Zum Inhalt der Seite

A Christmas Fairytale

HP/DM
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

A Christmas Fairytale

Hallo meine Lieben!!!!
 


 

In diesem Sinne, gibt es von mir eine kleine, aber feine Weihnachtsgeschichte, die euch den Tag versüßen soll. Ich hoffe ihr habt Spaß daran.
 

Die Heiligtümer des Todes werden ignoriert, also keine Spoilerwarnung!
 

Wie immer alles JKR, nix meins, Kohle gibt’s nicht!
 

Jetzt aber genug gelabert, ab zum Chap!!!
 


 


 

A Christmas Fairytale
 

Sanft wirbelten weiße Schneeflocken umher und hüllten London in einen weihnachtlichen Schleier. Überall konnte man glitzernde Lichter sehen, die die Häuser schmückten, der Duft von Weihnachtsplätzchen und Glühwein zog durch die Straßen und die Menschen freuten sich auf ein besinnliches Fest mit ihren Lieben.
 

Draco Malfoy schlich durch die Straßen und zog den dünnen Umhang fester um seinen Körper. Nicht das es viel nützen würde, ihm war so kalt wie noch nie in seinem Leben. Sehnsüchtig sah er die Familien, die lachend die letzten Weihnachtseinkäufe erledigten und ihm traten die Tränen in die Augen. Wie gerne würde er jetzt bei seiner Mutter sein, seine Mutter, die ihn liebte.
 

Die klammen Hände aneinander reibend, um ein wenig Wärme zu erhaschen, lief er weiter. Draco machte sich keine Illusionen mehr über seine Zukunft, wenn man es denn so nennen wollte. Er wusste, wenn ihm nicht schleunigst etwas einfiel oder ein Wunder geschah, würde er elendig erfrieren.
 

„Was für ein Ende für einen Malfoy! Erfroren auf den Straßen Londons!“, verspottete er leise sich selbst.
 

Es war die Wahrheit, er konnte nirgendwo hin, niemand würde ihn bei sich haben wollen, niemand würde ihm helfen, niemand wusste, wo er war.
 

Ein sanftes Klingeln schreckte ihn aus seinen trüben Gedanken, als ein Mann aus dem Laden trat, vor dessen Schaufenster er stand. Es war ein kleiner Laden, mit allerlei Tand im Fenster, doch Draco wusste, dass sich in solch unscheinbaren Läden oft die größten Schätze verbargen. Wahrscheinlich hatte der Mann gerade noch ein Geschenk gekauft.
 

Draco sah ihm nach, als er sich mit gemächlichen Schritten entfernte und ein eigentümliches Gefühl beschlich ihn. Ihm war, als würde er ihn kennen, obwohl er den Mann nicht einmal richtig gesehen hatte. Zögernd ging Draco dem Fremden hinterher, der mit zügigen Schritten die Straße überquerte und sich auf beiden Seiten nach diesen Muggelfortbewegungsmitteln umsah.
 

Draco stockte der Atem, als er das Profil des Mannes sah. Konnte es sein? Nein! Das war doch nicht möglich, dass er hier war! Oder? Rasch lief Draco dem Fremden hinterher. Er wollte Gewissheit haben, auch wenn er wusste, dass es nicht sein konnte. Er konnte nicht in London sein, er war doch Weihnachten immer in Hogwarts geblieben.
 

Draco wusste nicht, ob er gerade einem Hirngespinst nachlief, doch er musste es einfach wissen. War das dort vorne etwa wirklich Potter? Draco betrachtete die Gestalt, der er hinterherlief etwas genauer. Die Größe und Statur würden ungefähr passen und auch das schwarze Haar war dasselbe, wie es Potter hatte, doch sicher war er sich nicht. Vielleicht lief er gerade auch einem Wunschtraum nach.
 

Doch ein kleiner Teil in Draco schöpfte neue Hoffnung, der Teil, den Draco immer in sich verleugnet hatte, der Teil, der verhindert hatte, dass er Dumbledore umbrachte, der Teil, den seit Vater ihm jahrelang auszutreiben versucht hatte, der Teil, der von seiner Mutter immer wieder zu neuem Leben erweckt worden war, der Teil, der ihn sich als Elfjähriger wünschen ließ mit Harry Potter befreundet zu sein.
 

Draco hatte schon lange gewusst, dass er nicht geschaffen war, für das Leben, das sein Vater für ihn vorgesehen hatte. Anfangs, ja, da hatte er zu seinem Vater aufgesehen, hatte ihn verehrt und wollte ihm um jeden Preis nacheifern. Doch er war älter geworden und hatte seine eigene Meinung entwickelt. Das nun trotzdem das Dunkle Mal seinen linken Unterarm verschandelte war nur dem Umstand zu verdanken, seine Familie schützen zu wollen. Doch er hatte versagt, er hatte Dumbledore nicht töten können, wusste von Anfang an, dass er es nicht würde tun können und hatte sich innerlich schon längst von seiner Mutter verabschiedet.
 

Wieder zog er sich den feuchten Umhang um die Schultern und blickte sich nach dem Schwarzhaarigen Mann um. Sie waren in einer Gegend gelandet, die Draco vorher noch nie betreten hatte. Der Trubel war weniger geworden und stille Lichter glänzten in der Nacht und erhellten die Häuser. In der Mitte des Platzes stand ein großer geschmückter Weihnachtsbaum und Draco schluckte hart, als er ihn erblickte. Er sah denen, die Hagrid jedes Jahr in die große Halle schleppte, erstaunlich ähnlich und Draco wünschte sich, er wäre jetzt dort.
 

Völlig versunken in den Anblick der Tanne, bemerkte er nicht die Person, die sich ihm näherte. Er war verstrickt in die Gedanken, an Schneeballschlachten, Eislaufen auf dem Schwarzen See, knisterndes Kaminfeuer im Gemeinschaftsraum der Slytherins, die geschmückte Große Halle und den Duft, der durch das Schloss zog, wenn die Hauselfen in der Küche, die köstlichsten Gerichte zubereiteten. Draco fühlte eine Sehnsucht in sich aufsteigen, die er nie beim Gedanken an Hogwarts empfunden hatte und gleichzeitig eine Bitterkeit, da ihm bewusst war, dass er niemals zurückkehren könnte.
 

Draco zuckte heftig zusammen, als sich die Spitze eines Zauberstabs in seinen Hals bohrte. Er schluckte trocken und der Gedanke schoss ihm durch den Kopf, dass er wohl doch nicht auf den Straßen Londons erfrieren würde. Eher würde er bald seinem Vater in Askaban Gesellschaft leisten können. Ein unkontrolliertes Zittern überfiel ihn und er konnte beim besten Willen nicht sagen, ob es an der Kälte lag oder doch eher an der Stimme, die ihm nun ins Ohr zischte.
 

„Was zum Teufel suchst du hier, Malfoy?“
 

Draco wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Es war tatsächlich Potter! Ob das nun gut oder schlecht für ihn war, war ihm momentan ziemlich egal. Endlich konnte er mit jemandem reden. Langsam löste er seine steifen Hände aus den Falten seines Umhangs um zu zeigen, dass er unbewaffnet war und drehte sich dann vorsichtig um.
 

~*~
 

Geschockt starrte Harry in das blasse Gesicht das zu ihm aufblickte. Er hätte mit allem und jedem gerechnet, aber sicher nicht, dass ihm Malfoy über den Weg laufen würde. Vor allem nicht, wenn man die Tatsache betrachtete, dass allgemein vermutet wurde, dass er schon längst tot war.
 

Harry hatte bemerkt, dass er verfolgt wurde, kurz nachdem er den kleinen Antiquitätenladen verlassen hatte. Er war dort gewesen um eine alte Ausgabe von Shakespeares 'Der Widerspenstigen Zähmung' abzuholen, dass er Hermine zu Weihnachten schenken wollte. Sie liebte dieses Stück und er wollte ihr eine Freude machen, hatte sie doch, seit sie ihm bei der Suche nach den Horkruxen half, nicht oft die Gelegenheit ihrer Lesesucht nachzugeben.
 

Aber das war nun erst einmal zweitrangig. Harry war neugierig gewesen, wer ihn verfolgte und hatte seinen 'Schatten' zum gut überschaubaren Grimmauldplatz geführt. Das Haus der Blacks würde er ohnehin nicht sehen können, wenn Harry das nicht wollte, also bestand keine Gefahr, dass das Haupquartier des Phönixordens gefunden wurde. Zumal im Moment sowieso niemand außer Dobby im Haus war. Harry hatte alle zu ihren Familien geschickt, sie sollten wenigstens Weihnachten bei ihnen verbringen können.
 

Harry musterte die schmale Gestalt von Draco Malfoy im wirbelnden Schnee, der unablässig vom Himmel fiel und war entsetzt darüber, was er zu sehen bekam. Der Malfoy, den er kannte, wäre niemals so herumgelaufen. Die silberblonden Haare waren strähnig und sahen im Moment eher aschblond aus, das Gesicht zeigte müde graue Augen die tief in den Höhlen lagen, ein bitterer Zug hatte sich um den Mund gelegt und seine Figur sah aus, als hätte er das letzte Mal in Hogwarts etwas anständiges gegessen. Vollendet wurde das Bild, dass sich Harry zeigte von einem grauen Hemd, von dem er hätte schwören können, dass es ursprünglich weiß gewesen war, die schwarze Stoffhose schlotterte um die schmalen Hüften und der verschlissene Umhang wirkte, als wäre er gerade noch als Putzlappen zu gebrauchen.
 

Harrys Augen wurden tellergroß als er das Emblem der Slytherins auf dem Umhang entdeckte und keuchte auf. War es möglich, dass Malfoy seit seiner Flucht aus Hogwarts unterwegs war? Das war immerhin ein gutes halbes Jahr her und es war seit ein paar Tagen bitterkalt geworden.
 

Immer noch stand der Blonde mit erhobenen Händen vor ihm und sah ihn hoffnungsvoll an. Moment ... hoffnungsvoll? War Malfoy etwa froh darüber, dass er ihn gefunden hatte? Obwohl Malfoy ja eher ihn gefunden hatte. Doch was konnte er von ihm wollen? Hatte er etwa einen weiteren Auftrag von Voldemort bekommen? Sollte er ihn in eine Falle locken?
 

Harry wusste nicht genau, was er jetzt tun sollte. Seufzend nahm er den Zauberstab von Malfoys Hals, hielt ihn aber weiterhin in seine Richtung. Kurz schloss er die Augen und sofort zuckten Bilder hervor, die er schon längst verdrängt zu haben glaubte. Malfoy, wie er mit tränenüberströmten Gesicht in einen schmutzigen Spiegel sah, Malfoy, der in seinem eigenen Blut lag, dass wie Blüten über den Fliesenboden trieb, Malfoy, der zitternd vor Dumbledore stand und langsam den Zauberstab senkte.
 

Harry hatte diese Bilder so oft in seinen Träumen gesehen, doch hatte er sie beiseite geschoben, hatte nicht länger darüber nachdenken wollen, nicht darüber nachdenken können. Doch jetzt war auf einen Schlag wieder alles da.
 

„Was willst du hier, Malfoy?“, fragte Harry noch einmal, da er bisher keine Antwort von dem Slytherin bekommen hatte.
 

Große graue Augen starrten ihn immer noch an, als könne deren Besitzer nicht wirklich glauben, dass er wirklich hier vor ihm stand. Noch nie hatte er so genau in Malfoys Augen lesen können, wie in diesem Augenblick. Wie eine aufgepeitschte See zeigten sie die verschiedenen Emotionen, von Angst, Unglaube, Unsicherheit und immer wieder Hoffnung.
 

„Malfoy? Verdammt, jetzt sag endlich was!“, zischte Harry leicht gereizt. Es machte ihn nervös, dass er keine Antwort bekam. Sonst war der Slytherin doch nie um Worte verlegen gewesen und dass er jetzt nichts sagte, irritierte ihn ungemein.
 

„Hilf mir bitte, Harry“, hörte Harry den Blonden so leise wispern, dass er ihn fast nicht verstanden hätte und sah verblüfft, wie Malfoy langsam mit den Knien in den Schnee sank und sich an seine Hosenbeine klammerte.
 

„Bitte hilf mir“, erklang es noch einmal leise, bevor Draco Malfoy vor seinen Füßen zusammenbrach .......
 

~*~
 

Unschlüssig starrte Harry auf die zusammengesackte Gestalt Draco Malfoys, der ohnmächtig vor seinen Füßen lag. Verbissen kaute er auf seiner Unterlippe, fieberhaft überlegend, was jetzt zu tun war. Harry haderte mit sich selbst, doch er konnte einen Menschen nicht einfach liegen lassen, wenn er so offensichtlich Hilfe brauchte. Er wusste genau, dass McGonagall und vor allem Moody ihn für verrückt erklären würden, sollten sie jemals herausfinden, dass er ausgerechnet ihm half. Ausgerechnet dem Todesser, der Mitschuld an Dumbledores Tod hatte.
 

Doch Harry konnte nicht anders, er hatte immer wieder das Bild vor Augen, wie Malfoy seinen Zauberstab senkte. Vielleicht würde er endlich erfahren, was damals genau geschehen war, was Malfoy hatte zögern lassen. Entschlossen packte Harry Malfoy unter den Armen und hob ihn hoch, erschrocken über das leichte Gewicht des Blonden. Harry war sich fast sicher, dass dies keine Falle sein konnte. Kein Todesser würde sich freiwillig so abmagern lassen nur für einen Hinterhalt.
 

Harry kniff die Augen zusammen, um sehen zu können wo er hinlief. Der Schnee wirbelte immer dichter und er stapfte mühsam durch die bereits knöcheltiefe Schneedecke, die den Grimmauldplatz bedeckte. An der Haustür angekommen, trat er mangels freier Hände energisch mit dem Fuß gegen die Tür und musste nicht lange warten, bis Dobby die Tür öffnete. Harry stolperte fast über den Elf, der wie angewurzelt stehen geblieben sah, als der die Last auf den Armen seines selbsterwählten Herrn sah.
 

„Dobby, bring mir bitte ein paar warme Decken und einen Stärkungstrank in den Salon“, keuchte Harry, als er die Eingangshalle durchquerte und die Treppen hinaufstieg. Nachdem Harry das Haus endgültig übernommen hatte, hatte er ein wenig Zeit darauf verwendet, es neu einzurichten und aus dem düsteren Salon, war ein gemütlicher Raum geworden, der zum Verweilen einlud.
 

Harry legte Malfoy auf die gemütliche Couch und legte noch ein paar Scheite Holz in das prasselnde Kaminfeuer, dass eine wohlige Wärme verströmte. Es ploppte leise und Dobby erschien mit den gewünschten Dingen. Seine tennisballgroßen Augen quollen fast aus ihren Höhlen, als er erkannte, wen Harry mitgebracht hatte.
 

„Harry Potter, Sir!“, piepste der Elf mit leichter Hysterie in der Stimme. „Das ist der junge Master Malfoy! Warum haben Harry Potter, Sir ihn mitgebracht?“

„Dobby, beruhige dich, er wird dir schon nichts tun“, sagte Harry leise und breitete eine Decke über Malfoy aus.

„Aber Harry Potter, Sir, die Malfoys sind ... sind böse Zauberer-“, Dobby brach ab und schnappte sich den Kerzenleuchter der auf dem Beistelltisch stand.
 

Harry griff sich blitzschnell den Elf und packte mit der anderen Hand den Kerzenleuchter.

„Dobby, du musst endlich damit aufhören, dich selbst zu verletzen, verstanden? Ich verbiete es dir“, sagte Harry bestimmt und beobachtete den Elf, der schuldbewusst unter der weißroten Mütze hervorlugte, die er sich aufgesetzt hatte. „Außerdem hätte ich ihn nicht einfach draußen im Schnee liegen lassen können, oder? Also, denkst du, du kannst dich mit seiner Anwesenheit abfinden?“
 

Zaghaft nickte Dobby ihm zu und Harry ließ ihn aufatmend wieder auf den Boden hinunter.

„Könntest du für ihn bitte etwas zu essen herrichten, Dobby? Aber nichts schweres, ich glaube er hat schon länger nichts mehr richtiges gegessen. Und mach noch eine heiße Kanne Tee, ja?“, bat Harry den Elf, der sogleich eifrig nickte und wieder mit einem Fingerschnipsen verschwand.
 

Aufseufzend schälte Harry sich aus seinem warmen Umhang und setzte sich in den Sessel neben der Couch. Nachdenklich betrachtete er den schlafenden Malfoy. Wenn man ihn so sah, würde man nicht meinen, dass dieser junge Mann, jemandem etwas Böses tun könnte. Leider hatte Harry andere Erfahrungen mit dem Blonden machen müssen.
 

Warum war er allein unterwegs? Warum war er nicht bei Voldemort? Warum war er ausgerechnet hier auftgetaucht? Fragen über Fragen, auf die Harry keine Antwort wusste. Er würde wohl warten müssen, bis Malfoy wieder aufwachte. Ein leises Plopp ertönte wieder und auf dem Couchtisch erschien ein Tablett mit einer wohl duftenden Hühnersuppe, ein paar Scheiben Brot, einer großen Kanne Tee und zwei Tassen. Harry schenkte sich selbst eine Tasse Tee ein und belegte das ganze Arrangement mit einem Wärmezauber, bevor er sein Buch, dass er angefangen hatte zu lesen, vom Beistelltisch nahm und sich darin vertiefte.
 

~*~
 

Das erste das Draco wahrnahm, als er langsam aus den Tiefen der Bewusstlosigkeit auftauchte, war Wärme. Wohlige, einlullende Wärme, die ihn umfing. Das Zweite war ein Geruch, der ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Zögernd öffnete Draco die Augen und sein Blick fiel auf einen Weihnachtsbaum, der glitzernd geschmückt in einer Ecke des Zimmers stand.
 

Wo war er hier nur? Draco durchforstete sein Gedächtnis und erinnerte sich, dass er Potter gesehen hatte. War es möglich, dass Potter ihn mitgenommen hatte? Es musste so sein, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass irgendein Fremder ihn einfach von der Straße auflesen würde.
 

Aufstöhnend setzte Draco sich auf. Sein ganzer Körper schmerzte als wäre er unter den Hogwarts-Express gekommen.
 

„Na, wieder wach?“
 

Erschrocken zuckte Draco zusammen, bevor er die Stimme zuordnen konnte. Er war tatsächlich bei Potter. Langsam drehte er sich um und erblickte Potter, der in einem Sessel saß. Auf dem Tisch stand ein Tablett und Draco schluckte trocken, als ihm der Geruch von Hühnersuppe in die Nase stieg.
 

„Iss was, Malfoy. Danach können wir reden.“
 

Draco konnte nicht anders als zu nicken und zögernd nach der Schale mit der Suppe zu greifen. Fast gierig senkte er den Löffel in die heiße Flüssigkeit und aß schließlich die Suppe mit einer Schnelligkeit, die früher nie in Frage gekommen wäre. Aber Draco machte sich nichts mehr aus Etikette und Tischmanieren, zumindest nicht im Moment. Jetzt gerade war ihm nur wichtig, dass er endlich etwas in den Magen bekam. Wenn er bedachte, dass es eine heiße Mahlzeit war, zog er es im Augenblick jedem Luxus vor, den er früher mal genossen hatte.
 

Seufzend lehnte er sich zurück, als er auch noch den letzten Krümel Brot vertilgt hatte und konnte die Frage, die ihm unter den Nägeln brannte einfach nicht mehr zurückhalten.
 

„Warum tust du das für mich, Potter?“

Potter sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und legte sein Buch beiseite bevor er ihm antwortete.

„Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich dich draußen in der Kälte gelassen hätte?“

„Nein, sicher nicht. Aber warum hilfst du mir? Ist dein Helferkomplex mit dir durchgegangen?“, die Worte sprudelten aus Dracos Mund, ehe er darüber nachdenken konnte. Einen Moment später hätte er sich selbst dafür schlagen können.
 

„Immer noch ganz der Alte, was, Malfoy? Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, einen Menschen einfach erfrieren zu lassen und das direkt vor meiner Haustür“, blaffte Potter.

„Ich ... tut mir Leid, ich hab es nicht so gemeint“, sagte Draco leise und sah unter seinen Haaren zu Potter hinüber. Er musste sich ein Grinsen verkneifen, als er Potters fassungsloses Gesicht sah.
 

„Hast du dich gerade bei mir entschuldigt, Malfoy?“, fragte Potter nach und musterte ihn immer noch perplex.

„Gewöhn dich nicht dran“, schnarrte Draco in alter Manier und grinste nun doch ein wenig.

„Keine Sorge, würde mir nie einfallen“, grinste Potter zurück und wurde sogleich wieder ernst. „Also, warum bist du mir nachgelaufen, Malfoy? Hast du einen neuen Auftrag, oder war das einfach nur ein Zufall?“
 

Draco hatte mit dieser Frage gerechnet und er hatte vor, absolut ehrlich zu sein. Wenn er Glück hatte, konnte Potter ihm helfen, da würde es nichts nützen ihm gegenüber unehrlich zu sein.

„Zufall würde ich sagen. Ich hab dich aus dem Laden kommen sehen. Ich wusste zuerst nicht einmal, dass du es warst, aber du kamst mir bekannt vor, also bin ich dir nachgegangen“, erklärte Draco und wartete ab, ob Potter ihm glauben würde.
 

„Warum bist du nicht bei Voldemort?“

Draco zuckte beim Klang dieses Namens zusammen und lachte trocken auf.

„Glaubst du, ich würde noch leben, wenn ich damals zurückgegangen wäre? Eher nicht, Potter. Ich habe versagt, das ist nichts was der Lord einfach verzeihen würde“, schnaubte Draco.
 

~*~
 

Harry sah nachdenklich zu seinem ehemaligen Schulkameraden. Konnte er ihm galuben? Eigentlich wollte er es gerne, denn er konnte keine Spur von Malfoys früherer Arroganz oder Überheblichkeit entdecken. Er sah einfach nur einen unglaublich müden und resignierten jungen Mann, der nichts mehr zu verlieren hatte.

Harry schreckte erst aus seinen Gedanken, als Malfoy ihn zögernd ansprach.
 

„Potter? Hast du ... weißt du ... wie es meiner Mutter geht?“
 

Harry atmete zischend ein und schloss die Augen. Konnte es tatsächlich sein, dass Malfoy nichts davon wusste? Er hatte nicht das geringste Bedürfnis danach, der Überbringer solcher Nachrichten zu sein, doch hatte er nicht das Recht dazu, sie ihm vorzuenthalten.
 

„Potter?“, hörte er Malfoy wieder fragen und konnte eine Spur Angst in der Stimme ausmachen.
 

Müde öffnete Harry die Augen und sah seinen Gast traurig an.

„Malfoy ... es ... ich weiß nicht, wie ... es tut mir Leid, aber ... sie ist tot“, stotterte Harry. Er hätte es nicht für möglich gehalten, aber das blasse Gesicht Draco Malfoys wurde noch weißer und in die grauen Augen stiegen Tränen.
 

„Wie?“, fragte Malfoy gepresst, die Tränen mühsam zurückhaltend.

„Malfoy“, sagte Harry zögerlich, „ich glaube nicht, dass du das-“

„Sag mir wie!“, wiederholte Malfoy schroff und blickte Harry hart ins Gesicht.

Harry atmete tief durch, bevor er antwortete.

„Sie wurde drei Tage nach deiner Flucht aus Hogwarts von Auroren in eurem Haus gefunden. Sie hing an einem Seil am Kronleuchter in der Eingangshalle. Man konnte nicht genau herausfinden, wer das getan hat“, schloss Harry und beobachtete den Blonden.
 

Dieser zitterte wie verrückt und zog die Decke fester um sich, doch Harry wusste, dass es die innere Kälte nicht vertreiben konnte. Zum ersten Mal, seit er Malfoy kannte, empfand er Mitgefühl für ihn. Er selbst hatte seine Eltern nie kennen gelernt, er vermisste sie zwar, aber es war eher eine namenlose Sehnsucht nach etwas, dass er nie kennen gelernt hatte. Wie schlimm musste es sein, seine Mutter in dem Bewusstsein zu verlieren, was man an ihr hatte?
 

„Was ist mit meinem Vater?“, kam es tonlos über die blassen Lippen des ehemaligen Slytherins.

„Er wurde zwei Wochen später tot in seiner Zelle in Askaban gefunden“, antwortete Harry.
 

~*~
 

Draco konnte nicht sagen, was er im Moment empfand. Er wusste, er sollte eigentlich Trauer oder Schmerz über den Verlust empfinden, doch alles was er spürte, war eine unglaubliche Leere, die sich seiner bemächtigte. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, überraschte es ihn nicht einmal. Immerhin hatte der Lord damit gedroht, seine Familie umzubringen, wenn er seinen Auftrag nicht erledigte und das hatte er schließlich nicht getan. Aber ein kleiner Funke Hoffnung war bis eben noch geblieben, dass sie doch noch leben könnten.
 

Nun war er also allein, hatte niemanden mehr, zu dem er gehen konnte. Seine restliche Familie, seine Tante Bella, würde ihn mit Freuden dem Lord ausliefern. Plötzlich kam er sich selbst widerlich vor, wenn er daran dachte, wie oft er Potter dafür verhöhnt hatte, keine Eltern mehr zu haben.
 

„Malfoy?“

Müde blickte er zu Potter und hatte Angst. Er fürchtete sich davor Mitleid in seinen Augen zu sehen, Mitleid, dass er eigentlich nicht verdient hatte. Er war Schuld daran, dass so viel Leid geschehen war. Doch alles was er sah, war ehrliches Mitgefühl und Draco war dankbar dafür.
 

„Ja?“

„Weißt du ... wenn du möchtest ... dann kannst du erst einmal hier bleiben.

„Warum hilfst du mir?“, fragte Draco wieder. Er konnte es einfach nicht begreifen.

„Weil ich weiß, wie es ist ganz allein zu sein“, hörte er Potter leise sagen.

Verstehend nickte Draco ihm zu.
 

Beide saßen schweigend da und hingen ihren Gedanken nach. Beide erstaunt darüber, dass sie sich plötzlich verstehen konnten, beide verwirrt über das Verständnis des anderen und doch seltsam einig in ihrem Empfinden.
 

~*~
 

Draco konnte es immer noch nicht glauben. Er war tatsächlich immer noch im Grimmauldplatz Nummer zwölf. Ausgerechnet sein Erzfeind aus der Schule hatte ihm jetzt schon zwei Tage Obdach gewährt. Aber konnte er Harry überhaupt noch als

solchen bezeichnen? Wahrscheinlich eher nicht. Er konnte ihn nicht mehr hassen und wenn er ehrlich war hatte er es nie getan.
 

Zwei Tage war er jetzt schon hier. Harry hatte ihm am Abend nach ihrem ersten Gespräch eines der Gästezimmer gegeben und Draco war ihm mehr als dankbar dafür. Das Zimmer war vielleicht nicht so luxuriös, wie er es von Malfoy Manor gewohnt war, dafür strahlte es Wärme und Behaglichkeit aus, was ihm im Moment um einiges Wichtiger war. Draco konnte wirklich nicht glauben, wie wunderbar es war unter fließendem heißen Wasser zu stehen und sich endlich den Schmutz vom Körper waschen zu können. Beim Blick in den Spiegel war er selbst vor sich erschrocken und fragte sich, wie zum Teufel Harry ihn überhaupt erkannt hatte. Er sah so gar nicht mehr nach dem Draco Malfoy aus, der in Hogwarts umherstolziert war.
 

An diesem Abend war Draco in ein warmes und weiches Bett gekrochen, wofür er allen Göttern dankte. Dort hatte er sich gestattet über seine Eltern nachzudenken und endlich waren die Tränen geflossen, die er seit Harrys Eröffnung so krampfhaft unterdrückt hatte.
 

In den zwei Tagen, seit Draco nun bei Harry war, hatten sie viel geredet. Manchmal über Belanglosigkeiten aber auch oft über ernste Dinge. Endlich hatten sie einmal die Gelegenheit bekommen, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und sich besser kennen zu lernen, was ihnen in Hogwarts einfach nicht möglich gewesen war.
 

Draco hatte einen völlig neuen Harry Potter kennen gelernt. Was er früher oft als Dummheit oder als den Drang Aufmerksamkeit zu bekommen seitens Harrys abgetan hatte, resultierte aus einer tief sitzenden Angst, jemanden zu verlieren, den er liebte. Im Grunde waren sie beide sich ziemlich ähnlich. Er selbst hatte auch nur Voldemorts Auftrag angenommen, um seine Familie zu beschützen und Harry tat eigentlich nichts anderes. Harry hatte ihm erklärt, dass seine Freunde und deren Familien, besonders die Weasleys seine Familie waren, wenn auch nicht durch Blut verbunden. Draco hatte verstanden, was er damit meinte. Wenn alles richtig lief, konnte man sich seine Familie nicht aussuchen, man musste mit ihr leben, egal ob gut oder schlecht. Bestes Beispiel lieferte wohl seine Tante Bellatrix. Draco würde alles dafür geben, diese Verrückte nicht zu seiner Familie zählen zu müssen.
 

Harry jedoch hatte seine Familie selbst ausgewählt und würde restlos alles für sie tun. Und Draco war intelligent genug, dieses Verhalten zu verstehen. Er würde wohl nicht anders handeln, wenn er schon so viel verloren hätte wie Harry Potter.
 

~*~
 

Harry saß am Küchentisch und rührte gedankenverloren in seinem Tee. Es erstaunte ihn über alle Maßen, wie ähnlich Draco und er sich im Grunde waren. Der Blonde Slytherin hatte ihm erzählt, wie es dazu kam, dass er den Auftrag annahm, Dumbledore zu töten. Er hatte es nur getan, um seine Familie zu beschützen. Das hatte ihm doch sehr zu denken gegeben, denn er kam nicht umhin zuzugeben, dass er in derselben Situation wohl nicht anders gehandelt hätte. Er hätte alles getan um seine Familie zu retten, wenn er die Chance dazu bekommen hätte.
 

Das, was ihn jedoch wirklich daran schockierte, war nicht, dass er genauso gehandelt hätte, nein, es war eher die Tatsache, dass er, Harry Potter, tatsächlich Verständnis für Draco Malfoy hatte. Harry fand dies so absurd, dass er fast darüber lachen musste. Sechs Jahre lang hatten sie sich beschimpft, verprügelt und verflucht und plötzlich konnte er diesen jungen Mann verstehen und hatte auch noch Mitgefühl für ihn. Wäre dies in Hogwarts geschehen, wäre es wohl zu einem kollektiven Herzstillstand gekommen.
 

Harry wusste nicht warum, aber er war unsagbar froh, dass Draco hier war. Er konnte dieses Gefühl nicht genau benennen, aber es kam ihm vor, als hätte das Schicksal entschieden zwei einsam Seelen zusammenzuführen. Ja, Harry hatte seine Freunde, er hatte in den Weasleys eine Ersatzfamilie, aber keiner von ihnen konnte nachvollziehen, wie es sich anfühlte, keine Eltern mehr zu haben. Draco konnte es nun, auch wenn er sich wünschte, dass Draco dies nie hätte erfahren müssen.
 

Lächelnd sah Harry auf, als Draco die Küche betrat. Ein warmes Gefühl durchflutete ihn und er stellte fest, dass der Slytherin schon wieder viel besser aussah. Sein Gesicht wirkte nicht mehr so eingefallen, nachdem er einige warme Mahlzeiten bekommen hatte und er trug eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd die er ihm gegeben hatte. Harrys Herz kam aus dem Takt, als Draco sich unbewusst eine Strähne seines weichen Haars hinters Ohr strich.
 

Warum war ihm nie aufgefallen, wie gut dieser Junge aussah? Hatte der ganze Hass seine Sicht so sehr getrübt? Er beobachtete die geschmeidigen Bewegungen des Blonden, der zur Anrichte ging um sich auch eine Tasse Tee einzuschenken und musste trocken schlucken, als er sah, wie Draco sich konzentriert auf die Lippen biss.

Harry schüttelte verwirrt den Kopf, als er den Gedanken, diese Lippen zu küssen, schnell verdrängte. Woher kam denn das? Er musste schnellstens auf andere Gedanken kommen.
 

„Malfoy?“

„Ja?“

„Heute findet ein Weihnachtstag auf dem Platz statt. Hast du vielleicht Lust hinzugehen?“, fragte Harry und spielte mit seinem Teelöffel.

„Ein Weihnachtsmarkt? Ich weiß nicht, ich ... was, wenn mich jemand erkennt?“

„Komm schon, Malfoy! Es ist ein Markt der Muggel. Wer würde Draco Malfoy bei den Muggeln vermuten, hm?“

„Ja, da hast du wohl Recht. Also gut, gehen wir auf den Weihnachtsmarkt. Ich gehe mich schnell anziehen“, sagte Draco und ging aus der Küche.
 

~*~
 

Staunend sah Draco sich auf dem Markt um. Es kam ihm vor, als wäre er in eine völlig verzauberte und doch neue Welt eingetaucht. Es gab in der Zaubererwelt auch Märkte, aber so etwas wie das hier hatte er noch nie gesehen. Die verschiedensten Gerüche umwehten seine Nase. Der Duft von Lebkuchen, Weihnachtsplätzchen und Glühwein lag in der Luft, an einigen Ständen gab es gebrannte Mandeln und viele andere Leckereien, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen.
 

Völlig fasziniert besah sich Draco die filigran gearbeiteten Weihnachtskugeln aus Glas, die, wie Harry erklärt hatte, mundgeblasen und in Handarbeit bemalt wurden. Kleine Krippen aus Holz mit umfangreichen Details wurden zum Kauf angeboten und viele Dekorationsgegenstände lockten die Menschen. Dracos Respekt vor Muggeln wuchs an diesem Nachmittag ungemein.
 

Früher hatte er Nichtmagische Menschen als minderwertig betrachtet, doch hier wurde er eines Besseren belehrt. Die Zauberer hatten es vielleicht in vielen Dingen des Lebens leichter, doch die Muggel hatten sich sehr wohl zu helfen gewusst. Draco bewunderte mit großen Augen die Waren, die hier angeboten wurden, in dem Wissen, dass all dies durch ehrlicher Hände Arbeit entstanden war und nicht einfach mit einem Wink eines Zauberstabs. Die kunstvoll gearbeiteten Schneekugeln zogen ihn besonders in seinen Bann. Draco konnte kaum den Blick davon lösen. In einer davon konnte man ein Schloss sehen, und mit ein wenig Phantasie hätte man sich fast einbilden können Hogwarts im Schneegestöber zu sehen.
 

Draco besah sich traurig die Schneekugel und merkte wieder, wie sehr er das Schloss mit all seinen Eigenheiten doch vermisste. Doch Harry ließ ihm keine Zeit, um Trübsal zu blasen. Lachend wurde er von dem Schwarzhaarigen weitergezogen, der sich wie ein kleines Kind an all den Dingen, die es gab, erfreute. Bibbernd vor Kälte gönnten sie sich beide einen Glühwein und Draco hob erstaunt die Augenbraue über den Geschmack und die Wärme die ihn unversehens durchflutete.
 

Grinsend sah er zu Harry, der in seine Bratwurst biss und sich dabei den Senf auf den Lippen verschmierte. Ohne darüber nachzudenken, streckte Draco die Hand aus und wischte sanft über Harrys Lippen. Erstarrt realisierte er, was er da gerade tat und doch konnte er sich nicht rühren. Wie gebannt blickte er in Harrys grüne Augen, in denen die Lichter die auf dem ganzen Markt verteilt waren funkelten.
 

~*~
 

Das warme Gefühl, dass Harry schon den ganzen Tag über verspürte, verstärkte sich explosionsartig, als er Dracos Fingerspitzen auf seinen Lippen spürte. Zitternd stieß er den Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte und blickte in Dracos sturmgraue Augen. Wie eine aufgewühlte See, dachte er erneut, als die Emotionen Dracos darin wirbelten.
 

Wie in Trance hob Harry seine Hand, zog Dracos von seinem Gesicht und verflocht seine Finger mit seinen. Ihm war überhaupt nicht klar, was hier gerade passierte, aber es war ihm vollkommen egal. Der Drang, diese Lippen zu küssen, die vor Überraschung leicht offen standen, drängte sich mit aller Macht wieder in sein Bewusstsein. Zaghaft zog Harry an Dracos Hand um den Blonden ein Stück näher zu ziehen und er hatte den Eindruck, dass es in dessen Augen gewitterte. Harry hatte das untrügliche Gefühl, dass wenn er sich von diesen Augen lösen würde, etwas Furchtbares geschehen würde. Wie hypnotisiert verfolgte er mit seinem Blick eine kleine Schneeflocke, die sich in Dracos Wimpern verfing und sich fast sofort in einen glasklaren Tropfen Wasser verwandelte, der wie der reinste Diamant glitzerte.
 

Langsam neigte er den Kopf zu dem etwas Kleineren Slytherin, ohne Unterlass in dessen Augen sehend, aus denen das Gehetzte und Gejagte von vor ein paar Tagen gänzlich verschwunden war. Stattdessen stand in ihnen nun Verwirrung, Unsicherheit und, da war Harry sich sicher, eine Spur Sehnsucht. Harry ließ alle Bedenken fahren und legte seinen Mund federleicht auf die Lippen des Blonden, völlig vergessend, dass sie unter freiem Himmel standen und sie jeder sehen konnte.
 

Harry war augenblicklich wie berauscht von der Weichheit, die er spüren konnte. Leicht fuhr er über das samtige Lippenpaar und hätte man die Spannung, die plötzlich zwischen ihnen herrschte sehen können, wären wohl kleine Funken hin und hergeflogen, wie bei einem Feuerwerk. Harry seufzte leise auf und verstärkte den Druck ein wenig
 

~*~
 

Draco sah Harry auf sich zukommen und stand da wie festgewachsen. Es war als würde sein Gehirn sich weigern, seinen Füßen den Befehl zu geben, auszuweichen, zu flüchten. Mit aufgerissenen Augen sah er zu Harry und zuckte leicht zusammen, als dieser ihn dann küsste. Ein kleiner Stromstoß durchfuhr Draco und plötzlich fühlte er sich ganz. Es kam ihm vor, als hätte ihm seit jeher ein Teil seiner selbst gefehlt und hätte es nicht einmal gewusst. Aber nun, da Harry ihn küsste, fühlte er sich vollständig.
 

Ergeben schloss er die Augen und fing an, den Kuss zu erwidern. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus, als er Harrys Zunge spürte, die leicht über seine Lippen strich und um Einlass bat. Zögernd öffnete Draco seinen Mund ein kleines Stück und der Eindringling schlüpfte hinein und animierte seine Zunge zum Spiel. Zärtlich umschlangen sie einander, kosteten die Süße des anderen und Draco konnte nicht genug bekommen von Harrys Geschmack. Es war ein süßer, sanfter und sehr zärtlicher Kuss, der Lust auf mehr machten.
 

Atemlos löste sich Draco von Harry und sah ihn mit großen Augen an. Was war das eben gewesen? Ihm hatte es gefallen, sicher, aber warum hatte der Andere damit angefangen? Konnte es sein, dass Harry auch so fühlte, wie er? Dieses Gefühl, dem anderen nahe sein zu wollen, mit ihm alles teilen zu wollen, mit ihm zu reden zu lachen und zu weinen, einfach alle Gefühle auszuleben?
 

Draco wusste es nicht, doch als er in Harrys Augen blickte, erkannte er darin ein Strahlen, dass er noch nie gesehen hatte. Er hatte Harrys Augen schon oft gesehen, damals in Hogwarts. Er hatte sie freudig aufblitzen sehen, wenn er mit seinen Freunden lachte, sie hatten vor Zorn und Wut gesprüht, wenn sie beide sich gestritten hatten und er hatte sie in unglaublicher Trauer ermatten sehen, nachdem Harrys Pate gestorben war. Doch diesen Ausdruck, den sie jetzt hatten, hatte er noch nie gesehen und doch war es der schönste von allen. Sie erstrahlten in purem Glück.
 

Ein Lächeln breitete sich auf Dracos Gesicht aus. Nie hätte er gedacht, dass er der Grund sein könnte, um Harry ein solches Strahlen zu entlocken und diese Gewissheit erfüllte ihn wiederum mit Glück.
 

Ohne noch viel zu reden machten sie sich auf den Weg ins Haus, wobei sie schüchtern ihre Hände miteinander verschränkten. Draco hatte das Gefühl, dass Worte zwischen ihnen auch gar nicht nötig waren, sie verstanden sich auch so. Morgen war Weihnachten und Draco hatte den Eindruck, dass er dieses Weihnachten nie wieder würde vergessen können.
 

~*~
 

Draco lag in seinem Bett und starrte verträumt an die Decke. Er konnte es immer noch nicht fassen. Harry Potter hatte ihn geküsst. ER hatte IHN geküsst!

Ein warmes, kribbeliges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, als er an den Kuss dachte. Niemals hätte er damit gerechnet, jemals in einer solchen Situation zu sein, in der Harry Potter ihn küsste. Und das lag sicher nicht daran, dass sie beide Jungs waren.
 

Die Zaubererwelt war in dieser Hinsicht um einiges toleranter als die Muggelwelt, wie er in den Monaten auf der Flucht gelernt hatte. Er hatte einige Male empörte Muggel gesehen, die sich über Schwule Pärchen, die irgendwo zu sehen waren, das Maul zerrissen hatten. Das würde in der Zaubererwelt nicht passieren. Dort war es egal, welches Geschlecht, die Person hatte, die man liebte, nur die Person an sich zählte.
 

Nur hätte er nie damit gerechnet, dass ausgerechnet Harry die Initiative ergriff und ihn küssen würde. Schließlich war dieser in der Muggelwelt aufgewachsen und hatte sicher schon von Kindesbeinen an, Intoleranz gegenüber allem was anders war, eingeimpft bekommen.
 

Draco wurde nervös, wenn er daran dachte, gleich aufzustehen und Harry gegenübertreten zu müssen. Gestern Abend hatte keiner von ihnen mehr darüber geredet und jeder war seiner Wege gegangen. Wie sollte er sich dem Gryffindor gegenüber verhalten? Sollte er es einfach als Ausrutscher abhaken oder am Besten gleich so tun, als wäre nichts passiert. Draco stöhnte auf und fuhr sich frustriert durch sein zerzaustes Haar.
 

Die einfachste Lösung wäre wohl, wenn er einfach abwarten würde, wie Harry sich verhielt. Dann konnte er entsprechend darauf reagieren. Draco wollte nicht einmal vor sich selbst zugeben, dass es ihm wehtun würde, wenn Harry einen Rückzieher machte, denn er konnte nicht leugnen, dass er was für den Schwarzhaarigen empfand. Er wusste zwar noch nicht, was genau es war, doch konnte er mit Sicherheit sagen, dass Harry ihm nicht gleichgültig war. Das war er noch nie gewesen. Schon immer hatten sie aufeinander reagiert, auf die eine oder andere Weise.
 

Draco schmunzelte. Noch nie hatte er so leidenschaftlich mit jemandem gestritten wie mit Harry. Sollte das etwa nur Show gewesen sein, um tiefere Gefühle zu verstecken? Konnte das sein? Wenn Draco auf die Schnatze hörte, die wild in seinem Magen umhersurrten, musste er diese Frage wohl eindeutig mit Ja beantworten.
 


 

Harry wuselte währenddessen schon in der Küche umher, um das Weihnachtsessen vorzubereiten. Jahrelang hatte er dies für die Dursleys getan und heute wollte er endlich mal nur für sich und natürlich für Draco kochen.
 

Wenn er an den Blonden dachte, der zweifellos noch im Bett lag, machte sich in Harry ein warmes Gefühl breit, als hätte er einen Krug heißes Butterbier auf einen Zug ausgetrunken. Er konnte nicht anders, als die ganze Zeit zu lächeln, wofür er von Dobby schon schräg beäugt wurde. Doch das störte Harry nicht im Geringsten.
 

Harry fühlte sich, trotz des Krieges, der immer mehr ausbrach, trotz der Aussicht, noch mehr Horkruxe aufspüren zu müssen, trotz der Aufgabe Voldemort über den Jordan schicken zu müssen, zum ersten Mal in seinem Leben von allen Zwängen befreit.
 

Harry lachte vergnügt auf und schnitt die Zwiebeln für die Füllung des Truthans klein. Auch wenn er nicht wusste, was die Zukunft für ihn bereit hielt, oder ob er überhaupt eine solche hatte, eines wusste er ganz genau. Er wollte sie mit Draco verbringen. Und zum ersten Mal war es ihm vollkommen egal, was seine Freunde, der Orden oder auch die ganze Zaubererwelt davon hielten.
 

Gestern Abend, nach diesem unglaublichen Kuss hatte er sich gefragt, welcher Teufel ihn da nur geritten hatte, ausgerechnet Draco Malfoy zu küssen. Doch als er tiefer in sich hineinhorchte, hatte es sich einfach nur richtig angefühlt. Richtiger als alles, was er bisher getan hatte. Was ihn fast noch mehr verblüffte, war die Tatsache, dass es ihn überhaupt nicht schreckte, dass Draco, genau wie er, ein Junger Mann war. Harry grinste in sich hinein. Offensichtlich hatten die Dursleys, was die Intoleranz allem gegenüber was etwas neben der Spur lag, ganze Arbeit geleistet. Nicht etwa, dass er ihnen zustimmte, Merlin, nein! Aber offenbar hatten sie ihm jegliche Abneigung gegen alternative Lebensformen, durch die Behandlung, die sie ihm zuteil werden ließen, ausgetrieben.
 

Harry grinste unwillkürlich noch ein wenig breiter. Seine Verwandten würde wohl der Schlag treffen, sollten sie jemals erfahren, dass er nicht nur ein Zauberer, sondern zu allem Überfluss auch noch schwul war.
 

Denn dieser eine Kuss mit Draco hatte ihm das bestätigt, was er schon seit einiger Zeit vermutet hatte. Mädchen waren ganz einfach nicht seine Welt. Der Kuss damals mit Cho in seinem fünften Jahr, war wohl ein einziges Desaster, da gab es nichts dran zu rütteln. Außerdem, welcher normale fünfzehnjährige würde einen Kuss einfach nur als nass beschreiben. Eigentlich hätten ihm damals schon sämtliche Lichter aufgehen müssen. Doch er hatte wohl einfach nicht die nötige Erfahrung gehabt, um sich einen Reim darauf machen zu können. Danach im sechsten Jahr die Beziehung zu Ginny.
 

Ginny liebte er wirklich. Ja, er liebte sie ... wie eine kleine Schwester und er wollte sie auch beschützen wie eine Schwester. Das er wohl offensichtlich schwul war, erklärte auch die völlige Abwesenheit des Verlangens mit ihr mehr zu tun, als sie zu küssen. Zuerst dachte er, er wäre eben einer von der langsamen ruhigen Sorte, doch wenn er dann an Draco und ihren Kuss dachte, musste er sich eingestehen, dass er auf ihn reagierte, wie auf niemanden zuvor. Dieser eine Kuss, der nicht einmal besonders leidenschaftlich gewesen war, hatte sein Blut in kochendes Lava verwandelt, das heiß durch seine Venen kroch und sich in seinen Lenden bündelte. Ihm wurde heiß, wenn er nur daran dachte, was sie beide noch miteinader tun könnten.
 

Vielleicht, dachte Harry sich, existierten für ihn auch gar keine Differenzierungen wie

wie Hetero- oder Homosexuell. Vielleicht war er einfach Dracosexuell. Dieser Gedanke löste in Harry einen unkontrollierten Lachanfall aus und er wischte sich immer noch die Lachtränen aus Augen, als Draco schließlich in die Küche kam.
 


 

Gegen Abend, als der Truthahn im Ofen brutzelte, und alles andere auf dem Herd blubberte, war Draco abgrundtief erleichtert. Harry verhielt sich ihm gegenüber so gelöst und fröhlich, dass es schon ansteckend war. Er gab Draco nicht die kleinste Gelegenheit, sich auf irgendeine Weise unbehaglich zu fühlen, ganz im Gegenteil. Harry schaffte es sogar, dass er freiwillig beim Kochen half und immer wieder geschah es, dass sie sich zufällig berührten, sich eng aneinander vorbeidrückten oder sich minutenlang einfach nur anstarrten.
 

Draco trieben diese Augenblicke die Röte auf die Wangen und eine Gänsehaut über den Rücken. Und das alles geschah so völlig ungezwungen, dass Draco sich absolut sicher war, dass Harry sicher nichts gegen Neigungen homosexueller Natur hatte. Lächelnd schritt Draco durchs Haus und bewunderte die festliche Dekoration, die man überall finden konnte.
 

Dobby hatte es sich nicht nehmen lassen, für den heutigen Abend, alles extra festlich zu schmücken und Harry hatte ihn gerade noch davon abhalten können, die 'Harry Christmas'-Kugeln aufzuhängen, von denen er gedacht hatte, längst alle vernichtet zu haben. Wieder einmal stand Draco vor dem geschmückten Weihnachtsbaum und konnte sich einfach nicht daran satt sehen. Bei ihnen zu Hause hatte es nie einen gegeben. Sein Vater hatte es immer nur abfällig als Muggeltradition bezeichnet und das ihm so etwas nicht ins Haus käme. Unter dem Baum stapelten sich ein paar Geschenke, die, wie Draco überlegte, bestimmt von den Weasleys und Harrys Freunden kommen mussten.
 

Draco war nicht traurig darüber, dass er keine Geschenke bekam. Für ihn war das alles hier schon Geschenk genug. Er durfte hier sein, mit Harry und das war alles, was er wollte.
 

Zwei Stunden später, sah Draco in glücklich funkelnde Augen. Das Essen war vorzüglich gewesen und Harry und er hatten sich gut unterhalten und viel miteinander gelacht. Nach dem Essen hatte Harry sich daran gemacht seine Geschenke auszupacken und Draco war immer noch erstaunt darüber, wie kindlich sich Harry über jedes Geschenk freute. Der obligatorische Weasley-Pulli war genauso darunter gewesen, wie ein Buch von Hermine und Scherzartikel von den Zwillingen.
 

Draco saß einfach nur daneben und beobachtete Harry dabei. Irgendwann stoppte die Auspackerei und er hob verwundert eine Augenbraue.
 

„Willst du dein letztes Geschenk denn nicht aufmachen?“, fragte er Harry, der entspannt auf dem Boden saß und ihn irgendwie erwartungsvoll ansah.

„Das ist nicht für mich“, antwortete Harry und grinste.

„Für wen dann?“

„Für dich!“
 

Draco öffnete perplex den Mund und schloss ihn sogleich wieder. Noch einmal öffnete ihn und endlich kam auch ein Ton hervor.

„Für mich?“, krächzte Draco mit zugeschnürter Kehle und schluckte.

„Ja“, antwortete Harry nur knapp und kam mit dem etwas unförmigen Päckchen in der Hand zu ihm auf die Couch.
 

Ohne viel Federlesen drückte Harry ihm das Geschenk in die Hand und setzte sich neben ihn. Unsicher starrte Draco den Schwarzhaarigen an.

„Du schenkst mir was? Warum?“

„Weil ich es wollte“, lächelte Harry, „und jetzt pack es schon aus. Ich versprech dir auch, dass es nicht beißt.“

„Potter, Geschenke beißen gewöhnlich nicht“, schnarrte Draco in alter Malfoy-Manier, grinste jedoch dabei.

Harry lachte daraufhin laut auf.

„Dann hast du noch nie ein Geschenk von Hagrid bekommen!“

„Oh“, machte Draco nur und fingerte mit zittrigen Händen an dem Päckchen.
 

Langsam wickelte er das Geschenk aus und konnte schlussendlich nur noch das Gebilde in seiner Hand anstarren. Harry hatte ihm eine Schneekugel geschenkt. Aber es war nicht irgendeine Schneekugel, sondern die, von welcher er nicht die Augen hatte abwenden können auf dem Weihnachtsmarkt.
 

Draco runzelte ein wenig die Stirn und hielt sich die Kugel direkt vor die Nase. Irgendetwas irritierte ihn daran und er kam erst nicht darauf, was es sein könnte. Doch dann sah er, was ihn daran gestört hatte und keuchte auf. Mit strahlenden Augen sah er erst zu Harry und dann wieder auf die Kugel.
 

„Das ist Hogwarts!“, rief er völlig von der Rolle und konnte es nicht glauben. Er hob die Kugel vor seine Augen und klebte mit der Nasenspitze fast am Glas.

„Ja, ich hab einen kleinen Zauber benutzt um das Schloss zu verändern. Gefällt es dir?“

„Ob es mir gefällt? Harry ... das ist ... das ist einfach“, stotterte Draco und völlig untypisch für ihn, fehlten ihm einfach nur die Worte. Behutsam stellte er die Schneekugel auf den Tisch und fiel Harry kurzerhand um den Hals.
 

Harry schloss die Arme um den Blonden und drückte ihn zufrieden an sich. Er hatte gestern bemerkt, wie sehnsüchtig und melancholisch Draco die Schneekugel betrachtet hatte und wohl die richtigen Schlüsse gezogen. In einem unbeobachteten Moment hatte er die Kugel gekauft und sie Abends mit einem Zauber so verändert, dass es nicht mehr aussah wie irgendein Schloss, sondern wie Hogwarts. Dafür hatte er zwar einige Bücher wälzen müssen, aber wenn er Draco damit eine Freude machen konnte, war es das eindeutig wert gewesen.
 

Tief sog er den Duft ein, den Draco verströmte und schob ihn ein Stück von sich weg, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Eine einzelne Träne floß über seine Wange und die grauen Augen strahlten vor Dankbarkeit.
 

Harry konnte nicht anders, beugte sich vor und küsste die Träne weg. Ein kleines Seufzen entfuhr Draco und Harry küsste sich über seine Wange zu seinen Mundwinkeln hinab. Federleicht strich er mit seinen Lippen über die des Blonden, der sich bereitwillig an ihn presste.
 

Der Kuss den sie sich nun teilten war genauso süß und liebevoll wie der gestrige, doch begann er sich nach und nach zu verändern. Die Zungen kreisten schneller, die Lippen wurden fordernder und Arme umklammerten Schultern und Nacken.
 

Beiden Jungen kochte das Blut in den Adern und sie brauchten keine Worte mehr um dem, was sie wollten, Ausdruck zu verleihen. Zittrige Finger knöpften Hemden auf und schoben sie über Schultern, Lippen fuhren fahrig über Hälse, knabberten und saugten an erhitzter Haut. Zungen leckten und nahmen den Geschmack des jeweils anderen auf.
 

Zwei Körper glitten von der Couch herunter und rollten übereinander, kämpften spielerisch um die Oberhand und blieben schließlich vor dem Feuer des Kamins liegen. Zwei Herzen schlugen hart gegen die Rippen, zwei Lungen arbeiteten schwer, als die Liebkosungen sicherer wurden, das Denken wurde ausgeschaltet, Worte wurden nicht gesprochen, nur noch seufzen, wimmern und stöhnen war zu vernehmen. Klänge, die allen Liebenden dieser Welt vertraut waren und doch immer wieder gehört werden wollten.
 

Hände und Lippen suchten nach reizbaren Stellen auf der Haut des Anderen, versetzten sich gegenseitig in Extase, führen wie im Rausch über goldene und alabasterfarbene Haut.
 

Als Harry sich schließlich in Draco vesenkte, explodierte ihr Empfinden und sie fühlten sich, als wären sie nicht mehr in dieser Welt. Nichts anderes war noch wichtig außer ihnen beiden. Selbstvergessen tanzten sie den Tanz, der so alt war, wie die Menschheit, verloren sich ineinander, lösten sich los von Zwängen und Erwartungen und gaben sich einander hin ...
 

Harry sagte später immer, dass sie in dieser Nacht ein Stück ihrer Seelen verloren hätten. Doch anders als Voldemort, nicht mit der Absicht unsterblich zu werden, sondern um sich mit dem Menschen, den sie über alles liebten, auf immer zu verbinden und ein Stück der fremden Seele zu bewahren.
 

Harry und Draco blieben zusammen, Harry tötete Voldemort in einer kurzen aber heftigen Schlacht. Doch tötete Harry ihn nicht allein, nein, Draco stand an seiner Seite und griff im alles entscheidenden Moment nach Harrys Hand mit dem Zauberstab, der auf den Dunklen Lord gerichtet war. Und so vernichteten sie beide, den bösesten Zauberer der Welt, mit der Macht, die der Dunkle Lord nicht kannte, und die Harry über alle Maßen besaß.
 

Mit der Macht der Liebe.
 


 

The End
 

*Weihnachtsstollen und heißen Kakao hinstell*
 

Tja, das wars jetzt endgültig. Ich hoffe, es hat euch solchen Spaß gemacht es zu lesen, wie mir es zu schreiben und ich danke euch für all die Kommis, die hoffentlich kommen!! *euch alle durchknuddel*
 

Ich wünsche euch allen fröhliche und besinnliche Weihnachtsfeiertage, viele Geschenke und allem voran Liebe.
 

Cu, Silvereyes



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (34)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  seiyerbunny20
2013-04-04T00:41:15+00:00 04.04.2013 02:41
Ob Mann das wahr ja der wahnsig was mit Malfoy passiert ist's und das dann mit Harry und die liebe Geschichte von beide hast du sehr schön gemacht und bin auch froh es gelesen zu haben mach wieder so
Von:  Eispfote
2010-11-27T16:38:45+00:00 27.11.2010 17:38
die Geschichte ist so wunderschön <33
*schwärm*
ich fühl mich richtig weihnachtlich glücklich^^
beim lesen bin ich runtergegangen und hab mir Tee und kekse und eine Kerze geholt...
Hach ... Dankeschön^^
Von:  DBZ-Fan1986
2010-08-17T17:49:03+00:00 17.08.2010 19:49
dieser FF ist wirklich wunderschön und so richtig zum nachdenken. Ganz klasse. :-)
Von:  Rabenfeder
2010-04-02T15:32:35+00:00 02.04.2010 17:32
ich will weihnachten :D
Von: abgemeldet
2009-12-14T12:27:15+00:00 14.12.2009 13:27
Oh man du schreibst so fantastische Geschichten,
so wunderschön und süß und vorallem nachvollziehbar :)
Hab auch deine anderen Geschichten gelesen, wirklich ein ganz, ganz großes Lob, denn es gibt soviel mist über HP/DM und es ist dann echt schön mal richtig gute Geschichten wie von dir zu lesen ^^
lg beca-chan
Von:  SamLinnfer
2009-08-30T21:25:53+00:00 30.08.2009 23:25
Oh... wie süß ^-^ Draco ist echt total niedlich. Ich hab auch nen paar von deinen und Jules anderen ff's gelesen (zumindest die jugendfreien Teile :D) und dein/euer Schreibstil ist echt super!!! Ich frag mich ob du/ihr schon mal dran gedacht habt nen Buch zu schreiben? Fänd ich echt klasse!

Naja, danke auf jeden Fall für denn Stollen, den Kakao und die wunderbare Geschichte.

lg Windschatten69
Von: abgemeldet
2009-08-21T11:57:28+00:00 21.08.2009 13:57
Heyu~
Ich bin gerade durch Zufall über diesen OneShot gestolpert und -obwohl kein WEihnachten ist- ist er Liebe *_________*

"Vielleicht war er einfach Dracosexuell. "...

Gott, ich habe mich bei diesem Wort unters HAUS geroflt 8D
Der ist so schön geschrieben, mir gefällt das Ende :)
Von: abgemeldet
2009-02-14T13:44:25+00:00 14.02.2009 14:44
Du Böses! Ich hatte Tränen in den Augen am Ende, das war einfach schon fast ZU schön! ;.;
Wunderbar geschrieben und macht grade wieder Weihnachtslaune, auch wenn ich mir momentan eigentlich eher den Frühling herbeisehne. :P

Ganz liebe Grüßle! ♥
Von:  _Sungmin_
2009-01-19T13:58:04+00:00 19.01.2009 14:58
Oh wie toll ö.ö
die FF ist ja mehr als nur wunderschön
*sie gleich zweimal gelesen hat*
und dann das auf dem Weihnachtsmarkt, und wie Harry sich zu Beginn um Draco kümmert
*träum*

ich mag deinen Schreibstil :3
und freu mich auch schon auf deine anderen FF's
*grins*

LG
wolkentaenzer
Von:  mogura
2008-12-21T10:07:07+00:00 21.12.2008 11:07
Neiiihn...aah..war das schön. ich kann nur immer wieder betnen, welche Ideenfielfalt du doch besitzt. Sehr gut beschrieben...Klasse.


Zurück