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Stranger in my Life

von

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Ein Gefühl von Freiheit

Yoshiki war mal wieder als Erster im Proberaum, was nicht daran lag, dass er so früh her gekommen war, sondern daran, dass er gar nicht erst am Vorabend nach Hause gefahren war und einfach im Proberaum übernachtet hatte. Viel Schlaf und Erholung hatte er nicht gefunden, da er noch bis spät, beziehungsweise früh, an einem Lied geschrieben und probiert hatte. Doch nun war er schon wieder wach, zu unruhig, um noch länger zu schlafen. Hunger hatte er auch keinen, obwohl seine letzte Mahlzeit ein Snack zum Mittagessen vom Vortag gewesen war. Ganz mit seinen Gedanken beschäftigt, lief er im Raum hin und her, trank einen Schluck aus einer Wasserflasche und ließ sich dann am, noch immer leicht verschlafen, an das Klavier. Zärtlich ließ er seine Finger über die weißen, glatten Tasten streichen, bis er sie langsam nach unten drückte, um dem Instrument ein paar leise Töne zu entlocken. Bald wurde sein Spiel flüssiger und bestand nicht mehr nur aus zufällig gedrückten Tasten. Wenn er nur so für sich war, spielte er am liebsten. Keiner, dem er etwas beweisen musste. Niemand, der ihn für sein Können loben würde. Niemand sonst, der auf die Melodie achtete, die er gerade spielte. Es war nur eine Musik für den Augenblick, die nur dieses einzige Mal ertönen würde. Sein Lied hatte keine festen Noten, nur Emotionen und Gedanken, die ihm gerade in den Sinn kamen und sich in Töne verwandelten, wie ein Spiegel seines Herzens. Yoshiki schloss die Augen und ließ sich von der Melodie umarmen, die seine Finger dem Klavier entlockten. Das war für ihn das Gefühl von Freiheit. Sich ohne ein Wort auszudrücken und niemandem für seine Musik Rechenschaft schuldig zu sein.

Je länger er so spielte, um so mehr fühlte er sich in die Zeit zurück versetzt, als er noch klein war und eben erst begonnen hatte, Piano spielen zu lernen. Plötzlich tauchte vor seinem geistigen Auge der kleine Junge von Yokosuka auf, so wie er damals ausgesehen hatte. Wie lange war das jetzt wohl schon her? Ein freundliches Lächeln lag auf dessen hübschen Lippen und seine kleinen Ärmchen hielten die pinke Plüschspinne dicht an sein Herz gedrückt.

„Was für eine schönes Lied.“, sagte er Junge leise und kam etwas näher. Dennoch schien seine Stimme sehr real, aber viel zu erwachsen für sein damaliges Alter. Auch die Lippen des Pianisten verzogen sich nun zu einem zufriedenen Lächeln. Ober er allein oder für ihn spielte, änderte an seinem Freiheitsgefühl nichts. Der kleine Junge schien ihn in keinster Weise zu bedrängen und so spielte er gern für ihn, wissend, dass er ja auch eigentlich gar nicht anwesend war.

Noch immer blieben seine Augen geschlossen und seine Blicke waren auf das Bild seiner Fantasie gerichtet.

„Wieso machst du eigentlich Rockmusik, wo du doch so schön Piano spielen kannst?“, fragte der Junge erneut mit seiner männlichen Stimme. Yoshiki zögerte einen Moment, dann hielten seine Finger inne und die Musik verstummte.

„Angefangen hab ich wegen meinem Vater... aber jetzt....“, antwortete er in Gedanken, ohne es laut auszusprechen und öffnete langsam seine Augen. Erschrocken zuckte er zusammen, als er hide, welcher ihn beobachtete, bequem an der Wand lehnend sah. Seit wann war er hier? Er hatten ihn doch gar nicht kommen hören. Hatte er ihm eben diese Fragen gestellt?

Gott, wie ähnlich er den Jungen sah, den er eben noch in seinen Gedanken gesehen hatte! Als wäre er einfach 10 oder 15 Jahre gealtert. Nein. Das wäre zu viel Zufall!

„Was ist?“, fragte er blonde Gitarrist und strich sich vorsichtshalber über den Mund. Vielleicht hatte er ja noch Zahnpasta an den Lippen. „Magst du mir keine Antwort geben? Gut, musst ja nicht. Ist ja auch nicht so wichtig. Ich dacht nur, dass es etwas ungewöhnlich ist. Bei deinem Talent könntest du ja sicher auch gut klassische Musik machen. Das Piano beherrschst du ja scheinbar auch im Schlaf. Naja, kein Wunder, so lange, wie du schon spielst.“

Yoshiki lächelte nur verlegen und versuchte die Fassung wieder zu bekommen. „Wann bist du denn gekommen? Hab dich gar nicht gehört?“, fragte er dann, anstatt auf hide einzugehen. Dieser überlegte kurz.

„Vor 5 Minuten vielleicht... oder etwas länger...“, gab er dann lächelnd zur Antwort. „Aber ich hab doch mit dir geredet. Hast du das nicht gemerkt? Sag bloß, du hast wirklich geschlafen, während du das gespielt hast!?“

„Äh, achso, ja doch hab ich gemerkt.“, stammelte Yoshiki dann peinlich berührt und schloss den Klavierdeckel. Noch einmal glitt seine Hand über das lackierte Holz. Hide kicherte nur und setzte sich dann.

Was, wenn Toshi Recht hatte? Wenn hide es wirklich war? Ob er ihn fragen sollte? Der Moment schien ihm recht passend, sie waren allein in Raum und kein anderer würde es hören. Aber wie sollte er fragen?

Hide wippte ein wenig auf seinem Stuhl hin und her und spielte mit einem Plektrum zwischen seinen Fingern. Noch immer am geschlossenen Klavier sitzend, begann Yoshiki sich ein paar Worte zusammen zu suchen und sie in Gedanken in sinnvolle Sätze zu bauen. Tonlos öffnete er seine Lippen, drehte sich dann zu hide, um mit ihm zu reden, doch kein Wort verließ seinen Mund.

„Morgen!“, tönte es plötzlich gut gelaunt aus Richtung Tür.

„Oh, guten Morgen Taiji. Hide ist auch grad schon gekommen.“, erklärte der Leader überflüssigerweise.

„Morgen.“, grüßte der Gitarrist den anderen auch und lächelte ihm etwas entgegen, obwohl er ihn nicht besonders mochte. Was hatte der Bassist eigentlich gegen ihn? Das hatte er von Anfang an nicht verstanden. Hide konnte sich nicht erinnern, irgendetwas falsches gesagt oder getan zu haben. Irgendwann würden sie hoffentlich besser miteinander klar kommen...

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So wieder ein Kapi geschafft ^^ Ich hoff euch gefällts. Ich hab versucht, mal etwas detailhafter zu werden ^^' Gut so?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Glue
2008-10-29T13:18:09+00:00 29.10.2008 14:18
Wie Yoshiki am Anfang am Klavier sitzt und spielt hast du so schön detailhaft beschrieben, dass ich eine Gänsehaut bekommen habe, als ich mir alles so dermaßen Bildlich vorstellen konnte wie sonst wenig ^^°

Aber Taiji >___<
*taiji wieder aus raum rausschieb*
Echt grad im flaschen Augenblick! Er sollte einen Award bekommen für das flasche Timing XDDD

Weiter! <3
Von:  oOMiyabimaruOo
2008-10-28T19:13:51+00:00 28.10.2008 20:13
Mann~ manche Menschen haben echt keinen Sinn für Timing XD
Wunderschön erzählt und lebhaft geschildert.
Ich hab teilweise die Augen geschlossen um mich richtig ins Kapi reinzuversetzten XD"
*Yoshiki Richtung hide schubs*
Und nun, hopp hopp XD" Auf geht´s Yoshiki! Gesteh hide deine Gefühle XD"
Ganbare!
*Fähnchen schwenk*
Von: abgemeldet
2008-10-28T15:20:00+00:00 28.10.2008 16:20
böser taiji, platzt einfach zur tür herein xDDD
ich würd hide gern mal mit zahnpasta an den lippen sehen <3
wirklich schönes kapitel, hoffe, dass es bald n neues kappi gibt, yosh soll hide endlich fragen!!! -^^-


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