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OneShot-Sammlung

Meine Sammlung an OneShots [wie der Titel schon sagt]
von

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Winter

Winter
 


 

Es war Sonntag, windig, regnerisch und dazu auch noch Winter. Wie Sie den Winter hasste. Er war so kalt, nichts konnte man machen, denn es war immer nur zu kalt dafür. Mal wollte Sie mit Ihm einen spontanen Ausflug machen, einfach weg, weg vom Krieg, weg vom Alltag, von den kleinen Problemen im Leben, doch was passierte? Sie wurde zum Dienst gerufen, da durch das kalte, Winterwetter viele Leute sich verletzt hatten, da es zu glatt überall war und sie sich zu dünn angezogen hatten und dadurch erkrankten.

Wie jeden Tag saß Sie in Ihrem schönen Sessel am Kamin, Sie hatte niemanden mehr, Er war weggegangen, weg für immer. Ihre Freunde waren mit Ihm gegangen. Sie waren alle weg, weg ohne sich zu verabschieden, niemand hatte auch nur ein Wort gesagt, niemand war je wieder gekommen um Ihr zu erklären warum sie weggegangen waren, kein einziger.

Wut stieg in Ihr auf, Sie ballte ihre Fäuste zusammen und warf die Zeitung, die auf Ihrem Schoss gelegen hatte in den Kamin. Tränen stiegen Ihr in die Augen, Sie wollte nicht mehr wütend werden, Sie konnte sie nicht hassen, sie waren doch Ihr ein und alles gewesen, doch trotzdem war Sie nun alleine. Nachdenklich blickte Sie in die lodernden Flammen in Ihrem Kamin, Sie dachte an den Tag an dem Sie alle kennen gelernt hatte.
 

Es war ein stürmischer Wintermorgen und alle Kinder im Ort spielten im Schnee draußen. Die Mädchen machten Schneeengel, die Jungs machten eine Schneeballschlacht und danach bauten alle gemeinsam eine große glückliche Schneemannfamilie. Nur ein Mädchen saß alleine im Schnee und guckte den anderen zu, wie sie Spaß hatten und nicht an die Zukunft und an die Probleme in der Welt dachten. Gerade als sich das Mädchen erhob, bekam Sie einen Schneeball ins Gesicht ab, und da Sie total unvorbereitet war, flog Sie nach hinten in den Schnee und blieb liegen. Langsam und mit einigen Schmerzen erhob Sie sich und da kamen auch schon fünf Kinder in Ihrem Alter angerannt und halfen Ihr hoch und entschuldigten sich bei Ihr. Sie bemerkte, dass es eine eingeschweißte kleine Freundesgruppe war. Eifersüchtig beobachte Sie, wie die beiden Mädchen die drei Jungs anmachten, es sei nicht lustig unvorbereitete Menschen mit Schneebällen zu bewerfen. Nach einigen Endschuldigungen verabschiedete sich die kleine Gruppe und trottete zur nächsten Schneeballschlacht. Das kleine Mädchen wusste es war nicht die letzte Begegnung.

Sie war das kleine Mädchen und sie sollte Recht behalten.
 

Langsam stand Sie auf und machte sich auf den Weg in die Küche um sich Ihre Lieblingsschokolade zu machen, die Sie jedes Mal trank, wenn es Ihr nicht gut ging.

Diese Schokolade hatte auch ihre eigene kleine Geschichte an die Sie immer denken musste.
 

Mit roten Wangen und kaum Luft in den Lungen lief Sie der U-Bahn hinterher, doch es war zu spät, sie war weg. Tränen stiegen Ihr in die Augen. Dieser Tag war der schlimmste in Ihrem noch kurzen Leben.

Sie hatte zwar einen guten Abschluss geschafft, doch Sie bekam keine Arbeitsstelle. Entweder Sie war zu jung, oder Sie war zu alt. Sie kam grad so über die Runden mit der Erbe Ihrer verstorbenen Eltern, doch auf Dauer würde es nicht reichen. Nun stand Sie da, Einkauftüten in den Händen, nur noch ein U-Bahnticket, das Ihr nicht helfen konnte, da Sie sie eben verpasst hatte, und keinem Geld mehr in den Taschen. Sie wollten weinen, einfach allen Frust rauslassen und die Welt verfluchen, doch gerade in dem Moment in dem Sie alles rauslassen wollte, tippte Ihr jemand auf die Schulter. Mit hochrotem Kopf drehte Sie sich um und sah in zwei Hasselnussbraune Augen, die Sie warm anstrahlten. Sie erkannte diese Augen, Sie wusste Sie hatte sie schon einmal irgendwo gesehen, doch Sie sollte nie drauf kommen wo Sie sie gesehen hatte. Das Mädchen, das in Ihrem Alter ungefähr war, stellte sich vor und bat Ihr Hilfe an. Da Sie nichts mehr zu verlieren hatte und der Tag nicht mehr schlimmer werden konnte, folgte Sie ihr in ein kleines Café, wo sie Sie erstmal auf eine heiße Schokolade einlud und sie sich über ihr Leben unterhielten. Nachdem Sie ihr Ihre Situation erklärt hatte, fuhr Ihre neue Freundin Sie nach Hause und sie trafen sich noch des Öfteren, nie mit dem Gedanken das ihre neue Freundschaft irgendwann mal auseinander brechen würde.
 

Zu Hause war es Ihr zu langweilig, deswegen beschloss Sie eine Runde spazieren zu gehen und sie zu besuchen auch wenn Sie wusste, sie würden Ihr nie wieder einen Witz erzählen oder Ihr irgendetwas erzählen, trotzdem zog Sie Ihren leuchtend roten Schal an, den Sie von Ihm bekommen hatte an. Sie liebte diesen Schal, er roch immer noch nach Ihm, Sie liebte Seinen Geruch, Sie liebte Ihn, immer noch und Sie würde nie aufhören Ihn zu lieben. Sie wollte Ihn nicht vergessen, auch wenn ihre Familie Ihr das gesagt hatte, Sie konnte nicht, wollte einfach nicht loslassen, zu viele Erinnerungen waren in Ihr und niemals würde Sie Ihn und Seinen besten Freund und Bruder vergessen, niemals. Beide hatten Ihr schon einige Male übel zugesetzt, doch es war nie böse gemeint, sie waren einfach so, genau wie ihr Freund, den Sie auch kennen gelernt hatte, ebenso seine Freundin.
 

Es war Silvester und überall lag Schnee, wie es im Winter so üblich ist und Sie machte sich mit Ihrer nun besten Freundin, die Sie mit heißer Schokolade kennen gelernt hatte auf den Weg zu einer Silvester Party von ihren Freunden. Noch hatte Sie die Freunde Ihrer besten Freunde nur vom hören kennen gelernt, doch heute sollte Sie sie zum ersten Mal treffen. Aufgeregt war Sie ja nicht, aber ein komisches Gefühl hatte Sie schon dabei. Die Feier sollte bei einem der Jungs stattfinden und dort sollten nur Leute aus dem engeren Freundeskreis kommen. Dort angekommen wurde Sie allen vorgestellt und Sie verstanden sich Aufahnhieb alle gut. Nicht wissend ging Sie kurz vor Mitternacht raus um dort ein wenig frische Luft zu schnappen, doch Sie war nicht alleine. Er stand auch da und sie unterhielten sich lange Zeit und feierten zusammen ins Neue Jahr hinein, ohne zu wissen, dass es Ihr Jahr sein sollte. Nach Silvester ging es auf Januar zu und somit auf Ihren Geburtstag. Sie wollte nur mit Freunden reinfeiern, auch mit Ihm. Wieder stand Sie kurz vor Mitternacht mit Ihm draußen, doch dieses Mal war es anders, sie standen näher aneinander und genau um Mitternacht küssten Sie sich, nicht zum letzten Mal in ihrem Leben. Nach dem Kuss überreichte Er Ihr Sein Geschenk für Sie, einen roten Schal.
 

Es hatte aufgehört zu regnen, dafür schneite es jetzt, was Sie noch mehr den Winter hassen lies. Dieser verdammte Schnee, Ihr war der Regen doch lieber, doch es schneite.

Nachdem Sie das Haus abgeschlossen hatte, begab Sie sich in eine kleine Straße, die Sie nun in und auswendig kannte. In der Mitte der Straße befand sich ein zerbeulter Briefkasten und genau gegenüber saß wie jeden Abend eine alte graue Katze, die alles und jeden beobachtete.

Wie in Trance ging Sie die Straße lang und achtete auf nichts in Ihrer Umgebung.

Als Sie endlich an Ihrem Ziel ankam, betrachtete Sie das alte rostige Tor und öffnete es dann.

Ohne auch nur einmal stehen zu bleiben ging Sie weiter bis Sie endlich gefunden hatte was Sie suchte. Wieder stiegen Ihr Tränen in die Augen und Sie kniete sich nieder, der Boden war nass und voller Erde, doch es störte Sie nicht. Ihr war es egal, wie Sie aussah, Sie brauchte sich für niemanden mehr schön machen, denn Sie wollte niemandem mehr gefallen, nicht mal sich selbst. Sie schlug hart mit beiden Fäusten auf den Boden und verfluchte Ihre Freunde, die Welt und sich selbst am meisten. Sie dachte wieder an den Tag an dem sie gegangen waren ohne ein Wort zu sagen.
 

Es war wieder Winter, Weihnachten. Sie saß mit Ihm am Tisch und sie feierten alleine Ihr Weihnachtsfest. Es war Ihr erstes gemeinsames Weihnachten, Sie wollten etwas besonderes, was Sie auch bekommen sollten. Sie wollten die Geschenke erst am nächsten Tag mit Ihren Freunden gemeinsam öffnen und deswegen legten Sie die Geschenke wieder unter Ihren hübsch dekorierten Weihnachtsbaum und gingen früh zu Bett, denn schon früh am Morgen wollten Sie sich alle treffen zu einer heißen Schokolade. Früh am Morgen klingelte es an der Haustür und überraschender Weise standen Ihre Freunde alle versammelt da und gratulierten freudig zu Weihnachten. Alle saßen im Esszimmer und warteten auf Sie, weil Sie die Geschenke holen wollte, da sie noch unter dem Weihnachtsbaum lagen. Er hatte Seinen Freunden gerade mit stolz den Teich im Hintergarten durch das große Terrassenfenster gezeigt, als es laut knallte und verhüllte Gestalten in das Esszimmer rannten und einen riesen Radau anstellten. Sie versteckte sich hinter Ihrem Sessel und wartete darauf, das es endlich ruhig im Haus würde, es dauerte zwar, doch irgendwann waren sie wieder alleine im Haus und Sie sah die verhüllten gestalten die Straße lang rennen. Langsam ging Sie zurück ins Esszimmer und sah jeden Ihrer Freunde auf dem Boden liegen, auch Ihn und sie starten ins Leere, ohne zu blinzeln. Niemand von ihnen würde jemals wieder von selbst die Augen schließen, es war nicht mehr möglich, nie mehr. Nach diesen Ereignissen waren die Zeitungen voll von Anzeigen über fünf tote an Weihnachten, doch niemand erwähnte Sie jemals, niemand. Keiner kam darauf über Sie zuschreiben, wahrscheinlich wusste niemand von Ihr, obwohl es doch Ihr eigenes Haus gewesen war.
 

Nun kniete Sie dort, an ihren Gräbern und weinte. Seit diesem Ereignis was Sie jeden Tag hier und weinte jedes Mal aufs neue. Sie dachte immer wieder an die Tage an denen sie noch zusammen gewesen waren, und jedes Mal wurde es schwerer für Sie. In Ihrer Manteltasche trug Sie Sein Weihnachtsgeschenk bei sich, noch nicht ausgepackt, immer noch mit der kleinen roten Schleife auf der kleinen rechteckigen eingepackten Schachtel. Sie bemerkte gar nicht, dass es angefangen hatte zu schneien als Sie die rote Schleife vorsichtig abnahm und das Papier abmachte. Sie fand eine Karte in dem Päckchen. Nachdem Sie die Karte genauer betrachtet hatte, las Sie die Karte und schaute für einige Minuten in den Himmel hinauf und stand dann sachte auf und ging nach Hause. Doch erst nachdem Sie die Karte an Sein Grab gestellt hatte. Am Tor blieb Sie noch einmal stehen und fragte eher sich selbst als irgendwen bestimmten: „ Gilt es auch bei Schnee?“

Danach ging Sie nach Hause und wusste somit nicht, dass der Wind die Karte aufgeschlagen hatte und man deutlich lesen konnte was drin stand.
 


 


 

„ES GEHT IM LEBEN NICHT DARUM ZU WARTEN DAS DER STURM VORBEIZIEHT!

ES GEHT DARUM ZU LERNEN IM REGEN ZU TANZEN!“
 


 

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wem würdet ihr diese geschichte zuordnen? Reviews sind immer erwünscht :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  belladonna_lily
2009-09-19T23:41:25+00:00 20.09.2009 01:41
wow Ö.Ö
hammermäßig! eine schande dass du bis jetzt nur 2 kommis hast! .___.

der OS ist großartig, traurig und irgendwie wunderschön!
es hat mich richtig reingezogen, ich war voll dabei...

we, ich den OS zuordenen würde?
mhmm... keine ahnung, vielleicht sogar einer ganz anderen person, die sich auch in einen zwilling verliebt hat?
fred ist ja anders gestorben... .____. (ja, irgendwie hänge ich am werdegang der bücher etc. ;))

das einzigste was mich irritiert hat war, dass du hier und da das "sie" groß geschrieben hast, was man eig. nur bei ansprachen verwendet... naja ist ja leicht auszumerzen =)
liebe grüße
bella
Von: abgemeldet
2008-06-16T18:53:13+00:00 16.06.2008 20:53
Man die storry ist echt traurig -.-
Also keine ahnung ich würde sie entwederkathi oder Alicia zufügen, aber kann auch Angelina sein, also null ahnung, aber trotzdem tolle storry^^


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