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Kirika

Ein Schicksal zweier Lebewesen
von

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Das Leben eines Wyrmlings

Erste Chronik: Drachenpfad
 

Es war eine ruhige, sternenklare Nacht, in welcher Kirika das erste Mal das sanfte Mondlicht der Welt erblickte – wenngleich ihm damals noch nicht klar war, dass das sanfte Schimmern des Wassers, welches die Höhle erleuchtete, von der mehrfachen Reflexion des Mondlichtes stammte. Als er sich nach einer Weile von dem faszinierenden glitzerndem Wasser abwandte und sich weiter umblickte, bemerkte er die um ihn herum aufgehäuften Reichtümer, welche von Gold über Perlen bis hin zu wunderschönen Meerespflanzen, hauptsächlich farbenfrohe Korallen, reichten. Doch so wunderschön diese Schätze auch zu betrachten waren, insbesondere bei dem in der Höhle herrschenden Licht, so fehlte doch in dem ganzen sich dem Drachenbaby bietendem Bild etwas – ein anderes Lebewesen.

So tapste er unbeholfen aus dem gebrochenem Ei heraus, welches ihn noch bis vor kurzem vor den Einflüssen der restlichen Welt geschützt hatte. Zaghaft machte sich das Drachenbaby daran seine Geburtshöhle zu erkunden, schlich von einer Kammer in die nächste. Auf seiner Erkundungstour fand er noch weitere Schätze der Natur, doch setzte er trotzdem, so sehr ein Teil von ihm von diesen fasziniert war, seine Suche fort, die Schätze nicht weiter zu beachten versuchend. Es war ruhig, nur das sanfte Geräusch des Wassers, von Wassertropfen die von der Decke der Höhle auf den Boden fielen entstehend, war neben seinen eigenen Schritten zu vernehmen. Nicht lange dauerte es, bis er jedoch feststellen musste, dass es keinen Ausgang aus der Höhle gab, jeder Weg endete entweder in einer Sackgasse oder im Wasser, was de fakto auch eine Sackgasse für den jungen Drachen darstellte. Niemand war hier außer ihm, nicht einmal eine Maus oder Krabbe. Enttäuscht von dieser Tatsache begab sich Kirika wieder zurück zu seiner zerbrochenen Eischaale, kringelte sich in sich selbst ein und verweilte dort in dieser Position inmitten der Schätze, wartete darauf das doch noch jemand zu ihm käme, auf dass er nicht mehr alleine wäre. Er wartete und wartete, doch niemand schien zu kommen, und langsam aber sicher gewann die aufkeimende Müdigkeit die Oberhand.
 

Eine angenehme Wärme breitete sich in seinem Körper aus, fast wie als er noch in dem schützenden Ei gewesen war. Verschlafen öffnete er seine Augenlieder. Da waren keine Schätze mehr, keine die er sehen konnte, doch immer noch war das schimmernde Abbild des Wassers an der Decke der Höhle zu sehen. Anstatt kaltem Metall und toten Pflanzen umgab ihn nun eine bronzefarbige schuppige Haut. Als er seinen Blick dem gewaltigen Körper folgen lies, erblickte er zum ersten Mal das glückliche Gesicht seiner jungen Mutter. Jung zumindest für einen Drachen, die Lebensspanne eines Menschen wäre in diesem Alter schon fast aufgebraucht gewesen. Auch sein Vater lag in der Nähe, seinen Blick ebenso wie seine Mutter auf Kirika selbst gerichtet. Auch er hatte ein wunderschönes Bronzefarbenes Schuppenfell, und war nur ein klein wenig älter als seine Mutter. Es war genau diese Nähe, diese Wärme, welche der Jungdrache in der letzten Nacht gesucht hatte.

Die nächsten Jahre vergingen für Kirika wie im Flug, der wissbegierige Jungdrache sog alles was seine Eltern ihm beibrachten förmlich auf und wollte immer neue Dinge lernen. Nicht lange dauerte es, bis er erfuhr, dass der einzige Weg in und aus der Höhle über einen unterirdischen Tunnel führte, welcher immer mit Wasser angefüllt war – und da Kirika möglichst bald den Rest der Welt erkunden wollte, versuchte er sich alsbald er das Gehen zumindest halbwegs gemeistert hatte bereits daran zu schwimmen und zu tauchen. Erst begnügte er sich damit die Gewässer um Lemuria herum unsicher zu machen, doch schlussendlich erhob er sich auch hoch in die Lüfte um auch diese zu erobern. Immer hatte zumindest einer seiner Eltern ein Auge auf den aufgeweckten jungen Drachen, der andernfalls am Ende wohl nur Unfug angestellt und sich mit seiner Neugierde noch in große Gefahr gebracht hätte. Etwas, dass weder Kirika dies seinen Eltern übel nahm, noch seine glücklichen Eltern Kirika, ihrem ersten und einzigem Kind.

In der Tat, so seltsam es auch war, war Kirika ein Einzelkind, seine Mutter hatte nicht mehr als ein einziges Ei gelegt. Auch machten seine Eltern keinerlei Versuche weitere Nachkommen zu zeugen, solange ihr derzeitiges Kind noch in ihrer Obhut war. Nahezu ebenso seltsam war es, dass sich der Jungdrache keinen wirklichen Mentor suchte, er hielt sich an seinen Vater und an seine Mutter um neue Dinge zu lernen, egal ob diese nun jung waren oder nicht. Abgesehen davon brachte er sich ohnehin selbst sehr viele Dinge bei, fand viele Dinge aufgrund seiner Wissbegierdigkeit selbst heraus. Ein wahrlich fasziniertes, abenteuerliches, wissbegieriges und stures Kind, wie seine Eltern ihn oft beschrieben.



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