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Niemand wollte freiwillig mein Leben führen

RyouXMarik
von

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Der lange Weg zur Liebe

23. Kapitel
 

Der lange Weg zur Liebe
 

Nun war auch Mariku gegangen und er war wieder einmal allein. Er kannte es, alleine und einsam zu sein, das war ein Teil seines Lebens, doch nun schmerzte ihn diese Einsamkeit mehr als jemals zuvor. Er ertrug es nicht mehr so gut, alleine zu sein, seit Marik in sein Leben getreten war und ihm zeigte, was es hieß zu Leben, zu hoffen, glücklich und fröhlich zu sein; sich nicht nur damit zu quälen, nicht nur zu warten, bis es Nacht wurde und für einen kurzen Moment das Alleinsein im Schlaf vergessen werden konnte. Doch Marik war weg, so wie alle anderen auch, die ihm jemals etwas bedeutet hatten. Sein Leben machte in seinen Augen einfach keinen Sinn, denn was sollte es denn schon für einen haben, wenn er immer gepeinigt und gequält wurde?

Bakura wusste nicht genau, warum Marik so voller Kummer und Wut wegrannte und ihn als kalt und herzlos beschimpft hatte, doch er glaubte zu erahnen, was der Grund dafür gewesen sein konnte: Kura. Er lebte wirklich sein ganz eigenes Leben, auf das Bakura keinen Zugriff hatte, das er nicht bestimmen oder verhindern konnte.

Traurig lauschte Bakura einem Gespräch zweier Krankenschwestern, die sich darüber unterhielten, wie man sich bei einem ersten Date zu kleiden hatte, ob eher verrucht oder charmant, ob aufreizend oder eher süß.

Je länger Bakura den beiden zu hörte, desto mehr verschnürte es ihm seine Kehle und die ersten Tränen begannen sich ihren Weg auf seinen Wangen zu bahnen, bis sie lautlos auf die Bettdecke tropften.

Was hatte Kura da nur angestellt, was hatte er getan, dass Marik ihn jetzt dafür hasste und verantwortlich machte? Eigentlich wusste er die Antwort, nachdem er bemerkt hatte, wie schmerzvoll eng seine Short in der Lendengegend gewesen war, doch er wollte es nicht wahrhaben. Das konnte Kura ihm doch nicht antun.

Immer lauter wurden die anfangs leisen Schluchzer und füllten bald den Raum mit heißeren, verzweifelten Schreien. Er fühlte sich so erschreckend einsam, jetzt hatte er wirklich niemanden mehr.
 

It’s been a long time

Since I’ve prayed

Let the words for where they may

Forgive me now for what I’m about to say

Tired of being on my knees

Sick of begging you please

Since the day you took him away from me
 

God, how much more do I have to hurt?

How far down do you want to see me go?

Tell me!

God, you don’t know the sadness of this place

You got the angels and the saints

So give me back my love

Don’t you think I’m lonely enough?

Won’t you give me back my love?
 

>Na, na, na…nicht so pessimistisch. Du hast immer noch mich. Und eigentlich müsste ich es sein, der hier verzweifelt, schließlich hat Marik mich um meinen Spaß gebracht<

„Kura.“, knurrte Bakura nur verbittert und blickte hoch. Das Zimmer war dunkel und kalt, so, wie seine Seele, seine Stimmung düster und traurig war.

>Oh, da freut sich aber jemand, mich zu hören<, schallte es zynisch durch Bakuras Kopf. Fieberhaft raste sein Herz und seine anfängliche Verzweiflung wandelte sich schnell in einen Sturm der Wut und des Hasses.

„Warum sollte ich mich freuen, von dir zu hören?! Du zerstörst mein Leben, du zerbrichst mich und machst alles kaputt, was mich noch am Leben hält!“, keifte Bakura los und es war ihm egal, ob ihn jemand hören konnte. Ihm war jetzt alles egal, nichts bereitete mehr einen Sinn, nichts war noch da, was es zu beschützen und zu halten galt.

>Du zerstörst dich nur selbst, aber wenn du schon einmal dabei bist, könntest du es bitte eine kleine Spur schneller machen, denn dann ist es für mich einfacher, dich endgültig weg zu sperren<.

„Du mieses Schwein! Das ist doch alles, was du willst, habe ich Recht? Ist es nicht so, Kura?!“, kreischte Bakura hysterisch und sein Atem ging bereits nur noch sehr flach und unregelmäßig, was Kura nicht verborgen blieb, immerhin teilte er sich diesen Körper mit seinem anderen Teil.

>Hey, ich habe gesagt, du kannst deine Persönlichkeit zerstören, nicht diesen Organismus, den brauche ich noch. Ich will mich hier schließlich nicht umbringen<, brachte Kura hervor, ohne dabei auf Bakuras Frage einzugehen.

„Ich, ich…“. Bakura konnte nicht weiter sprechen, die Wut und die Verzweiflung machten es ihm unmöglich auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Er hasste Kura, so wie er auch sich selbst verabscheute, diesen Teil seiner Persönlichkeit erschaffen zu haben.

>Du hasst mich also? Na dann, tu, was du nicht lassen kannst, aber vergiss nicht: Durch deinen Hass und deine Verzweiflung der Welt gegenüber bin ich erst entstanden, du nährst mich also mit deinen Gefühlen, mein Kleiner<, lachte Kura hämisch und dieses grauenvolle, wenig liebliche Gelächter hallte noch eine Zeitlang in Bakuras Kopf nach.

Hoffnungslos sah er sich um. Das musste ein Ende haben, Bakura wollte nicht, dass noch mehr Menschen durch ihn oder Kura verletzt wurden, seelisch oder körperlich.

Wenn Bakura diesen Körper nicht alleine haben konnte, dann sollte niemand ihn besitzen, am allerwenigsten Kura.

>Du willst dich doch nicht etwa umbringen, Süßer? Du weißt doch, dass ich das nicht zu lassen kann. Ich werde in diesem Moment einfach die Kontrolle über deinen Körper übernehmen. Und jetzt: Schlaf ein bisschen, du brauchst Ruhe<, war das Letzte, was Bakura noch bewusst vernahm, bevor die Dunkelheit ein weiteres Mal Besitz von ihm ergriff. Ab jetzt musste er erneut ruhen, ohne, dies auch zu wollen. Kura hatte die Macht, er bestimmte, wann für Bakura Nacht oder Tag war.
 

„Idiot.“, flüsterte Kura leise und blickte sich erst einmal um. Er war immer noch in diesem elendigen Krankenhaus. Bakura war wirklich zu schwach, zu zerbrechlich. Nicht einmal seinen Körper konnte er richtig zur Genesung bringen, wie wollte er dann mit dieser Welt zurecht kommen?

Kura musste erstmal von hier verschwinden, dann würde er weiter sehen. Er wollte Bakura ja gar nicht so sehr verletzen, noch mit ihm auf Kriegsfuß stehen. Irgendwie mochte er den Kleinen, seinen anderen Teil, auch wenn er der absolute Gegenpol zu ihm war. Oder eben genau deswegen?

Verbissen schaute sich Kura weiter um. Einfach durch die Tür spazieren konnte er nicht, das wusste er, doch wie sollte er sonst hier verschwinden? Plötzlich sah er das Fenster, das wäre eine Möglichkeit. Vorsichtig zog er die Nadel, die ihn mit Kochsalz und einigen anderen Flüssigkeiten versorgte aus seinem Arm und drückte ihn erst einmal ab, um die Blutung, die dabei entstand zu stoppen. Kura überlegte kurz, womit er seinen Arm abbinden konnte und kam dann zu dem Schluss, dass er einfach einen Ärmel seines Hemdes benutzen könnte.

Ein lautes, ratschendes Geräusch war zu vernehmen, als Kura den Ärmel von dem übrigen Stoff trennte und diesen fest um seine Armbeuge band. Doch erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er unmöglich so auf die Straße gehen konnte, nichts weiter an, als eine Short. Eine mit kleinen, roten Herzchen, wohl bemerkt.

„Ryou ist einfach nur peinlich.“, knurrte Kura, als er erblickte, in welch entzückendem Kleidungsstück er sich hier befand. „Es hilft alles nichts.“, gab Kura unbefriedigt zu. Er musste wohl oder übel in diesen Shorts nach draußen gehen, vielleicht würde es ja keiner bemerken auf dem Weg, der vor ihm lag. Noch einmal blickte er zu dem Kleidungsstück. „Oh doch, diese Short ist nicht zu übersehen.“.

Ein weiteres Mal lies er seinen Blick durch den dunklen Raum schweifen, doch er konnte nichts ausmachen, was auch nur im Entferntesten seinen recht nackten Körper bedecken würde. „Ach, ist jetzt auch egal.“, murmelte er zähneknirschend, bevor er langsam zum Fenster schritt. Zu Kuras Freude lag das Zimmer, in dem sein schwächerer Teil untergebracht war nur im zweiten Stock und bei genauerem Hinsehen, gab es auch eine Regenrinne, die sich nicht allzu weit von seinem Standort an der Hauswand hinunter schlängelte.

„Na dann, packen wir es mal.“, machte sich Kura noch etwas selbst Mut, auch wenn er diesen eigentlich nicht brauchte, denn in seinen Augen war keine Herausforderung zu groß.

Vorsichtig stieg er auf den Fenstersims, und lehnte sich ein Stückchen vor, damit der Abstand zwischen ihm und dem Objekt seiner Begierde geringer wurde, bis er es schließlich mit der einen Hand erreichen konnte.

„Okay…soweit, so gut.“, flüsterte Kura leise und brachte das letzte Stückchen durch einen mehr als waghalsigen Sprung hinter sich. Bakura hätte wohlmöglich vor Panik die Augen zu gemacht, hätte er gesehen, was sein anderer Teil mit seinem Körper anstellte. Ein paar blaue Flecke und Schrammen würden ihn daran noch lange erinnern.

Zu Kuras Glück waren um diese Uhrzeit auf seiner Seite des Gebäudes keine Menschen mehr unterwegs, sodass niemand ihn sehen konnte, wie er sich langsam nach unten gleiten ließ.

Er wusste genau, wohin er wollte und vor allem, was er dort zu tun hatte, deswegen wären jegliche Unterbrechungen, die ihn Zeit gekostet hätten, nicht nach Kuras Geschmack gewesen. Er würde schon genug Zeit verlieren, da er mehrer Umwege gehen musste, um nicht in äußerst prekäre Lagen zu geraten, die ihn vielleicht als „Entflohener“ zu Tage gefördert hätten, schließlich rannte er hier gerade mit Shorts durch die Gegend und das alles nur, dieser einen Person zu Liebe.

„Wieso mache ich das eigentlich?“, verfluchte sich Kura selbst, als er fast panisch in ein Gestrüpp huschte, da von weiten die ersten Stimmen zu hören waren, die unaufhörlich näher kamen. Er musste durch diesen Park gehen, denn sein einziges Kleidungsstück ließ ihm keine andere Wahl, wollte er nicht, dass er von jedem gesehen wurde. Und in diesem Teil der Stadt war im Regelfall in der Dunkelheit nicht mehr viel los.

„Dafür will ich eine Entschädigung.“, murmelte Kura leise und wütend, als die Personen an seinem kleinen Stück Botanik vorbei gingen. Noch einen kurzen Moment wartete Kura, bevor er weiter seines Weges eilte, was mit einem geschwächten Körper gar nicht so einfach war, doch Kura ließ sich dadurch nicht beirren, schließlich verfügte er über die nötige Portion Willenskraft um sich nicht auf die Bedürfnisse dieses Organismus einzustellen. Der Einzige, der später unter den Nachwirkungen zu leiten habe würde, wäre Bakura und für diesen tat er hier gerade genug.

„Das nächste Mal gehe ich Unterwäsche kaufen, das ist ja nicht zum Aushalten.“, zürnte Kura, als er endlich das Haus erreichte, für welches er die gesamte Anstrengung auf sich genommen hatte. Nicht, dass es ihm nicht unglaublichen Spaß gemacht hatte, die Personen, die ihm doch noch über den Weg liefen und ihn seltsam beäugten, anzukeifen und zu Tode zu erschrecken, dafür lebte Kura schließlich, doch innerlich war er froh, diese Tortur überstanden zu haben.

„Na sieh mal einer an, der Gute ist tatsächlich noch wach.“, lächelte er vor sich hin, als er das Licht erblickte, welches durch die grünen Vorhänge nach draußen drang. Dann sahen seine Augen noch einen weiteren Gegenstand, der Kura äußerst nützlich war: Einen Stein und schon im selben Moment, in dem er an die Aktion gedacht hatte, schallte es durch den Aufprall auch schon laut durch die nächtliche Stille.

Ungeduldig wartete Kura auf die Person, die erscheinen sollte. „Bakura? Was willst du hier?“, fragte Marik ungläubig, als er den weißhaarigen Jungen erblickte. „Hör zu, ich bin nicht dein Bakura, ich stecke nur in seinem Körper, aber bevor ich mir hier draußen noch den Tod hole, sei doch so nett und öffne die Tür.“, säuselte Kura übertrieben freundlich, doch konnte er Marik nicht gleich mit seinem Anliegen und seiner eher schroffen Art überfallen.

„Was? Willst du mich verarschen, Bakura?! Hau ab! Ich will nicht mehr mit dir reden, geschweige denn, dich sehen!“, brüllte Marik überaus laut durch die Nachbarschaft, dass selbst Kura Angst bekam, dass bald die Polizei hier auftauchen würde.

„Marik!“, schrie Kura nun ebenfalls in derselben Lautstärke und mit einer ausgesprochenen bedrohlichen und abgehärteten Art, dass es dem Angesprochenen eiskalt über den Rücken lief. „Ich bin nicht dein Bakura! Ich bin der andere Teil von ihm und ich muss mit dir auf der Stelle reden! Und öffne diese verfickte Tür!“.

Marik besah sich die Person unterhalb seines Fensters genauer. Sie wirkte größer, böser, dunkler, als sein Bakura. Ihre Aura war eine ganz andere und auch die Augen schimmerten nicht in diesem hellen, sanften Schokobraun, sondern waren tief und düster, glichen eher einem Schwarz.

Zögernd stand Marik da. Er wusste nicht, was er tun sollte. Aufmachen und Gefahr laufen, dass Bakura einfach nur ein unglaublicher guter Schauspiel war, oder die Tür geschlossen lassen und nicht wissen, ob es sich wirklich um eine andere Person handelte?

„Was ist jetzt?!“, zischte es kalt und Marik wurde augenblicklich zurück in die Realität geholt.

„Okay, warte.“. Marik eilte hinunter zur Tür und öffnete sie vorsichtig. „Ja, ja…hast du sie bald offen? Keine Sorge, ich tue dir nichts.“, sprach Kura genervt und schubste die Tür, mitsamt Marik einfach auf. Jetzt war Marik sich sicher, wer immer das auch war, es war unmöglich sein Bakura.

„Befindet sich sonst noch jemand hier?“, wollte Kura wissen und musterte den verschreckten Marik, als er die Tür wieder schloss. „Ja, meine Schwester. Sie schläft.“. „Ich verstehe. Dann lass uns nach oben gehen.“, und schon als Kura diesen Satz ausgesprochen hatte, befand er sich auf den Weg in Mariks Zimmer.

„Na ja, wenigstens hast du ein großes Bett.“, tat er so, als hätte er es zuvor noch nie gesehen, doch das stimmte nicht ganz: Kura war der Stärkere, der beiden Teile ihrer Persönlichkeit und so gelang es Bakura nie, ihn ganz wegzusperren und zu verbannen. Kura dagegen hatte die Macht, Bakura gänzlich aus der bewussten Anteilnahme an der Welt verschwinden zu lassen und ihn zu unterdrücken, zumindest, für eine bestimmte Zeit, denn auch ihm ging die Kraft nach einer gewissen Weile aus.

„So Marik, wie gesagt, ich muss mit dir reden.“. Marik nickte und setzte sich an seinen Schreibtisch. Notfalls konnte er hier wenigstens schnell fliehen, denn Kura behagte ihm so gar nicht.

„Also, ich bin Kura, der böse Teil deines Freundes Bakura, oder Ryou, wie du ihn sonst immer nennst. Ich bin auch der, der dich damals gewürgt hat. Na ja, wie auch immer: Diesen Körper teilen sich praktisch zwei Personen, ich und dein Freund. Klar soweit?“. Ein weiteres Nicken Mariks folgte, er wusste einfach nicht, was er darauf sagen sollte, geschweige denn, was dies alles bedeutete.

„Hm, na gut. So, die Person, die du liebst, hat dich heute Mittag im Krankenhaus nicht betrogen, ich war es. Ryou hatte damit nichts zu tun, denn er bekam von der Aktion nichts mit, er war gar nicht anwesend oder besser ausgedrückt, er schlief. Kannst du dir so ein wenig, wie im Koma vorstellen. Somit konnte er es nicht steuern, geschweige denn unterdrücken, was ich da tue. Na, lange Rede, kurzer Sinn: Ryou hat niemals einen anderen Kerl geküsst, geschweige auch nur angerührt. Warum ich mir denselben Körper teile, muss dich nicht interessieren. Nimm es als gegeben hin.“. Hier war das Gespräch für Kura beendet, er hatte seine Schuldigkeit Bakura gegenüber abgeleistet.

Verwirrt blickte Marik ihn an. Irgendwie wollte das so alles keinen Sinn machen, aber der genervte und wenig freundliche Ausdruck von der Person, die da auf seinem Bett saß, ließ ihn erstmal nur zustimmen.

„Gut, wenn du also keinen weiteren Fragen hast, was ich dir rate, dann lass ich dich jetzt deinen über alles geliebten Freund sehen.“, knurrte Kura. Marik schluckte unterbewusst, bevor er wieder bloß nicken konnte. „Also echt, du kannst doch wohl mal deinen Mund aufmachen, oder? Das ist ja nicht mit anzusehen, du verängstigtes Karnickel!“. „Ja, lass mich Ryou sehen.“, brachte Marik zittrig hervor, bevor die Aura, die von Kura ausgegangen war, verschwand und an ihrer Stelle trat die sanfte und warme von Bakura, der sich verstört umsah, bevor sein Blick an Marik hängen blieb, der ebenfalls verwirrt wirkte.

„Oh Gott, Marik? Hat er dir was getan? Was hat er getan?“, fragte Bakura aufgeregt nach und robbte ein Stück näher an ihn heran, sodass er an der Bettkante saß und Marik mit seinem verängstigten und besorgten Blick beinahe durchbohrte.

Langsam schüttelte der Angesprochene seinen Kopf: „Er hat mir nichts getan, Ryou. Ganz ruhig. Er war nur hier, um mir zu erklären, dass du es nicht warst, der mit Mariku rum gemacht hat. Das war alles.“. Behutsam stand Marik auf und ging auf Bakura zu. Traurig sah er ihm tief in die sanften schokobraunen Augen, die nun wieder ruhig die seinen musterten. „Warum warst du nicht ehrlich zu mir? Warum hast du mir nicht gesagt, dass in dir noch eine andere Person wohnt?“.

Eine Weile herrschte Stille und die Zeit schien still zu stehen. Keiner, der beiden sprach mehr ein Wort, oder bewegte sich auch nur das geringste Stückchen. Es schien plötzlich eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen entstanden zu sein, als wären sie eben noch nah beieinander gewesen und jetzt waren sie meilenweit von dem jeweils anderen entfernt, sahen sich noch, bis sie hinter den Bergen des Misstrauen und der Traurigkeit verschwanden, umschlossen von einem Wall, der Verständnislosigkeit.

„Ich wollte nicht, dass du es erfährst, weil ich Angst hatte, dass du mich dann nicht mehr magst, dass du denkst, ich wäre verrückt, denn eigentlich, bin ich das auch.“, durchdrang die gebrochene und zittrige Stimme von Bakura die Stille und obwohl Marik die Worte vernahm, schienen sie unerreichbar für ihn, er konnte sie nicht mehr fassen. Bakura ging weg von ihm und mit ihm seine Liebe, seine Nähe und Geborgenheit.

Tief atmete Marik durch, bevor die ersten, stummen Tränen seine Wangen hinab liefen und seinen Schmerz, der innerlich an seinem Herzen nagte, lautlos zum Ausdruck brachte.

Bakura saß einfach nur da und beobachtete Marik, der um Fassung rang. Zögernd streckte er eine Hand aus und berührte Mariks nasses Gesicht zaghaft mit seinen Fingerspitzen. Warm fühlte sich seine Haut unter Bakuras kühlen Kuppen an, die hier und da mit feuchten, glitzernden Perlen in Kontakt kamen, welche sorgsam und zärtlich weg gestrichen wurden. Marik genoss die Sanftheit, mit der Bakura vorging und schloss müde seine Augen. Schüchtern lehnte er sich den Liebkosungen entgegen. Konnte Marik auch nicht mit Worten oder dergleichen ihre Barriere überwinden, so waren es doch Bakuras sanfte Berührungen, die sie einrissen und schlossen.

Leise schnurrend nahm Marik die kühlen Finger in seine Hand und hauchte sachte kleine Küsse auf diese, fast nur angedeutet, als befürchte er, seine Lippen wären rau und könnten die Zartheit der geschmeidigen Finger Bakuras zerstören. Vorsichtig verschloss er die Hand von seinem Freund mit seiner und sah diesem tief in die Augen, die so schüchtern und ängstlich die seinen blickten.

„Ich liebe dich, Ryou. Du wirst für mich immer mein Engel bleiben, egal, was du auch machst.“, flüsterte Marik leise und beugte sich zu Bakura um seine Liebe mit einer scheuen Berührung auf Bakuras Lippen zu besiegeln und Nachdruck zu verleihen. Langsam ließ er sich mit Bakura auf das Bett zurück gleiten, ohne seine Lippen von diesem zu lösen. Dieser Kuss war nicht leidenschaftlich, noch, von einem tiefen Begehren geprägt; er war schlicht und ergreifend der kleinste und dennoch größte Beweis ihrer Liebe und Zuneigung zueinander, die mehr war, als körperliche Sehnsucht nach dem anderen.

Ehrfürchtig löste sich Marik von den bebenden Lippen, die leicht geöffnet waren, als würde über sie bald das winzigste Wörtchen huschen wollen.

„Marik? Bitte schlafe mit mir.“, sprach Bakura kaum hörbar und doch hatte ihn Marik verstanden. Besorgt blickte er auf den schmächtigen Jungen unter sich, der ihn schüchtern musterte. „Meinst du das ernst? Ich meine, wegen dem, was passiert ist. Ich … nun ja, willst du nicht noch warten?“. Bakura aber schüttelte den Kopf und sah Marik fest an. „Bitte, ich weiß, dass es anders sein wird. Ich vertraue dir.“. In Mariks lavendellfarbenen Augen spiegelte sich das reine Glück und die aufrichtigste Liebe, die Bakura jemals in seinem Leben erschauen durfte. „Wenn du dir das wirklich wünschst, dann will auch ich mit dir schlafen.“, wisperte Marik zärtlich und versank in den Iriden seines Freundes, als wolle er nie mehr auftauchen.

Diese Nacht, ihre erste gemeinsame Nacht, in der sie sich näher kommen würden, als jemals zuvor, sollte von mehr geprägt sein, als Befriedigung und dem Austausch von Körpersäften. Marik und auch Bakura wollten Zärtlichkeiten, Berührungen, Vertrauen und Liebe schenken und empfangen.
 

Walk with me in the moonlight, babe

Loose ourselves in a star parade

And I will sing a midnight serenade for you

Dance with me in a field of green

Be so close I can hear you breathe

Be the end and the in-between
 

So put your sun in my silver sky

Put your rain in my river dry

Put your words in my lullaby

And I’ll dream
 

Because to know you is to know love

And to know love is to know enough

To walk with you through this life

From now on till the day I die

Because what better way is there

To live than to live with you?
 

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Ja, ihr ratet richtig, wenn ihr denkt, dass das nächste Kapitel ein Lemon wird. Allerdings weiß ich noch nicht, ob ich ihn in zwei Kapitel aufteilen werde, denn eins ist sicher: Ich will die beiden nicht nur sinnlos Matratzensport ausüben lassen, sondern richtig lieben, sprich: Viel Gefühl, Erotik und Kuschelwuschel^^

Ich finde es nämlich immer schade, wenn das einfach so „lieblos“ hingeklatscht wird, denn wenn sich zwei doch wirklich lieben, dann ist es doch nicht nur Rein-Raus, Zack-Bums und schon ist Befriedigung da, sondern viel mehr, oder Leute?

Also, lasst euch einfach überraschen ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Akira_kun
2009-12-12T23:46:14+00:00 13.12.2009 00:46
hallo
ich habe deine FF ganz gelesen bis jetzt und muss sagen dass sie mier super gefällt! ICh liebe schizphräne story helden!

Ich habe allerdings gesehen wie alt das letzte kapitel ist und hoffe, nein, bitte dich schnell weiter zu schreiben!
schick mir doch eine ens wenns so weit ist, bye bye!

viel spass wünscht dier:

akira_kun
Von:  Veilchen
2008-11-29T21:23:11+00:00 29.11.2008 22:23
Hi^^
ich finde das Kapitel richtig toll...echt toll wie Ryous zweites ich Marik alles erklärt hat
hat mir richtig gut gefallen ;-)

mach weiter so
glg
Tonia

PS: kannst du mir vl. eine ENS schicken wenns weitergeht?
Von:  Dark_Soul_Kisara
2008-11-17T18:11:38+00:00 17.11.2008 19:11
ja lassen wir uns überraschen ich freu mich schon^^ na ja und ich gebe dir recht das sozusagen rein raus ist doof liest sich sowiso schöner wenn es etwas erotik usw ausstrahlt. na ja aber zu deinem kapitel hat mir wieder sehr gefallen fand es nett das kura zu marik gegangen ist um das warum zu erklären. freu mich schon auf die fortsetzung.

lg: Dark_Soul_Kisara


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