Zum Inhalt der Seite

Schattentänzer

zwischen Dunkelheit und Licht wandeln sie im Schatten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gestalten

Vom Mondlicht geküsst ward sie geboren, mit goldblondem Haar.

Honiglocken gleich umspielten Strähnen das süße Gesicht, Züge so zart, aus Nebel gezeichnet. Marmoren die blasse Haut, leblos, milchig schön.

Welch Wunder durfte die Erde hier tragen?

Nackte Füße tanzten über das kalte Gras, als spürten die zierlichen Glieder nie etwas kostbareres unter ihrem Schritt. Sanft und besonnen jede Bewegung, als breite ein Schmetterling seine bunten Flügel aus.

Flüsternd erklang ihre Stimme in einem Gesang, vermochte die Nacht nur zärtlich zu umspinnen, ohne die verträumte Stille zu stören.

Der Sommer klang in ihrer Stimme, des Vögels Nachtigall. Während feingliedrige Finger sachte nach Blättern griffen, um schwesterlich über sie zu fahren, brachte ihr fremd klingendes Lied, voller Wehmut und Hoffnung, dem winterlichen Wald die Sonne zurück.

Nur neidvoll konnte der blasse Mond auf dieses Feuerwerk blicken, und doch war es auch ihr Kind. So klebrig umwobten die Schatten sie, um lange feine Wimpern und volle, liebliche Lippen. Die Wangen ein wenig zu fahl, um sie wohlgenährt zu nennen, gaben die tiefen Seelenspiegel dem Mädchen wieder, was ihr die Nacht genommen hatte: Leben.

Blitzend schauten sich die tiefen Irise um, blau und saphiren in ihrer Farbe. Ein Meer aus Facetten in ihnen, als wäre ihr fröhlicher, unbefangener Blick eine Flut von kindlicher Schönheit. Und doch lag auch ihn ihnen jener Schatten, der sie so entrückt wirken ließ. Denn war sie nicht, trotz diesem Zeichen von Leben und Regung nur eine für kurze Zeit angehauchte Statue? Das Abbild einer Göttin, die schon bald zurück in das Paradies gerufen wird?

Ab und an tröpfelte der Mond Nachdenklichkeit in ihre Augen, als sinnierte sie über weite Dinge, die für Menschen kaum fassbar, kaum tragbar waren. Als läge soviel auf den zarten Schultern, dass es den Augen nicht erlaubt sein dürfte, ihr Antlitz so anmutig und leichtlebig zu machen.

Und doch war sie der Funken Wärme in jenem dunklen Wald.

Bitterkalt spielte der Wind in ihren Locken, in ihrem schlichten Tuch, das sie einzig bedeckte.

Und obschon jeder Betrachter die zierliche Gestalt erahnen konnte, sie frieren sehen musste, war doch der Wind ihr Bruder und sie zu keiner Kälte fähig.

Liebevoll griffen die Finger der Natur nach diesem, jenen Mädchen und ließen sie ein Teil von ihnen bleiben, ergötzten sich an dem furchtlosen, Sanftmütigem Lächeln dieses belebten Bildes.
 

Vom Mondlicht gänzlich verachtet wart nun er geboren, mit raabenschwarzem Haar.

Ein Gegensück zu dem flüchtigen Sonnenstrahl und doch ebenso ein Kind der Schatten wie auch sie. Raubtierhaft schlichen die mit schwarzem Samt und Seide fein besponnenen Glieder über den Boden, unachtsam, auf welchem Untergrund sie schlichen. Keinesfalls grob wirkten die feinen Hände, mit denen sich dieser fassbare Schemen einen Weg durch den Wald erkämpfte, und doch war nichts von jenen Zärtlichkeit in ihnen, mit der das Mädchen zu berühren pflegte. Unruhig blickten sich die tiefschwarzen Augen um, als suchten sie nach Licht, dass ihre inne wohnende Finsternis doch nicht erhellen konnte.

Nein, die schwarzen Seelenspiegel waren ein Teich seiner selbst, kalt und dunkel. Und doch waren sie reizvoll, ja schön zu nennen in den markanten, strengen Zügen die so makellos vom Mondlicht erhellt und doch kaum belebt wurden.

Unaufhaltsam drängte es diesen Mann zu dem süßen Gesang, der ihn anlockte, wie Motten ins Helle drängen.

So vertraut schmeichelte diese Stimme sich in sein Ohr, so zärtlich konnte nur Eine singen.

Wie lange hatten sie sich nicht mehr gesehen?

Zulange, wie er doch fand. Ewigkeiten waren vergangen, in denen sein hartes, ungnädiges Herz niemals von irgend etwas so berührt werden konnten, wie von dieser Stimme. Nur wenn sie in ihrer Nähe war, kam er zur Ruhe.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Olschi
2008-05-20T21:34:06+00:00 20.05.2008 23:34
*nix sag* *sich erstmal erhol*
Obwohl sie nur kurz war hat mich die Geschichte voll mitgerissen. iese art und weiße dinge zu beschreiben... eifach wow. Da ist kein satz unbedacht. Du beschreibst so aussergewöhnlich,. Ich kann mir gar nciht vorstellen, wie amn auf solche ideen kommt. Das mystische gefällt mir. Man kann sie die beiden so richtig bildlich vorstellen.



Zurück