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Return of the Legend

von

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Chapter 1

Hi!

Das hier ist meine erste FF die ich veröffentliche. Mich würde mal interessieren wie ihr sie findet. Würde mich über Kommentare oder Kritik einfach über jegliches Feedback freuen. Alles was dazu gehört bitte an Kilya1205@hotmail.com

Jegliche Rechtschreib- oder Grammatikfehler bitte einfach ganz gekonnt überlesen.
 

Und jetzt viel Spaß mit dem ersten Teil
 

Return of the Legend
 

Etwa elf Jungen saßen in dem Raum. Jeder von ihnen vor einem Computer. Ihre Blicke waren starr auf die Monitore gerichtet. Ihre Finger huschten flink über die Tastaturen vor ihnen. Plötzlich öffnete sich ganz leise die Tür und ein junges Mädchen betrat den Raum. Sie war erstaunlich hübsch, denn sie hatte dunkelbraune Haare, die ihr über die Schulter herabhingen und blaugrüne Augen. Ihr schlanker Körper wirkte zierlich, aber keineswegs schwach, im Gegenteil, eher so, als würde sie viel trainieren, was in gewisser Weise ja auch stimmte. Sie ging ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen. Keiner schien sie zu bemerken, nicht einmal der Lehrer der vorne stand. Nur ein Junge registrierte, dass sie wieder mal zu spät war. Kaum hatte sie sich vor ihrem PC niedergelassen, als auch schon eine Nachricht eintraf. /Schön das du auch noch Zeit gefunden hast zu erscheinen! Matt/ Sie las die Nachricht und blickte den Jungen kurz an. Sein Gesicht war immer noch auf den PC gerichtet und schien völlig ausdruckslos. Nur wer ihn wirklich kannte, konnte sehen, dass seine Mundwinkel ganz leicht zuckten. Sie hätte ihn erwürgen mögen. Wieso musste er auch alles merken. Der Lehrer merkte es ja auch nicht. Mittlerweile hatte auch sie mit ihrer Arbeit begonnen, Aber ihre Gedanken schweiften, wie schon so oft, bald ab. Ihre Finger bewegten sich wie automatisch auf der Tastatur. Sie erinnerte sich plötzlich daran, wie sie hier gelandet war. Hier ...
 

********************************************Erinnerung*************************************************
 

Das Gebäude war ziemlich groß. Irgendwie machte es ihr Angst. Wieso musste sie hier her kommen. Ihr Vater war so herzlos. "Dort werden dir diese Flausen endlich ausgetrieben!" hatte er gesagt, als er ihr eröffnet hatte, dass sie von nun an diese Schule besuchen würde. Obwohl "Schule" das falsche Wort war. Es war eher ein Ausbildungslager für Kinder und Jugendliche die besondere Fähigkeiten hatten. Jeder der hier her kam, hatte irgendwelche besonderen Begabungen. Bei den meisten beschränkten sich diese darauf, dass sie sehr Intelligent waren, oder beispielsweise gut mit technischen Sachen umgehen konnten. Aber es gab auch einige Wenige, die zum Beispiel telekinetische Fähigkeiten besaßen. Wie auch immer, das Haupthaus war ein großes, altes Haus, das kunstvoll gebaut war. Es passte überhaupt nicht zum Rest der Umgebung. Die Schulgebäude und Schlafsäle der Schüler waren nur graue Klötze. Sie wäre am liebsten umgedreht und wieder nach Hause gefahren. "Sei kein Feigling, Cassandra!" schalte sie sich selbst und ging dann festen Schrittes auf das Haupttor zu. "Es kann auch nicht schlimmer sein, als zu Hause." überlegte sie dann. Sie hatte zuhause zwei ältere Brüder, die sie, wegen ihrer "Fähigkeit" als eine Missgeburt betrachteten. Und auch in ihrer alten Schule hatte sie nie Freunde gefunden. Sie hatte mittlerweile das Tor erreicht und geöffnet. Nun ging sie schnell hindurch und wandte sich nach Rechts. Dort sah sie ein Schild, das angab, wo sich das Büro des Direktors befand. Dort angekommen, klopfte sie zaghaft an die Tür. "EINTRETEN!" brüllte jemand in befehlendem Ton von drinnen. Cassy erschrak im ersten Moment, öffnete dann aber schnell die Tür. Sie betrat das Büro und sah sich um. Es war nicht sehr gemütlich eingerichtet. An der einen Wand stand ein Schrank mit vielen Fächern und Schubladen. Ein Fenster war gegenüber der Tür. In einer Ecke stand eine Lampe. Sie war jedoch ausgeschalten. Gegenüber dem Schrank, rechts von der Tür, waren eine unbequem aussehende, abgenutzte Couch und darüber ein Regal mit verschiedenen Büchern. Der grüne Teppich, der auf dem Parkettboden lag, war an einigen Stellen schon durchgewetzt. Ein großer Schreibtisch stand vor dem Fenster. Auf dem Schreibtisch stapelten sich, fein säuberlich geordnet, die Akten. In einem ziemlich bequem wirkenden Ledersessel mit hoher Lehne saß ein Mann. Cassandras erster Gedanke war, dass dieser Mann vermutlich nicht mal wusste, wie mal das Wort "Spaß" buchstabierte. Er war groß und trug eine Uniform mit vielen Orden. Sein Schnurrbart sah aus, als würde er ihn mit dem Lineal stutzen. "Was wollen sie?" fragte er mürrisch. "Ich ... Ich soll mich bei Ihnen melden, ich bin eine neue Schülerin. Mein Name ist Cassandra White." sagte das Mädchen. Der Mann musterte sie von oben bis unten, dann warf er einen Blick auf seine Unterlagen und nickte schließlich. "Ah ja, genau! Nun denn, Willkommen in Pourtiko!" meinte er schließlich mit einem mehr als gezwungen wirkenden Lächeln und streckte ihr die Hand entgegen, die sie zögernd ergriff. "Setzen sie sich!" er deutete auf einen Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Sie tat wie ihr geheißen. "Um 6:00 Uhr wird aufgestanden. 6:30 treffen sich alle zum Frühstück, danach, um 6:50 ist morgendliches Joggen und Frühsport auf dem Programm. Um 7:30 haben sie eine halbe Stunde Zeit sich auf den Unterricht vorzubereiten. Sie werden wie die anderen täglich am Unterricht teilnehmen. Er beginnt gewöhnlich um Punkt 8:00 Uhr und endet um 16:00 Uhr. Wer zu spät kommt muss Strafarbeiten machen. Um 12:30 sind 20 Minuten Mittagspause. Ihren Stundeplan erhalten sie nachher. Da sie bisher das einzige Mädchen an diesem Ausbildungslager sind, werden sie sich den Schlafsaal mit den Jungen teilen müssen. Die Duschen und andere Anlagen, die sie betreten dürfen werden ihnen gezeigt. Das wäre alles, ich werde jemanden rufen lassen, der Ihnen Ihr Quartier zeigen wird." Damit wandte er sich von ihr ab und einem kleinen Kasten auf seinem Tisch zu, in den er etwas hinein murmelte. Danach wandte er sich wieder an Cassy "Sie können draußen warten, es wird jemand kommen, der sie abholt." Er wandte sich wieder ab und schien schon wieder vergessen zu haben, das Cassandra hier im Raum war. Diese erhob sich, drehte sich um und verließ lautlos das Zimmer. Sie war hier also das einzige Mädchen? Na das konnte ja heiter werden. Wieso tat ihr Vater ihr das an. Ihre Hand wanderte ganz automatisch zu der Kette, die ihr ihre Mutter vererbt hatte. Ihre Mutter! Die hätte das bestimmt nicht zugelassen. Aber ihr Mutter war tot, und das schon seit vielen Jahren. Die Kette war silbern und hatte einen Anhänger in Form eines Delphins in dessen Brust ein blauer Stein eingefasst war. Sie war alles, was sie von ihrer Mutter noch hatte. Diese Kette legte sie so gut wie nie ab. Sie war ihr Glücksbringer. Sie lehnte sich gegen die Wand und fuhr sich durch die langen dunkelbraunen Haare. Sie stand kaum eine Minute so da, als ein junger Mann ihr auf die Schulter tippte. "Sie müssen Miss White sein, nehme ich an. Ich soll Ihnen hier alles zeigen. Bitte folgen sie mir." sagte er steif. Cassandra nickte und ging hinter ihm her. Sie musterte ihn. Er war etwa einen Kopf größer als sie hatte blonde Haar und blaue Augen. Den Mädchen aus ihrer alten Klasse hätte er gefallen, denn er sah sehr muskulös aus. Aber wie sie bald merken sollte, sahen hier alle Jungen, mit wenigen Ausnahmen versteht sich, sehr durchtrainiert aus. Und sie sollte auch bald erfahren wieso. Sie schätzte ihn auf etwa 17 oder 18 Jahre. Er führte sie durch die ganze Anlage und erklärt ihr das eine oder andere. Schließlich blieben sie vor einer Tür stehen. "Das hier ist dein Schlafsaal. Du teilst ihn dir mit fünf anderen Jungen. Wenn etwas ist, wende dich an die Sekretärin oder an einen der älteren Schüler. Dein Koffer müsste schon im Zimmer stehen." Damit drehte er sich um und ging. Cassy schluckte, atmete einmal tief durch und drückte dann die Klinke herunter. Die Tür schwang auf und fünf Köpfe flogen herum und blickten zur Tür. "Wer ist das denn?" "Der Neue?" "Wohl eher DIE Neue!" "Hey das sieht ja aus wie ein Mädchen!" "Kommt vielleicht daher, das es ein Mädchen IST!" "COOL!" Das waren die ersten Sätze gewesen, die sie von ihren neuen Zimmergenossen zu hören bekam.
 

*******************************************Erinnerung Ende****************************************
 

Cassy schreckte aus ihren Gedanken hoch, als sie eine neue Nachricht auf ihrem Desktop blinken sah. Sie klickte sie an und las /AUFWACHEN!! Erst verschlafen, und dann auch noch im Unterricht träumen. Du solltest dich schämen! Matt/ Sie stöhnt innerlich auf und antwortet //Hey, ich kann es ja. Wieso sollte ich dann auch noch aufpassen, was der alte Knacker da vorn erzählt! Cassy// sie schickte sie ab und bekam fast zu selben Zeit eine neue Message /Hey Mädel!! Hilfst du uns heute bei der "Sache"? Du weißt schon, was ich meine! Tom/ Dieses Mal konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. //Klar, dafür soll er leiden!! Cassy// tippte sie ein und drückte auf senden. Ihr Zimmer hatte vor, Viktor, einem der Vertrauensschüler - dem Typen der sie durch die Schule geführt hatte - einen Streich zu spielen, weil er ihren letzten Ausflug in die Stadt hatte auffliegen lassen. Jetzt sinnten die Sechs natürlich auf Rache. Die Sechs, das waren Tom, Matt, die Zwillinge Jack und Zack, Ty und sie selbst. Das Zimmer war eine eingeschweißte Clique. Sie gehörten alle zu den Besten der Klasse und hatten neben einem enorm hohen IQ auch noch besagte "Besonderen Fähigkeiten". Tom und Zack beherrschten Telekinese, sie konnten also Dinge nur mit Hilfe ihrer Gedanken bewegen. Jack und Ty konnten Telepathie, also Gedanken lesen. Nur Matts Fähigkeiten waren Cassy und auch den anderen unbekannt. Er hatte sie ihnen nie gezeigt und ihnen auch nicht gesagt, worin sie bestand. Cassy hatte eine seltsame Fähigkeit. Sie konnte das Wasser beherrschen. Ihre Mutter hatte ihr das vererbt. Sie hatte Cassy nie erzählt woher sie das konnte, aber Cassy fühlte sich irgendwie mit dem Meer verbunden. Vielleicht hatte es damit etwas zu tun. Sie fühlte sich in dessen Nähe so frei.
 

Hier war sie alles andere als frei. Sie war, wie auch die anderen hier nur eine Art Versuchskaninchen. Wenn sie nicht den Unterricht besuchten, dann hatten sie Geschicklichkeitstraining oder lernten, wie man sich in fremde Computer einklinkte. Sie lernten wie man Autos, Helikopter und andere Transportmittel lenkte. So wollten die Leiter des Institutes, wie sie es nannten, testen, wie Intelligent und belastbar sie waren. Kurz um, es war die Hölle, sie hatten kaum Freizeit und wenn doch, dann waren sie meist so müde, dass sie diese nutzten um sich einmal auszuschlafen.
 

Endlich klingelte es. Aber keiner der Jungen machte Anstalten aufzuhören. Es war immer so, dass die Ausbilder die Stunde beendeten. Wer es wagte, aufzuhören, bevor sie es erlaubten, musste mit Strafarbeit rechnen, und die war nie besonders angenehm. "Ihr könnt gehen. Ach, und Miss White, sie melden sich in der Küche." sagte der Mann vor dem Pult schließlich. Cassy stöhnte. Er hatte sie also doch bemerkt. Das bedeutete, dass sie heute abwaschen musste und diese Arbeit war allgemein verhasst. "Blöder, alter Knacker!" schimpfte sie, als sie aus der Tür raus war. "Das kommt davon, wenn man immer zu spät kommt!" kommentierte Zack. Ihre vier Zimmergenossen konnten sich das Grinsen nicht verkneifen. Nur Matts Gesicht blieb ausdruckslos, aber Cassandra erkannte, das auch er die Vorstellung, dass sie heute abwaschen musste, sehr amüsant fand. "Oh, verkneift euch jeglichen weiteren Kommentar okay! Sonst könnt ihr was erleben." fuhr Cassy ihre Freunde an und stapfte wütend davon. Die fünf waren wieder mal eine große Hilfe. ,Nimm es nicht so schwer, du wirst es überleben!' hörte sie Jacks lautlose Stimme in ihrem Kopf. Cassy drehte sich noch mal zu ihren Freunden um und sah wie sie alle den Daumen in die Höhe hielten. ,Danke!' dachte sie, obwohl sie sich nicht sicher war, ob Jack die Nachricht empfangen hatte. Dann grinste sie, winkte ihren Freunden zu und lief in Richtung Küche.
 

Als dann auch der Nachmittagsunterricht zu Ende war, hatten sie endlich ihre Ruhe. Ihr Training fiel heute aus und deshalb konnten sie sich früher als gewöhnlich auf ihr Zimmer zurückziehen. "Na, du hast es also gut überstanden?" fragte Tom als Cassy mit einiger Verspätung, wie sollte es auch anders sein, das Zimmer betrat. Cassandra nickte. Ihr war klar, dass er den Küchendienst meinte. "Schlimmer war die Standpauke, die er mir grad gehalten hat." erwiderte sie. Ihre Mitbewohner sahen sie mitleidig an. Alle bis auf Matt, der saß am Laptop und suchte gerade irgendetwas. Cassy deutete auf ihn. "Was macht er?" Es war Zack der ihr antwortete. "Das wissen wir auch nicht. Er hat nicht geantwortet, als wir gefragt haben. Frag du ihn mal, vielleicht erklärt er es dir ja." Alle wussten, dass Cassy am besten mit dem schweigsamen Jungen zu Recht kam. Es war schon von Anfang an so gewesen. Seit sie das Zimmer zum ersten Mal betreten hatte. Es schien, als würde er ihr vertrauen. Umgekehrt war es übrigens genauso. Auch Cassy vertraute den stillen Jungen beinahe blind.

Sie trat hinter ihn, "Was machst du da?" fragte sie, aber sie bekam keine Antwort. Jedenfalls keine Gesprochene. Denn als sie auf den Bildschirm schaute, sah sie einen Raumplan der Schule. "Ah, du suchst unseren "Freund" hab ich recht?" Ein leichtes Nicken war die Antwort. Den anderen war klar, dass Cassy mit "Freund" Viktor meinte, schon allein, weil sie das Wort so sonderbar aussprach. "Und, hast du ihn schon gefunden?" fragte Jack. Dieses Mal schüttelte Matt den Kopf. Offensichtlich hatte er die richtige Datei noch nicht gefunden. "Aber lange brauchst du nicht mehr, oder?" meldete sich nun Ty. Ein Schulterzucken kam von dem stillen Jungen zurück. "Was sollen wir machen, bis Matt fertig ist?" kam es nun von Toms Bett herüber. Dort hatten sich Tom und Zack hingesetzt und studierten noch mal die verschiedenen Vorschläge für den Racheakt. Manche dieser Pläne waren wirklich gemein, fand Cassy, obwohl sie gleichzeitig kein Mitleid für Viktor empfand. "Wir könnten uns endlich mal auf einen Plan einigen. Was haltet ihr davon?" antwortete Zack. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Während Matt weiter den PC bearbeitet, beugten sich Cassy und ihr vier Mitbewohner über die eilig hingekritzelten Notizen, die über das halbe Bett ausgebreitet waren. "Also wirklich Tom, du hast vielleicht eine Sauklaue, das kann doch kein Mensch lesen." empörte sich Jack, der sich über eines der Blätter gebeugt hatte. "Wie wär's, wenn du das Blatt zur Abwechslung mal richtig herum anschaust." meinte Tom ungerührt. Also drehte Jack das Blatt um. "Jetzt kann ich erst recht nichts mehr lesen." meckerte er den blonden Jungen an, der ihm gegenüber saß. Tom spielte natürlich gleich den Beleidigten. Er drehte sich dabei so schwungvoll um, dass das ganze Bett zu wackeln begann. Jack, der am äußeren Rand gesessen hatte, verlor den Halt und fiel rücklings vom Bett. Augenblicklich fingen seine Freunde an zu lachen. Tom konnte sich einen fiesen Kommentar à la Wenn-man-nicht-sitzen-kann,-sollte-man-es-lieber-lassen, einfach nicht verkneifen. Cassy hielt sich schon den Bauch vor lachen. In diesem Zimmer wurde einem bestimmt nicht langweilig. Auch Matt blickte kurz auf und konnte beim Anblick des, zwischen den Betten eingeklemmten, Schwarzhaarige ein Grinsen nicht unterdrücken. "Haha, ihr findet das ja alle ungemein witzig, nicht wahr? Und jetzt helft mir endlich hier raus!" nörgelte Jack, als seine Freunde auch nach einigen Minuten keine Anstalten machten, sich wieder einzukriegen und ihm aus seiner misslichen Lage zu helfen. Als sie sich dann wieder halbwegs beruhigt hatte, packte Cassy einen der ausgestreckten Arme des Jungen. Sein Bruder packte den Zweiten und gemeinsam zogen sie den Schwarzhaarigen wieder aufs Bett. "Danke! Das wurde aber auch langsam Zeit" keuchte Jack. "Du kannst auch nur meckern. Sei froh, das wir dir überhaupt geholfen haben." gab Cassy patzig zurück. "Genau, sonst würdest du immer noch da unten liegen." fügte Zack hinzu. Sie waren schon wieder dabei einen Streit anzufangen, als ein durchdringender Pfeifton Cassy und die anderen in Matts Richtung schauen ließ. Der Junge war offensichtlich auf eine Sperre geraten. Er hämmerte nur so auf der Tastatur herum. Seine Mine hatte sich verändert. Ein verbissener Ausdruck war jetzt in seinen Augen zu sehen. Sofort vergaßen die anderen ihren lächerlichen Streit und versammelten sich hinter dem Jungen. ,Oh, hoffentlich erwischen sie ihn nicht. Bitte, sie dürfen ihn nicht erwischen!' flehte Cassy ihn Gedanken. Ihre Hand wanderte wie von selbst zu ihrer Kette und umschloss ihn fest, während sie die andere auf Matts Schulter gelegt hatte. Dieser zuckte zwar bei der Berührung merklich zusammen, aber er konzentrierte sich weiter nur auf den Computer vor ihm, denn nur eine kleine Unaufmerksamkeit konnte dazu führen, dass er erwischt wurde und somit von der Schule flog. Der Pfeifton wurde immer durchdringender und - brach dann plötzlich ab. Cassy konnte fühlen, wie Matt sich wieder entspannte. "Geschafft!" stieß er hervor. Cassy atmete auf, sie fühlte sich unglaublich erleichtert. "Puh, das war knapp, zu knapp nach meinem Geschmack." stöhnte Ty. Die anderen konnten nur nicken. Cassy löste ihre verkrampfte Hand von der Kette, die sie die ganze Zeit festgehalten hatte. Der Junge klickte nun verschiedene Ordner an und fand schließlich was er suchte. "Da haben wir ihn ja!" meinte er schließlich und druckte den Plan eines Stockwerks. Dann stieg er aus dem Programm aus und fuhr den Computer herunter. Wortlos drehte er sich im Stuhl um und reichte Tom einige Blätter. Tom war in dieser Sache so etwas, wie ein Anführer. Schließlich hatte er die besten Ideen geliefert, aber zugegeben auch die verrücktesten. Damit verzogen sie sich wieder auf die Betten. Sie hatten mittlerweile Zacks und Toms Bett zusammen geschoben, damit so etwas wie es Jack eben passiert war, nicht noch mal vorkommen konnte. Cassy setzte sich neben Matt und lehnte sich an ihn. "Also ich bin dafür, dass wir ..." weiter kam Tom nicht, denn überall heulten auf einmal Sirenen und draußen auf den Gängen wurden aufgeregte Schritte laut.

Die Jungen fuhren auf und sprangen vom Bett, während Cassy sich nur verständnislos umschaute. Was war hier los. "Das ist der Feueralarm! Wir müssen hier sofort raus!" stieß Zack hervor. Das brauchte er nicht zweimal zu sagen. Tom und Ty hatten die Tür bereits aufgerissen und Jack und er waren ihnen dicht auf den Fersen. Matt packte Cassy am Arm und zog sie mit auf den Gang, wo er sich geschickt einen Weg durch die Menge bahnte, das Mädchen immer noch hinter sich herziehend. Cassy war total perplex. Sie verstand überhaupt nichts mehr. Feueralarm? Brannte etwa die Schule? Plötzlich wurde sie von Matt getrennt, die Schüler drängten alle in verschiedene Richtungen und sie wurden auseinander gerissen. "Matt?" schrie sie verzweifelt. Sie wurde von den älteren Schülern durch die Gänge gedrängt und schrammte immer wieder an der Wand entlang. Ein unangenehm beißender Rauch lag in der Luft. Plötzlich stieß etwas heftig gegen ihren Kopf und ihr wurde Schwarz vor Augen. Keiner achtete auf das Mädchen, als es in einen Seitengang kippte.
 

Cassy fiel in eine tiefe, samtige Dunkelheit. Sie fiel immer weiter bis sie schließlich auf einem harten Boden aufschlug. Benommen richtete sie sich um. Wo war sie? Sie blickte um sich und sah, dass sie in einem großen Saal sein musste. An den Wänden hingen kunstvoll bestickte Teppiche, die verschiedene Szenen darstellten oder ein wirres Muster aus Linien, Kreisen und Figuren zeigten. Vor den großen Säulen, die die Decke stützen standen auf Sockeln silbern glänzende Rüstungen. Die Säulen waren aus Marmor und schienen uralt zu sein. Cassy stand auf. Ihr Kopf brummte und sie musste sich erst mal an einer der großen Säulen festhalten. "Wo bin ich denn hier?" fragte sie sich laut. Die Wände warfen das Echo ihrer Worte verzerrt zurück. Es beruhigte sie aber doch ein bisschen, ihre Stimme zu hören, denn in der riesigen Halle war es vollkommen still. Nicht der geringste Laut drang an ihre Ohren. Sie ging vorsichtig einige Schritte und fuhr erschrocken zusammen, als ihre Schritte unnatürlich laut von den hohen Wänden widerhallten. "Ha - Hallo?" rief sie. "Allo, llo, lo, o." kam das Echo vielfach zurück. Cassandra ging langsam weiter. Sie kam an einem hohen Fenster vorbei, schaute hinaus und wünschte sich sogleich, es nicht getan zu haben. Vor dem Fenster schwammen Fische und andere Meerestiere herum. Sie stieß einen erschrockenen Schrei aus und taumelte zurück. "Was hat das zu bedeuten." flüsterte sie. Ein unheimliches Wispern kam von den Wänden zurück. Diesmal klang es aber nicht wie ein Echo, sondern eher wie ein Rufen. "Hilf uns!" wisperten die Wänden. "Hilf uns, Tochter von Atlantis." Cassy erschrak fürchterlich. In panischer Angst sah sie sich um und erblickte eine Tür. Ohne nachzudenken rannte sie darauf zu und stieß sie auf. Sie wollte gerade hineinrennen, da prallte sie zurück. In dem Raum vor ihr saßen etwa zweihundert Menschen an einer langen, festlich gedeckten Tafel und unterhielten sich in einer fremden Sprache, die Cassandra zwar nicht verstand, die ihr aber dennoch sonderbar vertraut vorkam. Sie schienen den panischen Schrei, den das Mädchen bei ihrem Anblick ausstieß, nicht gehört zu haben, aber als Cassy sich umdrehen wollte um den Raum wieder zu verlassen, schloss sich wie von Geisterhand die Tür. Cassy saß in der Falle. Sie versuchte die Tür zu öffnen, aber es gelang ihr nicht. Als die Tür ins Schloss fiel, verstummten die leisen Gespräche und die Menschen im Raum drehten sich zu dem Mädchen um. Ihre Haut war sonderbar fahl und sie wirkten müde, aber das Schlimmste waren ihre Augen. Ihre Augen waren sonderbar leer. Kein Glänzen war darin zu sehen. Cassandras Herz raste und in ihren Ohren pochte das Blut. Sie glaubt ihr Herz müsse vor Schreck aufhören zu schlagen, als eine der Gestalten sich erhob und auf sie zuging. Sie wich zurück, aber schon nach wenigen Schritten stieß sie an eine Wand. Sie drehte sich um, um noch einmal zu versuchen die Tür zu öffnen, aber da war keine Tür mehr. Voller Panik drehte sich Cassy wieder um. Sie hob die Hände vor ihren Oberkörper und ballte sie zu Fäusten. Sie würde sich auf keinen Fall kampflos ergeben. Die Gestalt die sich ihr genähert hatte, blieb etwa drei Schritte vor dem kampfbereiten Mädchen stehen. Es war eine Frau. Sie hatte eine blasse Haut und lange, schon fast weiße Haare. Ihre Augen waren von einem tiefen, undurchdringlichen Blau, aber auch in ihnen war kein Glanz zu sehen. Cassy hatte das Gefühl diese Augen schon mal gesehen zu haben, aber sie wusste beim besten Willen nicht wo. Die Frau hatte eine schlanke Figur, die sich unter dem dünnen, weißen Kleid, das sie trug abzeichnete. Sie hatte ein kunstvoll gearbeitetes Diadem auf dem Kopf in dessen Mitte eine Muschel eingefasst war und um ihren Hals trug sie etwas, das Cassandras Herz beinahe wirklich zum Stillstand gebracht hätte. Es war eine Kette mit feinen, silbernen Gliedern. An der Kette hing ein Anhänger. Er hatte die Form eines Seepferds und in seine Brust war ein blauer Stein eingefasst. Genau so ein Stein, wie auch in ihrem Delphin. Die Frau hob die rechte Hand und kehrte die Handfläche nach außen. Es war ein Zeichen, dass sie keine Waffe besaß und Cassy nichts antun wollte. Cassandra beäugte die Frau misstrauisch, hob aber dennoch ebenfalls eine Hand und zeigte ihr die Handfläche. Schließlich sprach die Frau. Sie sprach in derselben Sprache wie zuvor, aber nun verstand Cassy jedes Wort, so als hätte sie diese Sprache schon ihr Leben lang gesprochen. Ihre Stimme klang tief, aber sehr angenehm. Ein warmes Gefühl durch flutete Cassy. "Hab keine Angst, Tochter von Atlantis. Niemand will dir etwas Böses. Sei Willkommen im Palast des großen Volkes." Gegen ihren Willen hatte Cassy die Fäuste sinken lassen. "Wir haben gehofft, dass du eines Tages zu uns kommen würdest. Und nun bist du da. Wir haben dich erwartet. Setzt dich zu uns." sprach die Frau weiter und machte eine einladende Bewegung auf den Tisch zu. Cassy sah, dass noch zwei Stühle frei waren. Der Eine, auf dem die Frau gesessen hatte und der daneben. Sie ließ sich von ihr zum Tisch führen und setzte sich auf den, ihr zugewiesenen Platz. "Ich heiße Serena! Und wie heißt du?" fragte die Frau sie, als auch sie wieder Platz genommen hatte. "Ich ... Ich heiße Cassandra." antwortete Cassy stockend. Cassy bemerkte erstaunt, dass auch sie dieselbe Sprache sprach, wie Serena. "Wo bin ich hier?" fragte sie schließlich. Serena lächelte leise. Es war ein warmes, gutmütiges Lächeln. "Du bist im Palast deiner Vorfahren. Im Palast von Atlantis. Tief unter dem Meeresspiegel." antwortete sie. "Was?" rief Cassy laut aus, "Aber, aber Atlantis ist nur eine Legende, es existiert nicht wirklich!" aber kaum hatte sie diese Wort ausgesprochen, wusste sie, dass sie nicht wahr waren. Atlantis existierte. Und sie war dort. Diese Erkenntnis musste sie erst mal verkraften. Ein junger Mann trat neben sie und goss eine goldgelbe Flüssigkeit in den Kelch vor ihr. "Trinkt dies Herrin und es wird euch gleich besser gehen." sagte er, verneigte sich und verschwand auf dieselbe lautlose Art, wie er gekommen war. Cassandra griff nach dem Kelch und nahm vorsichtig einen Schluck daraus. Das Getränk schmeckte köstlich. Sie konnte den Geschmack nicht beschreiben, aber er war einfach himmlisch. Eine wohlige Wärme durchströmte sie und drang bis in ihre Fingerspitzen und Zehen. Sie war sich sicher noch nie so etwas Leckeres getrunken zu haben. Auf einmal viel ihr etwas ein. "Wieso hat er mich ,Herrin' genannt?" fragte sie Serena. Die Frau lächelte wieder und deutete schließlich auf den Delphin um ihren Hals. "Weil du die letzte Prinzessin des alten Volkes bist. Du trägst den Anhänger von Prinzessin Silvana, somit musst du ihre Tochter sein. Wo ist sie?" fragte Serena mit einem erwartungsvollen Blick. Cassy spürte ein Stechen in ihrer Brust. Silvana war der Name ihrer Mutter gewesen. "Meine Mutter ist ... sie ist ..." sie brach ab. Wie sollte sie es ihr sagen. Ihre Mutter war schon vor Zehn Jahren gestorben. Sie war bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie wollte gerade wieder zu einer Antwort ansetzen, als ein Ausdruck tiefster Erschrockenheit in Serenas Zügen erschien. "Nein, sag mir, dass das nicht wahr ist. Silvana ist tot? Durch einen Autounfall gestorben? Aber wie ist das möglich, wir sind unsterblich." Sie war den Tränen nahe und vergrub ihr Gesicht in den Händen. ,Woher weiß sie das? Hat sie etwa meine Gedanken gelesen, so wie Jack oder Ty.' dachte Cassy überrascht. Aber dann nickte sie betroffen. "Es ist wahr, leider. Ich ... ich hatte meine Mutter sehr gern. Sie war eine liebe und wunderschöne Frau. Sie sah Ihnen sehr ähnlich." flüsterte sie mit Tränenerstickter Stimme. "Natürlich tat sie das!" sagte die Frau, die zu ihrer Rechten saß, "Sie war schließlich ihre Tochter." Cassandra riss erstaunt die Augen auf. Sollte das bedeuten, dass ihre Mutter die Tochter von Serena war? Die Frau neben ihr nickte. "Ja, so ist es. Prinzessin Silvana war die letzte Tochter von Königin Serena." Jetzt sah Cassy regelrecht schockiert aus. Dennoch wagte sie, eine Frage zu stellen. "Wie meint Ihr das, ihr seit unsterblich?" Königin Serena blickte sie direkt an. Cassy glaubte in diesen blauen Augen zu versinken. "Wir können nicht sterben. Viele von uns sind schon über tausend Jahre alt. Aber man kann uns töten. Ich wusste nicht, dass wir auch durch einen Autounfall sterben können." erklärte sie schließlich wieder in diesem seltsamen Ton, der Cassy einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. "Der Unfall war auch kein Zufall, jemand hatte es auf sie abgesehen." sagte sie schließlich. Im ganzen Saal herrschte nun betroffenes Schweigen. Alle Bewohner Atlantis' trauerten um ihre verlorene Prinzessin. Plötzlich blickte Serena auf. "Es ist ein trauriges Schicksal, das meine Tochter getroffen hat, aber alles hat seinen Grund. Vielleicht sollte nicht sie es sein, die uns rettet sondern ihre Tochter." "Euch retten?" Cassy war nun ernsthaft verwirrt. "Ja, deshalb bist du hier. Du musst uns von dem Fluch befreien, der auf unserem Volk lastet." erwiderte Serena. "Aber ... ich ... wie soll ich das machen? Ich weiß doch nichts über euer Volk" Serena schüttelte den Kopf "Es ist auch dein Volk, Prinzessin Cassandra. Und wir werden dich nicht allein auf eine so gefährliche Reise schicken. Es passt jemand auf dich auf und das schon seit einer ganzen Weile. Er wird dich wenn nötig mit seinem Leben beschützen. Aber nun musst du gehen. Du musst zurück in deine Welt. Wir werden dir alles erklären, wenn du das nächste Mal hier bist. Leb wohl und pass auf dich auf Tochter von Atlantis." Serena beugte sich zu ihr herunter und küsste sie auf die Stirn. Dann verschwamm das Bild des Saals vor den Augen der Prinzessin und sie sank wieder in die Dunkelheit.
 

So das wars fürs erste. Freue mich schon auf eure Kommentare



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2002-10-30T13:55:32+00:00 30.10.2002 14:55
kann nur zustimmen, will auch bald eine Fortsetzung
Von: abgemeldet
2002-10-30T11:55:29+00:00 30.10.2002 12:55
einfach genial!!!!!!!
ich finde deine Geschichte echt toll!
Schreib bitte ganz ganz schnell weiter, bin schon neugierig.


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