Medieval Poems
Die Gedichte hier steck ich mal einfach in die Kategorie 'Mittelalter' XD die hier mag ich auch am meisten, ich hoffe sie gefallen auch euch ^^
Einsamer Reiter
(beim Busfahren entstanden ^^)
Still ist der Morgen, nur durchbrochen von dumpfer Schrittfolge
Langsam trabt der braune Hengst durch den Wald auf das Feld
Sein Reiter regt sich nicht, betrachtet nur die Schönheit des Landes
Der Atem des Odin zieht zart wie ein seidenweißes Tuch vor ihnen her
Langsam tauchen sie ein in die weißen feuchten Nebelschwaden
Feine Wassertropfen zieren Mähne des Pferdes und Haar des Reiters
Leise atmet der einsame Reiter die Luft seines Landes ein, zu Hause
Laut schnaubt der Braune, über das ganze Feld ist es zu hören, daheim
Die Bauern schrecken hoch und sehen zu ihm auf, verneigen sich sofort
Der einsame Reiter lächelt sanft, sie haben ihn nicht vergessen
Mit ruhiger Hand führt er sein Pferd an den knienden Bauern vorbei
Nach Jahren ist er zurückgekehrt, was niemand mehr glaubte
Der König ist zurück...
Frühstück in der Orangerie
Still und mit Bedacht wird die Orangerie fein hergemacht
Seine Majestät hat dort zu speisen gewünscht
Luise und Heinrich huschen umher, decken leise den Tisch
Brötchen werden frisch gebacken, der Tee rasch aufgebrüht
Bernhard zupft die trockenen Blätter aus den Orangenbäumen,
Anna bringt die Teekanne und Marie den Brötchenkorb
Frisch gepressten Orangensaft trägt Henriette in das Gartenhaus
„Schnell, schnell! Hermine führt den Herrn schon her!“
Sie hören die Glastüren sich öffnen, alle sieben flitzen umher
Marie entzündet die Kerzen schnell und alle stehen in einer Reihe fein
Seine Majestät erreicht, geführt von Hermine, den gedeckten Tisch
Die Diener verneigen sich höflich und seine Majestät lächelt erfreut
Der betagte Herr setzt sich und die Diener ziehen von dannen
Nur Hermine bleibt an seiner Seite, sie führt ihn auch zurück
Die Vögel singen draußen ihr Morgenlied, er lauscht besonnen ruhig
„Setz dich, Kind, setz dich.“, murmelt er, Hermine gehorcht
Sie sitzt ihm gegenüber, kann den alten Mann genau betrachten
Sieht die wachsamen blauen Augen, die Adlernase und die vielen Falten
Das alles fein umrahmt von weißgrauem Haar in sanfter Welle
Sein Blick wandert über den Tisch der so liebevoll gedeckt ward
Die Brötchen leuchten golden wie der Weizen aus dem sie gemacht sind
Der Orangensaft glitzert wie die gelbe Sonne am Morgenhimmel
Der Tee schimmert dunkel wie die Haut dessen, der ihn gepflückt hat
Und seine Majestät lächelt und genießt das Frühstück in der Orangerie
Stolzer Krieger
(unbewusst auf meinen Freund gemünzt ^^)
Da stehst du nun allein auf weiter Flur
Hast verloren, was bedeutsam dir war, du mutiger Held
Selbst die Götter haben sich gegen dich verschworen
Schwarze Wolken ziehen langsam und bedrohlich auf
Dein reusamer Weg führt dich ans Moor der Götter
Flehend kniest du nieder, du, der stolze Krieger
Schild und Schwert, so schwörst du heilig, sind dir nichts mehr wert
Ins pechschwarze Moor wirfst du dein altes Leben
Ein neues schenkt das Moor dir aber nicht
Finden musst du den Weg allein, sonst wirst du ewig einsam sein
Erhebe dich aus den Gräsern der Niederung, du stolzer Krieger!
Finde dein neues Leben, du wirst sehen, es wird alles wieder gut
Erhebe dich und höre die Trompeten, höre die Priester Odins beten!
Der alte Herr verlässt sein Reich, jetzt nimm du das Zepter in deine Hand!
Dein Name sei gemeißelt in Stein, um ewig Legende deiner Taten zu sein!
Winterglanz im Havelland
(da komm ich her ^^)
Wie flüssiges Platin schillert der kalte Strom in der Morgensonne
Am Ufersaum glitzern Grashalme wie des Kaisers Silberbesteck
Weiß wie Greisenbärte leuchten Strauch und Blätterdach
Als wären es Marmorsäulen aus Potsdam so glänzen die Baumstämme
Der Hochzeitszug der Naturgeister führt samtig weiß durch die Flur
Und sanfte Sonnenstrahlen lassen diesen Winterglanz seidig schimmern
Kalte Umarmung
Das Haupt gesenkt, das blonde Haar fällt strähnig in seine Stirn
Die Dämmerung naht heran, sie führen ihn hinaus in die Nachtkälte
Freund und Feind stehen wie römische Säulen am Prozessionswege
Sie sehen ihn an, die einen bös’, die andren mit Tränen in den Augen
Im Walde ist es dunkler noch als draußen, ihm zittern die Glieder
Auf einer Lichtung der letzte Sonnenstrahl des Tages mystisch ruht
Sie führen ihn dorthin, wo Gräser und Büsche sich langsam verdünnen
Morsche dünne Baumstämme ragen aus dem Boden vor ihnen auf
Ein Steg aus Holz geschmückt mit Gottesgaben weist den Weg
Die Meute ist ihnen gefolgt und wartet nun auf das Urteil der Richter
Mit dem Rücken zum puren Pech drehen sie ihn und bohren weiter
Müde all dieser Fragen schüttelt er den Kopf und sinkt auf die Knie
Sie heben ihn hoch, stellen ihn auf die Beine und fragen mehr und mehr
Tränenreich schwört er keiner ihrer Anschuldigungen schuldig zu sein
Die Richter tauschen beredte Blicke, dann nicken sie nur noch langsam
Er weiß nicht mehr, wo soll er nur hinschauen, was geschieht jetzt?
Zwei starke Krieger packen ihn schmerzhaft und stoßen ihn vom Steg
Das ganze Dorf sieht zu, wie er ganz langsam im Moor versinken wird
Was habe ich denn getan, fragt er sich, bis zur Hüfte schon im Moor
Er hat sie sehr geliebt, aber doch niemals getötet, steht für ihn fest
Niemand hat ihm glauben wollen, niemand hat ihn mehr angesehen
Tiefer und tiefer sinkt er hinein, die Richter stehen nur und schauen
Alle schauen zu, wie er versinkt im schwarzen Morast zur Strafe
Das kalte Pech umspielt sein Kinn, der letzte Sonnenstrahl ist fort
Das Dorf kommt dichter heran, die Dämmerung lässt schlecht sehen
Einen Arm kann er befreien, flehend streckt er ihn ihnen entgegen
Das Pech tropft herab wie dicker Brei, sie wenden sich ab von ihm
Die Mutter sinkt schwer zu Boden und beginnt laut zu wehklagen
Der Kopf versinkt nun auch ganz langsam, doch er will kämpfen
Er will nicht sterben im kalten Moor, das hat er nicht verdient
Doch unerbittlich ist das Pech, der Morast zieht ihn in die Tiefe
Versunken in einer kalten Umarmung, bestraft für seine Unschuld
Meerestoben
(Instrumental-Titel von Menhir)
Wie ein einsamer Eremit steht er dort oben auf den Klippen
Seine Truppen kommen viel zu spät, was war nur los?
Sein Blick fällt auf das wilde tosende Meer
Es ist unruhig, genua wie der Feldherr oben auf der Klippe
Die Wellen schlagen ungestüm gegen die Brandung, wirbeln hoch
Die Gischt sammelt sich zischend am sandigen Strandufer
Der scharfe beißende Wind jagt das Wasser an die Küste
Der Feldherr wendet den Blick zum Himmel, wo bleibt sein Heer?
Die Wolken sehen bedrohlich grau auf ihn hinab, wo sind sie?
Die ersten Regentropfen berühren sanft des Feldherrn Gesicht
Es stürmt los, laut und gefährlich bricht ein Gewitter aus
Der Feldherr schaut sich um, sein Gehör aufmerksam gespannt
Am Horizont vernimmt er leises Hufgetrappel, lauter werdend
Er sieht sein Heer in voller Stärke, es kommt mit Siegessicherheit
Der Feldherr lächelt zufrieden, der Regen stört ihn nicht mehr
Das wild tosende Meer hinter ihm beweist seine Stärke
Sein Heer erreicht ihn, ergeben hören sie seine Worte, umspielt vom Meerestoben
Break the Chains
entstanden durch einen Song von Hammerfall, leider weiß ich echt nicht mehr welcher:( war ursprünglich ein deutscher Text, aber nachdem ich es in englisch übersetzt hab, gefiels mir einfach besser :)
Since years you are here, captured at that dirty place
Dark are the cells, gloomily are the others, relentlessly your keepers
Black are your endless nights and much more black the days
What have you done? Why you are chained here, prisoner?
Iron is curling around your maltreated wrists
The hysteric callings from the torture chamber get into your ears
You don’t care about, you know that all for a long time
Your eyes stay shut, your mouth is sealed since you are here
Your keepers can ask you what they want, they can batter you
Your lips stay close whatever they want you to tell
Since you are captured here your thoughts circle around the liberty
Today your plan is finished, this night you want to escape
Break your chains, prisoner! You have had lived here innocent!
Innocent you were captured for things you never have done!
Break free, break your chains and flee, go contrary to your life
Look there, at the tree in front of your house, there it’s waiting for you
She stays there, the teardrops running hot as she sees you coming
Long she has had to wait till you, the innocent fighter, comes home
Break the chains, hold her tight and never leave her alone anytime