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Kein Platz für Feigheit

Kiba x Kankorou
von

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Kein Platz für Feigheit

Auch, wenn du an einen verhassten Ort gehst, gibt es vielleicht jemanden, für den sich die Reise gelohnt hat.
 

Kein Platz für Feigheit
 

„... und deswegen wurde einstimmig beschlossen, die diesjährige Chuunin-Prüfung in Suna-Gakure stattfinden zu lassen.“
 

Die Rede des Fünften Hokages endete mit einem höflichen Applaus. Keiner der anwesenden Shinobi konnte sich dafür erwärmen, selbst für eine so wichtige Prüfung extra nach Suna zu reisen, was mindestens drei Tage dauern würde. Doch man hatte sich zu fügen.
 

Kiba verließ die Versammlung mürrisch. Er hatte nichts gegen das Reisen an sich – schließlich liebte er ausgedehnte Spaziergänge mit seinem Akamaru – doch dass das Examen in einem fremden Land stattfinden sollte, passte ihm gar nicht. Zum Einen war er mit den endlosen Dünen rund um Suna nicht vertraut, was den einheimischen Shinobi auf jeden Fall einen Vorteil verschaffen würde. Zum Anderen hasste er die Wüste, einfach deswegen, weil sie so eintönig war: Sand, Sand, wohin man blickte. Akamaru würde dieser Ort nicht gefallen, und das bedeutete ihm auch nicht.
 

Er kam zu Hause an, schloss die Tür auf, trat ein, wartete, bis Akamaru ihm gefolgt war, und ließ die Tür dann wieder geräuschvoll in ihren Rahmen knallen. Die Hände tief in den Taschen vergraben schlurfte er in sein Zimmer, schmiss seine Jacke in eine Ecke und ließ sich auf das ungemachte Bett fallen. Akamaru rollte sich vor seinen Füßen zusammen und schaute zu ihm auf.
 

„Morgen geht es los, Akamaru.“ Kiba seufzte und starrte an die Decke. „Morgen schon! Ich hab wirklich keine Lust.“ Akamaru blickte ihn nur weiterhin an.
 

~~~~~*~~~~~
 

Am nächsten Morgen stand Kiba früh auf, noch vor dem Sonnenaufgang, so wie er es immer tat, um mit Akamaru eine Runde zu drehen. Diesmal musste er jedoch das Haupttor ansteuern, wo sich schon ein paar Andere eingefunden hatten. Er sah sie kurz an und stellte fest, dass es fast so wie letztes Jahr war: Sie alle zeigten es nicht, doch sie waren aufgeregt und erpicht darauf, endlich den Titel eines Chuunin tragen zu dürfen.
 

Kiba lächelte in sich hinein. Chuunin, ja, das wäre schon was. Doch es gab auch Dinge, die ihm noch wichtiger waren. Akamaru lief schwanzwedelnd um ihn herum.
 

Eine Stunde später brachen sie auf. Die Luft war noch kühl, die Sonne gerade aufgegangen, doch möglicherweise war es das, was Kiba zumindest anfangs bei Laune hielt. Diese verschlechterte sich jedoch mit jedem Schritt, den er sich von Konoha entfernte und sich der Wüste Sunas näherte. Spätestens, als er die ersten von Sand geschliffenen Felsen vor sich sah, war seine Laune so mies, dass ihn keiner mehr ansprach.
 

Akamaru hechelte unter der Hitze, ebenso wie er selbst. Er hatte sich schon am Tag zuvor seiner Jacke entledigt und seine Hosenbeine so weit wie möglich hoch gekrempelt, doch gegen die Hitze kam er einfach nicht an. Und hier sollten sie gegeneinander kämpfen?, fragte er sich. Es würde schlimmer werden, als er ursprünglich gedacht hatte.
 

Sie durchquerten die Wüste. Bei den Meisten konnte er unterdrückte Aufregung erkennen; Viele waren noch nie zuvor in Suna gewesen. Er auch nicht. Akamaru hatte sich inzwischen auf seinen Kopf gelegt – er war größer und schwerer geworden, und seine Pfoten hingen Kiba nun vor dem Gesicht, doch noch konnte er ihn auf diese Weise tragen. Aber es sorgte dafür, dass ihm der Schweiß in Rinnsalen aus seinem Schopf über seine Stirn lief. Er wischte sich oft darüber, damit die salzige Flüssigkeit nicht seine Augen verbrannte.
 

Auch wenn er es sich gerade mal selbst eingestehen wollte: Er war völlig am Ende, als sich plötzlich in weiter Ferne hinter den Dünen eine zerklüftete Felswand erhob. Das musste Suna sein; in der Mitte konnte er einen vergleichsweise schmalen Spalt erkennen, der wie eine Schlucht in den Felsen klaffte. Vor ein paar Tagen hätte er noch nicht gedacht, sich über diesen Anblick freuen zu können.
 

Als sie sich weiter genähert hatten, konnte er genau dort, zwischen den Feldwänden, eine Gestalt erkennen. Die flimmernde Luft ließ sie ihm verschwommen erscheinen. Genervt stöhnte er auf, als er sie schließlich erkannte.
 

„Ihr seht ganz schön fertig aus.“, wurden sie begrüßt. In der Stimme klang Spott mit. Kiba musterte ihn. Er hatte sich kaum verändert in dem Jahr, seit sie sich das letzte Mal bei der Chuunin-Prüfung in Konoha gesehen hatte. Er hoffte, dass er in der Zwischenzeit nicht noch stärker geworden war.
 

„Wir sind das Klima nicht gewohnt.“, sagte Neji, der die Prüfung ebenfalls ablegen wollte, politisch.
 

Kankorou lachte leise in sich hinein, als er das hörte. Kiba konnte es ihm ansehen. 'Das Klima nicht gewohnt', irgendwie war das nicht das, was man von einem Shinobi erwarten sollte. Neji wusste das, ärgerlich sah Kiba ihn an, doch er schenkte ihm keine Beachtung.
 

„Na dann, folgt mir!“
 

Kankorou bereitete es sichtlich Freude die Fremden, die sie hier waren, durch Suna zu führen. Kiba, der nicht nur einen besonders gut ausgeprägten Orientierungssinn sein Eigen nennen konnte, sondern obendrauf auch von Natur aus misstrauischer als andere Menschen war, hatte ihn im Verdacht, sie absichtlich über ein paar Umwege zu führen. Wollte der Kerl angeben?, fragte er sich zynisch. Wohl eher nicht, befand er, als er sich die Häuser und Straßen Sunas ansah: Das Meiste war aus purem Sand angefertigt oder direkt aus den Felsen geschlagen worden, nur hie und da konnte er einige unterstützende Holzbretter oder -pfeiler entdecken. Die überwiegende Farbe war das helle Braun der Wüste – eintönig, hatte er es sich doch gedacht.
 

Kiba ließ schnaubend die Luft aus seinen Lungen entweichen. Er ging ganz vorne mit, direkt neben Kankorou, daher war es kein Wunder, dass dieser ihn hörte und sich zu ihm wandte. Seine Mundwinkel umspielte ein boshaftes Grinsen.
 

„So erschöpft? Du scheinst es ja kaum erwarten zu können anzukommen.“ Kiba erwiderte nichts. Er war tatsächlich so erschöpft – zu sehr, um noch eine schlagfertige Antwort liefern zu können. Kankorou entging das nicht und so verbreiterte sich sein Grinsen nur.
 

Als sie schließlich doch noch ankamen, schmerzten Kibas Füße von dem harten, steinigen Boden und dem Sand, der sich auf seine Haut gelegt hatte. Innerhalb der nächsten Stunden würden sich diese Schmerzen verschlimmern, wie er aus einiger Erfahrung wusste, und dann langsam abklingen.
 

Das Zimmer, das er sich mit Shino teilte, war klein und spartanisch eingerichtet – zwei übereinander liegende Betten, ein Hocker, ein kleines Schränkchen. Kiba seufzte. Er hatte ohnehin nicht mit besonders guter Gastfreundschaft gerechnet. Offiziell empfangen hatte man sie auch nicht; wie auch, wenn bisher noch kein neuer Kazekage gewählt worden war. Es war ein Wunder für sich, dass das Chuunin-Examen überhaupt in Suna stattfinden konnte.
 

Shino hatte sich sofort, nachdem er seinen Rucksack auf ein Bett gelegt hatte, von ihm verabschiedet. Soweit Kiba wusste, würde er sich auf die Suche nach einheimischen Käfern machen. Gab es überhaupt welche in der Wüste? Er ließ sich nach vorne sinken und seinen Kopf leicht gegen die Wand schlagen. Jetzt machte er sich schon Gedanken um Insekten. Er vermisste Konoha. Akamaru schmiegte sich winselnd an seine Beine.
 

~~~~~*~~~~~
 

Sie waren früher angekommen, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Doch sie hatten kein Risiko eingehen wollen – ein heftiger Regen oder ein Sandsturm hätte sie viel Zeit abverlangen können.
 

Am Morgen nach ihrer Ankunft ging Kiba seiner Gewohnheit nach und spazierte mit Akamaru durch die Straßen. In Suna wurde es schneller hell als in Konoha, dennoch war die Stadt wie leer gefegt. Kiba genoss die Stille. Die ganzen drei Tage ihrer Reise war es laut um ihn herum gewesen, und tagsüber war es in Suna sehr geschäftig.
 

Akamaru lief einige Meter voraus und erkundete die Gegend, Kiba ließ sich währenddessen immer weiter zurückfallen. Er spürte, dass ihm jemand folgte, und auch wenn er wusste, dass ihm innerhalb Sunas keine Gefahr drohte, konnte er seine Wachsamkeit kaum abschütteln. Schließlich blieb er ganz stehen und versuchte den Geruch, der seinen Verfolger verraten hatte, zurück zu verfolgen. Akamaru kehrte um und stellte sich schützend an seine Seite.
 

Aus der Nebenstraße, die sie beide inzwischen ansahen, trat jemand hervor. Es war Kankorou, und er winkte ihm zu, als seien sie alte Freunde. Er erwiderte den Gruß nicht. Stattdessen starrte er ihn mit feindseligem Blick an. Akamaru bemerkte seine Stimmung; er knurrte, ein tiefes, bedrohliches Geräusch, und seine Haare stellten sich längs an seinem Rücken auf.
 

Kankorou schien dies jedoch nur wenig zu beeindrucken. Ohne zu zögern trat er auf Kiba zu.
 

„Guten Morgen“, sagte er mit diesem typischen Gesichtsausdruck, den Kiba so sehr verabscheute. Wenn er Suna nicht wegen seiner Eintönigkeit gehasst hätte, dann täte er es wohl wegen ihm. Als Antwort grummelte er nur vor sich hin. „Was ist, schlechte Laune?“ Ob beabsichtigt oder nicht, Kankorou hatte ins Schwarze getroffen. Wissend zog er seine Augenbrauen nach oben.
 

Endlich gab Kiba sich einen Ruck, steckte die Hände in die Hosentaschen und ging an ihm vorbei. Doch mit dem, was danach geschah, hatte er nicht gerechnet: Mit einer schnellen Bewegung hatte Kankorou ihn am Arm gepackt und zum Stehen gebracht. Ihre Blicke trafen sich; Kibas war erschrocken, doch Kankorou hielt seine Miene verschlossen. Kiba schluckte. Ihr Blickkontakt hielt viel zu lange an.
 

Erst Akamarus Bellen riss sie wieder in die Realität; Kiba zuckte zurück und fragte sich gleichzeitig, wann er sich so weit vorgebeugt hatte – und warum.
 

„Komm Akamaru, wir gehen trainieren.“, sagte er verwirrt und war sich sicher, mehr zu Kankorou als zu seinem treuen Begleiter gesprochen zu haben. Hastig kehrte er um und merkte erst später, dass dies die Richtung war, aus der er gekommen war.
 

~~~~~*~~~~~
 

Am darauffolgenden Tag schickte Kiba Akamaru allein auf seinen Spaziergang. Er war müde von der Nacht, in der er immer wieder mit verschwommenen Erinnerungen von den Träumen, die er gehabt hatte, aufgewacht war und gereizt, weil er genau wusste, auf wen dieser Zustand zurückzuführen war. Fast wollte er sich schon einreden, dass Kankorou ihn vergiftet haben musste, um solche Verwirrung in ihm auszulösen.
 

Akamaru war beleidigt losgelaufen.
 

Seufzend stand Kiba auf und zog sich an. Der heutige Tag würde grauenvoll werden – wenn sogar sein Hund nicht gut auf ihn zu sprechen war. Was hatte er eigentlich falsch gemacht? Im Grunde genommen war es doch Kankorous Schuld. Er selbst hatte versucht ihn normal zu behandeln oder zumindest so wie Luft, und er hatte einen Streit vermeiden wollen, als er am Tag zuvor an ihm vorbei gehen wollte.
 

Als Kiba sich notgedrungen aus seinem Zimmer und hinaus auf die Straße wagte, war es entgegen seiner Gewohnheit schon hell. Akamaru war nirgendwo zu sehen und so machte er sich auf den Weg zum Gebäude des Kazekages, das gegenwärtig leer stand. Stattdessen würden sich seine ehemaligen Berater um den planmäßigen Ablauf des Examens kümmern.
 

Als er ankam, war der Platz vor dem Gebäude schon gut mit den Genin gefüllt, die an der Prüfung teilnehmen wollten. Kiba erwischte sich dabei, wie seine Augen unkontrolliert nach Kankorou suchten. Er fand ihn nicht. Plötzlich schmiegte sich etwas Großes an sein Bein und als er hinunter blickte, erkannte er Akamaru, der an seiner Hosentasche schnüffelte und ihm dann die Hand ableckte. Kiba ging in die Hocke und umarmte ihn.
 

„Tut mir Leid.“, sagte er schlicht und kraulte ihm die Ohren. Zum Glück war Akamaru nicht sonderlich nachtragend.
 

Es wurde eine Rede gehalten. Kiba hörte kaum zu. Sie handelte von der noch jungen Freundschaft zwischen Suna und Konoha und den vielen talentierten Shinobi und davon – das war das Einzige, was er sich im Gedächtnis behielt – dass der erste Teil, die theorethische Prüfung, am nächsten Tag stattfinden würde.
 

Für Kiba war der Tag letztens Endes wie im Flug vergangen. Er hatte den Abend mit einem ausgedehnten Spaziergang mit Akamaru verbracht und war schließlich ins Bett gegangen, noch kein bisschen müde. Kankorou hatte sich den ganzen Tag nicht blicken lassen. Nicht, dass er deswegen verstimmt war – es lag am Wetter.
 

Wie er es sich gedacht hatte, konnte er nicht sofort einschlafen. Akamaru war stundenlang herum getobt, war müde und hatte sich gleich auf seinen Füßen zusammengerollt; doch er verbrachte noch Stunden damit, in das Dunkel des Zimmers zu starren. Schließlich nickte er doch ein, betäubt von Shinos Schnarchen.
 

~~~~~*~~~~~
 

Drei Tage. Drei elende Tage. Kiba wäre am liebsten im Bett geblieben, das Gesicht im Kissen vergraben, doch heute war der Tag der ersten Prüfung. Also schubste er sanft Akamaru von sich herunter, der es sich irgendwann einmal in der Nacht auf seinem Rücken bequem gemacht hatte, und stand auf.
 

Auf der Straße war es beinahe unerträglich hell und laut. Es schien ihm, als habe sich die Anzahl der Genin über Nacht verdoppelt, so viele kreuzten nun seinen Weg. Als er schließlich in das Schulgebäude gegangen war und den Prüfungsraum erreicht hatte, stockte er. Ob er schon da war? Kurzentschlossen drückte er die Tür auf und lugte hinein. Ein paar neugierige Gesichter schauten zu ihm auf und so eilte er leicht verlegen die wenigen Meter zu seinem Platz.
 

Die Tür hinter ihm schlug nicht zu; verwundert drehte er den Kopf in ihre Richtung und erstarrte augenblicklich. Wie hatte Kankorou es geschafft, in dieser Sekunde genau zwischen den Türangeln zu stehen? Weder hatte er ihn im Gang gesehen, noch hinter sich gespürt. Kankorou beachtete ihn nicht und setzte sich auf einen Platz nicht weit von ihm entfernt. Vielleicht hatte er ihn noch nicht bemerkt, dachte Kiba und linste zu ihm herüber, bis er sich fragte, warum Kankorou ihm eigentlich mehr Aufmerksamkeit als den anderen Shinobi schenken sollte.
 

Er schüttelte den Kopf und schaute zu Akamaru, der gerade so unter seinen Tisch passte. Dieser blickte ihn treuherzig an und legte ihm den Kopf zwischen die Knie.
 

In den nächsten zwei Stunden konnte Kiba sich nicht sonderlich auf den Test konzentrieren. Er wusste nicht, ob es wie beim letzten Mal war und er pfuschen musste, doch er tat es und schrieb mit Akamarus Hilfe die Antworten auf, ohne sich auch nur die Fragen durchgelesen zu haben. Während der gesamten Zeit, in der er nebenbei aus dem Augenwinkel heraus Kankorou beobachtete, blickte dieser nicht auf. Dass er ihn ignorierte, ärgerte ihn aus irgendeinem Grund.
 

Als die Zeit abgelaufen war, stand er auf, während die Prüfer begannen ihre Tests einzusammeln, und folgte Kankorou, der schon aus der Tür hinaus war. Doch als er ebenfalls auf den Gang trat, war er nirgendwo zu sehen. Die restlichen Genin überholten ihn und bevölkerten den Gang, bis sie alle um die Ecke gebogen waren. Wieder einmal war er allein und kam sich schrecklich dumm vor.
 

Da hörte er plötzlich ein Geräusch von der anderen Seite. Er drehte sich um, erschrocken, und wenn er Zeit zum Nachdenken gehabt hätte, hätte er schon geahnt, wer nun vor ihm stand.
 

„Kankorou!“, zischte Kiba. „Was machst du hier?“ Akamaru knurrte.
 

„Das Selbe wie du, nehme ich an. Auf jemanden warten.“
 

„Auf wen soll ich warten?“, fauchte Kiba. „Ich wollte gerade gehen!“ Und tatsächlich wandte er ihm den Rücken zu.
 

„Hey, nicht so schnell!“ Wie schon zwei Tage zuvor hielt er ihn mit hartem Griff am Arm fest. „Ich glaube dir zwar nicht, dass du nicht auf jemanden gewartet hast“, er machte eine Pause, die deutlich machte, wen er für diesen Jemand hielt, „aber ich für meinen Teil habe auf dich gewartet.“
 

Diese Aussage ließ sämtliche Gegenwehr Kibas in sich zusammenbrechen. Kankorou, der dies bemerkte, löste seinen Griff und Kiba zog seine hand zurück.
 

„Was hast du gesagt?“ Sein Arm kribbelte und unbewusst zog er ihn näher zu seinem Körper.
 

„Wie wär's, kommst du mit?“, fragte Kankorou jedoch, seine Frage ignorierend.
 

„Was? Wohin?“ War es Absicht, dass er ihn so verwirrte?
 

„Da, wo ich immer trainiere.“ Kankorou tat, als wäre es selbstverständlich ihn mitzunehmen. Kiba verkrampfte sich ein wenig. „Ja oder nein?“
 

„Nein, verdammt!“, knurrte Kiba. „Was willst du von mir?“ Es war das erste Mal, dass Kankorous Grinsen aus dessen Gesicht wich und der Verwunderung Platz machte.
 

„Von dir wollen? Nichts – ist es denn so ungewöhnlich, dass ich mit dir trainieren will?“ Entweder log er sehr gut, dachte Kiba, oder er meinte es tatsächlich ernst. Ungläubig schüttelte er beim zweiten Gedanken den Kopf.
 

„Du kannst doch nicht wirklich glauben, dass ich ausgerechnet mit dir trainieren will!“
 

„Warum nicht? Hab ich dir was getan?“
 

„Frag nicht so blöd!“ Sie standen sich mit verschränkten Armen gegenüber; Kiba wütend, Kankorou gelassen. Seine scheinbar überlegenere Position machte Kiba noch rasender.
 

Kankorou atmete langsam aus.
 

„Ich glaub, ich weiß was du meinst. Aber wenn du nochmal genau nachdenkst, musst du einsehen, dass du im Unrecht bist.“ Er klang zu vernünftig. Kiba antwortete nicht. „Ich weiß, dass ich euch nicht so begrüßt habe, wie es anständig gewesen wäre. Ich wollte euch nur ein wenig ärgern – euch alle, nicht nur dich.“
 

„Und was war das vorgestern Morgen?“, fragte Kiba schnell und ohne nachzudenken, kaum, dass er ausgesprochen hatte. Kankorou verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen.
 

„Was soll da gewesen sein?“
 

Kiba wollte gerade zum Sprechen ansetzen, da stockte er. Was sollte er sagen? 'Du hast mich angesehen'? Oder 'Für einen Augenblick habe ich gedacht, du würdest ...'. Ja, was eigentlich?
 

„Du ... hast mich festgehalten.“, sagte er schließlich. Kankorou lachte auf.
 

„Das ist alles? Was hast du, Berührungsängste?“
 

„Nein, aber-“
 

„Hey, schon gut!“ Kankorous Grinsen war zurückgekehrt. „Ich fasse dich nicht wieder an – außer natürlich beim Training.“ Er schaute ihn erwartungsvoll an. Sekundenlang fochten sie ein stummes Blickduell aus.
 

„Na gut – aber keine faulen Tricks!“, gab Kiba schließlich nach.
 

~~~~~*~~~~~
 

Kiba musste zugeben, dass ihm diese Ecke Sunas gefiel. Zwar war es wie überall auch sandig, doch der Boden war flach und wenn er darüber lief wirbelte er kaum Sand auf. Außerdem gab es einige große Felsen, die wie hingeworfen auf dem großen Areal lagen und sowohl Schatten spenden als auch als Versteck dienen konnten.
 

„Und, gefällt's dir?“ Kiba überlief ein warmer Schauer, als er Kanorous Stimme so nah hinter sich hörte; er wollte schon etwas Giftiges erwidern, riss sich aber in letzter Sekunde zusammen. Zu seiner Erleichterung begab sich Kankorou auf die andere Seite des Platzes und breitete drei Schriftrollen aus. Er grinste teuflisch, ehe er zu ihm herüber rief: „Dann zeig mal, was du kannst!“
 

Es begann schneller, als Kiba erwartet hatte – er hatte beinahe vergessen, dass sie zum Trainieren hierher gekommen waren: Kaum war der Ruf bei ihm angekommen, sah er eine von Kankorous Puppen schon auf sich zukommen. Geschickt wich er aus und rief Akamaru an seine Seite. Er kannte die Puppen nicht; Kankorou musste neue hergestellt haben. Also war er tatsächlich stärker geworden.
 

Viel stärker, stellte er fest, als er einem Angriff durch einen giftbesetzten Stachel nur knapp ausweichen konnte. Doch er hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als dies zuzugeben.
 

Nach einer Weile konnte er endlich, nachdem er sich hinter einem der Steine versteckt hatte, Luft holen und von der Verteidigung zum Angriff übergehen. Doch er musste sich schon bald eingestehen, dass er so keine Chance gegen ihn hatte – entweder wich Kankorou ihm aus oder er parierte mit einer seiner drei Puppen, und manchmal griff ihn eine zweite dabei auch noch an. Kiba war es schier unbegreiflich, wie geschickt er mit seinen Fingern agieren musste, um alle Puppen gleichzeitig lenken zu können.
 

Wieder einmal versteckte er sich hinter einem der Felsen, während er fieberhaft darüber nachdachte, was er tun könnte. Ein direkter Angriff würde nichts nutzen; er musste ihm eine Falle stellen, doch wie? Ihm blieb nicht mehr viel Zeit; er hörte wie Kankorou nach ihm suchte. Akamaru leckte eine kleine Wunde an seinem Bein sauber. Akamaru. Plötzlich schlich sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht: Er hatte einen Plan.
 

Kankorou war derweil beinahe an dem großen Findling angekommen, hinter dem er sich versteckt hatte.
 

„Ich weiß, dass du da bist!“, rief er ihm zu und wartete, seine Puppen bereit zum Angriff und schützend vor ihn gestellt. „Komm raus!“
 

Hinter sich hörte er ein Knurren und als er herumwirbelte, sah er Akamaru auf sich zuspringen, die Zähne gefletscht. Er wehrte ihn mit einer Hand ab; der Hund wurde im hohen Bogen weg geschleudert und blieb schließlich einige Meter weiter reglos liegen. Doch Kankorou bekam keine Zeit geschenkt; es war wohl mehr Intuition als alles andere, dass er sich wieder umdrehte und zu seinem Glück gerade rechtzeitig einem Kunai ausweichen konnte, den Kiba, der nun gut sichtbar auf dem Felsen hockte, geworfen hatte.
 

„Wie hinterhältig!“, lachte er, doch Kiba antwortete nicht. Er sprang hinunter, als Kankorou ihn angriff und, wich immer nur aus. Irgendetwas stimmte nicht.
 

Das merkte er ganz deutlich, als er hinter sich ein Tosen hörte, das wie eine zu klein geratene Lawine klang. Er blickte sich um und wurde noch im selben Moment von Kiba erfasst. Er wurde herum gerissen, hielt sich jedoch an Kibas Jacke fest, sodass dieser ebenfalls ein paar Verletzungen davontrug. Gemeinsam blieben sie schließlich auf dem Boden liegen; Kiba hielt Kankorou unter sich fest, seine Hände fest auf die von Kankorou gepresst, damit er sie auch ja nicht bewegen und ihn mithilfe seiner Puppen angreifen konnte. Kiba hatte die Augen zusammengekniffen.
 

„Autsch“, sagte er schließlich und öffnete seine Augen vorsichtig. Neben seinem linken zog sich ein langer, blutiger Kratzer entlang, der unangenehm pochte. „Hab ich dich!“ Er grinste; Akamaru, immer noch in der Gestalt Kibas, stand nun neben ihnen und ahmte es nach.
 

„Ah, verstehe ...“, murmelte Kankorou. „Du und dein Hund, ihr habt sozusagen eure Körper getauscht.“ Er sah ihn schon wieder mit diesem seltsamen Blick an.
 

Kiba bemerkte es erst, als Akamaru sich wieder zurück verwandelte und die Freude seines Sieges langsam verblasste. 'Was ist?', wollte er fragen, doch kein Wort verließ seinen Mund. Er starrte nur zurück und konnte sich nicht lösen. Er spürte genau, wie er seine Hände festhielt und wie schwer er sich auf ihm anfühlen musste. Er wollte weg und setzte sich auf, doch ein plötzlicher Schwindel ließ ihn in seiner Bewegung stocken. Er fasste sich an die kleine Wunde neben seinem Augen, die anscheinend doch eine größere Wirkung hatte, als er bisher angenommen hatte. Seine Sicht verschwamm.
 

Unerwartet spürte er eine Hand auf seiner Stirn, sie war angenehm kühl, doch Kiba schreckte zurück. Kankorous Blick hatte sich in Sorge umgewandelt.
 

„Wir sollten wohl aufhören, du fühlst dich ganz schön heiß an.“, meinte er und hob Kiba ohne Umschweife von sich hinunter. Kiba war sich sicher, dass diese Hitze weder von seiner Wunde noch von dem kurzen Training herrührte. Trotzdem ließ er sich ohne Widerrede von dem Platz wegführen.
 

~~~~~*~~~~~
 

„So, hier, setz dich hin. Ich hol dir was zu trinken.“
 

Kankorou drückte ihn auf ein Sofa und verschwand in einem benachbarten Raum. Verwirrt sah Kiba sich um.
 

„Ist das deine Wohnung?“, rief er, ohne zur Tür zu schauen.
 

„Wessen sonst?“ Er konnte ihn die Augen verdrehen hören.
 

„Wieso hast du mich hierher gebracht? Ich hab ein Zimmer, weißt du.“ Kankorou war inzwischen zurückgekehrt und hielt ihm wortlos eine Tasse mit dampfenden Tee hin.
 

„Hier hast du deine Ruhe.“, erwiderte er schließlich nicht sehr überzeugend, während er Kibas Verletzung mit einem nassen Lappen abtupfte.
 

„Lass das!“, murrte Kiba und nahm ihm den Lappen aus der Hand. „Das kann ich alleine und außerdem ist das nur ein Kratzer, nichts Schlimmes.“
 

„Deswegen bist du eben auch fast umgekippt.“
 

„Das war doch nicht wegen-“ Kiba stockte und presste sich den Lappen an die Stirn.
 

„Nicht wegen dem 'Kratzer', wolltest du sagen?“ Kankorou hob spöttisch eine Augenbraue und setzte sich dann neben ihn. Die nächsten Worte sprach er silbenbetont und voller Genugtuung aus: „Weshalb dann?“ Kiba spürte, wie ihm trotz der Kühle auf seinem Gesicht warm wurde.
 

„Geht dich nichts an.“ Ziemlich warm. Der Kratzer pochte rasend.
 

„Doch.“
 

„Nein, verdammt!“
 

„Doch, sonst kann ich dir nicht helfen.“
 

„Sollst du auch nicht.“ Kiba seufzte. „Lass mich ... einfach allein, für einen Moment. Okay?“ Kankorou sah ihn ein paar Sekunden lang schweigend an, dann nickte er und verschwand tatsächlich.
 

Kiba schloss seine Augen und versuchte an nichts zu denken. Natürlich gelang es ihm nicht; er hatte nicht ohne Grund allein sein wollen. Er konnte nicht genau sagen, warum er sich so schummrig fühlte. Körperlich ging es ihm völlig gut, abgesehen von dem lächerlichen Kratzer, um den sich Kankorou so sehr sorgte. Warum eigentlich? Sie sollten sich egal sein; Kankorou sollte sich nicht um ihn scheren, genauso wie ihm selbst, Kiba, egal war, was in Suna passierte oder was Kankorou gerade machte. Trotzdem hatte er sich das am vergangenen Tag häufig gefragt.
 

Als er die Augen öffnete, hechelte Akamaru ihn freundlich und aus großen, schwarzen Augen an.
 

„Dir ist auch zu warm, was?“, fragte er ihn, nur um etwas zu sagen. Er drehte den inzwischen warm gewordenen Lappen in seinen Händen und ließ dann den Kopf nach hinten auf die Sofalehne sinken. „Was ist nur los ...“, murmelte er und schloss wieder die Augen. Er konnte nicht denken, aber er musste, und so drehten sich seine Gedanken in einem unaufhörlichen Kreis, bis er ein Räuspern hörte.
 

„Kann ich wieder reinkommen?“ Kankorou stand in der Tür und musterte ihn von Kopf bis Fuß, die Arme verschränkt. Kiba fragte sich, wie lange er da schon gestanden hatte ohne sich bemerkbar zu machen. Kiba brummte als Antwort. Kankorou durchquerte das Zimmer und setzte sich ohne Umschweife neben ihn. Kibas Gedanken stoppten abrupt; er wagte es nicht, seine Kopf zu drehen und ihn anzusehen. „Geht's dir besser?“
 

„Mir ging's nie schlecht.“
 

„Klar.“ Kankorou schnaubte.
 

Die darauf folgende Stille war unerträglich. Sie saßen dicht beieinander, sprachen jedoch kein Wort miteinander. Kiba traute sich nicht, seine Augen zu schließen, doch er wusste nicht warum. Inzwischen glaubte er Kankorou insofern, dass er ungefährlich für ihn war und ihn nur gerne ärgerte.
 

Auch Kankorou sagte nichts. Ob die Stille genauso unangenehm für ihn war, ob er die gleiche Spannung in der Luft spürte? Kibas Hände verkrampften sich und Akamaru jaulte leise. Als wäre dies ein Zeichen gewesen, tippte Kankorou ihn plötzlich an. Kiba zuckte vor Schreck zusammen.
 

„Wollen wir noch eine Runde drehen? Der Tag ist ja noch nicht vorbei.“ Er konnte das Zögern in Kankorous Stimme hören. Doch er wartete nicht ab, sondern stand auf und zog ihn hoch. Kiba registrierte jede seiner Berührungen und fragte sich gleichzeitig, ob er das vorher auch schon getan hatte, ob er ihn so oft berührt hatte. Er entzog sich rasch seiner Hand und ging zusammen mit Akamaru voraus.
 

Eine Weile lang sagten sie wieder nichts, während sie durch Sunas volle Straßen schlenderten. Schließlich war es Kankorou, der sagte:
 

„Du wirkst angespannt.“ Das war Kiba beinahe klar gewesen, doch er wusste nicht, was er antworten sollte, also ließ er es. Er steuerte einen kleinen Obststand an, kaufte sich einen Apfel und ging weiter, ohne auf Kankorou zu achten. Versuchte nicht nachzudenken. An einer Kreuzung blieb er stehen und sagte mechanisch, ohne ihn anzusehen:
 

„Ich gehe jetzt.“ Es kam ihm anständig vor, wenigstens das zu sagen. Mehr brachte er ohnehin nicht hervor. Er drehte sich um und ging davon. Kankorou stand kurz verdattert da, ehe er ihm hinterher rief:
 

„Danke für den schönen Tag!“ Doch er bekam keine Antwort.
 

~~~~~*~~~~~
 

Es war gerade einmal Nachmittag, als Kiba die Tür zu seinem Zimmer hinter sich zuknallte. Er war wütend – wütend auf Kankorou und auf sich selbst. Viel zu oft bemerkte er diese fremdartigen Momente, in denen er sich wohl fühlte. Er kannte ihn kaum, doch er hatte sich zähneknirschend eingestehen müssen, dass er den Tag nicht lieber mit Shino und Hinata verbracht hätte. Noch nicht einmal Akamaru konnte da mithalten, und das war der Punkt, an dem die Wut anfing.
 

Hund hin oder her, Akamaru war jahrelang derjenige gewesen, mit dem er sich am besten verstanden und in dessen Nähe er sich am wohlsten gefühlt hatte. Spätestens, als Kankorou ihn in seine Wohnung verfrachtet, war ihm aufgefallen, dass sich das geändert hatte.
 

Es klopfte.
 

“Herein.“ Kiba hob den Kopf erst, als sich die Tür wieder geschlossen hatte. „Shino? Wieso klopfst du an?“
 

Shino, undurchdringlich wie immer, antwortete:
 

„Ich wusste nicht, ob du allein bist.“
 

„Wieso sollte es anders sein? Das hier ist doch nur unser Zimmer, da lade ich keine anderen Leute ein.“
 

„Ich dachte, weil du dich mit diesem Kankorou ... angefreundet hast ...“ Shino zögerte, doch Kiba klappte der Mund auf.
 

„Ähm – was?“
 

„Hast du doch, oder? Ich habe dich eben mit ihm gesehen.“ Er wartete einen Moment. „Kiba, ich hab da doch nichts dagegen – du sahst eben nur so traurig aus, da bin ich dir gefolgt.“ Jetzt war Kiba wirklich überrascht. Er riss sich zusammen.
 

„Ich bin nicht traurig.“
 

„Bist du verliebt?“
 

„Was? Wie kommst du denn da drauf?“ Kiba spürte, wie ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich. Shino schob fachmännisch seine Brille hoch.
 

„Liebeskummer. Dann sieht man halt traurig aus.“
 

„Es gibt noch tausend andere Gründe, um traurig zu sein!“
 

„Welcher ist deiner?“ Damit hatte Kiba nicht gerechnet. Er schloss seinen Mund, der sich bereits automatisch für eine Erwiderung geöffnet hatte, und sah weg, raus aus dem Fenster.
 

„Ich bin nicht verliebt.“, sagte er leise, wie um sich selbst davon zu überzeugen. Shino verschränkte die Arme.
 

„Du musst es wissen. Ich kann dir nicht in den Kopf schauen.“
 

Stille trat ein. Kiba blickte weiterhin aus dem Fenster, sah all die unbekannten Menschen vorbeigehen und spürte Shinos Gegenwart nur zu deutlich. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er zwang sich, seine Finger wieder auseinander zu biegen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hob er eine Hand und betastete den inzwischen verkrusteten Kratzer.
 

Er räusperte sich und schluckte.
 

„Was soll ich jetzt tun, Shino?“ Shino antwortete so abrupt, als hätte er sich die Worte zurecht gelegt:
 

„Stell dir vor, er wäre ein Mädchen.“
 

Kiba war so überrascht, dass er kaum mitbekam, wie Shino das Zimmer wieder verließ. Er fragte sich, wieso Shino sofort von einem Jungen – diesem Jungen – ausgegangen war. Und er stellte fest, dass ihm die Vorstellung von Kankorou als Mädchen gar nicht gefiel.
 

~~~~~*~~~~~
 

Später fiel ihm auf, dass Shino seine Antwort anders gemeint haben könnte: Er sollte einfach nur so handeln, als wäre Kankorou ein Mädchen. Und in dem Falle hätte er schon längst mit ihr geflirtet.
 

Er war inzwischen auf dem Weg zu dem Trainingsplatz, den Kankorou ihm am vergangenen Tag gezeigt hatte. Er war seltsam aufgeregt; er würde wahrscheinlich da sein. Seine Schritten beschleunigten sich und Akamaru, der seine gute Laune spürte, lief ihm voraus.
 

Doch als er ankam, war der Platz leer. Er lief einmal über das ganze Areal, doch es war keine Spur von Kankorou zu sehen. Einerseits war er enttäuscht, andererseits war er auch froh, dass er das nächste Treffen noch ein wenig aufschieben konnte.
 

Er setzte sich in den Sand, den Rücken an einen Felsen gelehnt. Akamaru legte sich quer über seine Beine; geistesabwesend kraulte er ihn hinter den Ohren und beobachtete, wie die Sonne hinter den Bergen verschwand. Suna war nicht mehr so abstoßend, wie er es bei Beginn ihrer Reise empfunden hatte. Und er wusste ganz genau warum.
 

Knirschende Schritte und ein darauf folgender Schatten, der sich über ihn legte, ließen ihn aufblicken. Kankorou stand vor ihm, in den Händen hielt er zwei Schalen.
 

„Ich dachte mir schon, dass du hier bist.“, begrüßte er ihn und reichte Kiba eine Schale. „Entschuldige, es ist leider schon etwas kalt geworden.“ In der Schale befand sich Nudelsuppe, stellte Kiba fest.
 

„Danke“, murmelte er und nahm die Stäbchen in die Hand. Kankorou ließ sich neben ihn nieder. Während sie gemeinsam aßen, sprach keiner von ihnen ein Wort. Kiba hätte viel dafür gegeben, in jenem Moment Kankorous Gedanken lesen zu können. Doch so aß er nur, absichtlich langsam.
 

Daher war Kankorou auch der Erste, der fertig war, doch anstatt etwas zu sagen – wie er insgeheim gehofft hatte – lehnte er sich nur zurück und sah in die Ferne. Kiba stocherte lustlos auf seiner letzten Nudel herum, dann ließ er seine Stäbchen zurück in die Schale fallen und starrte befangen auf den Boden.
 

„Bist du sauer auf mich?“ Kankorou hatte so unerwartet gesprochen, dass Kiba aufsah und ihm direkt in die Augen blickte. Kankorou beobachtete ihn aufmerksam.
 

„Nein ... bin ich nicht.“
 

„Weshalb dann?“
 

„Was meinst du?“, fragte Kiba verwirrt. Er schob sich die letzte Nudel in den Mund, froh, dass sie überhaupt ein Gespräch führten.
 

„Du siehst aus, als wäre dir meine Gegenwart unangenehm.“
 

Kiba hielt inne. Es war ihm also aufgefallen – natürlich war es nicht so, wie Kankorou dachte, doch er hatte bemerkt, dass er sich bei ihm anders verhielt. Kein Wunder, wenn er daran dachte, dass es ausgerechnet Shino gewesen war, durch den er die Wahrheit entdeckt hatte.
 

Kankorou beobachtete ihn noch immer; doch auch, wenn Kiba wusste, dass er auf eine Antwort wartete, so blieb sein Mund verschlossen. Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte – es verneinen, klar, aber was dann?
 

„Es ist etwas anderes“, sagte Kankorou plötzlich, „oder? Du kannst es mir nur nicht sagen.“ Kiba gab ein zustimmendes Brummen von sich. „Normalerweise“, fuhr Kankorou fort, „würde ich sagen, du hast Liebeskummer. Jungs wie dir ist da ja immer sooo peinlich.“, feixte er. Er stieß ihn von der Seite her an. „Mann, wer auch immer sie ist, schnapp sie dir! Siehst doch nicht schlecht aus!“
 

Dank des unerwarteten Kompliments errötete Kiba ein wenig, gerade so, dass er hoffte es verbergen zu können, murmelte aber gleichzeitig:
 

„Du hast ja keine Ahnung ...“
 

Doch Kankorou blieb unermüdlich:
 

„Was ist, hat sie dir 'ne Abfuhr gegeben?“
 

„Nein ...“
 

Dann fühlst du dich nicht gut genug für sie.“
 

„Nein.“
 

„Oder ihre Eltern haben was gegen dich.“
 

„Nein!“
 

Kankorou kratzte sich am Kopf und seufzte.
 

„Hört sich an, als sei die Sache komplizierter, als ich gedacht habe.“
 

„Ja.“
 

„Hm ...“ Kankorous Augen bohrten sich in seine und für einen Augenblick dachte Kiba schon, er hätte es erraten. „Du hast sie geküsst und es hat ihr nicht gefallen. Oder du hast sie sogar-“
 

„Nein, verflucht nochmal! Es gibt gar keine 'Sie'!“
 

„Nicht?“ Nachdenklich zog Kankorou seine Augenbrauen zusammen. „Hör mal – das mag jetzt zwar ein bisschen plötzlich klingen, aber obwohl ich schon 17 bin, habe ich bisher nur ein einziges Mal eine Freundin gehabt, mit 14. Ich war nicht verliebt in sie, sie hat sich an mich rangeschmissen und ich fand damals, dass ich ein ganz toller Kerl war. Finde ich heute immer noch.“ Er grinste. „Ich hab natürlich nicht nein zu ihr gesagt. Trotzdem hat's nicht lange gehalten; ehrlich gesagt war es grauenhaft. Bei unserem ersten Kuss wurde mir ernsthaft schlecht.“ Jetzt lachte er, doch Kiba stimmte nicht mit ein.
 

„Und was willst du mir jetzt damit sagen?“ Er klang gereizt, und das war er auch.
 

„Dass ich seitdem nie wieder eine ... Freundin hatte?“ Kankorou klang fragend, als wollte er Kiba dazu auffordern, die Geschichte selbst weiter zu spinnen. Doch der sah ihn nur missmutig an.
 

„Ich habe keine Ahnung, was du meinst.“
 

„Wetten, die hast du doch? Du traust dich nur nicht, du glaubst: Nein, das kann nicht sein, das wäre zu toll.“
 

„Toll?“
 

„Genau.“ Kankorou sah ihn auf einmal so warm an, dass Kiba ganz anders wurde. „Ich hab dich schon längst durchschaut. Es steht dir auf die Stirn geschrieben.“ Kiba zuckte zusammen, dachte dann aber genau das Selbe, das Kankorou gesagt hatte: Nein, das kann nicht sein. Er konnte nicht so durchschaubar sein. So lächelte er nur, etwas blöde, wie er fand, und fragte, den politischen Ton Nejis nachahmend:
 

„Was denn?“ Kankorous Grinsen wurde nur breiter und er ging nicht darauf ein.
 

„Gib es zu, Kiba. Ich bin schließlich nicht der Einzige, der es bemerkt hat. Schau“, er zeigte auf Akamaru, „dein Hund ist schon ganz eifersüchtig.“ Und tatsächlich funkelte Akamaru ihn feindselig an.
 

Kiba schwieg und sah weg. Er erwischte sich dabei, wie er undefinierbare Figuren in den Sand schrieb; seine Finger krallten sich zusammen und hinterließen Spuren dort, wo sie entlang gekratzt waren. Er musste es wissen. Er hätte nie gedacht, dass Kankorou so eine ausgeprägte Beobachtungsgabe hatte – vielleicht hatte er die auch nicht, immerhin hatte Shino ihn auch durchschaut.
 

Kankorou hatte Recht. Er traute sich wirklich nicht, offen darüber zu sprechen. Doch weder er noch Kiba selbst nannten es beim Namen, und so konnte er sich nicht sicher sein, ob 'es' tatsächlich gemeint war. Allein bei der Vorstellung, dass er ihm die Wahrheit sagen würde und Kankorou etwas anderes gemeint hätte, drehte sich sein Magen um.
 

Etwas Warmes berührte ihn an den Fingern, und als er zu ihnen hinab blickte, sah er gerade noch, wie Kankorous Hand die seine umschloss. Sein Puls begann auf der Stelle zu rasen. Er wagte es nicht aufzublicken und hielt ganz still.
 

„Das ist es doch, oder?“ Kankorou hatte seine Stimme gesenkt, flüsterte fast, und Kiba war, als wäre er näher an ihn heran gerückt – denn plötzlich nahm er ihn viel intensiver als vorher wahr. „Kiba?“
 

Kiba schluckte und schloss die Augen. Es konnte nicht wahr sein, er musste träumen. Vor ein paar Tagen hätte er an solche Träume noch nicht einmal gedacht. Er spürte, wie seine Hand vor Aufregung ganz schwitzig wurde und wie Kankorou sie daraufhin losließ. Enttäuschung machte sich in ihm breit, und Angst, als Kankorou aufstand – doch er hockte sich nur vor ihn hin, zwischen Kibas ausgestreckte Beine, und hob mit zwei Fingern sein Kinn an.
 

„Hey“ Kankorou lächelte ein wenig. „Sag mir wenigstens, ob ich richtig gelegen habe.“ Kiba schwieg eisern. Doch Kankorou fackelte nicht lange; er beugte sich zu ihm vor, Zentimeter um Zentimeter. Kiba saß da wie erstarrt – erst als er Kankorous Atem auf seinem Gesicht spürte, zuckte er zurück und drückte ihn von sich.
 

Dieser ließ sich kaum davon beeindrucken: Er rückte zwar wieder etwas von ihm ab, unterbrach ihren Blickkontakt jedoch nicht. Es war Kiba, der als Erster wegsah.
 

„Was ist mit meiner Frage, bekomme ich keine Antwort?“
 

Kankorou ließ ihm absichtlich Zeit, bemerkte Kiba, als Kankorou nicht noch weiter nachhakte und er begann aufkommene Schuldgefühle in sich zu spüren. Dann räusperte er sich.
 

„Okay ... aber nur, wenn du mir meine Frage zuerst beantwortest.“
 

„Wie war die noch gleich?“
 

„Was du mir damit sagen wolltest ... dass du nur eine Freundin hattest. Doch wohl nicht, dass du nicht beliebt bei den Frauen bist. Das glaube ich dir nämlich nicht.“
 

„Nein, ich wollte damit sagen, dass ich auf Jungs wie dich stehe.“
 

Kibas Gesichtsfarbe änderte sich schlagartig von leichenblass zu knallrot. Er krallte sich an Akamaru fest, der immer noch schwer auf seinen Beinen lag, und schnappte nach Luft. Als er sich endlich wieder gefasst hatte, sagte er:
 

„Wow. Das war direkt.“ Er atmete heftig ein und aus.
 

„Bekommst du das immer, wenn dir jemand sowas sagt?“
 

„Immer?“ Kiba blickte ihn ungläubig an.
 

„Na ja, das sagen dir die Frauen doch sicherlich ständig.“
 

„Garantiert nicht. Außerdem bist du ein Mann.“ Kaum waren ihm die Worte heraus gerutscht, bereute Kiba sie schon. Auch Kankorous Gesicht hatte sich merklich verdüstert, doch im nächsten Moment überspielte er es mit einem für ihn typischen Grinsen.
 

„Stimmt, ich bin ein Mann. Aber ich hatte das Gefühl, dass dir das nichts ausmacht.“
 

„Du spinnst.“ Doch Kibas Gesicht strafte ihn Lügen: Kankorou hatte Recht. Und beide waren sich bewusst, dass Leugnen keinen Sinn mehr hatte.
 

„Ich glaub, ich weiß was dein Problem ist.“, meinte Kankorou nachdenklich. „Du hast Angst davor, anders zu sein.“
 

Kiba wollte aufspringen. Er schubste Akamaru von seinen Beinen, er wollte davon rennen und endlich nachdenken oder das Ganze am Besten vergessen können; doch Kankorou bekam ihn zu fassen, bevor er auch nur zwei Schritte machen konnte, und drückte ihn an den Felsen.
 

„Glaubst du, davonlaufen bringt dir was?“ Er klang plötzlich ungewöhnlich ernst. „Das habe ich auch nicht getan, damals. Auch nicht, als ich herausgefunden habe, auf welchen gewissen Jungen ich stehe.“ Die letzten Worte flüsterte er fast und Kiba schien es, als er er unfähig zu blinzeln. Kalte Schauer liefen ihm über den Rücken, aber die Stellen, an denen Kankorou ihn berührte, waren warm.
 

„In ein paar Tagen bin ich eh wieder auf dem Weg nach Konoha.“ Kiba konnte es nicht fassen, als er sich selbst diese Worte sagen hörte. Natürlich war es eine Tatsache, genauso wie es eine Ausrede war.
 

„Das ist mir egal. Und ich bin mir sicher, dass es dir auch egal ist.“ Kankorou verengte seine Augen. „Und wenn du jetzt glaubst, dass ich wütend bin, weil du mit so einer fadenscheinigen Ausrede ankommst – ja, das bin ich! Aber ich laufe nicht davon.“ Seine Hände packten fester zu und Kiba blickte weg, kniff die Augen zusammen. Er hatte Angst. Davor, was alle anderen sagen würden, wenn sie es erfahren würden, oder wie er es geheim halten sollte. Davor, wie Kankorou ihn ohne Weiteres durchleuchtet hatte und mit jedem einzelnen seiner Gedanken vertraut war. Und vor allem hatte er Angst davor, was noch passieren könnte, wenn er sich darauf einließ.
 

„Kiba. Du zitterst.“ Kiba machte einen tiefen Atemzug.
 

„Ich weiß.“
 

Kankorou stand immer noch vor ihm, die Hände auf seinen Schultern. Kiba wurde beinahe verrückt. Je mehr sie darüber geredet hatten, über dieses eine unscheinbare Gefühl, desto aufdringlicher schien eben jenes zu werden. Den Kopf gesenkt öffnete er seine Augen einen Spalt. Dort stand Kankorou – und am liebsten hätte er ihn in diesem Moment berührt. Wut stieg in ihm auf, als er diesen Gedanken in seinem Kopf hörte. Wut, dass er so feige war.
 

„Wieso ...“, begann Kiba, „wieso hast du mich eben so ausgefragt, nach dieser Sie, die es doch gar nicht gibt? Du hast es doch gewusst.“
 

„Ich wollte, dass du es mir von alleine sagst.“ Kankorous Hände wanderten von seinen Schultern hinauf zu seinem Hals. Er musste spüren, wie Kibas Blut durch seine Venen jagte, so schnell, wie sein Herz pochte.
 

„Du hast es mir auch nicht gesagt. Nicht direkt.“
 

„Du willst also, dass ich es dir sage? Direkt, offen, ohne alles?“ Kankorou grinste. „Das kannst du haben.“
 

„Was? Nein-“, geriet Kiba in Panik, doch Kankorou hatte sich bereits zu ihm vorgebeugt, wie schon einmal. Kiba durchfuhr ein heißer Blitz, von Kopf bis Fuß, als er die leisen Worte hörte, die er nicht verhindern konnte:
 

„Ich hab mich in dich verliebt.“
 

Kankorou ging wieder auf Abstand, ließ ihn sogar los. Doch Kiba dachte nicht mehr ans Weglaufen; wie versteinert stand er an den groben Felsen gelehnt, und konnte nicht fassen, was er gerade gehört hatte. Nicht von einem Mädchen, einem Jungen. Kankorou. Er wollte etwas sagen – 'Das meinst du nicht ernst' oder 'Ich liebe dich auch!', doch Letzteres traute er sich nicht.
 

Schweigend rutschte er an der Steinwand herunter. Kankorou beobachete ihn. Er sagte nichts und forderte ihn zu nichts auf und dafür war er ihm dankbar. Er musste das Geschehene erst einmal verarbeiten.
 

Er glaubte nicht, dass es ein Scherz war. Niemand würde auf eine so blöde Idee kommen. Doch wie, wie bloß, sollte er es ihm sagen? Er wollte es ja, doch er konnte nicht; kaum hatte er den Mund aufgemacht, war seine Kehle trocken und sein Kopf wie leer gefegt. Er war so ein Feigling.
 

„Kiba.“ Er wusste nicht, wie viel Zeit wohl vergangen sein mochte. „Du musst mir's nicht sagen. Ich weiß es auch so.“
 

Kiba holte tief Luft.
 

„Ich ...“, setzte er an, blickte dann zu Kankorou, der ihn immer noch ansah, seufzte und ließ den Kopf nach vorne fallen. „Scheiße. Ich fühle mich wie in einer kitschigen Schnulze.“
 

Kankorou lachte, und da war auf einmal das Eis zwischen ihnen gebrochen, Kiba konnte mitlachen und Akamaru, der froh war, dass sein Herrchen endlich wieder gute Laune hatte, kläffte mit.
 

Nach einer Weile, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, hielt Kankorou ihm stumm die Hand entgegen. Kiba zögerte zu seiner eigenen Überraschung nur kurz, ergriff sie und ließ sich von ihm hochziehen. 'Ruhig bleiben, einfach nur ruhig bleiben', sprach er sich selbst gut zu.
 

„Möchstest du jetzt ... lieber allein sein oder zu mir?“ Kankorou legte fragend den Kopf schief. Kiba dachte keine Sekunde darüber nach.
 

„Zu dir!“, platzte es aus ihm heraus, obwohl ihn im selben Moment die Angst beschlich, dass Kankorou noch etwas mit ihm vorhaben könnte.
 

„Du siehst aus, als würdest du glauben, dass ich dich gleich verspeise.“, spottete Kankorou.
 

„Wer weiß ...“, versuchte Kiba zu witzeln, doch es gelang ihm nicht. Er wollte wirklich zu Kankorou, doch die ewige Nervosität ergriff ihn wieder.
 

Plötzlich spürte er, wie sich zwei Arme um ihn legten und sich ein warmer Körper an ihn schmiegte. Sein Herz begann augenblicklich zu rasen, als er begriff, dass Kankorou ihn umarmte, dass zwischen ihnen kein Zentimeter Abstand mehr war.
 

„Hör zu“, murmelte Kankorou, „solange du dich so fühlst wie jetzt, mache ich weiter. Wenn dir etwas nicht gefällt, sag es mir oder schlag mich von mir aus, dann hör ich auf. Okay?“ Er strich leicht über Kibas Rücken.
 

„Ich schlag dich doch nicht.“
 

„Ist aber vielleicht nötig – wenn ich mich nicht mehr zurückhalten kann.“, grinste Kankorou.
 

„Ich hoffe, du meinst das nicht ernst.“
 

„Natürlich nicht.“ Er lachte und drückte sich noch ein wenig mehr an Kiba.
 

Kiba musste zugeben: Er genoss es. Unauffällig versuchte er sich an Kankorou zu lehnen und wünschte sich, dessen Gedanken ebenso lesen zu können wie er es bei ihm tat.
 

„Ähm ... wollen wir dann mal?“, fragte er so heiser, dass er befürchtete wie ein Mädchen zu klingen. „Zu dir nach Hause, meine ich. Es wird langsam kalt.“
 

Als Kankorou ihn daraufhin losließ, spürte er die abendliche Kälte noch mehr.
 

„Schon seltsam“, sagte Kiba, um ein Gespräch anzufangen, „dass es tagsüber so heiß bei euch ist und nachts – Mann, ich hab mir letzte Nacht den Arsch abgefroren! Ich hätte besser was Warmes mitnehmen sollen.“
 

„Soll ich dir was von mir leihen?“
 

Und so kamen sie ins Gespräch.
 

~~~~~*~~~~~
 

Als sie in Kankorous Wohnung ankamen, war Kibas Befangenheit völlig verflogen. Sie waren albernd durch die bereits leeren Straßen gewandert und hatten über Gott und die Welt geplaudert. Man hätte meinen können, dass sie nur gute Freunde waren, wenn sie sich nicht gegenseitig an den Händen gehalten hätten.
 

Kiba ließ sich auf die Couch fallen, auf der er bereits einige Stunden vorher gesessen hatte und schaute sich in der 3-Zimmer-Wohnung um. Eine Küche, ein Bad, das konnte er durch die offen stehenden Türen erkennen, und das vollgestopfte Zimmer, in dem er saß, was anscheinend als Wohn-, Schlaf- und Esszimmer gleichzeitig diente. In einer Ecke stand ein großer Schrank, aus dem Kankorou gerade einen dicken Pullover heraus zog. Er warf ihn ihm zu und nachdem er sich vergewissert hatte, dass es Kiba warm genug war, setzte er sich zu ihm. Die Beine kaum eine Handbreit voneinander entfernt. Und sah ihn an.
 

Kiba zitterte, doch nicht mehr vor Kälte. Draußen war die Nacht herein gebrochen und Shino würde sich sicher Sorgen machen, wenn er nicht wiederkam – oder auch nicht, möglicherweise konnte er sich denken, wo er gerade war. Kiba zitterte vor Aufregung.
 

Kankorou hatte inzwischen seine rechte Hand auf Kibas Bein gelegt und zeichnete mit den Fingern träge Muster. Kiba ließ seine Augen halb zufallen, während sein Puls raste. Bei jeder Bewegung Kankorous überliefen ihn Schauer. Er hatte am ganzen Körper Gänsehaut.
 

„Verdammt, wo hast du das bloß gelernt?“, fragte Kiba nach einer Weile.
 

„Gefällt's dir?“ Kiba brummelte ein 'Ja'. „Eigentlich ist es das erste Mal, dass ich sowas mache.“, gab Kankorou zu.
 

„Dann bist du wohl ein Naturtalent.“ Kankorou lachte, hörte auf ihm über die Beine zu streichen und wuschelte ihm durch die Haare. „Sag“, fragte er schließlich, „wann möchstest du eigentlich zu deinem Zimmer? Nicht, dass ich dich loswerden will“, fügte er hastig hinzu, als er Überraschung in Kibas Gesicht las, „aber es ist echt spät.“
 

Kiba überlegte und kam zu dem Schluss, dass er am liebsten gar nicht mehr gegangen wäre. Vielleicht trug die Müdigkeit auch einen Teil dazu bei, jedenfalls wurden seine Beine bei der Vorstellung, um diese Stunde noch durch Suna zu gehen, schwer wie Blei.
 

„Du hast nicht wirklich Lust zu gehen, oder?“ Kankorou grinste ihn an, anscheinend kein bisschen müde. Kiba nickte.
 

„Shino – der, mit dem ich mir mein Zimmer teile – er macht sich sicher keine Sorgen ... er weiß Bescheid. Irgendwie.“ Kiba sah vorsichtig zu ihm herüber, doch Kankorou schien das nicht zu stören.
 

„Nehme ich also richtig an, dass du hier übernachten willst?“ Er zog beide Augenbrauen hoch. „Ich hab nur ein Bett, und das ist das Sofa, auf dem du sitzt.“ Kankorou verfehlte seine Absicht nicht: Kiba wurde augenblicklich feuerrot; bei dem Gedanken, mit ihm auf einem einzigen Sofa zu schlafen, wurde ihm doch mulmig zumute. Das Sofa war zwar breiter als gewöhnlich, sodass ein Mann sicher bequem dort liegen konnte – aber zwei?
 

„Ähm ... vielleicht ... sollte ich doch besser gehen.“ Es war Kiba peinlich, das zu sagen, denn schließlich gab er damit auch zu, dass manches ihm doch noch nicht geheuer war. Er hoffte, dass Kankorou es nicht falsch auffasste, wenn er nun ging.
 

Kankorou hatte ihn jedoch ohne ein Anzeichen dafür zur Tür geführt, wo sie nun stehen blieben. Der nächtliche Wüstenwind wehte durch die offene Tür.
 

„Also dann ...“ Kiba kratzte sich verlegen am Kopf. „Bis morgen.“ Er wandte sich zum Gehen.
 

„Kiba?“
 

Er drehte sich um und verlor im nächsten Moment seinen ersten Kuss. Seine Knie wurden weich und nur Kankorous feste Umarmung hielt ihn davon ab, das Gleichgewicht zu verlieren. Dann, nach endlosen Sekunden, wurde er losgelassen und eine Hand strich über seine erhitzte Wange.
 

„Gute Nacht.“
 

Kiba torkelte nach Hause.
 

~~~~~*~~~~~
 

Kiba wachte auf, weil ihn jemand unsanft an der Schulter rüttelte. Im ersten Moment, in dem er einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte, schoss er aus dem Bett hoch und rief:
 

„Kankorou!“ Er sah sich hektisch im Zimmer um und wusste zuerst nicht, wo er sich befand.
 

„Da wecke ich dich schon, damit du nicht die nächste Prüfung verschläfst, und jetzt ...?“ Genau vor seiner Nase saß Shino auf der Bettkante, die Arme verschränkt und bereits vollständig angezogen. Als er sich aus seiner Bettdecke pellte, fiel ihm auf, dass auch er angezogen war – und immer noch Kankorous Pullover trug. Geistesabwesend strich er über den weichen Stoff. „Hey, ich bin auch noch da!“ Shino wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. „Du kannst echt von Glück sagen, dass Akamaru dich hierher gebracht hat – mitten in der Nacht und ... sag mal, warst du betrunken?“
 

Kiba hörte ihm kaum zu. Sämtliche seiner Gedanken weilten wieder bei Kankorou. Er hatte ihn geküsst, bei allen Kages, er hatte ihn geküsst. Einfach so, als wäre nichts dabei. Kiba strich sich vorsichtig über die Lippen, doch er konnte nur eine winzige Erinnerung des Kusses erhaschen.
 

Shino trieb ihn zur Eile und so sprang er aus dem Bett.
 

Kiba wurde eines bewusst: Er war süchtig, süchtig wie ein Betrunkener nach Alkohol nach Kankorou.
 

~~~~~*~~~~~
 

Sie verließen das Haus. Shino undurchschaubar wie immer, Kiba nervös. Früher oder später würden sie auf Kankorou treffen - früher, wenn er ihnen auf der Straße entgegen kam, allerspätestens jedoch beim nächsten Teil der Prüfung.
 

Die Hitze war schon um jene frühe Stunde unerträglich. Kiba hatte sie in den letzten Tagen kaum wahrgenommen; jetzt wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Auch Akamaru, der neben ihm her trottete, hechelte. Kiba hatte nicht die geringste Ahnung, was genau den nächsten Prüfungsteil darstellte – ein Überlebenstraining wie letztes Jahr? Oder würde es sofort Zweikämpfe geben? Er wurde aus den Gedanken gerissen, als Shino ihn plötzlich anstieß und raunte:
 

„Schau mal, wer da ist.“
 

Kankorou stand nur wenige Meter entfernt mit verschränkten Armen an eine Mauer gelehnt und lächelte ihn an. Jetzt stieß er sich ab und kam auf ihn zu. Shino beinahe völlig ignorierend. Nur ein kurzes Nicken zeigte, dass er Notiz von ihm genommen hatte.
 

„Gut geschlafen?“, begrüßte er Kiba und blieb vor ihm stehen. Dieser nickte nur entkräftet; seine Gedanken flogen zurück zu dem vergangenen Abend. „Dann ist ja gut.“ Shino nicht beachtend, hob er seine Hand und legte sie an Kibas Wange, seine Finger glitten langsam über seine Haut.
 

Kiba zuckte zurück.
 

„Was ist?“, fragte Kankorou, doch etwas in seiner Stimme verriet, dass er es doch wusste.
 

„Kankorou, ich ...“ Kiba befand sich in einer Zwickmühle. Er wusste nicht, was er tun sollte – sich so verhalten, wie Kankorou es von ihm erwartete, oder wie es sonst immer gewesen war.
 

„Kiba“ Shino, sonst kein Mann großer Worte, sprach ihn mit ruhiger Stimme an. „Meinetwegen brauchst du dich nicht zu verstellen.“ Kiba errötete und blickte vorsichtig aus dem Augenwinkel zu Kankorou. Dieser grinste jedoch und tippte ihn unerwarteterweise auf die Nasenspitze.
 

„Du siehst aus wie eine Tomate.“
 

Kiba zupfte die Hand weg.
 

„Sag das nochmal!“, versuchte er bedrohlich zu klingen, und war auch halb beleidigt.
 

„To-ma-te.“, wiederholte Kankorou genüsslich.
 

Einen Augenblick später stand Shino allein da, während Kiba Kankorou durch Suna jagte.
 

~~~~~*~~~~~
 

„Haben wir ihn abgehängt?“ Kankorou hielt sich keuchend den Bauch, während er sich mit der anderen Hand an der Wand der Sackgasse abstützte.
 

„Ich dachte, die Rennerei ist dazu da gewesen, dich zu fangen.“ Auch Kiba war außer Atem. „Shino ist uns gar nicht hinterher gelaufen.“
 

„Das ist gut.“ Kankorou grinste und ließ sich an der Wand herunter rutschen.
 

„Wegen eben ...“, fing Kiba an.
 

„Es war nur Spaß. Ich finde es süß, wenn du so rot wirst.“
 

„Süß?!“
 

„Warum nicht? Du bist eben sü-“
 

„Kerle sind nicht süß!“, fuhr Kiba auf. „Und ich erst recht nicht.“ Murrend, mit verschränkten Armen, ließ er sich neben ihm nieder.
 

„Also ... ist das ein Tabu-Wort?“
 

„In Bezug auf mich: Ja.“ Daraufhin lachte Kankorou, leise, damit die Menschen, die einfach so an dem schmalen Gässchen vorbei gingen, auch weiterhin nicht auf sie achteten.
 

„Weitere Tabus?“, fragte er schließlich halb im Scherz.
 

„Ja“, sagte Kiba sofort. „Wenn wir draußen sind, unter Leuten ... dann nimm bitte nicht meine Hand oder sowas.“ Kankorous Lachen verstummte abrupt.
 

„Was? Wieso?“
 

„Ist doch wohl klar.“, murmelte Kiba verlegen und sah zu Boden.
 

„Schämst du dich?“, hakte Kankorou ohne zu zögern nach.
 

„Nein!“ Kiba schlug, auf einmal wütend, mit der Faust auf den Boden. „Es ist nur ... was werden meine Freunde sagen? Die Leute hier in Suna sind mir egal, die seh ich eh nicht wieder. Aber ich möchte nicht, dass das jemand aus meinem Dorf erfährt.“ Kankorou seufzte daraufhin nur und ergriff seine Hand.
 

„Glaubst du, dass sie es schlimm fänden?“, fragte er ohne ihn anzusehen.
 

„Weiß nicht.“
 

„Dieser Shino hatte nichts dagegen.“
 

„Shino ist ... na ja, Shino eben. Dem ist sowas egal.“
 

„Und du bist du, oder?“ Kankorou strich ihm zärtlich über den Handrücken. Darauf wusste Kiba keine Antwort – ja, er war er, dennoch hatte sich in den letzten Tagen einiges geändert. Zögerlich lehnte er sich an Kankorous Schulter und schloss die Augen.
 

„Macht es dir denn nichts aus? Die ganzen Leute aus Suna, dein Bruder und deine Schwester - hast du nicht ... Angst ... davor, es offen zu zeigen, sodass auch sie davon erfahren würden?“
 

„Wieso sollte ich?“ Kankorou hatte seine Hand losgelassen.
 

„Meine Schwester wäre wohl ziemlich enttäuscht.“
 

„Meine nicht.“, erwiderte Kankorou bestimmt. „Sie wäre stolz auf mich.“ Daraufhin hob Kiba den Kopf.
 

„Stolz? Wie kommst du denn da drauf?“ Kankorou lachte, beugte sich vor und küsste ihn, was Kiba kurzzeitig außer Gefecht setzte.
 

„Sie wäre mit Sicherheit nicht stolz auf mich, nur, weil ich auf dich stehe.“, erklärte Kankorou. „Und sie würde wohl aufhören, mich mit dem ganzen Verhütungskram vollzuquatschen und dafür anfangen mich über gewisse Dinge zwischen Jungs aufzuklären.“ Kankorou zog ihn wieder zu sich. „Aber sie wäre in jedem Fall stolz auf mich, weil ich den Mut hatte, zu dir zu stehen.“

Kankorous Wärme schmerzte Kiba auf einmal. Er kam sich so dumm vor, jetzt, wo er selber den Stolz in sich fühlte, den er für Kankorou allein für diese Worte empfand.
 

„Tut mir Leid.“, nuschelte er an Kankorous T-Shirt. „Ich bin so feige.“ Kankorou antwortete nicht, sondern zog ihn in eine feste Umarmung.
 

Wollte er, Kiba, auf so etwas verzichten? Er spürte Kankorous Wärme, fühlte das sanfte Streicheln auf seinem Rücken und erzitterte, wenn seine Hand wie zufällig über die roten Dreiecke strichen und sie mit den Fingerspitzen nachzogen. Es war so perfekt. Für Feigheit kein Platz.
 

„Kiba?“ Kankorous Stimme klang unwillig. „Wir sollten uns langsam auf den Weg machen.“
 

„Auf den Weg?“
 

„Heute ist die nächste Prüfung, schon vergessen?“ Sofort sprang Kiba auf.
 

„Bei allen Kages – wir kommen zu spät!“ Er wollte los rennen, in Panik, nicht mehr rechtzeitg anzukommen.
 

„Kiba!“ Da drehte er sich um und sah Kankorou, der ihm ironisch lächelnd die Hand hinhielt.
 

Als sie später gemeinsam über die Straße rannten, störte es Kiba nicht im Geringsten, dass alle nur auf ihre ineinander verschlungenen Hände achteten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-06-06T13:33:45+00:00 06.06.2010 15:33
Ich finde deine Geschichte ziemlich gut *-*
Auf der einen Seite würde es mich brennend interessieren, wie
es weiter gehen würde, aber auf der anderen Seite hast du auch
einen guten Moment für den Schluss ausgesucht.
Weiter so!

lg,
Mazuri
Von:  SaRiku
2009-11-14T18:14:52+00:00 14.11.2009 19:14
yiiiiiiehhhhhhaaeh!!! <- was für ein schrei das auch immer sein mag! xD

sieh mal, wen du hier vor dir hast! san-chan höchst persönlich, in form eines schriftlich verfassten kommentars zu ihrer seit ewig und drei tagen existierenden ff!! <3
hach, das wollte ich schon immer mal tun:
dir für diese herzerwärmende ff danken! sie ist so... schön...

ein bisschen schwer, sie mithilfe meines beschränkten wortschatzes zu beschreiben, aber...ich versuch es nocheinmal:
ja, sie ist echt wunderschön. sowohl sprachlich sehr formvollendet verfasst und inhaltlich sogar durchdacht! xD (von wegen: warum kommt kiba überhaupt nach suna? :D)

was mir beim letzten mal gar nicht aufgefallen ist: "feigheit"
darum gieht es schließlich auch ein wenig, oder? und dieses mal bring ich es auch mit mir selbst in verbindung. ich bin selber längst noch nicht so mutig wie kiba und kakuro... ^^°

aber darum soll es in so einem kommentar ja auch eiegntlich gar nicht gehen, sondern eher um den inhalt! <3 wenn ich jetzt mal von kibas perspektive ausgehe, kann ich nur sagen: ich glaube, ich hätte mich auch in kankuro verliebt! <3<3<3 übder dessen charakter weiß man ja nicht gaaanz so viel, aber du hast ihm ganz schön viel liebe und empathie zugeschrieben. das hat die geschichte vorangebracht. oh, und shino natürlich auch! xDDD das war sowieso das geilste: kiba kommt ins zimmer, shino fragt: bist du verliebt? xD ich meine: WTF??? was für ne gute menschenkenntniss muss dieser typ haben, vor allem einer, der sich nur mit insekten beschäftigt! *kopf schüttel* xD

aaaah~ ich mag die ganzen kleinen bilder, die du in deine geschichten einfließen lässt! x3 das mit der letzten nudel! *lach* okay, jetzt gerade klingt´s pervers! |D°

und, zum schluss noch ein grooooßes kompliment:
du hast akamaru nicht vernachlässigt! <3<3<3 *knutscha*
ich meine: kiba ohne akamaru... da fehlt ja ne hälfte! ^^ und das vergessen die meisten. du hast das aber genau richtig gemacht! *in die arme schließ*

also, auch wenn die veröffentlichung dieser ff schon weit zurückliegt, nochmal viiielen dank!!! hab dich lieb! C:
Von: abgemeldet
2009-01-11T21:12:33+00:00 11.01.2009 22:12
Schön.
Echt gut. Du hast eine ganz unerwartete Seite von Kiba zeigt ohne das er OOC wirkt, ich finde ihn sogar sehr IC.
Bei Kankuro empfinde ich das nicht ganz so, ein paar seiner Handlungen fand ich OOC, Zum Beispiel als er Kiba nach "Sie" ausfragt, aber insgesamt hast du ihn gut getroffen.
Außerdem finde ich Shino genial, der hat zwar keine wichtige Rolle, ist aber prima getroffen. Was ich ein wenig Schade fand, war das Hina so eine kleine Rolle gehabt hatte...
Ansonten, hast du auch Akamaru gut eingebaut. Er war immer da, hat aber keine zu wichtige beziehungsweise unwichtige Rolle bekommen.
Super Os und ich kann wirklich negatives sagen.
Weiter so.
Hdl Mita
Von: abgemeldet
2008-10-15T08:28:06+00:00 15.10.2008 10:28
soo~
*grins*
auch wenn du grad neben mir sitzen musst schreib den versprochenen kommi trotzdem jetzt xxD
also~
erstma sorry vivi <///<"
hat echt lang gedauert mit kommi schreiben....
*sfz*
ich versuch mich zu bessern hai?
*smile*
*knuddel*
okay jetzt zu der ff ne?
*lol*
das pairing is zwar nicht mein lieblingspairing....
*treue narusasu fan is*
aber~
ich find die beiden,kankuro und kiba, total kawaaiiiii >//<
*knuff*
und deine ff naja die begegnung war mal was anderes aba total süß^-^
und die chuni auswahlprüfungen in suna gakure stattfinden lassen is auch ne klasse idee find ich ^^
da ich jetzt deine ff gelesen hab,find ich die beiden zusammen echt toll und passen auch gut zusammen xP
Also im großen und ganzen hast du mal wieder toooootal klasse hinbekommen !!
wie immer~
*g*
*dir keks geb*
*smile*
*1 geb*
*zur favoliste pack*
Achja~
*bg*
sag mal~
wann....wird eigentlich meine ff hochgeladen?
*snüff*
ich will es so schnell lesen und kommi schreiben >//<
ich freu mich totall !!
*umknuddel*
hoffe es kommt bald....
okay~
ende meines kommi....i-wie schnell or?
*sfz*
naja~
xxD

hab dich lieb viv-chan <3
*knuddel*
Dein
Naru-Chan
Von:  Tydarkpromise
2008-08-26T15:46:42+00:00 26.08.2008 17:46
woah...total schön. *_*~
super schreibstil!! ich werd mir gleich mal deine anderen FFs ansehen wenn du noch welche hast~♥
weiter so!! *g* und wenn dir kein pairing einfällt, ich hätte da maaaassenhaft wünsche~~~
LG,
Ty


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