Aller guten Dinge sind drei… oder?!?
Seit Harry und Malfoy sich in der Pause duelliert hatten, wo sie nur ein Unentschieden erreicht hatten, waren jetzt drei Tage vergangen. In dieser Zeit schlich sich ein rothaariger Junge heimlich durch die Gänge und versuchte so unauffällig wie möglich in den Raum der Griffendors zu gelangen.
Ron konnte diesen Tag einfach nicht vergessen. Und erst diese beiden Volltrottel. Gut, Harry war sein Freund und im Gegensatz zu diesem Slytherin Angeber Malfoy, ein viel angenehmer Zeitgenosse.
Wäre da nicht ständig dieses Gefühl bei ihm, beobachtet zu werden. Blicke die ihm ständig überallhin zu verfolgen schienen. Im Unterricht, beim Essen, sogar in den Schlafräumen fühlte er sich unwohl und beim Duschen ganz zu schweigen.
Nur leider konnte er nicht sagen, ob es sich dabei um Harry, Malfoy oder jemand ganz anderem handelte. Nur das es ihm von mal zu mal unangenehmer wurde.
Als er sich mal von diesen Blicken entziehen wollte und etwas durch die Gänge schlenderte, versperrte ihm jemand den Weg. Verwirrt blickte Ron auf und sah einen blonden Haarschopf vor sich. Kurz war ihm, als würde sein Herz stehen bleiben, ehe es unruhig weiterschlug.
„Äh Ma- Malfoy“ brachte Ron stotternd hervor, ehe er seinen Kopf senkte.
„Wiesel“ entgegnete Malfoy trocken. Dann wurde seine Stimme sanfter und dunkler, als er sich nah an den verängstigten Rotschopf drückte: „Wieso weichst du eigentlich immer meinen Blicken aus?“
„Äh nun… im Unterricht sollen wir ja aufpassen… du weißt doch, sonst gibt es Punktabzüge und äh… außerdem habe ich keine Lust dich anzugucken“ stammelte ihm Ron entgegen.
„Wirklich?“ entgegnete Draco amüsiert. „Ich wusste es schon immer, Wiesel. Du bist anders, als diese dummen Schafe hier, die mir immer wie die Kletten am Rockzipfel hängen und sich bei mir einschleimen wollen.“
Ruhig hob Malfoy einen Arm und strich sanft über Rons Wange. Dadurch spürte er das leichte beben des Körpers vor sich, was ihm ein kleines Schmunzeln entgegenbrachte.
Am liebsten hätte er das süße Wiesel jetzt in die Arme geschlossen und ihm seine Angst genommen. Schließlich war die Gelegenheit günstig, da sein Erzrivale Potter nicht in der Nähe war.
„Süß“ murmelte Draco leise.
Doch vernahm auch Ron diese Worte, was ihn leicht erröten ließ. Immerhin war Malfoy ein Junge. Da sagte man so etwas nicht. Und dann noch vom großen ICH-BIN-WAS-BESSERES-ALS-IHR-ALLE-ZUSAMMEN-ALSO-KRIECHT-VOR-MIR-ODER-STERBT-MALFOY.
Ein leises Kichern riss beide aus ihren derzeitigen Gedanken. Wütend drehte sich Malfoy um und schickte tödliche Blitze in die Richtung der Störenfriede. Um genau zu sein, drei Mädchen aus den Hufflepuffs Häusern.
Als sie Malfoys Blick bemerkten verstummten sie und marschierten leicht ängstlich den Gang zurück. Wenn Draco diesen Blick aufsetzte, sollte man sich lieber in Sicherheit bringen oder man lernte seinen Zorn kennen.
Und Draco war wütend. Schließlich war er gerade mit seinem kleinen Rotschopf in einer romantischen Stimmung gewesen. Er hatte es gespürt. Immerhin war sein geliebtes Wieselchen rot geworden.
Und wie gut es sich angefühlt hatte, diese weiche Haut zu berühren. Am liebsten hätte er noch etwas anderes gemacht, doch leider kamen ihm diese gackernden Weibsen dazwischen.
Doch wollte sich Draco nicht mehr darum den Kopf scheren und drehte sich stattdessen zu seinem…
„Bei Merlin, irgendwann werde ich ihn an eine Leine legen, damit er mir nicht ständig abhaut“ murmelte Draco enttäuscht und beeindruck zugleich.
Sein begehrtes Objekt indessen stampfte wütend durch die Gänge. Was erlaubte sich dieser… dieser blonde Schönling eigentlich. Schönling? Ja, irgendwie passte die Bezeichnung auf Malfoy.
Im Gegensatz zu sich selbst, fand Ron das Malfoy ziemlich gut aussah. Genauso wie Harry. Wieso mussten immer die berühmtesten und reichsten Leute so unverschämt hübsch sein? Das war so… so ungerecht.
Na nicht weiter darüber nachdenken, ermahnte sich Ron streng. Sonst würde er heute noch definitiv depressiv werden. Und dazu hatte er wirklich keine Lust. Etwas ziellos blicke Ron auf, als er bemerkte das der Gang hier nicht weiter ging.
Schön und jetzt?
Wo war er hier überhaupt? Dieser Teil des Schlosses kam ihm nicht wirklich bekannt vor. Zumal es hier ziemlich düster war und eine leichte Gänsehaut sich auf seiner Haut breit machte.
Egal wo er war, Ron beherrschte zurzeit nur ein Gedanke. Er wollte hier weg. Und zwar sofort. Abrupt drehte er sich um und lief in die entgegengesetzte Richtung. Dabei waren die Flure hier wie ausgestorben, weswegen Ron seine Schritte beschleunigte, um von diesem gruseligen Ort zu verschwinden.
Dabei war er so aufs rennen fixiert, das er erst zu spät wahrnahm, wie eine Person um die Ecke kam. Kurz darauf rannte Ron in sein Gegenüber hinein und wäre durch den Aufprall fast nach hinten geflogen, hätten ihn zwei starke Arme nicht aufgehalten und fest umschlungen.
„Na sieh einer an“ hörte er eine tiefe und spöttische Stimme. „Das Wiesel kommt ganz von allein zu seinem Herrchen.“
Oh nein, dachte Ron bloß flehendlich, als er vorsichtig aufblickte. Doch irgendjemand meinte es nicht gut mit ihm. Warum sonst war er direkt in Dracos Arme gelaufen? Von all den Schülern die hier lebten, musste es ausgerechnet dieser arrogante Slytherin sein.
„Lass das“ murmelte Ron verklemmt und befreite sich aus Dracos Umarmung.
Zumindestens hatte er das vor, doch dachte Malfoy nicht daran. Stattdessen zog er sein süßes Wiesel näher zu sich und beugte sich nahe an sein Gesicht heran: „Was den Wieselchen? Hast du etwa Angst? Das brauchst du doch nicht… nicht vor mir, mein Kleiner.“
Die letzten Worte hauchte ihm Draco regelrecht zu. Dann wandte sich der Slytherin ab und näherte sich stattdessen Rons Hals, wo er eine geeignete Stelle suchte, um sein Mal zu hinterlassen.
Die Idee kam ihm vorhin, als er frustriert auf der Suche nach seinem süßen Rotschopf war. Dann würde wenigstens jeder sehen, dass sein Wiesel vergeben war und sich ihm nicht mehr nähern… mit Ausnahme Potter natürlich.
Aber um ihn würde sich Draco noch kümmern. Doch später, jetzt wollte er erst einmal sein Revier markieren, damit kein anderer mehr darin wildern konnte.
Und wie berauschend es war, diese zarte Haut unter sich zu schmecken. Das war sogar noch besser, als es sich bloß in seinen Träumen vorzustellen. Denn hier reichte bloß dieser kurze Kontakt aus, um ihn, den sonst so kaltherzigen Malfoy, zu erregen.
Sobald die Zeit dafür kam, würde er seine Träume sowieso in die Tat umsetzen. Sie reizten ihn schon viel zu lange, als das er sie einfach abtun und vergessen könnte. Vor allem wäre es mal interessant zu erfahren, ob sein Wiesel genauso gelenkig im Bett war, wie er es sich immer vorgestellt hatte.
Nachdem ein dunkler Fleck auf der hellen Haut zu erkennen war, löste sich Malfoy von dem Kleineren. Ließ ihn sogar aus seiner Umarmung frei. Dafür musterte er fasziniert sein Eigentumsstempel, der sich schön auf der blassen Haut abhob und für jeden gut sichtbar war.
Ein zufriedenes Grinsen zierte sein Gesicht: „Wirklich schön.“
„Du… du Vollidiot!“ schrie ihm Ron entgegen.
Natürlich hätte er es sich nie getraut so mit Malfoy zu reden, aber das… das war ja wohl die Höhe. Einen Knutschfleck hatte er ihm verpasst. Der würde bestimmt noch in einer Woche zu sehen sein.
Wie sollte er dass denn jetzt den anderen erklären, ohne Rot zu werden und dumm rumzustottern? Und vor allem, war er denn Malfoys Eigentum dass dieser bestimmen konnte, wann er was an Ron berührte oder abknutschte?
„Was soll denn das!“ wettere Ron wütend weiter. „Das ist doch schrecklich!“
„Also ich find es nett“ erwiderte Draco gelassen.
„Pah…“ schnaubend wandte sich Ron ab und lief den Gang weiter. Ohne sich umzublicken rannte er einfach durch die Gänge, bis er wieder an einem bekannten Gemälde vorbeiging.
Endlich etwas woran er sich orientieren konnte. Doch jetzt zu den Griffendors? Unter anderen Mitschülern? Irgendwie war Ron die Lust dazu vergangen. Er wollte bloß mal einwenig allein sein und ihm kam schon eine Idee wo.
Hier war er wenigstens in Sicherheit, oben im Eulenturm. Da konnte ihm Malfoy nicht ’rein zufällig’ begegnen. Endlich Ruhe. Zufrieden und ein wenig erschöpft vom Tag lehnte sich Ron ans Geländer und ließ verträumt seinen Blick über die Landschaft gleiten.
Er hätte bestimmt noch eine Weile hier stehen können und sich den kühlen Wind über seine Wangen streicheln lassen, während er mit seinen Gedanken mal abschaltete. Ja, er hätte sich entspannen können, wenn sich nicht plötzlich zwei Arme um den kleinen Rotschopf gelegt hätten.
„Nicht schon wieder“ entgegnete Ron genervt und wollte sich aus seiner Umarmung befreien. Weil das nicht so ganz klappte, drehte er sich in den besitzergreifenden Händen um, die ihn nicht entlassen wollten. „Lass mich endlich zufrieden Malfoy, ich...“
Ron blieb der letzte Satz im Halse stecken, als er die Person erkannte, welche ihn wirklich festhielt. Nur war das jetzt gut oder schlecht?
„H- Harry… was machst du denn hier?“ fragte Ron ihn überrascht. „Äh… könntest du mich vielleicht loslassen.“
„Nein“ meinte Harry schlicht.
Dabei schwang etwas Bestimmendes in der Stimme, die Ron schlucken ließ. Besonders als er näher zu dem Körper vor sich gezogen wurde. Irgendwie gefiel Ron diese ganze Situation nicht. Sein ganzer Körper spannte sich an und eine feine Röte machte sich in seinem Gesicht breit.
Immerhin lag er hier in den Armen eines Jungen! Und dann auch noch Harry… seinem besten Freund. Und das war es auch, was Ron in ihm sah. Bloß einen Freund, was der schwarzhaarige Junge wohl etwas anders sah.
„Nicht das du noch jemand anderen in die Arme fällst, Ron“ raunte ihm Harry dunkel zu. „Aber keine Angst, ich werde auf dich aufpassen.“
„A- ach ja“ stotterte Ron nervös und presste seine Hände gegen Harrys Brust.
Und wer passte auf Harry auf? Da war ihm irgendwie Malfoys Art sympathischer, da Ron immer noch einen Schlupfwinkel hatte um abhauen zu können. Aber hier bei Harry war das ziemlich verzwickt.
Zumal ihm der Ausdruck in Harrys Augen immer weniger gefiel. Sie blickten ihn sanft und ruhig an. Doch das war es nicht, was Ron nervös machte, sondern eher der leichte Glanz der sich dazu gemischt hatte. Irgendwie aufdringlich und… gierig.
Ron schluckte und versuchte sich von Harry zu befreien. Dabei presste er seine Hände gegen den Brustkorb seines Gegenübers. Was genauso viel wirkte, als würde man versuchen eine Stahlwand zu verschieben. Also zwecklos.
Harry indessen beobachtete amüsiert Rons Befreiungsversuche, ehe ihm etwas Dunkles an seinem Freund auffiel. Etwas Kleines und Rundes in der Nähe seines Halses.
Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er den Knutschfleck und Wut flackerte in ihm auf. Wer konnte es wagen seinen Rotschopf zu markieren? Schließlich gehörte Ron doch ihm. Nicht umsonst beschützte er den Kleineren wo er nur konnte.
„Wer war das?“ fragte er streng zu Ron und blickte ihn durchdringend an.
„…oy“ nuschelte Ron und lief leicht rötlich an. „L- lass mich bitte los, ja?“
„Das war Draco oder?“ überging Harry, Rons Bitte.
Selbst wenn Ron ihm nicht zaghaft zunicken würde, war die Antwort eigentlich klar. Schließlich war er auch hinter diesem süßen Rotschopf her, zumal sie beide Erzrivalen waren. Außerdem hatte er Malfoys anzügliche und intensive Blicke bemerkt, die ständig auf seinen Freund gerichtete waren.
Am liebsten hätte er Malfoy dafür einen Blindheitsfluch auf den Hals gehetzt, damit er Ron nie wieder so ansah. Wenn hier jemand den Rotschopf ausführlich betrachten durfte und ihn mit seinen Blicken auszog dann war er das. Aber definitiv NICHT Malfoy.
„Ron“ flüsterte Harry plötzlich wie ausgewechselt. Sanft und liebevoll sprach er den Namen seines Freundes aus und hob vorsichtig sein Kinn an, um in die scheuen Augen vor sich zu blicken.
„Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht so anfahren“ erklärte ihm Harry entschuldigend.
Dann ließ er Rons Kinn los und beugte sich dann zu seinem Hals hinab. Allerdings auf seiner anderen Seite und saugte sich dort fest. Nicht schon wieder, dachte der kleine Rotschopf langsam verzweifelt und presste sich gegen Harry.
„Harry… ngha… nicht“ presste er hervor.
Das war allerdings alles, wozu er im Stande war. Hielt ihn der Griff des schwarzhaarigen Jungens sicher fest umschlungen. Und Harry hörte auch erst auf zu saugen, als sein Mal größer und besser zu erkennen war, als das des Slytherins.
„Da… das… das hast du doch nicht wirklich getan Harry“ stotterte Ron fassungslos.
„Oh doch Ron“ erwiderte Harry gelassen und schmunzelte seinem verwirrten Freund zu. „Außerdem wollte ich dir schon immer was sagen Ron“ flüsterte ihm Harry leise zu. Nah beugte er sich an Rons Ohr, an dem er kurz entlangfuhr, konnte er es sich nicht nehmen lassen, das dargebotene Fleisch zu kosten, ehe er Ron zuhauchte: „Du hast echt einen knackigen Hintern.“
---------
Owari
---------
