noch immer in der Hand. „Fuchsbau.“

Und sie begann sich zu drehen, zu wirbeln in den Flammen, wurde kleiner und kleiner, nur noch ein kleiner Punkt, bis Wärme aus dem Kamin schlug, flackernde Schatten die Wände erhellten.

Ein Wink aus dem Handgelenk, und das Feuer erlosch, und er war allein in der Kälte seines Kerkers, die der in seinem Inneren Glich. Allein mit seiner Maske.
 

The newspaper said...

... that the Bad and the Beautiful carry the burden of love.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Stoff
2008-07-07T17:19:09+00:00 07.07.2008 19:19
tag,
so wenig kommis echt schade...
ich finde es ist ein trauriges Ende, gut geschrieben, aber ein bisschen depri
snape ist zwar ein fiesling aber ein bisschen glück hätte er schon verdient...
obwoh,..., es passt alles zusammen, so in der storry,
ich finde die geschichte is supi ^^
(ich wiederhole mich ich weiß)
bb


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