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The different Way

von

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Franks Sicht

„Hey Iero!“

Fuck. Einfach ignorieren... Das hatte mir grade noch gefehlt.

„Jetzt warte doch mal! Ich will doch nur mal mit dir reden!“

Klar, reden... Travis Backer bekam meinen Mittelfinger zu sehen und ich ging einfach weiter, bis mich plötzlich etwas an den Schultern zurückriss. Ich blickte in das gehässige Gesicht Backers und stellte erschrocken fest, dass er nicht alleine war. Hinter ihm standen vier seiner Hirnlosen Freunde, allesamt mit einem dreckigem Lächeln versehen. Scheiße.
 

„Na also, geht doch.“, lacht Travis und ich versuche mich aus seinem festen Griff zu wenden, doch seine Freunde schnappen mich sofort und stießen mich gegen die Schulmauer. Ich zog vor Schmerz scharf Luft ein.

„Lass uns reden“, säuselte Travis wieder. Seine Kumpanen hatten sich links und rechts von mir platziert und drücken mich immer noch an den kalten Stein. Es gab kein entkommen.

„Reden? Mit Fäusten?“

Ich spürte einen stechenden Schmerz in der Magengegend und krümmte mich.

„Gut erraten, Iero.“, war Travis gehässige Antwort, ehe er mir wieder in den Magen schlug. Hätten seine Freunde mich nicht auf den Beinen gehalten, wäre ich zu Boden gegangen. Doch so konnte er immer wieder in meinen Bauch schlagen und ich ertrug es einfach. Sollten sie mich doch totschlagen, flehen oder weinen würde ich nicht, auch wenn sie mich noch so oft dazu aufforderten.

Ein weiterer Schlag und ich spuckte Blut. Scheiße, mir wurde schwarz vor den Augen, doch ich spürte, dass es Travis heute egal war. Heute würde er nicht aufhören um die Regel nicht zu verletzen. Heute war ja sowieso alles anders. Heute würden sie mich Krankenhausreif Schlagen, da war ich mich sicher.

Ein weiterer Schlag, ich spuckte mehr Blut. Alles war schwarz, benommen taumelte ich hin und her.
 

„Travis? Bist du hier irgendwo?“

Die Stimme kam mir bekannt vor. Woher nur?

„Scheiße!“, hörte ich den Angesprochenen flüstern und seine Kumpanen ließen mich los. Mit einem dumpfen Aufprall fiel ich auf dem Boden, alle Gliedmaßen von mir gestreckt.

„Ich komme sofort!“, hörte ich Travis verhasste Stimme wieder. Sie klang so unschuldig.

„Hey Iero.“, Travis hatte war vor mir in die Hocke gegangen. Seine Stimme war nicht mehr als ein zischen. „Das war für deine spastigen Freunde, Toro und Bryar. Kannst sie ja mal fragen, warum sie nicht mit dir geredet haben“

Er lachte dreckig. Ray und Bob? Was hatten sie mit der Sache zu tun?

Scheiße, mein Schädel platzt .. Nicht denken... einfach nur sterben...
 

Travis und Hirngestörte rückten ab und ließen mich einfach liegen. Und ich? Ich begann zu weinen, jämmerlich, eine halbe Ewigkeit. Ich war so dumm! Da wollten Ray und Bob mich zurück und ich tat nichts weiteres als sie stehen zu lassen. Verdammt noch mal!
 

Schritte... oh nein, sicherlich wieder Travis um mich entgültig tot zu schlagen. Na soll er doch machen, ist ja auch egal.

Inzwischen hatte ich aufgehört zu weinen, denn da war nichts mehr, das man weinen konnte. Mit angezogenen Beinen kauerte ich da und versuchte den stechenden Schmerz in meinem Magen zu kontrollieren, was mir natürlich kläglich misslang.

Die Schritte verklangen kurz vor mir. Zögerlich blickte ich auf, erkannte eine schwarze Gestallt, konnte sie allerdings nicht identifizieren. Mein Hirn war heute zu langsam.

Der Kerl starrte mich weiter an und erst, als ich in seine Augen blickte, in diese wunderschönen Augen, verstand ich, wer da vor mir war.

Gerard Way. Der Schuldige. Der Zerstörer meines Lebens.

Wieder begann ich zu schluchzen, kroch jämmerlich näher an die Wand. Angst ließ meinen gesamten Körper erzittern.

Er kam einen Schritt auf mich zu, ich erbete wieder, drängte mich näher an den nackten Stein.

„Hey, keine Panik, ich tu dir nichts.“ Ha! Klar...

„Wirklich. Äh, was ist denn passiert?“

Er trat langsam und bedacht noch einen weiteren Schritt auf mich zu, ließ sich vorsichtig vor mir nieder, starrte mich weitergehend an, während ich interessiert meine Chucks musterte.

Plötzlich spürte ich seine warmen Finger an meinem Arm und zuckte kaum merklich zusammen. Er löste meinen Klammergriff um die Knie und ließ meinen Arm vorsichtig neben meinem Körper sinken. Beinahe hätte ich aufgeseufzt als er ihn los ließ. Die Stelle kribbelte angenehm... What the Fuck?

Er löste, mit dem zweiten Arm, auch den Klammergriff und hatte klare Sicht auf meine geschundene Bauchgegend.

„Haben sie dich geschlagen?“ Nein weißt du? Ich hätte gerne mit den Augen gerollt, doch ich brachte nur ein nicken zustanden und wollte gerade wieder den Boden anstarren, als er seine Hand um mein Kinn legte und mich dazu zwang ihn anzusehen. Kleine Stromschläge durchfuhren mich und wieder begann alles zu kribbeln. Ich hatte wohl einen Schlag zu viel auf den Kopf bekommen...

„Kann ich dir helfen?“, fragte er ernst und blickte mir fest in die Augen. In seinen lag ernsthafte Sorge. Was sollte das? Was war das wieder für ein dummes Spiel?

„Willst du mich verarschen?“ Na also, ich kann doch noch sprechen. Ganze Sätze.

Doch entgegen meiner Erwartungen, schüttelte er nur den Kopf und ließ sich neben mich fallen. Er saß sehr nah, ich konnte seine wärme beinahe spüren. Wie gerne würde ich jetzt in seinen Armen liegen – was? Gott, was macht der Kerl mit mir?

Und wie als hätte er meine Gedanken gelesen, legte er zögerlich seinen Arm um mich. ZOMG. Entgeistert starrte ich ihn an, doch er wand schnell den Blick ab. Hatte ich da nicht einen feinen Rotschimmer gesehen? War es ihm peinlich? Klar. Mit einem Loser wie Frank Iero mehr oder weniger Arm in Arm zu liegen musste wirklich schrecklich peinlich sein. Abermals spürte ich die Tränen über meine Wange laufen. Ich war ganz alleine. Jetzt gerade mehr als jemals zuvor. Ganz vorsichtig ließ ich mich gegen Gerard sinken, spürte wie er mich ein wenig näher zu sich zog. Nur er war da. Und in diesem Moment war es mir egal, das es Gerard Way war, der daneben mir hockte. Das es der Mensch war, der mich in diese missliche Lage gebracht hat. Er war jetzt einfach da. Leise schluchzte ich in seine Halsbeuge und genoss das Gefühl der Geborgenheit, welches mich durchströmte...
 

~*~
 

„Ähm?“

Drei Augenpaare starrten mich an.

Roses früher einmal so stechende Augen, warfen vollkommen überfordertre Blicke in alle Richtungen und blieben schließlich an ihrem Freund hängen, der sie unsicher anlächelte.

„Das wäre dann Überraschung zwei.“, brach Gerards lieber Bruder betont fröhlich die Stille und trat auf mich zu.

„Gut geschlafen Frank? Ich will mal schauen ob Gee noch Wechselsachen für dich hat... Das Zeugs kannst du ja unmöglich anlassen“, flötete er, ignorierte den Protest seines Bruder und tänzelte nahezu aus dem Raum. Seltsamer Typ, aber ich mochte ihn irgendwie. Er schien ein lieber Kerl zu sein, allerdings ließ er mich jetzt hier alleine und die Situation war mehr als nur unangenehm für mich. Augenblicklich legte sich eine peinliche Stille über uns drei.

Gerard kratzte sich verlegen am Kopf, ich mustere interessiert die kalten Fließen unter meinen nackten Füßen, während Rose immer noch entsetzt ihren Freund anstarrte, ehe sie sich mir zuwand und sich leicht räusperte, was mich sofort aufblicken ließ.

„Äh, hey Frank…”

“Hey…”

Wir sahen uns unsicher an, schwiegen wieder, worauf Gerard nur die Stirn runzelte, aber mit den Schultern zuckte, sich seine Bionade von der Kücheninsel schnappte und einen großen Schluck gönnte. Rose seufzte laut auf.

„Sehr guter Gastgeber, Gerard Way“, maulte sie. „Franklin, willst du auch was?“

„Ja, sehr gerne Rosalie“

Wir warfen uns gespielt böse Blicke zu, ehe sie an den Kühlschrank ging und eine weitere Flasche Bionade hervorzog, die sie mir gleich in die Hand drückte. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Seit ihr irgendwie Bionade abhängig oder so?“

Rose und Gerard warfen sich viel sagende Blicke zu, schwiegen aber. Okay…

„Bleibst du zum Essen?“, fragte Rose, die einen erneuten Blick in den Ofen wagte und sich dabei unbewusst über die Lippen leckte, was wiederum Gerard zu einem… dreckigem? Grinsen brachte.

Ich nämlich bin schwer dafür, dass du bleibst“, fuhr sie fort, ehe sie sich ein Geschirrtuch nahm um das Blech Auflauf herauszuholen.

„Geh mal Tisch decken, Dicker“, kicherte sie und piekte ihren Freund herzhaft in die Seite.

„Du findest mich dick?!“, rief er in gespielter Entsetztheit, lachte aber und schwang sich ins Nebenzimmer aus dem kurz darauf Geschirrgeklapper zu hören war.

Rose, die damit beschäftigt war den Auflauf in gleiche Stücke aufzuteilen, sah auf.

„Wie geht es dir, Franklin?“

„Ging schon mal besser… dir?“

Sie seufzte.

„Ebenfalls. Ich frag gar nicht erst, wie es kommt, dass du hier bist…

Sag, es ist doch okay wenn du hier isst, oder? Bei dir zuhause ist doch sicherlich niemand.“

„Wahrscheinlich“, murmelte ich und strich gedankenverloren über die Öffnung der Bionade Flasche.

„Hoffentlich.“, ergänzte ich und erzählte ihr schnell von meinem ‚kleinen’ Wutausbruch in den Morgenstunden. Morgenstund’ hat Gold im Mund? Ha. Ha. Ha.

„Dumm gelaufen“, kommentierte sie, „Schon klar, dass du sauer auf sie bist, aber ich sag dir, austicken bringt da nichts. Entweder ist sie jetzt stinksauer oder total besorgt. Such dir aus, was dir lieber ist.“

Ich konnte ihr nur zustimmen. Ich bereute es wahnsinnig heute morgen so ausgeflippt zu sein. Jetzt war der Frieden wohl vorbei.
 

„Frank, kommst du?“, Rose stand mit dem Auflauf in der Hand schon in der Tür. „MIKEY!“

„Komme ja!“, ertöte die sofortige Antwort und der ‚Held des Tages’ steckte seinen Kopf durch die Tür und wedelte mit einem frischen, schlichten schwarzen Shirt und einer ausgewaschenen Jeans umher.

„Wo das Badezimmer ist, weißt du ja. Wir fangen dann schon mal an“, meinte er, drückte mir die Sachen in die Hand und ließ seinen knurrenden Magen Bände sprechen, ehe er Rose den Auflauf aus der Hand nahm und ins Wohnzimmer tänzelte. Seltsamer Kerl, aber echt lieb.

Rose blickte ihm leicht verstört hinterher, ehe sie mich aufmunternd anlächelte, sich unsere Getränke schnappte und Mikey ins Esszimmer folgte.

Ich hingegen begab mich ins Badezimmer und ließ meinen Tag Revue passieren.

Erst einmal würde ich mich morgen mit Ray und Bob versöhnen! Klar, ihr Verhalten war scheiße gewesen, aber sie waren wieder da, wollten mit mir Kontakt haben und das war alles was zählte.

Dann wäre da noch die ‚kleine’ Sache mit Gerard… Im nachhinein war es mir total peinlich, dass ich mich so bei ihm ausgeflennt hatte, aber getan war getan und ich wäre nicht Frank Iero wenn ich mich jetzt davon runterziehen lassen würde. Eigentlich war ich von Natur aus ein fröhlicher, positiver Mensch, doch war diese Seite in den letzten Monaten verborgen gewesen. Egal…

Kritisch musterte ich die Sachen, die Mikey mir rausgesucht hatte. Sie würden wohl zu groß sein aber das wäre bei meiner Körpergröße auch kein Wunder…

Schnell zog ich mir die Sachen über und krempelte die Hose gezwungenermaßen ein wenig höher. Die Sachen rochen angenehm nach Gerard. Oder so…

Ich wagte einen letzen, kurzen Blick in den Spiegel, den ich lieber unterlassen hätte. Himmel! Ich sah scheiße aus. Ich sage nur: Moorleiche. Ew.

Eine Ladung kaltes Wasser ließ meine Gesichtsfarbe auch nicht zurückkehren, aber immerhin konnte ich sagen, dass ich es versucht hätte.
 

Mit einem leicht mulmigen Gefühl trat ich aus dem kleinen Badezimmer und folgte den Stimmen meiner unfreiwilligen Gastgeber. Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah ein überraschendes Bild.

In dem kleinen, orange gestrichenen Raum war gerade Platz für den Esstisch aus hellem Holz gefertigt. An ihm saßen auf bunt zusammen gewürfelten Stühlen Rose und Gerard auf der einen Seite, Mikey seinem Bruder auf der anderen gegenüber. Die Stimmung war locker, sie lachten, brabbelten wirres Zeug und neckten sich gegenseitig. Sie wirkten wie eine kleine Familie.

„Hey, Frank! Setz dich, Mikey und Gerard haben wunderbar gekocht“

Nahezu schüchtern kam ich der Aufforderung auf und ließ mich neben Mikey, damit Rose direkt gegenüber, auf einen bequemen Korbstuhl fallen. Meine Gegenüber tischte mir gleich eine ordentliche Portion Auflauf auf.

Ich ließ meinen Blick über Gerard schweifen, der aufsah, ihn erwiderte und – oh mein Gott – lächelte! Hilfe…
 

~*~*~*~

Den Rest heb ich mir mal auf. Wollt ihr noch etwas genaueres über den Abend wissen oder einfach nur noch diesen kotzig langen Tag abschließen?

Ich hoffe es ließt noch wer ^^“
 

xoxo silent vOice.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nalgask
2008-07-05T09:53:11+00:00 05.07.2008 11:53
Hey ho =)
Ähm ich denke ein schöner ruhiger Auklang dieses, gelinde gesagt, nicht sehr positiven Tages würde Frankie mehr gefallen XD

Schönes Chap, finde es total süß von Gee Frankie zu helfen +nick+
Mhh Auflauf... ich habe Hunger o.O

In diesem Sinne [ich geh mir jetzt nämlich was zu essen holen],
glg
Nalgask. =)


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