Zum Inhalt der Seite

OneShot-Sammlung

Meine Sammlung an OneShots [wie der Titel schon sagt]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Winter

Winter
 


 

Es war Sonntag, windig, regnerisch und dazu auch noch Winter. Wie Sie den Winter hasste. Er war so kalt, nichts konnte man machen, denn es war immer nur zu kalt dafür. Mal wollte Sie mit Ihm einen spontanen Ausflug machen, einfach weg, weg vom Krieg, weg vom Alltag, von den kleinen Problemen im Leben, doch was passierte? Sie wurde zum Dienst gerufen, da durch das kalte, Winterwetter viele Leute sich verletzt hatten, da es zu glatt überall war und sie sich zu dünn angezogen hatten und dadurch erkrankten.

Wie jeden Tag saß Sie in Ihrem schönen Sessel am Kamin, Sie hatte niemanden mehr, Er war weggegangen, weg für immer. Ihre Freunde waren mit Ihm gegangen. Sie waren alle weg, weg ohne sich zu verabschieden, niemand hatte auch nur ein Wort gesagt, niemand war je wieder gekommen um Ihr zu erklären warum sie weggegangen waren, kein einziger.

Wut stieg in Ihr auf, Sie ballte ihre Fäuste zusammen und warf die Zeitung, die auf Ihrem Schoss gelegen hatte in den Kamin. Tränen stiegen Ihr in die Augen, Sie wollte nicht mehr wütend werden, Sie konnte sie nicht hassen, sie waren doch Ihr ein und alles gewesen, doch trotzdem war Sie nun alleine. Nachdenklich blickte Sie in die lodernden Flammen in Ihrem Kamin, Sie dachte an den Tag an dem Sie alle kennen gelernt hatte.
 

Es war ein stürmischer Wintermorgen und alle Kinder im Ort spielten im Schnee draußen. Die Mädchen machten Schneeengel, die Jungs machten eine Schneeballschlacht und danach bauten alle gemeinsam eine große glückliche Schneemannfamilie. Nur ein Mädchen saß alleine im Schnee und guckte den anderen zu, wie sie Spaß hatten und nicht an die Zukunft und an die Probleme in der Welt dachten. Gerade als sich das Mädchen erhob, bekam Sie einen Schneeball ins Gesicht ab, und da Sie total unvorbereitet war, flog Sie nach hinten in den Schnee und blieb liegen. Langsam und mit einigen Schmerzen erhob Sie sich und da kamen auch schon fünf Kinder in Ihrem Alter angerannt und halfen Ihr hoch und entschuldigten sich bei Ihr. Sie bemerkte, dass es eine eingeschweißte kleine Freundesgruppe war. Eifersüchtig beobachte Sie, wie die beiden Mädchen die drei Jungs anmachten, es sei nicht lustig unvorbereitete Menschen mit Schneebällen zu bewerfen. Nach einigen Endschuldigungen verabschiedete sich die kleine Gruppe und trottete zur nächsten Schneeballschlacht. Das kleine Mädchen wusste es war nicht die letzte Begegnung.

Sie war das kleine Mädchen und sie sollte Recht behalten.
 

Langsam stand Sie auf und machte sich auf den Weg in die Küche um sich Ihre Lieblingsschokolade zu machen, die Sie jedes Mal trank, wenn es Ihr nicht gut ging.

Diese Schokolade hatte auch ihre eigene kleine Geschichte an die Sie immer denken musste.
 

Mit roten Wangen und kaum Luft in den Lungen lief Sie der U-Bahn hinterher, doch es war zu spät, sie war weg. Tränen stiegen Ihr in die Augen. Dieser Tag war der schlimmste in Ihrem noch kurzen Leben.

Sie hatte zwar einen guten Abschluss geschafft, doch Sie bekam keine Arbeitsstelle. Entweder Sie war zu jung, oder Sie war zu alt. Sie kam grad so über die Runden mit der Erbe Ihrer verstorbenen Eltern, doch auf Dauer würde es nicht reichen. Nun stand Sie da, Einkauftüten in den Händen, nur noch ein U-Bahnticket, das Ihr nicht helfen konnte, da Sie sie eben verpasst hatte, und keinem Geld mehr in den Taschen. Sie wollten weinen, einfach allen Frust rauslassen und die Welt verfluchen, doch gerade in dem Moment in dem Sie alles rauslassen wollte, tippte Ihr jemand auf die Schulter. Mit hochrotem Kopf drehte Sie sich um und sah in zwei Hasselnussbraune Augen, die Sie warm anstrahlten. Sie erkannte diese Augen, Sie wusste Sie hatte sie schon einmal irgendwo gesehen, doch Sie sollte nie drauf kommen wo Sie sie gesehen hatte. Das Mädchen, das in Ihrem Alter ungefähr war, stellte sich vor und bat Ihr Hilfe an. Da Sie nichts mehr zu verlieren hatte und der Tag nicht mehr schlimmer werden konnte, folgte Sie ihr in ein kleines Café, wo sie Sie erstmal auf eine heiße Schokolade einlud und sie sich über ihr Leben unterhielten. Nachdem Sie ihr Ihre Situation erklärt hatte, fuhr Ihre neue Freundin Sie nach Hause und sie trafen sich noch des Öfteren, nie mit dem Gedanken das ihre neue Freundschaft irgendwann mal auseinander brechen würde.
 

Zu Hause war es Ihr zu langweilig, deswegen beschloss Sie eine Runde spazieren zu gehen und sie zu besuchen auch wenn Sie wusste, sie würden Ihr nie wieder einen Witz erzählen oder Ihr irgendetwas erzählen, trotzdem zog Sie Ihren leuchtend roten Schal an, den Sie von Ihm bekommen hatte an. Sie liebte diesen Schal, er roch immer noch nach Ihm, Sie liebte Seinen Geruch, Sie liebte Ihn, immer noch und Sie würde nie aufhören Ihn zu lieben. Sie wollte Ihn nicht vergessen, auch wenn ihre Familie Ihr das gesagt hatte, Sie konnte nicht, wollte einfach nicht loslassen, zu viele Erinnerungen waren in Ihr und niemals würde Sie Ihn und Seinen besten Freund und Bruder vergessen, niemals. Beide hatten Ihr schon einige Male übel zugesetzt, doch es war nie böse gemeint, sie waren einfach so, genau wie ihr Freund, den Sie auch kennen gelernt hatte, ebenso seine Freundin.
 

Es war Silvester und überall lag Schnee, wie es im Winter so üblich ist und Sie machte sich mit Ihrer nun besten Freundin, die Sie mit heißer Schokolade kennen gelernt hatte auf den Weg zu einer Silvester Party von ihren Freunden. Noch hatte Sie die Freunde Ihrer besten Freunde nur vom hören kennen gelernt, doch heute sollte Sie sie zum ersten Mal treffen. Aufgeregt war Sie ja nicht, aber ein komisches Gefühl hatte Sie schon dabei. Die Feier sollte bei einem der Jungs stattfinden und dort sollten nur Leute aus dem engeren Freundeskreis kommen. Dort angekommen wurde Sie allen vorgestellt und Sie verstanden sich Aufahnhieb alle gut. Nicht wissend ging Sie kurz vor Mitternacht raus um dort ein wenig frische Luft zu schnappen, doch Sie war nicht alleine. Er stand auch da und sie unterhielten sich lange Zeit und feierten zusammen ins Neue Jahr hinein, ohne zu wissen, dass es Ihr Jahr sein sollte. Nach Silvester ging es auf Januar zu und somit auf Ihren Geburtstag. Sie wollte nur mit Freunden reinfeiern, auch mit Ihm. Wieder stand Sie kurz vor Mitternacht mit Ihm draußen, doch dieses Mal war es anders, sie standen näher aneinander und genau um Mitternacht küssten Sie sich, nicht zum letzten Mal in ihrem Leben. Nach dem Kuss überreichte Er Ihr Sein Geschenk für Sie, einen roten Schal.
 

Es hatte aufgehört zu regnen, dafür schneite es jetzt, was Sie noch mehr den Winter hassen lies. Dieser verdammte Schnee, Ihr war der Regen doch lieber, doch es schneite.

Nachdem Sie das Haus abgeschlossen hatte, begab Sie sich in eine kleine Straße, die Sie nun in und auswendig kannte. In der Mitte der Straße befand sich ein zerbeulter Briefkasten und genau gegenüber saß wie jeden Abend eine alte graue Katze, die alles und jeden beobachtete.

Wie in Trance ging Sie die Straße lang und achtete auf nichts in Ihrer Umgebung.

Als Sie endlich an Ihrem Ziel ankam, betrachtete Sie das alte rostige Tor und öffnete es dann.

Ohne auch nur einmal stehen zu bleiben ging Sie weiter bis Sie endlich gefunden hatte was Sie suchte. Wieder stiegen Ihr Tränen in die Augen und Sie kniete sich nieder, der Boden war nass und voller Erde, doch es störte Sie nicht. Ihr war es egal, wie Sie aussah, Sie brauchte sich für niemanden mehr schön machen, denn Sie wollte niemandem mehr gefallen, nicht mal sich selbst. Sie schlug hart mit beiden Fäusten auf den Boden und verfluchte Ihre Freunde, die Welt und sich selbst am meisten. Sie dachte wieder an den Tag an dem sie gegangen waren ohne ein Wort zu sagen.
 

Es war wieder Winter, Weihnachten. Sie saß mit Ihm am Tisch und sie feierten alleine Ihr Weihnachtsfest. Es war Ihr erstes gemeinsames Weihnachten, Sie wollten etwas besonderes, was Sie auch bekommen sollten. Sie wollten die Geschenke erst am nächsten Tag mit Ihren Freunden gemeinsam öffnen und deswegen legten Sie die Geschenke wieder unter Ihren hübsch dekorierten Weihnachtsbaum und gingen früh zu Bett, denn schon früh am Morgen wollten Sie sich alle treffen zu einer heißen Schokolade. Früh am Morgen klingelte es an der Haustür und überraschender Weise standen Ihre Freunde alle versammelt da und gratulierten freudig zu Weihnachten. Alle saßen im Esszimmer und warteten auf Sie, weil Sie die Geschenke holen wollte, da sie noch unter dem Weihnachtsbaum lagen. Er hatte Seinen Freunden gerade mit stolz den Teich im Hintergarten durch das große Terrassenfenster gezeigt, als es laut knallte und verhüllte Gestalten in das Esszimmer rannten und einen riesen Radau anstellten. Sie versteckte sich hinter Ihrem Sessel und wartete darauf, das es endlich ruhig im Haus würde, es dauerte zwar, doch irgendwann waren sie wieder alleine im Haus und Sie sah die verhüllten gestalten die Straße lang rennen. Langsam ging Sie zurück ins Esszimmer und sah jeden Ihrer Freunde auf dem Boden liegen, auch Ihn und sie starten ins Leere, ohne zu blinzeln. Niemand von ihnen würde jemals wieder von selbst die Augen schließen, es war nicht mehr möglich, nie mehr. Nach diesen Ereignissen waren die Zeitungen voll von Anzeigen über fünf tote an Weihnachten, doch niemand erwähnte Sie jemals, niemand. Keiner kam darauf über Sie zuschreiben, wahrscheinlich wusste niemand von Ihr, obwohl es doch Ihr eigenes Haus gewesen war.
 

Nun kniete Sie dort, an ihren Gräbern und weinte. Seit diesem Ereignis was Sie jeden Tag hier und weinte jedes Mal aufs neue. Sie dachte immer wieder an die Tage an denen sie noch zusammen gewesen waren, und jedes Mal wurde es schwerer für Sie. In Ihrer Manteltasche trug Sie Sein Weihnachtsgeschenk bei sich, noch nicht ausgepackt, immer noch mit der kleinen roten Schleife auf der kleinen rechteckigen eingepackten Schachtel. Sie bemerkte gar nicht, dass es angefangen hatte zu schneien als Sie die rote Schleife vorsichtig abnahm und das Papier abmachte. Sie fand eine Karte in dem Päckchen. Nachdem Sie die Karte genauer betrachtet hatte, las Sie die Karte und schaute für einige Minuten in den Himmel hinauf und stand dann sachte auf und ging nach Hause. Doch erst nachdem Sie die Karte an Sein Grab gestellt hatte. Am Tor blieb Sie noch einmal stehen und fragte eher sich selbst als irgendwen bestimmten: „ Gilt es auch bei Schnee?“

Danach ging Sie nach Hause und wusste somit nicht, dass der Wind die Karte aufgeschlagen hatte und man deutlich lesen konnte was drin stand.
 


 


 

„ES GEHT IM LEBEN NICHT DARUM ZU WARTEN DAS DER STURM VORBEIZIEHT!

ES GEHT DARUM ZU LERNEN IM REGEN ZU TANZEN!“
 


 

------------------------------------------------------------------------------------

wem würdet ihr diese geschichte zuordnen? Reviews sind immer erwünscht :)

Na darum Granger!

Es klingelte. Der Nachmittagsunterricht war nun endgültig vorbei und alle Schüler im Schloss freuten sich auf ihr erstes Wochenende in diesem Schuljahr. Hermine schlenderte aus der Arithmantikraum. Die letzte Stunde an dem Freitag hatte sie getrennt von Harry und Ron Unterricht. Während sie Tabellen vor sich liegen hatte, hatten die beiden Kristallkugeln vor sich und mussten die Zukunft des anderen bestimmen. Schon im dritten Schuljahr hatte Hermine das Fach geschmissen, da es, wie sie meinte, der größte Blödsinn überhaupt war. In jeder Stunde wurde Harrys Tod voraus gesagt und nach knapp vier Jahren lebte er immer noch.
 

Die Gänge waren voll. Aus allen Häusern und Jahrgangsstufen stürmten die Schüler aus ihren Räumen. Es war ein Wunder, wenn man niemand auf einem dieser Korridore anrempelte oder angerempelt wurde. Gerade als sie einem Hufflepuff ausweichen wollte, prallte sie mit einem anderen Schüler zusammen und taumelte ein wenig zur Seite, fing sich aber.
 

„Oh, Entschuldigung. Ich hab…“, begann sie sofort, doch als sie sah, in wen sie da rein gerannt war, verstummte sie und funkelte ihn böse an.
 

„Malfoy“, zischte sie. Dieser schaute auf sie mit einem herablassenden Blick hinab und fuhr sich mit der Hand durchs blonde Haar. Er war einen guten Kopf größer als sie und hielt sich sowieso schon für etwas Besseres.
 

„Kannst du nicht aufpassen wo du hingehst Granger?“, zischte er ebenso zurück. Augenblicklich verstummte das Gemurmel auf dem Gang und alle wandten sich zu den beiden Feinden.
 

„Das Gleiche könnte ich dich fragen Malfoy.“, keifte sie zurück.
 

Seit der ersten Klasse stritten sich die beiden gleichaltrigen. Malfoy hielt sich einfach für was besseres als Hermine es war, nur da sie Muggelstämmig war und nicht wie er Reinblüter. Jedes mal, wenn sie sich trafen, beleidigte er sie mit den schlimmsten Worten, die er kannte.
 

„Soweit ich weiß, bin ich hier der Reinblüter und du das Schlammblut, oder seh ich da was falsch Granger?“, sprach er hochnäsig wie eh und je mit seinem selbstzufriedenem Grinsen. Nun platzte Hermine endgültig der Kragen. All die Jahre hatte sie sich das gefallen lassen von ihm und ihn ignoriert. Immer wenn er Harry und Ron beleidigte und provozierte, war sie es, die die beiden anhielt sich auf den Slytherin zu stürzen und ihn zu verprügeln. Doch irgendwann reichte es auch Hermine Jane Granger.
 

Ihr schoss das Blut ins Gesicht und trat langsam an Draco heran. Dieser war von ihrem Anfall so erschrocken, dass er einen Schritt zurückwich. Noch immer wurden sie von allen anderen beobachtet. Doch wollte Hermine das nicht vor den anderen klären, sondern unter vier Augen mit ihm. Sie wusste, dass er nie mit ihr allein reden würde, sondern sie nur in der Öffentlichkeit beleidigen würde. Deswegen schnappte sie sich blitzschnell seinen Arm und schleifte ihn durch den Gang, in den erst besten leeren Klassenraum. Er war so geschockt, dass er sich nicht im Geringsten währte.
 

Erst als sie die Tür hinter sich zuknallte und sie mit einem gemurmelten Spruch magisch verschloss, erwachte er wieder aus seiner Starre und funkelte sie böse an.
 

„Was fällt dir eigentlich ein Granger? Lass mich sofort wieder raus, sonst können Potty und das Wiesel deine übrig gebliebenen Schlammreste aufsammeln!“, schrie er sie an, doch bevor er seinen Zauberstab auf sie richten konnte, schrie sie auch schon „Expelliarmus“ und fing seinen Zauberstab gekonnt auf.
 

„Granger! Gib mir meinen Zauberstab wieder! Ich warne dich nur noch einmal Schlammblut!“, schrie er und seine Augen funkelten sie an.
 

Wütend rannte sie zu ihm hin und blieb wenige Zentimeter vor ihm stehen, ihren und Draco’s Zauberstab versteckte sie in ihrem Umhang.
 

„Wieso bist du nur so ein verdammtes Arschloch Malfoy?“, schrie sie ihn an, als hätte sie Angst, dass er sie nicht hören würde, obwohl sie so nah an ihm stand.
 

„Pah. Du bist nichts weiter als ein Schlammblut Granger, deswegen behandel ich dich so. Und ich bin garantiert kein Arschloch.“ Er schrie nicht, aber trotzdem war seine Stimme lauter als zuvor.
 

„Wieso? Bin ich so abscheulich, dass du mich so fertig machst?“, ihre Stimme war immer noch laut, doch schrie sie nicht mehr. Stattdessen ballte sie ihre beiden Hände zu Fäusten und schlug sie gegen seine Brust.
 

„Es ist einfach dein Blut Granger! Niemand hat gesagt, dass du hässlich wärst oder ähnliches.“, noch immer war seine Stimme laut. Er währte sich nicht gegen ihre Schläge. Nicht weil sie zu schwach waren. Er wusste nicht warum er sie einfach gewähren lies und nichts dagegen unternahm.
 

„Bin ich wegen meinem Blut etwas Schlechteres? Hab ich nicht bewiesen, dass ich genau so gut sein kann, wenn nicht besser, als viele Schüler in diesem Schloss?“, sie schien sich ein wenig abgeregt zu haben, da sie nun auf Zimmerlautstärke zu ihm sprach. Noch immer hatte sie ihn nicht angesehen, sondern nur auf eine Brust und ihre Fäuste gestarrt, die immer noch auf ihn einschlugen, doch nur halb so stark, wie zu beginn.
 

„Du hast schon Recht, doch ich wurde so erzogen. Mir wurde beigebracht so mit euch zu sprechen, auch wenn es doch irgendwo falsch ist. Du bist mehr wert als viele in diesem Schloss, das kannst du mir glauben.“, seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und er blickte auf ihren wirren Haarschopf. Als er die Wörter ausgesprochen hatte, hörte sie auf ihn zu schlagen, und lies ihre flachen Hände auf seiner Brust liegen.
 

„Warum bist du nur so wie die anderen. Ich hatte immer gehofft, dass du anders bist.“, flüsterte sie und hob endlich ihren Kopf. Erschrocken erkannte er, dass ihre Augen rot angeschwollen waren und ihr Gesicht Tränenverschmiert war. Eine Träne floss ihr grade die Wange herab und er nahm schnell seine Hand und wischte sie sachte weg.
 

„Ich wurde so erzogen, ich bin der Sohn von Todessern, ich kann dagegen nichts machen. Doch bin ich nicht so wie die anderen.“, flüsterte er ihr zu und seine Hand lag immer noch auf ihrer Wange und streichelte sie sanft. Graue Augen trafen auf braune und versanken ineinander.
 

„Wie meinst du, dass du nicht so bist wie die andern?“, fragte sie, doch löste sich immer noch nicht von seinem Blick. Heute bemerkte sie, dass es kein einheitliches grau war, sondern verschiedene Grautöne vorhanden waren.
 

Langsam beugte er sich zu ihr runter und kam mit seinen Lippen ihren immer näher. Vorsichtig schloss sie die Augen, als sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spürte.
 

Sie hörte noch ein „Na darum“, von ihm, bevor er seine Lippen auf ihre legte und sie sanft in seine Arme schloss.
 

Als der Kuss irgendwann, wegen Luftmangel unterbrochen werden musste, standen sie immer noch aneinander gepresst in dem leeren Klassenraum.
 

„Darum also. Versteh ich noch nicht ganz.“, flüsterte sie und blickte immer noch in seine Augen. Das erste ehrliche Lächeln an sie, zierte sich auf seinen Lippen und er flüsterte, während er ihr eine Strähne hinters Ohr strich
 

„Granger, du bist ja doch nicht so schlau wie gedacht.“
 

„Zum Glück Malfoy.“
 

„Wieso denn zum Glück?“
 

„Na, weil du es mir jetzt noch einmal erklären musst, darum.“
 

„Nichts lieber als das Hermine.“
 

Wieder beugte er sich runter und verschloss ihren Mund mit seinem

Untitled

Er schaut nach draußen und sieht die Regentropfen am Fenster runter laufen und denkt daran, dass sein Gesicht wohl so aussehen muss, wie das dreckige Fenster.
 

Das Fenster zeigt mir mein Spiegelbild, denkt sich Harry und senkt wieder seinen Kopf in seine mit Narben übersäten Hände und fängt an zu schluchzen.
 

Alte Erinnerungen an die Zeit von der Mysteriumabteilung, von dem Bogen und von der Vollkommenden Leere in seinem Herzen kommen wieder hoch.
 

Zu viel fehlt nun in seinem Inneren, ein Lachen, dass sich eher nach einem Hund anhört, als nach einem Menschen, eine Hand, die sich durch sein Haar fährt und noch so viele Gesten von seinem Patenonkel.
 

Nachdem er mit elf Jahren erfahren hat, dass seine Eltern nicht bei einem Verkehrsunfall gestorben sind, wurde es für ihn schwieriger mit ihrem Tod umzugehen. Diese Leere wurde stärker, doch bald lernte er jemanden kennen, der diese Leere ersetzte, sein Pate und gleichzeitig bester Freund seiner Eltern. So schnell die Leere gekommen war, so schnell ging sie auch wieder, doch sein Glück war nicht für Ewig. Bald wurde ihm wieder diese Leere gegeben und Pate ging wieder, doch dieses Mal für immer.
 

Nach diesem Erlebnis sitzt er jeden Tag alleine in dem Bett seines Patens und macht nichts außer schlafen und nachdenken. Viele seiner Freunde kommen nach ihm sehen und wollen ihn überreden etwas zu essen oder aus dem Zimmer zu kommen, doch er schüttelt jedes Mal nur den Kopf und schickt sie mit einem wink seiner Hand weg.
 

Das Zeitgefühl ist schon längst weg bei ihm, doch weiß er, dass es so nicht weiter gehen kann.
 

Erneut klopft es an der Tür und ohne auf eine Antwort zu warten, tritt seine beste Freundin Hermine Granger ein und betrachtet ihn stumm.
 

Nach wenigen Minuten bemerkt Harry, dass es nur eine Person sein kann, die hinter ihm steht und ihn betrachtet und er dreht sich mit seinen feuchten Augen zu ihr um uns schaut ihr in die Augen, die so viel Trauer und Verzweiflung wieder spiegeln, dass es ihm fast das Herz bricht sie so zu sehen.
 

Vorsichtig setzt sie sich neben ihn aufs Bett und guckt wie er aus dem Fenster.
 

Nach vielen Minuten des Schweigens fängt sie sich wieder.
 

„Ich weiß, dass es sehr schwer für dich ist und ich weiß auch, dass ich dir nicht helfen kann, doch ich kann nicht mit ansehen, wie du kaputt gehst. Mir und den anderen auch bricht es wirklich das Herz dich so Leiden zu sehen. Keiner kann nachvollziehen wie es dir geht und wie du dich fühlst, aber es gibt eine Sache, die du noch wissen musst. Sirius hat dir einen Brief hinterlassen.“
 

Nachdem sie die Worte gesprochen hat, blickt sie Harry mit aufgerissenen Augen an.
 

Er hat mir einen Brief hinterlassen? denkt er sich und erst jetzt bemerkt er den Umschlag in Hermines Hand. Vorsichtig nimmt er den Umschlag entgegen und kann auch schon die unordentliche Schrift erkennen, die seinen Namen zeigt.
 

Leise verlässt Hermine den Raum um Harry nicht zu stören.
 

Langsam öffnet er den Brief, liest ihn sich durch und beginnt bei jedem Wort zu grinsen. Als er fertig mit dem Brief ist legt er ihn auf sein Bett und stellt sich ans Fenster, wo die Sonne nun rein scheint. Danach begibt er sich in die Küche um etwas zu Essen.
 

Am Abend, nachdem er mit den andern zu Abend gegessen hat und mit ihnen wieder gelacht hat, sitzt er wieder auf seinem Bett und liest sich immer und immer wieder den Brief durch bis er einschläft.
 

Lächle Harry!

Solang du kannst, denn irgendwann ist es zu spät!
 

Dein Pate

Denkarium

„Ich bin wieder zu Hause Schatz!“, ein total erschöpfter Frank Longbottom betrat die Küche, in der seine Frau, Alice Longbottom, hinter dem Herd stand und vor sich hersummte. Sie war gerade dabei das Essen vorzubereiten, da ihr Sohn, Neville, heute wieder kommen würde. Er war dieses Jahr nach Hogwarts gegangen um ein echter Zauberer zu werden und da nun die Weihnachtsferien begonnen hatten, kam er wieder nach Hause. Alice hatte ihn in der Zeit schrecklich vermisst und bereitete deswegen fast ein ganzes Festmahl zu.
 

„Wie war die Arbeit?“, sie drehte sich um und gab ihrem Mann einen Kuss auf den Mund, und dabei zog er sie fest an sich. Er vermisste sie jede Sekunde, in der er sie nicht bei sich hatte. Noch immer liebte er sie wie am ersten Tag. Nie würde er diese Frau wieder gehen lassen, eher würde er sterben wollen.
 

„So wie immer. Moody hat uns wieder trainieren lassen, wie die irren. Diese Ausbildung wird immer anstrengender. Doch James und ich konnten ihn davon überzeugen früher Schluss zu machen, da unsere Kinder ja wieder nach Hause kommen.“, er grinste, als er daran dachte, was sie ihm alles versprechen mussten, damit sie früher gehen konnte. Das bedeutete doppelt so hartes Training als sonst, doch damit konnten sie leben, solang ihre Söhne wieder kamen, war ihnen alles Recht.
 

„James und du tun mir jetzt schon Leid.“, Alice wusste anscheinend was das bedeute und gab ihrem Mann noch mal einen Kuss auf die Wange bevor sie sich wieder dem Essen widmete. Heute würden ihre Eltern und Franks Mutter vorbeikommen um ihren Enkel willkommen zu heißen und deswegen musste sie automatisch für mehrere Personen kochen. Es machte ihr nichts aus, im Gegenteil, sie liebte es zu kochen. Manchmal hatte sie sich in ihrer Schulzeit einfach in die Küche geschlichen, um dort, zusammen mit den Hauselfen, zu kochen.
 

„Wir werden das schon schaffen, wir sind schließlich richtige Männer.“, meinte er gespielt tapfer. „So, ich werde nun eben schnell unter die Dusche springen und dann unseren Sohnemann vom Bahnhof abholen.“, Frank sprintete die Treppe hoch und machte sich fertig.
 

Summend schwang Alice den Zauberstab und zauberte einige Teller und das dazugehörige Besteck auf den Tisch. Sie blickte aus dem Fenster und bemerkte glücklich, dass es angefangen hatte zu schneien. Es war der erste Schnee in diesem Jahr und das machte die Sache noch schöner.
 

„Ich bin dann los! Ach und ich hole dann noch meine Mutter ab! Bis gleich!“, rief Frank durch das Haus und sie hörte nur noch, wie die Haustür geschlossen wurde. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie ein wenig schneller machen musste, wenn sie mit dem Essen noch rechtzeitig fertig werden wollte.
 

Wie vorher geplant, tauchten Alice’ Eltern durch den Kamin auf und Frank öffnete die Haustür, und das zur gleichen Zeit.
 

Hinter Frank kamen seine Mutter und sein Sohn rein. Ohne auf ihre Eltern zu achten, lief Alice zu ihrem Sohn und drückte ihn fest an sich.
 

„Mein Schatz.“, meinte sie und gab ihm tausende von Küssen auf seinem Gesicht verteilt.
 

„Mum. Das ist doch peinlich.“, meinte der Junge verlegen, worauf seine Großeltern und sein Vater anfingen zu lachen.
 

„Ich hab dich halt schrecklich vermisst mein Kleiner.“, meinte sie und wischte ihm den Lippenstift aus dem Gesicht.
 

„Mum. Ich bin nicht mehr klein. Ich bin nun groß, wie die anderen.“, der junge wurde rot und kratzte sich an der Wange, die Alice anscheinend übersehen hatte.
 

„Was ist denn aus meinem Liebling geworden, früher hättest du dich gefreut mich zu sehen.“, sie spielte gekränkt und drehte sich um. Ihr war klar, dass ihr kleiner Neville sich verändern würde in Hogwarts und nicht mehr als kleines Muttersöhnchen nach Hause kommen würde. Anscheinend merkte Neville aber nicht, dass seine Mutter nicht wirklich gekränkt war, und umarmte sie von hinten.
 

„Ich hab dich vermisst Mum.“, meinte er und Alice drehte sich zu ihm um und ging in die Hocke.
 

„Ich dich auch Schatz.“, und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange.
 

„Okay. Und sind wir nun vollkommen vergessen?“, Alice’ Vater meldete sich zu Wort und legte den Arm um seine Frau Cecilia, die gerührt da stand und man konnte Tränen in ihren Augen erkennen. Sie dachte daran, wie Alice damals in den ersten Weihnachtsferien wiederkam und sich auch so erwachsen gefühlt hatte, wie ihr einziger Enkel heute.
 

„Tut mir Leid. Nur ich hab Neville so sehr vermisst.“, Alice stand auf und umarmte ihre Eltern zur Begrüßung, die dann direkt zu ihrem Enkel gingen und ihn auch fest drückten, während Alice Franks Mutter begrüßte.
 

„Darf ich euch bitten mir zu folgen?“, fragte Alice fröhlich und führte sie ins Esszimmer, wo sie schon alles vorbereitet hatte. Mit einem wink ihres Zauberstabes ließ sie das fertig gekochte Essen aus der Küche zum Tisch schweben und setzte sich dann neben Frank, der seiner Frau einen Kuss auf die Schläfe gab.
 

„Das hast du aber wieder hervorragend zubereitet Alice!“, meinte Augusta, Franks Mutter, als sie in den Braten biss und die anderen stimmten ihr zu. Das Essen verlief ruhig und gemütlich und als dann Alice den Nachtisch servierte, mussten ihr alle zu der gelungenen Sahnetorte gratulieren.
 

„Du musst mir unbedingt das Rezept dazu geben!“, Augusta schwärmte förmlich von dem Kuchen und auch Albert, ihr Vater war hin und weg.
 

„Wieso hast du das nie zu Hause bei uns gekocht Schätzchen?“, sie zuckte mit den Schultern und meinte:
 

„Weil du mich nie darum gebeten hast Dad.“, alle lachten über das Gesicht, das er nun enttäuscht machte, doch stimmte er mit ein.
 

„Hast ja Recht!“, Albert nahm sich ein weiteres Stück und aß es genüsslich. Draußen fiel immer noch der Schnee in großen Flocken. Das schöne daran war, dass der Schnee auch liegen blieb, da es kalt genug draußen war.
 

„Ach Mum! Harry, Ron, Hermine, Parvati und Padma wollten nachher noch vorbei kommen und dann wollten wir draußen zusammen spielen.“, erzählte Neville und seine Mutter freute sich für ihren Sohn. Sie hatte gehofft, dass er Freunde finden würde und nun hatte er auch gleich so viele.
 

„Das freut mich Schatz, dann werde ich euch einen schönen warmen Kakao machen und euch die selbstgebackenen Kekse hinstellen. Draußen ist es ja kalt, da braucht ihr das sicher.“, Neville freute sich und aß, wie sein Opa zuvor, sein nächstes Stück von der Sahnetorte.
 

#
 

Kaum eine Stunde später kamen die Erstklässler durch den Kamin der Longbottoms. Alle angeregt am unterhalten. „Und ich sag dir noch mal, es ist möglich!“, meinte Harry Potter zu Hermine Granger, die die Augen verdrehte und eine buschige Strähne hinters Ohr strich.
 

„Was ist möglich?“, Neville und seine Eltern standen im Wohnzimmer mit ihren angekommenen Gästen.
 

„Guten Tag, Mr. und Mrs. Longbottom.“, stellte sich Hermine erst einmal vor und die anderen taten es ihr gleich. Hermine wartete bis alle fertig waren, bis sie die Frage beantwortete.
 

„Harry ist der festen Überzeugung, dass man eine Karte von Hogwarts anfertigen könnte, auf der alle Personen, die sich dort auch befinden, zu sehen sind. Das ist, meiner Meinung nach, nicht möglich. Von so etwas habe ich noch nie gelesen, und ich lese viel.“, Harry verdrehte die Augen und verbesserte sie.
 

„Ich habe nicht gesagt, dass man so eine Karte anfertigen kann, sondern, dass es solch eine Karte von Hogwarts tatsächlich gibt. Mein Vater hatte es mir mal erzählt, jedoch nichts Näheres dazu, meine Mutter hat ihn böse angeguckt, als er mehr sagen wollte.“, Frank und Alice mussten schmunzeln, als sie Harrys Blick gegenüber Hermine sahen und ihn so reden hörten. Es war, als würde Lily Evans vor ihnen stehen, doch in James Potters Körper.
 

„Entschuldige wenn ich dich enttäuschen muss Hermine, doch es gibt tatsächlich solch eine Karte von der Harry da erzählt.“, Alice fing an zu lachen, als sie den Siegerblick von James Potter auf Harrys Gesicht sah. Die Kinder schauten sie entgeistert an, denn mit so was hatten sie nun wirklich nicht gerechnet.
 

„Du musst wissen, dass du deinen Eltern ähnlicher bist als du dir vorstellen kannst Harry!“, erklärte Frank grinsend das Verhalten seiner Frau, die immer noch lachte.
 

„Ich weiß, außer den Augen seh ich genau so aus wie mein Vater.“, meinte Harry und er klang ein wenig genervt. Anscheinend hatte er so was schon öfters gehört.
 

„Nein, du hast noch viel, viel mehr als nur das Aussehen von ihnen, Harry.“, Alice hatte sich wieder beruhigt und lehnte sich gegen ihren Mann, der den Arm um sie legte.
 

„So, nun haben wir genug Zeit verschwendet. Raus mit euch nach draußen! Es schneit und man muss das ausnutzen Kinder! Ach und Harry, frag mal deinen Patenonkel nach dieser Karte von Hogwarts, der kann dir sicher mehr darüber erzählen.“, zwinkerte Frank ihm zu und der Junge hob als Antwort bloß eine Augenbraue und verschwand mit den anderen in den Garten.
 

Alice’ Eltern und auch ihre Schwiegermutter waren bereits gegangen, da sie selber noch zur Arbeit mussten und noch Weihnachtsgeschenke vorher kaufen wollten. Nicht nur Frank arbeitete im Ministerium seine Schwiegereltern und Mutter auch. Alle waren sie Auroren und wollten, dass die Menschen sicherer leben konnten. Alice arbeitete in der Winkelgasse und war dort eine bekannte Köchin.
 

Mit einem Schwung seines Zauberstabes ließ Frank das dreckige Geschirr in die Küche schweben, wo es sich von alleine in der Spüle reinigte und dann auch selbst in den richtigen Schränken verstaute.
 

„Weißt du noch, als wir in unserem ersten Schuljahr waren?“, Alice lehnte am Fenster und beobachtete die Kinder, wie sie im Schnee spielten. Die Zwillinge und Hermine bauten einen Schneemann, während Ron, Harry und Neville eine wilde Schneeballschlacht veranstalteten.
 

„Das war damals auch so ein Winter wie dieses Jahr. Das gute, alte Hogwarts.“, Frank legte seine beiden Arme um die Hüfte seiner Frau und lehnte den Kopf gegen ihren.
 

#
 

„Achtung!“, die beiden jungen Mädchen warfen sich zur Seite, gerade noch rechtzeitig bevor sie zwei faustgroße Schneebälle trafen. Lachend lagen sie nun im Schnee, während die Jungs sich weiter mit dem Schnee abwarfen.
 

„Alles okay bei euch beiden?“, Remus hatte ihnen jeweils eine Hand gereicht um ihnen hoch zu helfen. Dankend nahmen sie die seine Hilfe an und standen auf. Mit geröteten Wangen und immer noch lachend, klopften sie sich den Schnee von den Roben.
 

„Remus, du Verräter! Hilfst auch noch unseren Feinden!“, Sirius hockte hinter einem großen Schneehaufen und formte ein paar Schneebälle mit seinen Händen. Er holte mit seinem rechten Arm aus und warf einen dieser Bälle auf den gegenüberliegenden Hügel, wo sich zwei weitere Jungen versteckten.
 

„Lern doch endlich mal treffen Black!“, schrie James hinter der angegriffenen Kuppel hervor und bekam prompt einen Schneeball ins Gesicht geworfen, jedoch nicht von Sirius.
 

„Genau Sirius, lern endlich treffen, wie ich!“, Lily warf ihre feuerroten Haare nach hinten und grinste siegessicher zu James rüber, der verdutzt durch die Gegend starrte. Sein Partner, Frank, lachte lauthals und bekam ebenfalls eine Ladung Schnee ins Gesicht, aber dieses Mal von Alice, die nun so lauthals lachte, wie Frank zuvor.
 

„Wolltest du noch was sagen Frank?“, Sirius schaute herausfordernd zu Frank, der sich, genau wie James auch, den Schnee aus dem Gesicht wischte, und lehnte sich dann lachend gegen seinen Schneehügel.
 

„RACHE!“, wie vom Hippogreif gestochen, liefen die beiden los und bewarfen die anderen mit Schnee.
 

#
 

„Mum? Dad?“, Neville stand hinter seinen Eltern und versuchte sie aus ihren Tagträumen zu holen. Das Paar stand immer noch am Fenster und beobachtete ihren weißen Garten verträumt.
 

„Was ist denn mein Schatz?“, Alice lächelte ihren Sohn an, dessen Gesicht rot glühte.
 

„Uns ist doch ein wenig kalt geworden. Könnten wir nun einen schönen warmen Kakao und Kekse haben?“, Frank stellte sich zu seinen Sohn und musterte ihn, was ihm nicht verborgen blieb und eine Augenbraue hob.
 

„Dad? Ist was, oder warum guckst du mich so an?“, fragte der Junge vorsichtig und Frank lehnte sich vor.
 

„Hast du denn wenigstens gewonnen bei der Schneeballschlacht?“, Neville nickte schüchtern und Frank setzte ein breites Grinsen auf.
 

„Wie der Vater so der Sohn!“, er klopfte ihm auf die Schulter und Alice hob spöttisch die Augenbrauen und meinte.
 

„Ihr habt gewonnen? Waren nicht Lily und ich es, die euch ganz schön eingeseift haben, Liebling?“, ein, ein wenig rot gewordener Frank Longbottom, kratzte sich an der Wange und wich dem Blick seines Sohnes und seiner Frau aus.
 

„Ehm. Eigentlich war es ja unentschieden bei uns Dad.“, meinte Neville und wandte dann seinen Blick zu seiner Mutter, die immer noch zu triumphieren schien, denn sie grinste fies.
 

„Könnten wir jetzt vielleicht die Kekse und den Kakao haben, Mum?“, Alice’
 

Gesichtausdruck wurde wieder freundlich und sie nickte.
 

„Selbstverständlich mein Liebling. Komm einfach mit.“, zusammen gingen sie in die Küche, wo die anderen schon saßen. Alle hatten sie gerötete Wangen und sahen aus als würden sie ein bisschen frieren, doch sie sahen glücklich aus.
 

„So, wer von euch möchte nun meinen Spezialkakao und meine Spezialkekse haben?“, fragte sie und bekam auch Antworten auf ihre Frage. „Ich“, einstimmig hoben alle die Hand, wie in der Schule, wenn sie etwas sagen wollten oder auf sich aufmerksam machen wollten.
 

Sanft lächelnd zauberte Alice Tassen und Teller herbei, die sich vor den Kindern verteilten und füllte aus einer vorbereiteten Kanne jedem warmen Kakao ein.
 

Wieder kam ein einstimmiges „Danke Mrs. Longbottom“, von den Erstklässlern und fast schon gierig machten sie sich über die selbst gebackenen Kekse her. Neville stand auf und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr: „Du bist die Beste!“
 

#
 

Das Bild verschwamm und es erschien ein gemütlich eingerichtetes Schlafzimmer, wo eine Alice Longbottom auf dem Bett saß und sich den Zauberstab an die Schläfen hielt. Vor sich hatte sie ein durchsichtiges Glas stehen. Sie zog den Zauberstab vorsichtig von der Schläfe und ein silberner Faden zog sie sich aus der Schläfe zum Glas hin. Als sie die Erinnerung sorgfältig verstaut war, packte sie sie zu unzähligen anderen in einen Karton.
 

‚Hoffentlich wirst du dich immer an uns erinnern Neville.’, dachte sie sich und schloss den Karton mit einem Deckel. Danach schob sie ihn unter das große Bett. Genau in dem Moment klopfte es an der Tür und Frank trat ein.
 

„Und bist du fertig?“, fragte er sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
 

„Ja bin ich. Meinst du er wird sich freuen?“, fragte sie ihn zaghaft, doch er nickte bloß und setzte sich zur ihr.
 

„Natürlich wird er sich freuen. Du hattest doch die Idee dafür und warst Feuer und Flamme bei dem Weihnachtsgeschenk.“, baute Frank sie auf und es half ein wenig, denn sie nickte lächelnd.
 

„Neville wird sich freuen, wenn er so viele Kindheitserinnerungen zu Weihnachten bekommt! Obwohl er schon Siebzehn ist, wird das ein passendes Geschenk sein. So wird er nie seine Kindheit und uns vergessen!“, meinte Frank und schlang seine Arme um Alice, die sich gegen ihn lehnte.

Frei wie eine Wolke

Like a cloud
 

„Weißt du Shikamaru, irgendwann wirst du noch verstehen, warum ich mit deiner Mutter zusammen bin.“, ständig gingen ihm die Worte seines Vaters durch den Kopf.
 

Er lag wieder einmal auf einer Wiese und beobachtete die Wolken.
 

‚Die haben es sicher nicht so schwer wie ich.’, genervt schloss er die Augen.
 

Wieso musste SIE auch immer so nerven? Kaum war er von einer Mission wiedergekommen schon meckerte sie ihn permanent an.
 

‚Du bist zu faul.’, immer wieder sagte sie ihm das.
 

Doch er verstand beim besten Willen nicht was daran so schlimm sein soll wenn man sich einfach hinlegt und die Wolken beobachtet.
 

Er verstand immer noch nicht was sein Vater ihm vor Jahren klarmachen wollte. Mittlerweile war er 32 und sein Vater war bereits tot. Bei einer Mission war er tödlich getroffen. Sein Team hatte ihn noch ins Dorf zurückgebracht, wo er darauf bestand sein letztes Familienmitglied zu sehen, seinen Sohn.
 

Seine Frau war Jahre vorher gestorben, bei einem Brand. Seit dem Tag war Shikamarus Vater nie wieder derselbe. Er wurde aktiver, zog sich aber oftmals alleine zurück.
 

„Shikamaru!“, eine Frauenstimme riss ihn aus seinen Erinnerungen und er öffnete ein Auge spaltbreit. SIE. Mit in den Hüften gestemmten Armen stand sie vor ihm und funkelte ihn böse an.
 

‚Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht? Den Müll hab ich rausgebracht, einkaufen war ich auch und dir Kinder….’
 

„Scheiße!“, fluchte er. Er sollte seine beiden Töchter vom Kindergarten abholen.
 

„Ja, das kannst du wohl laut sagen! Hast du irgendeine Entschuldigung?“, sie funkelte ihn immer noch an.
 

Shikamaru hatte tatsächlich seine Töchter vergessen. Seine Lieblinge. Sie waren zwar noch nerviger als ihre Mutter, doch sie waren sein ein und alles. Nie würde er sie hergeben, auch wenn Temari ihn verlassen würde, seine Töchter würden bei ihm bleiben.
 

„Es tut mir leid?“, versuchte er und stand auf. Er war einen Kopf größer als seine Freundin. Ja Freundin, sie waren nicht verheiratet. Ihn störte es wenig, doch was sie darüber dachte wusste er nicht.
 

„Ich hab es satt Shikamaru Nara. Ich bin es Leid immer und immer wieder dir hinterher zu rennen. Immer wieder vergisst du irgendwas, machst irgendwas falsch oder gar nicht. So kann ich nicht leben, nicht mit dir!“, sie weinte, sie weinte ihren ganzen Kummer heraus.
 

So lange hatte es sich angestaut und nun kam es endlich raus. Sein Gesicht verzog sich kein Stück, emotionslos blickte er sie an.
 

Seit der Geburt der Zwillinge hat sie sich verändert. Sie wurde immer trauriger, zwar zeigte sie das nicht, doch er spürte es, wäre ja schlimm wenn er das nicht bemerkt hätte. Sie waren mehr als drei Jahre zusammen als die Mädchen geboren worden.
 

Damals hatte sie ihm zum ersten Mal gesagt wie sehr sie ihn liebte. Ja, vorher hatten sie nie über so was wie "Liebe" gesprochen, es war ein ungeschriebenes Gebot gewesen und nun merkte er, dass er damit alles kaputt gemacht hatte.
 

„Seit Jahren wirst du immer schlimmer, seit dem Tod deines Vaters! Du wirst genau so wie er es nach dem Unfall deine Mutter wurde! Mit so einer Person kann ich nicht zusammen sein, so eine Person kann ich nicht lieben!“, sie weinte immer noch. Langsam ging er einen Schritt auf sie zu, seine Miene hatte sich immer noch nicht geändert. Als er direkt vor ihr stand nahm er sie in seine Arme, drückte sie fest an sich.
 

„Temari? Ich bin ein Idiot. Schon so lange bin ich am überlegen was mein Vater damals mit seinen Worten meinte, und nun weiß ich es endlich. Nie hab ich verstanden, dass gerade mein Vater sich eine Frau wie meine Mutter aussucht. Meiner Meinung nach haben sie nie zusammengepasst, sie waren so verschieden. Und nun führ ich eine Beziehung mit einer Frau, die das gleiche Temperament wie meine Mutter hat, wenn nicht sogar schlimmer. Und erst nach fast zehn Jahren merke ich, wieso ich den gleichen Weg wie mein Vater eingeschlagen habe. Es ist eigentlich ganz einfach.“, er flüsterte das leise in ihr Ohr und spürte sich ihre Muskeln anspannten als er über ihr Temperament sprach, doch er lies sie erst gar nicht zu Wort kommen.
 

Vorsichtig löste er sich von ihr und sah ihr in ihre geschwollenen Augen.
 

„Ich liebe dich Temari. Mehr als alles andere auf der Welt. Ohne dich kann ich nicht leben, auch wenn ichs wollte, es würde mir das Herz brechen, wenn du mich verlassen würdest. Dafür bist du mir viel zu wichtig. Niemals werde ich dich gehen lassen, hast du verstanden? Nie, du gehörst zu mir, nur zu mir. Heirate mich, bitte.“, zärtlich wischte er ihr dabei die letzten Tränen von der Wange.
 

Ein strahlen breitete sich über ihr Gesicht aus und sie sprang in seine Arme. Da er nicht darauf vorbereitet war, kippten sie beide um und lagen eng umschlungen auf der Wiese. Lange küssten sie sich bis sie sich lächelnd voneinander lösten.
 

„Ich nehm das mal als ‚Ja’“, flüsterte er, worauf sie ihm einen langen Kuss auf den Mund drückte. Noch länger lagen sie so auf der Wiese und schauten sich die Wolken an.
 

„Ich dachte immer Wolken hätten es besser als wir, doch ich bin froh, dass ich keine von ihnen bin!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  horo_koi
2014-07-07T22:44:51+00:00 08.07.2014 00:44
Nawww so mega süß *O*
Dramione ist das beste und dieses Kap dieser OS ist wirklich so niedlich und passend zu den beiden
irgendwann müssen sie einfach zueinander finden
anders geht es meiner meinung nach nicht~
Von:  belladonna_lily
2009-09-19T23:41:25+00:00 20.09.2009 01:41
wow Ö.Ö
hammermäßig! eine schande dass du bis jetzt nur 2 kommis hast! .___.

der OS ist großartig, traurig und irgendwie wunderschön!
es hat mich richtig reingezogen, ich war voll dabei...

we, ich den OS zuordenen würde?
mhmm... keine ahnung, vielleicht sogar einer ganz anderen person, die sich auch in einen zwilling verliebt hat?
fred ist ja anders gestorben... .____. (ja, irgendwie hänge ich am werdegang der bücher etc. ;))

das einzigste was mich irritiert hat war, dass du hier und da das "sie" groß geschrieben hast, was man eig. nur bei ansprachen verwendet... naja ist ja leicht auszumerzen =)
liebe grüße
bella
Von: abgemeldet
2008-06-16T18:53:13+00:00 16.06.2008 20:53
Man die storry ist echt traurig -.-
Also keine ahnung ich würde sie entwederkathi oder Alicia zufügen, aber kann auch Angelina sein, also null ahnung, aber trotzdem tolle storry^^


Zurück