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Dark Time

in Zeiten des Krieg...chens
von

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Sprache

Mutig blickte Yuki der Kleinen entgegen und starrte sie an. Diese starrte zurück.

Sie waren an den Tischen, die Wani freundlicherweise für sie umdekoriert hatte – wobei er allerdings sehr angestrengt aussah, woraufhin Chizuru ihm befohlen – oder eher geraten – hatte, nach Hause zu gehen und sich auszuruhen, da sie mit Aysha schon fertig werden würden, ihr aber wahrscheinlich nichts geschehen würde. Dieser gehorchte, nachdem er die Möbel fertig umgetopft hatte und machte sich auf.

Nun saß das Mädchen, das noch immer stur schwieg neben Tanyaru. Sie saßen an einem Tisch, während alle anderen zusammen an einem anderen großen Tisch Platz nahmen.

Vorne saß die kleine Familie, während Chizuru, Yuki, Nero, Taro und Drosselbartbus die beiden anstarrten und auf ein Geständnis warteten. Shiro war mit Alucard davongeeilt, während Sutefani meinte, sie hätte mit dieser Sache nichts mehr zu tun und die neuen Königinnen müssten nun ihre Pflicht übernehmen. Der König dachte allerdings anders und blieb, um sie zu unterstützen, weshalb Yuki in einer neuen Zwickmühle steckte: Gehörte der König zu Orochimaru und wollte wissen, was mit seiner Mitstreiterin geschah, oder hatte er keine Ahnung von allem und half seinen Nachfolgern?

Aber dies war nicht das Einzige, das ihr Denken beeinträchtigte: Die Sache mit ihrer Mutter und Tanyaru gab es auch noch. Glücklicherweise erkannte er sie auch nicht. Damit hatte er eine Gemeinsamkeit mit ihrer Mutter! Nur, dass es ihr bei Letzterer gegen den Strich ging.

Sie hatte diese Entdeckung noch immer keinem mitgeteilt – sie würde bis nach dieser … Verhandlung … warten.

„Sie sind Tanyaru“, stellte Drosselbartbus fest, „Und dies hier ist Ihre Tochter. Wie sagten Sie gleich? Nami?“

Der Angesprochene nickte, doch man sah ihm an, dass er nicht bei der Sache war. Wahrscheinlich dachte er gerade über die Gräueltaten seiner Tochter nach.

„Darf ich nun erfahren, wieso Sie hier sind?“, wollte der König wissen.

Tanyaru starrte ihn nur an und ein seltsamer Ausdruck stahl sich in seine Augen – verschwand jedoch alsbald wieder. Dann antwortete er: „Ich habe das getan, was Sie nicht getan haben.“

Yuki verstand nicht, über was die beiden sprachen – und mit einem Blick auf ihre Cousine erkannte sie, dass es ihr nicht besser erging.

„Wenn ich mich einmischen dürfte – wir haben getan, was wir konnten“, verteidigte nun Nero den anderen.

„Aber scheinbar nicht genug – sonst säßen wir heute nicht hier“, giftete Tanyaru ihn an.

„Wohl wahr. Aber ihrer Reaktion zu urteilen, hätte sie heute nicht hier sitzen wollen“, entgegnete Nero gelassen und lehnte sich in seinem Pflanzenstuhl zurück.

Bevor der „Angeklagte“ antworten konnte, unterbrach Yuki das Gespräch: „Entschuldigung, aber … so einige … haben keine Ahnung, von was Sie gerade sprechen.“

„Wenn ich diesen Teil übernehmen dürfte?“, schlug Taro vor. „Wie lange ist es jetzt her? Jedenfalls … drei, vier oder vielleicht sogar fünf Jahre – nein, ich wünsche keine Unterbrechung – ist es her, da lebte Tanyaru in Wastebin. Er und seine Tochter. Diese war eher eine Außenseiterin, soweit ich das weiß und- …“

Nero unterbrach ihn trotz seines Wunsches: „… bot sich als Ziel für Scherze aller Art an, nicht wahr, Nami?“

Diese wandte sich dem Boden zu und tat so, als würde sie dort etwas Interessantes beobachten.

Nami …

„Wie dem auch sei – man sah ihr an, dass es ihr schlecht ging; sie hatte kaum Freunde und auch keine Mutter, wodurch ihr eine wichtige Ansprechperson fehlte.“ Hier hielt Taro kurz inne, machte dann aber weiter: „Eines Tages kam Tanyaru an den Hof geflogen und machte lauthals Radau, dass seine Tochter verschwunden wäre. Drei Tage lang suchten die Truppen nach ihr, doch nirgends war sie aufzufinden. Niemand hatte sie seit diesem Tag mehr gesehen. Aber scheinbar war sie die ganze Zeit hier in der Feenwiese – und hätte Wastebin schon früher mit der Feenwiese Kontakt gehalten, so hätte die Fahndung durch das ganze Feenreich gereicht.“

Nun verstand Yuki auch, weshalb Tanyaru wütend auf Drosselbartbus war. Und scheinbar auf das ganze Königshaus. Sie hatten einfach zu wenig Zeit in die Suche des Mädchens gesteckt. Und in die Fahndung scheinbar auch wenig Interesse, denn sie war sich sicher, dass die Königinnen mitgeholfen hätten, wäre eine solche Nachricht bei ihnen eingetroffen.

Sie selbst jedenfalls wäre sehr wütend auf diese Leute, wenn sie ihr so etwas antun würden.

„Und was haben Sie all die Jahre getan, Tanyaru – wenn ich das wissen dürfte?“, fragte Yuki und setzte einen freundlichen, mädchenhaften Blick auf, sodass er ihr diesen Wunsch nur abschlagen konnte, wenn sein Herz aus Stahl wäre.

Und ihr Blick half – oder er war von Natur aus redselig – jedenfalls antwortete er: „Nach ihr gesucht.“

„Aber … wenn ich mir ihre ‚Umarmung’ von vorhin ansehe … es sah nicht so aus, als würden Sie sich groß über den Fund freuen. Sie hatten nicht einmal Freudentränen vergossen.“

„Eine Horde wütender Krieger, Könige und Kindern war hinter ihr her – nicht wirklich die Atmosphäre, um in Tränen aufzugehen und ein Wiedersehen zu feiern“, erklärte er monoton und stieß seiner Tochter dann leicht in den Arm, „Vor allem, wenn sie dann zickig und stur ist, keiner Menschenseele etwas erzählt und weiterhin versucht, vor mir zu fliehen.“

Hier horchte das Mädchen auf und warf seinem Vater einen Seitenblick zu, den zu deuten jeden selbst überlassen war.

Yuki konnte nicht genau erkennen, was sie damit meinte: Entweder war es ein entschuldigender Blick oder ein wütender, einer, der sagte: „Du hast zu viel gesagt“ … Es war ein … undefinierbarer Blick – Seitenblick.

„Ich verstehe … und nun freut sie sich noch immer nicht, nach Jahren ihren Vater zu sehen …“, kombinierte sie und fügte hinzu: „Das tut mir leid für sie … Seit wann sind Sie eigentlich hier auf der Feenwiese?“

„… Vielleicht einer Woche …“, antwortete er. Und er log.

Aber weshalb?

Außer „Mina“ – Yuki hatte sich damals mit diesem Namen vorgestellt – und Sutefani, die es allerdings keinem zu erzählen schien, wusste keiner von seinem Aufenthalt. Zumindest nahm niemand Notiz von ihm oder bezichtigte ihm irgendeines Verbrechens.

„Wo haben Sie denn zuvor gesucht?“, informierte sich nun Chizuru.

„Auf ganz Fairy Tale. Angefangen in Wastebin, weiter im Elfenwald. Über den Bereich der Zwerge bis zu den Klippen der Harpyien … durch die Wälder und Felder aller anderen, bis hierher zu den Feen. Wenn ich sie hier nicht gefunden hätte … was hätte ich denn dann tun sollen?“

„Sie haben mindestens zwei Jahre für diese Reise gebraucht?“, fasste Yuki überrascht zusammen. Sie wusste, dass man bei einer Suche genauer sein musste, doch für einen Flug zum Elfenwald brauchte sie höchstens zwei Tage, wenn sie langsam flog.

Und das war von einem zum anderen Ende Fairy Tales.

„Eine Suche ist genau und detailliert.“

Sie nickte verstehend und war still – woraufhin alle still waren.

Plötzlich erhob sich eine leise Stimme und sagte: „Sie ist es, nicht wahr?“

Erst war Yuki verwirrt, woher diese kam, doch dann realisierte sie, dass Nami sprach.

Das Mädchen blickte ihren Vater an und dieser sah konfus zurück. „Du hast deine Sprache wieder gefunden“, stellte dieser dann trocken fest, ging aber nicht auf die Worte des Mädchens ein.

Eine Trauer lag in der Stimme des Kindes. „Sie muss es sein …“

„Hey, Nami … Von was redest du?“, fragte Nero unverfroren.

Sie ignorierte ihn.

Danach sah sie Yuki an – und es war ein zerstörerischer Blick, einer, der Yuki Angst bescherte. Vor allem, da sie ihn nicht verstand.

„Leugne es nicht!“, befahl das Mädchen wütend – obwohl niemand außer Nero etwas gesagt hatte. Vielleicht war das ihr Problem.

„Mädchen, beruhige dich!“, versuchte ihr Vater ihre Wut zu schlichten.

Sie stand auf, woraufhin sich ein jeder am Tisch regte, um sie von einem etwaigen Fluchtversuch abzuhalten. Doch wirklich anfassen tat sie keiner, da jeder – zumindest Yuki – Angst darum hatte, dass sie wieder zu schweigen begann.

Sie machte einen bedrohlichen Schritt von ihrem Stuhl entfernt und stampfte vor dem ihres Vaters auf. Dieser starrte nur unbeeindruckt zurück.

„All die Jahre!“, klagte sie ihn an, „All die Jahre! Und dann … dann DAS!“ Ihre Hand deutete in Yukis Richtung, woraufhin sich jeder am Tisch zu ihr umdrehte.

Sie allerdings zuckte unwissend mit den Schultern.

Schließlich wusste sie nichts. Wovon sprach dieses Kind?

„Wieso? Wieso bin ich ihr egal?“, wollte sie von ihrem Vater wissen und Tränen stiegen in ihre Augen.

… Yuki verstand wirklich nicht, wovon dieses Mädchen sprach. Weshalb sollte sie ihr NICHT egal sein? Sie kannte sie schließlich nicht! Und falls das Kindchen wirklich Mina wäre – oder ein ihrer Fanatikerinnen -, würde dies ein Grund sein, dass sie ihr keine Achtung schenkte!

Der Vater antwortete weiterhin nicht.

„Nun? Bist DU jetzt sprachlos?“, brüllte sie ihn an, obwohl er vielleicht eine Kopfbreite von ihr entfernt war. „Bist du …“ Namis Stimme versagte, als sie weiter sprechen wollte, und sie begann zu schluchzen.

Tanyaru erhob sich schweigend und nahm seine Tochter in den Arm. Danach murmelte er ihr etwas für Yuki Unhörbares zu. Der Logik halber schätzte sie allerdings auf ein väterliches „Beruhige dich, Schatz“ oder „Alles wird gut“.

Sie besah diese Szene und schloss sich allen anderen im Schweigen an.

Plötzlich stieß Nami ihren Vater von sich uns sah aggressiv in Yukis Richtung – in diesem Moment vernahm Yuki Geräusche hinter sich.
 


 

Sie kniete neben seinem Leichnam und starrte ihn an. Seine geschlossenen Augen, der saubere Schnitt an seinem Hals, seine blutbefleckte Kleidung, sein langes schwarzes Haar, das wild in der Gegend herumlag und zersaust seinen Kopf umsäumte.

Ein weiteres Schluchzen entfuhr ihr und erneute Tränenbäche flossen von ihrer Wange auf den Boden und ihre Beine.

Mizuki strich ihm über den Kopf und richtete dabei eine Haarsträne.

Einige ihrer Tränen trafen nun ihn.

„Orochimaru …“, murmelte sie, „Es … Es tut mir …“

Abermals versagte ihr Stimme.

Sie hatte ihm den Tod gewünscht … Natürlich war ihr das vorher noch nicht bewusst … Doch … als Anführerin eines ganzen Stammes … sie hätte die Folgen erahnen müssen …

Und lieber hätte sie noch tausend Jahre unter Orochimarus Herrschaft verbracht, als den anderen Orochimaru zu verlieren – obwohl er für sie schon als verloren galt. Doch er hätte leben können … Doch nein – Nein … natürlich war es nicht so … Es war doch klar, dass genau er, ER, es war, der ihren Wunsch in Erfüllung gehen ließ … Durch das Beenden seines eigenen Lebens … Und noch nicht einmal erklärt wurde ihm das am Tage seines Ablebens!

Er wusste wahrscheinlich nicht einmal, weshalb er gestorben war!

Toshiro hatte vorher versucht, ihr klarzumachen, dass alles für einen besseren Zweck wäre, dass es das Richtige war, ihn zu töten … Als ob sie das nicht selbst wüsste!

Ihr war doch klar, dass es von nun an nur noch aufwärts für die Welt gehen konnte!

Doch … für Orochimaru?

Er musste nun für immer als Engel herumschweben und … sie konnten sich nicht sehen …

Hierbei wandte sich ihr von den Tränen beeinträchtigter Blick zum ersten Mal, seit sie Orochimarus toten Körper betrachtet hatte, auf den anderen Orochimaru, dessen rosarotes Haar, im Gegensatz zum schwarzen, nicht zerzaust in der Gegend herumlag, sondern fein säuberlich, als hätte er es extra noch einmal gekämmt, bevor er sich niederlegte.

Er hätte Orochimaru von ihr fern gehalten … Nein … Nein … das hätte nicht sein müssen … Er … er hatte nicht gewusst, wer Orochimaru war … Vielleicht wusste er, dass Orochimaru sein Leben war – doch er wusste nicht, dass er auch IHR Leben war.

Nur mit dem Unterschied, dass sie weiterleben würde …

Denn Orochimarus Fluch brach nicht … Sie konnte nicht wenigstens als Engel mit ihm im Himmel weiterleben … Sie war noch immer ein Vampir …

Danach sah sie ihre Tochter an, die von allem gewusst hatte …

Sie war nicht wütend auf sie, sondern sah diesem Fakt eher gleichgültig gegenüber … denn sie wusste, dass wenn sie schon vorher davon erfahren hätte … höchstwahrscheinlich hätte sie dem ganzen niemals zugestimmt. Sie hätte beide Orochimaru am Leben lassen, nur dass einer von ihnen leben konnte. Das Schicksal des zweiten war ihr egal … Nein … sie wollte den einen lebend, den anderen aber tot sehen …

Allerdings war es ihr wichtiger, ihren Orochimaru von der Erde lebendig zu wissen, als den anderen tot … Bedeutet der andere auch der Welt ihr Ende …

Sie musste lächeln.

War denn dies nicht genau der Egoismus, den sie Orochimaru, Herr über Leben und Tod, vorgeworfen hatte?

Weitere Tränen flossen ihre Wange hinab.

Ein Schluchzen nach dem anderen erklang und sie ließ sich weinend auf Orochimarus Brust nieder, um dort ihre Tränen zu vergießen, bis die letzte vertrocknete.

Ihr Schmerz über den Verlust des Mannes, den sie noch immer liebte, allerdings nie mehr zu sehen gedachte, überbrückte den anderen Schmerz, der sich auch in ihrem Körper ausbreitete und verschmolz mit diesem, sodass sie keine Notiz von ihm nahm.
 

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Ein sehr ... kreativer ... einfallsreicher ... passender Titel ... nicht wahr? xD

Ja, genau, richtig geraten! MEIN Titel! û.u Von MEIN persönlich.

Und wisst ihr was? Man kann auch ein Logo daraus machen:
 

Spr'

Ache
 

Und wenn man GANZ kreativ sein will, dann schreibt man darunter sogar noch WORTE!!
 

Spr'

Ache

DT
 

Oh, du meine Güte! Brilliant!!

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Aber lassen wir das. û.u
 

Also, ein neues (weniger gelungenes) Kapitel von mir! Und ich hoffe, dass die nächsten besser werden!
 

Luffiii Grüße

- der Autor, der noch immer über alte Witze lacht :D



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2010-11-25T00:22:00+00:00 25.11.2010 01:22
hammer Kapi!^^
Arme Mizuki.
So hat sie sich das sicher nicht vorgestelt.


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