Danach
„Komm schon, weit ist es nicht mehr! Gleich sind wir zu hause!“
„Wenn es das noch gibt.“
„Rede keinen Unsinn! Komm nur noch hundert Kilometer dann sind wir da!“
„Noch hundert? Ich habe Hunger“
„Komm, nur noch hundert dann sind wir zu hause, Kamerad!“
„Ich habe Hunger.“
„Nur noch hundert.“
„Ja, nur lauf nicht so schnell, ich kann nicht mehr.“
„Schau da frone ist ein Dorf!“
„Da war mal ein Dorf.“
„Komm sicher bekommen wir im Dorf etwas zu essen.“
„Wenn du meinst.“
„Lass dich nicht so hängen, komm nur noch hundert, dann sind wir zu hause.“
„Immer noch hundert.“
„ Oh, hier ist niemand mehr.“
„Niemand der lebt.“
„Ah, schau der Kamerad da, er scheint noch etwas Brot in der Tasche zu haben.“
„Schau nach.“
„Das ist noch gut. Nur an einer Ecke ist etwas Blut.“
„Wir können das abschneiden.“
„Wenn es sein muss.“
„Was machst du wenn wir zuhause sind?“
„Ich weiß nicht.“
„Ich werde meine Lehre zu ende bringen, und dann meine Freundin heiraten.“
„Schön.“
„Schau nicht so, wir haben überlebt! Wir sollten uns freuen!“
„Ich kann mich auf nichts freuen.“
„Aber natürlich! Auf zu hause!“
„Wenn es das noch gibt.“
„Was, was ist das?“
„Es gibt kein zuhause mehr.“
„Nein, das kann nicht sein.“
„Warum sollte gerade unser Dorf noch stehen?“
„Meine Eltern?“
„Sind sie geflohen?“
„Nein.“
„Wie meine.“
„Meine Freundin?“
„Ist sie geflohen?“
„Nein.“
„Die Leichen liegen noch auf den Straßen. Such sie doch.“
„Nein.“
„Ich gehe noch etwas zu essen suchen.“
„Hier?“
„Wo sonst?“
„Gut. Sag Kamerad leben wir noch?“
„Vielleicht.“
„Wozu noch?“
„Um zu essen, zu schlafen und zu suchen.“
„Suchen?“
„Den Grund warum wir noch leben. Warum wir nicht sterben durften.“
„Aha.“