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Whisper of a broken heart

Der bittere Geschmack der Einsamkeit ließ sich nicht vertreiben
von

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Whisper of a broken heart

Nach einigen Minuten, in denen es still zwischen ihnen geworden war, war Miles wieder eingeschlafen. Phoenix hatte ihn vorsichtig zurück aufs Bett gelegt und ihn zugedeckt, war dann leise aufgestanden und in die Küche gegangen. Mittlerweile war es vier Uhr morgens, doch wollte er noch nicht schlafen, Miles’ Fieber machte ihm immer noch etwas Sorgen und so wollte er lieber wach bleiben. Doch um dieses Ziel zu erreichen, brauchte er einen starken Kaffee. Er kochte sich einen und warf nebenbei einen Blick aus der Küche in das Schlafzimmer auf Miles. Er seufzte leise und strich sich leicht durchs Haar. Miles’ Vergangenheit und dieser Fall den er gerade beendet hatte, das war dann doch schon ein Hammer gewesen.

Obwohl er selber sehr darunter gelitten hatte, dass Miles kein einziges Mal zurück geschrieben hatte, konnte er es dem anderen einfach nicht verübeln. Vielleicht hätte er ja sogar selber so gehandelt, wenn er in Miles’ Lage gewesen wäre. Nick wusste es nicht.
 

Er nahm seinen Kaffee und gesellte sich wieder zu Miles, wo er sich leise auf einen Stuhl setzte und zu dem Schlafenden rüber sah. Er nahm einen Schluck seines warmen Getränkes und ließ den Tag noch mal Revue passieren. All das, was er heute gehört hatte, das musste er erstmal verdauen. Doch war er froh, dass Miles sich ihm endlich geöffnet hatte und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Jetzt können wir endlich wieder Freunde sein, richtig?“ murmelte er leise zu sich selber und sein Lächeln wurde breiter. Eine riesen Freude breitete sich in ihm aus, als er sich dieser Tatsache gewahr wurde. Endlich hatte er seinen alten Freund wieder.
 

Trotz des Kaffees war Nick irgendwann an Miles’ Bett eingeschlafen und als Miles erwachte, war es schon nach acht. Müde strich er sich einige verschwitzte Strähnen aus dem Gesicht und setzte sich langsam auf. Seit langen war dies die erste Nacht, die er ohne einen Alptraum verbracht hatte. Miles sah sich um und erblickte dann auch Nick, welcher immer noch auf dem Stuhl schlief. „Das habe ich wohl dir zu verdanken, was? Danke Nick...“

Miles stand auf und ging auf etwas wackligen Beinen ins Badezimmer. Ein Blick in den Spiegel ließ ihn etwas erschaudern, er sah schrecklich aus. Verschwitzt, Augenringe, blass und völlig ausgezehrt. Er war schon immer ziemlich eitel gewesen und wollte Nick so sicherlich nicht entgegentreten.

Miles drehte den Wasserhahn auf und wusch sich erstmal das Gesicht mit kaltem Wasser. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, warf er wieder einen Blick in den Spiegel, jedoch gab es keine relevante Änderung an seinem Äußeren. Er seufzte schwer.

Plötzlich hörte er seinen Namen und er trat widerwillig aus dem Badezimmer, wollte sich so nur ungern zeigen. „Was gibt es Nick?“
 

Phoenix, der gerade wach geworden war, war ziemlich erschrocken, als Miles nicht mehr im Bett gelegen hatte. Für einen Moment hatte er geglaubt, dass er einfach wieder abgehauen wäre, doch kam dieser dann auch schon aus dem Badezimmer und Phoenix atmete erleichtert aus.

„Ach.. nichts. Ich hab mich nur erschrocken als du plötzlich nicht mehr im Bett lagst und da- h-hey! Du hast ja Nick gesagt! Das hast du schon seit Jahren nicht mehr!“ rief er begeistert aus und lächelte Miles entgegen. Dieser wurde jedoch nur ein wenig rot. „Ist... ist das so was Besonderes?“ Etwas Verlegen kratzte sich Miles am Hinterkopf.

„Na klar! Das heißt, dass wir wirklich wieder Freunde sind!“ Phoenix begann über das ganze Gesicht zu strahlen, Miles jedoch schwieg darüber nur. Er war sich nicht sicher, ob es wirklich klug war sich auf diese Freundschaft einzulassen, obwohl er sich insgeheim nichts sehnlicher wünschte. Doch schien Phoenix sich wirklich darüber zu freuen und ihn nicht zu verachten oder dergleichen, etwas, wovor Miles sich immer gefürchtet hatte, wenn Nick all das erfahren würde was er ihm erzählt hatte. Ob er bei ihm so sein konnte wie er wollte, wie er wirklich war?

„Du... Nick?“ fing Miles zögerlich an. „...könnte ich vielleicht bei dir duschen?“

„Na klar, kein Problem! Warte, ich leg dir frische Handtücher raus und was anderes zum anziehen.“ Und somit war Nick in seinem Schlafzimmer verschwunden. Kurz darauf kam er mit zwei Handtüchern, einer Hose und einem pinkfarbenen Pullover für Miles wieder.

Miles jedoch bekam einen kleinen Schrecken, als er den Pullover sah, den sollte er wirklich anziehen?

„Hier Miles! Mit dem Pulli kommst du wieder ganz schnell auf die Beine! Ich habe ihn immer getragen, wenn ich krank war und er hat mir immer geholfen schnell wieder gesund zu werden. Er ist mittlerweile ein richtiger Glücksbringer für mich geworden, ich hoffe, dass er dir genauso schnell hilft wieder gesund zu werden wie mir!“

Miles bekam die Sachen in die Hand gedrückt und er konnte nicht anders, als diese ein wenig perplex anzuschauen. Pink war nun wirklich nicht seine Farbe, jedoch wollte er Nicks Freude nicht zunichte machen und wenn er ehrlich war, fühlte er sich ein wenig geehrt, dass Phoenix ihm seinen Glücksbringer anvertraute. „Danke Nick...“

„Ach ja Miles.. nun ja, wie soll ich das sagen... Ich meine, du bist noch recht wackelig auf den Beinen, meinst du, du schaffst das alleine? Nicht das du umkippst oder so was...“ Auf Nicks Wangen bildete sich eine leichte Röte und auch bei Miles setzte diese ein.

„Ich denke schon, ich werde nicht besonders lange duschen.“ Phoenix nickte und schon war Miles im Badezimmer verschwunden. Er entledigte sich der verschwitzten Sachen und stieg unter die Dusche, war überglücklich, als er das angenehme Wasser auf seiner Haut spürte.

Jedoch duschte er wirklich nicht all zu lange, er traute seinem geschwächten Körper noch nicht so ganz, doch reichte es ihm, denn zum waschen hatte es alle Male gereicht.

Nachdem sich Miles abgetrocknet hatte, zog er sich die Sachen von Nick an und besah sich darauf im Spiegel. Auf dem pinkfarbenen Pullover war ein großes rotes Herz und in diesem Herz befand sich ein gelbes P.

„Oh man...“ Das war das Einzige was Miles rausbringen konnte, jedoch waren ihm diese Sachen lieber als seine verschwitzten. Er wandte seinen Blick von dem Pullover ab und blickte lieber in sein Gesicht. Er war zwar immer noch blass und hatte Augenringe, jedoch sah er nach dem Duschen nicht mehr ganz so schlimm aus wie zuvor.

Etwas zufriedener, aber wieder ziemlich müde, verließ er das Badezimmer. Miles konnte Phoenix in der Küche hören, er schien zu kochen, denn ein leckerer Geruch von Suppe stieg ihm in die Nase. So folgte er diesem Geruch und betrat die Küche, wo er Nick auch schon am Herd erblickte.

Als Phoenix ihn bemerkte, drehte er sich zu Miles um und lächelte. „Du bist ja schon fertig. Aber du musst dich noch fünf Minuten gedulden, die Suppe ist noch nicht soweit. Ich weiß, es ist vielleicht etwas früh für Suppe, aber wenn man krank ist, ist Suppe immer am besten!“ Er lächelte und bedeutete Miles, sich an den Küchentisch zu setzen, welcher schon gedeckt war.

„Eigentlich habe ich nicht wirklich Hunger...“ erklärte Miles, nachdem er sich gesetzt hatte, doch nahm Nick dies nicht so einfach hin. „Du musst trotzdem was Essen! Wann hast du das letzte Mal was Warmes zu dir genommen Miles, hm?“

Miles schien eine ganze Weile zu überlegen, ehe er antwortete, jedoch sprach er sehr leise und sah etwas zur Seite weg. „Vor vier Tagen glaube ich.“

Nick, der gerade die Suppe probiert hatte, verschluckte sich etwas und musste husten. „Vor.. vor vier Tagen? Miles!“ Er warf ihm einen mahnenden Blick zu, jedoch seufzte er dann leise, ehe er Miles anlächelte. „Na dann wird es wieder Zeit, meinst du nicht? Die Suppe ist fertig.“ Phoenix nahm Miles’ Teller und schüttete ihn etwas von seiner Hühnerbrühe ein, ehe er sich selber was nahm und sich ihm Gegenüber setzte. Bis auf ein „Danke“ sagte Miles nichts mehr dazu und begann schweigsam zu essen.
 

Nachdem Miles seinen Teller leer gegessen hatte, hatte Phoenix ihn überredet noch eine Tablette gegen das Fieber zu nehmen, ehe sich beide noch einmal schlafen gelegt hatten. Phoenix war fast die ganze Nacht wegen Miles wach geblieben und war todmüde, als er sich sein Bett auf seinem Sofa herrichtete und die Augen schloss. Er war froh, dass er dieses Wochenende nicht arbeiten musste, so würde er sich genügend um Miles kümmern können und selber noch zwischen durch eine kleine Pause finden. So war es nicht verwunderlich, dass Nick fast direkt nachdem er die Augen geschlossen hatte, auch eingeschlafen war.

Auch Miles war ziemlich schnell eingeschlafen, als er sich wieder ins Bett gelegt hatte. Zur Mittagszeit war er wieder erwacht und fühlte sich schon um einiges besser, die Tabletten schienen Wirkung zu zeigen und auch war er dieses Mal wieder traumlos geblieben. Miles hatte die kleine Hoffnung, dass es nun endlich ein Ende hatte mit seinen fürchterlichen Träumen.

Er stand auf und ging ins Wohnzimmer, wo er Nick noch immer schlafend vorfand. Miles ging zu ihm rüber und strich ihm ein wenig durchs Haar, dass es ihm so gut ging im Moment, das hatte er nur ihm zu verdanken, das wusste er. Ohne Nick wäre er nur weiter gefallen, doch er, er hatte ihn aufgefangen und zum ersten Mal hatte er das Gefühl, dass es nur noch besser werden konnte. Das erste Mal hatte er das Gefühl, dass er am Leben war.
 

Miles hatte noch eine ganze Weile bei Nick gesessen und ihm beim Schlafen zugesehen, doch dann begann er sich etwas genauer im Wohnzimmer umzuschauen. Er entdeckte drei Bilderrahmen, zu denen er hinging, um sie sich genauer anzusehen. Auf dem ersten Foto war Phoenix mit Maya und Pearl zu sehen, auf dem zweiten zwei erwachsene Leute, Miles war sich sicher, das dies Nicks Eltern sein mussten. Als er jedoch das dritte Foto sah, musste er Lächeln. Es war dasselbe Bild was er immer bei sich trug. Nick hatte es also auch noch.

Kurz warf er einen Blick zu ihm rüber, ehe er das Bild wieder ansah und einige Zeit in Erinnerungen schwelgte. Miles senkte den Blick und seufzte ein wenig, er dachte gerne an die Zeit zurück wo er das einzige Mal in seinem Leben richtig glücklich gewesen war, jedoch brachten diese schönen Erinnerungen auch immer eine gewisse Trauer mit sich.

So wandte er sich ganz von den Fotos ab und sah sich weiter um. Über den Fotos entdeckte er ein Bücherregal, welches mit Büchern regelrecht voll gestopft war. Da Miles gerne las, besah er sich die Bücher neugierig, streckte sich etwas und zog dann eines heraus. Er schlug es auf und überflog einige Seiten, ehe er es wieder zuklappte und es zurückstellen wollte.

Jedoch hatten sich die Bücher beim rausziehen verschoben und als er versuchte das Buch in seinen Händen zurückzustellen, fielen die Anderen plötzlich von dem Regal. Miles erschrak und kniff die Augen zu, doch bekam er keines der harten Bücher zu spüren. Dafür spürte er aber eine angenehme Wärme um sich und so öffnete er die Augen, fand sich in Nicks Armen wieder. Er blinzelte kurz überrascht, denn er hatte gar nicht gemerkt, wie Nick wach geworden war, als er das Buch herausgezogen hatte.
 

Phoenix rieb sich etwas den schmerzenden Hinterkopf, ehe er Miles ansah und diesem leicht zulächelte. „Alles okay Miles? Tut mir Leid wegen meiner Unordnung, hätte ich die Bücher vernünftig ins Regal gestellt, wäre das nicht passiert.“

„Mir.. mir geht es gut, aber du..“ stammelte Miles etwas, doch Phoenix winkte nur ab. Er war froh, dass er die Bücher hatte abfangen können und das Miles so nichts passiert war. „Keine Sorge Miles, das gibt höchstens eine Beule, alles kein Problem.“
 

Doch Miles sah das anders. Obwohl es nur so eine Kleinigkeit war, gab sich Miles die Schuld daran, dass Nick etwas passiert war. Kurz darauf erschien eine Erinnerung vor seinen Augen, eine Faust die auf ihn zuraste, jedoch bekam er selber sie nicht zu spüren, Nick hatte sie abgefangen und war zu Boden gefallen. Miles kniff die Augen zu und schüttelte den Kopf. Es war wie früher. Wenn er in Nicks Nähe war, dann brachte er ihm nur Unglück, verletzte ihn nur. Ich bin wie er, wie Karma.. schoss es Miles durch den Kopf und ihm wich die Farbe aus dem Gesicht. Er konnte von Karma vor sich sehen, mit dem kalten Grinsen auf den Lippen, welche ihm immer wieder zuflüsterten: „Du bist Ich Miles, du bist ich...“ Als er die Augen aufriss, war von Karma verschwunden und er sah, wie Nick sich gebückt hatte und dabei war, die Bücher aufzusammeln. Miles blickte mit zittrigen Händen auf Phoenix herab. Wie konnte er so etwas nur einem so guten Menschen antun? Wen er bleiben würde, würde er Phoenix nur ins Verderben stürzen. Miles ließ sich auf die Knie sinken, doch spürte er schon im nächsten Moment Nicks warme Hand an seiner Schulter. „Miles? Ist alles okay? Du bist total blass, du solltest dich lieber wieder hinlegen.“ „N-nein, das ist nicht... ich..“ versuchte sich Miles irgendwie zu erklären, doch schüttelte er dann nur den Kopf.

Als er wieder zu Phoenix aufsah, erschien plötzlich Manfred von Karma hinter ihm und hielt eine Waffe an dessen Schläfe. „Du wirst ihn umbringen Miles, du wirst ihn umbringen!“ Manfred von Karma drückte ab.

„NEIN!“ Miles fasste sich mit beiden Händen an den Kopf. Tränen stiegen in seine Augen und suchten sich ihren Weg über die Wangen.
 

Nick erschrak, als Miles plötzlich geschrieen hatte. „Miles, was ist denn los? Was hast du denn?“ fragte er besorgt und legte nun auch die zweite Hand auf seine Schulter, doch Miles riss sich los und stand auf, lief Richtung Schlafzimmer, wo er sich sein Jackett schnappte, achtlos, dass er noch Nicks Sachen trug, und es sich überzog. Phoenix eilte ihm nach, durcheinander, er wusste nicht was passiert war. Hatte er irgendwas Falsches getan?

Miles wollte an ihm vorbeilaufen, raus, einfach raus von hier, er musste hier weg, bevor er Phoenix wirklich noch etwas antat. Ihn so zu verlieren würde er nicht ertragen.

Doch war Phoenix schneller und hatte ihn am Handgelenk gepackt. „Miles jetzt warte doch! Was soll das alles denn? Wo willst du hin? Was ist denn nur los? Rede mit mir!“ Miles jedoch schwieg und riss sich erneut von Nick los.

Er wusste nicht was los war, doch als er Miles für einen Moment in die verweinten Augen sehen konnte, da wusste er, dass Miles sich ihm wieder verschlossen hatte. Von der Offenheit, von der Vertrautheit die kurz zwischen ihnen geherrscht hatte, war nichts mehr vorhanden. Phoenix spürte einen Stich im Herzen, als er sich dessen bewusst wurde. Wieder hatte sich Miles ein Stück von ihm entfernt.

Er sah, wie Miles die Tür öffnete, doch reagierte er noch schnell genug und schlug die Tür wieder zu, indem er links von Miles dagegen schlug. Er sah wie der andere zusammenzuckte, doch war Nick dies egal. Er packte Miles und drehte ihn zu sich um, packte ihn dieses Mal so fest, dass er sich nicht wieder losreißen konnte.

Nick sah ihm in die Augen, so einfach würde er Miles nicht gehen lassen, nicht noch einmal. „Verdammt Miles! Rede mit mir! Wieso willst du wieder gehen? Wieso?!“
 

Er hatte doch nur einfach weggewollt, er hatte wieder wegrennen wollen, so wie immer. Aber plötzlich wurde er von Nick gepackt und wie sehr er auch versuchte sich loszureißen, in seinem immer noch geschwächten Zustand, kam er von Phoenix nicht los. Für einen Moment erwiderte er den Blick des anderen, doch war seiner schnell wieder gesenkt. Er wusste, dass Nick eine Antwort auf sein Verhalten haben wollte und wieder fühlte er sich so schwach, so unfassbar schwach. Schwach Nick gegenüber, aber auch sich selber und dennoch, dennoch begann er zu sprechen, obwohl er das Gefühl hatte, dass seine Tränen ihm seine Stimme ersticken würden.

„Ich.. ich werde dich umbringen. Wenn ich bei dir bleibe, werde ich dich nur verletzen, dich umbringen. Ich habe es in meinem Traum gesehen. Manfred von Karma hat es mir gesagt, ich bin wie er, verstehst du das denn nicht?! Lass mich endlich in Ruhe! Vergiss mich einfach! Es ist besser wenn ich einfach nur eine Erinnerung bleibe, du brauchst mich nicht, okay?! Ich werde dir nur wehtun, so wie ich es bis jetzt immer getan habe! Also lass mich gehen, lass mich doch einfach gehen, mach es nicht noch schlimmer.. vergiss mich, bitte vergiss mich... Phoenix... damit ich dieses Mal bis zum Ende fallen kann..“
 

Phoenix war erschrocken, geschockt über die Worte, die Miles von sich gab. Wie konnte er nur so etwas denken? Miles’ Worte trieben ihm selber Tränen in die Augen. Hatte Miles nun wirklich endgültig aufgegeben? Ein Blick in dessen Augen reichte aus um zu wissen, dass die Antwort „Ja“ war. Würde er Miles jetzt gehen lassen, dann würde er ihn nie wieder sehen, das wusste Nick genau. Denn Miles hatte dies als sein Ende geplant.

Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, so als würde es jemand zerdrücken wollen, während ihm einzelne Tränen über die Wangen liefen.

„Nein Miles, nein... verdammt sag so etwas nicht!“ Nick begann ihn etwas zu schütteln. „Du bist nicht wie er, okay?! Ich kenne dich! Ich weiß wie du bist! Du bist mein Freund, du bist für mich doch.... ich brauche dich Miles! Wieso kannst du das nicht verstehen? Weißt du was du mir antust wenn du jetzt gehst, wenn du wirklich für immer gehst? Das ist das Schlimmste was du mir antun kannst... Ich will dich nicht verlieren, ich will dich nicht vergessen! Ich werde dich nicht einfach so gehen lassen! Nicht noch einmal.. Bitte Miles.. bitte lass mich nicht schon wieder alleine...“
 

Durch Miles’ Augen konnte Phoenix langsam in sein Herz sehen. Er konnte sehen, wie es zerbrochen war, all die Jahre. Wie es zerfressen war, von Leid, Trauer, Einsamkeit, Zorn und Hass. Er konnte die Sehnsucht darin sehen, die wenige Liebe die er noch besaß, dieser kleine Funken Hoffnung, der noch immer hinter all dem schlechten existierte. Und jetzt, wo er all das gesehen hatte, da verstand Nick, er verstand wie er Miles helfen konnte, wie er ihn endgültig aus der Dunkelheit retten konnte. Wieso hatte er das alles nicht vorher sehen können? Doch nun, nun würde er ihm endlich helfen können.

Sachte berührten seine Lippen die von Miles’. Nick hatte die Augen geschlossen und ließ sich auf das Gefühl tief in seinem Herzen ein. Das einzige Gefühl, welches Miles vielleicht helfen konnte.
 

Der Kuss war so sanft und voller Liebe, nie hätte Phoenix gedacht dass er für Miles so viele Gefühle entgegen bringen konnte. Doch als er in das gebrochene Herz gesehen hatte, hatte er verstanden, dass nur die Liebe die tiefe Wunde zum heilen bringen würde. Und er hatte diese Liebe in sich gefunden. Nick wünschte sich, er hätte das Flüstern dieses gebrochenen Herzens schon viel früher vernommen, doch er war taub gewesen, blind.
 

Bitte hör auf, sag so etwas nicht! Bitte, ich will dir doch nur nicht weh tun, mach es mir doch nicht so schwer!, das war das Einzige, was Miles sich dachte, als Nicks Worte direkt in sein Herz trafen. Alles in ihm sträubte sich, er wollte nicht mehr gehen, er wollte bei ihm bleiben, aber wäre der Preis nicht zu hoch? Was, wenn Nick sich irrte und er doch wie Manfred von Karma war? Was dann? Wenn er ihn wirklich irgendwann umbringen würde?

Miles sah in Nicks Augen, welche in die seine blickten. Sie waren so voller Ruhe, so als hätte Phoenix endlich etwas gefunden, was er schon lange gesucht hatte. Aus irgendeinem Grund konnte er den Blick nicht abwenden, Nicks Augen schienen ihn wie gefesselt zu haben. Doch er wusste, wenn er sich jetzt nicht losreißen würde, dann würde er nie gehen können. Er musste gehen, für Nick, er musste gehen.

Gerade als er die Kraft aufgebracht hatte, sich loszureißen, wurde er zärtlich von Nick geküsst. Miles riss etwas die Augen auf, doch diese Welle der Gefühle, die Nick ihm plötzlich entgegenbrachte, sie war so kraftvoll und doch so sanft, so voller Wärme, dass Miles alle Kraft verloren ging. Jeder Gedanke daran zu gehen, war plötzlich verschwunden. Es war so schön, dieses Gefühl von Liebe, dass es Miles weinen ließ. Seine Knie gaben nach, doch Phoenix hielt ihn fest. Phoenix ließ ihn nicht mehr fallen, dies war ihm nun bewusst.

Langsam schloss er die Augen und erwiderte den Kuss, die eiserne Kette, die sein Herz zu zerdrücken drohte, sie war zersprungen.
 

Nick drückte Miles etwas mehr an sich als er merkte, wie der andere den Kuss erwiderte. Nach einer kleinen Ewigkeit, wie es Nick vorkam, lösten sich ihre Lippen voneinander.

„Bitte geh nicht, ich brauche dich so sehr Miles. Ich... ich liebe dich.“
 

Als Miles die Worte hörte, die Worte, die er schon sein leben lang hören wollte, erfüllte ein Gefühl seinen Körper, welches ihm völlig fremd war. Er sah Nick an und wusste, das dieses Gefühl, dieses Glück was er verspürte, genau das war, was er all die Jahre gesucht hatte, wo nach er sich so sehr gesehnt hatte. Er würde dies Nick am liebsten alles sagen, doch brachte er kein einziges Wort raus. Das einzige was er tun konnte, war vor Glück zu weinen und sich an ihn zu drücken.

Langsam ließ sich Nick mit Miles zu Boden sinken, doch ließ er ihn dabei nicht los. Wenn er könnte, dann würde er Miles nie mehr loslassen.

Und obwohl Miles gar nichts gesagt hatte, wusste Phoenix genau, dass er nicht mehr gehen würde. Er würde bei ihm bleiben, dieses Mal würde er endgültig bleiben.



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