Zum Inhalt der Seite

Schattentänzer

zwischen Dunkelheit und Licht wandeln sie im Schatten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hoffnung

"Wir sind beieinander, Scha´na. Wir sind so sehr beieinander wie niemand sonst..."

seine Stimme verfing sich in ihren Locken, so zärtlich und voller Hoffnung hatte sie ihn noch nie gehört und fragend brachte diese Melodie die junge Gestalt dazu, sich dennoch umzudrehen. Trotz der Furcht und der Verzweiflung in den nicht dafür gezeichneten Zügen. Nur kurz durfte sie diese Ehrlichkeit tragen, dann legte sich die gewohnte Ruhe in ihre Lieblichkeit und ein Lächeln, als würde sie in dieser ungewohnten Stimmfarbe von ihm einen Scherz erwarten, nistete sich in die schönen Züge. Nur die Augen waren unruhig und aufgewühlt. Selten sah er sie so und rasch trat er einen Schritt auf sie zu, zog sie erneut in seine Arme. Nun war er es, der so kindlich und voller Tatendrang wirkte und ihren unsicher umherschweifenden Blick suchte.

"ich war auf Reisen, Scha´na. Und ich habe viel erfahren, ich habe viel herausgefunden über uns..."

er sprach hastig und seine Stimme klang fremd in seinen Ohren, denn dieser Schatten war es gewohnt mit bedächtiger Liebkosung und verführerischer Anmut zu reden. Aber sie hatte ihre Maske abgelegt und so konnte auch er einen solchen Schritt wagen. Scha´na hob ihren Blick zu ihm und suchte in den schwarzen Augen den Klang seiner Stimme wiederzuentdecken. Ihr stockte der Atem und zärtlich hob sie ihre weichen Hände an seine Wange, um ihn so, genau so zu bergen.

Noch nie hatte sie ihn so menschlich gesehen.

Es machte ihr Angst, wie groß ihre Freude darüber war und wie hinterlistig sich die Hoffnung in ihre Seele schlich. Ihn so zu sehen konnte nur etwas Gutes bedeuten, etwas Gutes, das sich als Segen oder Fluch herausstellen konnte.

"was hast du herausgefunden?"

sprach sie atemlos, denn eine schreckliche Vorahnung hatte sich ihrer beschlichen. Der Wind war bissig geworden, als wolte er die beiden von einander trennen, sie fernhalten. Auch der Mond schien nun klarer, die Wolken waren vor ihm geflüchtet und nun leckten bizarre Schatten an ihren Körpern, die Empfindungen dieser beiden Kinder des Zwielichts so nachahmend, als spotteten sie darüber.

"Es ist nichts handfestes und hauptsächlich nur Gerüchte, die die Menschen einander singen und erzählen. Aber ich habe sie belauscht und an vielen Orten gehört. Sie singen über uns, Liebste..."

Ein leises Lachen entwich seinem Mund und der Schatten brauchte einen Atemzug, um eine alte Ruhe zu finden. Die Hoffnung in den schönen Augen dieses Lichtes war zerbrechlich und er wollte nicht schüren, um dann Verrat zu begehen. Die Worte drangen aus seinem Mund, aber er musste es doch besser wissen. Kannte doch die Dummheit der Menschen und die Grausamkeit des Schicksals. Er selbst hat sich von diesen Illusionen einfangen lassen, war ihnen eifrig nachgejagt mit einem Ehrgeiz, der den Schattenwesen verpöhnt war.

Aber nun musste er Scha´na davon erzählen. Es war nicht recht sich allein an diesen neuen Mut zu Klammern.

Unruhig bewegte er die suchenden Finger über ihren feinen, zarten Rücken. Die wärme ihrer Haut drang durch den fürchterlich schlichten Stoff des weißen Tuches, das sie stets zu tragen pflegte und wäre Ne´neas nicht so fremd fühlend unsicher gewesen, hätte er Scha´na wie stets dafür geneckt. Doch ihm wollte kein Scherz über die kühlen Lippen kommen, stattdessen entrang ihr erwartender, scheuer Blick ihm einen leisen Seufzer.

"komm, wir setzen uns..." flüsterte er, schon auf der Suche nach anderen, richtigeren Worten. Bevor er seine Aufforderung erfüllen konnte, hatte sich der zierliche, anmutige Körper des Mädchens bereits vor ihm ins Gras niedergelassen und nun kam doch ein kleines, flüchtiges Lächeln über seine steinernen Züge. Selbst in diesem Moment, der so aufwühlend für den Schattentänzer war, konnte seine Liebe ihm einen Teil der Ruhe wiedergeben, durch eine so kleine unbedachte Geste. Gelassen und nachdenklich ließ er sich zu ihr nieder und legte eine Hand auf ihr Knie. Der Schatten konnte seinen Blick nicht heben und dem Blick der klaren Safire begegnen, unbeständig beobachtet er eine Weile den Wald, doch Scha´na verlor nicht die Geduld und wartete voller unaufdringlicher Hoffnung auf den Moment, an dem er selbst entschied zu sprechen.

"weißt du wie sie uns nennen, Menschenkind? Sie haben so absonderliche Namen, dass ich sie dir stets mitteilen wollte um dein Lachen zu hören..."

begann er leise und rang sich dann doch dazu durch, ihrem Blick zu begegnen. Das stille, sanftmütige Lächeln ihrer rosigen Lippen war so herzerweichend schön, dass durch seine schwarzen, tiefen Seelenspiegel ein Blitz zu schlagen schien. Vorsichtig strich er ihr über die Mundwinkel, wie oft hatte er versucht dieses Lächeln zu malen oder zu besingen. Aber so talentiert seine Werke auch waren, nichts konnte mit diese Göttin auch nur annähernd beschreiben.

"Du bist bei ihnen die Wächterin und ich der Schattentänzer. Als wäre es anders herum nicht viel passender. In ihren Lieder trägst du das Licht in deinen Augen und Hoffnung in deinem Lächeln..."

erneut lachte Ne´neas leise und musterte Scha´na kurz. Diese Bezeichnung schien ihm durchaus passend. So selten wie Menschen in der Lage waren wahre Dinge zu bezeichnen, so treffend hatten sie doch ein Bild von dem Menschenkind.

"in ihren Liedern sind wir ein Paar, dass sich nie sehen kann. Sie erzählen von einer unglücklichen Liebe..."

Auch aus dem Mund des Mädchens kam ein kurzes Lachen, dass an ein Schluchzen erinnerte, wenn die tiefen Seelenspiegel so verzweifelt hoffnungsvoll schauten.

"es ist so wahr, was die Menschen sich erzählen..."

flüsterte sie leise, aber ihre Worte waren schneidend in den Ohren des Schattens. Ja, das waren sie. Konnte es sein, dass auch die Lösung wahr sein durfte?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Olschi
2008-09-19T18:42:32+00:00 19.09.2008 20:42
OMG, die letzten Sätze haben mich umgehauen. So schön geschrieben! Jetzt will ich auch wissen, was er herausgefunden hat>.<

Ich erzähl mal was, in der Hoffnung ich belästige dich nicht: ich war vor kurzem auf der seite dreamofdoll.com. Weiß nicht ob du sie kennst. Und die Puppen dort konnten sogar die Figuren aus deinen fanfic sein, wiel sie so wunderschön sind. Die Augen, die Haut, dei puppen sind so fein gestaltet, genauso stelle ich mir Scha'na und... sein Name will mir nichteinfallen^^' sorry


Zurück