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Niemand wollte freiwillig mein Leben führen

RyouXMarik
von

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Eine verhängnisvolle Suche

7. Kapitel
 

Eine verhängnisvolle Suche
 

„Bakura? Hallo? Bakura? Hey, bist du hier irgendwo?“. Marik schrie ohne Unterlass, während er durch die Gänge hetzte, doch er konnte Bakura weder sehen, noch ihm antworten hören.

Langsam begann Marik zu glauben, dass Bakura sich schon längst nicht mehr im Schulgebäude aufhielt. Doch wo konnte er hin gegangen sein?

Kurz hielt Marik inne um sich erstens klar zu werden, wo er sonst noch suchen könnte und um zweitens wieder Luft zu bekommen.

Sein Herz raste wie wild, denn Marik begann sich unglaubliche Sorgen zu machen. Er kannte Bakura noch nicht sehr lange und konnte deswegen schwer einschätzen, zu was er vielleicht in der Lage war und zu was nicht.

Immer wieder sah Marik das Bild vor sich, wie Bakura aus dem Raum gestürmt ist: Völlig verzweifelt, verängstigt und hilflos.

Noch einmal rief er seinen Namen durch das Gebäude, bevor er sich entschloss, draußen weiter nach ihm zu suchen.

Die Sonne brannte unbarmherzig auf Marik und blendete ihn eine zeitlang bis seine Augen sich an das helle Licht gewöhnt hatten. Marik dachte nach: Wo würde er hingehen, wenn er Panik hätte? Doch ihm wollte absolut nichts einfallen, was vor allem daran lag, dass er selten wirkliche Panik verspürte. Aber ihm fiel ein, dass er immer an den Strand gegangen war, wenn er Ruhe brauchte und nachdenken musste. Das wäre ein Anfang, sollte Bakura dort nicht anzutreffen sein, müsste ihm schleunigst etwas Neues einfallen.

Und so raste Marik am frühen Mittwochvormittag zum Strand. Niemals kam ihm der Weg von der Schule dahin so unendlich lang vor, ein Weg, der niemals enden wollte oder eben nicht rechtzeitig, ehe er Bakura gefunden hatte.

Viele Schaulustige wanden sich immer wieder in seine Richtung, als er an ihnen vorbei rauschte, doch das kümmerte Marik jetzt weniger. Er hatte geradezu ein erdrückendes Gefühl, dass Bakura vielleicht etwas zugestoßen war und dieses nahm ihm beinahe die Luft zum Atmen.

Als Marik endlich angekommen war und die ersten Dünen durchschritt konnte er bereits ein leises und klägliches Wimmern ausmachen. Kurz musste er die Augen schließen und sich mit aller Macht auf dieses Geräusch konzentrieren. Das Rauschen des Windes und der sanfte Wellengang trübten seine Ohren eine Zeitlang, aber schließlich konnte er doch genau ausmachen, woher das Wimmern kam.

Schnell wendete er sich nach Süden um rannte wieder los. Er war sich sicher, dass er für die nächsten Wochen keinen Sport mehr machen brauchte. Diese ganze Aktion hatte ihn sichtlich mitgenommen, denn sein weißes T-Shirt presste sich jetzt eng gegen seinen muskulösen Körper, da es komplett durchgeschwitzt war.

Endlich hatte er ihn gefunden und kurz stockte sein Atem: Bakura saß zusammengekauert zwischen zwei Dünen und zitterte am ganzen Leib. Tränen rannen über seine zarten Wangen und seine weißen Haare wirbelten verspielt im Wind. Marik schluckte schwer. Eigentlich sollte er ja Mitleid und Trauer für Bakura empfinden, aber dieses Bild, das sich ihm bot hatte auch etwas Schönes, etwas Erotisches.

Bestürzt schüttelte Marik seinen Kopf und ging dann auf Bakura zu. „Hey? Ist alles okay mit dir?“. Verschreckt sah Bakura ihn an und verneinte dann zaghaft seine Frage.

Marik hielt inne. Was sollte er tun? Er konnte ihn doch nicht einfach hier sitzen lassen und zurückgehen, als sei nie etwas gewesen.

„Hm….darf ich fragen, was du hast?“. Noch immer traute sich Marik keinen weiteren Schritt auf Bakura zu zugehen, denn dieser deutete ihm durch seine ganze Körpersprache an, dass er ihn abwehren würde.

Bakura blieb der Antwort auf diese Frage schuldig. Sein Blick schweifte in die Ferne und auf das offene Meer, das so ruhig und friedlich vor ihm lag.

„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte Marik nun auch etwas schüchtern, obwohl das eher nicht seine Art war. Bakura nickte kaum merklich und rutschte etwas zur Seite, damit Marik Platz finden konnte.

„Warum bist du weggerannt?“, begann Marik erneut sein Glück zu versuchen, doch Bakura schwieg. Er hatte seine Frage entweder nicht verstanden, oder er wollte sie nicht verstehen und sich lieber in Schweigen hüllen.

Marik seufzte und wandte seinen Blick dann ebenfalls dem Meer zu. „Es ist schön hier, nicht wahr?“. Bakura nickte erneut und ein zaghaftes Lächeln umspielte seine Lippen. Marik kam es so vor, als wäre Bakura gänzlich in seiner eigenen Welt verschwunden, zu der nicht mal er Zutritt hatte.

Marik zog es vor, jetzt nichts mehr zu sagen, sondern Bakura einfach Zeit zu geben, die er vielleicht brauchte um sich klar zu werden, was vorhin vorgefallen war.

Beide verloren gänzlich das Gefühl für Zeit und Raum und waren in ihren eigenen Gedanken gehüllt, bis Bakura endlich die Stille durchbrach: „Warum hast du mich eigentlich gesucht?“. Marik erschrak über die Kälte, die in seiner Stimme mitschwang und musterte Bakura eindringlich, doch seine Mimik war genauso hart und kalt, wie seine Stimme.

„Na ja, zum einen, weil ich dazu angehalten worden bin und zum anderen, weil ich mir echte Sorgen um dich gemacht habe.“ Bakura zuckte unmerklich etwas zusammen.

„Du hast dir also Sorgen um mich gemacht…..warum?“. Marik verstand nun gar nichts mehr. Warum stellte Bakura solch eine Frage?

„Also, äh…keine Ahnung. Ich habe mir halt einfach Sorgen um dich gemacht, du bist doch mein Freund, oder?“. Marik schluckte schwer. Was, wenn es Bakura zu schnell ging und er gar nicht sein Freund sein wollte?

„Das ist schön.“, seufzte Bakura regelrecht und schenkte Marik sein schönstes Lächeln. Voller Zufriedenheit und Glück lachte Bakura ihn an. Marik errötete heftig und wand schnell seinen Blick ab.

„Wirst du jetzt immer mein Freund sein?“. Marik dachte zuerst, diese Frage sei ein schlechter Scherz, aber dann merkte er, wie ernst es Bakura war. Es schnürte Marik beinahe die Kehle zu. „Ja, werd’ ich. Warum denn nicht?“. Bakura zuckte etwas mit den Schultern. Damit war das Gespräch für ihn beendet.
 

Ich hab dich gesucht und gefunden

In deiner kleinen Welt,

Warst du ganz verloren und verschwunden.
 

Eine ganze Weile saßen beide nun einfach da und lauschten dem Rauschen des Meeres und dem Schreien der Möwen. Sanft umspielte der salzige Geruch ihre Nasen und erfüllte beide mit einer wolligen Zufriedenheit und Wärme.

Marik merkte als Erster, dass die Zeit bereits weit vorgeschritten war, denn langsam begann die Sonne sich schlafen zu legen und tauchte die Welt in einen sanften Rotton.

„Hey, Bakura? Wir müssten echt langsam gehen. Eigentlich hätten wir sofort zur Schule zurück gemusst, aber das können wir jetzt wohl vergessen. Meine Sachen sind zwar noch dort, aber was soll’s?“, freundlich hielt Marik Bakura seine Hand hin um ihm beim Aufstehen zu Helfen, aber dieser schüttelte nur traurig den Kopf.

„Geh schon mal vor. Ich möchte noch ein wenig hier bleiben.“. Marik stutzte, doch dann versuchte er es erneut. „Ich werde dich hier nicht alleine zurück lassen, also komm mit!“. Ohne eine weitere Antwort Bakuras abzuwarten, zog er ihn am Arm hoch.

„Schon besser!“, lachte Marik, als er Bakuras verdutztes Gesicht sah. „Du bist blöd!“, schmollte Bakura und ließ sich erneut in den noch immer warmen Sand fallen.

„Das darf doch nicht wahr sein! Bist du so’n kleines Kind, oder was?“, scherzte Marik bereits mit einem leicht gereizten Unterton und packte Bakura diesmal an beiden Armen.

Doch dieser saß einfach nur da und rührte sich kein bisschen. „Na warte!“. Marik beugte sich zu ihm runter und fing an, ihn unablässig zu kitzeln. Bakura schrie zuerst laut auf, bevor er in ein unaufhörliches Lachen verfiel und sich heftig unter Marik hin und her wand. Vergeblich versuchte er Marik von sich herunter zu schubsen, doch dieser war viel stärker und vor allem schwerer als Bakura.

„A…auf, au…aufhö….aufhören!“, kicherte Bakura bereits unter schwerem Luftmangel. Marik nahm seine Hände zurück und sah Bakura eindringlich und zärtlich an. Er war sich überhaupt nicht sicher, was er jetzt eigentlich genau fühlte, doch sein Herz machte einen enormen Hüpfer in seiner Brust, als er das gerötete Gesicht von Bakura erblickte.

Ohne sich richtig bewusst zu sein, was er jetzt eigentlich tat, bückte er sich langsam zu Bakura, der ihn ungläubig anstarrte.

„Mar…“, doch weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick versiegelte Marik seinen Mund mit den Lippen und erstickte seinen Satz bereits am Anfang.

Bakura riss erschrocken die Augen auf, als er die weichen und warmen Lippen Mariks auf seinen spürte und war mit dieser jetzigen Situation mehr als überfordert.

Ganz sachte und sanft saugte Marik an der Unterlippe von Bakura und schob sie somit vorsichtig zwischen seine Zähne, um im nächsten Augenblick zärtlich daran zu knabbern. Langsam entspannte sich auch Bakura und fing an, diese Liebkosung zu genießen, auch wenn er nicht wirklich daran dachte, den Kuss zu erwidern. Marik registrierte die Gelöstheit von Bakura mit Wohlwollen und schob seine Zunge an Bakuras Lippen. Behutsam und sachte streichelte er über sie und bat Bakura um Einlass. Noch etwas zögernd öffnete er seinen Mund und empfing die liebende Zunge.

Marik versuchte so langsam und zärtlich, wie es nur irgendwie möglich war sich Bakuras Mundraum zu erobern und stupste dabei liebevoll Bakuras Zunge an.

Dieser Kuss hatte überhaupt nichts mit Dominanz oder Lust zu tun, sondern war ein einziger warmer und unschuldiger Akt, dem sich beide wollig seufzend hingaben, denn auch Bakura war es nun gelungen seine anfängliche Unsicherheit und Angst zu überwinden.

Noch einmal fuhr Marik an der Innenseite von Bakuras Zähnen entlang, bis ihm plötzlich ein gleißender Schmerz durchzuckte, der von seiner Zunge durch seinen gesamten Körper fuhr.

Erschrocken löste Marik den Kuss und sah Bakura an, der frech und böse grinsend unter ihm lag.

„Ba…Bakura?“. Marik war völlig perplex. Er hatte noch gar nicht begriffen, was plötzlich vorgefallen war. Er hatte Bakura geküsst und es fühlte sich richtig und gut an, und auf einmal hatte ihm Bakura auf die Zunge gebissen. Nicht liebevoll oder sanft, sondern mit voller Wucht.

„Geh verdammt noch mal von mir runter, du verkappte Schwuchtel!“, schrie Bakura ihn an und richtete sich auf, ohne dabei auf Marik zu achten, der hart in den Sand fiel.

„Aber, aber…?“, stotterte Marik. „Aber, aber! Was ist aber? Ich lass mich von dir doch nicht küssen! Ich bin dem männlichen Geschlecht nicht abgeneigt, aber du fällst nicht in mein Beuteschema, verstanden?!“. Mürrisch sah Bakura den verschüchterten und verdutzen Marik an.

Er verstand die Welt nicht mehr. Bakura hatte ihn doch zurück geküsst und es nach anfänglicher Zurückhaltung doch auch genossen, was war denn jetzt in ihn gefahren?

„Was schaust du mich so entsetzt an, du liebeskranker Gockel? Kannste mit der Wahrheit nicht umgehen, oder was ist?“. Marik war immer noch sprachlos. Das war doch nicht mehr Bakura. Der Typ, der jetzt vor ihm stand, war so anders. Viel grauenvoller und kälter, eben ganz anders als Bakura, der nett, zurückhaltend und schüchtern war.

„Hör auf mich so anzustarren!“. Bakura schnappte sich Marik am Kragen und zog ihn schnell auf die Beine. Drohend fixierte er ihn, bevor er Marik hart und grob küsste.

„So…besser? Kannst du jetzt endlich etwas sagen?“, fragte Bakura den verdutzten Marik höhnisch. Doch als Marik immer noch nichts sagte, löste er seinen Griff und ließ Marik zurück in den Sand fallen.

„Also….ich möchte jetzt nur noch eins wissen und ich bin mir sicher, dass du mir die Frage beantworten kannst! Wo wohnt dieser Yami?“. Marik schluckte schwer und sagte leise: „10 Minuten von hier, du musst nur die Hauptstraße geradeaus und dann ist es das hellblaue Haus. Kurz vor der Kreuzung.“.

„Vielen Dank.“. Bakura grinste den verängstigenden Marik fies an. „Ich denke, ich sollte mich irgendwann bei dir dafür bedanken.“, lachte Bakura verächtlicht und lies Marik dann alleine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Veilchen
2008-11-29T21:08:43+00:00 29.11.2008 22:08
Hi^^
ich finde das Kapitel echt toll
gefällt mir urrr gut
aber mir tut Marik leid...
der Ärmste

mach weiter so

glg
Tonia
Von:  RyouAngel
2008-09-19T05:44:52+00:00 19.09.2008 07:44
GEIL!
Armer Marik, der ist jetzt bestimmt schrecklich erschrocken.
Naja Ryou unser kleiner Shizo hat ihm aber auch ordentlich weh getan~
*kicher*
Ich hab schon Angst was bei Yami passieren wird....
bestimmt geht das nciht gut für ihn aus~

Ich bin schon so auf das nächste Kapitel gespannt~

RyouAngel


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