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Die Detektive des Polizeihauptquartiers

Teil 3 des Detektiv Conan-Noir Crossovoers
von

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Der Weg des Charon

Hallo an alle Lesenden!
 

heut mal einen Tag früher - gut wahrscheinlich doch der selbe Tag, aber um dem Freischalttribel vorzubeugen, mal 24h früher.
 

Erstmal wie immer ein Danke schön an all die lieben Kommis.

Tja, ich versuchs, mit dem Sprechen noch besser verständlich rüber zu bringen.

Diesmal redet aber zunächst fast sowieso nur Sato...
 

Damit also zur Fallaufklärung und, nein, noch braucht sich Conan nicht zurück zu lehnen.
 

Ich wünsch viel Spaß bei der, hoffentlich, erleuchtenden Erklärung und würde mich natürlich wieder über eure Meinungen dazu freuen.
 

Bis nächste Woche.

lG, Diracdet
 

_________________________________________________________________________________
 

Kapitel 9: Der Weg des Charon
 

Ihr Finger wies geradewegs durch die Gruppe hindurch.

'Bleib schön ruhig, Miwako. Wenn sie alles abstreitet, könnte es immer noch eng werden. Also bloß keine Unsicherheit zeigen.'

„Sie sind die Mörderin, Yumine Akio!“

Die Gruppe wandte sich gemeinschaftlich zur Angesprochenen, die mit vor Angst verzerrter Miene einen Schritt zurück wich, um.

„Aber..., aber, Sie sagten doch vorhin, ich könnte nicht der Täter gewesen sein, weil ich mit Ihnen...“

„Weil Sie zu weit weg waren, Yumine.“, unterbrach sie sie forsch und wendete dabei ihren Finger von der Beschuldigten ab.

„Sie waren vor dem Mord mit uns am späteren Tatort, verließen ihn mit uns, waren bei uns bis nach dem Mord und auch jetzt haben wir Sie nie aus den Augen gelassen.

Die zwei Minuten beim Grab, als Sie das Rosenpapier entsorgten, sind irrelevant, weil Sie da nicht bis hier her kommen konnten.

Zum Todeszeitpunkt, welchen uns die Krähen sehr genau angaben, waren Sie ebenfalls mindestens fünf Minuten, wenn Sie rennen würden wohlgemerkt, vom Blumenladen entfernt und hatten ihre Hände die ganze Zeit bewegungsunfähig zwischen den Armen verschränkt.

Wenn die Spurensicherung, wie zu erwarten, nun noch keine Apparatur findet, mit der das Regal umgestürzt wurde, wäre es Ihnen unserer Meinung nachabsolut unmöglich, den Mord zu verüben.

Deswegen hatten wir Sie aus dem Verdächtigenkreis ausgeschlossen.

Aber das war vor der Erklärung, wie die Schrankwand fiel.“

Sie zuckte erneut zusammen, fasste sich aber wieder.

„Aber dafür brauchte es doch auch nach Ihrer Beschreibung immer noch eine Art Stoß oder etwas Ähnliches, um das instabile Regal zu Fall zu bringen.

Und das kann ich doch aus der Ferne nicht getan haben. Oder es bedürfte doch eines Mechanismus.

Dieser aber durfte erst nach etwa Zehn Minuten greifen.

Und, wie Sie sagten, Sie selbst haben den Tatort mit mir verlassen. Sie haben alles gesehen, oder nicht?

Oder hat Frau Kojiragi etwa 'selbst', wie es der Junge meinte, die ganze Konstruktion umgeworfen?“

Ihr Blick war wieder so ruhig, wie vorhin, als sie Akemis Grabmal aufsuchten. Auch ihre Stimme blieb vollkommen gelassen. Nicht einmal ein Anflug von Ironie bei diesen letzten Sätzen, die doch in Wirklichkeit davor strotzten.

Sato konnte aber nicht anders, als ebenfalls ruhig zu verharren und zu lächeln. Sie musste ja ihren Bluff aufrecht erhalten.

„Wissen Sie, es ist faszinierend. Mörder, die sich absolut sicher sind, tendieren gerne dazu, sogar noch die Art, wie sie scheinbar unentdeckt ihre Tat begingen, der Polizei unter die Nase zu reiben.

Ja, es war Frau Kojiragi selbst. Oder genauer, sie aktivierte den Mechanismus, der sie daraufhin tötete.

Und nein, wir haben nicht alles gesehen, da wir nicht hinter den Tresen gesehen haben und auch Frau Kojiragi selbst es ohne genauere Betrachtung nicht bemerkt hätte.

Und der Mechanismus wird deshalb hier nicht gefunden, weil er sich selbst verschwinden ließ.

Mit samt Ihrem Gehilfen..., Charon!“

Mit einem Mal wurde sie kreidebleich. Man sah den Angstschweiß förmlich auf ihrer Stirn, erneut wollte sie einen Schritt nach hinten machen, war aber bereits an der Glaswand angekommen.

„Yumine?!“, kam es fast schon erstickt von Miko.

„Ich verstehe Sie nicht, Inspektor. Wie soll ich...? Was hat Charon damit zu tun?“

„Sie wollen es nicht gestehen? Schön. Fangen wir vorne an.

Als Sie heute morgen ankamen, haben Sie das Regal, wie ich vorhin beschrieben habe, präpariert. Vermutlich haben Sie dann noch einige der Gräber, für die Sie verantwortlich sind, bearbeitet für das spätere Alibi.

Denn die weiteren Vorbereitungen waren nur kurz vorher durchführbar.

Sie haben ausgesagt, das Geld in der Kasse wird nur Montags ausgeleert und getauscht.

Können die anderen Gärtner das bestätigen?“

Ein stummes, allgemeines Nicken kam als Reaktion.

„Nun, dann haben Sie das Geld wohl auch noch herausgenommen und irgendwo vergraben.

Dazu komme ich gleich nochmal.

Zu erst der Mechanismus. Es ist ganz einfach und erfordert nur zwei kleine Dinge:

einen scheibenförmigen Stein und eine Angelschnur.

Ich sagte bereits, wenn die Töpfe erstmal genügend verschoben sind, reicht ein kleiner Impuls aus.

Man umwickelt den Stein mit der Schnur und bindet ihn gut fest. Danach klemmt man ihn zwischen einen der schweren Töpfe in der obersten Reihe. Nicht zu weit, da der Stein sonst vom Gewicht zu stark festgehalten wird. Aber das ist auch kein Problem, da das nach vorne verrückte Gefäß den überstehenden Rest unter seinem Boden versteckt.

Zieht man nun den Stein heraus, kippt der Topf nach vorne und überträgt seinen Schwung und mit seiner Trägheit auch noch ein wenig mehr auf das gesamte Regal. Dieses bewegt sich leicht nach vorne aus dem Gleichgewicht heraus und stürzt über.“

Es war, als hielt Sato einen Vortrag über Statik. Alle verfolgten stillschweigend die Erläuterungen.

Immer wieder flogen Masatos Augen in Richtung Yumine, die immer wieder einen leichten Schrecken zu bekommen schien.

'Ausgerechnet du, Yumine? Aber du bist doch...'

„So weit alles klar?

Den Stein haben Sie über den Faden an den Schwanz von Charon gebunden.

Das ging natürlich nur kurz vor dem Mord, sonst wäre der Kater aufgesprungen und auch nur, während er sein Fressen bekam. Andernfalls hätte er wahrscheinlich gar nicht zugelassen, dass etwas an seinem Schwanz festgemacht wurde. Die Schnur war wahrscheinlich lang genug, dass sie vom Schwanz auf dem Boden entlang bis zum Regal und dann an einer Strebe entlang hoch zum Stein reichte. Das fällt bei einem so dünnen Objekt nur auf, wenn man es sucht.“

„Aber wie soll sie es denn nun geschafft haben, dass die Katze den Stein herauszieht, während Frau Kojiragi davor stand?“

Immer noch herrschte allgemeiner Unglauben über einen Mord durch Yumine und das ließen insbesondere Katsuja und Masato deutlich durchschimmern.

„Nun. Frau Kojiragi hat Charon dazu gebracht, über den Styx zu rennen und ihre Seele ins Jenseits mitzunehmen, wenn man es so umschreiben will.

Stellen wir die Szene kurz nach.

Wir verließen den Blumenladen unmittelbar nach dem Eintreffen des Opfers. Sie ging in den hinteren Raum und zog sich für die hiesige Arbeit um. Das wird, da sie ohne Eile war, ein paar Minuten beansprucht haben.

Sie kam zurück, sah Charon, der sich nach seinem Frühstück schlafen gelegt hatte, wie bei Katzen üblich, vielleicht schaute sie noch, ob alle Blumen gegossen waren und ging dann zur Kasse, um den Inhalt zu überprüfen.

Wie das so ist mit routinierten Vorgängen. Man verdrängt mit der Zeit die Möglichkeit, dass etwas mal nicht stimmt und so war sie vom Anblick der Leere im Gerät schockiert.

An eine plötzliche Herausnahme durch Yumine hat sie sicher nicht gedacht, sondern an das, was uns dieser Mord ursprünglich glauben machen wollte: einen Raub.

Nun, was dann kam, wissen wir ja mittlerweile...“

Katsuja hielt jetzt nichts mehr, wutentbrannt redete er auf die Polizistin ein.

„Was, Sie wollen behaupten, Frau Kojiragi hätte deswegen geschrien?

Jetzt reicht es mit Ihrem Schwachsinn aber endgültig. Hat Ihnen Yumine etwa nicht erzählt, was mit dem Geld aus dieser Kasse passiert? Das ist unser Lohn. Das gehört Frau Kojiragi vertraglich gar nicht.

Und selbst wenn, sie war reich. Das waren Peanuts für sie. Sie hätte unseren Lohn auch mit Freuden

ersetzt. Das Geld interessierte sie keinen Deut!

Warum sollte sie in diesem Moment schreien? Und warum sollte Yumine auf so eine Unsicherheit spekulieren?“

Immer noch wirkte die Inspektorin wie die Ruhe selbst.

„Das sollten Sie sie vielleicht am Besten selbst fragen. Aber ich glaube, Sie irren sich, was Ihre ehemalige Chefin angeht.

Jedenfalls stand sie dann starr vor Schreck und hielt auch die Arme hoch. Sie dachte vermutlich, der Täter sei noch da.

Der Schrei weckte nicht nur die Vögel, sondern natürlich auch Charon, der aus Angst fluchtartig aus dem Laden rannte und dabei den Stein nach sich zog. Das Regal krachte um und begrub Frau Kojiragi unter sich. Und das erst schreckte den zweiten Krähenschwarm auf. Die beiden Schwärme kamen leicht versetzt, erinnern Sie sich?

Der erste vom Schrei, dann musste der Kater aufwachen und los rennen, der Topf brachte das Regal zum Umfallen und erst dann flog der zweite Schwarm los.“

„Aber dann existiert der Stein doch noch. Charon kommt bestimmt bald zurück und dann sehen wir...“, wollte Masato ansetzen, wurde aber vom Kopfschütteln Satos unterbrochen.

„Sie finden auf einem offenen Gelände eine verschreckte Katze, die an einer Schnur einen Stein am Schwanz angebunden hat. Was denken Sie?“

„...ein... dummer Jungenstreich. Und dann würde ich mich nähern, um den Stein ab zu machen.“
 

„Verschreckt trifft es ganz gut.“, hauchte eine ruhige Stimme von hinten.

Alle wandten sich blitzartig zur Tür, in der nun, neben Conan, ein kleines Mädchen mitsamt der Katze auf den Armen aufgetaucht war.

An ihrem Schwanz befand sich das angesprochene Stück Angelzubehör und in ihrer linken Hand, die vom Arm vorgestreckt war, ruhte auf einem Taschentuch der von Sato postulierte, eingeschnürte Stein.

Die hatte jetzt aber doch mit sich zu kämpfen.

„Ai? Du bist auch hier?“ Was die beiden anging, war sie nun endgültig durch den Wind und ein Blick zu Takagi, der sich seit Beginn ihrer Fallaufklärung zurückgezogen hatte, verstärkte dies nur noch.

Er schien... kaum überrascht. Fast eher verstehend. Nicht gänzlich, aber doch weitaus mehr als sie.

Aber sie hatte dafür jetzt auch keine Zeit. Sie musste diesen Fall beenden. Und da kam der Stein wie gerufen.

Seine Gedanken, das konnte sie aber nicht ahnen, kreisten um eine Frage:

'Warum bist du heute zum Grab deiner Schwester gekommen, Shiho Myano?'

„Was denn? Sie kennen auch dieses Mädchen?“, aber Masato erhielt gar keine Antwort mehr.

„Nun, wenn der Stein noch nicht entfernt wurde, dann wird ihn wohl auch noch niemand berührt haben.

Das heißt, bis auf Sie, Yumine.“

„Was?“ Nun wirkte sie nicht mehr o geschockt, das war sie beim Anblick des Katers mitsamt dem Stein. Nein, jetzt war es ernsthafte Verwunderung.

„Nun, Sie mögen zwar die meisten anderen Aktionen mit Ihren Gartenhandschuhen gemacht haben, aber eine Angelschnur um einen Stein zu binden, so dass diese nicht einfach abrutscht, ist eine wesentlich filigranere Aufgabe. Das geht nur mit den Händen.

Und so nah, wie sie dem Stein dabei kamen, werden darauf auch ihre Fingerabdrücke sein. Abwischen konnten Sie sie nicht, sonst wären gar keine darauf und das wäre viel zu verdächtig.“

„Aber Inspektor, ich war doch mit Ihnen los gegangen vorhin. Da habe ich doch das Schild an der Tür auf geöffnet umgedreht. Jetzt war der Laden aber geschlossen.

Wie soll ich das gemacht haben?“

„Ach, ist das Ihr letzter Trumpf? Das hatte mich eigentlich zu erst stutzig gemacht.

Alle Anderen haben, obwohl Takagi hier angekündigt war, kein Alibi, sie aber quasi eine doppelte Sicherheit, da das Schild auf offen stand.

Wenn man den Trick mit dem Kater durchschaut hat, ist das aber auch kein Thema mehr. Sie haben nochmal ein Stück Angelschnur verwendet. Nur diesmal war es ein direkter Trick. Die Schnur war bereits vorbereitet am Ende der Blumen für das Grab.

Wir gingen vor Ihnen aus der Tür, Frau Kojiragi war schon im Hinterzimmer verschwunden.

Am anderen Ende der Schnur war eine kleine Lasche, die Sie über den Griff am Schild stülpten, als Sie dieses hoch schoben, um das Geschäft offiziell zu öffnen.

Sie versteckten den Rest der Schnur in Ihrer linken Hand, die Sie ja unter Ihrem rechten Ellenbogen verschränkten, traten durch die Tür und zogen ihn unter dieser hindurch mit sich mit, bis das Ende erreicht war. Dann zogen Sie dran, sodass der Griff nach unten gedrückt wurde und das Schild wieder geschlossen anzeigte.

Nochmal gezogen und schon riss die Schnur. Natürlich war das Ganze nur das i-Tüpfelchen. Wäre das Schild nicht heruntergegangen oder die Schnur nicht in der Lasche gerissen, hätten wir uns Gedanken gemacht, ob der Mechanismus, der Frau Kojiragi tötete, mit den übrig gebliebenen Stücken Schnur an der Tür zu tun hätte und wären nur noch weiter in die Irre geführt wurden.

Zusammen mit dem Papier haben Sie den Faden, den Sie auf Ihrer Hand aufgewickelt hatten, vernichtet. Der Wind hat ihn vermutlich beseitigt.

Gibt es sonst noch eine Frage, die Sie interessiert?“

Yumine schwieg. Eine ganze Weile. Dann atmete sie einmal tief aus und blickte ihrem Gegenüber mit festem Blick in die Augen.

„Was sollen diese Verleumdungen, Inspektor Sato?

Ich sehe ein, dass Ihre ganze Theorie es mir ermöglicht, den Mord begangen zu haben, aber Nichts, was mich wirklich belastet.

Es stimmt, ich habe als Einzige ein Alibi, aber das habe ich mir nicht ausgesucht, das hat mir Frau Kojiragi selbst übertragen.

Das Geld, über dessen Verbleib Sie so vollmundig reden, ist momentan noch überhaupt nirgends zu finden, es wurde ja noch nicht einmal die Spurensicherung an den Fall heran gelassen, weil noch gar keine da ist.

Mag sein, dass das Regal wie Sie sagten, manipuliert wurde, aber dann kann es auch noch jeder von uns oder sogar jemand ganz Anderes gewesen sein, der einfach nur häufig her kommt.

Dass es nicht hilfreich für Einen der Anderen wäre, das Schild zu ändern, heißt nicht, dass er oder sie es nicht getan hat. Schädlich ist es ja auch nicht und es muss der Täter ja nicht alles perfekt verstehen wie ein geschulter Polizist wie Sie.

Und der Stein an Charons Schwanz. Sie sagten selbst, es würde eher nach einem Streich aussehen.

Und die Fingerabdrücke davon haben Sie noch nicht einmal überprüft.

Wenn Kinder dem armen Kater einen Stein von diesem Friedhof an den Schwanz gebunden haben, ist es nicht verwunderlich, wenn auch meine Fingerabdrücke sich darauf befinden.

Es könnten auch die von Masato oder Miko oder sonst wem von uns oder jedem Besucher hier sein.

Nichts von alledem beweist, was Sie mir ankreiden. Wenn Sie einen Beweis haben, dass ich Frau Kojiragi umgebracht habe, dann bitte zeigen Sie ihn jetzt vor, oder warten Sie auf Ihre Spurensicherung!“

Sie starrte die Polizistin entschlossen an und Sato merkte, wie sie langsam davor zurück wich.

Sie hatte ja keinen Beweis. Das wusste sie von Anfang an. Genau das war es, was sie an dieser Gärtnerin störte. Sie wirkte so naiv, aber sie wusste ganz genau, was sie tat.

Einer der Gärtner war der Mörder, das konnte man als sicher setzen und auch vor Gericht so verteidigen. Aber wer genau, das blieb so offen.

Und im Zweifel würde für den Angeklagten entschieden.

'Stille Wasser sind tief. Und sie ist so eines. Genau wie... die Beiden.'

Sie sah erneut zur Tür. Conan fing ihren Blick ein. Er war so ernst, wie sie es von ihm kannte. So unkindlich. Er durchschaute ihre Resignation. Ihre Verzweiflung... und er antwortete mit einem kurzen Lächeln, bevor er sich Yumine zuwandte.

„Es sind aber keine darauf.“

„Was ist nicht wo drauf?“

„Es wäre viel zu gefährlich, wenn auf dem Stein die Fingerabdrücke einer Ihrer Kollegen wären.

Das ist ja das ganze Prinzip Ihrer Strategie. Alle gleichermaßen verdächtig oder unverdächtig zu halten. Hätten Sie jemanden denunzieren wollen, hätten Sie es offensichtlicher getan. Aber dieser Aufwand diente lediglich dem Zweck, alle fünf als Verdächtige, aber damit freie Leute zu belassen.

Würden Ihre Fingerabdrücke, wie auch immer, nicht auf dem Stein sein, ob durch ein sehr geschicktes Umwickeln oder durch verschmieren, und die eines Anderen, der kein Alibi hatte, schon, dann wäre diese Person automatisch besonders verdächtig, sogar für eine Verurteilung durch Indizien genug belastet.

Deshalb stammt der Stein auch nicht von hier, sondern von irgendeinem Kieselstrand, wo Kinder spielen. Dort waren automatisch die nötigen Fingerabdrücke darauf.

Und es bestand keine Gefahr, dass jemand der Anderen dadurch 'überführt' würde.“

Jetzt waren wirklich alle geschockt. Conans kurzer Gedankengang wirkte dem von Sato ebenbürtig, eigentlich sogar überlegen, denn sie konnte Yumine offenbar nicht so gut einschätzen wie er.

Diese brauchte einen Moment, um die neue Anschuldigung zu verkraften.

„Aber das ist doch auch nur eine Theorie. Selbst wenn die Fingerabdrücke auf dem Stein derart sein sollten, ist das doch kein Beweis, oder?“

Sie war durcheinander. Immer wieder starrte sie zur Seite. Zu dem kleinen Jungen. Er machte ihr Angst. Bei Sato hatte sie die auch, für einen Augenblick. Aber sie hatte schnell bemerkt, dass ihr der Beweis fehlten.

Aber dieser Junge war anders. Sein ruhiger, überlegener Blick. Erst jetzt resümierte sie seine Aussagen von vorhin. Jede Einzelne eine Nadelstich ins Schwarze. Präzise in die Geheimnisse, die diesen Blumenladen umgaben.

Schließlich glitt ein siegessicheres Lächeln über seine Lippen und er trat einen Schritt zurück aus der Tür, als wollte er die letzte Wahrheit hinein bitten.

„Sagen Sie, wieso ist denn die Tür kaputt?“ In der kindlichsten Stimmlage stellte er seine Frage und wies stumm auf das untere linke Ende des Eingangs.

Mitten in dem milchigen Glas zeichnete sich beim genaueren Hinsehen ein Riss ab.

Takagi war binnen Bruchteilen einer Sekunde dort und begutachtete den Schaden.

„Hier ist etwas gegen die Tür gestoßen, recht heftig sogar. Sie ist zwar nicht durchgebrochen, aber dennoch gesplittert. Ein paar winzige Fragmente liegen hier neben am Boden.

Kein Wunder, dass wir das nicht gesehen haben.

Es fällt auf den ersten Blick wegen der Undurchsichtigkeit der Scheibe nicht auf.

Und seit Conan aufgetaucht ist, hat er uns die Sicht darauf versperrt.“

Der Junge schaute ihn verlegen an.

„Entschuldigung. Aber ich dachte, es hätte nichts mit dem Fall zu tun, da wollte ich Sie nicht mit so etwas behelligen.“

Takagis Blick haftete für einen Moment fest auf den Augen des jungen Detektiv, bemühten sich, etwas darin zu lesen, vergebens.

„Ach, schon gut. Das ist schließlich ein entscheidender Punkt, nicht wahr?“

Er wandte sich von ihm ab und seiner Partnerin zu, die ihm nur zustimmte und sich ihrerseits wieder an Yumine richtete.

„Überlegen Sie gerade, was es mit dem Einschlag auf sich hat?“

Bei diesem Wort verlor sie auf einmal alle Farbe aus dem Gesicht. Einschlag.

„Der Stein war mehrere Meter vom Schwanz entfernt, die Tür nicht offen.

Charon ergriff panisch die Flucht, drückte die Tür mit seiner Masse auf, um fort zu rennen. Sie fiel danach wieder zu und traf genau über der Stelle, an der die Splitter liegen, mit dem Stein zusammen.

Dass dort Splitter liegen, bedeutet, dass der Stein ins Glas eingedrungen und diese Splitter heraus gelöst hat.

Ich weiß nicht, wie gut Ihre Kenntnisse in punkto Spurensicherung sind, aber man lernt auf der Polizeischule, dass bei solchen Abspaltungen, die durch Druck oder Kraft erzeugt wurden, immer auch Teilchen auf beiden beteiligten Objekten vorhanden sind.

Nachweisbare Spuren. Auf diesem Stein werden sich folglich laut unserer Theorie Glassplitter finden lassen, winzige Einschlüsse, die aber als Fragmente des Türglases identifizierbar sind.

Das heißt, der Stein wurde hier im Laden an die Katze gebunden und ist dagegen geschlagen.

Und wie Conan sagte, achteten Sie sehr darauf, dass keine Fingerabdrücke Ihrer Kollegen darauf sind.

Wenn Sie also weiterhin auf der Kinderstreich Variante beharren wollen, müssen Sie uns erklären, wie ein paar Kinder hier im Laden entweder neben einer Leiche oder in Anwesenheit der noch lebendigen Frau Kojiragi, der Charon soviel bedeutete, wie Sie selber sagten, so einen Streich so einfach durchführen konnten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2008-03-27T16:29:05+00:00 27.03.2008 17:29
so.. sry, dass ich dich auf das kommi so lang hab warten lassen ^^°

also.. diese vermutungen sind ja allerhand ô_ô
was sag ich vermutungen.. tatsachen xD
wäre das, was sato sagt, falsch, hätte conan sicher längst eingegriffen ^^
ich find das so spannend.. ^_^
der ganze tathergang und alles *_*
da hast du dir ganz schön was ausgedacht ^^

und das mit der katze.. ich finde, man kann das bei einer katze tun ^^ wenn auch selten. ich hab mal (was hier eig. nicht reingehört aber es ließt ja eh keiner ^^) ein praktikum bei nem tierarzt gemacht gehabt, und da war auch so ne katze, mit der du, obwohl die unter keinem medikament oder dergleichen stand, machen konntest, was du wolltest, ohne dass die ein mucks von sich gegeben hatte. aber die war kern gesund ^^° sachen gibts. aber ausnahmen bestätigen die regel xD (oder wie auch immer der spruch ging ^^°)

naja.. soviel dazu ^^
schreib schön weiter.. *gg*

LG
Ran_Mori1
Von:  Shelling__Ford
2008-03-26T12:45:25+00:00 26.03.2008 13:45
Hi

he he >//< Ich weis ich bin spät dran ♥

Ich finde die Situation der Entlarfung des Mörders bzw. der Mörderin wirklich sehr gut Dargestellt und auch dem Manga und der Serie sehr getreu ♥
"Wissen Sie, es ist faszinierend. Mörder, die sich absolut sicher sind, tendieren gerne dazu, sogar noch die Art, wie sie scheinbar unentdeckt ihre Tat begingen, der Polizei unter die Nase zu reiben."
WOW
Ich find du hast diese erkenntnis wirlich wunderschön getroffen und Ausformuliert ♥ Ich gebe zu das das eine meiner Lieblingsstellen ist!

Charon... muss ich zu der Katze und ihrem Namen noch viel sagen ?
Ich finde es wirklich gut getroffen! Und ich denke doch das es möglich ist dem Kater einen Faden an den Schwanz zu binden ^^
Der Kater nimmt ihre Seele ins Jenseits mit , eine Beschreibung des Todes hättest du nicht besser Formulieren können.

Die Beweisführung am Schluss ist natürlich mal wieder Suuper ♥
Stichhaltig und nicht mehr anzufechten...
Tut mir leid Yumine aber er hat dich... Denn der Beweis ist die Zelle eines Täters aus der er nicht mehr entfliehen kann...
wirklich gut gelungen ♥

Wie immer verbleibe ich dir als deien treue Leserin Shelling Ford
Von: abgemeldet
2008-03-26T12:18:22+00:00 26.03.2008 13:18
Hayy =)

JAAAA ICH KANN NOCH AUF MEINE WEIBLICHE INTUITION VERTRAUEN *muhaha* xDDDD *Stein vom Heren fällt*
(<- das musste ich nochmal loswerden *gg*)

Zum Kap.:
Tja diesmal kann ich dazu ja nicht so viel sagen...^^'
Die Mordaufklärung war wirklich sehr gut und nun fällt auch bei mir der Groschen warum du ausgerechnet dieses Bild für Yumine genommen hast....(Die kleine Diskussion darüber ahtten wir ja schon ;))
Also wirklich sehr toll geschrieben. :)

-> JOa dann bleibt noch ein zweiter Punkt, zudem ich wahrscheinlich erst später etwas mehr sagen kann. Ich glaube du weißt was ich meine oder?! (Bleibt ja nciht mehr viel xD)
Es geht darum ob Tagaki Sato nun auch von seinem Verdacht bezüglich Conan (Shinichi) und Ai (Shiho) erzählen wird, oder es den beiden vielleicht sogar direkt sagen wird...^_______^ <- Was ich aber bezweifele xD

Nja ich lass mich überraschen :)
Liebe Grüße ♥
Dajana

PS: Ah da fällt mir noch was ein XD was ist an dem Satz "Der Beweis fehlten." falsch? :P ;)

Von:  Y1986girl
2008-03-25T21:47:04+00:00 25.03.2008 22:47
Da hat der Mörder wohl seine Rechnung ohne Conan gemacht
Aber auch Miwako und Wataru haben sich echt gut geschlagen
Wieder echt gelungenes Kapitel von dir?

Aber woher kennt eigentlich der eine Gärtner Ai?

Bis zum nächsten Mal
Von:  Cawaii
2008-03-25T18:50:43+00:00 25.03.2008 19:50
Wow..
wieder klasse Kapitel, bin sehr beeindruckt ^_^
Der Fall war wirklich Conan typisch...finde die Idee klasse xD
Freue mich schon auf den nächsten Teil
Bis nächste Woche^^
MfG MiwakoSato

Von: abgemeldet
2008-03-25T18:32:49+00:00 25.03.2008 19:32
hallo,
der fall klärt sich.
die lösung ist wirklich sehr conantypisch, aber ich muss Leira recht geben. Einer Katze einen stein an den Schwanz zu binden ist schon schwer genug, aber dann auch noch darauf zu hoffen dass sie erst beim schrei losläuft und sich nicht schon vorher von dem stein befreien will ist pures glücksspiel.
Also hast du entweder noch eine Lösung parat, oder Yumine war einfach leichtsinnig.
Ich bin gespannt^^
lg
Lomira
Von:  Vertschl
2008-03-25T16:42:43+00:00 25.03.2008 17:42
Hey :)

Also sollte Ai die Katze suchen?
Ich fand das Kapitel wieder klasse..

Liebe Grüße,
Vertschl
Von:  Leira
2008-03-25T14:20:24+00:00 25.03.2008 15:20
Hi :)

Die Erklärung, wie das Regal gefallen ist und warum es Yumine gewesen sein muss, fand ich schon schlüssig und durchaus gut erklärt.

Allerdings muss ich anmerken, dass ich keine Katze kenne, die sich, ob mit Fressen beschäftigt, Schlafend oder sonstwie abgelenkt, einen Faden am Schwanz anbinden lässt. Keine, und ich kenne viele. Allein wenn man ihnen den Schwanz festhält, muss man acht geben, dass die einem kein verpassen ^^
Katzen wollen diesen Faden sofort da weghaben, er stört sie. Also müsste meines Erachtens der gute Charon das Regal schon viel früher umgeworfen haben, denn er spürt den Faden, empfindet ihn normalerweise als unangenehm- schließlich war der ja so fest angebunden, dass er nicht vom Schwanz gleitet, wenn Charon loshetzt. Soviel mal dazu... ^^
Vielleicht ist Charon ja ein besonders geduldiges und leidensfähiges Tier *g*

Ansonsten fand ich die Idee, dass der Totenwächter sein Frauchen ins Land jenseits des Styx führt sehr schön :)
Richtig poetisch ^^

Und Conan ja- der drückts mal wieder allen rein, wie schlau er ist *lacht*

Im Großen und Ganzen also ein schönes Kapitel- und ich freu mich schon sehr auf das nächste :)

LG, Leira :D


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